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Zentrale Indikatoren für den Krisenbeginn - Krisen-BSC 2.0

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 35 Minuten von DrFaustus:

Woran machst du "zu hohe" Bewertungsniveaus fest?

Naja das gehört nicht gerade in diesen Faden und sollte jedem klar sein bevor er anlegt. Beitrag 227 (ist vielleicht didaktisch anspruchsvoll, aber er) zeigt wie der US Markt bewertet ist und wie man CAPEs bzw. die Bewertung nach FED-Modell (also eine Bewertung unter Berücksichtigung der zz. sehr niedrigen Zinsen) einordnen kann. Wie gesagt sind die US Märkte starker betroffen als andere. Sie sind aber der Leitmarkt und stellen das alles beeinflussende Hauptgewicht des MSCI World.

 

Zitat

Oftmals sind die besten Käufe die zu Beginn oder mitten in einer Rezession. Wenn die Rezession sich dem Ende entgegen neigt, steigen die Kurse recht schnell wieder an.

Nein. (1) Vor und zu Beginn einer Rezession stürzen die Aktienmärkte (und die meisten anderen Assetklassen) ab. Da sind Käufe mit Sicherheit nicht ratsam. Was der Grund ist warum in (2) der der späten Rezession (und geringer danach) die höchsten Aktiengewinne verglichen mit allen anderen Phasen des Wirtschaftszyklusses erzielt wurden. Ohne (1) kein (2). Das ist in unzähligen Studien belegt (Renditeerwartung etc. in NBER-Rezession etc googeln). Auch das ist seiner Ausprägung sehr extrem und das dürfte es gemäß "Markteffizienz" niemals geben. Es hat dieselben Ursachen, wie bereits bzgl. der Zinsstruktur erläutert.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 16 Minuten von Bärenbulle:

...

Nein. (1) Vor und zu Beginn einer Rezession stürzen die Aktienmärkte (und die meisten anderen Assetklassen) ab. Da sind Käufe mit Sicherheit nicht ratsam. Was der Grund ist warum in (2) der der späten Rezession (und geringer danach) die höchsten Aktiengewinne verglichen mit allen anderen Phasen des Wirtschaftszyklusses erzielt wurden. Ohne (1) kein (2). Das ist in unzähligen Studien belegt (Renditeerwartung etc. in NBER-Rezession etc googeln). Auch das ist seiner Ausprägung sehr extrem und das dürfte es gemäß "Markteffizienz" niemals geben....

Das ist Quatsch. Auch mit Markteffizienz kann es natürlich je nach Markphase unterschiedlich hohe Renditen geben.

Man weiß es nur nicht vorher.

Du dichtest dieser Hypothese einfach irgendwelche Dinge an, die sie gar nicht aussagt. 

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 21 Minuten von Bärenbulle:

Nein. (1) Vor und zu Beginn einer Rezession stürzen die Aktienmärkte (und die meisten anderen Assetklassen) ab.

Und ich schrieb zu Beginn oder Mitten in einer Rezession.

Also sehe ich den Widerspruch nicht. Wenn die Kurse abgestürzt sind, ist der beste Kaufzeitpunkt. Sind die Kurse abgestürzt? Kann man so sehen.

Hoch lag im DAX bei 13500, Letztes Jahr waren wir bei bei 10.200. Entsprich also 25%. Das ist schon eine Größenordnung, die man bei einer Rezession sieht.

Nicht jede Rezession geht mit einer vorherigen Übertreibung einher (wie 2000/2001) oder ufert in eine Weltfinanzkrise aus.

 

 

Zitat

Da sind Käufe mit Sicherheit nicht ratsam. Was der Grund ist warum in (2) der der späten Rezession (und geringer danach) die höchsten Aktiengewinne verglichen mit allen anderen Phasen des Wirtschaftszyklusses erzielt wurden. Ohne (1) kein (2). Das ist in unzähligen Studien belegt (Renditeerwartung etc. in NBER-Rezession etc googeln). Auch das ist seiner Ausprägung sehr extrem und das dürfte es gemäß "Markteffizienz" niemals geben. Es hat dieselben Ursachen, wie bereits bzgl. der Zinsstruktur erläutert.

Die 1993er Rezession hat man an den Aktienmärkten kaum gesehen.

1974/1975 hat man bereits Ende 1973 Kurse nahe der Tiefs gesehen. Das tatsächliche Tief lag Ende 1974. Hätte man zum Ende der Rezession 1975 gekauft, hätte man 20% aufgegeben.

1966/1967 das Gleiche.

Auch 2008/2009/2010 wuchs z.B. die Industrieproduktion erst Anfang 2010 wieder. Was rund 30% im DAX ausgemacht hat bis dahin.

 

Wartet man auf das Ende der Rezession, ist man zu spät.

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Bärenbulle
vor 2 Minuten von DrFaustus:

Und ich schrieb zu Beginn oder Mitten in einer Rezession.Also sehe ich den Widerspruch nicht.

ja is scho recht:blink:

 

Zitat

Sind die Kurse abgestürzt? Kann man so sehen.

Hoch lag im DAX bei 13500, Letztes Jahr waren wir bei bei 10.200. Entsprich also 25%. Das ist schon eine Größenordnung, die man bei einer Rezession sieht.Nicht jede Rezession geht mit einer vorherigen Übertreibung einher (wie 2000/2001) oder ufert in eine Weltfinanzkrise aus.

Das wir das Ende schon gesehen haben wage ich zu beweifeln. Dazu sind die US Märkte viel zu hoch bewertet. Deutschland hat schon länger hausgemachte Probleme. Das ist eher ein Inseleffekt.

 

Zitat

Die 1993er Rezession hat man an den Aktienmärkten kaum gesehen.

Das ist richtig. Wobei ich mich damit nicht beschäftigt habe, aber dem werde ich mal nachgehen. Das ist ein interessanter Impuls.

 

Zitat

1974/1975 hat man bereits Ende 1973 Kurse nahe der Tiefs gesehen. Das tatsächliche Tief lag Ende 1974. Hätte man zum Ende der Rezession 1975 gekauft, hätte man 20% aufgegeben.

Die Inversion war im März 73 der S&P Peak im Jan 1973. Das würde ich eher perfekt oder superpräzise nennen. Zumal die Nulllinien der Zinsstruktur wie gesagt keinerlei Aussagekraft hat. Auch 0,5% Spread sagt schon ein mieses Wachstum voraus und kann das Faß zum überlaufen bringen.

 

Zitat

1966/1967 das Gleiche.

Dec 67 Inversion. Nov 68 peak S&P. Oder hast Du andere Infos?

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 15 Minuten von Bärenbulle:

Dec 67 Inversion. Nov 68 peak S&P. Oder hast Du andere Infos?

Ich sprach eigentlich von deutschen Rezessionen und auch nicht von Inversionen als Indikatoren, sondern davon, dass ein Kauf nach dem Ende der Rezession oder zum Ende der Rezession zu spät ist.

 

Gerade ein Jahr Unterschied zwischen Inversion und Peak, zeit doch schon gewisse Unsicherheit. Wäre es nur ein Jahr:https://www.thebalance.com/the-history-of-recessions-in-the-united-states-3306011

 Die USA hatten weder 67, noch 68, noch 69 eine Rezession. Die Rezession kam erst 1970 bzw. Dez 1969

Also 2 Jahre im Voraus eine Rezession zu prognostizieren, daran kannst du nicht ernsthaft glauben?

Auch hier: Das Hoch war Mitte 1968, das Tief im S&P Mai 1970. Ende der Rezession war November 1970, also 6 Monate später. Von Mai 1970 bis November 1970 +27% im S&P.

 

Man sollte auch bedenken, dass solche historischen Daten durchaus mit Vorsicht zu geniesen sind. Heute haben wir alle möglichen Indikatoren auf Knopfdruck (Auftragseingänge, etc.). Damals hatte man ein ziemliches Timelag. Das heißt heute sieht man eine Rezession deutlich früher und auch das Ende dieser. Alleine schon anhand der Wirtschaftsdaten. Was dann im Umkehrschluss auch heißt, dass die Märkte viel früher reagieren.

 

Und wenn man sich damit beschäftigt, was eine Inversion der Zinskurve auslöst, dann kommt man auch zu dem Schluss, dass eine Veränderung der Zinsstruktur nicht losgelöst vom Aktienmarkt sein kann. Wieso sollten die Akteure am Rentenmarkt schneller agieren, als diejenigen am Aktienmarkt? Die haben die gleichen Bloomberg-Systeme und die gleichen Daten und sind auch nicht intelligenter.

 

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 22 Stunden von DrFaustus:

Die 1993er Rezession hat man an den Aktienmärkten kaum gesehen.

Zu 1993: CAPE bei 24 => 4,1% Aktienrendite bei einem 10Y-Rendite von 5,5%.

 

Nach CAPE-Modell: Überbewertung von 26% (24-19)/19 - 19 i.e. historischer Durchschnitt CAPE

Nach FED-Modell: 4,1% = 5,5% + 3,2% BRP => Überbewertung um ca. 50%

 

Tja schon ausreichend überbewertet, aber keine Ahnung. Ist eine interessante Frage warum da nichts war. War 1994 nicht die Anleihenkrise? Würde ja nach der Lesart von Post 2 ein Bear-Steepening sein (also langes ende geht 1994 wieder durch die Decke). Die scheinen ja anderen Regeln zu folgen. Ich kenn auch keine Begründung für diese Unterscheidung. Ist jedenfalls interessant.

 

Gerade mal geschaut: Die Zinsstruktur war vor 1994 ja auch gar nicht invers. Hat man den die Rezession überhaupt wahrgenommen/war Sie schlimm? Erklärungsversuch wäre, das der gruppendynamische Prozess ohne Zinsstrukturinversion nicht gegeben war und die Tiefe der Rezession aufgrund fehlende Reflexivität dadurch auch kaum ausreicht. Gab es eine Finanzkrise? Ohne die sind die meisten Rezessionen ja eh harmlos. Die Inversion killt ja auch die ein oder andere Bank, weil die Fristentransformation als Geschäftsmodellgrundlage wegfällt. Aber ist alles Spekulation.

 

Aber da war ich noch zu jung, vielleicht kann das mal jemand kompetenteres kommentieren der dabei war.:-*

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 5 Minuten von Bärenbulle:

Gerade mal geschaut: Die Zinsstruktur war 1994 ja auch gar nicht invers. Hat man den die Rezession überhaupt wargenommen/war Sie schlimm? Erklärungsversuch wäre, das der gruppendynamische Prozess ohne Zinsstrukturinversion nicht gegeben war und die Tiefe der Rezession aufgrund fehlende Reflexivität dadurch auch nicht ausreicht. Aber da war ich noch zu jung, vielleicht kann das mal jemand kommentieren der dabei war.:-*

Kommt drauf an, was man unter "schlimm" versteht. Das war halt der Kater, nach der Widervereinigungssause.

"Erinnern" kann ich mich daran auch nicht mehr, an die WM 1994 leider immernoch.

Ich finde die Daten leider gerade nicht. Seit dem Relaunch ist die Destatis-Seite eine einzige Katastrophe.

 

Edit:

Hier kann man es sich heranzoomen: https://tradingeconomics.com/germany/gdp-growth

Es waren doch einige Quartale mit negativen Wachstumsraten. Also schon relativ heftig.

 

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Al Bondy
vor 1 Stunde von DrFaustus:

Wieso sollten die Akteure am Rentenmarkt schneller agieren, als diejenigen am Aktienmarkt? Die haben die gleichen Bloomberg-Systeme und die gleichen Daten und sind auch nicht intelligenter.

... weil Bondholder rechnen können :)

 

Was nix mit Intelligenz oder mathematischen Fähigkeiten zu tun hat, sondern damit dass sie reale Kalkulationsgrundlagen besitzen und dazu ihre im Depot gehaltenen Laufzeiten beliebig verlängern oder verkürzen können ohne den Markt selbst verlassen zu müssen.

Dem Aktionär bleibt dagegen auf Schätzwertbasis nur Spekulation auf die Zukunft sowie Umschichten zwischen Growth und Value.

 

Deswegen agieren Bondholder grundsätzlich schneller und rationaler, während Aktionäre zumeist später und dafür dann viel emotionaler handeln, sprich pro-zyklisch regelmäßig über- resp untertreiben (was man gelegentlich antizyklisch gut nutzen kann). Zum Vorteil hat sich entwickelt, dass Aktienbestände relativ einfach gehedged werden können - während die Bondmärkte inzwischen so kaputtreguliert, in Segmente zerfallen, illiquide und zerfleddert sind, dass man da nur sehr grob und auf gut Glück irgendwas absichern kann.

 

Sieht man prinzipiell doch alles trotz des laufenden Notenbank-Wahnsinns auch heute wieder. Der deutsche/europäische Bondmarkt hat die Rezession längst sehr deutlich eingepreist, während DAX/STOXX noch immer auf Erlösung hoffen und die "Schuld" irgendwo zwischen Trump, China und Brexit suchen statt in der hauseigenen Konjunktur und dem seit Jahren permanent extremen Mangel an vernünftiger Konjunktur-, Zins- und Wirtschaftspolitik.

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Depotrocker*in

Bericht aus Dezember 2007 

 

https://www.zeit.de/2007/52/GS-Aufmacher

 

 

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Bärenbulle
vor 4 Stunden von Al Bondy:

Deswegen agieren Bondholder grundsätzlich schneller und rationaler, während Aktionäre zumeist später und dafür dann viel emotionaler handeln, sprich pro-zyklisch regelmäßig über- resp untertreiben (was man gelegentlich antizyklisch gut nutzen kann). Zum Vorteil hat sich entwickelt, dass Aktienbestände relativ einfach gehedged werden können - während die Bondmärkte inzwischen so kaputtreguliert, in Segmente zerfallen, illiquide und zerfleddert sind, dass man da nur sehr grob und auf gut Glück irgendwas absichern kann.

Zur Psyche des Bondanlegers ein Gedanke: Vielleicht entfaltet die inverse Zinsstruktur auch deswegen immer erst ihre zerstörerische Wirkung, weil die Zentralbanken auf Zinssenkung schwenken. Das war schon oft der Wendepunkt, den wir auch gerade erleben. Denn dann werden Bonds erstmal wieder interessant, weil alle erstmal mit einem neuen Zinssenkungszyklus rechnen. Zurecht, denn was passiert ist, dass Bonds erst mal wieder auf längere Zeit attraktiver sind. Aktien haben eh schon niedrige Renditen. Die möglichen Bondkurssteigerungen sind signifikant und bewegen immer mehr Marktteilnehmer von Aktien in Bonds umzuschichten, die Aktien sinken mit der Folge, dass der Crash tatsächlich beginnt, die Zentralbank muss die Zinsen weiter senken, womit Sie diesen Kreislauf kurzfristig erstmal weiter befeuert.

Wenn das so wäre, dann wirken die Zinssenkungen kurzfristig wie Brandbeschleuniger weil sie die Sehnsucht der Bondbesitzer zu ungunsten von Aktien stärken (langfristig regen Sie die Konjunktur natürlich wieder an).

 

Denken erfahrene Bondanleger so?

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 27 Minuten von Bärenbulle:

...

Denken erfahrene Bondanleger so?

 

Erfahrene Bondanleger denken wenig bis gar nicht, sie machen das, was alle tun, zumindest wenn ich mir den Argentinien-Thread im BB anschaue.

Erst Witwen- und Waisenpapier, wer nicht kauft ist selber schuld und innerhalb einer Woche kippt die Stimmung, das Ende ist nahe, wer jetzt noch kauft ist selber schuld.

(Einschätzung eines unerfahrenen Bondanlegers, der sich gerne mal die Posts erfahrener Bondanleger im BB anschaut ;))

 

Oder anders gesagt (glaube es war ein (merkenswert schönes) Zitat von @otto03): man muss die Welle reiten, bis sie bricht.

 

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etherial
vor 7 Stunden von Bärenbulle:

Behaviouristische Forschung hat mittlerweile auch einen guten Track-Record und das Märkte vollkommen effizient sind glauben mittlerweise die allerwenigsten Wirtschaftswissenschaftler, auch wenn Ihr es gebetsmühlenartig wiederholt. Der Schlüssel liegt auch hier in den zu hohen Bewertungsniveaus. Es gibt dann immer ein natürliches und sich beschleunigendes Ende des Zinszyklusses und die Zinsstruktur ist logischer Teil dieses Endes.

Markteffizienz kann durchaus das beste Marktmodell sein, wenn es kein besseres Modell gibt. Ich gehe davon aus, dass du ein wenig näher an der aktuellen Forschung bist, aber in der populärwissenschaftlichen Literatur findet man keine ansatzweise gut erforschten und belegten Modelle. Shiller ist gut im Kritisieren, aber ein besseres Modell hat er nicht gefunden. Die Behavioristen haben interessante Zusammenhänge gefunden, aber kein Marktmodell.

 

Die einzigen Modelle, denen ich etwas abgewinnen kann sind diejenigen, die davon ausgehen, dass die Risikomodellierung der gängigen Theorien falsch ist. Die Idee dass die gängigen Risikomaße nur bekannte Risiken (und keine Ungewissheit) enthalten können, halte ich für plausibel (Vertreter wären z.b. Taleb, Mandelbrot oder Gigerenzer). Da mag der eine oder andere bereits Jubilieren, weil ich mal was gegen den effizienten Markt sage. Wenn man aber von unbekannten Risiken ausgeht, ist Diversifikation noch viel wichtiger (allerdings ist die Gewichtung aus der MPT dann ziemlich Banane).

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penga
· bearbeitet von penga
10 hours ago, pillendreher said:

@otto03 man muss die Welle reiten, bis sie bricht.

 

 

Sie bricht erst, wenn Land in Sicht ist. Oder eine Sandbank. Oder ein U-Boot. Von daher....

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Al Bondy
vor 12 Stunden von Bärenbulle:

Zur Psyche des Bondanlegers ein Gedanke: Vielleicht entfaltet die inverse Zinsstruktur auch deswegen immer erst ihre zerstörerische Wirkung, weil die Zentralbanken auf Zinssenkung schwenken. Das war schon oft der Wendepunkt, den wir auch gerade erleben. Denn dann werden Bonds erstmal wieder interessant, weil alle erstmal mit einem neuen Zinssenkungszyklus rechnen. Zurecht, denn was passiert ist, dass Bonds erst mal wieder auf längere Zeit attraktiver sind. Aktien haben eh schon niedrige Renditen. Die möglichen Bondkurssteigerungen sind signifikant und bewegen immer mehr Marktteilnehmer von Aktien in Bonds umzuschichten, die Aktien sinken mit der Folge, dass der Crash tatsächlich beginnt, die Zentralbank muss die Zinsen weiter senken, womit Sie diesen Kreislauf kurzfristig erstmal weiter befeuert.

Wenn das so wäre, dann wirken die Zinssenkungen kurzfristig wie Brandbeschleuniger weil sie die Sehnsucht der Bondbesitzer zu ungunsten von Aktien stärken (langfristig regen Sie die Konjunktur natürlich wieder an).

 

Denken erfahrene Bondanleger so?

 

... kann ich insofern nicht beantworten, als dass aktuell zuviele "erfahrene Bondanleger" bzw praktisch fast die gesamte Oldschool-Fraktion tief ins Minus gerutscht ist.

 

Die alten Regeln gelten heute scheinbar nicht mehr, seit alles mit massenhaft billigem Geld kaschiert und regelrecht überschwemmt wurde. Yellen hat viel zu vorsichtig und deutlich zu spät reagiert und Powell damit weit hinter den Zyklus geschoben. Draghi hat vor Angst oder absichtlich überhaupt nicht reagiert, damit den EU-Aufschwung gebremst und den folgenden Abschwung noch beschleunigt. Zwischen Deutschland und Europa sowie dem Rest der Welt klafft inzwischen mehr als nur eine große Lücke in der Konjunktur wie in der Zinsdifferenz und der Aktienmarktentwicklung (siehe Kurs-DAX vs S&P) und die Schuldenberge sind heute überall deutlich höher als 2008/2009.

 

"Its the Economy, Stupid" lässt sich nicht dauerhaft außer Kraft setzen. Der laufende Abschwung in die Rezession treibt den Bondmarkt und belastet die Aktienmärkte - auch wenn die erst später reagieren werden. Rettung von Aktionären ist nicht Hauptaufgabe der Notenbanken. Zombie-Unternehmen und ganze Zombie-Volkswirtschaften sind und bleiben logische Konsequenz. Und die werden eben nicht dadurch nachhaltig überlebensfähiger, dass man speziell in Europa jetzt Schuldenmachen konsequent belohnt und vernünftiges Wirtschaften abstraft. Damit wird die latente Euro-Dauerkrise nur verschärft, in die Länge gezogen und am Ende dafür weitaus drastischer und teurer. Vor einigen Jahren drohten uns "japanische Verhältnisse" - darüber sind wir heute längst hinaus.

 

Für viele ehemalige und erfahrene Bondanleger war "Riding a dead Pony" schon keine Alternative mehr. Daraus wurde Fluch und Segen zugleich, insofern dass die Entwicklung selbst dafür gesorgt hat, dass die Bondmärkte (neben Immobilien und Gold/Silber/Bitcoin) noch einmal zur kurzzeitig "besten und sichersten aller Welten" geworden sind. Nur den Ausstieg bzw Umstieg darf man in Zukunft nicht verpassen. Wobei auch noch die mögliche Reihenfolge der Ereignisse sowie die große Divergenz zwischen Europa und dem Rest der Welt zu berücksichtigen sind. Kein leichtes Fahrwasser für Investoren in den nächsten Jahren, weil hohe Risiken mit großen Chancen konform gehen und dank (finanz)politischer Willkür und Zwaqngsregulierung kaum noch Verlass auf bewährte Regeln und Abläufe sein wird. Insofern ist der Gedanke "Alles in bester Ordnung, alles unter Kontrolle" mE die momentan gefährlichste Investment-Grundhaltung.

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Al Bondy
vor 12 Stunden von pillendreher:

 

Erfahrene Bondanleger denken wenig bis gar nicht, sie machen das, was alle tun, zumindest wenn ich mir den Argentinien-Thread im BB anschaue.

 

... Bondboard heute ist nicht mehr das Bondboard von früher.

Was sowohl parallel und zeitgleich mit der Manipulation, Überregulierung und letztlich Zerstörung der europäischen Anleihemärkte einher gegangen ist, als auch zusätzlich mit der grundsätzlichen Spaltung der Investoren in Gläubige und Realisten.

 

Mit "Politik an sich" hat das alles nur insofern überhaupt zu tun, als dass heute Ideologie und Emotionalität die Meinungsführung komplett und "alternativlos" diktatorisch übernommen haben, während fast jeder Rest von wirtschaftlichem Sachverstand und rationaler Vernunft erfolgreich eliminiert, vertrieben oder wenigstens weitestmöglich ins Abseits gedrängt wurde.

 

Das ernüchternde Ergebnis sieht man hier: ECAsmtOWsAINBP5.jpg

 

wobei der Chart noch vom 15.8. also heute schon nicht mehr aktuell ist. Die Schere klafft inzwischen noch weiter auf.

 

Nicht im Chart wohl aber im BB erkennbar ist die unzweifelhaft hohe Korrelation von allgemeiner Realitätsverweigerung mit zeitgleichem Investment-Realitätsverlust. Nur eine Minderheit hat sich dem zunehmend aggressiveren Mainstream der ehemaligen "Elite" erfolgreich entzogen, in aller Stille den persönlichen Standort gewechselt und schreibt deswegen heute Gewinne statt hoher Verluste im Buch.

 

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Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker
vor 20 Minuten von Al Bondy:

... Bondboard heute ist nicht mehr das Bondboard von früher.

Was sowohl parallel und zeitgleich mit der Manipulation, Überregulierung und letztlich Zerstörung der europäischen Anleihemärkte einher gegangen ist, als auch zusätzlich mit der grundsätzlichen Spaltung der Investoren in Gläubige und Realisten.

 

Mit "Politik an sich" hat das alles nur insofern überhaupt zu tun, als dass heute Ideologie und Emotionalität die Meinungsführung komplett und "alternativlos" diktatorisch übernommen haben, während fast jeder Rest von wirtschaftlichem Sachverstand und rationaler Vernunft erfolgreich eliminiert, vertrieben oder wenigstens weitestmöglich ins Abseits gedrängt wurde.

 

Das ernüchternde Ergebnis sieht man hier: ECAsmtOWsAINBP5.jpg

 

wobei der Chart noch vom 15.8. also heute schon nicht mehr aktuell ist. Die Schere klafft inzwischen noch weiter auf.

 

Nicht im Chart wohl aber im BB erkennbar ist die unzweifelhaft hohe Korrelation von allgemeiner Realitätsverweigerung mit zeitgleichem Investment-Realitätsverlust. Nur eine Minderheit hat sich dem zunehmend aggressiveren Mainstream der ehemaligen "Elite" erfolgreich entzogen, in aller Stille den persönlichen Standort gewechselt und schreibt deswegen heute Gewinne statt hoher Verluste im Buch.

 

 

@Al Bondy  :thumbsup:  auch einer der schon 2000 und 2008 mitgemacht hat und sich auf die neuen Rahmenbedingungen einstellt und sich während andere konsequent dem Herdentrieb, der Gier und der Markteffizienzhypothese hinterherlaufen sowie ignorieren dass sich die Rahmenbedingungen an den Märkten geändert haben, fragt -  sehen die nicht was vor sich geht?

 

"allgemeiner Realitätsverweigerung mit zeitgleichem Investment-Realitätsverlust."

 

 

 

 

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Naim
vor 6 Minuten von depotrocker:

 

@Al Bondy  :thumbsup:  auch einer der schon 2000 und 2008 mitgemacht hat und sich auf die neuen Rahmenbedingungen einstellt und sich während andere konsequent dem Herdentrieb, der Gier und der Markteffizienzhypothese hinterherlaufen sowie ignorieren dass sich die Rahmenbedingungen an den Märkten geändert haben, fragt -  sehen die nicht was vor sich geht?

 

"allgemeiner Realitätsverweigerung mit zeitgleichem Investment-Realitätsverlust."

 

 

 

 

Und wie stellst Du Dich auf die neuen Rahmenbedingungen ein? Hast Du ein Rezept oder ain paar grundlegende Richtlinien? Vielleicht hast Du das hier irgendwo schon beschrieben, dann wäre ein Link genaz nett. Dankeschön!

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Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker

 

vor 41 Minuten von Naim:

Und wie stellst Du Dich auf die neuen Rahmenbedingungen ein? Hast Du ein Rezept oder ain paar grundlegende Richtlinien? Vielleicht hast Du das hier irgendwo schon beschrieben, dann wäre ein Link genaz nett. Dankeschön!

 

 

 

Mit einem langfristigen weltweiten breit über Anlageklassen diversifizierten Portfolio. 

 

Angelehnt an das von mir vorgestellte Basisportfolio umgesetzt mit ETF und Einzelwerten sowie einer dynamischen Bewertungskomponete mit welcher ich die verschiedenen Gewichtungen gemäß den aktuellen Rahmenbedingungen anpasse. 

 

 

 

 

 

Als Anhalt zur dynamischen Komponente:

 

Skizze.thumb.png.1a75e135c0250636ecc840c173fbb0d6.png

 

 

 

 

Als Bewertungsgrundlage 

 

https://www.multpl.com/shiller-pe

 

Was aktuell zu einem ca. 50%-55% Aktienanteil in meinem Depot führt. 

 

 

Und für die Verteilung zwischen "AAA" (US Treasury mittel+lange Laufzeit) und EM-Staatsanleihen dann eine zweite Tabelle, welche die relativen Gewichte von der Renditedifferenz zwischen beiden Sorten abhängig macht. 

 

Als Anhalt: 

 

1% Differenz => 100% "AAA",    0% EM Souvereigns

2% Differenz =>  67% "AAA",   33% EM Souvereigns

3% Differenz =>  33% "AAA",   67% EM Souvereigns

4% Differenz =>    0% "AAA", 100% EM Souvereigns

 

 

Was aktuell dazu führt dass ich US Treas. Den EM Souv. übergewichte

 

Es handelt sich um eine ungefähre Darstellung meiner persönlichen Anlagestrategie ! Welche keine Empfehlung darstellt. 

 

 

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

 

vor 35 Minuten von depotrocker:

Skizze.thumb.png.1a75e135c0250636ecc840c173fbb0d6.png  1   128 kB

....

 

Was aktuell zu einem ca. 50%-55% Aktienanteil in meinem Depot führt.

 

Guter Ansatz.:thumbsup:  Mache ich übrigens so ähnlich, aber ...

vor 35 Minuten von depotrocker:

Was aktuell zu einem ca. 50%-55% Aktienanteil in meinem Depot führt.

 

... wie bitte denn das?

 

CAPE 30 => 3,33% Aktien Rendite

10Y Rendite => 1,6% Bond Rendite

 

=> BRP 1,73% => ergo irgendwas um die 25% Aktien und 75% Bonds (gemäß Deiner Tabelle).

 

Hast Du Dich verrechnet oder übersehe ich was?

 

 

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Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker
vor 1 Stunde von Bärenbulle:

 

 

Guter Ansatz.:thumbsup:  Mache ich übrigens so ähnlich, aber ...

... wie bitte denn das?

 

CAPE 30 => 3,33% Aktien Rendite

10Y Rendite => 1,6% Bond Rendite

 

=> BRP 1,73% => ergo irgendwas um die 25% Aktien und 75% Bonds (gemäß Deiner Tabelle).

 

Hast Du Dich verrechnet oder übersehe ich was?

 

 

 

Ich bin gerade dabei stufenweise den Aktienanteil zu reduzieren und den Anteil an US Tres zu erhöhen heute oder morgen  (Freitag FED Sitzung)  werde ich die US Treas 20+ Position sowie EM Souvereigns erhöhen. Hab ich glaub ich hier im Forum e irgend wo schon mal geschrieben... 

 

Deine Rechnung ist richtig.

 

Der von mir aufgezeigte Anzatz stellt ja einen groben Anhalt dar den ICH benutze.

 

Aber ich peile aktuell tatsächlich einen Aktienanteil von ganz grob 30% an. (Eher etwas mehr) 

 

Sollten sich dann im Falle einer großen Korrektur "krise" die Bewertungen ändern werde ich natürlich aufgrund dieser dynamischen Komponente  zeitnah die Gewichtungen anpassen.  

 

 

 

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Hansdampf1987
· bearbeitet von Hansdampf1987

Alles gut und nachvollziehbar.

 

Trotzdem werden viele sich scheuen, ihr Depot ständig je nach möglicher Krise umzuschichten. Ein bisschen Aufwand steckt natürlich schon dahinter und ohne ständige Beobachtung des Marktes/der (Geld-)Politik geht es ja sowieso nicht. Eine Garantie gibt es zudem eben auch nicht werden viele sagen.

Die meisten legen hier simpel passiv an mit RK3 Aktien und RK1 TG/FG/sichere Anleihen.

 

"Buy and Hold" ist das nicht mehr so recht finde ich und daher wird deine Strategie wohl bei vielen leider nicht umgesetzt werden (was schade ist).

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dagobertduck2204
vor 19 Stunden von depotrocker:

Bericht aus Dezember 2007 

 

https://www.zeit.de/2007/52/GS-Aufmacher

 

 

Interessanter Artikel. Da wird Ende 2007 noch zum Börseneinstieg geraten und wer das machte, durfte sich dann im kommenden Jahr über ein Minus von bis zu 50 % freuen. Habe irgendwie das Gefühl, dass man immer mehr Zeitschriften und Magazine als sicheren Kontraindikator nutzen kann...

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Hansdampf1987

In der Tat "krass".

 

Wieso nur glauben wir also heute immer noch, dass gewisse "Menschen" auch nur ungefähr vorhersehen können, was passieren wird und kann.

Hier im Thread passiert ja nix anderes.

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Schwachzocker
vor 1 Minute von Hansdampf1987:

In der Tat "krass".

 

Wieso nur glauben wir also heute immer noch, dass gewisse "Menschen" auch nur ungefähr vorhersehen können, was passieren wird und kann.

Hier im Thread passiert ja nix anderes.

Gerade die hochgebildeten Menschen haben ein enormes Problem mit der Erkenntnis, dass sie irgendetwas nicht wissen oder kontrollieren können. 

Das muss aber nun einmal so sein, denn sonst gäbe es keine Rendite.

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Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker
RK3 (90%) Angabe zur Gewichtung RK3 in AA ergänzt
vor 1 Stunde von depotrocker:

 

Ich bin gerade dabei stufenweise den Aktienanteil zu reduzieren und den Anteil an US Tres zu erhöhen heute oder morgen  (Freitag FED Sitzung)  werde ich die US Treas 20+ Position sowie EM Souvereigns erhöhen. Hab ich glaub ich hier im Forum e irgend wo schon mal geschrieben... 

 

Deine Rechnung ist richtig.

 

Der von mir aufgezeigte Anzatz stellt ja einen groben Anhalt dar den ICH benutze.

 

Aber ich peile aktuell tatsächlich einen Aktienanteil von ganz grob 30% an. (Eher etwas mehr) 

 

Sollten sich dann im Falle einer großen Korrektur "krise" die Bewertungen ändern werde ich natürlich aufgrund dieser dynamischen Komponente  zeitnah die Gewichtungen anpassen.  

 

 

 

 

 

Depot angepasst (ca. Angaben)

 

RK3 (90%)

35% Aktien Weltweit (DM+EM inkl SC)

25% Staatsanleihen EM

40% US Treas. 20+y

 

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