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viginti

450.000 € Erbe + schwierige Lebenssituation

Empfohlene Beiträge

viginti

Hallo,

 

ich bin sehr überrascht und gleichermaßen sehr froh über die vielen Beiträge von euch. Ich will versuchen, auf einige Punkte einzugehen, werde aber über den ein oder anderen Beitrag auch noch etwas nachdenken müssen.

 

Zunächst einmal zum Thema Beratung/Profis: Ich habe nicht vor, entsprechende Beratungen bzw. „Profis“ in Anspruch zu nehmen. Ich denke auch nicht, dass ich mit meinem Anlagevolumen an „Profis“ mit entsprechenden Informationen kommen würde bzw. das „Profis“ mit entsprechende Informationen Interesse an mir hätten. Etwaige Anfragen (egal von wem) werde ich nicht beantworten, dafür bin ich viel zu skeptisch. Außerdem glaube ich auch, dass es in jedem Fall sinnvoll ist, meine Finanzplanung selbst in Hand zu nehmen.

 

Eine kurze Anmerkung zu den Einzelwerten/Anleihen/Land/Immobilien: Einzelwerte habe ich für mich vorerst ausgeschlossen, da ich mich nicht für fähig genug halte, mir die Gewinner der nächsten 10 oder 20 Jahre aussuchen zu können. Ich möchte dies niemandem absprechen, dass er es kann, ich zähle mich selbst aber nicht dazu. In das Thema Anleihen müsste ich mich einfach viel mehr einlesen, da ich bei meiner kurzen Recherche den Eindruck hatte, dass man damit deutlich mehr falsch, als richtig machen kann. Auch wenn es sich vielleicht so angehört hat, aber ich habe das Thema nicht gänzlich abgehakt (lediglich für den Moment). Ich sehe es in meiner derzeitigen Situation nicht für sinnvoll an, in Land oder Gebäude zu investieren. Fehlendes Knowhow; die derzeitig (vermutlich) überhöhten Immobilienpreise und im Falle einer selbstbewohnten Immobilie ein wahrscheinlich bevorstehender Umzug in 3,4, oder 5 Jahren sind nur einige Gründe dafür. 

 

Zum Thema Steuererklärung wurde auch mehrmals etwas angemerkt. Da ich im Bezug auf die Steuererklärung kompetente Hilfe bekomme, sollte es zumindest dort keine Probleme geben.

 

Nun möchte ich nochmal zum Thema Erbe kommen: Natürlich habt ihr vollkommen Recht, dass ich bereits eine solide Basis (finanziell gesehen) durch das Erbe habe, auch wenn ich das tatsächlich etwas aus den Augen verloren haben aufgrund mehrerer Faktoren. Ich kann auch verstehen, dass ich auf den einen oder anderen als sehr undankbar/arrogant erscheine, nicht zuletzt durch die unglückliche Formulierung des Erbes als „Problem“. Ich kann nur sagen, dass es mitnichten so ist. Mir ist natürlich bewusst, dass das Erbe eine unglaubliche Chance ist bzw. in meinem Kopf ist es bisher vor allem eine Chance für mein Kind und meine Frau. Genau aus diesem Grund ist es für mich so wichtig, möglichst alles richtig zu machen und ich bin daher auch froh, dass ich hier gepostet habe. Ich kann ebenfalls nicht wirklich sagen, wieviel Gewicht es hat, dass es sich bei dem Geld um ein Erbe handelt und nicht bspw. um einen Lottogewinn. Natürlich ist Geld gleich Geld, egal woher es kommt, dennoch. Ihr habt auch Recht, es sind Luxusprobleme, deshalb versuche ich mir die Posts, die in die Richtung „Hör’ auf, zu weinen“ gingen, etwas zu Herzen zu nehmen. 

 

vor 6 Stunden von Portfolio2055:

 

Mit 32 ohne Ausbildung dazustehen. Möchtest du das noch 20 Jahre weiter? 

 

 

 

Genau das ist es, was ich nicht möchte. Genau deshalb möchte ich mir einen Plan machen, um sämtliche Störfaktoren wie „unnötige Recherche“, „Inflation“, „Einlagensicherung“, „Krise hier“ und „Krise dort“ auszublenden, es schaffen so wenig wie möglich von dem Erbe zu verlieren und mich auf die wirklichen Baustellen voll und ganz zu konzentrieren. Es ist schwer zu beschreiben, aber es hat sich durch das Erbe mental potenziert (warum das so ist, weiß ich nicht), dass ich endlich etwas an meiner Situation ändere. Ich möchte die Chance auch nutzen, denn ich weiß nicht, ob ich nochmal so eine Chance bekommen werde. @sigmabe hat es in den Ausführungen in einigen Punkten tatsächlich sehr gut getroffen. 

 

 

vor 12 Stunden von sigmabe:

Jetzt zu den finanziellen Aspekten. Um hier präziser antworten zu können, wäre von deiner Seite eine Präzisierung der Aussage "leben relativ sparsam"

hilfreich.

 

 

 

Wir haben keine Schulden und haben Ausgaben von etwa 2000-2200 € im Monat. Vermutlich war ich etwas vorschnell mit der Aussage, dass noch etwas mehr Einsparungen möglich wären. Wären sie natürlich, dann aber mit deutlichen Einschränkungen. Außerdem habe ich natürlich noch nicht bedacht, dass die Kosten für unsere Kind im Laufe der Zeit ja auch steigen werden.

 

Rein rational sollte ich es wohl so machen wie es Rammstein hier beschreibt

 

vor 16 Stunden von Ramstein:

Ich finde den Plan suboptimal kleingeistig. Langfristiger Vermögenserhalt funktioniert nur mit Beteiligung am Produktivvermögen (Aktien) oder Immobilien (zur Zeit überteuert). Du aber lässt dich von Angst und Kleingeisterei leiten.

Als Minimum würde ich über zwei Jahre jeden Monat 10.000 Euro in Aktien-ETFs anlegen. Mit 250.000 Euro Liquidität solltet ihr im Extremfall 10 Jahre überbrücken können und das ist doch wohl mehr als ausreichend, oder?

 

Ich glaube aber, dass mir dafür einfach die Erfahrung und Gelassenheit fehlt, um im Crash ebenso rational zu bleiben. Ich vermag es nicht zu beurteilen und vermutlich können es auch nur diejenigen, die schon einmal bei einem Crash dabei waren.

 

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HaRaS1983

Hört sich alles sinnvoll an und dann gehe deine Ausbildung an!!

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Kai_Eric
vor 13 Stunden von viginti:

Ich glaube aber, dass mir dafür einfach die Erfahrung und Gelassenheit fehlt, um im Crash ebenso rational zu bleiben. Ich vermag es nicht zu beurteilen und vermutlich können es auch nur diejenigen, die schon einmal bei einem Crash dabei waren.

 

Mach dich mal frei von der Angst, etwas zu verlieren! Aus einem verzagten Ar**** kommt kein beherzter Pfurz!

Das Leben hat dir die Möglichkeit geschenkt, per Reset nochmal eine neue Grundlage für den Job zu schaffen.

Da du auch genau das anstrebst, sollte das deine höchste Priorität haben. Mit dem neuen Job wirst du dann künftig

deinen Lebensunterhalt bestreiten. Dass du jetzt eine knappe halbe Million auf dem Konto hast, ist nett, aber

letztendlich nur nötig, um die neue Ausbildungszeit zu überbrücken. Danach ist sie immer noch nett, aber wirklich

drauf angewiesen willst du dann doch gar nicht sein, denn du planst ja für den Erfolg im Job.

 

Wirklich drauf angewiesen könntest du aller Voraussicht nach dann im Alter auf dein Vermögen sein. Also in 30 - 40 Jahren.

Das ist lang hin und daher würde ich jetzt damit beginnen, das komplette Geld zu investieren. Gerne konservativ, denn man

muss es ja nicht drauf anlegen, dass alles plötzlich weg ist, aber ganz sicher würde ich es nicht auf irgendeinem Festgeldkonto

parken. Warum? Wenn du deine konservativen Investitionen breit fächerst, erleidest du schlimmstenfalls in einem Crash einen

Wertverlust von 50%. Das ist sicher sehr bitter, aber mit 250.000€ kannst du bei den aktuellen Kosten im absoluten Worst Case

immer noch locker 10 Jahre komplett aus deinem Vermögen bestreiten und solltest dahin ja ganz sicher fertig sein mit

deiner Ausbildung.

 

Ich stecke das Kapital, das ich als meine Altersvorsorge bezeichne, seit fast 30 Jahren konsequent in Dividenden-

ausschüttende Aktien. Damit erziele ich vermutlich weniger Rendite als mit Wachstumsunternehmen, dafür muss ich

aber meiner Meinung nach auch weniger Kursschwankungen aushalten. Die Dividende hat den netten Zusatzeffekt, 

dass du kontinuierlich erlebst, wie "es" immer mehr wird. Die ausgeschütteten Dividenden sind bei mir nämlich seit

30 Jahren konstant gestiegen. Das ist entweder ein nettes zusätzliches Gehalt für den Konsum oder für zusätzliche

Investitionen für die Altersvorsorge. Viel Arbeit habe ich damit nicht, denn ich habe in 30 Jahren nur einen dieser Werte

verkauft und befasse mich ca. 3-4 mal im Jahr mit einem Neukauf, wenn wieder genug Liquidität aufgelaufen ist. In der

Zeitspanne, in der ich das jetzt schon mache, gab es einige der heftigsten Crashs aller Zeiten an den Börsen. Annualisiert

komme ich dennoch auf eine Rendite von über 8 %. Damit kann ich zumindest gut leben.

 

So mache ich es, aber viele Wege führen nach Rom und es gibt sicher viele Mitforisten, die ihren eigenen, ganz anderen Weg gefunden haben. 

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Malvolio

Lass dir auf jeden Fall genug Zeit. Es gibt keinen Grund, die Sache zu überstürzen.

 

Wenn du dir unsicher bist, dann ist es sicher OK erstmal den Großteil des Geldes in eine gestaffelte Festgeldleiter anzulegen, allerdings nicht langfristig. Im übrigen gebe ich Ramstein völlig Recht. Die freiwerdenden Beträge kannst du dann über die nächsten 1-2 Jahre nach und nach z.B. in ETFs umschichten. So steigst du erstmal mit begrenztem Risiko ein und kannst es langsam steigern und du kannst dich weiter mit der Thematik beschäftigen und dazulernen.

 

 

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Systemrelevant

Ich würde ebenfalls 50% der Summe entweder sofort oder gestaffelt in ein Weltdepot investieren. Danach vergessen dass dieses Depot überhaupt existiert. 

Mit den übrigen 50%, die du auch in 50% Festgeld / 50% Tagesgeld aufteilen kannst, solltest du genug Puffer haben um deine Lebenssituation komfortabel in den Griff zu bekommen über die nächsten 3 bis 5 Jahre. 

 

 

 

Wenn du dann selbst über regelmäßiges Einkommen verfügst kannst du dann deine AA gestalten wie du willst. 70% in riskante und 30% in risikolose Anlagen oder bleibst du bei 50/50. 

Schau nicht zurück auf die Dinge die du eventuell so verbockt hast. Nimm die Chance wahr die Fehler der Vergangenheit auszubügeln und mit 40 Jahren trotzdem finanziell  besser dazustehen als wahrscheinlich 95% der anderen Menschen in diesem Alter. Der Mensch, der dir die Summe vererbt hat wollte dir helfen und dich unterstützen und du bist hier um diese Hilfe gewissenhaft und sinnvoll anzunehmen.

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penga

Wie würdest du denn handeln, wenn du 45.000 geerbt hättest?

 

Ich selbst würde es mit der wenig Ahnung, die ich habe (nicht untertrieben) so für mich machen:

Hälfte zukunftsorientiert, schwer verfügbar, dafür renditefreundlich anlegen, und zwar komplett auf einen Schlag -> ETF.

Andere Hälfte leichter verfügbar mit halbwegs annehmbaren Zinsen anlegen (Inflation hin oder her) -> Tagesgeld, Festgeld-Leiter.

 

Und dann Ausschüttungen genießen, Lebensstandard im Griff halten, nach 5 Jahren Bilanz ziehen.

 

Die Ablenkungen, die das Erbe dir jetzt bereitet, kann ich nachvollziehen. Verführerische Situation, die je nach "Psyche" neue Probleme mit sich bringt. Ob es dir jetzt leichter fällt, deine gesellschaftlich vermittelten oder selbstgesteckten beruflichen Ziele zu erreichen oder du dir ganz andere Ziele setzen möchtest (nicht jeder muss ein Workaholic sein, warum nicht ein stinkreicher, sparsamer, halbtagsarbeitender Familienmensch?) - kannst du dir in Ruhe überlegen.

 

Just my 2 Cents ;) 

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Alter

Ramstein gibt ganz gute Tipps:P. So würde ich es machen.

Und nebenbei eine Ausbildung.

Dann arbeitest du und bekommst zusätzlich noch die Dividende des Etf. 

Später kannst du den Anteil immer noch erhöhen.

 

Und mit dem Depot bist du flexibel falls ihr umziehen müsst.

 

Viel Erfolg.

 

(Ach, ich habe auch nur einen Welt-Etf. Das reicht völlig.)

 

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TheMarl
Am 16.4.2019 um 17:58 von Tradeoff:

Vielleicht ist es ein be********* bezahlter Job wie Kindergärter - so what?

 

Der Beruf Erzieher ist nicht be********* bezahlt, mit 10 Jahren Berufserfahrung liegt man bei knapp 40000 Brutto nach TVöD-SuE

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chirlu
vor 30 Minuten von TheMarl:

Der Beruf Erzieher ist nicht be********* bezahlt

 

Wurde längst richtiggestellt, direkt im folgenden Beitrag (#24).

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hoppsball

Zunächst einmal behaupte ich, dass jeder der ein 10 bis 15 faches Jahresgehalt mit einem Schlag aufs Konto bekommt und bisher noch keine Erfahrung mit Vermögensaufbau und -wahrung zu tun hatte, in der Tat ein Problem hat. Man ist den Umgang mit solchen Beträgen einfach nicht gewohnt, bekommt schon bei Überweisungen von 10.000,- feuchte Finger und muß schlicht die aufkommende Angst überwinden. Dazu kommt bei Erbschaften auch gerne ein großer innerer moralischer Druck dazu, mit dem Geerbten verantwortungsvoll umzugehen, wozu man im ersten Moment gar nicht in der Lage ist.

Weiter gehe ich soweit zu behaupten, dass die allermeisten Menschen die sich in Internetforen mit Finanzfragen beschäftigen ein mehr oder weniger großes Problem haben, denn sonst wären sie nicht hier: Ihre Verlustangst. Ein Problem, das jeder Besitz mit sich bringt. Da muss niemand so tun als wäre er völlig frei davon, auch wenn Erfahrung eine gewisse Gelassenheit mit sich bringt.

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nikolov
vor 22 Minuten von hoppsball:

Weiter gehe ich soweit zu behaupten, dass die allermeisten Menschen die sich in Internetforen mit Finanzfragen beschäftigen ein mehr oder weniger großes Problem haben, denn sonst wären sie nicht hier: Ihre Verlustangst. Ein Problem, das jeder Besitz mit sich bringt. Da muss niemand so tun als wäre er völlig frei davon, auch wenn Erfahrung eine gewisse Gelassenheit mit sich bringt.

Niemand stellt in Frage, dass das ungewohnt ist. Aber die Erfahrung muss man sich erarbeiten. Erstmal Grundwissen aufbauen, lesen, klein anfangen, dann wieder lesen, reflektieren, usw. bis man dann beim eigenverantwortlichen Aufsetzen und Durchziehen einer Asset Allocation mit den selbsausgewählten Anlagevehikeln angelangt ist.

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hoppsball

Da sind wir uns einig.

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viginti

Ich möchte den Thread, nachdem ich mir nun einige weitere Gedanken gemacht habe, noch einmal hervor holen. Ich hoffe, das ist in Ordnung. 

 

Als erstes will ich mich auch für die weiteren Beiträge nach meinem letzten Post bedanken, diese haben mir ebenfalls geholfen, weitere Anregungen zu bekommen.

 

Beginnen möchte ich einmal damit, die ein oder andere Frage zu beantworten, bzw. meine Gedanken dazu zu äußern.

 

Am 17.4.2019 um 19:43 von penga:

Wie würdest du denn handeln, wenn du 45.000 geerbt hättest?

 

Am 16.4.2019 um 07:42 von Maciej:

Stell dir vor, ihr hättet nur 100.000 Euro geerebt.

 

Vermutlich wäre ich (u.U. wieder aus Kleingeistigkeit) nicht auf die Idee gekommen, das Geld risikoreich/renditeorientiert anzulegen. Mehr als Festgeld hätte ich wohl nicht ins Auge gefasst, da ich es aufgrund der unsicheren Lebenssituation eher als Puffer für schlechte Zeiten angesehen hätte. 

 

 

Am 16.4.2019 um 11:07 von sigmabe:

Das verstehe ich überhaupt nicht. Warum soll das Geld in spätestens drei Jahren wieder zur Verfügung stehen?

 

Die Idee war, eine Festgeldleiter aufzubauen, bei der die längste Laufzeit drei Jahre beträgt. Die Laufzeit von maximal drei Jahren ist tatsächlich eher willkürlich gewählt, bzw. unter der Annahme, dass es ggf. in absehbarer Zeit zu einer Leitzinserhöhung kommen könnte (wobei man wohl schon seit einigen Jahren darauf spekuliert) und somit das Geld nicht zu lange in alten Festgeldern steckt. Einen geeigneten Zeitraum festzulegen, fällt mir nach wie vor schwer. Sind ggf. nur zwei Jahre sinnvoll? Oder doch vier oder fünf Jahre? Ich weiß es nicht. Letztlich habe ich die Dauer von drei Jahren als Kompromiss gesehen, da das Geld nicht zu lange gebunden wäre und der „Mehrwert“ bei längeren Laufzeiten sich in Grenzen hält.

 

 

Auch wenn ich mich vielleicht wiederhole, aber eure Hinweise, dass ich mir mit der Investition Zeit lassen soll, waren wirklich sehr hilfreich für mich. Vor meinen ersten Beiträgen hatte ich das Gefühl, nicht zu viel Zeit zu verlieren und etwas tun zu müssen. Nach weiterem Überdenken der Situation und der weiteren Recherche ist es doch alles etwas klarer geworden. Meine Angst und Kleingeistigkeit lassen sich natürlich nicht komplett ausblenden. Ich versuche mir deshalb bewusst zu werden, dass es nicht möglich ist, eine Krise vorherzusagen. Deshalb kann ich es nur akzeptieren und hinnehmen, dass ich früher oder später bei mindestens einem größeren Crash dabei sein werde. Dies kann mir aber egal sein, da ich mit genügend Zeit und Reserven plane. Alles natürlich sehr papiertheoretisch, aber zusammen mit einem festen Plan bin ich zuversichtlich, dass es umsetzbar ist.

 

Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe versucht, mir eure Ratschläge zu Herzen zu nehmen und habe meinen Plan entsprechend überarbeitet.  Die von einigen von euch angesprochenen/vorgeschlagene vorläufige AA von 50:50 erscheint mir mittlerweile tatsächlich sinnvoll (-> Chance auf Werterhalt des Vermögens). Völlig richtig: Selbst wenn es wirklich sehr schlecht läuft, sollte die Hälfte des Geldes (225.000€) mir und meiner Familie ausreichen, um auch eine schlechte Phase von 9-10 Jahren zu überstehen. Auch wenn es sich dabei natürlich um ein „Worst-Case-Szenario“ handelt, welches hoffentlich nie eintreten wird, gibt es mir ein sichereres Gefühl. 

Bei positiver persönlicher Situationsentwicklung hingegen kann die AA auch noch in Richtung risikoreichen Teil verschoben werden, aber nun erstmal Schritt für Schritt. 

 

Nun zu meinem jetzt geplanten Vorgehen:

 

 

1. Risiko-/Aktienteil

 

Vollkommen unspektakulär habe ich mich für ein Standard 30/30/10/30 Portfolio entschieden. 

 

30%    iShares MSCI North America UCITS ETF             ISIN: IE00B14X4M10

 

30%    iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE)         ISIN: DE0002635307

 

10%    ComStage MSCI Pacific TRN UCITS ETF            ISIN: LU0392495023

 

30%    iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF    ISIN: IE00BD45KH83

 

 

Mir ist nach wie vor bewusst, dass eine sofortige Investition mit dem vollen Betrag einen höheren Erwartungswert hat, dennoch möchte ich zu Beginn mit einem Betrag von 5.000 € pro Monat beginnen und in die aufgeführten ETFs investieren. Ich erhoffe mir davon eine Art „Gewöhnungseffekt“ und ggf. ein langsames Herantasten an meine eigene Risikotragfähigkeit/-toleranz. Je nach Entwicklung und weiteren Erkenntnissen habe ich dann immer noch die Option, die monatliche Rate zu erhöhen (auch, um einfach die AA schneller zu erreichen).

 

Angesichts der geplanten Größe des Portfolios habe ich mich für das Vier-Regionen-Modell entschieden. Ich denke, ich fühle mich dabei wohler, wenn es nicht nur eine große ETF-Position im Portfolio gibt und außerdem, dass die USA nicht so stark übergewichtet ist. Mir gefällt dabei ebenso die Abgrenzung der verschiedenen Regionen und ich erhoffe mir darüber hinaus einen Vorteil beim Rebalancing, wenn eine entsprechende Region stärkere Kursverluste verzeichnet als andere Regionen (natürlich die Frage, wie stark der Effekt tatsächlich ist, da innerhalb einer Assetklasse). Ein weitere Vorteil (u.U. auch ein Nachteil -> unnötige Optimierungsmöglichkeiten) ist die Möglichkeit, einzelne Regionen, gut begründet, anders zu gewichten. Der Einfachheit halber möchte ich mit einem 30/30/10/30 Ansatz beginnen, langfristig aber zu einer Verteilung nach BIP kommen. Zukünftig kann ich mir (ab einer gewissen Depotgröße) ebenfalls vorstellen, noch einen MSCI Small Cap ETF und/oder REITS/OIs zur weiteren Diversifizierung zu ergänzen, möchte es aber für den Anfang nicht unnötig weiter verkomplizieren und habe so Zeit, mir noch weitere Gedanken dazu zu machen. 

 

Sicher gibt es, wie immer, auch einige negative Punkte bei meiner Auswahl. Ich denke, dass ich einfach akzeptieren muss, dass sich immer etwas finden lässt und es keinen perfekten Mix gibt. Dennoch möchte ich meine Gedanken dazu mitteilen: Für mich größter Kritikpunkt ist sicherlich, dass es sich bei dem ComStage MSCI Pacific (ISIN: LU0392495023) um einen synthetische ETF handelt (leider habe ich, ohne Umwege, keine Alternative gefunden). Soweit ich es richtig verstanden habe, können/dürfen aber maximal nur 10% des Fondsvermögens in solchen Swap-Kontrakten stecken (laut dem Jahresbericht von 2018 waren es bei dem gewählten ComStage MSCI Pacific sogar nur etwas über 3 %), wodurch sich das zusätzliche Ausfallrisiko aufgrund dieser Swap-Kontrakte in Grenzen halten dürfte (so zumindest mein Gefühl). 

Ebenso ist das Depot sehr auf den Anbieter iShares konzentriert und ich habe mit meiner ETF-Kombination natürlich nicht die günstigste Variante nach TD gewählt, da ich ausschüttende und replizierende ETFs bevorzugen möchte (ob ich aufgrund dieser beiden Punkte meine Auswahl nochmal überdenken sollte, glaube ich zwar eher nicht, lasse mich aber gerne belehren).

Kleine Bedenken habe ich etwas, ob mein aktueller Plan nun nicht zu ambitioniert ist. Denke aber, dass es nach einer kurzen Eingewöhnungszeit zeitlich überschaubar sein sollte (selbst mit monatlichen Käufen).

 

Um mit einem „aufgeräumten“ Depot zu starten, habe ich vor, den XTRACKERs MSCI WORLD UCITS ETF - 1D USD DIS; ISIN: IE00BK1PV551 und den UBS ETF - MSCI EMERGING MARKETS UCITS ETF - A USD DIS; ISIN: LU0480132876 zu verkaufen. Die ersten neuen Käufe möchte ich noch im Juli tätigen.

 

 

2. sichere Anlagen

 

So vermeintlich klar/sicher ich mir mit meinem Plan für den risikoreichen Teil bin, so unsicher bin ich mir, was den sicheren Anteil des Portfolios angeht. Vermutlich wurmt mich am meisten, dass es keine wirkliche Sicherheit gibt. Es fällt mir ebenfalls schwer, mir aus der Fülle an Informationen und Meinungen den für mich tatsächlich richtigen Weg zu wählen. Mittlerweile denke ich eher an einen Mix aus Tagesgeld und Festgeldleiter. Sinn und Zweck davon soll sein, dass ich nicht mit dem Großteil meines Vermögens in irgendwelchen Festgeldern stecke und damit etwas flexibler reagieren könnte, sollte es irgendwelche unvorhergesehen Ereignisse geben. Anleihen (für RK1 gedacht) stellen für mich derzeit nicht wirklich eine Option dar (berichtigt mich, wenn ich falsch liege), da ich eher von steigenden Zinsen oder zumindest nicht weiter fallenden Zinsen ausgehe. Allerdings sehe ich mittlerweile auch das Thema Einlagensicherung etwas kritischer und möchte mich eigentlich nicht darauf verlassen müssen. Ich sehe ein, dass ich mir für diesen Teil den Vorwurf der Planlosigkeit und des „zu viel Wollens“ gefallen lassen muss. Bisher fehlt mir hier aber tatsächlich die Idee, es besser bzw. sinnvoller zu lösen.

 

 

Ich hoffe, dass ich mich bei meinen vorgestellten Punkten nicht auf dem Holzweg befinde und würde mich (falls doch) über jede weitere Anregung freuen.

 

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koageld-koaspass
· bearbeitet von koageld-koaspass
vor 4 Stunden von viginti:

Mir ist nach wie vor bewusst, dass eine sofortige Investition mit dem vollen Betrag einen höheren Erwartungswert hat, dennoch möchte ich zu Beginn mit einem Betrag von 5.000 € pro Monat beginnen und in die aufgeführten ETFs investieren. Ich erhoffe mir davon eine Art „Gewöhnungseffekt“ und ggf. ein langsames Herantasten an meine eigene Risikotragfähigkeit/-toleranz. Je nach Entwicklung und weiteren Erkenntnissen habe ich dann immer noch die Option, die monatliche Rate zu erhöhen (auch, um einfach die AA schneller zu erreichen).

alles nicht schlecht aber was passiert, wenn es in drei Monaten mal 10-20% runter geht? Alles verwerfen?

Für mich klingt es so, als ob die die Willensstärke fehlt, den Ansatz durzuziehen...

 

 

 

Sorry für my2 cents aus meinem Leben mit 32 (mit Sicherheit kein gutes Beispiel für gute Entscheidungen und KEINE Empfehlung) aber sehr entfernt vergleichbar

hatte zwar Studium abgeschlossen, danach aber kläglich meine anschließende Promotion "vergeigt" (aus meiner Sicht damals),
ein Jahr arbeitslos mit 380€ im Monat, "gescheitert" am Zusammenzuschreiben, Ego am Boden(!) durch Selbstzweifel und durch Druck vom Amt.

 

Dann Geldgeschenk aus Familie ("nur" 35k€), obwohl Reserven vorhanden waren. Es folgte meine erste eigenständige Anlageentscheidung (allerdings von Bank"berater" mitgelenkt).
Für mich war klar das Geld nicht "missbrauchen" zu wollen und es aus der Bilanz zu nehmen, da ich für mich selber sorgen wollte. --> alles in vier obskure, teure aktive Aktienfonds!

Exakt eine Woche später war Lehman und zwei Monate später stand das Depot bei -60%!
 

Mir gings natürlich Sch**e und als zusätzliche Anmerkung für einen Großteil meiner Familie sind Aktien Gift(!) was den Druck und Selbstzweifel nochmal erhöhte..
aber ich habe in der Zeit dann einen Job gefunden (Glück) und dieses Depot (so gut es ging) ignoriert. Heute ist es natürlich gut im Plus auch wenn die Auswahl der Fonds Mist ist!

 

Will sagen: Hätte ich das zaghaft angegangen, wäre ich abgesprungen, mich nicht weiter damit beschäftigt, hätte nicht dazugelernt (auch nicht mit BUCHVerlusten umzugehen)

Vielleicht einen Teil des Betrages auch gedanklich abschreiben und in ein "Enkelkinddepot" beiseite packen ... in 30 Jahren sollte man davon ausgehen dass es mehr Wert ist!?

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sigmabe
7 hours ago, viginti said:

Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe versucht, mir eure Ratschläge zu Herzen zu nehmen und habe meinen Plan entsprechend überarbeitet.  Die von einigen von euch angesprochenen/vorgeschlagene vorläufige AA von 50:50 erscheint mir mittlerweile tatsächlich sinnvoll (-> Chance auf Werterhalt des Vermögens). Völlig richtig: Selbst wenn es wirklich sehr schlecht läuft, sollte die Hälfte des Geldes (225.000€) mir und meiner Familie ausreichen, um auch eine schlechte Phase von 9-10 Jahren zu überstehen. Auch wenn es sich dabei natürlich um ein „Worst-Case-Szenario“ handelt, welches hoffentlich nie eintreten wird, gibt es mir ein sichereres Gefühl. 

Das klingt schonmal gut. Du scheinst die wichtigsten Hürden vor dem Start genommen zu haben, hast dir eine angemessene Bedenkzeit gegönnt und reflektiert eine Aufteilung festgelegt.

 

7 hours ago, viginti said:

Ich versuche mir deshalb bewusst zu werden, dass es nicht möglich ist, eine Krise vorherzusagen. Deshalb kann ich es nur akzeptieren und hinnehmen, dass ich früher oder später bei mindestens einem größeren Crash dabei sein werde. Dies kann mir aber egal sein, da ich mit genügend Zeit und Reserven plane.

Das sind nämlich aus meiner Sicht die zentralen Gedanken für eine langfristige passive Investition. Ich werde noch mehrmals darauf zurück kommen und werde jetzt eine Rückmeldung zu deinen Ideen versuchen, wobei ich aus meiner Sicht mit dem Wichtigsten beginne.

 

7 hours ago, viginti said:

Mir ist nach wie vor bewusst, dass eine sofortige Investition mit dem vollen Betrag einen höheren Erwartungswert hat, dennoch möchte ich zu Beginn mit einem Betrag von 5.000 € pro Monat beginnen und in die aufgeführten ETFs investieren. Ich erhoffe mir davon eine Art „Gewöhnungseffekt“ und ggf. ein langsames Herantasten an meine eigene Risikotragfähigkeit/-toleranz. Je nach Entwicklung und weiteren Erkenntnissen habe ich dann immer noch die Option, die monatliche Rate zu erhöhen (auch, um einfach die AA schneller zu erreichen).

Man könnte jetzt natürlich hier wieder gewisse Ängste und Irrationalitäten hineininterpretieren oder auch den Versuch doch die Marktlage zu bewerten. Wie du selbst ansprichst, ist bei vorhandener Liquidität und positiver Renditeerwartung im Allgemeinen die Einmalanlage rational zu bevorzugen und - was für mich das noch stärkere Argument ist, mit dem üblicherweise ein Nutzer hier immer recht schnell auftaucht - man kann durch den gestuften Einstieg nicht verhindern, dass man irgendwann voll investiert ist und dann muss man ja sowieso das ganze Risiko tragen. Und dennoch hatte auch ich einen stufenweisen Einstieg in Aktien ETFs gewählt und bin noch immer davon überzeugt, dass es Fälle gibt, in denen dies rational ist. In Fällen, in denen sich einiges an der eigenen Lebenssituation verändert, verändert sich nämlich auch die Risikotragfähigkeit und üblicherweise schafft die Zeit gewisse "Sicherheit" im Sinne von "bestimmt sein" über die Zukunft, da gewisse Ereignisse eintreten. Das klassische Beispiel ist hier sicher der Übergang ins Arbeitsleben, bei dem sich auf dem Weg zu einer Festanstellung die Risikotragfähigkeit erhöht, und somit ein gestufter Einstiegt sinnvoll erscheint. Natürlich sehe ich auch den Punkt

3 hours ago, koageld-koaspass said:

Hätte ich das zaghaft angegangen, wäre ich abgesprungen, mich nicht weiter damit beschäftigt, hätte nicht dazugelernt (auch nicht mit BUCHVerlusten umzugehen)

aber es geht eben um die Motivation bei dem gestuften Einstieg. Wenn es nicht Zaghaftigkeit ist, sondern Bewusstsein darüber, dass die eigene Risikotragfähigkeit erst noch wachsen muss, kann ich das aus meiner Sicht schon nachvollziehen.

8 hours ago, viginti said:

Je nach Entwicklung

Entscheidendend dafür, ob der gestufte Einstieg in einem Erfolg oder einem vorzeigen Absprung im Verlust endet, ist vermutlich, wie man dies versteht. Sollte man bei schlechter Entwicklung schneller einsteigen oder sich verunsichern lassen? Ja, schneller! Und dies sollte man für einen gestuften Einstieg sich vielleicht auch bereits zuvor formalisieren und überlegen, ob man damit klarkommt. Es handelt sich um Überlegungen, die eigentlich gemacht werden, um zu sehen, dass die ganze Durchschnittskostentheorie Quatsch ist. Wie bereits erwähnt, sollte rational bei positiver Renditeerwartung verfügbares Kapital sofort investiert werden. Was ist jedoch bei einem gestuften Einstiegt, für den man sich aus meiner Sicht - wie oben ausgeführt - durchaus in bestimmten Situationen rational entscheiden kann? Sollte man dann mit immer gleichen Raten einsteigen? Aus meiner Sicht: Nein. Man sollte das Rebalancing gleich mitbetreiben. Dazu gibt man sich nicht feste Raten, sondern feste relative oder gar absolute Anteile an der Verteilung vor. Statt: "Ich investiere jeden Monat 5000 €"

also so etwas wie: "Ich erhöhe den R3 Anteil jeden Monat so, dass ich nach n Monaten bei n% bin" oder "Ich erhöhe den R3 Anteil jeden Monat so, dass ich nach n Monaten n*5000€ in R3 habe." Dies macht man bis 50:50 erreicht ist und erreicht dadurch automatisch, dass man bei schlechter Entwicklung schneller einsteigt.

 

8 hours ago, viginti said:

Die Idee war, eine Festgeldleiter aufzubauen, bei der die längste Laufzeit drei Jahre beträgt. Die Laufzeit von maximal drei Jahren ist tatsächlich eher willkürlich gewählt, bzw. unter der Annahme, dass es ggf. in absehbarer Zeit zu einer Leitzinserhöhung kommen könnte (wobei man wohl schon seit einigen Jahren darauf spekuliert) und somit das Geld nicht zu lange in alten Festgeldern steckt. Einen geeigneten Zeitraum festzulegen, fällt mir nach wie vor schwer. Sind ggf. nur zwei Jahre sinnvoll? Oder doch vier oder fünf Jahre? Ich weiß es nicht. Letztlich habe ich die Dauer von drei Jahren als Kompromiss gesehen, da das Geld nicht zu lange gebunden wäre und der „Mehrwert“ bei längeren Laufzeiten sich in Grenzen hält.

Das ist aus meiner Sicht tatsächlich nicht der geeignete Gedankengang in diesem Zusammenhang. War da nicht eigentlich der Gedanke "Ich versuche mir deshalb bewusst zu werden, dass es nicht möglich ist, eine Krise vorherzusagen." Allerdings ist das aus meiner Sicht ein allgemein zu beobachtendes Phänomen im WPF. Bei Aktien haben viele akzeptiert, dass sie durch Einzeltitelwahl keinen Mehrwert finden, und akzeptieren die Bewertung durch einen effizienten Markt. Bei den Bondmärkten, die wohl ebenso effizient, aber nicht weniger komplex sind, meinen allerdings viele das exklusive Wissen zu haben, dass die Zinsen steigen werden. Warum sollte das denn der Markt nicht gemerkt haben und nicht eingepreist haben? Dennoch gibt es aus meiner Sicht ein rationales Kriterium, wie man die Laufzeiten wählen sollte, wenn man jährlich Rebalancing betreiben will. Es muss in RK1 innerhalb eines Jahres soviel liquidierbar sein, damit man einen einen "Crash" in RK3 ausgleichen kann. Bei einer Gewichtung 50:50 und der Annahme -50% in RK3, sollte man also 25% in RK1 liquide haben, d.h. wenn man nur Festgelder in RK1 hat, kann man nur Festgeldleitern bis 4 Jahre anlegen. Will man bei gleicher Gewichtung längere Festgeldleitern haben, kann man natürlich dieses Problem umgehen, indem man andere risikoarme liquide Positionen dazunehmen. Ich stehe dabei länger laufenden Staatsanleihen weniger kritisch gegenüber als der große Teil hier im Forum.

8 hours ago, viginti said:

Mittlerweile denke ich eher an einen Mix aus Tagesgeld und Festgeldleiter. Sinn und Zweck davon soll sein, dass ich nicht mit dem Großteil meines Vermögens in irgendwelchen Festgeldern stecke und damit etwas flexibler reagieren könnte, sollte es irgendwelche unvorhergesehen Ereignisse geben. Anleihen (für RK1 gedacht) stellen für mich derzeit nicht wirklich eine Option dar (berichtigt mich, wenn ich falsch liege), da ich eher von steigenden Zinsen oder zumindest nicht weiter fallenden Zinsen ausgehe.

Hier nochmals dasselbe. Auch ein hoher Anteil an Tagesgeld erschließt sich mir nicht, wenn man an einen effizienten Markt glaubt. Aber tendenziell hält da wohl die Mehrheit im WPF zu dir, in Deutschland hat man wohl durch die kollektive Erinnerung bedingt mehr Angst vor Inflation (steigende Zinsen) als vor Deflation, auch wenn es aktuell gerade eine Diskussion in die andere Richtung gibt

On 9.7.2019 at 9:22 AM, Andreas900 said:

was beschäftigt den Kleinsparer, der sein Geld auf dem Tagesgeldkonto liegen hat am meisten? Die Hoffnung auf Steigende Zinsen!

Etwas reißerisch habe ich im Titel formuliert: "Nullzins - noch 20 Jahre!"

Das ist wohl also wirklich der theoretisch umstrittenste Teil, der noch zu klären ist. Allerdings sehe ich kein Hindernis mit RK3 anzufangen und RK1 noch in Tagesgeld oder bis zu dreijährigen Festgeldern zu lassen, bevor man sich hierzu seine eigene Meinung bildet.

 

8 hours ago, viginti said:

Vollkommen unspektakulär habe ich mich für ein Standard 30/30/10/30 Portfolio entschieden. 

Nun zum vermutlich unwesentlichsten Teil, auch wenn man hier bei den typischen Vorstellungen oft einen anderen Eindruck hat. Die Aktienquote ist also festgelegt und es soll weltweit nach BIP gewichtet werden. Somit sind hier aus meiner Sicht die wesentlichen Entscheidungen getroffen und es gibt hier eigentlich nicht viel zu kommentieren. Da du dich aber ja nicht ganz wohl damit fühlst und es an dieser Stelle - wie baue ich BIP Aktienweltportfolio - schonmal geendet hat, doch noch einige Kommentare:

On 16.4.2019 at 0:13 AM, viginti said:

habe ich mir die oben erwähnten ETFs gekauft, um mir ein ETF-Portfolio mit 3 ETFs nach BIP aufzubauen. Geplant war es, dass ich etwa zwei mal im Jahr für mindestens 2500 € (Stichwort: 500 € ING-DIBA ETF-Aktion) entsprechend nachkaufe und rebalance. Vermutlich wollte ich zu dieser Zeit auch einfach „endlich“ anfangen und war ansonsten aber recht planlos unterwegs. Durch weitere endlose Recherchen kamen dann aber die ersten Zweifeln auf, wodurch ich meinen „Plan“ nie wirklich umgesetzt habe.

Auch wenn du deinen "Anfängerversuchen" kritisch gegenüber stehst, was waren denn eigentlich deine Zweifel daran und was ist nun besser? Für das BIP Portfolio stellt sich eben die Frage, wie viele ETFs man dafür aufbringen will und das 3 ETF Portfolio hat ja durchaus einige Vorteile, die dir ja vermutlich bekannt sind

On 16.10.2014 at 1:12 AM, Holzmeier said:

Vorteile gegenüber dem Vier-Regionen-Modell

  • Nur drei (ACWI oder World, Eur, EM) statt vier ETFs (NA, Eur, EM, Pac) trotz Erhalt aller Freiheitsgrade bei der Gewichtung der relevanten großen Regionen-Indizes.
  • Kanada (mit höherer Marktkapitalisierung als z.B. Deutschland) ist auch vertreten, was sich in Regionen-orientierten Konstruktionen sonst wg. der Kosten in aller Regel nicht lohnt.
  • Mit thesaurierenden oder physisch replizierenden ETFs lässt sich Pac derzeit nur einzeln aus Japan und Pacific ex JP abbilden. Wenn kein wichtiges Land vernachlaessigt werden soll würde man durch die hier vorgeschlagene Vorgehensweise also sogar drei ETFs einsparen: Japan, Pacific ex JP und Kanada.
  • Da nur drei ETFs im Gleichgewicht zu halten sind: Deutlich einfacheres Rebalancing mit selteneren Anpassungen von Sparplänen bzw. einer geringeren Anzahl von Transaktionen.
  • Beim Ansparen über händische Einzelkäufe: Geringere zwischenzeitliche Abweichungen von der Zielallokation, da mit World bzw. ACWI immer gleich in mehrere Märkte investiert wird.
  • Beim Beginn der Sparphase mit geringen Summen: Von vornherein Verteilung annähernd wie bei vier (bzw. fünf oder sechs) Regionen moeglich, ebenso wie bei gestiegenem Ansparkapital oder höheren monatlichen Einzahlungen ein späterer kostenneutraler Umstieg.
  • Vermeidung von verwaltungsintensiven Kleinstpositionen, die zudem bei früher oder später oft erforderlichen Umstrukturierungen relativ hohe Transaktionskosten verursachen.
  • Überschaubar strukturiertes Depot ohne erkennbare Ertragseinbussen.
  • (Edit aus der folgenden Diskussion): Die drei ETFs (World, Eur, EM) sind bei vielen Brokern kostenlos sparplanfähig. Bei einem Broker-Wechsel oder Änderungen der Angebote kostenloser Sparpläne ist somit keine Neuausrichtung des Depots erforderlich.

Mit 3 ETFs wärst du dein ungutes Gefühl (ob begründet oder nicht) bei MSCI Pacific los und die geringe Auswahl bei NA. Ich persönlich sehe nicht wirklich einen Vorteil bei den 4 ETFs. Und ist nicht der Small Cap naheliegender als den World aufzuteilen? Vermutlich habe ich dich jetzt doch auch hier wieder etwas verunsichert, vielleicht aber auch ein bisschen darin bestärkt, dass deine damalige Lösung sicher auch nicht schlecht war und es keine wesentlichen Unterschiede gibt.

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viginti

@koageld-koaspass: Das Verwerfen soll natürlich keine Option sein. Dies versuche ich eben dadurch zu verhindern, dass ich mir nun einen entsprechenden Plan mache und diesen möglichst stur umsetzte. Wie ich am Ende dann auf eine länger anhaltende schlechte Phase (mit hohen Buchverlusten) tatsächlich reagiere und wie lange „die Freude über die vermeintlich günstigen Kurse“ bleibt, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen. Ich denke aber auch, dass ich es nie herausfinden werde, wenn ich es nicht versuche. Mit Sicherheit muss ich mich auch noch weiter mit dem Thema „Mindset“ auseinandersetzten. 

 

Vielen Dank auch für deine Schilderungen zu deinem Leben und den Gedanken dazu. Vor allem der Punkt „Familie und Aktien sind Gift“ kommen mir sehr bekannt vor. Ich erlaube mir eine Nachfrage dazu, wenn es in Ordnung ist: Ich verstehe nicht, warum du eher abgesprungen wärest oder dich nicht weiter damit beschäftigt hättest, wenn du schrittweise eingestiegen wärest. Nachträglich und rein nüchtern betrachtet, ist es doch eigentlich das Beste, was einem passieren kann, dass es vor einer größeren Investition, bzw. in der Ansparphase, eine größere Korrektur am Aktienmarkt gibt, vorausgesetzt, man geht weiterhin von einem steigenden Markt aus. Ich gehe davon aus, dass du damals, selbst innerhalb des „Schocks“, davon ausgegangen bist, sonst hättest du dein Depot ja mit Sicherheit auch mit -60% verkauft, oder?

 

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viginti

@sigmabe: Vielen Dank für deine weitere ausführliche Antwort, ich weiß dies wirklich sehr zu schätzen.

 

vor 14 Stunden von sigmabe:

man kann durch den gestuften Einstieg nicht verhindern, dass man irgendwann voll investiert ist und dann muss man ja sowieso das ganze Risiko tragen. 

Dieses Argument habe ich mittlerweile auch schon des öfteren gelesen und muss diesem natürlich vollkommen zustimmen. Wie du es aber etwas weiter unten sehr trefflich formulierst, sehe ich den schrittweisen Einstieg als Wachsen und Ausloten meiner eigenen Risikotragfähigkeit.

 

vor 14 Stunden von sigmabe:

Entscheidendend dafür, ob der gestufte Einstieg in einem Erfolg oder einem vorzeigen Absprung im Verlust endet, ist vermutlich, wie man dies versteht. Sollte man bei schlechter Entwicklung schneller einsteigen oder sich verunsichern lassen? Ja, schneller!

Würde ich grundsätzlich zustimmen und hatte einen schnelleren Einstieg bei sinkenden Kursen ebenfalls im Hinterkopf. Allerdings fehlte mir bisher ein mögliches Konzept, wie ich dies sinnvoll umsetzen könnte, ohne mich auf mein Gefühl verlassen zu müssen. Daher vielen Dank auch für nachfolgende Anregung:

 

vor 14 Stunden von sigmabe:

"Ich erhöhe den R3 Anteil jeden Monat so, dass ich nach n Monaten bei n% bin" oder "Ich erhöhe den R3 Anteil jeden Monat so, dass ich nach n Monaten n*5000€ in R3 habe." Dies macht man bis 50:50 erreicht ist und erreicht dadurch automatisch, dass man bei schlechter Entwicklung schneller einsteigt.

Vielleicht eine blöde Frage, aber steige ich bei guter Entwicklung damit nicht auch langsamer ein? Zudem frage ich mich allerdings auch, ob ich damit nicht doch Markettiming betreiben würde?

 

vor 14 Stunden von sigmabe:

Es muss in RK1 innerhalb eines Jahres soviel liquidierbar sein, damit man einen einen "Crash" in RK3 ausgleichen kann. Bei einer Gewichtung 50:50 und der Annahme -50% in RK3, sollte man also 25% in RK1 liquide haben, d.h. wenn man nur Festgelder in RK1 hat, kann man nur Festgeldleitern bis 4 Jahre anlegen. Will man bei gleicher Gewichtung längere Festgeldleitern haben, kann man natürlich dieses Problem umgehen, indem man andere risikoarme liquide Positionen dazunehmen. Ich stehe dabei länger laufenden Staatsanleihen weniger kritisch gegenüber als der große Teil hier im Forum.

Hier kann ich mich ebenfalls nur für die Anregung bedanken. Das rationelle Kriterium für die maximale Laufzeit der Festgeldleiter macht für mich Sinn und ich werde mir dies weiter durch den Kopf gehen lassen. Etwas überrascht mich aber dein Hinweis auf länger laufende Staatsanleihen. Möchtest du dies weiter ausführen, bzw. mir einen Hinweis geben, wo ich dies selbst nachvollziehen kann? Ich lese sonst eher etwas von kurz laufende Staatsanleihen (z.B.: Kommer,…).

 

vor 14 Stunden von sigmabe:

Auch wenn du deinen "Anfängerversuchen" kritisch gegenüber stehst, was waren denn eigentlich deine Zweifel daran und was ist nun besser?

Meine Zweifel waren: schon 2017 hätte ich eher zum 4-Regionen Modell tendiert, aufgrund geringerer finanzieller Mittel und der Empfehlungen, die ich im WPF gelesen hatte, mich für ein Portfolio mit 3 ETFs entschieden (zum damaligen Zeitpunkt wäre die 1-ETF-Lösung wohl besser gewesen). Durch weitere Recherche kam ich schließlich ganz ins Zweifeln, ob ich aufgrund meiner Gesamtsituation überhaupt in Aktien investieren sollte und habe schließlich meinen Plan nicht weiter verfolgt.

 

Was hat sich geändert? das Erbe und die Einsicht, dass ich wenigstens versuchen sollte, das Kapital zu erhalten. 

 

Vorteile, die ich im Portfolio mit 4 ETFs sehe: wie bereits erwähnt erhoffe ich mir durch die klar abgegrenzten Regionen einen größeren Rebalancing-Vorteil. Außerdem, dass der Pazifikanteil nicht untergewichtet bzw. an den World-ETF gekoppelt ist und dadurch eine freier wählbare Regionengewichtung möglich ist (leider finde ich den Thread dazu jetzt nicht, aber ich meine, dass beispielsweise @Holzmeier kürzlich an einer Stelle erwähnt hat, dass es ggf. zukünftig Sinn machen könnte, eher eine 30/30/20/20 Verteilung zu wählen. Leider entsinne ich mich nicht an eine Erklärung dazu und kann nicht beurteilen, wie sinnvoll dies tatsächlich wäre. Natürlich will ich nicht blind solchen Äußerungen folgen, wobei es sicherlich auch entscheidend ist, wer so etwas äußert. Ich möchte mir lediglich die Option offen lassen und diese ggf. leichter umsetzen können).

 

vor 14 Stunden von sigmabe:

Mit 3 ETFs wärst du dein ungutes Gefühl (ob begründet oder nicht) bei MSCI Pacific los und die geringe Auswahl bei NA. Ich persönlich sehe nicht wirklich einen Vorteil bei den 4 ETFs. Und ist nicht der Small Cap naheliegender als den World aufzuteilen? Vermutlich habe ich dich jetzt doch auch hier wieder etwas verunsichert, vielleicht aber auch ein bisschen darin bestärkt, dass deine damalige Lösung sicher auch nicht schlecht war und es keine wesentlichen Unterschiede gibt.

Du verunsicherst mich nicht. Ich finde den Einwand durchaus berechtigt und möchte auch jetzt darüber nachdenken und nicht in einem halben Jahr oder Jahr ggf. alles wieder ändern wollen. 

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Columbus83
vor 4 Stunden von viginti:

@sigmabe: Vielen Dank für deine weitere ausführliche Antwort, ich weiß dies wirklich sehr zu schätzen.

 

Dieses Argument habe ich mittlerweile auch schon des öfteren gelesen und muss diesem natürlich vollkommen zustimmen. Wie du es aber etwas weiter unten sehr trefflich formulierst, sehe ich den schrittweisen Einstieg als Wachsen und Ausloten meiner eigenen Risikotragfähigkeit.

 

Würde ich grundsätzlich zustimmen und hatte einen schnelleren Einstieg bei sinkenden Kursen ebenfalls im Hinterkopf. Allerdings fehlte mir bisher ein mögliches Konzept, wie ich dies sinnvoll umsetzen könnte, ohne mich auf mein Gefühl verlassen zu müssen. Daher vielen Dank auch für nachfolgende Anregung:

 

Vielleicht eine blöde Frage, aber steige ich bei guter Entwicklung damit nicht auch langsamer ein? Zudem frage ich mich allerdings auch, ob ich damit nicht doch Markettiming betreiben würde?

 

Hier kann ich mich ebenfalls nur für die Anregung bedanken. Das rationelle Kriterium für die maximale Laufzeit der Festgeldleiter macht für mich Sinn und ich werde mir dies weiter durch den Kopf gehen lassen. Etwas überrascht mich aber dein Hinweis auf länger laufende Staatsanleihen. Möchtest du dies weiter ausführen, bzw. mir einen Hinweis geben, wo ich dies selbst nachvollziehen kann? Ich lese sonst eher etwas von kurz laufende Staatsanleihen (z.B.: Kommer,…).

 

Meine Zweifel waren: schon 2017 hätte ich eher zum 4-Regionen Modell tendiert, aufgrund geringerer finanzieller Mittel und der Empfehlungen, die ich im WPF gelesen hatte, mich für ein Portfolio mit 3 ETFs entschieden (zum damaligen Zeitpunkt wäre die 1-ETF-Lösung wohl besser gewesen). Durch weitere Recherche kam ich schließlich ganz ins Zweifeln, ob ich aufgrund meiner Gesamtsituation überhaupt in Aktien investieren sollte und habe schließlich meinen Plan nicht weiter verfolgt.

 

Was hat sich geändert? das Erbe und die Einsicht, dass ich wenigstens versuchen sollte, das Kapital zu erhalten. 

 

Vorteile, die ich im Portfolio mit 4 ETFs sehe: wie bereits erwähnt erhoffe ich mir durch die klar abgegrenzten Regionen einen größeren Rebalancing-Vorteil. Außerdem, dass der Pazifikanteil nicht untergewichtet bzw. an den World-ETF gekoppelt ist und dadurch eine freier wählbare Regionengewichtung möglich ist (leider finde ich den Thread dazu jetzt nicht, aber ich meine, dass beispielsweise @Holzmeier kürzlich an einer Stelle erwähnt hat, dass es ggf. zukünftig Sinn machen könnte, eher eine 30/30/20/20 Verteilung zu wählen. Leider entsinne ich mich nicht an eine Erklärung dazu und kann nicht beurteilen, wie sinnvoll dies tatsächlich wäre. Natürlich will ich nicht blind solchen Äußerungen folgen, wobei es sicherlich auch entscheidend ist, wer so etwas äußert. Ich möchte mir lediglich die Option offen lassen und diese ggf. leichter umsetzen können).

 

Du verunsicherst mich nicht. Ich finde den Einwand durchaus berechtigt und möchte auch jetzt darüber nachdenken und nicht in einem halben Jahr oder Jahr ggf. alles wieder ändern wollen. 

 

Also ich lebe auch mit 3 ETFs gut, bzw. es kann auch nur ein einziger sein. Du wirst nie die Erfahrung kriegen, wenn du nicht mal damit anfängst, deswegen verliere dich nicht wie viele andere User in völlig nebensächlichen Details. Wichtig ist, eine breite Streuung zu kriegen und möglichst renditeträchtige Märkte (derzeit USA) abzudecken. Und davon abgesehen kannst du sowieso nochmal umschichten, wenn du ein besseres Gefühl dafür hast, wie die Sache tickt.

 

Was ein weiterer Aspekt ist, der vielleicht zu kurz kam, sind Negativzinsen auf große Vermögen (über 100k) auf Bankkonten. Erste Banken haben (scheinbar) schon reagiert und durch die neue EZB-Chefin gehen viele davon aus, dass sich das nicht bessern wird. Das spricht dann tatsächlich für eine Verteilung des Geldes über mehrere Festgeldbankkonten.

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troi65
· bearbeitet von troi65
Am ‎10‎.‎07‎.‎2019 um 01:53 von viginti:

Vollkommen unspektakulär habe ich mich für ein Standard 30/30/10/30 Portfolio entschieden. 

 

30%    iShares MSCI North America UCITS ETF             ISIN: IE00B14X4M10

 

Da scheinst Du ja einiges in der Zwischenzeit gut überlegt zu haben.

Warum aber MSCI North America ? 

Als Forenstandard würde ich den Index nicht gerade bezeichnen.

Nach ständiger Lesart des Forums kann man auf den geringen Kanada-Anteil getrost verzichten und auf US-Indexe wie MSCI USA ( so wie ich selbst ) oder S&P 500 ausweichen.

Zwei Vorteile wären damit verbunden :
1.) Es gibt wesentlich günstigere ETFs für die benannten US-Indexe als datt o.g. Dingens von iShares

2.) Du könntest damit die ( von Dir bemängelte )  iShares-Lastigkeit des Depots vermeiden.

 

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sigmabe
· bearbeitet von sigmabe
14 hours ago, viginti said:

Vielleicht eine blöde Frage, aber steige ich bei guter Entwicklung damit nicht auch langsamer ein? Zudem frage ich mich allerdings auch, ob ich damit nicht doch Markettiming betreiben würde?

Ja und ja. Es ist eben eine Art Rebalancing während des Einstiegs und damit antizyklisch. In diesem Sinne betreibst du dann auch Markttiming. Wie Rebalancing ist es eben ein Ansatz der aus der Fixierung der Risikotragfähigkeit (bzw. hier in dem ersten Fall ein fixierter linearer Anstieg der Risikotragfähigkeit) erwächst. Wenn ich überzeugt bin, dass ich nur ein gewisses Risiko ertrage, sollte ich auch nicht deshalb mein Risiko erhöhen, weil gerade alles super läuft. Aus meiner Sicht ist das die naheliegende Möglichkeit zu formalisieren, wie man bei Einbrüchen während des Einstiegs sinnvoll umgeht, läuft es gut, verpasst man natürlich auch etwas, aber das hat man durch den gestuften Einstieg ja auch bewusst in Kauf genommen.

 

14 hours ago, viginti said:

Etwas überrascht mich aber dein Hinweis auf länger laufende Staatsanleihen. Möchtest du dies weiter ausführen, bzw. mir einen Hinweis geben, wo ich dies selbst nachvollziehen kann? Ich lese sonst eher etwas von kurz laufende Staatsanleihen (z.B.: Kommer,…).

Auch wenn ich Kommer nie gelesen habe (oder vielleicht auch deshalb), konnte mir nie erklären, wie er auf die kurz laufenden Staatsanleihen kommt. Ich wollte das auch hier schonmal diskutieren, aber es gab nur geringes Interesse an dieser Diskussion

On 26.2.2019 at 1:42 PM, sigmabe said:

Mit welchen Anleihen sollte ein globlales Aktienportfolio diversifiziert werden um ein möglichst schwankungsarmes ertragreiches Gesamtportfolio zu erhalten?

Möglicherweise sieht er in den kurzlaufenden Staatsanleihen in Heimatwährung die risikoarme Anlage aus der modernen Portfoliotheorie. Das wäre nachvollziehbar. Allerdings frage ich mich dann dennoch, wieso in seinem "Marktportfolio", dem risikobehafteten Anteil, keine Anleihen längerer Laufzeit vorkommen. Möglicherweise kommt die Fixierung auf kurze Laufzeiten bei den meisten aus der Erwartung eines Zinsanstiegs, wovon ich - wie bereits oben erwähnt - nicht viel halte. Allerdings geht hier die Forenmeinung - wie bereits erwähnt - vermutlich konträr zu meiner Meinung, zumindest falls das repräsentativ ist

On 5.9.2015 at 11:21 AM, Ramstein said:

Meine Meinung für den Kleinanleger

1. Ich sehe ein nur noch sehr begrenztes Potenzial für weitere Kurssteigerungen durch weitere Zinssenkungen. Eher sehe ich, dass zuerst die US$-Zinsen und dann auch die Euro-Zinsen ab 2015, spätestens 2016 wieder steigen werden. Es ist Sommer 2016 und wir warten immer noch.

 

2. Die Kursverluste durch das von mir erwartete steigende Zinsniveau werden bei Fonds mit länger laufenden Anleihen durch die laufende Verzinsung nicht ausgeglichen werden.

 

3. Fonds mit Kurzläufern bieten eine so geringe Rendite, dass Tagesgeld günstiger ist. Für 2-3 Jahre sollte man auf gestaffelte Festgelder oder Sparbriefe ausweichen.

Rückblickend haben sich bei der Erwartung steigender Zinsen natürlich einige verkalkuliert, da die Zinsen weiter gefallen sind, als einige es sich vorstellen konnten. Auch in diesem Jahr.

On 30.5.2019 at 10:51 PM, otto03 said:

Die Renditen der ach so verpönten €-Staatsanleihen entwickeln sich bisher in 2019 weiterhin prächtig.

 

Bei geringen Laufzeiten kann man den Tagesgeld- und Festgeldgedanken wohl durchaus einiges abgewinnen, wahrscheinlich kennst du ja den sparfux-Faden (auch wenn mir das theoretisch auch nicht klar ist)

On 23.8.2007 at 2:03 PM, sparfux said:

Ich glaube man wird mit einem Festgeld/Sparbrief Ansatz eine höhere Rendite erzielen als mit einem Renten-ETF auf Staatsanleihen, weil

 

a ) der Sparbriefanbieter den Anleger für die Illiquidität der Anlage entschädigt und ihm für dieses zusätzliche Risiko eine Prämie zahlt,

b ) man das Marketingbudget neu in den Markt gekommener und nach neuen Kunden suchender Banken regelmäßig anzapfen kann,

c ) man keine Kosten bei Sparbriefen hat und noch wichtiger

d ) die quasi-staatliche Einlagensicherung zu einer "systematischen Asymmetrie im Rendite-Risiko Kontinuum" führt

Das ist ein zweiter Punkt, der gegen kurzlaufende Staatsanleihen spricht. Bei länger laufenden Anleihen sehe ich jedoch keine wirkliche Alternative im Bereich von Festgeldern, da man damit die Korrelationen nicht nutzen kann, was ja gerade das Interessante ist.

Wenn aber die Zinsen nicht steigen, muss man sich natürlich auch damit abfinden, dass im festverzinslichen Bereich möglicherweise über lange Zeiträume der Realzins gering oder sogar negativ ist, zumindest ist das die Markterwartung, die man in den Zinsstrukturkurven sieht.


Es gibt auch durchaus Portfolios, die Anleihen mittlerer und längerer Laufzeiten enthalten, etwa der Arero oder auch viele klassische Portfolios, wie man sie etwa bei portfoliocharts.com findet.

Für mich bleibt, dass ich keine Ahnung habe, wie sich das Ganze entwickeln wird. Wenn man überzeugt ist, dass man selbst richtig liegt (und der Markt falsch), kann man natürlich versuchen entsprechend zu handeln.

 

Insgesamt wollte ich eigentlich nicht deine Festgeldidee in Frage stellen, sondern den spekulativen Gedanken des Zinsanstieges dahinter. Das ist auch was, worüber man sich dann später wieder ärgern kann, wenn es nicht gestimmt hat. Wenn man neutral zum Markt steht, war man eben nur so dumm (und so klug) wie die anderen. Mir reicht das.

 

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odensee
vor 14 Minuten von sigmabe:

Auch wenn ich Kommer nie gelesen habe (oder vielleicht auch deshalb), konnte mir nie erklären, wie er auf die kurz laufenden Staatsanleihen kommt.

1) Kein (bzw. minimales) Emittentenrisiko (AAA-Rating!)

2) Geringes Zinsänderungsrisiko.

 

vor 14 Minuten von sigmabe:

Ich wollte das auch hier schonmal diskutieren, aber es gab nur geringes Interesse an dieser Diskussion

Vielleicht, weil das Thema ausgelutscht ist? https://www.wertpapier-forum.de/topic/49896-deutsche-bundesanleihen-erste-wahl-für-rk1/

 

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sigmabe
3 minutes ago, odensee said:

Vielleicht, weil das Thema ausgelutscht ist?

Wird in dem von dir verlinkten Faden tatsächlich über langlaufende Staatsanleihen möglicherweise auch in harten Fremdwährungen diskutiert? Weder lässt mich das der Titel vermuten noch sehe ich das bei einem ersten Blick in den Faden. Vielleicht könntest du einen präziseren Link zu der konkreten Stelle setzen.

 

6 minutes ago, odensee said:

1) Kein (bzw. minimales) Emittentenrisiko (AAA-Rating!)

2) Geringes Zinsänderungsrisiko.

Ja, wie ich auch im nächsten Satz geschrieben habe, meine Frage, weshalb er keine Anleihen längerer Laufzeit im Portfolio hat, ist damit allerdings nicht geklärt.

 

24 minutes ago, sigmabe said:

Möglicherweise sieht er in den kurzlaufenden Staatsanleihen in Heimatwährung die risikoarme Anlage aus der modernen Portfoliotheorie. Das wäre nachvollziehbar. Allerdings frage ich mich dann dennoch, wieso in seinem "Marktportfolio", dem risikobehafteten Anteil, keine Anleihen längerer Laufzeit vorkommen.

 

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odensee
vor 3 Minuten von sigmabe:

Ja, wie ich auch im nächsten Satz geschrieben habe, meine Frage, weshalb er keine Anleihen längerer Laufzeit im Portfolio hat, ist damit allerdings nicht geklärt.

Doch, eigentlich schon. Langläufer haben ein höheres Zinsänderungsrisiko.

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sigmabe
· bearbeitet von sigmabe
4 minutes ago, odensee said:

Langläufer haben ein höheres Zinsänderungsrisiko.

Und warum gehören die dann nicht in den risikobehafteten Teil des Portfolios?

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odensee
vor 1 Minute von sigmabe:

Und warum gehöhren die dann nicht in den risikobehafteten Teil des Portfolios?

1) Wer definiert "risikobehaftet" und wie? ;)

2) Wenn man Langläufer zum Nennwert (oder darunter, was aktuell aber schwierig sein wird) kauft und bis zur Endfälligkeit hält, sind die genau so sicher wie Kurzläufer. Wenn man aber zwischenzeitlich das Geld braucht (Stichwort "Rebalancing") kommt man im Falle von Zinserhöhungen in Kursverluste. Das ist in der aktuellen Situation zugegeben ein eher theoretisches Problem, praktisch kann man ja, wie @otto03 zeigt, aktuell damit gute Gewinne erzielen. Aber Kommers Buch ist nunmal nicht nur für die aktuelle Situation gedacht. (Als "Bibel" ja eigentlich sogar für die Ewigkeit).

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