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Diem (ehemals Libra) - Die Kryptowährung von Facebook

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Achim1

Danke chartprofi

So, das Wechselsystem ist außer Gebrauch geraten unter dem Druck von Banken und monetären Instanzen, da sie das Geldsystem uniformieren wollten.

Na dann, solange sie Transaktionen erlauben, die das Banksystem umgehen... es lebe die Kryptowährung!

 

Überlassen wir dem Wirtschaftssystem die Freiheit, Währungen zu erschaffen.

Ihre Funktionalität wird über ihr Schicksal entscheiden. 

Natürlich soll eine bestimmte Währung als offizielles Zahlungsmittel gelten, aber ansonsten, Gold- oder durch irgendwelche Rohstoffe gedeckte Währungen, ungedeckte Währungen, Libra (um mal vorsichtig wieder zum eigentlichen Thema des Threads zurückzukehren...), Wechselnoten, Fiatgeld... vielleicht kann jede dieser Währungsarten eine eigene Funktion innerhalb eines Wirtschaftssystems übernehmen?

 

Obwohl ich ein Freund von Goldgeld bin (Silbergeld ist auch nicht schlecht), würde ich es nicht der Wirtschaft und den Leuten oktroyieren.

Nachdem man ihnen die Mittel und das Wissen gegeben hat, tatsächlich frei zu entscheiden, lasse sie entscheiden, welche Währung jeweils ihren Bedürfnissen am besten dient.

Ist es zu naiv?

 

Währungswettbewerb.

Wie sagt man a monetary libertarian?

Ein Währungsliberal?

 

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Maciej
vor 23 Stunden von Achim1:

... eigentlich schreibe ich dass es funktioniert hat :)

und zwar über längere Zeitstrecken, in denen es Rezessionen und Aufschwung gab.

Worauf beziehst du das genau? Ich habe neulich irgendwo gelesen, dass es so vor 2000 Jahren in der Region des heutigen Nahen Ostens bereits alle x Jahre einen größeren Schuldenschnitt gegeben hat (bei Wikipedia steht zum Sabbatjahr alle 7 Jahre, aber der Zeitraum lag irgendwo bei 70 Jahren). Ich gehe mal davon aus, dass damals ein überwiegend goldgedecktes Geldsystem eine Rolle spielte. Bei einem stabilen Geldsystem dürfte sowas ja gar nicht notwendig sein. Leider kenne ich mich in der Geldgeschichte nicht besonders aus. Interessant wäre aber doch mal ein Beispiel von einer längeren Phase, in der nachweislich keine Geldinflationierung oder sonstige Eingriffe stattgefunden haben, um dann zu sehen, wie die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Zeitraum war.

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Achim1
· bearbeitet von Achim1

Hallo Maciej,

das Sabbatjahr (alle 7 Jahren) hat nur mit Bebauung und Ackerland zu tun.

Was du meinst ist das Erlassjahr (alle 49 Jahren).

Sehst du, während wir uns bemühen, mal vorsichtig wieder zum eigentlichen Thema des Threads zurückzukehren, sind wir jetzt bei der Bibel gelandet :D

 

Am 6.8.2019 um 20:12 von Maciej:

Bei einem stabilen Geldsystem dürfte sowas ja gar nicht notwendig sein

Na ja, Pleiten und Insolvenzen gibt es auch bei stabilen Geldsystemen :)

 

Am 6.8.2019 um 20:12 von Maciej:

Interessant wäre aber doch mal ein Beispiel von einer längeren Phase, in der nachweislich keine Geldinflationierung oder sonstige Eingriffe stattgefunden haben, um dann zu sehen, wie die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Zeitraum war.

Richtig.

Ich gebe es zu, meine Kenntnisse reichen nicht, um meine These zu belegen.

Auch nachdem ich etwas herumgegoogelt habe, habe keine Volltreffer sondern nur lose Infos darüber gefunden, dass Edelmetalle für längere Zeitperioden den Kern des Geldsystems innerhalb bestimmten Regionen bzw. Kulturkreisen dargestellt haben.

Ich vermute, für dich nichts Neues.

 

Römerzeit

„Der Denar, der über vier Jahrhunderte lang die Leitwährung des Römischen Reiches werden würde, wurde im Jahr 211 v. Chr. eingeführt.“ 

 

Der arabische Golddinar

„Die islamische Expansion brachte es mit sich, dass der Dinar im frühen und hohen Mittelalter zur bedeutendsten Goldwährung der Welt wurde. Über einen Zeitraum von 750 Jahren bewies der Dinar hohe Stabilität.“

 

China

„1024 griff die Zentralregierung die Idee auf und begann monopolisiert offizielle staatliche Banknoten in Umlauf zu bringen. Sie waren durch kaiserliches Gold und Silber gedeckt und konnte sich im 12. Jahrhundert als wichtigstes Zahlungsmittel etablieren.“ 

„In der Qing-Dynastie (1616) stand man der Verwendung von Papiergeld ausgesprochen kritisch gegenüber und betrachtete den Rückgriff auf diese Geldform als Zeichen schlechter Verwaltung.

Stattdessen bestand die traditionelle Kupfer- und die neuere Silberwährung nebeneinander. 1898 begann die von der Qing-Regierung im Vorjahr ins Leben gerufene Chinesische Handelsbank mit der Ausgabe von Banknoten – den ersten seit Abschaffung des Papiergelds 1644.“

 

Europäisches Mittelalter

„Durch die neu aufkommenden Münzsorten bildete sich im SpätMA ein dreistufiges Währungsgeflecht aus überregional zirkulierenden Gold- und grösseren Silbermünzen sowie dem vorwiegend regional umlaufenden Kleingeld.“

„Üblich waren im Mittelalter in Europa Edelmetalle; Kupfer, Silber, Gold.

Man führte vor der Einführung von Münzen unter anderem stabförmige Barren mit, (Bereits seit der Bronzezeit Stab und Spangengeld) von welchen der erforderliche Preis in Gewicht abgeackt wurde. So entstand das Hacksilber. Mit Münzen verfuhr man natürlich ebenso. Der Wert einer Münze bemass sich nach ihrem Gewicht und ihrem Material.

Das Prinzip der Bezahlung war : "Gewicht Edelmetall"

 

Wie gesagt, über das Verhältnis zwischen Geldmenge, Preisindex und wirtschaftlichen Zyklen habe ich kaum Material gefunden. Wahrscheinlich soll man innerhalb der Fachliteratur suchen, aber dafür bin ich zu faul

 

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chartprofi
· bearbeitet von chartprofi
Am 6.8.2019 um 20:12 von Maciej:

Worauf beziehst du das genau? Ich habe neulich irgendwo gelesen, dass es so vor 2000 Jahren in der Region des heutigen Nahen Ostens bereits alle x Jahre einen größeren Schuldenschnitt gegeben hat (bei Wikipedia steht zum Sabbatjahr alle 7 Jahre, aber der Zeitraum lag irgendwo bei 70 Jahren). Ich gehe mal davon aus, dass damals ein überwiegend goldgedecktes Geldsystem eine Rolle spielte. Bei einem stabilen Geldsystem dürfte sowas ja gar nicht notwendig sein. Leider kenne ich mich in der Geldgeschichte nicht besonders aus. Interessant wäre aber doch mal ein Beispiel von einer längeren Phase, in der nachweislich keine Geldinflationierung oder sonstige Eingriffe stattgefunden haben, um dann zu sehen, wie die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Zeitraum war.

Damals gab es das Sabbatjahr und heut die Insolvenz / Privatinsolvenz. Es ist der Wirtschaft nicht förderlich und auch unethisch, wenn man wegen aufgelaufenen Schulden aus misslungenen Geschäften ein Leben lang büßen muss. Ansonsten hätte der Geldgeber ja zu wenig Risiko, denn nur so gibt es ein Gleichgewicht und die Sinnlosinvestitionen halten sich in grenzen ... Das hat nichts mit der Währung zu tun. Henry Ford hat zig Firmen in den Sand gesetzt bevor eine mal was einbrachte.

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Maciej
vor 22 Stunden von chartprofi:

Damals gab es das Sabbatjahr und heut die Insolvenz / Privatinsolvenz. Es ist der Wirtschaft nicht förderlich und auch unethisch, wenn man wegen aufgelaufenen Schulden aus misslungenen Geschäften ein Leben lang büßen muss. Ansonsten hätte der Geldgeber ja zu wenig Risiko, denn nur so gibt es ein Gleichgewicht und die Sinnlosinvestitionen halten sich in grenzen

So wie ich das verstanden habe war das allerdings nichts, was bei einzelnen Schuldnern vorkam, die irgenwann zahlungsunfähig waren, sondern eine regelmäßige, quasi staatlich verordnete Schuldenlöschaktion. Das geht für mich über eine privatwirtschaftliche Insolvenz hinaus und schon mehr in Richtung Geldpolitik. Diese ständige Akkumulation von Schulden und Zinsverpflichtungen ist ja einer der wesentlichen Gründe, wieso Fiatwährungen nur eine beschränkte Lebensdauer haben. Wenn man da regelmäßig eingreift und Schulden einfach per Dekret wegstreicht, ist klar, dass sich eine Währung so länger hält.

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Peter Grimes
vor 15 Stunden von Maciej:

So wie ich das verstanden habe war das allerdings nichts, was bei einzelnen Schuldnern vorkam, die irgenwann zahlungsunfähig waren, sondern eine regelmäßige, quasi staatlich verordnete Schuldenlöschaktion.

Du meinst wahrscheinlich den altsumerischen Schuldenerlass (https://de.wikipedia.org/wiki/Ama-gi), oder das dort verlinkte jüdische Jubeljahr.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 3 Stunden von Peter Grimes:

Du meinst wahrscheinlich den altsumerischen Schuldenerlass (https://de.wikipedia.org/wiki/Ama-gi), oder das dort verlinkte jüdische Jubeljahr.

Zitat

Rückkehr zur Mutter .. Oft wurden Mitglieder verschuldeter Familien an den Gläubiger und seine Familie sozusagen verpfändet und konnten nach einem Schuldenerlass zu ihrer Familie, bzw. Mutter, zurückkehren.

Das war dann kein Schuldenerlass sondern eine Art Haftungsbegrenzung, wie es sie auch bei uns in Form des Insolvenzverfahrens gibt.

 

Wenn man weis, dass die "Schulden erlassen" werden bzw man die "Sklaven" nach eine begrenzten Zeit freilassen muss, dann wird man eben beim Verleihen darauf achten ob der Schuldner Zinsen und Tilgung auch bedienen kann. Das gleiche gilt auch heute.

 

Ich gehe davon aus, dass die Frist für die "Rückkehr zur Mutter" bzw das "Jubeljahr" für jede Schuld neu ablaufen müsste. Ein einheitlicher Termin für alle Schulden wäre unsinnig. Niemand würde kurz vor Erlasstermin etwas verleihen.

Zitat

Der erste dokumentierte öffentliche Schuldenerlass wurde 2400 v. Chr. durch den sumerischen Herrscher En-metena im Stadtstaat Lagaš nach seinem Sieg über Umma proklamiert.

Das ist dann eine Art Amnestie, die man aber nicht vorhersehen kann.

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reko
· bearbeitet von reko
Am 13.10.2019 um 12:41 von Achim1:

PayPal war schon ausgestiegen

Link von @Toni im Facebook Thread

Investoren gehen - Facebook treibt Libra trotzdem voran

Zitat

Gleichwohl bereitet eben diese geplante Bindung des Libra an einen Währungskorb Aufsehern und Währungshütern Bauchschmerzen. So warnte der Finanzstabilitätsrat (FSB) bereits, globale "Stable Coins" könnten die "Stabilität des Finanzsystems" gefährden.

Die Bildung an eine Währung (USD) gibt es ja bereits.

Bereitet die zu erwartende größere Akzeptanz oder der Währungskorb die Bauchschmerzen?

 

Die geldpolitischen Maßnahmen z.B. der USA könnten im Währungskorb nicht mehr ausreichend zur Geltung kommen. Kleinere Staaten hätten überhaupt keine Einflussmöglichkeit mehr. Es wäre so wie die Einführung des Euros auf globaler Ebene. Will man die Steuerung nicht aufgeben, dann bräuchte man eine globale Zentalbank. Das ist aber unrealistisch.

Andererseits kann ich das Gleiche wie Libra auch bereits heute mit einen internationalen Fonds erreichen. Man müßte in Kaufverträgen nur xx Fondsanteile als Preis vereinbaren.

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Achim1
· bearbeitet von Achim1
Am 15.10.2019 um 17:46 von reko:

Bereitet die zu erwartende größere Akzeptanz oder der Währungskorb die Bauchschmerzen?

Die breite Akzeptanz.

Der Währungskorb könnte dem FSB nicht besser gefallen, da darin der $ eine hervorragende Rolle spielt. Und dann werden die wichtigsten Währungen repräsentiert.

Libras Währungskorb widerspiegelt das aktuelle globale Währungssystem.

Gegenüber Tendenzen, die dies infrage stellen (Entdollarisierung), wirkt Libras Währungskorb eher stabilisierend.

 

Ich hatte übrigens schon darauf hingewiesen, dass Libra teilweise auch durch Staatsbonds gedeckt werden soll, so dass die Libra-Users, ohne zu wissen, die G7-Regierungen finanzieren würden.

Stabilisierender geht es nicht.

 

Libras globale Verwendung macht sie zu einer Art globale Währung, und Calibra zu einer Art Zentralbank, mit einer eigenen Geldpolitik, da sie ja in der Lage wären, die Menge ihrer Währung zu beeinflussen.

Was die globalen Geldbehörden wollen, ist die Sicherheit, dass Libra keine eigenständige Geldpolitik betreiben wird sondern dass sie sich vor den Anweisungen der Finanzoligarchie beugen wird.

Hat man solche Sicherheiten erhalten, werden Libra alle Genehmigungen erteilt werden.

 

 

 

Zitat

"The G7 believe that no stablecoin project should begin operation until the legal, regulatory and oversight challenges and risks are adequately addressed. [...] Addressing such risks is not necessarily a guarantee of regulatory approval for a stablecoin arrangement."

"...the introduction of “global stablecoins” could pose a host of challenges to the regulatory community, not least because they have the potential to become systemically important"

 G7 Panics, Says "Global Stablecoins" Pose Threat To Financial Stability 

 

Was da gemeint wird, so meine Interpretation, sind goldgedeckte Stablecoins.

Diese sind immer noch eine Randerscheinung, aber erstens, es entstehen immer wieder neue davon (die letzte, auf die ich gestossen bin, ist DGLD aus der Schweiz); zweitens, die wichtigsten von denen, die schon existieren, stossen - so weit ich weiß - auf immer mehr Interesse (wachsende Market Kap), und drittens und vor allem, die Idee des Nutzens goldgedeckter Stablecoins breitet sich auch auf Regierungsebene aus.

 

https://www.coindesk.com/russian-central-bank-to-consider-gold-backed-cryptocurrency

 

https://www.bullionstar.com/blogs/ronan-manly/mahathirs-gold-backed-currency-loose-talk-or-pan-asian-plan/

 

https://www.asiacryptotoday.com/iran-announces-gold-backed-national-cryptocurrency

 

Goldgedeckte Stablecoins stellen natürlich eine Gefahr für die Stabilität des aktuellen globalen Währungssystems dar, denn die breite Verwendung der Währung Gold würde das Vertrauen in den Fiat-Währungen erschüttern.

 

 

Merke die Verlogenheit der Geldbehörden: "global stablecoins with the potential to scale rapidly could stifle competition and threaten financial stability if users lose confidence in the coin."

:D

Die financial stability wird nicht dadurch gefährdet, dass man das Vertrauen in dem Stablecoin verliert, sondern vielmehr dadurch, dass man das Vertrauen in der Fiat-Währung verliert.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Zitat

Mark Zuckerbergs Traum von einer Facebook-Digitalwährung ist ausgeträumt. Der Widerstand von US-Notenbank und Regulierern war zu groß. ... Die kalifornische Bank Silvergate hat die Diem-Technologie nun zu einem übersichtlichen Preis von insgesamt 182 Millionen Dollar erworben. Die Bank will mit dem Zukauf weiterhin versuchen, ein an den Dollar gebundenes Digitalgeld herauszubringen

Hier der vollständige Artikel vom manager magazin.

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