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logibesen

Strukturierung der Altersvorsorge für bald Ehepaar

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logibesen

Lieber @Aragorn,

 

was für eine Auswertung! Wirklich super! Ich weiß zwar nicht ob Du das tatsächlich nur aus Nächstenliebe machst, aber in jedem Fall ein großes Dankeschön! :respect:

 

Wenn ich das mal auf unsere Situation zusammenfasse, habe ich folgendes Gedankenspiel:

  1. Für sich selbst ausmachen, ob wir beide Riestern wollen
  2. Für Frau, die potentiell eher mal wenige Beiträge einzahlt und eher auf Zulagen durch Kinder ihre Riester-Rente ein paar Jahre lang finanziert, eher auf die günstige Condor zurückgreifen. Weiterer Vorteil: Entspricht eher ihrer Risiko-Neigung, da der garantierte Rentenfaktor hoch ist (okay, nur besonders toll falls wir ein eine Deflation erleben) und das Endalter mit 71 nicht allzu weit weg ist von der tatsächlichen Notwendigkeit ab dem 65-67 Lebensjahr (falls doch die Märkte zum Ende hin alles versauen und es beim Garantiebeitrag bleibt).
  3. Für Mann, der potentiell eher den Max-Beitrag einzahlt, ausmachen ob es AL oder fair werden soll. AL kann mit aktuellem Vertrag bis ins Rentenalter hinein laufen während fair eher mal eine Überprüfung benötigt hinsichtlich der Wertentwicklung und dem Switch zu einem anderen Versicherer während der Rentenphase. Fair ist im Zweifel also etwas aufwendiger und riskanter / renditeorientierter.
Bei Condor ist, wie Du bereits ausgearbeitet hast, der DWS Garant 80 Dynamic sowie der DWS Garant 80 ETF-Portfolio aktuell zu empfehlen, wobei letzteres die noch günstigeren Kostenstrukturen bereit hält. Die AL hat ja "nur" den AL DWS GlobalAktiv+, der allerdings auch gut abschneidet.
 
Grundsätzlich empfiehlt es sich eine konstante Rente zu vereinbaren.
 
Offene Fragen:
  • Welche Fonds / ETFs sind für das freie Kapital bei den beiden Gesellschaften zu empfehlen?
  • Sind bei den drei Gesellschaften die Reduzierung auf das Rentenalter 65 oder 67 im Verlauf der Ansparphase garantiert?
  • Würdet ihr einen Hinterbliebenenschutz während der Rentenphase empfehlen wenn sowieso zwei Riester abgeschlossen werden?

 

Vielen Dank nochmals und ein schönes Wochenende bereits!

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Michalski

@Aragorn Vielen Dank für die differenzierte Darstellung. Das bestätigt meinen Gedanken, sich in der Ansparphase Gedanken darüber zu machen, den Kuchen möglichst groß werden zu lassen und zur Entnahmephase, wie man ihn am besten vertilgen sollte.

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tyr
· bearbeitet von tyr
Am 10/18/2018 um 18:15 schrieb Aragorn:

...

Fazit:

 

Durch die Rechnungszinsanpassung auf 0,9 % p.a. haben wir was die Berechung des aktuellen Rentenfaktors betrifft wohl langsam die Untergrenze erreicht bzw. der tatsächliche Rentenfaktor zu Rentenbeginn sollte immer höher liegen.

 

Was in 37 Jahren sein wird weiß niemand. Aber man kann sich bei einem Altersvorsorgevertrag (so heißt der Riestervertrag im Gesetz) heute schon Rechnungsgrundlagen für die Auszahlungsphase vertraglich zusichern, was sinnvoll sein kann. Wenn sich vor Renteneintritt die Situation deutlich gebessert hat, kann man immer noch versuchen, einen Übertrag zu machen oder den bestehenden Vertrag beitragsfrei zu stellen und einen vermeintlich besseren weiter zu besparen. Und wenn alles nichts hilft kann man bis kurz vor Renteneintritt förderschädlich kündigen.

 

Das wäre die konservative Variante: einen Altersvorsorgevertrag als Vertrag zur Altersvorsorge begreifen und verwenden, mit vertraglicher Zusicherung der Verrentung. Du bevorzugst einen anderen Weg: Spielen mit Altersvorsorge:

 

Zitat

Demnach kann einem theoretisch der garantierte Rentenfaktor Stand 2018 völlig egal sein und sich erstmal nur auf ein Erreichen eines möglichst hohen Kapitals zu Rentenbeginn fokussieren.

 

Ich würde das weiterhin bleiben lassen.  Ein möglichst hohes Kapital zu Rentenbeginn erreicht man sinnvollerweise besser ungefördert ohne teuren komplizierten Riestermantel. Man kann aber durchaus beides haben: ein klassisches Riesterprodukt mit brauchbaren Rechnungsgrundlagen in der Auszahlungsphase. Und dazu dann in Schicht 3 selbständig ungefördert Ersparnisse riskant anlegen und die dann so im Alter verzehren, wie man das für richtig hält später.

 

Dann muss man auch mit einem Altersvorsorgevertrag keine Kunststückchen machen und den Rentenbeginn vertraglich in ein Alter verlegen, die ein durchschnittliches heute (!) geborenes männliches Kind gar nicht erreicht. Die durchschnittliche Lebenserwartung für ein 0 Jahre altes männliches Kind ist 78 Jahre: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/BMF_Schreiben/Steuerarten/Erbschaft_Schenkungsteuerrecht/2016-11-04-bewertung-eine-lebenslaenglichen-nutzung-oder-leistung-fuer-stichtage-ab-1-1-2017.pdf?__blob=publicationFile&v=2

 

Völliger Hirnriss also, den Rentenbeginn (!) auf 85 Jahre anzusetzen. Mit Altersvorsorge hat das nichts zu tun.

 

Zitat

In dem Zusammanhang macht eine Riester-Lösung mit Fairr durchaus Sinn, weil dort das Renditepotential bei 90 % Aktienquote und Endalter 83 am größten ist. Die Aktienquoten in der freien Fondsanlage bei 3-Topf-Hybriden sind selbst bei entsprechender Ausgestaltung bei der AL mit Endalter 85 nicht gerade üppig. Gerade bei langen Laufzeiten sollten bei Fairr doch einige 10TE mehr im Vertrag drin sein.

 

Viel Zeit investiert und am Ende kommt doch nur wieder Lobhodelei auf fairr heraus, ohne die ganzen Schwächen und Nachteile dieses Modells auszuformulieren. Irgendwie schade, bisher fand ich deine Auswertung ganz interessant.

 

 

 

Am 10/18/2018 um 21:28 schrieb Aragorn:

Abschließend noch ein Vergleich der drei Anbieter AL, Condor und Fairr für einen 30-jährigen bis Endalter 67 unter Ausnutzung der Gestaltung (AL Endalter 85, Condor Endalter 71 und Fairr Endalter 83)

...

 

Die "Ausnutzung" der Gestaltung geht in einen Bereich, wo man sich die gesamte Übung sparen kann. Schauen wir mal in die Sterbetafel, welches Alter man als deutscher Mann erwarten kann: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/BMF_Schreiben/Steuerarten/Erbschaft_Schenkungsteuerrecht/2016-11-04-bewertung-eine-lebenslaenglichen-nutzung-oder-leistung-fuer-stichtage-ab-1-1-2017.pdf?__blob=publicationFile&v=2

vollendetes Alter 	durchschn. Lebenserwartung
20 Jahre		79
25 Jahre		79
30 Jahre		79
35 Jahre		79
40 Jahre		79
50 Jahre		80
60 Jahre		82
70 Jahre		84

 

Man kann jetzt wieder diskutieren, dass auf einen selbst ja der Durchschnitt gar nicht zutritt, man ja gesund lebt und noch nie jemand schwere Krankheiten in der Familie hatte, man als Physiker und Netflix-Couchpotatoe mit WPF-Leidenschaft kaum ein Unfallrisiko hat usw. Hilft trotzdem wenig, dass Renteneintritt mit 85 Blödsinn ist und keinen Sinn ergibt. Das ist eher die Garantie, dass man real nur Geld in den Vertrag einzahlt und sein eingezahltes Geld niemals vollständig wieder sieht, geschweige denn nur 0% Rendite aus erhaltenen Rentenzahlungen nach Steuern erzielt (Summe Auszahlungen = Summe Einzahlungen).

 

Was will man bei Altersvorsorge: möglichst frühzeitige Rentenzahlung, um angesichts unsicherer individueller Lebenserwartung eine gute Chance zu haben, sein Geld wieder zu sehen. Was will man bei einem Altersvorsorgevertrag: zugesicherte möglichst hohe garantierte Rentenzahlungen. Weil man ja verlässlich für das Alter vorsorgen will.

 

Wie so oft entscheidet es sich bei den Annahmen, auf deren Basis man Überlegungen anstellt. Ich würde Riester mit solchen Kunststückchen lieber ganz bleiben lassen, statt für das bischen staatlicher Förderung die ganze Übung in den Unsinnsbereich zu verdrehen, mit vielen Stunden Nachdenken, wie man da irgendwie für sich in einer theoretischen Welt mit viel Hoffnung das maximale herausholen kann. Dann lieber gleich Riester bleiben lassen und selber Geld so anlegen, wie man es gern hätte. Frei und ohne Beitragsgarantie. Dann braucht man auch nicht viel Zeit in Recherchen und Auswertungen zu investieren, nur um sich dann am Ende selbst zu bestätigen, dass ja fairr das beste jemals denkbare Riesterprodukt ist.

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Michalski
· bearbeitet von Michalski

Ich glaube, das Aufschieben bis 85  macht man nicht, weil man erst dann die Rente ausgezahlt haben will, sondern um bis Anfang 60 in Aktien investiert zu bleiben und nicht schon lange vorher wegen der Garantieabsicherung in Renten umgeswitched zu werden. Dann kann man den Prozess selbst steuern. Sozusagen als Gestaltungsmittel zum Vermeiden der Nachteile der Beitragsgarantie.

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Tradeoff

Verstehe ich das richtig? Man schiebt das Eintrittsalter auf 80+x um möglichst lang hoch in Aktien investiert zu sein?

 

Ohne Garantie es dann mit 67 direkt senken zu können? Mit laufendem Vertrag bis 85 den man sogar zahlen muss - und dann wahrscheinlich keinem Anbieter mehr zu dem man für „Neugeschäft“ wechseln kann?

 

Sportlich.

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Michalski
vor 2 Minuten schrieb Tradeoff:

Verstehe ich das richtig? Man schiebt das Eintrittsalter auf 80+x um möglichst lang hoch in Aktien investiert zu sein?

 

Ohne Garantie es dann mit 67 direkt senken zu können? Mit laufendem Vertrag bis 85 den man sogar zahlen muss - und dann wahrscheinlich keinem Anbieter mehr zu dem man für „Neugeschäft“ wechseln kann?

 

Sportlich.

 

Solange Du über dem Garantiebetrag bist, kannst Du den Rentenbeginn problemlos wieder nach vorn schieben. Oder zu einem anderen Anbieter wechseln und damit das aktuell erreichte Kapital als neues Garantkekapital sichern. Weiss halt nur keiner heute, wie das Umfeld in 30 Jahren aussehen wird. Förderschädlich kündigen kann man auch, dann hat man halt die Förderung und die Steuervorteile als zinsloses Darlehen 30 Jahre nutzen können und kann den Gewinn darauf behalten.

 

In Summe ist das eine Gestaltungsmöglichkeit. Niemand zwingt Dich, sie zu nutzen.

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Tradeoff
vor 1 Minute schrieb Michalski:

 

Solange Du über dem Garantiebetrag bist 

kannst Du den Rentenbeginn problemlos wieder nach vorn schieben.

 

Was wenn nicht? Bräuchte ich nicht gerade da den Riester, weil da ja parallel mein Depot vermutlich auch abgetaucht ist?

 

Hat man wirklich ein vertraglich zugesichertes Recht den Rentenbeginn vorzuziehen?

 

vor 1 Minute schrieb Michalski:

Oder zu einem anderen Anbieter wechseln und damit das aktuell erreichte Kapital als neues Garantkekapital sichern. Weiss halt nur keiner heute, wie das Umfeld in 30 Jahren aussehen wird.

 

Ich lehn mich mal aus dem Fenster und entwerfe folgendes Szenario: Es wird 1-2 Anbieter geben, die zu miesen Konditionen Riesterverträge verwerten für genau solche Zwecke. Normales Geschäft eher nicht mehr.

 

vor 1 Minute schrieb Michalski:

 Förderschädlich kündigen kann man auch, dann hat man halt die Förderung und die Steuervorteile als zinsloses Darlehen 30 Jahre nutzen können und kann den Gewinn darauf behalten.

 

Naja. Für das Ergebnis würden es wohl die wenigsten machen.

 

vor 1 Minute schrieb Michalski:

 

In Summe ist das eine Gestaltungsmöglichkeit. Niemand zwingt Dich, sie zu nutzen.

 

Korrekt. Verstehe nicht, warum ich etwas gesetzlich sicheres wie Riester so dehnen muss, dass ich oben genannte Risiken eingehe - statt eine nette Deiversifikation zu haben, die nur sehr begrenzt mit dem Aktienmarkt korreliert... macht natürlich schon Sinn, wenn meine gesamte Sparrate für Riester ist.

 

wollte nur mal das „clevere“ schieben in Frage stellen - aber mir letztlich Wurst wer was draus macht. du hast absolut recht - niemand zwingt einen.

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Michalski
· bearbeitet von Michalski
vor 35 Minuten schrieb Tradeoff:

Was wenn nicht? Bräuchte ich nicht gerade da den Riester, weil da ja parallel mein Depot vermutlich auch abgetaucht ist?

 

Hat man wirklich ein vertraglich zugesichertes Recht den Rentenbeginn vorzuziehen?

 

Die, die das machen, wollen in der Regel die Freiheit haben und selbst entscheiden, wie und wann eine Umschichtung in sicherere Anlageformen erfolgt.

 

Für Fairriester habe ich es Dir einmal rausgesucht. Bei der Alten Leipziger steht es auch in den Unterlagen:

 

20181021_200946.jpg

 

vor 35 Minuten schrieb Tradeoff:

Verstehe nicht, warum ich etwas gesetzlich sicheres wie Riester so dehnen muss, dass ich oben genannte Risiken eingehe - statt eine nette Deiversifikation zu haben, die nur sehr begrenzt mit dem Aktienmarkt korreliert... macht natürlich schon Sinn, wenn meine gesamte Sparrate für Riester ist.

 

Gesetzlich sicher ist halt eine ziemlich miese Rendite bei Riester. Alles andere ist mehr oder weniger eine Wette auf die Zukunft, dass die Aktienmärkte auch 30-40 Jahre hin in Summe eher eine deutlich positive Rendite ausweisen werden. An der Zinsfront ist ja ein Verlust nach Inflation momentan garantiert.

 

Ich zum Beispiel finde die Verrentungsbedingungen von Riester generell nicht überzeugend heute. Vielleicht tut sich da was in der Zukunft noch. Daher sind mir die Verrentungsbedingungen von heute egal. Viel schlechter werden die kaum noch werden können.

 

Wenn alles so bleibt wie heute, werde ich z.B. entweder Riester vor der Rente förderschädlich kündigen oder via Wohnriester auszahlen. Ist eine simple Rechenübung.

 

Bei mir mach Riester aber auch nur einen kleinen Teil der Altersvorsorge aus. Nicht mit den Aktienmärkten korrelierende Anlagen habe ich schon  mit der gesetzlichen Rente und den Immobilien.

 

Soviel zum Hintergrund solcher Optimierungen. Soll keine Empfehlung sein. Ist ja ein freies Land hier. Kann jeder machen, was er will. Im Rahmen des Systems.

 

Alles weitere zu dem Thema können wir aber auch hier diskutieren und nicht diesen Thread damit zerfasern:

 

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saibottina

Moin logibesen,

 

beim Startbeitrag ist mir aufgefallen, dass Ihr in einer sehr ähnlichen Situation seid, wie wir es vor 4 Jahren, vor Geburt unserer 2 Kinder, waren. Ich habe mir jetzt nicht alles hier durchgelesen, aber hier meine kurze Einschätzung:

Am 16.10.2018 um 09:12 schrieb logibesen:

Verzeihung - etwas ungenau ausgedrückt. Ich wollte ausdrücken, dass wir es für nicht sinnvoll halten, wenn ein Elternteil gesetzlich und das andere privat versichert ist. Gegen Dein Vorschlag ist nichts einzuwenden, eine GKV mit Zusatzversicherungen aufzustocken - wenn man im ambulanten (nicht Zahn) Bereich damit leben kann, dass man aktuell wenig (keine?) leistungsstarke und dennoch bezahlbare Zusatzversicherungen findet.

 

Genau das würde ich Euch auch vorschlagen: Entweder alle in PKV, oder alle in GKV. Ist eine Kosten-Nutzen-Abwägung und eine persönliche Entscheidung.

Wir haben die wohl denkbar ungünstigste Kombi: Frau war vor der Elternzeit freiwillig GKV, Mann in der PKV, Mann verdient mehr als Frau. Bringt nur Probleme mit sich. Nur mal so zur Info: Wenn ein Kind freiwillig gesetzlich versichert wird, ist der Beitrag nicht relevant niedriger als wenn es privat versichert werden würde. Für unser "freiwillig GKV versichertes" erstes Kind zahlen wir deutlich mehr KV als für unser PKV-versichertes zweites Kind. Außerdem übernimmt mein Arbeitgeber für das PKV-Kind die Hälfte der Beiträge, da ja über mich versichert. Für das GKV-Kind übernimmt kein Arbeitgeber irgendetwas, wir müssen 100% selbst zahlen, da "freiwillig GKV". Wir zahlen jeden Monat 100€ mehr für GKV erstes Kind als für PKV zweites Kind. Wenn mal Leistungen für Brille oder Zahnspange dazukommen, kommt das zur GKV noch drauf. Prophylaktisch schonmal: Wie es dazu kam ist kompliziert und sprengt hier den Rahmen. 

 

Im Moment wird gerade geklärt, ob wir für die Elternzeit meiner Frau Beiträge nachzahlen müssen. Im Netz finden sich da widersprüchliche Infos darüber. Habe mich gerade von einem Versicherungsberater beraten lassen: Ergebnis: Frau ist in Elternzeit beitragsfrei in der GKV. Erst wenn die Elternzeit vorbei ist und sie kein sozialversicherungspflichtiges Einkommen hat, wird die Hälfte meines Einkommens zur Berechnung ihres GKV-Beitrags herangezogen. Schaun mer mal, was die gesetzliche Krankenkasse dazu in Ihrer Antwort sagen wird. Im Netz dominiert ja die Meinung, dass meine Frau in Elternzeit nicht beitragsfrei ist. Schaun mer mal...

 

Fazit: Der ganze PKV-GKV-Mischmasch nervt und kostet Zeit. Wenn Ihr mehrere Kinder habt, wird Zeit ein seeeehr wertvolles Gut sein. Mein persönlicher Rat: Nehmt die PKV. Wenn Ihr mehrere Kinder habt und es wird sich herausstellen, dass Ihr mit GKV besser dran gewesen wärd, da all top gesund sind und Ihr mit GKV daher günstiger gefahren wärd: Mein Gott, dann seid einfach froh und scheißt auf das bisschen Geld, gibt bei dem Thema Wichtigeres. 

 

 

Man sollte immer beachten, dass man so viele Pläne machen kann wie man will, aber Kinder können diese Pläne auch mal über den Haufen werfen. Und je mehr Kinder, desto größer kann der Haufen werden.

 

Bei Riester würde ich nur zu Riester Frau raten. In der Situation "Gutverdienerin" lohnt es sich, in Elternzeit bei mehreren Kindern auch. Bei mehreren Kindern gibt es negative Wechselwirkungen, wenn der Partner auch riestert und auch Gutverdiener ist. Details kann ich nicht erklären, Polydeikes hat da mal einiges dazu geschrieben. Vielleicht liege ich aber auch falsch, bin in dem Thema nicht mehr drin. Weniger Verträge, mehr Flexibilität schaden beim folgenden Punkt aber nicht:

 

Ihr wollt eventuell eine Immobilie in ein paar Jahren. Der Punkt ist bei uns jetzt eingetreten: Wir wollen auch. Schön. Es gibt aber nichts. Wohnsituation sieht wohl ähnlich aus wie bei euch, wir sind im Rhein-Main-Gebiet. Suchen seit 2 Jahren, haben 400k Eigenkapital, ohne Beziehungen (kommen beide nicht aus der Region, haben hier halt keine Tante, deren Arbeitskollege gerade ein Haus....) fast hoffnungslos. Unterm Flughafen oder 5m neben ner ICE-Strecke ließe sich vielleicht was finden, aber mit etwas höheren Ansprüchen wie der Kombi "verkehrsgünstig, trotzdem ruhig, kleiner Garten für die Kids", meine Fresse, das hatte ich mir einfacher vorgestellt. Habe vor 2-3 Jahren angefangen, meine ETFs zu verkaufen, Risiko und so. Verkauf wollte ich über mehrere Jahre stückeln, aus Steuergründen. Meine letzten 3 ETFs verkaufe ich jetzt doch nicht, da eine Aktienquote von 0% irgendwie in meinem Alter auch nicht so ideal ist, vor allem wenn gar nicht klar ist, ob das mit der Immo überhaupt jemals klappt. Jetzt habe ich halt ein ETF-Portfolio bestehend aus Pazifik, EM und Rohstoffen. Prost.  

Vielleicht sieht es in ein paar Jahren anders aus, vielleicht kommt ja nochmal eine Immobilienkrise, vielleicht aber auch nicht. Dann kann ich euch nur raten: Bindet Euch keine Klötze ans Bein. Spart einfach, bleibt flexibel. Seht das Sparen für die Immo als Teil der Altersvorsorge. Ob Aktien ja oder nein, wieviel Risiko, das ist alles Geschmacks- und Einstellungssache. Wenn euch Einzelaktien Spaß machen und Ihr mit dem Risiko leben könnt, warum nicht. Nur unflexible AV-Verträge würde ich bei der Kombi "demnächst Kinder, demnächst evtl. Immobilie"  vermeiden.

 

 

P.S.: Ich bin mangels Zeit im Moment nur sehr selten hier und daher sicher nicht mehr gut informiert (über Riester, AV und sonstigem Schnickschnack). Daher ist alles hier nur meine Meinung resultierend aus meiner persönlichen Situation und möglicherweise geprägt von mangelnder Fachkenntnis (z.B. zu Riester).

 

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logibesen

@saibottina, ich mag Deinen Beitrag. Sympatisch aus dem Leben gesprochen. Vielen Dank, dass Du Dich hier einbringst - gerade wenn ihr eine ähnliche Situation vor wenigen Jahren erlebt habt.

 

vor 9 Minuten schrieb saibottina:

Genau das würde ich Euch auch vorschlagen: Entweder alle in PKV, oder alle in GKV. Ist eine Kosten-Nutzen-Abwägung und eine persönliche Entscheidung.

vor 16 Minuten schrieb saibottina:

Fazit: Der ganze PKV-GKV-Mischmasch nervt und kostet Zeit. Wenn Ihr mehrere Kinder habt, wird Zeit ein seeeehr wertvolles Gut sein. Mein persönlicher Rat: Nehmt die PKV. Wenn Ihr mehrere Kinder habt und es wird sich herausstellen, dass Ihr mit GKV besser dran gewesen wärd, da all top gesund sind und Ihr mit GKV daher günstiger gefahren wärd: Mein Gott, dann seid einfach froh und scheißt auf das bisschen Geld, gibt bei dem Thema Wichtigeres. 

So sehen wird es tendenziell auch. Alles andere macht alles so kompliziert und die Vorteile sind nur begrenzt.

vor 10 Minuten schrieb saibottina:

Im Moment wird gerade geklärt, ob wir für die Elternzeit meiner Frau Beiträge nachzahlen müssen. Im Netz finden sich da widersprüchliche Infos darüber.

Mal mein bescheidenes Verständnis dazu: Wenn Mann in der PKV und Frau freiwillig versichert vor der Elternzeit, dann zahlt ihr Beiträge für die Frau während der Elternzeit und darüber hinaus wenn die Beschäftigung nicht wieder aufgenommen wird. Die Basis dafür ist das Einkommen des Mannes / 2 (ganz grob, natürlich auch abzüglich der Freibeträge für Kinder usw.). Ich habe allerdings schon ein paar Berichte gelesen, dass manche Krankenkassen den Aufwand scheuen diese recht komplizierte Beitragsberechnung für die Elternzeit der Frau aufzumachen. Tipp: Die TKK scheint mit in diesen Pool zu fallen. Wenn man also der Krankenkasse verständlich macht, dass man nach der Elternzeit sofort wieder 100% arbeiten möchte (dieser fromme Wunsch kann sich ja jederzeit ändern), dann ist die Kasse eventuell a) kulant und b) zu faul die Einkommensrechnung aufzumachen mit dem Fazit, dass man trotz freiwilligen Mitglieds beitragsfrei versichert ist. Noch schöner (wenn denn nun mal planbar) ist es, wenn die Frau einen Monat vor Mutterschaftsurlaub auf xx% Teilzeit reduziert und ganz zufällig damit kurz vor Mutterschaft pflichtversichert ist. Dann hat man definitiv keinen Beitrag zu zahlen.

vor 17 Minuten schrieb saibottina:

Bei mehreren Kindern gibt es negative Wechselwirkungen, wenn der Partner auch riestert und auch Gutverdiener ist.

Stimmt, da war etwas. Das muss ich nochmal recherchieren. Danke für den Hinweis.

vor 18 Minuten schrieb saibottina:

Ihr wollt eventuell eine Immobilie in ein paar Jahren. Der Punkt ist bei uns jetzt eingetreten: Wir wollen auch. Schön. Es gibt aber nichts. Wohnsituation sieht wohl ähnlich aus wie bei euch, wir sind im Rhein-Main-Gebiet. Suchen seit 2 Jahren, haben 400k Eigenkapital, ohne Beziehungen (kommen beide nicht aus der Region, haben hier halt keine Tante, deren Arbeitskollege gerade ein Haus....) fast hoffnungslos. Unterm Flughafen oder 5m neben ner ICE-Strecke ließe sich vielleicht was finden, aber mit etwas höheren Ansprüchen wie der Kombi "verkehrsgünstig, trotzdem ruhig, kleiner Garten für die Kids", meine Fresse, das hatte ich mir einfacher vorgestellt.

Ja, das geliebte Rhein Main Gebiet. Ganz schön heftig. Da ist man halt mit 400k Eigenkapital heutzutage leider nicht besonders gut ausgestattet. Erstens muss man überhaupt etwas angeboten bekommen und zweitens kostet es dann so viel Asche, dass man sich fragt wer sich überhaupt etwas leisten kann. Naja, gibt halt genug Expats aus den Unternehmen für die unsere Preise immer noch harmlos sind... :/

vor 20 Minuten schrieb saibottina:

P.S.: Ich bin mangels Zeit im Moment nur sehr selten hier und daher sicher nicht mehr gut informiert

Dann erst recht danke für Deinen Beitrag!

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Michalski
· bearbeitet von Michalski

Beispiel  2:   Sie  nehmen Elternzeit  für  12  Monate  und  beziehen  Elterngeld,  Ihr  Ehegatte  ist  privat  versichert  und  erhält  ein monatliches  Gehalt  von  12.000,00  Euro.  Die  Einnahmen  des  nicht  gesetzlichen  Ehegatten  werden  zur  Hälfte, höchstens  bis  zur  Hälfte  der  monatlichen  Beitragsbemessungsgrenze  (zurzeit  4.425,00  Euro)  zur  Beitragsberechnung  herangezogen,  ggf.  abzüglich  Freibeträge  für  nicht  familienversicherte  Kinder.  Eine  beitragsfreie  Weiterversicherung  ist  nicht  möglich.

https://www.bkk-mobil-oil.de/dam/jcr:677a0d51-8c9e-437c-b88b-f8a466f04ca8/Infoblatt-Elterngeld_Elternzeit.pdf

 

Entscheidend ist der letzte Beschäftigungsmonat vor dem Mutterschutz für Angestellte meines Wissens nach: Der wird dann fiktiv mal 12 hochgerechnet und entscheidet, ob man pflicht- oder freiwillig versichert wird. Selbständige werden mittlerweile nachträglich berechnet.

 

Was Riester angeht: Förderkonstellation ausrechnen. Ganz grob: Bei zwei Gutverdienern und zwei Kindern ist die Quote ok für beide.

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logibesen
vor 4 Minuten schrieb Michalski:

Entscheidend ist der letzte Beschäftigungsmonat vor dem Mutterschutz meines Wissens nach: Der wird dann fiktiv mal 12 hochgerechnet und entscheidet, ob man pflicht- oder freiwillig versichert wird.

Ja genau. Gibt noch so ein paar Feinheiten, die man beachten sollte, wenn man kurz vorher von freiwilliger zur Pflichtversicherung wechseln möchte wie z.B., dass die Teilzeit vor dem Mutterschutz auf Dauer ausgelegt ist und so lustige Sachen.

 

vor 7 Minuten schrieb Michalski:

Was Riester angeht: Förderkonstellation ausrechnen. Ganz grob: Bei zwei Gutverdienern und zwei Kindern ist die Quote ok für beide.

Alright, danke!

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Aragorn

@tyr

 

Ich glaube Du hast den Sinn der Übung nicht verstanden, die angesetzten Alter 85 bei der AL, 71 bei der Condor und 83 bei Fairr sind nur dazu da, um die Beitragsgarantie zu umgehen und möglichst viel in der Fondsanlage zu belassen- Bei der AL und der Condor hat man ein vertraglich zugesichertes Recht, den Rentenbeginn wieder vorzuziehen, wobei die Rechnungsgrundlagen zu Vertragsbeginn beibehalten werden. Trotzdem sind bei diesem Manöver bei der AL und bei der Condor nur 10% bzw. 20% in freien Fonds möglich, der Rest liegt im Wertsicherungsfonds, dürfte aber trotzdem besser sein als im Deckungsstock des Versicherers.

 

Bei Fairr sieht es etwas anders aus, ein Vorziehen bedarf der Zustimmung von Sutor und es gelten die Rechnungsgrundlagen zu Rentenbeginn. Zu den Rechnungsgrundlagen habe ich oben schon erläutert, dass die DAV 2004 R wahrscheinlich noch lange bestand haben werden. (Siehe auch neuesete Auswertungen von Destatis, dass der Trend zur Langlebigkeit aufgehalten wurde Link)

 

Nochmal, DAV 2004 R geht bei einem heute 30-jährigen von einer Lebenserwartung von 95 Jahren aus. Das hat mit der Wirklichkeit wenig zu tun, darüber kann man sich aufregen.... Die Versicherer argumentieren, dass sich ja eher gesunde für die Rente entscheiden und daher die Lebenserwartung entsprechend höher ist. Das mag ja stimmen, aber bei Riester und Rürup dürfte dies nicht unbedingt der Fall sein, weil bei Rürup auch kranke die Rente nehmen "müssen" und bei Riester wahrscheinlich auch eher nicht gesunde die Rente nehmen, sonst hätten Sie eine förderschädliche Verwendung. Jetzt kommt von den Versicherern das Argument, dass sich diese den Effekt (Risikogewinne) ja über die Überschüsse wieder reinholen. Stimmt aber nicht, weil Rürup, Riester und Schicht-3 Renten im gleichen Gewinnverband landen. Die guten Risikogewinne aus Riester und Rürup finanzieren die schlechten aus Schicht 3. Aus Sicht eines Riester- oder Rürup-Rentners würde ich das nicht gutheißen.

 

Und zu Fairr, ich weiß ihr regt Euch alle darüber auf, aber in Wirklichkeit muss man den Mut der 3 Gründer erst einmal ganz hoch anrechnen und nicht direkt kaputt reden. Ich kann mich noch gut erinnern, dass Fairr hier ja auch mal Teil der Community war und das mit m.E. guten Absichten. Diese guten Absichten wurden aber sofort schlecht geredet und FAirr hat sich dann hier wieder verabschiedet, schade. Die mussten auch erstmal die Partner finden, die das so mitmachen und ein offenes Ohr für Start-Ups haben, die die Altersvorsorge verändern wollen. Für die Verrentung gibt es nun mal Stand heute nur die MyLife, die man als Partner gewinnen kann, siehe auch Mypension, alle anderen Versicherer interessieren sich nicht dafür. Das ist Schade.

 

Und der Ansatz Riester in RK1 zu rechnen ist total der falsche Ansatz, weil bei dieser Betrachtung die nachgelagerte Besteuerung total vernachlässigt wird. Der Vorteil der nachgelagerten Besteuerung wird durch den erzielten Zins in der Ansparphase gehebelt, daher sollte man sein Augenmerk auf eine möglichst hohe Rendite legen. Banksparpläne sind dazu ungeeignet. Anteil RK 1 bitte daher nur in Schicht 3, hat ich Schicht 1 (Rürup) und Schicht 2 (Riester, bAV) nichts verloren.

 

 

 

 

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Nachdenklich

@Aragorn

 

Danke für den Beitrag!

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logibesen
vor 6 Minuten schrieb Aragorn:

Bei der AL und der Condor hat man ein vertraglich zugesichertes Recht, den Rentenbeginn wieder vorzuziehen, wobei die Rechnungsgrundlagen zu Vertragsbeginn beibehalten werden.

Perfekt, danke für die Info!

 

vor 7 Minuten schrieb Aragorn:

Bei Fairr sieht es etwas anders aus, ein Vorziehen bedarf der Zustimmung von Sutor und es gelten die Rechnungsgrundlagen zu Rentenbeginn.

Schade!

 

vor 7 Minuten schrieb Aragorn:

in Wirklichkeit muss man den Mut der 3 Gründer erst einmal ganz hoch anrechnen und nicht direkt kaputt reden.

Sehen wir genauso! Hut ab und weiter so! Aktuell stimmt für uns leider das Konzept mit MyLife leider noch nicht ganz - aber das kann sich ja ändern und wird es bestimmt in absehbarer Zeit auch.

 

vor 10 Minuten schrieb Aragorn:

der Ansatz Riester in RK1 zu rechnen ist total der falsche Ansatz, weil bei dieser Betrachtung die nachgelagerte Besteuerung total vernachlässigt wird.

Naja, Riester ist ja durch die Beitragsgarantie auch schon eher als sicher einzustufen (weiß jetzt nicht ob es für RK 1 reicht, aber sicherlich auch nicht sehr riskant). Daran ändert meiner Meinung nach auch die nachgelagerte Besteuerung nichts, die ja nach aktueller Gesetzeslage einigermaßen abschätzbar ist.

 

vor 9 Minuten schrieb Aragorn:

Anteil RK 1 bitte daher nur in Schicht 3

Ist das eine Empfehlung? Tendenziell hätte ich in der dritten Schicht auch eher versucht ein fondsbasiertes Produkt zu finden. Und da gibt es ja keine Beitragsgarantie...

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Nachdenklich
vor 4 Minuten schrieb logibesen:

Ist das eine Empfehlung?

Vorsicht.

 

Ich habe den Eindruck, daß nicht alle Teilnehmer im Forum das gleiche Verständnis davon haben, welche Bedeutung die Begriffe Schicht 1 bis 3 und RK 1 bis 3 haben und zu welchen Zwecken einzelne Anlagen in diese Kategorien eingeordnet werden. Damit wäre ich vorsichtig, hier auf Empfehlungen zu hoffen, bevor sichergestellt ist, daß man das gleiche Verständnis der Begriffe und ihrer Bedeutung hat.

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Aragorn
vor 12 Minuten schrieb logibesen:

Naja, Riester ist ja durch die Beitragsgarantie auch schon eher als sicher einzustufen (weiß jetzt nicht ob es für RK 1 reicht, aber sicherlich auch nicht sehr riskant). Daran ändert meiner Meinung nach auch die nachgelagerte Besteuerung nichts, die ja nach aktueller Gesetzeslage einigermaßen abschätzbar ist.

 

Die Beitragsgarantie wurde vom Gesetzgeber eingeführt, nachdem sich viele Aktionäre beim Platzen der Dotcom-Blase eine blutige Nase geholt haben. Die BG wird aber durch das niedrige Zinsniveau immer teurer für die Versicherer bzw. gar nicht mehr darstellbar. In Rürup gibt es komischerweise keine gesetzlich vorgeschriebene Beitragsgarantie. Ich gehe stark davon aus, dass die BG in den nächsten Jahren fällt.

 

Zum Hebel bei der nachgelagerten Besteuerung:

 

Beispiel RK1:

 

Bruttoeinkommen 50.000 EUR, ledig, Alter 37, 30 Jahre Laufzeit

 

Beitrag Riester= 2.100 EUR - 798 EUR Förderung (Grundzulage 175 EUR - Steuerersparnis 623 EUR) = 1.302 EUR (effektive Förderung 61 %)

 

Kapital nach 30 Jahren bei Ansatz RK1 und 1 % Verzinsung = 73.500 EUR

 

Förderschädliche Verwendung mit Alter 67 = 73.500 (63.000 Beitragssumme + 10.500 Zinsen) - 23.940 EUR Förderung (30 x 798 EUR)= 49.560 EUR zur Auszahlung

 

Steuer = Ertrag 10.500 EUR (49.560 EUR - 39.060 EUR) / 2 = 5.250 * 30 % Steuersatz = 1.575 EUR Steuern = Nettoauszahlung 47.985 EUR (49.560 - 1.575) = Nettorendite 1,33 % p.a.

 

Beispiel RK4:

 

Bruttoeinkommen 50.000 EUR, ledig, Alter 37, 30 Jahre Laufzeit

 

Beitrag Riester= 2.100 EUR - 798 EUR Förderung (Grundzulage 175 EUR - Steuerersparnis 623 EUR) = 1.302 EUR (effektive Förderung 61 %)

 

Kapital nach 30 Jahren bei Ansatz RK1 und 5 % Verzinsung = 143.300 EUR

 

Förderschädliche Verwendung mit Alter 67 = 143.300 (63.000 Beitragssumme + 80.300 Zinsen) - 23.940 EUR Förderung (30 x 798 EUR)= 119.360 EUR zur Auszahlung

 

Steuer = Ertrag 80.300 EUR (119.360 EUR - 39.060 EUR) / 2 = 40.150 * 35 % Steuersatz = 14.052 EUR Steuern = Nettoauszahlung 105.308 EUR (119.360 - 14.052) = Nettorendite 5,95 % p.a.

 

 

Wie man sieht, können die Zinsen bei der förderschädlichen Verwendung behalten werden und hebeln somit den Effekt der nachgelagerten Besteuerung.

 

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logibesen
· bearbeitet von logibesen
Erweiterung
vor 15 Minuten schrieb Aragorn:

Zum Hebel bei der nachgelagerten Besteuerung:

 

Beispiel RK1:

 

Bruttoeinkommen 50.000 EUR, ledig, Alter 37, 30 Jahre Laufzeit

 

Beitrag Riester= 2.100 EUR - 798 EUR Förderung (Grundzulage 175 EUR - Steuerersparnis 623 EUR) = 1.302 EUR (effektive Förderung 61 %)

 

Kapital nach 30 Jahren bei Ansatz RK1 und 1 % Verzinsung = 73.500 EUR

 

Förderschädliche Verwendung mit Alter 67 = 73.500 (63.000 Beitragssumme + 10.500 Zinsen) - 23.940 EUR Förderung (30 x 798 EUR)= 49.560 EUR zur Auszahlung

 

Steuer = Ertrag 10.500 EUR (49.560 EUR - 39.060 EUR) / 2 = 5.250 * 30 % Steuersatz = 1.575 EUR Steuern = Nettoauszahlung 47.985 EUR (49.560 - 1.575) = Nettorendite 1,33 % p.a.

 

Beispiel RK4:

 

Bruttoeinkommen 50.000 EUR, ledig, Alter 37, 30 Jahre Laufzeit

 

Beitrag Riester= 2.100 EUR - 798 EUR Förderung (Grundzulage 175 EUR - Steuerersparnis 623 EUR) = 1.302 EUR (effektive Förderung 61 %)

 

Kapital nach 30 Jahren bei Ansatz RK1 und 5 % Verzinsung = 143.300 EUR

 

Förderschädliche Verwendung mit Alter 67 = 143.300 (63.000 Beitragssumme + 80.300 Zinsen) - 23.940 EUR Förderung (30 x 798 EUR)= 119.360 EUR zur Auszahlung

 

Steuer = Ertrag 80.300 EUR (119.360 EUR - 39.060 EUR) / 2 = 40.150 * 35 % Steuersatz = 14.052 EUR Steuern = Nettoauszahlung 105.308 EUR (119.360 - 14.052) = Nettorendite 5,95 % p.a.

 

 

Wie man sieht, können die Zinsen bei der förderschädlichen Verwendung behalten werden und hebeln somit den Effekt der nachgelagerten Besteuerung.

 

Fairer Punkt. Macht auch irgendwie Sinn - die Förderung ist in der Konstellation ja einfach ein kostenloses Darlehen. Grob gesagt: Solang die Rendite nach Kosten höher ist als die Kosten des Darlehens (in diesem Fall 0%), ist alles prima. Das würde ich allerdings unabhängig von der RK sehen. Denn am Ende sind auch 1,33% Nettorendite besser als die 1% Verzinsung, die die Anlage gebracht hat. Prozentual gesehen ist sie ja sogar besser als die Nettorendite des zweiten Beispiels, bei der die 5,95% "nur" ca. 20% besser ist als die Reine 5%-Verzinsung.

 

vor 15 Minuten schrieb Aragorn:

Die Beitragsgarantie wurde vom Gesetzgeber eingeführt, nachdem sich viele Aktionäre beim Platzen der Dotcom-Blase eine blutige Nase geholt haben. Die BG wird aber durch das niedrige Zinsniveau immer teurer für die Versicherer bzw. gar nicht mehr darstellbar. In Rürup gibt es komischerweise keine gesetzlich vorgeschriebene Beitragsgarantie. Ich gehe stark davon aus, dass die BG in den nächsten Jahren fällt.

Wird ja ganz aktuell diskutiert, dass die Beitragsgarantie abgeschafft / verringert werden soll. Am Ende ist es eine Frechheit, dass das man merkt, dass das frühere Umlageverfahren der gesetzlichen Rente langsam ins Wanken kommt, als Konsequenz jedoch das System nicht modifiziert, sondern im ersten Schritt den Privatmann damit mehr belastet (Aufbau von 2. und 3. Säule) und zusätzlich nach Eintritt einer Niedrigzinsphase sogar noch jegliche Garantie auf diese zusätzliche Belastung nimmt. Und nebenbei wird die Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung mal eben um 3,1% von 2018 auf 2019 erhöht. Für mich ist das ganze Konstrukt ein Unding. Aber das ist eine andere Geschichte.

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Aragorn
vor 4 Stunden schrieb tyr:

Ich glaube eher, du hast den Sinn der Übung Altersvorsorgevertrag mit gesetzlicher 100% Beitragsgarantie nicht verstanden, wenn du damit Wetten eingehst und das hier auch noch Laien empfiehlst. Oben nochmal erklärt zwischen Michalski und Tradeoff.

 

Die gesetzliche Beitragsgarantie ist aber der Hemmschuh bei Riester und teilweise auch in bAV in der alten Welt. ( Du zietierst doch selbst oft die Garantiestudie von Herrn Stotz) Bei Laufzeiten über 20 Jahren bei einem weltweit diversifizierten Portfolio ist die Wahrscheinlichkeit 1 %, die Beitragsgarantie oder weniger zu erhalten. Bei noch längeren Laufzeiten gibt es hostorisch betrachtet seit 1970 keinen Zeitraum, an dem nur die Beitragsgarantie oder weniger erreicht wurde. Bei einem 3-Topf-Hybrid mit Großteil im Wertsicherungsfonds dürften 15 Jahre reichen.

 

Riester_Studie_historische_Renditen.JPG

 

 

Da die BG aber noch gesetzliche Pflicht ist, kann man durch Hinausschieben des Rentenbeginns und dem späteren wieder Vorverlegen des Rentenbeginns die Beitragsgarantie umgehen, die man ja nicht möchte. Bei der AL und der Condor führt dieses Manöver zu keinerlei Nachteilen, da immer die Verrentungsbedingungen zu Vertragsabschluss gelten oder halt die zu Rentenbeginn, wenn diese besser sind. Das hat Nichts, aber auch gar nichts mit Wetten zu tun. Und wenn sich hier ein "Laie" ins WPR-Forum verirrt ist dies mit Sicherheit kein Laie mehr, denn er oder sie hat sich schon mit der Thematik beschäftigt.

 

vor 4 Stunden schrieb tyr:

Interessant, wie du dich von deinem Finanzdienstleister einspannen lässt. Sieht immer mehr so aus, als ob du eine Verbindung zu denen hast, die über ein reines Kundenverhältnis hinausgeht.

 

Ich habe persönlich keine Beziehung zu Fairr oder bin mit denen verbandelt, finde aber dass sie aus dem Thema einiges gemacht haben. Man muss halt mal die Situation verstehen. 2013 haben die drei Gründer aus der Not eine Tugend gemacht, nämlich dass sie für Ihre eigene Altersversorgung keine geeigneten Produkte gefunden haben, haben sie sich gedacht, machen wir doch selber. ETF und wissenschaftlichen Anlagemodelle (Fama-French 3 Faktoren Modell) sollte es geben, aber wer setzt das ganze um? Schließlich wurde die Sutor-Bank gefunden, die die Kapitalanlage tätigt. Aber wie bloß die Beitragsgarantie darstellen? i-CPPI wäre cool, aber wie umsetzen? Geht nicht, zu teuer, dann halt Lebensphasenkonzept mit ordentlich Puffer (Beginn 23 Jahre vor Ablauf). Dann wird das Konzept von der Versicherungsbranche zerrissen (Versicherungsbote, Herr Joachim Haid) nach dem Motto Ansparphase ist ja schön und gut, aber was ist denn in der Verrentungsphase? (Macht die Deka, Union und DWS und jeder Banksparplan und Wohn-Riester aber genauso). Ok denkt sich Fairr, schauen wir uns am Markt mal um, wer denn überhaupt als Verrentungspartner zur Verfügung steht und da findet sich im Moment nur die Mylife. Mylife bietet aber nur Rentenfaktoren maximal bis Alter 75 an (siehe mypension). Ich weiß nicht warum, aber man hat bei Fairr wahrscheinlich nicht an den Punkt gedacht oder schlecht verhandelt, denn dort bietet die mylife nur Rentenfaktoren von 62 - 67 an. 

 

Da ich wie oben erwähnt die Thematik Rechnungsgrundlagen Stand 2018 (Zins 0,9 % DAV 2004 R) für nicht so wichtig erachte, finde ich in der Ansparphase bei Laufzeiten >20 Jahre Fairr sehr interessant. Wer da anderer Meinung ist kann gerne die Condor nehmen.

 

Was die grundsätzliche politische Thematik betrifft hätte die vielzitierte schwedische Altersvorsorge 2001 als Blaupause dienen können. Aber leider hat sich die Versicherungslobby durchgesetzt und Milliarden für die Kunden verbrannt. Leider habe ich wenig Hoffnung, dass das in Zukunft viel besser wird.

 

Wen die o.a. Abbildung und die Studie dahinter interessiert, hier der Link dazu. Aber Vorsicht bzw. mit Hintergrundwissen lesen, da der Auftraggeber der Studie die DWS war.

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tyr
vor 12 Minuten schrieb Aragorn:

Die gesetzliche Beitragsgarantie ist aber der Hemmschuh bei Riester

 

Das ist mir wohlbekannt und du weißt das auch, dass ich das weiß. Habe mehrfach in diesem Faden davon geschrieben.

 

vor 13 Minuten schrieb Aragorn:

Bei der AL und der Condor führt dieses Manöver zu keinerlei Nachteilen, da immer die Verrentungsbedingungen zu Vertragsabschluss gelten oder halt die zu Rentenbeginn, wenn diese besser sind. Das hat Nichts, aber auch gar nichts mit Wetten zu tun.

 

Wenn die Möglichkeit zum Vorziehen vertraglich zugesichert ist. Ich schreibe von fairr, du jetzt auf einmal von Versicherungen. Dabei sollte dir klar sein, dass ich fairr meine. Das ist auch ausdrücklich so geschrieben gewesen.

 

vor 14 Minuten schrieb Aragorn:

Und wenn sich hier ein "Laie" ins WPR-Forum verirrt ist dies mit Sicherheit kein Laie mehr, denn er oder sie hat sich schon mit der Thematik beschäftigt.

 

Du vergisst die vielen stillen Mitleser. Hier lesen nicht nur langjährige Mitlieder, die sich suchtartig mit ihren privaten Finanzprodukten in der Tiefe beschäftigen, sondern viele ohne Mitgliedschaft und auch Mitglieder, die hier nichts schreiben. Dass du deren zusätzliche Altersvorsorge mit der Empfehlung für windigen Wetten riskieren willst verstehe ich nicht.

 

vor 17 Minuten schrieb Aragorn:

Ich habe persönlich keine Beziehung zu Fairr oder bin mit denen verbandelt, finde aber dass sie aus dem Thema einiges gemacht haben. Man muss halt mal die Situation verstehen. 2013 haben die drei Gründer aus der Not eine Tugend gemacht, nämlich dass sie für Ihre eigene Altersversorgung keine geeigneten Produkte gefunden haben, haben sie sich gedacht, machen wir doch selber. ETF und wissenschaftlichen Anlagemodelle (Fama-French 3 Faktoren Modell) sollte es geben, aber wer setzt das ganze um? Schließlich wurde die Sutor-Bank gefunden, die die Kapitalanlage tätigt. Aber wie bloß die Beitragsgarantie darstellen? i-CPPI wäre cool, aber wie umsetzen? Geht nicht, zu teuer, dann halt Lebensphasenkonzept mit ordentlich Puffer (Beginn 23 Jahre vor Ablauf). Dann wird das Konzept von der Versicherungsbranche zerrissen (Versicherungsbote, Herr Joachim Haid) nach dem Motto Ansparphase ist ja schön und gut, aber was ist denn in der Verrentungsphase? (Macht die Deka, Union und DWS und jeder Banksparplan und Wohn-Riester aber genauso). Ok denkt sich Fairr, schauen wir uns am Markt mal um, wer denn überhaupt als Verrentungspartner zur Verfügung steht und da findet sich im Moment nur die Mylife. Mylife bietet aber nur Rentenfaktoren maximal bis Alter 75 an (siehe mypension). Ich weiß nicht warum, aber man hat bei Fairr wahrscheinlich nicht an den Punkt gedacht oder schlecht verhandelt, denn dort bietet die mylife nur Rentenfaktoren von 62 - 67 an. 

 

Da ich wie oben erwähnt die Thematik Rechnungsgrundlagen Stand 2018 (Zins 0,9 % DAV 2004 R) für nicht so wichtig erachte, finde ich in der Ansparphase bei Laufzeiten >20 Jahre Fairr sehr interessant. Wer da anderer Meinung ist kann gerne die Condor nehmen.

 

Jeder soll das Riesteprodukt nehmen, was er für richtig hält. Ich kritisiere nur, dass du fairr als besonders toll darstellst, ohne die ganze Wahrheit über die Risiken dieses Gestaltungsmanövers zu beschreiben. Für die allermeisten Riestersparer würde ich tunlichst die Finger davon lassen, eben weil es ein Altersvorsorgeprodukt sein soll und eben keine Wette. Wer wetten will, kann das jederzeit ohne Riesterförderung tun, so viel und so oft wie er möchte. Warum man das im Riestermantel mit einem fairr-Vertrag tun soll kann ich nicht nachvollziehen.

 

Ich verstehe auch nicht, warum du so viel Zeit in Gestaltungsmanöver rund um die Beitragsgarantie steckst. Wenn man die Beitragsgarantie nicht will: einfach nicht riestern. Keine Wetten und Manöver notwendig, selbst anlegen, fertig. Einfache Lösung.

 

Wenn man riestern will einfach bewusst für die Beitragsgarantie entscheiden und akzeptieren, dass das nicht mit riskanten Anlagen zusammen passt. Auch einfach.

 

Aber wenn es Freude bereitet, sich daran abzuarbeiten, nur zu... Ich würde nur weiterhin aufklären, dass diese Gestaltungsmanöver eben nichts für jedermann sind und man sich das gut überlegen sollte, ob es sinnvoll ist, erst ausdrücklich in einen Vertrag mit 100% Beitragsgarantie einzusteigen und dann ewig Zeit damit zu verbringen, um eine gesetzliche Klausel mit riskanten Anlagefonds irgendwie mit Wetten auf zukünftige Kursentwicklungen zu umschiffen. Selbstgemachte Probleme mit größtem Aufwand wieder beseitigen... Aber wie immer: jeder, wie er mag.

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saibottina
vor 22 Stunden schrieb logibesen:

So sehen wird es tendenziell auch. Alles andere macht alles so kompliziert und die Vorteile sind nur begrenzt.

Wenn Ihr Euch da nicht so 100 Prozent sicher seid, könnt Ihr Euch eine Erstberatung bei einem Versicherungsberater buchen. Dürfte unter 100€ liegen. Meine letzte "Erstberatung" hat 90€ für 30 min gekostet. Da bekommt Ihr dann kompakt und professionell die Pros und Cons aufgelistet. So eine Beratung kann einem manchmal viel Zeit zur Eigenrecherche sparen.

 

vor 22 Stunden schrieb logibesen:

So sehen wird es tendenziell auch. Alles andere macht alles so kompliziert und die Vorteile sind nur begrenzt.

Mal mein bescheidenes Verständnis dazu: Wenn Mann in der PKV und Frau freiwillig versichert vor der Elternzeit, dann zahlt ihr Beiträge für die Frau während der Elternzeit und darüber hinaus wenn die Beschäftigung nicht wieder aufgenommen wird. Die Basis dafür ist das Einkommen des Mannes / 2 (ganz grob, natürlich auch abzüglich der Freibeträge für Kinder usw.). Ich habe allerdings schon ein paar Berichte gelesen, dass manche Krankenkassen den Aufwand scheuen diese recht komplizierte Beitragsberechnung für die Elternzeit der Frau aufzumachen. Tipp: Die TKK scheint mit in diesen Pool zu fallen. Wenn man also der Krankenkasse verständlich macht, dass man nach der Elternzeit sofort wieder 100% arbeiten möchte (dieser fromme Wunsch kann sich ja jederzeit ändern), dann ist die Kasse eventuell a) kulant und b) zu faul die Einkommensrechnung aufzumachen mit dem Fazit, dass man trotz freiwilligen Mitglieds beitragsfrei versichert ist. Noch schöner (wenn denn nun mal planbar) ist es, wenn die Frau einen Monat vor Mutterschaftsurlaub auf xx% Teilzeit reduziert und ganz zufällig damit kurz vor Mutterschaft pflichtversichert ist. Dann hat man definitiv keinen Beitrag zu zahlen.

 

Die Aussage des Versicherungsberaters war: Frau ist in der Elternzeit beitragsfrei. Egal ob vorher freiwillig gesetzlich oder pflichtversichert. Ich habe mich sehr gewundert, da ich bei meiner Vorbereitungsrecherche das so nirgends gefunden habe. Daher habe ich nochmal extra rekapituliert und nachgefragt. Schaun mer mal, ich werde im WPF posten, was am Ende rauskam. Hat der Versicherungsberater recht, steht im Netz überwiegend Quatsch, z.B. auf Finanztip und Co... Vielleicht hat sich aber auch einfach mal wieder irgendein Gesetz geändert und es ist jetzt eben anders als vor 2 Jahren...

 

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logibesen
vor 43 Minuten schrieb saibottina:

Die Aussage des Versicherungsberaters war: Frau ist in der Elternzeit beitragsfrei. Egal ob vorher freiwillig gesetzlich oder pflichtversichert. Ich habe mich sehr gewundert, da ich bei meiner Vorbereitungsrecherche das so nirgends gefunden habe. Daher habe ich nochmal extra rekapituliert und nachgefragt. Schaun mer mal, ich werde im WPF posten, was am Ende rauskam. Hat der Versicherungsberater recht, steht im Netz überwiegend Quatsch, z.B. auf Finanztip und Co... Vielleicht hat sich aber auch einfach mal wieder irgendein Gesetz geändert und es ist jetzt eben anders als vor 2 Jahren...

Oh ja, bitte unbedingt Bescheid geben sobald Du Rückmeldung hast. Mich würde es auch verwundern - es sei denn es wird aus Kulanz / Faulheit auf die Erhebung der Beiträge verzichtet. Also gerne mir auch eine PN schreiben falls Du es hier in diesem Thread nicht mehr kundgeben magst :) Danke

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Michalski
· bearbeitet von Michalski
Am 23.10.2018 um 09:09 schrieb saibottina:

Die Aussage des Versicherungsberaters war: Frau ist in der Elternzeit beitragsfrei. Egal ob vorher freiwillig gesetzlich oder pflichtversichert. Ich habe mich sehr gewundert, da ich bei meiner Vorbereitungsrecherche das so nirgends gefunden habe. Daher habe ich nochmal extra rekapituliert und nachgefragt. Schaun mer mal, ich werde im WPF posten, was am Ende rauskam. Hat der Versicherungsberater recht, steht im Netz überwiegend Quatsch, z.B. auf Finanztip und Co... Vielleicht hat sich aber auch einfach mal wieder irgendein Gesetz geändert und es ist jetzt eben anders als vor 2 Jahren...

 

 

Schau mal in das fünfte Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB V). Zum Thema Gesetzliche Pflichtversicherung:


§ 224 SGB V Beitragsfreiheit bei Krankengeld, Mutterschaftsgeld oder Erziehungsgeld oder Elterngeld

(1) Beitragsfrei ist ein Mitglied für die Dauer des Anspruchs auf Krankengeld oder Mutterschaftsgeld oder des Bezugs von Elterngeld oder Betreuungsgeld. Die Beitragsfreiheit erstreckt sich nur auf die in Satz 1 genannten Leistungen.

 

Dann läßt Du Dir von Deinem Versicherungsbrater erklären, warum das Urteil des Bundessozialgerichts vom 30.11.2016 (B 12 KR 6/15 R) nicht auf Euch zutreffen soll. Leitsatz:

 

Zitat

Es ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden, dass eine wegen Übersteigens der Jahresarbeitsentgeltgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung freiwillig versicherte und deshalb in der sozialen Pflegeversicherung pflichtversicherte ledige Mutter während des Elterngeldbezugs Mindestbeiträge zu entrichten hat.

 

Oder was die Techniker Krankenkasse dazu schreibt: Wenn Sie als Arbeitnehmer/in freiwillig versichert sind und nicht grundsätzlich auch familienversichert werden könnten - zum Beispiel, weil Ihr/e Ehepartner/in privat versichert ist - müssen Sie auch während der Elternzeit Beiträge zahlen.

https://www.tk.de/techniker/service/leistungen-und-mitgliedschaft/versicherung/versichert-als-arbeitnehmer/haeufige-fragen-fuer-arbeitnehmer/elternzeit-versicherung-beitragszahlung-2005364

und

https://www.tk.de/techniker/service/leistungen-und-mitgliedschaft/versicherung/versichert-als-freiwilliges-mitglied/beitragspflichtiges-einkommen/ehegatteneinstufung-beitragsberechnung-einkommen-voraussetzungen-2006844

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saibottina
Am 10/23/2018 um 09:55 von logibesen:

Oh ja, bitte unbedingt Bescheid geben sobald Du Rückmeldung hast. Mich würde es auch verwundern - es sei denn es wird aus Kulanz / Faulheit auf die Erhebung der Beiträge verzichtet. Also gerne mir auch eine PN schreiben falls Du es hier in diesem Thread nicht mehr kundgeben magst :) Danke

Alles geklärt bei uns: Meine Frau ist beitragsfrei, was daran lag, dass sie vor Beginn der 2. Elternzeit in Teilzeit gearbeitet hat und dadurch pflichtversichert war. Also:

vorher pfilchtversichert --> beitragsfrei in der Elternzeit

vorher freiwillig versichert --> beitragspflichtig in Elternzeit

wenn Partner in PKV.

Klärung hat bei mir etwas länger gedauert, weil es eine schlechte Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Kasse gab bezüglich Status meiner Frau.

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saibottina
Am 10/22/2018 um 10:23 von logibesen:

Noch schöner (wenn denn nun mal planbar) ist es, wenn die Frau einen Monat vor Mutterschaftsurlaub auf xx% Teilzeit reduziert und ganz zufällig damit kurz vor Mutterschaft pflichtversichert ist. Dann hat man definitiv keinen Beitrag zu zahlen.

Reicht wirklich ein Monat? Man braucht natürlich einen Arbeitgeber, der da mit macht.

Wäre wichtig zu wissen für werdende Eltern mit GKV-PKV-Kombi. Das sagt einem nur leider niemand.

 

Wie habt Ihr Euch entschieden?

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