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Andreas900

Nullzins - noch 20 Jahre

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Andreas900

Hallo liebe Community,

 

was beschäftigt den Kleinsparer, der sein Geld auf dem Tagesgeldkonto liegen hat am meisten? Die Hoffnung auf Steigende Zinsen!

Etwas reißerisch habe ich im Titel formuliert: "Nullzins - noch 20 Jahre!"

 

Wir sind zwar gewöhnt, dass Zinsen immer rauf und runter gehen, aber es geht ja nun schon seit 10 Jahren nur in eine Richtung: abwärts.

http://www.leitzinsen.info/

 

Und wenn man den Trend auf längere Sicht betrachtet, kann man sagen es geht sogar seit 1980 abwärts:

https://de.wikipedia.org/wiki/Leitzins#/media/Datei:Leitzinsen.png

 

Wer bin ich also, mich gegen den Trend zu stellen? Wenn es seit 40 Jahren nur abwärts geht, muss ich dann nicht auf weiterhin damit rechnen?

Vergleich mit Japan werden da geweckt, dort gibt es seit 20 Jahren einen Nullzins, teils Strafzins:

https://www.focus.de/finanzen/boerse/kein-ausstieg-moeglich-20-jahre-nullzinsen-in-japan-sind-ein-mahnendes-beispiel-fuer-die-euro-zone_id_10316972.html

 

Und wie sollten auch die EU Staaten aus der Falle rauskommen? Die Staatsverschuldungen sind so hoch, dass deutliche Zinsanhebungen zumindest alle Südstaaten sofort in die Pleite führen würden und damit den EURO als Währung gefährden würden. Also wirklich auch noch die nächsten 10, 20 oder noch mehr Jahre Nullzins?

 

Geht ihr davon aus? Und falls ja, was bedeutet dies für euer Depot? Oder für unser Forum? ;)

Ich möchte die Thesen aufstellen:

- Die Anzahl der Aktionäre wird steigen und damit auch die Anzahl der Forumsmitglieder ^^

- Die Aktienindizes werden weiter steigen, länger und weiter als viele Pessimisten und Untergangspropheten glauben

- Sachanlagen werden weiter steigen, auch wenn man heute schon von zu Immobilienblasen spricht

- Gold wird steigen - das sehen wir derzeit ja auch

- Banken werden weiter kriseln und Bankprodukte werden immer mehr Gebühren kosten. Banken wie die Deutsche Bank werden verstaatlicht mit hohen Kosten für die Steuerzahler

- Unser "standard ETF Wertpapier Depot" wird sich als sehr gut beweisen B-)

 

Möchte ich, dass ihr mir zustimmt? Natürlich! Kenne ich die Zukunft? Natürlich nicht.

Ich habe für mich persönlich nur erkannt: Ich warte nicht.

Nicht auf bessere Zinsen und auch nicht auf gute Einstiegskurse am Kapitalmarkt, denn das werden wir vielleicht auch in 10 oder 20 Jahren nicht erleben.

Oder um mit Warren Buffet zu sprechen: "I dont know when to buy stocks, but I know I have to buy stocks"

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Beamter48

Deutschland mehr Aktionäre? Denke eher dass die Deutschen ihr Geld in Betongold investieren. Oder in Dirk Müllers Fonds:P

Ansonsten bleiben die Zinsen niedrig, das denke ich auch

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DAX43

Die Deutschen gehen dann in Immobilien. Und wenn die Zinsen irgendwann mal die deutsche Schmerzgrenze erreicht haben ( - 3 % Zinsen ?  ), werden die meisten Anleger ihr Geld vom Konto holen und ausgeben. In Aktien werden die wenigsten gehen. Eigentlich auch ganz gut so, denn man sollte sein Geld nicht in etwas investieren, das man nicht versteht. Und die Mehrheit der Deutschen interessiert sich halt nicht für die Aktien Anlage, und hat somit auch wenig Ahnung davon. 

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Karolus

@Andreas900: Deiner Lagebeschreibung stimme ich absolut zu! Deshalb bin ich stets zu 100% investiert und bleibe es auch. Irgendwann ist der Vertrauensverlust in Nennwerte (Bargeld, Festgeld und Anleihen) so groß, dass es eine Flucht in Sachwerte geben wird.

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Schwachzocker
vor 2 Stunden von Andreas900:

...Und wie sollten auch die EU Staaten aus der Falle rauskommen?

Durch Wirtschaftswachstum und Inflation.

 

vor 2 Stunden von Andreas900:

...

Ich möchte die Thesen aufstellen:

- Die Anzahl der Aktionäre wird steigen und damit auch die Anzahl der Forumsmitglieder ^^

- Die Aktienindizes werden weiter steigen, länger und weiter als viele Pessimisten und Untergangspropheten glauben

- Sachanlagen werden weiter steigen, auch wenn man heute schon von zu Immobilienblasen spricht

- Gold wird steigen - das sehen wir derzeit ja auch

- Banken werden weiter kriseln und Bankprodukte werden immer mehr Gebühren kosten. Banken wie die Deutsche Bank werden verstaatlicht mit hohen Kosten für die Steuerzahler

Ist das denn alles in Japan geschehen?

 

vor einer Stunde von DAX43:

... Und wenn die Zinsen irgendwann mal die deutsche Schmerzgrenze erreicht haben ( - 3 % Zinsen ?  ), werden die meisten Anleger ihr Geld vom Konto holen und ausgeben....

Wie kommst Du darauf, dass sie es ausgeben? Würden sie das tun, dann hätten wir die Probleme nicht.

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Sascha.
· bearbeitet von Sascha.

Juhuu welch ein spaßiges Thema !

Heute spiel ich mal den Untergangspropheten wenns genehm ist :teach:.

 

Ich stell da auch mal gleich meine Thesen ein:

- Die privaten Rentenversicherungen werden, da sie größtenteils auf Anleihen basieren im Niedrigzinsumfeld kaum Rendite abwerfen. Die Auszahlungen werden ab 2035 viel kleiner sein, als alle glauben. (warscheinlich nur 50% der versprochenen Leistung)

- Die gesetzliche Rentenversicherung wird durch den demografischen Wandel weniger Rendite abwerfen. Die Auszahlungen werden 2035 viel kleiner sein, als alle glauben. (warscheinlich nur 50% der im Rentenbescheid vorhergesagten Leistung)

- Da die arbeitende Bevölkerungsgruppe schrumpft und die Bevölkerungsgruppe in Rente steigt, werden die Steuereinnahmen durch Lohnsteuer sinken.

- Die weltweiten Aktienmärkte werden weiterhin gut laufen.

 

Fazit:

- Die gewaltigen Löcher in den Renten- und insbesondere den Pensionskassen müssen gefüllt werden. Dazu wird der Staat alle diese "unfairen, unerarbeiteten" Aktiengewinne und Dividendeneinnahmen stark besteuern.

- Die Lohnnebenkosten werden extrem steigen.

- Das Renteneintrittsalter wird weiter steigen.

 

Rette sich wer kann.

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mike4001
· bearbeitet von mike4001
vor 12 Minuten von Sascha.:

Juhuu welch ein spaßiges Thema !

Heute spiel ich mal den Untergangspropheten wenns genehm ist :teach:.

 

Ich stell da auch mal gleich meine Thesen ein:

- Die privaten Rentenversicherungen werden, da sie größtenteils auf Anleihen basieren im Niedrigzinsumfeld kaum Rendite abwerfen. Die Auszahlungen werden ab 2035 viel kleiner sein, als alle glauben. (warscheinlich nur 50% der versprochenen Leistung)

- Die gesetzliche Rentenversicherung wird durch den demografischen Wandel weniger Rendite abwerfen. Die Auszahlungen werden 2035 viel kleiner sein, als alle glauben. (warscheinlich nur 50% der im Rentenbescheid vorhergesagten Leistung)

- Da die arbeitende Bevölkerungsgruppe schrumpft und die Bevölkerungsgruppe in Rente steigt, werden die Steuereinnahmen durch Lohnsteuer sinken.

- Die weltweiten Aktienmärkte werden weiterhin gut laufen.

 

Fazit:

- Die gewaltigen Löcher in den Renten- und insbesondere den Pensionskassen müssen gefüllt werden. Dazu wird der Staat alle diese "unfairen, unerarbeiteten" Aktiengewinne und Dividendeneinnahmen stark besteuern.

- Die Lohnnebenkosten werden extrem steigen.

- Das Renteneintrittsalter wird weiter steigen.

 

Rette sich wer kann.

 

Wenn auch etwas überspitzt formuliert stimmt das leider in etwa so (mal von den genauen Zahlenwerten abgesehen)

 

Naja immerhin wächst Geld ja auf Bäumen :-)

 

Beitragszahler_Altersrentner.png?__blob=

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thep0l0x

Wir haben doch jetzt 1,5 Mio. neue hochqualifizierte Fachkräfte im Land, die dank ihres überdurchschnittlichen Lebenszeitsverdiensts unsere Rentenkasse füllen.

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alex08

Wenn ich mir die Grafik so anschaue, kam die Rente mit 63 genau zur richtigen Zeit.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux
vor einer Stunde von Sascha.:

Die gesetzliche Rentenversicherung wird durch den demografischen Wandel weniger Rendite abwerfen. Die Auszahlungen werden 2035 viel kleiner sein, als alle glauben. (warscheinlich nur 50% der im Rentenbescheid vorhergesagten Leistung)

 

Du solltest aber nochmal recherchieren, wie die gesetzliche Rentenversicherung funktioniert. Nicht dass es da nicht auch Probleme gibt aber "weniger Rendite" ist kein Problem der gesetzlichen Rentenversicherung.

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sparfux

https://www.econstor.eu/handle/10419/111353

 

Zitat

Als Gewinner der Niedrigzinsphase identifiziert die Studie den Staatssektor und den Sektor der nichtfinanziellen Unternehmen, die beide von niedrigen Finanzierungskosten profitieren, aber weniger vom Rückgang der Zinserträge betroffen sind. Für die privaten Haushalte finden sie, dass diese in der Sektorbetrachtung als Verlierer des Niedrigzinsumfeldes hervorgehen, da der Haushaltssektor als Ganzes vom Rückgang der Zinserträge stärker betroffen ist als vom Rückgang der Zinsaufwendungen.

 

Zitat

Im Rahmen dieses Policy Paper wurde der Frage nachgegangen, welche Verteilungseffekte das aktuelle Niedrigzinsumfeld nach sich ziehen kann. Die durchgeführte Analyse kommt zu dem Schluss, dass der Rückgang der Einlage- und Kreditzinsen für das untere Vermögensdezil von Vorteil ist, für die übrigen Vermögensdezile aber nachteilig ist. Vorteile entstehen beim unteren Vermögensdezil dadurch, dass der Rückgang ihrer Zinserträge durch die Schuldendiensterleichterung überkompensiert wurde. Bei den Haushalten in diesem Dezil handelt es sich beispielsweise um junge Haushalte mit geringen verzinslichen Spareinlagen, die eine Immobilie über eine Hypothek finanzieren. Den älteren Haushalten entstehen dadurch Nachteile, dass diese tendenziell über mehr verzinsliche Spareinlagen und über weniger Schulden verfügen. Bei ihnen fällt der Rückgang der Zinserträge höher aus als die Schuldendiensterleichterung durch die niedrigeren Kreditzinsen.

 

Zitat

Für die jetzt jüngeren Kohorten wird deshalb ein Renteneintrittsalter von über 67 Jahren notwendig sein.

 

 

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Andreas900
vor 1 Stunde von Schwachzocker:

Durch Wirtschaftswachstum und Inflation.

 

Ist das denn alles in Japan geschehen?

 

Wie kommst Du darauf, dass sie es ausgeben? Würden sie das tun, dann hätten wir die Probleme nicht.

 

Kaum. Ich habe natürlich selbst mit dem vergleich Japan angefangen, aber er ist natürlich nur bedingt tauglich. Er zeigt nur, dass jahrzehnte-langer Nullzins in einem westlichen Land möglich sind und das Warten auf höhere Zinsen möglicherweise falsch und sinnlos.

 

Allerdings dürfen globale und nationale Märkte nicht verwechseln. Zwar ist der NIKKEI nicht aufgrund des japanischen Nullzinses gestiegen, ABER für Japaner war ein global diversifiziertes Aktiendepot trotzdem in den letzten Jahrzehnten eine sehr gute Wahl und fast die einzig vernünftige.

Für Japaner gilt das gleiche wie für Europäer: Anleihen am eigenen Staat und eigener Währung (also die typischen AAA Staatsanleihen) machen keinen Sinn mehr.

 

vor 2 Stunden von Karolus:

@Andreas900: Deiner Lagebeschreibung stimme ich absolut zu! Deshalb bin ich stets zu 100% investiert und bleibe es auch. Irgendwann ist der Vertrauensverlust in Nennwerte (Bargeld, Festgeld und Anleihen) so groß, dass es eine Flucht in Sachwerte geben wird.

 

Ich bin seit 2013 global diversifiziert investiert und habe meinen Depotanteil an Aktien von Anfangs 50 auf 65% erhöht, der Rest liegt in Tagesgeld, Gold, Anleihen, Immobilien ein klein wenig in P2P kredite etc.

Ich überlege schon länger, ob ich den Aktienanteil nicht noch höher heben möchte. Aus Immobilien und Anleihen werde ich komplett raus gehen.

 

vor 32 Minuten von alex08:

Wenn ich mir die Grafik so anschaue, kam die Rente mit 63 genau zur richtigen Zeit.

Ja :thumbsup:

Ich rechne eh damit bis 70 arbeiten zu müssen, wobei mein Depot auch dafür da ist, einen früheren Ausstieg oder eine sehr viel frühere Teilzeit zu finanzieren.

 

Recht habe ihr sicherlich alle, dass der Staat irgendwo Steuern hernehmen muss. Denkbar sind viele Steuerschrauben, aber darauf kann man sich nicht vorbereiten. Man kann nur versuchen viel Rendite zu erwirtschaften.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Hier mal ein Artikel zu Japan aus der FAZ von 2016:

 

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/die-lockere-geldpolitik-in-japan-sorgt-fuer-umverteilungseffekte-14142197.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0

 

Zitat

Gewonnen haben vor allem die Menschen, die ihre Ersparnisse risikoreich im Ausland, zum Beispiel in den florierenden Aktienmärkten der Vereinigten Staaten, angelegt haben. Ebenso konnten die Angestellten der großen Exportunternehmen gewinnen, weil insbesondere die Großunternehmen vom Boom in China profitierten. Politikerfamilien, die Baukonglomerate kontrollieren, haben bei den zahlreichen keynesianischen Konjunkturprogrammen Kasse gemacht.

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Bassinus
vor 2 Stunden von Sascha.:

Fazit:

- Die gewaltigen Löcher in den Renten- und insbesondere den Pensionskassen müssen gefüllt werden. Dazu wird der Staat alle diese "unfairen, unerarbeiteten" Aktiengewinne und Dividendeneinnahmen stark besteuern.

- Die Lohnnebenkosten werden extrem steigen.

- Das Renteneintrittsalter wird weiter steigen.

 

Rette sich wer kann.

Ja und wohin?

Meine Rente ist nix mehr wert, die Aktien werden bis zur verfassungsgemäß erdrückenden Steuerlast besteuert und mit 75 werd ich wohl keinen neuen Arbeitgeber finden der mich in Lohn&Brot hält. 

Was nun in diesem Szenario?

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Seit langem mal wieder ein interessantes Thema im WPF :D

 

Nachdem ich jetzt ein wenig rumgelesen habe im Netz, gibt es aus Anlegersicht eine Sache, die man in der Situation (langanhaltende Niedrigzinsphase) machen sollte: in Aktien und Anleihen hauptsächlich im Ausland (sprich nicht im eigenen Währungsraum) investieren.

 

Als Arbeitnehmer sollte man entweder bei einem exportorientierten Unternehmen oder bei einem Unternehmen, das möglichst direkt von den Konjunkturprogrammen profitiert, arbeiten.

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HummelPummel

Ich füge weitere Szenarien hinzu:

 

1) Deutschlands Industrie verschläft den digitalen Wandel und wird endgültig von Südkorea, China und Indien überholt. Exportvolumen sinkt, da die Wertschöpfung mit einer sinkenden Innovationskraft in anderen Ländern statt findet.

Die Automobilindustrie ist dabei die erste Säule, die zusammenbricht - ihr folgen weitere Industriezweige. Viele Arbeitslose und ein Sinken des Lohnniveaus sind dabei nur Symptome einer Industrie, die in 20Jahren nichts mehr zu melden hat. Deutschland als treibendes Rad Europas ist nur der Anfang. EU wird aufgelöst und nationale Lösungen werden angestrebt. Enteignungen werden nicht nur diskutiert sondern umgesetzt

--> In diesem Falle ist jeder gut bedient, der breit gefächert, aber mit einem geringen Europa-Anteil investiert ist und auswandern kann. Optimalerweise mit paar Goldmünzen im Gepäck. Problem: Überhaupt in der glücklichen Lage zu sein, investieren zu können (im Zuge von sinkenden Löhnen), ist nicht selbstverständlich.

 

2) Deutschland packt den industriellen Wandel (bin selbst in der Automobilbranche und sehe auch positive Anzeichen). Innovation made in Germany bleibt auch in den nächsten 20Jahren etabliert und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung geht generell langsamer voran als gedacht.

Aufgrund der demografischen Situation, werden aber auch hier sinkende Reallöhne im Durchschnitt beobachtet --> die soziale Schere geht auch hier immer weiter auseinander. Die Politik wird versuchen gegenzusteuern: Harmonisierung der Kapitalsteuer mit der Einkommenssteuer oder einer zusätzlichen Vermögenssteuer.

 

 

In beiden Szenarien sehe ich keine Erhöhung der Leitzinsen.

 

Und beide Szenarien sind auch eher schwarzmalerisch, aber das sollte ja klar sein ;-)

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Marfir
vor 9 Stunden von Sascha.:

- Die privaten Rentenversicherungen werden, da sie größtenteils auf Anleihen basieren im Niedrigzinsumfeld kaum Rendite abwerfen. Die Auszahlungen werden ab 2035 viel kleiner sein, als alle glauben. (warscheinlich nur 50% der versprochenen Leistung)

- Die gesetzliche Rentenversicherung wird durch den demografischen Wandel weniger Rendite abwerfen. Die Auszahlungen werden 2035 viel kleiner sein, als alle glauben. (warscheinlich nur 50% der im Rentenbescheid vorhergesagten Leistung)

- Da die arbeitende Bevölkerungsgruppe schrumpft und die Bevölkerungsgruppe in Rente steigt, werden die Steuereinnahmen durch Lohnsteuer sinken.

 

Bei Riesterrente & Co. bin ich auch skeptisch. Ich kenne die gesetzlichen Bestimmungen zum "garantierten Kapital" nicht. Aber vermutlich sind Gebühren davon ausgeschlossen. Wenn es keine Rendite mehr bei Staats-Anleihen gibt, bekommen die Sparer nicht nur keine Rendite, sondern ein sinkendes Kapital Dank üppiger Gebühren.

Die Auszahlungen zu strecken wäre auch eine Option.

 

1 Rentner auf 2 Beitragszahler ist nicht per se ein Problem. Wenn die Löhne in 2015 abzgl. Inflation höher lagen als 1965, dann kann damit auch mehr finanziert werden. Das ab einem gewissen Lebensstandard eine Familie nur noch 1-2 Kinder zur Welt bringt ist im übrigen weltweit so. Die staatliche Rente hat weltweit ein Problem.

 

Sinkende Lohnsteuern müssen auch kein Problem sein. Der Staat war schon immer erfinderisch Geld zweckzuentfremden und neue Steuern zu erfinden. ;)

 

Das klügste ist raus aus Schuldpapieren und rein in Produktivkapital. Auch vor der 0-Zins-Ära sind langfristige Investoren mit Aktien gut gefahren.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux
vor 10 Minuten von Marfir:

Das klügste ist raus aus Schuldpapieren und rein in Produktivkapital. Auch vor der 0-Zins-Ära sind langfristige Investoren mit Aktien gut gefahren.

 

Ganz so einfach ist das aber auch nicht. Hier der Nikkei seit der Krise um 1990:

 

chart.aspx?instruments=1,998407,3127,534

 

Sieht jetzt auch im japanischen Produktivkapital nicht nach einer bombastischen Entwicklung aus ...

 

Ich denke man sollte hauptsächlich raus aus seinem eigenen Währungsraum ... und das sowohl für Produktivkapital als auch für Schuldpapiere.

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Gast231208
vor 12 Stunden von Andreas900:

... Also wirklich auch noch die nächsten 10, 20 oder noch mehr Jahre Nullzins?

 

Geht ihr davon aus? Und falls ja, was bedeutet dies für euer Depot? Oder für unser Forum? ;)

Ich möchte die Thesen aufstellen:

- Die Anzahl der Aktionäre wird steigen und damit auch die Anzahl der Forumsmitglieder ^^

- Die Aktienindizes werden weiter steigen, länger und weiter als viele Pessimisten und Untergangspropheten glauben

- Sachanlagen werden weiter steigen, auch wenn man heute schon von zu Immobilienblasen spricht

- Gold wird steigen - das sehen wir derzeit ja auch

- Banken werden weiter kriseln und Bankprodukte werden immer mehr Gebühren kosten. Banken wie die Deutsche Bank werden verstaatlicht mit hohen Kosten für die Steuerzahler

- Unser "standard ETF Wertpapier Depot" wird sich als sehr gut beweisen B-)

 

 

Erstens kommt es anders.
Und zweitens als man denkt.

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morini
· bearbeitet von morini

@sparfux: Japan als eine der hochtechnologisierten Industrienationen ist auch in meinen Augen das beste Beispiel dafür, dass sich nicht sämtliche Aktienmärkte auf Dauer nach oben bewegen müssen.

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slekcin
vor 40 Minuten von morini:

@sparfux: Japan als eine der hochtechnologisierten Industrienationen ist auch in meinen Augen das beste Beispiel dafür, dass sich nicht sämtliche Aktienmärkte auf Dauer nach oben bewegen müssen.

Und was soll man dann machen ? Einzelaktien ? So könnte ja auch mal der USA Chart aussehen  

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Ich hatte diese Überlegungen schon immer mal wieder und die Diskussion hier bestätigt das auch:

 

Landläufig herrscht die Meinung vor, speziell im Anleihebereich auf die Heimatwährung zu setzen, weil man auch seine Ausgaben in dieser Währung hat - sprich man soll so eine Art Kongruenz zwischen Assets und Liabilities schaffen.

 

Man kann sich aber auch auf den komplett entgegengesetzten Standpunkt stellen: Man hat ja nicht nur seine Ausgaben in € sondern man hängt auch bzgl. Einkommen, Renten, Sozialleistungen und seinem gesamten Umfeld an der Heimatwährung. Im weiteren Sinne hat man sein Humankapital in € bzw. in Abhängigkeit vom €-Raum.

 

Im Sinne der Diversifikation könnte es dann durchaus eine sinnvolle Herangehensweise sein, den €-Raum bzw. Europa unter zu gewichten ... und das sowohl im Anleihen- als auch im Aktienbereich.

 

Dafür habe ich immer wieder Beispiele gefunden - z.B. auch bei meinen Untersuchungen zum Thema Anleihen vs. Sparbriefe. In dem Zusammenhang hatte ich mich auch mal mit der Wirtschaftskrise in Argentinien beschäftigt. Wenn man damals (als Argentinier) in argentinische US$-Anleihen investiert hatte, hatte man hohe Verluste auf Grund des Haircuts. Hatte man in Peso-Anleihen oder Peso-Bankeinlagen investiert, hatte man zwar nominal keine Verluste, real aber wegen der galoppierenden Inflation dann schon. Hätte man z.B. in amerikanische US$-Anleihen investiert gehabt, wäre man fein raus gewesen.

 

Ähnliches wurde auch für Japan oben geschrieben. Ich zitiere nochmal:

 

Zitat

Gewonnen haben vor allem die Menschen, die ihre Ersparnisse risikoreich im Ausland, zum Beispiel in den florierenden Aktienmärkten der Vereinigten Staaten, angelegt haben. Ebenso konnten die Angestellten der großen Exportunternehmen gewinnen, weil insbesondere die Großunternehmen vom Boom in China profitierten.

 

Also sowohl auf der Seite der Anlagen als auch auf der Seite des Humankapitals hatte sich in Japan eine Diversifikation weg vom Heimatland ausgezahlt.

 

In dem Sinne ist es eine Überlegung wert (für mich), sich eben nicht 30/30/10 im Aktienbereich aufzustellen sondern vielleicht eher 20% Europa, 35% Nordamerika, 35% EM, 10% APAC und im Anleihebereich eben nicht nur mit Sparbriefleiter + EM-Anleihen-ETF sondern Sparbriefleiter+ EM-Anleihen-ETF + Investmentgrade-Anleihen (ex €)-ETF (und dabei den Sparbriefteil runter zu gewichten).

 

PS.: Bzgl. Humankapital habe ich den entsprechenden Schritt schon lange getan: Ich arbeite seit Jahren für amerikanische Unternehmen :D

 

 

 

 

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hoppsball

Die Generation unserer Eltern war noch der Meinung, dass Aktien nichts für den kleinen Mann seien und dass es erstrebenswert sei, eine Banklehre zu machen. Deren Kinder haben sich zunächst mit Telekom-Aktien die Finger verbrannt und wissen heute nicht ob der Arbeitsplatz in der Bank bis zur Rente reicht. Die Enkel studieren heute zweisprachig und haben viel weniger Berührungsängste in solchen Fragen. Für sie sind ETF was für die Großeltern einst der Bausparvertrag war: eine Selbstverständlichkeit. Sie haben in diesem Bereich aber auch noch keine Blase und deren Platzen erlebt.

 

Als Tatsache dürfte aber doch bei allen Szenarien feststehen: Wenn die Nachfrage nach Aktien steigt, egal ob direkt oder durch Fonds, ohne dass in gleichem Maße das Angebot mithält, entsteht eine Blase. Und diese wird sich selbst regulieren, entweder sanft durch ein abebben der Nachfrage oder mit einem Knall.

Sollte ein Szenario wie in Japan eintreten und die Kurse stagnieren, haben die gewonnen die rechtzeitig Aktien mit hohen Dividenden erworben haben.

 

Was die Zukunft bringt? Keine Ahnung. Nebenbei halte ich die Aktiengesellschaft aber für die demokratischste aller Geschäftsformen. Durch sie könnte die Idee des Sozialismus realisiert werden.

 

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mipla
· bearbeitet von mipla

Glaube auch an langfristig geringe Zinsen. Wissen tue ich es aber nicht. Wer hätte vor 5 Jahren schon gedacht dass es jetzt Baufinanzierungen teilweise für unter 1% gibt.

 

Habe selber noch ausreichend dkb sparpläne für die nächsten 13 Jahre. Daher betrifft mich das kaum.

Ich sehe für die Finanzindustrie aber große Probleme. Jedoch im Gegensatz zu Markus Krall nicht primär für banken ( die auch probleme haben/ bekommen) sondern insbesondere für Lebensversicherer und private rentenversicherungen aufgrund des garantiezinssatzes. 

 

Da wird es sicherlich noch zu ein paar Problemen kommen. Bausparkassen haben ja schon jetzt die Probleme. 

 

Bin gespannt was passiert wenn es für Privatkunden flächendeckend Negativzinsen auf dem tagesgeldkonto gibt. 

Akzeptieren es die bürger?

Heben Sie ihr Geld bar ab?

Investieren die Leute mehr?

 

 

 

 

 

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Mangalica
vor 6 Stunden von sparfux:

Also sowohl auf der Seite der Anlagen als auch auf der Seite des Humankapitals hatte sich in Japan eine Diversifikation weg vom Heimatland ausgezahlt.

Das setzt natürlich voraus, dass es ein Ausland gibt, das erfolgreicher ist. Was nun, wenn man in genau diesem Ausland wohnt? Für einen US-Amerikaner hat sich der Home-Bias die letzten Jahre auf jeden Fall richtig gelohnt. Das Problem ist halt, dass man vorher nicht weiß, ob man in der "richtigen" Region wohnt.

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