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dg87

Riestervertrag bei Debeka - behalten oder wechseln?

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dg87

Hallo zusammen

 

ich wende mich an euch, da ich nicht so recht weiß, was ich mit meinem vorhanden Riestervertrag machen soll.

Kurz ein Überblick:
Ich habe 2009 bei der Debeka eine Riesterrentenversicherung abgeschlossen, damals hab ich meine Ausbildung abgeschlossen. Den Berufseinsteigerbonus hab ich mitgenommenen, bis 2012 4% meiner Ausbildungsvergütung eingezahlt, danach aber den Vertrag ruhen lassen wegen Studiumsbeginn.

Seit 2017 bin ich fest angestellt, für 2017 habe ich also 60€ eingezahlt und ab 2018 dann 4% meines Vorjahresbruttos (40.020€). War der Ursprungsvertrag noch mit 3% Garantiezins gut aufgestellt hat mir die Debeka für alle Eigenbeiträge die über 60€ liegen die Verzinsung auf 0,9% gesenkt.

Zum 31.12.2018 liegt das gebildete Kapital bei 2744€, die garantierte monatliche Rente bei 218,73€.

 

Nun habe ich mich die letzten Wochen damit befasst, was es für Alternativen gibt. Viele viele Artikel habe ich gelesen, sowohl bei Finanztip und der Finanztest, die gerne Riester-Fondsparpläne empfehlen, aber auch auf kritischen Seiten von Versicherungsmaklern, die davon abraten.

Ich bin mir sehr unsicher, ob ich meinen Vertrag einfach laufen lassen soll, oder ob ich das Geld besser anders anlege. 

Ich bin natürlich auf Fairriester gestoßen und finde das Konzept gar nicht so schlecht. Laut Rechner würde ich, wenn ich jetzt Wechsel und mein Kapital übertrage, keinen Verlust machen, was die monatliche Mindestrente angeht. Die Chancen, vom Kapitalmarkt zu profitieren und damit meine Rente zu erhöhen, sind aber dort gegeben. Aber es hat für mich auch ein "Geschmäckle", dass der Anbieter neu ist und auch der Versicherer MyLife nicht so bekannt zu sein scheint.

Das Produkt von DWS finde ich nicht überzeugend wegen nicht garantiertem Rentenfaktor und möglichen Kosten zwischen 0-100%.

Ob eine fondgebunden Rentenversicherung besser wäre dafür fehlt mir noch das Hintergrundwissen.


Zur Vollständigkeit hier noch ein paar Infos zu meiner Situation

 

 

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 Alter / Familienstand / Kinder / geplanter Renteneintritt

- 31 / ledig / keine Kind / geplanter Renteneintritt mit 67 also 2054

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

- Veranstaltungstechniker (fest angestellt seit 2017) / 40020€ / 470€ hab ich übrig (monatliche Sparraten für ETF und Tagesgeld, Bausparvertrag, alle Versicherungen, Rente und Riester sind aber schon davon abgegangen)

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

- ca. 180€, die ich momentan monatlich in Altersvorsorge stecke (private Rentenversicherung + klassische Riesterrentenversicherung)

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

- Risikobereitschaft ist vorhanden und Verluste bereiten mir kein Kopfzerbrechen. / Es sollte aber ein gesunder Mix aus mehreren Anlageklassen vorhanden sein.

2.5 bisherige Risikovorsorge

- Haftpflichtversicherung HUK24

- BU Provinzial Rheinland

- Unfallversicherung Provinzial Rheinland

- Hausratversicherung HUK24

- Rechtschutzversicherung WGV

- Zahnzusatzversicherung DKV

- private Krankenzusatzversicherung Debaka

 

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

- nur für mich

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

- wenig

 

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

 

3.1 Gesetzliche Rente

- aktuell unbekannt

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

- ja, klassische Riesterrentenversicherung Debeka, Tarif F1, abgeschlossen 2009 (Ausbildung), bis 2012 gespart, dann Ruhengelassen, ab 2018 wieder volle 4% eingezahlt, Garantiezins wurde aber für erhöhten Eigenbeitrag über 60€ ab 2018 auf 0,9% gesenkt, Stand zum 31.12.2018: Kapital 2744,76€, monatliche Gesamtrente mindestens 218,73€, möglich gemäß aktueller Festlegung 301,48€

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ?

- ja, vom Arbeitgeber zu 100% finanziert, Provinzial Rheinland, monatlich 100€

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben)

- private Rentenversicherung (Bonusrente) bei der Debeka, Garantezins 1,75%, monatlich 56,73€ Beitrag, garantierte monatliche Rente 116,37€ (inkl. Dynamik)

- ETF Sparplan, monatlich Sparrate (z.Zt. 211,00€) Kapital aus Einzahlung liegt bei ca. 11900€, XTR.MSCI World Swap 1C

- Tagesgeldkonto, monatliche Einzahlung (z.Zt. 211,00€), aktuell ca. 6000€ (versuche hier immer ca. 3 Nettomonatsgehälter liegen zu haben)

- Bausparvertrag, Debeka, Bausparsumme 51.000€, monatliche Einzahlung fix 153,00€, Verzinsung 3%, aktueller Stand 15.319€, Freistellungsauftrag von 600€ wird noch nicht ausgeschöpft

3.5 Zusammenfassung / Umrechnung in monatliches Rentenäquivalent

3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation

 

4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele)

 

4.1 aktuelle Sparleistungen

- 575€

4.2 Schulden

- keine

4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung)

- keine

 

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polydeikes

Der Debeka Riestertarif ist einer der ehemaligen Forenlieblinge. So wie der Kanam Grundinvest uvm. ... oder eben heute Fairriester. In den letzten 12 Jahren gab es viele dieser Lieblinge, die meisten hätte man meiden sollen ...

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B2BFighter

 

An sich ist diese Rentenversicherung nicht schlecht, weil sie Ihnen schon heute angibt was sie für Rente erhalten werden und vorallem Ihnen das Risiko der Langlebigkeit abnimmt.

Die Debeka garantiert Ihnen in diesem Vertrag eine lebenslange Rente ab 2054.

 

Allerdings kann man Ihnen nur zu einem Wechsel raten, da diese Rentenversicherung keine Rendite erwirtschaften wird.

Der Debeka Vertrag an sich wäre aufgrund des Garantiezinses von 2,25% aus heutiger Sicht gar nicht schlecht, allerdings nur wenn sie diesen auch auf alle eingezahlten Beiträge bekommen würden.

Wie bereits in anderen Foren geschrieben, gewährt die Debeka diesen Garantiezins aber nur noch den im Vertrag vereinbarten monatlichen Sparbeitrag. Der damalige Abschluss zu "guten ZinsZeiten" ist somit leider nichts wert.

 

Rechnen Sie selbst. Sie haben zum 31.12.2018 eine Übersicht erhalten. Demnach sind derzeit 2744 € angespart und es fließen ca. 1600 € (inkl. 175 € Zulage) in den Vertrag. Bei gleich bleibenden Einzahlungen garantiert Ihnen die Debeka mal eine lebenslange Rente in Höhe von 218,73 € ab 2054.

Gehen wir einmal davon aus, dass Sie besonders alt werden und ihre Riesterrente einmal 25 Jahre lang beziehen werden. Dann benötigt die Debeka für diese 218,73 € einen Kapitalstock von ca. 65.000 €.

 

Nun schmeißen sie mal den Zinsrechner an https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php mit einem Anfangskapital von 2744 € und sparen monatlich 133 € bis 2054 (35 Jahre). Die errechnete Rendite liegt für 65.000 € bei 0,55%.

Also die reine "Garantie" der Debeka ist demnach überhaupt nichts wert, da die Inflation wahrscheinlich dauerhaft höher ist.

 

Ich selbst habe einen ähnlichen Vertrag, allerdings verzinst die Debeka bei mir dauerhaft den steuerlichen Höchstbeitrag (derzeit 1925 €), da ich seit 2007 den Höchstbeitrag einzahle. Hier sieht die Rechnung dann ganz anders aus.

 

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polydeikes

Anders formuliert: Tue das Gegenteil der vorherrschenden WPF Meinung / meide die Forenlieblinge und du wirst regelmäßig nicht auf die Nase fliegen. Gilt auch hier wieder.

 

Der Garantiezins während der Ansparphase spielt bei Riester, wenn überhaupt, eine absolut untergeordnete Rolle. Das ganze Debeka Gequengel entstand im Prinzip nur, weil eben genau das bei Abschluss nicht berücksichtigt, die AVBs nicht gelesen und nicht verstanden wurden.

 

Riester gibt es zwar formal seit 2002 mit 3,25 % Rechnungszins, wurde aber erst ab 2005 (2,75 % Rechnungszins) signifikant verkauft. Eben als sich der AWD aus vertrieblicher Sicht mit seinen Wünschen durchsetzen konnte (bspw. Stornohaftung runter auf 5 Jahre). Ein Vertrag ab Januar 2007 mit 2,25 % Rechnungszins entspricht der heutigen Überschussbeteiligung / laufende Verzinsung 2019 der Debeka von ebenfalls 2,25 %, liegt somit unterhalb der laufenden Gesamtverzinsung. Bisher lag die Gesamtverzinsung der Debeka nie unter Rechnungszins der Verträge nach Januar 2007.

 

Den eingangs genannten Rechnungszins von 3% gab es für 2009er Verträge nie.

 

Die Debeka gehört zwar zu den schwachen Versicherern, die 2019 erneut gesenkt haben, real ist eine Gesamtverzinsung deutlich unter 2,5-2,6 % für die LVR mit klassischen Beständen jedoch (aktuell noch) teurer, als stabile Gesamtverzinsungen über dieser Marke. Also rein aus der Not geboren, wie eben bei Debeka, Ergo, WWK, Provinzial ua. ...

 

Siehe gesunde LVR wie bspw. Alte Leipziger mit 2,5 % Überschussbeteiligung und 3,1 % Gesamtverzinsung in 2019 ...

 

Eine echte garantierte Rente gab es bei der Debeka nie, siehe versicherungsmathematische Hinweise. In threads 2012, 2013 und 2014 wurde ich dafür noch angewuffelt, heute ist das Gequengel da. Gibt es bei fairr ebenso nicht.

 

Eine Alternative innerhalb der Risikoklasse gibt es 2019 nicht mehr. Nur den Weg in noch mehr Risiken und somit berechtigte Chancen beim nächsten Gequengel in der ersten Reihe teilzunehmen.

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dg87

Hallo Polydeikes,

 

so richtig folgen kann ich dir leider gerade nicht.

Mit den 3% hast du recht, hab ich mit meinem Bausparvertrag verwechselt, der garantierte Rechnungszins lag damals tatsächlich bei 2,25%.

Aber darüber hinaus verstehe ich leider gerade nicht, ob da irgendein Rat oder Tip drinsteckt. 

 

Fange ich jetzt an meinen aktuellen Eigenanteil der Riesterversicherung von 118,75€ / Monat in einen ETF-Sparplan einzuzahlen, ergeben sich je nach Verzinsung folgende Kapitalsummen nach 35 Jahren (natürlich ohne Kosten für Sparplan, Steuern etc):

1%: 59.687,46
2%: 72.013,92
3%: 87.558,54 
4%: 107.228,43
5%: 132.192,24
6%: 163.955,38

 

Das klingt für mich erstmal so, als könnte ich ein viel höheres Kapital erwirtschaften, wenn ich die Besparung selber vornehme. 

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odensee
vor 2 Minuten schrieb dg87:

Das klingt für mich erstmal so, als könnte ich ein viel höheres Kapital erwirtschaften, wenn ich die Besparung selber vornehme. 

Natürlich kannst du das. Du hast ja keine kostenträchtige Garantie zu finanzieren. "Riester" ist keine Alternative zu einem eigenen Fondssparplan (im Sinne von entweder / oder) sondern ggf. eine Ergänzung deiner Altersvorsorge. Stichwort "3 Säulen-Modell".

 

Was Fairr angeht, habe ich keine Meinung.

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dg87

Ich habe aber ja bereits einen eigenen Fondsparplan. Deshalb steht für mich nun auch die Überlegung im Raum, einen weiteren aufzunehmen nur mit dem Ziel der Altersvorsorge als Riesterersatz

 

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odensee
vor 7 Minuten schrieb dg87:

Ich habe aber ja bereits einen eigenen Fondsparplan. Deshalb steht für mich nun auch die Überlegung im Raum, einen weiteren aufzunehmen nur mit dem Ziel der Altersvorsorge als Riesterersatz

Ja.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

ETFs machen quasi 6 % garantiert vor Steuern. Weil ETF drauf steht. Schwankungs- und risikofrei.

 

Wenn du keine teuren Fehler machst, bspw. Frau, Kind, Auto oder ne Privathaftpflicht für mehr als 35 Euro im Jahr ... steht einem erfüllten WPF-Leben nichts im Wege.

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intInvest
vor 13 Stunden schrieb polydeikes:

Eine echte garantierte Rente gab es bei der Debeka nie, siehe versicherungsmathematische Hinweise. In threads 2012, 2013 und 2014 wurde ich dafür noch angewuffelt, heute ist das Gequengel da. Gibt es bei fairr ebenso nicht.

Könntest du das etwas ausführen? 

Was ist garantiert und was ist "echt garantiert" ?

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chirlu
vor 12 Stunden schrieb polydeikes:

ETFs machen quasi 6 % garantiert vor Steuern. Weil ETF drauf steht. Schwankungs- und risikofrei.

 

Wer hat das denn behauptet? Zufällig so eine mit Stroh ausgestopfte Puppe? ;-)

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odensee
vor 2 Minuten schrieb chirlu:

Wer hat das denn behauptet?

Das gehört hier im Forum zur Allgemeinbildung. :rolleyes:

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Nachdenklich
vor 2 Minuten schrieb odensee:

Das gehört hier im Forum zur Allgemeinbildung.

Naja, wenn ein Teilnehmer behauptet, daß dies "Schwankungs- und risikofrei" ginge, dann gehört es nicht mehr zur Allgemeinbildung, sondern zur Kategorie der unsachlichen Provokation. Denn es kommt auf die Schwankungen bei dem langen Horizont nicht an.

Man kann aber natürlich die langfristige Vorteilhaftigkeit des ETF-Sparplan durch einen solchen verkappten Hinweis auf die Schwankungen in Zweifel ziehen.

 

Der Mitleser mag sich seine Meinung über den Überbringer der Botschaft bilden.

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Peter Grimes

Manche Leute erkennen Ironie nichtmal dann, wenn man Ihnen förmlich den Schädel damit einschlägt ...

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor 53 Minuten schrieb Nachdenklich:

Naja, wenn ein Teilnehmer behauptet, daß dies "Schwankungs- und risikofrei" ginge, dann gehört es nicht mehr zur Allgemeinbildung, sondern zur Kategorie der unsachlichen Provokation.

Nun ja...

 

Der immer wiederaufkommende Apfel-Birnen-Vergleich zwischen (Riester)rentenversicherungen und ETF-Sparplänen ist mMn auch nicht zielführend.

  • Riester hat eine Garantie (und ist damit sowas wie "RK1") => ob man das braucht, gerade in jungen Jahren, steht auf einem anderen Blatt
  • Riester zahlt bis ans Lebensende ("Langlebigkeitsrisiko") => ob man so alt wird, dass man davon Nutzen hat, steht auf einem anderen Blatt (Ich sehe den Nutzen für mich persönlich nicht!)
  • Riester hat Steuervorteile in der Einzahlphase und Steuernachteile in der Auszahlphase (im Vergleich zu einem ETF-Sparplan) => ob man davon profitiert, hängt stark von der persönlichen Situation ab. Junge Menschen werden wahrscheinlich häufig nicht davon profitieren.
  • Riester wird auch durch Zulagen staatlich gefördert => davon wirklich profitieren können nur wenige Zielgruppen, die aber z.T. mit sehr guten Renditen.

Das soll jetzt keine Werbung für Riester sein, in meinem persönlichen Umfeld rate ich jungen Menschen (wenn sie meine Meinung denn hören wollen.... :rolleyes:) von Riester ab und empfehle ETF-Sparpläne :P

 

Ich erkläre aber auch, WARUM ich abrate und begründe das nicht nur mit hochgerechneten Renditen. Das Renditedreieck des MSCI World gibt meines Wissens nach auch keine 6% p.a. für eine Langzeitanlage her. (edit: dazu kommt: "Riester"-Zahlungen sollte man nur in Lebensphasen tätigen, in denen sich die Einzahlungen lohnen!)

 

Für mich selber nutze ich Riester als einen kleinen Baustein (mehr als kleiner Baustein kann es ja auch nicht sein bei gerade mal 2100 Euro Einzahlung im Jahr!) zur Nutzung der steuerlichen Förderung.

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vanity
vor 16 Minuten schrieb Peter Grimes:

Manche Leute erkennen Ironie nichtmal dann, wenn man Ihnen förmlich den Schädel damit einschlägt ...

Ironie ist feinsinnig, davon kann ich selbst mit intaktem Schädel hier nichts erkennen.

 

Das war bestenfalls Sarkasmus, eher aber eine platte, wenig gehaltvolle Provokation aus einer (schlechten?) Laune heraus.

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor einer Stunde schrieb odensee:

Nun ja...

 

Der immer wiederaufkommende Apfel-Birnen-Vergleich zwischen (Riester)rentenversicherungen und ETF-Sparplänen ist mMn auch nicht zielführend.

  • Riester hat eine Garantie (und ist damit sowas wie "RK1") => ob man das braucht, gerade in jungen Jahren, steht auf einem anderen Blatt
  • Riester zahlt bis ans Lebensende ("Langlebigkeitsrisiko") => ob man so alt wird, dass man davon Nutzen hat, steht auf einem anderen Blatt (Ich sehe den Nutzen für mich persönlich nicht!)
  • Riester hat Steuervorteile in der Einzahlphase und Steuernachteile in der Auszahlphase (im Vergleich zu einem ETF-Sparplan) => ob man davon profitiert, hängt stark von der persönlichen Situation ab. Junge Menschen werden wahrscheinlich häufig nicht davon profitieren.
  • Riester wird auch durch Zulagen staatlich gefördert => davon wirklich profitieren können nur wenige Zielgruppen, die aber z.T. mit sehr guten Renditen.

 

Auch der Vergleich zwischen Apfel und Birne ist ja nicht unsinnig!

Wenn ich vor der Wahl stünde, mir entweder einen Apfel oder eine Birne zu gönnen, dann wäre es sinnvoll, die beiden Früchte zu vergleichen. Welches Obst schmeckt mir besser? Was vertrage ich besser? Was hält sich besser?

Und nicht alle Anleger können sich sowohl Riester als auch einen ETF-Sparplan nebeneinander leisten. Und selbst wenn es ginge - wenn die eine Lösung besser ist als die andere, dann sollte man sie miteinander vergleichen - unter angemessener Einbeziehung solcher Aspekte wie "Garantie" und "Langlebigkeitsrisiko".

 

Und die Garantie ist meiner Meinung nach das Hauptproblem der Riester-Konstruktion. Sie ist bei der langen Laufzeit der Verträge überflüssig, frißt aber - da gesetzlich gefordert - die Rendite, die der Anleger gut gebrauchen könnte, um ein höheres Kapital anzusparen.

Wenn man statt einer überflüssigen Garantie eine höhere Rendite hätte, dann könnte man das Langlebigkeitsrisiko aus den höheren Erträgen selber decken.

Und wenn man statt einer Rentenversicherung einen Auszahlplan hätte, dann bliebe in dem Fall, in dem sich die Langlebigkeit nicht einstellt, auch noch etwas für die hoffentlich vorhandenen Erben über. Damit hätten diese es schon mal leichter, ihr eigenes Vorsorgevermögen aufzubauen, weil sie nicht bei Null anfangen müssten.

Steuervorteil und Zulagen machen Riesterprodukte für einen Teil der Anleger aber so verlockend, daß sie staatlicherseits in ein meiner Meinung nach unsinnig konstruiertes Produkt gedrängt werden. Dabei meine ich nicht, daß es für jeden Anleger unsinnig sei, einen Riestervertrag abzuschließen. Für den einzelnen Anleger mag es aufgrund der Zulagen- und Steuerförderung dennoch vernünftig sein, sich auf Riester einzulassen. Aber die Argumentation, die mit einem ETF-Sparplan verbundenen Schwankungen sprächen gegen ETF-Sparpläne und für eine Riesterlösung (weil  die Rendite ja nicht schwankungs- und risikofrei erwirtschaftet werden könne), die halte ich für ein Zeichen einer etwas einseitigen Betrachtungsweise.

 

vor 57 Minuten schrieb vanity:

Das war bestenfalls Sarkasmus, eher aber eine platte, wenig gehaltvolle Provokation aus einer (schlechten?) Laune heraus.

So sehe ich das auch.

 

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habinet

Hallo,

 

auch ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie der Threadersteller.

 

Situation:

Ich habe die Riesterrentenversicherung F1 bei der Debeka (Tarif von 07/08).

▪️Vertragsabschluss: 2010

▪️Besparung: die ersten Jahre Minimalbetrag, um Förderung mitzunehmen (Studium). In 2018 maximaler Eigenbetrag von 1925€. Ich plane auch zukünftig mit dem maximalen Eigenbeitrag.

▪️Vertragsstand 31.12.2018:

- Summe geleisteter AV-Beiträge: 3231

- Summe Zulagen: 970

- Stand Altersvorsorgevermögen: 3664

- DWS Anteile Vermögensbildungefonds I/ Bewertungsreserven: 34,86

▪️Kosten

- Fix: 15€ p.a.

- Verwaltungskosten: 4,45% auf alle eingehenden Beträge (94,50€ bei geplanten 2100€)

- Vertriebskosten 3% auf alle Eigenbeträge, die den bei Vertragsabschluss festgelegten Beitrag inkl. vereinbarter Steigerung übersteigen sowie alle Zulagen größer 154€. In 2018 belief sich dies auf rund 50€.

- Fondsgebühren 0,3% auf DWS Anteile

▪️Garantiezins: 2,25% Naja, die 2,25% gibt es von der Debeka nur noch auf die Zulagen sowie anteilig auf den Eigenbeitrag wie er für das Jahr 2017 festgelegt wurde. Erhöhungen in 2018 werden als Sonderzahlung behandelt und nur noch mit 0,9% verzinst. Für 2018 ist meine durchschnittliche Verzinsung somit bereits auf ~2% gesunken. Und jedes Jahr wird dies durch den maximalen Eigenbeitrag weniger.

 

Überlegungen

Ich überlege zu wechseln. Zum einen widerstreben mir die holen Kosten. Zum anderen frustriert mich die Anpassung der Verzinsung wie oben beschrieben. Außerdem würde ich bei meinem Anlagehorizont mein Geld grundsätzlich lieber in Fonds mit höheren Renditechancen sehen.

 

Auf der anderen Seite ist im Vergleich zum aktuellen Zinsniveau die F1-Verzinsung im Moment noch attraktiv. Zudem zwackt sich die Debeka bei einem Wechsel nochmals 100€ ab.

 

Folgende Optionen habe ich im Kopf:

(A) Wechsel in Riester-Fondsprodukt in Erwartung einer höheren Rendite.

(B) Kein Wechsel. Riester in Kombi mit Fondsprodukt ist schließlich auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Dann rechne ich die Debeka-Rente eben dem Zinsanlageanteil meiner Asset-Allokation zu. Deckel drauf.

(C) Option (B) allerdings ohne Deckel drauf. Neuüberprüfung in 2-3 Jahren. Dann ist zum einen die durchschnittliche Verzinsung meines Debeka-Vertrags nochmal schlechter und zum anderen ist fairriester attraktiver aufgrund niedrigerer Depotgebühren.

(D) ...?

 

—> Ich bitte um Eure Einschätzung und bin dankbar für jegliche Anregung. Würdet ihr mir zum Wechsel in einen fondsgebundenen Riestervertrag raten oder ist der F1 aus 2010 (trotz der Nummer mit den Zinsen von der Debeka und der erwähnten Kosten) ein gutes Produkt, das ich nicht aufgeben sollte?

 

Hintergrund Infos

Alter: 29

Nicht verheiratet und keine Kinder, aber geplant (in den nächsten 5 Jahren)

Angestellter Arbeitnehmer >70k Brutto

Versicherungstechnisch gut aufgestellt

Großteil der Sparrate wird auf Tagesgeld-Konto geparkt um Flexibilität für etwaigen Immobilienkauf (innerhalb der nächsten 5 Jahre) sicherzustellen. Geringer Teil fliest in ETF-Depot (World, EM, Europa)

Riester: Ich habe mich für die RR als einen kleinen Baustein meiner Altervorsorge entschieden. Ich profitiere aktuell maximal von der Steuerrückerstattung. In Kombination mit der Zulage ist es für mich durchaus lukrativ. Durch die Pluspunkte Zweckgebundenheit („Geld ist weg“) und ALG2-Sicherheit (Schonvermögen) ist dies ein Sicherheitsbaustein, den ich mehr als Versicherung denn als Investment betrachte und bei dem ich auch bereit bin, auf die letzte Renditeoptimierung im Vgl. zu meinem ETF-Depot zu verzichten. 

 

Danke fürs Lesen und vorab für jegliches Feedback!

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