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ER EL

ETF-Portfolio aufbauen - einfacher Multi-Factor

Empfohlene Beiträge

ER EL

Hallo zusammen,

Angaben zu mir:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Bisher wenig (3 Einzelwerte mit Spielgeld), jeodch hier diverse Fäden gelesen + erfolgreiche Geldanlgae für Dummies + Börse für Dummies + Den Finanzmarkt verstehen (Klaus Schredelseker) + Kommer

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

Keine

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

durschnittlich mind. 5h / Monat

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Optionale Angaben:

Hohe Risikobereitschaft, da Buy-and-Hold. Riskominimierung sehe ich erst im Alter als notwendig. Ich denke, dass ich Buchverluste ertragen kann, da ich mir zumindest ein Grundverständnis über den Finanzmarkt angeeignet habe. Also 0% risikoarme Anlagen ( möchte ich hier aber nicht diskutieren). Liquiditätsreserve gibt es.

 

1. Alter

30 Jahre, unverheiratet, keine Kinder (und auch nicht unmittelbar geplant)

2. Berufliche Situation

Akademiker, unbefristete Festanstellung

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

ca. 20%

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont

Geplant mind. 30 Jahre (maximal kleine Entnahmen bei Bedarf wenn es die Rendite erlaubt)

2. Zweck der Anlage

Altersvorsorge

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Einmal jetzt, dann in Zukunft Sparplan

4. Anlagekapital

Einmal: 40.000 €

Sparplan: ca. 800 €/Monat (ist noch nicht ganz fest der Betrag)

 

Ich hab zuletzt den Kommer gelesen und möchte ein einfaches Multi-Factor Portfolio aufbauen.

Integrierte Multi-Factor Variante, also mit Multi-Factor ETFs möchte ich nicht, da mir das zu unfelxibel ist (bin an die Gewichtung der Factoren gebunden). Außerdem sehe ich mehere ETFs als zusätzliche Risikominimierung. In diesem Fall bedeutet Risiko für mich, dass mein gesamtes Protfolio underperformed und ich nur mit schlechter Rendite oder sogar neg. Rendtite einen Teilbetrag entnehmen kann. Habe ich mehere ETFs, ist das Risiko geringer, dass wirklich alle ETFs underperformen. Eig. ist es nicht geplant etwas zu entnehmen, aber man weiß nie was kommt und ich möchte die Möglichkeit haben aus Fonds mit guter Rendite entnehmen zu können bzw. zumindest das Risiko minimieren dass ich diese Möglichkeit nicht habe.

 

Leider finde ich die Erklärung von Kommer zum Aufbau eines einfachen Multi-Factor Portfolio nicht ganz zufrieden stellend. Seine Aufteilung ist 20% auf jeden Factor (Quality / Value / Momentum / Political Risk bzw EM / Small Cap). Die Begründung weshalb  20% auf jeden Fehlt mir etwas.

Daher meine erste Frage: Wie wähle ich am einfachsten die Aufteilung meiner einzelnen ETF aus?

Die Diskussion zu Factor investing hab ich noch nicht gelesen. Ich befürchte aber fast, dass es mich letztendlich nur noch unentschlossener macht.

Zweite Frage: Wieviel ETFs sind sinnvoll bei meiner Anlagesumme?

Ich plane eig 5 Stück

- World (Entwickelte Märkte)

- Small Cap (Entwickelte Märkte)

- Emerging Marketes (Large, Mid, Small Cap)

- Value ETF (nocht nicht genauer definiert, aber die Auswahl ist auch icht so groß)

- Momentum ETF (nocht nicht genauer definiert, aber die Auswahl ist auch icht so groß)

Man könnte um einen ETF reduzieren, wenn man bei World die Small Caps mit rein nimmt. Dann bin ich aber an die Aufteilung im Index gebunden.

Quality habe ich raus gelassen und gegen einen allgemeinen World ausgetauscht, da ich nicht überzeugt bin von dem Quality.

 

Das ist aktuell mein Vorhaben und meine Fragestellung, ich denke im weiteren werden noch andere Fragen kommen.

Wie ist eure Einschätzung dazu?

 

Gold, Immobilien, Rohstoffe sind noch icht geplant. Darüber muss ich mich noch schlau machen. Aber ich denke es wäre keine Problem die Aufteilung geringfügig zu Ändern und einen oder mehrer weitere ETF über den Sparplan einzubringen (Diese ETFs, wären vom Anteil ja auch verhältnismäßig gering). Ggf. macht es sowieso erst Sinn, wenn der Anlagebetrag etwas gewachsen ist.

 

Ich würde mich sehr über hilfreiche Kritik freuen. Da es keine absolute Antwort gibt, gerne auch empfehlenswerte Artikel oder Diskussionen zu meinen Fragen.

Vielen Dank und viele Grüße

 

 

 

 

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UserPS

Den oben verlinkten Thread Factor Investing mit ETFs solltest du auf jeden Fall lesen, nirgendwo sonst wirst du so eine tiefgründige Diskussion zu diesem Thema finden.

Nicht bei Kommer, nicht bei Swedroe und nur teilweise bei Research Affiliates (auch wenn hier ein großer Interessenskonflikt vorherrscht).

 

Die Gewichtung von 20% nimmt Kommer aufgrund der Gleichgewichtung der Faktoren, die du oben schon genannt hast. Diesselbe Gleichgewichtung wirst du auch in der integrierten Variante vorfinden. Nichts anderes sagt ja der Alpha Score aus:

∝ i = 0.25 ∗ F 1,i + 0.25 ∗ F 2,i + 0.25 ∗ F 3,i + 0.25 ∗ F 4,i 

 

Weichst du von der Gewichtung ab dann entweder, weil du gewisse Faktoren kritisch siehst (in deinem Fall Quality) oder weil du Factor Timing betreiben möchtest.

Von letzerem rate ich ab! -> https://www.etf.com/sections/index-investor-corner/swedroe-no-point-timing-factors?nopaging=1

 

Die Hinzunahme von "plain vanilla" ETFs macht keinen Sinn, entweder voll "tilten" oder eben gar nicht. Nur so bekommst du deine gewünschten Factor Loadings hin (ob das überhaupt erreicht wird? Siehe Factor Thread), mit World + EM würdest du wieder einen Schritt zurückgehen.

 

 

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ER EL
vor 6 Minuten von UserPS:

Den oben verlinkten Thread Factor Investing mit ETFs solltest du auf jeden Fall lesen, nirgendwo sonst wirst du so eine tiefgründige Diskussion zu diesem Thema finden.

Nicht bei Kommer, nicht bei Swedroe und nur teilweise bei Research Affiliates (auch wenn hier ein großer Interessenskonflikt vorherrscht).

 

Die Gewichtung von 20% nimmt Kommer aufgrund der Gleichgewichtung der Faktoren, die du oben schon genannt hast. Diesselbe Gleichgewichtung wirst du auch in der integrierten Variante vorfinden. Nichts anderes sagt ja der Alpha Score aus:

∝ i = 0.25 ∗ F 1,i + 0.25 ∗ F 2,i + 0.25 ∗ F 3,i + 0.25 ∗ F 4,i 

 

Weichst du von der Gewichtung ab dann entweder, weil du gewisse Faktoren kritisch siehst (in deinem Fall Quality) oder weil du Factor Timing betreiben möchtest.

Von letzerem rate ich ab! -> https://www.etf.com/sections/index-investor-corner/swedroe-no-point-timing-factors?nopaging=1

 

Die Hinzunahme von "plain vanilla" ETFs macht keinen Sinn, entweder voll "tilten" oder eben gar nicht. Nur so bekommst du deine gewünschten Factor Loadings hin (ob das überhaupt erreicht wird? Siehe Factor Thread), mit World + EM würdest du wieder einen Schritt zurückgehen.

 

 

wieso gehe ich mit world + em wieder einen Schritt zurück? kannst du das kurz erklären?

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UserPS
vor 7 Stunden von ER EL:

wieso gehe ich mit world + em wieder einen Schritt zurück? kannst du das kurz erklären?

 

Angenommen (nur als Bsp.) du möchtest dein Portfolio Richtung Value tilten, dann wirst du hierfür vielleicht einen iShares Edge MSCI World Value Factor (A12ATG) oder Vanguard Global Value Factor (A14YCZ) für die Developed Markets nehmen und für die Emerging Markets vermutlich den iShares Edge MSCI EM Value Factor (A2JJAQ).

Damit wirst du einen halbwegs statistisch signifikanten Value Factor Exposure im Bereich um (+) 0.20 erreichen und vermutlich ein leicht negatives Momentum Loading im Bereich von (-) 0.10. Je nachdem welche quantiativen Kennzahlen verwendet werden ist vielleicht auch ein leicht negatives Quality Loading möglich. (Tilts sind geschätzt abgeleitet aus Factor Regression nach AQR-Modell von Portfolio Visualizer )

 

Ein "plain vanilla" MSCI World & MSCI EM wird, wen wunderts, natürlich keine signifikanten Factor Tilts haben und bei Value, Momentum und Quality um 0.00 herumpendeln. Wo auch sonst, schließlich wird der breite Marktindex abgebildet und nicht wie bei Factor ETFs hiervon weggetilted.

 

Und wenn du nun zur Hälfte plain vanilla ETFs und zur Hälfte oben genannte Value ETFs nimmst, wird sich dein Value Exposure dementsprechend verringern. Vereinfacht gesagt: Bei Full Tilt gehst du 2x Schritte vor, bei 50/50 Mischung gehst du 2x Schritte vor und wieder 1x zurück.

Kein Wunder da schließlich bei der 50/50 Mischung all die herausgefilterten Blend und Growth wieder hinzukommen, die mithilfe von KGV, KBV und KCF Kennzahlen in den Value ETFs raugeworfen wurden.

 

 

Daher nochmal meine Aussage: Entweder "Full Tilt" => sieh dir das Beispiel von donkey_63 im Factor Thread an, oder eben gar nicht => Standard MCap Aktienportfolio.

 

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ER EL
vor 24 Minuten von UserPS:

 

Angenommen (nur als Bsp.) du möchtest dein Portfolio Richtung Value tilten, dann wirst du hierfür vielleicht einen iShares Edge MSCI World Value Factor (A12ATG) oder Vanguard Global Value Factor (A14YCZ) für die Developed Markets nehmen und für die Emerging Markets vermutlich den iShares Edge MSCI EM Value Factor (A2JJAQ).

Damit wirst du einen halbwegs statistisch signifikanten Value Factor Exposure im Bereich um (+) 0.20 erreichen und vermutlich ein leicht negatives Momentum Loading im Bereich von (-) 0.10. Je nachdem welche quantiativen Kennzahlen verwendet werden ist vielleicht auch ein leicht negatives Quality Loading möglich. (Tilts sind geschätzt abgeleitet aus Factor Regression nach AQR-Modell von Portfolio Visualizer )

 

Ein "plain vanilla" MSCI World & MSCI EM wird, wen wunderts, natürlich keine signifikanten Factor Tilts haben und bei Value, Momentum und Quality um 0.00 herumpendeln. Wo auch sonst, schließlich wird der breite Marktindex abgebildet und nicht wie bei Factor ETFs hiervon weggetilted.

 

Und wenn du nun zur Hälfte plain vanilla ETFs und zur Hälfte oben genannte Value ETFs nimmst, wird sich dein Value Exposure dementsprechend verringern. Vereinfacht gesagt: Bei Full Tilt gehst du 2x Schritte vor, bei 50/50 Mischung gehst du 2x Schritte vor und wieder 1x zurück.

Kein Wunder da schließlich bei der 50/50 Mischung all die herausgefilterten Blend und Growth wieder hinzukommen, die mithilfe von KGV, KBV und KCF Kennzahlen in den Value ETFs raugeworfen wurden.

 

 

Daher nochmal meine Aussage: Entweder "Full Tilt" => sieh dir das Beispiel von donkey_63 im Factor Thread an, oder eben gar nicht => Standard MCap Aktienportfolio.

 

Vielen Dank erst mal für die Antwort.

So detailliert hab ich mich jetzt noch nicht mit dem Factor Investing befasst. Ich war dann doch froh irgendwann durch den Kommer durch zu sein. Und da ich mich mittlerweile etwas länger mit meinen Finanzen beschäftige, wollte ich dann auch endlich mal zu einem Entschluss kommen.

Ich muss sagen der Kommer ist ganz gut, aber da er doch von vielen quasi als Pflichtliteratur genannt wird, hätte ich mir irgendiwe mehr erwartet. Zum Ende hin wird der Übergang von der ganzen Theorie zur praktischen Umsetzung nur sehr dünn ausgeführt. Z.B. Gewichtung nach Marktkapitalisierung oder BIP ist Thema im Buch aber in den verschiedenen Bsp-Portfolios nicht wieder zu finden. Factor Investing wird doch relativ schnell durch gekaut und dafür dass es so komplex ist dem Leser schon als Top-Methode verkauft (empfinde ich zumindest so). Alleine dadurch, dass man nur durch das Buch nicht genug Infos zur Verfügung gestellt bekommt um Factor Investing wirklich zu verstehen und das ganze Buch eig. für den Laien geschrieben ist, finde ich es nicht gut wie dem Leser hier die Bsp-Portfolios dargestellt werden. Aber gut, ist jetzt nicht wirklich das Thema.

 

Jetzt frag ich mich aber was nehm ich aus dem Kommer mit?

 

Kann ich mich überhaupt mit dem Aufwand den ich investieren will (mind. 5 h / Monat) ausreichend mit Factor Investing beschäftigen um es zu verstehen? Und wo fange ich da an?

 

Wenn nicht, bleiben mir 2 Bsp-Portfolios aus dem Kommer. Einmal nur all country IMI. Oder alternativ world IMI und  separat EM IMI um nicht nach Marktkapitalisierung zu gewichten sondern den EM Anteil zu erhöhen (z. B. nach BIP). Ggf. Kann man das weiter spinnen und in weitere Regionen splitten.

 

Um nochmal Bezug zu Factor Investing zu nehmen. Entweder ich glaube dran und nehme alle Faktoren (den ich traue) um auch alle Faktoren gänzlich auszunutzen oder ich glaube nicht dran und nehme den Markt (eines der beiden Beispiele oben). An beides glauben geht nicht?!

Aber wenn ich jetzt beispielsweise nur vom SC Factor überzeugt wäre, investiere ich doch nicht zu 100% in SC. Alleine zur Risikominimierung sollte ich den gesamten Markt nehmen und SC übergewichten. Tue ich das nicht, habe ich das Risiko extrem langer (oder überdurchschnittlich langer) Phasen mit Unterrendite.

 

Das muss jetzt nicht richtig sein, aber momentan bin ich mit meinem Gedankengang erst bis hier gekommen. Würde mich freuen wenn ihr mir etwas weiter helft. 

 

 

 

 

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west263
vor einer Stunde von ER EL:

Würde mich freuen wenn ihr mir etwas weiter helft.

der von dir selber verlinkte Thread hat 28 Seiten. Bist Du da schon durch?

 

vor einer Stunde von ER EL:

Oder alternativ world IMI

es gibt aktuell noch keinen World IMI.

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UserPS
vor einer Stunde von ER EL:

Um nochmal Bezug zu Factor Investing zu nehmen. Entweder ich glaube dran und nehme alle Faktoren (den ich traue) um auch alle Faktoren gänzlich auszunutzen oder ich glaube nicht dran und nehme den Markt (eines der beiden Beispiele oben). An beides glauben geht nicht?!

Aber wenn ich jetzt beispielsweise nur vom SC Factor überzeugt wäre, investiere ich doch nicht zu 100% in SC. Alleine zur Risikominimierung sollte ich den gesamten Markt nehmen und SC übergewichten. Tue ich das nicht, habe ich das Risiko extrem langer (oder überdurchschnittlich langer) Phasen mit Unterrendite.

Genau das ist der Punkt beim Factor Investing: Konzentriert man sich auf wenige Faktoren wie Size oder Value, besteht die Gefahr der (jahrzehntelangen) Underperformance. Das ist übrigends bei Multi-Factor nicht anders.

Und hierfür ist der Glaube in den Faktor sehr wichtig, das hat auch donkey_63 unermüdlich gepredigt.

 

BIP-Gewichtung ist auch nur eine Heuristik. Sie kann besser laufen als MCap, muss es aber nicht => siehe die Underperformance im Vgl. zu MCap seit über 10 Jahren.

 

Kommer setzt bei vielen Lesern womöglich den Besitz früherer Werke voraus. Daher war es z.B. für mich eher angenehm, nicht allzuviele Wiederholungen in der 2018er Ausgabe lesen zu müssen.

Die Bsp.-Portfolios waren aber eh nie Kommers Stärke, ich denke da an die 2015er 10-ETF Portfoliovariante ...

 

 

Aber wie schon vorhin erwähnt, bitte lies den Factor Thread gründlich durch! Das sollte die meisten offenen Fragen beantworten können.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Wenn es rein um's Geld anlegen geht: da Du unter 100 k€ bleibst, reicht ein MSCI (All) World ETF völlig aus. Vielleicht würde ich noch einen zweiten ETF beimischen (mit 20%), um einzelne Aspekte etwas anders zu gewichten als der MSCI (All) World ETF. Aber gleich 5 ETFs? Viel zu kompliziert! Hast Du mit historischen Kursen mal durchgerechnet, ob Deine Auswahl wirklich besser abschneidet als der MSCI (All) World ETF?

 

 

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StefanU
vor 9 Stunden von ER EL:

Zum Ende hin wird der Übergang von der ganzen Theorie zur praktischen Umsetzung nur sehr dünn ausgeführt. Z.B. Gewichtung nach Marktkapitalisierung oder BIP ist Thema im Buch aber in den verschiedenen Bsp-Portfolios nicht wieder zu finden. Factor Investing wird doch relativ schnell durch gekaut und dafür dass es so komplex ist dem Leser schon als Top-Methode verkauft (empfinde ich zumindest so).

Ich kenne nur die 4. Auflage, aber ich finde schon die Idee, bei einem passiven Ansatz die Portfolio-Empfehlungen in einer Neuauflage komplett umzustricken (in Richtung eines Ansatzes, der auch keineswegs unumstritten ist), sehr befremdlich und habe dadurch ein wenig das Vertrauen verloren. Dafür muss es doch eigentlich sehr gute Gründe geben, kennt jemand dazu ein Interview o.ä. von Kommer?

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ER EL
vor 8 Stunden von west263:

der von dir selber verlinkte Thread hat 28 Seiten. Bist Du da schon durch?

Durch den Thread bin ich noch lange nicht durch, ich hab nur mal hier und da punktweise gelesen. Aber schon auf der ersten Seite ist ein 12 Seitiges Paper verlinkt. Allein um das zu lesen und wirklich zu verstehen würe ich eine Woche (mit der zeit die ich habe) brauchen.

Daher stellt sich für mich gerade vorallem die Frage, ob Factor Investing die richtige Idee für mich ist? Weil ich nun mal ein Laie bin, zwar Interesse habe, aber das Thema dann doch sehr wissenschaftlich wird und auch so betrachtet werden sollte. Um mir die nötigen Grundlagen anzueignen damit ich die Veröffentlichungen dazu ordentliche verstehe, stellt für mich aktuell noch einen unabschätzbaren Aufwand dar.

Alternativ müsste ich mich nach Literatur umschauen die den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammenfasst.

Weiß ich noch nicht, wie ich da jetzt weiter mache.

vor 8 Stunden von west263:

es gibt aktuell noch keinen World IMI.

Danke für den Hinweis. Müsste man eben World und SC World kombinieren. Pluss eben noch EM IMI. Dann wären es drei.

 

vor 7 Stunden von UserPS:

Genau das ist der Punkt beim Factor Investing: Konzentriert man sich auf wenige Faktoren wie Size oder Value, besteht die Gefahr der (jahrzehntelangen) Underperformance. Das ist übrigends bei Multi-Factor nicht anders.

Und hierfür ist der Glaube in den Faktor sehr wichtig, das hat auch donkey_63 unermüdlich gepredigt.

Leider kam das bei Kommer nicht so raus und ich verstehe es erst jetzt. Das widerspricht aber meiner Grundidee, durch wahl mehrer ETFs das Risiko zu reduzieren über lange Zeit in allen ETFs underperformance zu erleiden. Im Kommer wird Multi-Factor eig. so beschrieben, dass sich das Risikio nur unwesentlich erhöht. Und das selbst wenn sich der Factor nicht beweist, letztendlich kein wesentlicher Nachteil entsteht, max. geringfügig höhere Kosten (dadurch dass man einfach mehr Produkte bezahlen muss).

Trotzdessen will ich den Gedanken nicht ganz aufgeben. Wieso kann ich nicht den Markt nehmen und eben einen Factor, z.B. SC, übergewichten? Ich trau dem Faktor, das Risiko ist aber sehr hoch, wenn ich mich auf einen Faktor beschränke. Also nehme ich den Markt, Factor Tilts liegen bei 0.00. Jetzt nehme ich den SC dazu, bekomme einen geringen SC Tilt (gehe damit wie du sagst 2 Schritte vor und einen zurück). Ist zwar nicht das Maximum das ich für SC rausholen kann, aber es geht ja auch immer noch um ein sinvolles Risiko Rendite Verhältnis, oder? (Sorry wenn das Wording vielleciht nicht korrekt ist, aber Tilts, Factor Exposure... war mir bisher noch nicht so vertraut. Ich hoffe man versteht meine Gedanken).

 

vor 8 Stunden von UserPS:

BIP-Gewichtung ist auch nur eine Heuristik. Sie kann besser laufen als MCap, muss es aber nicht => siehe die Underperformance im Vgl. zu MCap seit über 10 Jahren.

 

Hier geht es ja aber auch nicht nur um maximale Rendite, sondern auch um Risikominimierung, oder? Und nur weil die Gefahr hinter dem Risiko von MCap nicht eingetreten ist, heißt es nicht, dass das Risiko nicht bestand.

vor 8 Stunden von UserPS:

Kommer setzt bei vielen Lesern womöglich den Besitz früherer Werke voraus. Daher war es z.B. für mich eher angenehm, nicht allzuviele Wiederholungen in der 2018er Ausgabe lesen zu müssen.

Die Bsp.-Portfolios waren aber eh nie Kommers Stärke, ich denke da an die 2015er 10-ETF Portfoliovariante ...

 

Aber wie schon vorhin erwähnt, bitte lies den Factor Thread gründlich durch! Das sollte die meisten offenen Fragen beantworten können.

Wie bereits erwähnt, weiß ich nicht ob ich genug Zeit und Grundlage habe um den Thread zu lesen und zu verstehen.

Kannst du Literatur dazu empfehlen, die den aktuelen Stand der Wissenschaft zusammenfast? Oder was hast denn nach dem Kommer gelesen?

 

Was kannst du empfehlen um den Hintergrund zu den Bsp-Portfolios besser zu verstehen, wenn die neuste Ausgabe der einzige Kommer ist den ich gelesen habe? Die alten Kommer werde ich mir nicht auch noch durchlesen wollen.

vor 8 Stunden von stagflation:

 Hast Du mit historischen Kursen mal durchgerechnet, ob Deine Auswahl wirklich besser abschneidet als der MSCI (All) World ETF?

Ne hab ich nicht, dazu gab es eig. gute Zusammenstellungen von Kommer. Nicht exakt für mein Portfolio, aber eben für Factoren und Multi-Factor.

 

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ER EL
vor 15 Minuten von StefanU:

Ich kenne nur die 4. Auflage, aber ich finde schon die Idee, bei einem passiven Ansatz die Portfolio-Empfehlungen in einer Neuauflage komplett umzustricken (in Richtung eines Ansatzes, der auch keineswegs unumstritten ist), sehr befremdlich und habe dadurch ein wenig das Vertrauen verloren. Dafür muss es doch eigentlich sehr gute Gründe geben, kennt jemand dazu ein Interview o.ä. von Kommer?

Ich will Kommer nichts unterstellen. Ich fasse nur mal zusammen, was ich jetzt verstanden habe.

Von der 4. zur 5. Auflage wird es komplizeirter und Factor-Investing hervorgehoben. Seit der 5. Ausgabe gibt es eine homepage, die dieses komplizertere Konstrukt einfacher machen soll und nur 5€ pro Monat kostet.

Dass es diese Homepage gibt, wird glaub ich schon ganz zu Beginn des Buches genannt. Dass die Hompage kostenpflichtig ist erst sehr sehr weit hinten im Buch.

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Portfolio2055

Irgendwie muss Herr Kommer ja weiter Geld verdienen- also muss das neue ultimative ETF Portfolio präsentiert werden.

Gestern World/EM, heute BIP und ab übermorgen dann Faktoren...

 

ironie off 

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Cai Shen

Den Kommer lesen befreit auch nicht vom selbst denken... 

Einfach die vierte Auflage mit den Grundlagen des Weltportfolios nehmen und den Faktoransatz als neues, komplizierteres und in manchen Phasen besser rentierendes Konstrukt begreifen. 

Otte lebt ja auch davon, den Anlegern auf Privatinvestor.xyz die Aktien in Kaufleute und Könige einzuteilen, obwohl seine Kriterien eigentlich recht leicht zu recherchieren sind. 

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otto03
· bearbeitet von otto03
Am 16.4.2019 um 08:17 von ER EL:

 

 

Quality habe ich raus gelassen und gegen einen allgemeinen World ausgetauscht, da ich nicht überzeugt bin von dem Quality.

 

 

 

 

 

Ausgerechnet der Faktor Quality ist derjenige, der in den dargestellten Zeiträumen durchgängig besser abgeschnitten hat als der Standardindex - Value wie bekannt in allen Varianten durchgängig schlecht.

 

Ich würde die Finger von den Faktoren lassen.

 

PS   SC ist kein Faktor sondern in der MSCI Definition ein normaler kapitalgewichteter Index. Faktor bedeutet immer: Abweichung von der Kapitalgewichtung des Mutterindex. Der Faktor Size ist ein equal weighted MID-Cap Index und beinhaltet keine SCs. 

 

 

dummy1.PNG

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alsuna
vor 1 Stunde von ER EL:

Müsste man eben World und SC World kombinieren. Pluss eben noch EM IMI. Dann wären es drei.

ACWI IMI + EM IMI sind nur zwei. Außer natürlich du willst weniger als die 10% EM die im ACWI drin sind.

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ER EL
vor 15 Minuten von alsuna:

ACWI IMI + EM IMI sind nur zwei. Außer natürlich du willst weniger als die 10% EM die im ACWI drin sind.

Auch eine Option, Danke

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StefanU
vor 9 Stunden von Portfolio2055:

Irgendwie muss Herr Kommer ja weiter Geld verdienen- also muss das neue ultimative ETF Portfolio präsentiert werden.

Gestern World/EM, heute BIP und ab übermorgen dann Faktoren...

Damit läuft man ja gerade in die Falle des prozyklischen, nicht-passiven Anlegerverhaltens, die Kommer an anderen Stellen kritisiert. Ich sehe das ähnlich wie dieser Amazon-Rezensent:

https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/R2QUHPPQFEB2DD/ref=cm_cr_dp_d_rvw_ttl?ie=UTF8&ASIN=3593508524

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UserPS
· bearbeitet von UserPS
vor 1 Stunde von StefanU:

Damit läuft man ja gerade in die Falle des prozyklischen, nicht-passiven Anlegerverhaltens, die Kommer an anderen Stellen kritisiert. Ich sehe das ähnlich wie dieser Amazon-Rezensent:

https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/R2QUHPPQFEB2DD/ref=cm_cr_dp_d_rvw_ttl?ie=UTF8&ASIN=3593508524

 

Das liest sich sehr stark nach einer Rezension vom guten alten Smartinvestor. :lol:

 

Zitat

Die kompetente Nutzung dieses gesundem Menschenverstands hat mich als naturwissenschaftlich ausgebildeten Ingenieur z.B. vor einer Fehlinvestition in Rohstoff-ETFs sicher bewahrt, auch wenn dafür irgendwann mal (natur-)wissenschaftliche Evidenz angeblich vorgelegen haben sollte

Zitat

Wer dort noch fachliche Details vermissen sollte, dem ist erst mit dem vom weltbesten Stiftungsfondsmanager der US Elite-Uni Yale, David Swensen, verfassten und ins Deutsche übersetzten Buch mit extra Hinweisen für Deutschland noch besser gedient: Erfolgreich Investieren: Strategien für Privatanleger.

Zitat

Die Zeit der Single-Faktor-ETFs scheint jetzt auch auszulaufen, wiederum synchron zur Finanzindustrie. Denn die nächste Anlage-Modewelle der im Backtest über-optimierten Multi-Faktor-Smart-Beta-ETFs als das aktuell angesagte Non-Plus-Ultra des angeblich passiven Factor Investings rollt schon heran.

 

Nichtsdestotrotz kann ich seiner Rezension voll und ganz zustimmen.

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StefanU
vor 2 Stunden von UserPS:

Das liest sich sehr stark nach einer Rezension vom guten alten Smartinvestor.

Ja, könnte gut sein ;)

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