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Hugo007

Asset allocation und ETF-Portfolio für Immobilienkauf mit unterschiedlichem Zeithorizont

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Hugo007

Liebes Forum,

ich denke seit geraumer Zeit darüber nach, wie ich meine Finanzen organisiere und interessiere mich auch für Eure Meinung zu meinen Überlegungen. In der Hoffnung keine wesentlichen Informationen in meinem ersten Beitrag vergessen zu haben, hier der Inhalt:

 

Persönliche Daten:

41 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, angestellter Geschäftsführer

 

Lebenssituation:

Wir leben zur Miete, wären gerne Immobilienbesitzer (rein emotional, nicht aus tiefer ökonomischer Überzeugung), was aber daran scheitert, dass wir noch nicht mit ausreichender Sicherheit sagen können, dass wir am jetzigen Standort langfristig bleiben. Realistisch kommen zwei Szenarien in Frage: 1. Wechsel des Standortes und mittelfristiger Hauserwerb in ca. 3-5 Jahren, oder 2. erst wenn die Kinder aus dem Haus sind, was aber noch min. 15-18 Jahre dauern dürfte.

Das zur Verfügung stehende Gehalt erlaubt es uns Geld anzusparen und nach einer tieferen Auseinandersetzung mit dem „WIE“ finde ich den Weltportfolio-Ansatz a la Kommer/Finanzwesir/etc. am überzeugendsten. Vorher habe ich nach besten Wissen Einzelwerte ausgesucht und noch davor ein Tagesgeldkonto bespart.

Heute spare ich monatlich 5 k€ in das unten beschriebene Ziel-ETF-Portfolio. 2 k€ aus dem laufenden Gehalt und 3 k€ durch Abschmelzen der Cash-Position auf Ziel: 30 k€. Jährliche Bonuszahlungen iHv. ca 30 k€ sollen zum Rebalancen/Aufstocken der Cashposition/Einmalinvest in das Portfolio genutzt werden.

 

Finanzielle Situation:

100 k€ Tagesgeld

45 k€ Cash auf Giro

25 k€ Einzelwerte (Blue-Chips GER und USA)

20 k€ ARERO

25 k€ Ziel-ETF-Portfolio (alles iShares)

  1. 60% MSCI World Multifactor UCITS ACC, ISIN: IE00BZ0PKT83, TER 0,5%
  2. 30% MSCI EM IMI ACC, ISIN: IE00BKM4GZ66, TER 0,18%
  3. 10% MSCI World Small Cap ACC, ISIN:  IE00BF4RFH31, TER 0,35%

 

Fragestellung:

1.    Asset allocation:

Was haltet Ihr unter Berücksichtigung meiner Lebenssituation für eine angemessene Aktienquote (moderat risikofreudig)? Ich habe Befürchtungen zu stark investiert zu sein, da der Anlagehorizont für einen möglichen Immobilienkauf in 3-5 Jahren nicht allzu lang ist. Auf der anderen Seite habe ich in den letzten Jahren Rendite verschenkt, indem ich viel auf ein Tagesgeld-/Girokonto gespart habe und möchte diesen Fehler mit Hinblick auf einen möglichen Immobilienkauf in erst 15-18 Jahren nicht wiederholen/kann es mir nicht leisten. Das Einzelwert-Portfolio ist ohne Berücksichtigung der Dividendenzahlungen 3-5 Prozent im Plus. ARERO gerade +7%.

 

2.    Portfoliozusammensetzung:

Nachdem ich mir die Fallbeispiele zur Performance bei unterschiedlich aufgebauten ETF Portfolios bei Finanzwesir und Kommer angeschaut habe, bin ich bei 70% World und 30% Emerging Markets bei einen Ansatz, der mir hinsichtlich Performance und Komplexität passend erscheint.

Der (integrierte) Multifaktor-Ansatz erscheint mir plausibel und zumindest für MSCI World finde ich den entsprechenden ETF in Ordnung, auch wenn ich noch immer auf den Performancevergleich mit dem regulären ETF auf den „Standard“ MSCI World (mit dessen niedriger TER) schiele.

Da Small Caps überhaupt nicht im MSCI World berücksichtigt werden und dies der Theorie nach eine besonders ausgeprägte Faktorprämie sein soll, habe ich zumindest die  Small Caps-Quote für MSCI World IMI (ca 14%) wieder hergestellt.

Bei dem EM ETF habe ich mich für IMI entschieden, da die Performance mit Standard EM-ETF mehr oder weniger identisch ist und IMI small caps enthält. Die TER mit 0,18% ist für IMI zudem sehr niedrig.

 

Konkret habe ich folgende Fragen:

  1. Sind meine World-Small-Cap Überlegungen und deren Berücksichtigung in einem extra ETF schlüssig?
  2. Ab was für einer Summe sollte man weiter diversifizieren, als 70% World und 30% EM?
  3. Ist es ein Risiko nur einen Anbieter (iShares) zu nutzen, das ihr scheuen würdet? Oder eher theoretischer Natur?
  4. Sollte man die zZt positiven Einzelwerte und ARERO auflösen und in das Zielportfolio umschichten?

 

Vielen Danke für Eure Kommentare!

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Ramstein

Einen wesentlichen Aspekt blendest du aus: die mögliche Investitionshöhe für eine Immobilie. Bei 500.000 Euro bekommst du problemlos eine Finanzierung, auch ohne das (eventuell gerade eingebrochene) Depot verkaufen zu müssen. Willst du 1,5 Mio in Beton anlegen, sieht es ganz anders aus. Diesen Punkt halte ich für wesentlicher als Faktor-Erwägungen.

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vn5p7aw58aw357pw
· bearbeitet von vn5p7aw58aw357pw
Zitat

Sind meine World-Small-Cap Überlegungen und deren Berücksichtigung in einem extra ETF schlüssig?

Bezogen auf den World ja. Mir ist nur nicht ganz klar warum du für den World einen Faktor-ETF nutzt, dort dann penibel die reale Smallcaps-Anteiligkeit nachbildest, insgesamt aber eh Emerging Markets (allerdings ohne Faktoren) zum Markt übergewichtest. Hast du da ein Konzept? Marktneutral verstehe ich, dann wäre das einfachste der ACWI IMI. Faktor verstehe ich auch, dann wäre es irgendwas Multi Factor Developed und den einen Emerging Markets ETF von Franklin Templeton.

vor einer Stunde von Hugo007:

Ab was für einer Summe sollte man weiter diversifizieren, als 70% World und 30% EM?

Du baust da ein Weltportfolio, IMHO ist da nichts mit "weiter diversifizieren". Immobilien ETF könnte man noch beimischen, Rohstoffe auch, du tauschst dann aber Diversifikation gegen Rendite.

Zitat

Ist es ein Risiko nur einen Anbieter (iShares) zu nutzen, das ihr scheuen würdet? Oder eher theoretischer Natur?

Halte ich für theoretisch. Du kannst gerne irgendwann den Developer-Multifactor-XY ETF besparen wenn der eine bessere TER hat oder günstiger besparbar ist. 

Zitat

Sollte man die zZt positiven Einzelwerte und ARERO auflösen und in das Zielportfolio umschichten?

Du scheinst ja von global diversifiziertem Buy And Hold überzeugt - warum da Einzelwerte? Ich würde das mit Blick auf die anfallende Kapitalertragssteuer langsam umschichten. Den ARERO würde ich nicht unbedingt tauschen. Du kannst dir, wenn dir deine Zielallokation dann mal klar ist, mit ensprechender Umverteilung des Rests dann mit wahlweise mehr Aktien, mehr Tagesgeld, das ganze so zurechtschieben, dass der ARERO da reinpasst.

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Hugo007
Am 5.5.2019 um 19:51 von vn5p7aw58aw357pw:

Bezogen auf den World ja. Mir ist nur nicht ganz klar warum du für den World einen Faktor-ETF nutzt, dort dann penibel die reale Smallcaps-Anteiligkeit nachbildest, insgesamt aber eh Emerging Markets (allerdings ohne Faktoren) zum Markt übergewichtest. Hast du da ein Konzept? Marktneutral verstehe ich, dann wäre das einfachste der ACWI IMI. Faktor verstehe ich auch, dann wäre es irgendwas Multi Factor Developed und den einen Emerging Markets ETF von Franklin Templeton

Bezüglich der Struktur des Ziel-Depots habe ich mich für die Multifaktor-Variante aufgrund von der Argumentation von Kommer entschieden. Bei der Auswahl World habe ich dann festgestellt, dass keine Small Caps enthalten sind, finde diesen Faktor aber sehr überzeugend und habe deswegen noch die separate Small Cap Position hinzugenommen. Die 10% bezogen auf 70% World sind eher Spiegel meiner Risikobereitschaft, als der Versuch genau World IMI nachzubauen. Bei dem MF EM finde ich leider nur den Templeton (MSCI nur für US verfügbar) und hier erscheint mir China ggü anderen ETFs stark untergewichtet, dafür Russland, Rohstoffe und Energie zu stark übergewichtet. Deswegen habe ich davon Abstand genommen

 

Am 5.5.2019 um 19:51 von vn5p7aw58aw357pw:

Du scheinst ja von global diversifiziertem Buy And Hold überzeugt - warum da Einzelwerte?

Das Einzelwert-Depot muss man im zeitlichen Kontext sehen, erst habe ich TG bespart, danach Alternativen gesucht und Einzelwerte gekauft und festgestellt, dass da keine Strategie habe und bin bei Buy & Hold gelandet

Am 5.5.2019 um 19:39 von Ramstein:

Einen wesentlichen Aspekt blendest du aus: die mögliche Investitionshöhe für eine Immobilie. Bei 500.000 Euro bekommst du problemlos eine Finanzierung, auch ohne das (eventuell gerade eingebrochene) Depot verkaufen zu müssen. Willst du 1,5 Mio in Beton anlegen, sieht es ganz anders aus. Diesen Punkt halte ich für wesentlicher als Faktor-Erwägungen.

Habe ich komplett vergessen zu erwähnen. Denke aber ca. 400 k€ Baukosten plus Grundstück. Am heutigen Standort für 100-150k€ zu haben, an anderen, für uns interessanten Standorten muss man sicher mehr zahlen. Aber ich hatte an eine Gesamtsumme von 650 k€ max gedacht. Bezogen auf einen Hauskauf für 4 Personen. Wenn wir an eine Immobile für 2 Personen denken, dafür aber deutlich weiter in der Zukunft kann ich nur spekulieren, dass die Preissteigerungen der vergangenen Jahre nicht für die nächsten 15 Jahre so weitergehen. Aus heutiger Sicht würden wir für 450-500 k€ etwas Passendes bekommen. Was der Preis für etwas Gleichwertiges in der Zukunft ist fällt mir wirklich schwer abzuschätzen. Die Idee/Hoffnung ist mit dem TG plus Anteilen aus dem Depot eine vernünftige Mischung aus Sicherheit/Handlungsfähigkeit bei attraktivem Immo-Angebot/Performance herzustellen, um Preissteigerungen abbilden zu können

 

Und vielen Dank an Ramstein und vn5p7aw58aw357pw für Eure Denkanstößen!

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