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Paolo

"Nachhaltig-ökologisches" Depot aufbauen

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Regenmacher

Ich bin ja erstaunt, wie verständnisvoll die meisten hier auf den Wunsch nach nachhaltigen Investments reagieren.

 

Dann jetzt mal eine vermutlich weniger populäre Meinung zu dem Thema:

 

Ich sehe den einzelnen Normalbürger schon mit ausreichender Verantwortung beladen, indem er selber zusehen

muss, eine private Altersvorsorge auf die Beine zu stellen (während er weiterhin reichlich in die Rentenversicherung einzahlt)

und grundsätzlich dazu angehalten ist, sich auch während des Berufslebens so weit möglich vom Sozialsystem

unabhängig zu machen.

Es ist weiterhin genug Verantwortung, im Sinne der Bedarfsgemeinschaft in wirtschaftlich schlechten Zeiten finanziell

für den eigenen Partner aufkommen zu müssen und ggf. auch für die eigenen Eltern, sofern sie pflegebedürftig werden.

 

Es ist nicht unsere Aufgabe, mit unseren 40.000 Kröten nun auch noch die Welt zu retten, indem wir das Geld risikoreicher als

unbedingt nötig am Aktienmarkt investieren, um den man in Ermangelung von Alternativen zwar nicht herumkommt,

der für Kleinanleger aber trotzdem nicht steuermindernd im Sinne der Altersvorsorge anerkannt wird.

 

Und Investments in Nischenprodukte unter Ausschluss großer Firmen und ganzer Wirtschaftszweige sind m.E. durchaus

risikoreicher als unbedingt nötig.

 

Missstände auf Systemebene haben bitte unsere Regierungen zu beackern, nicht der einzelne Bürger unter Einsatz seiner

Ersparnisse.

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west263
vor 20 Minuten von Regenmacher:

Ich bin ja erstaunt, wie verständnisvoll die meisten hier auf den Wunsch nach nachhaltigen Investments reagieren.

jeder ist seines Glückes Schmied und wenn derjenige meint, er müsste sein Geld nachhaltig anlegen, dann sollen sie es doch machen.

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Dandy

Es gibt Möglichkeiten um nachhaltig zu investieren, warum sollte man diese nicht nutzen? Warum sollte man bei ETF nicht auch schauen, ob es nicht welche auf Indizes gibt, die auch nachhaltige Kriterien berücksichtigen? Ist es nicht besser, wenigstens einige dieser Kriterien zu nutzen als einfach zu sagen: "Nicht meine Aufgabe"? Immer der Ruf nach den Anderen, die sich um einen vernünftigen Umgang mit der Welt kümmern sollen ist billig. Die Politiker sollen das mal machen, der Sozialstaat, die NGOs etc. Alles doch nur Ausreden um selbst keine Verantwortung mit übernehmen zu müssen.

 

Man kann auch breit gestreut anlegen und dabei zumindest gewisse Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt lassen, also warum nicht? Je mehr Menschen das machen, desto stärker wird Druck auf die Unternehmen ausgeübt auf solche Dinge zu achten und desto weniger Schindluder wird getrieben. Das ist sicher noch ein weiter Weg, bis das auch den schärfsten Kriterien und Kritikern standhalten kann, aber es ist ein Anfang. Alle die hier nur sagen "bringt doch eh nichts" verstecken damit nur ihre Verantwortungslosigkeit. Siehe oben mit "die EZB ist schuld" - einfach nur billig.

 

Die schärfsten (individuellen) Kriterien kann man natürlich nur bei Einzeltiteln mit tiefgehender Analyse ansetzen, aber dennoch ist es nicht gleich verkehrt, bereinigte Indizes als wenigstens kleinen Schritt heranzuziehen. Finde ich jedenfalls tausendmal besser als diejenigen hier, die behaupten, das wäre nicht ihre Angelegenheit, geht sie nichts an oder könne man eh nichts dagegen machen. Ihr seid nämlich genauso mitverantwortlich, ob es Euch passt oder nicht.

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nikolov
· bearbeitet von nikolov

Ich kann leider nicht erkennen, was es außer der Beruhigung des eigenen Gewissens bringt, Aktien von sog. nachhaltigen Unternehmen zu kaufen. Die sind doch bereits nachhaltig. Wäre es nicht sinnvoller, Aktien von nicht-nachhaltigen Unternehmen zu kaufen, damit man diese mit seinen Stimmrechten auf der Hauptversammlung (jaja, ich weiß) zur Nachhaltigkeit bewegen kann? Dass sich Nachhaltigkeit mit diversen Geschäftsmodellen schlecht vereinbaren lässt und man damit evtl. den Ast absägt, auf dem man sitzt, müsste man dabei natürlich in Kauf nehmen.

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Schwachzocker
vor 11 Minuten von nikolov:

Ich kann leider nicht erkennen, was es außer der Beruhigung des eigenen Gewissens bringt, Aktien von sog. nachhaltigen Unternehmen zu kaufen. Die sind doch bereits nachhaltig. ...

:thumbsup:

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Dandy
vor 25 Minuten von nikolov:

Ich kann leider nicht erkennen, was es außer der Beruhigung des eigenen Gewissens bringt, Aktien von sog. nachhaltigen Unternehmen zu kaufen. Die sind doch bereits nachhaltig. Wäre es nicht sinnvoller, Aktien von nicht-nachhaltigen Unternehmen zu kaufen, damit man diese mit seinen Stimmrechten auf der Hauptversammlung (jaja, ich weiß) zur Nachhaltigkeit bewegen kann? Dass sich Nachhaltigkeit mit diversen Geschäftsmodellen schlecht vereinbaren lässt und man damit evtl. den Ast absägt, auf dem man sitzt, müsste man dabei natürlich in Kauf nehmen.

Erklär mal, wie man als ETF-Investor seine Stimmrechte nutzt ...

 

Man hat durchaus auf andere Unternehmen einen Einfluss, wenn sie feststellen, dass ihre Unternehmen von vielen Anlegern gemieden werden, weil diese eben das Thema Nachhaltigkeit igonrieren. Nicht umsonst sieht man heute schon von vielen großen Unternehmen im Geschäftsbericht Informationen zum Thema Nachhaltigkeit. Wenn diese Unternehmen sich davon nichts versprechen würden, würden sie es auch nicht machen. Wenn die Nachfrage nach Aktien von nicht nachhaltig arbeitenden Unternehmen zurückgeht, dann wirkt sich das negativ auf deren Bewertung und damit direkt auf die Bezahlung der meisten Vorstände (auf deren Aktienoptionen bspw.) aus. Die haben damit ein direktes Interesse daran. Auch für die Eigenfinanzierung ist die Bewertung für das Unternehmen relevant.

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DrFaustus
vor 2 Stunden von nikolov:

Ich kann leider nicht erkennen, was es außer der Beruhigung des eigenen Gewissens bringt, Aktien von sog. nachhaltigen Unternehmen zu kaufen. Die sind doch bereits nachhaltig. Wäre es nicht sinnvoller, Aktien von nicht-nachhaltigen Unternehmen zu kaufen, damit man diese mit seinen Stimmrechten auf der Hauptversammlung (jaja, ich weiß) zur Nachhaltigkeit bewegen kann? Dass sich Nachhaltigkeit mit diversen Geschäftsmodellen schlecht vereinbaren lässt und man damit evtl. den Ast absägt, auf dem man sitzt, müsste man dabei natürlich in Kauf nehmen.

Es gibt durchaus die These, dass nachhaltige Unternehmen höhere Gewinne versprechen, da die Kosten für Rechtsstreigkeiten, Umweltsünden, Rückrufe, etc. kleiner sein werden als bei nicht-nachhatigen Konkurrenten.

Ob das dann tatsächlich so ist? Keine Ahnung.

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nikolov
vor 1 Stunde von Dandy:

Erklär mal, wie man als ETF-Investor seine Stimmrechte nutzt ...

vor 2 Stunden von nikolov:

...damit man diese mit seinen Stimmrechten auf der Hauptversammlung (jaja, ich weiß) ...

 

vor 2 Minuten von DrFaustus:

Es gibt durchaus die These, dass nachhaltige Unternehmen höhere Gewinne versprechen, da die Kosten für Rechtsstreigkeiten, Umweltsünden, Rückrufe, etc. kleiner sein werden als bei nicht-nachhatigen Konkurrenten.

Ob das dann tatsächlich so ist? Keine Ahnung.

Das Argument kann ich nachvollziehen, aber darum ging es meinem Vorposter und mir nicht, sondern rein um den Nachhaltigkeitsaspekt.

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Regenmacher
· bearbeitet von Regenmacher
vor 4 Stunden von Dandy:

Die schärfsten (individuellen) Kriterien kann man natürlich nur bei Einzeltiteln mit tiefgehender Analyse ansetzen, aber dennoch ist es nicht gleich verkehrt, bereinigte Indizes als wenigstens kleinen Schritt heranzuziehen. Finde ich jedenfalls tausendmal besser als diejenigen hier, die behaupten, das wäre nicht ihre Angelegenheit, geht sie nichts an oder könne man eh nichts dagegen machen. Ihr seid nämlich genauso mitverantwortlich, ob es Euch passt oder nicht.

 

Und da gehen unsere Meinungen auseinander. :-) Ich halte Leute, die diesen Weg gehen ebenso für Pharisäer wie die Fondsgesellschaften, die die entsprechenden

Produkte anbieten. Das Nachhaltigkeitsprädikat auf Fondsprodukten ist ein ebenso heimtückischer Werbegag wie das Bio-Siegel auf Lebensmitteln oder 

"Fair Trade"-Kaffee.

 

Es ist geradezu grotesk, einen angeblich nachhaltigen ETF bei Blackrock oder einer vergleichbaren Firma zu kaufen.

 

"Hi! Wir sind Blackrock. Um Geld zu verdienen, ist uns jedes Mittel recht. Für Kunden mit Gewissensbissen haben wir jetzt was ganz tolles

im Angebot und präsentieren: die Öko-Edition! Ganz ohne Tod und Zerstörung - dafür stehen wir mit unserem Namen. Die Einnahmen

der Öko-Edition werden selbstverständlich nicht an anderer Stelle für unethische Geschäfte weiter verwendet, auf dieses Versprechen können Sie bauen!"

 

Die kommen da drüben in New York vor Lachen nicht in den Schlaf, da kannste sicher sein.

 

 

Ps: nein... UBS, Vanguard & co. sind keineswegs ethischer.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 4 Stunden von Dandy:

...

Die schärfsten (individuellen) Kriterien kann man natürlich nur bei Einzeltiteln mit tiefgehender Analyse ansetzen, aber dennoch ist es nicht gleich verkehrt, bereinigte Indizes als wenigstens kleinen Schritt heranzuziehen. Finde ich jedenfalls tausendmal besser als diejenigen hier, die behaupten, das wäre nicht ihre Angelegenheit, geht sie nichts an oder könne man eh nichts dagegen machen. Ihr seid nämlich genauso mitverantwortlich, ob es Euch passt oder nicht.

Man kann ja schon etwas dagegen machen:

  • Schaffe das Auto ab und fahre Fahrrad
  • Und wenn Du doch ein Auto hast, tanke nicht bei Shell
  • Kaufe nicht die Nahrungsmittel von Nestle, sondern die Kartoffeln vom Bauern
  • Rauche nicht und trinke nicht
  • Werde zum Pazifisten und richte Dein Wahlverhalten entsprechend ein

Das wollen wir aber nicht. Aber ethisch investieren, das wollen jetzt plötzlich alle.

 

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Dandy
vor 2 Stunden von Regenmacher:

Und da gehen unsere Meinungen auseinander. :-) Ich halte Leute, die diesen Weg gehen ebenso für Pharisäer wie die Fondsgesellschaften, die die entsprechenden

Produkte anbieten. Das Nachhaltigkeitsprädikat auf Fondsprodukten ist ein ebenso heimtückischer Werbegag wie das Bio-Siegel auf Lebensmitteln oder 

"Fair Trade"-Kaffee.

Tja, und meiner Meinung nach nur eine Ausrede um sein eigenes Handeln nicht weiter hinterfragen zu müssen. Ich kann die Welt doch eh nicht ändern, ist halt schlecht. Kann ich doch nichts dafür, dass die Unternehmen an denen ich Geld verdiene schlecht handeln. Oder halt der Bauer, der für den konventionellen Anbau verantwortlich ist und nicht ich, der die paar Cent am Bioprodukt beim Einkauf sparen will (um sie dann wieder in Aktien derselben Unternehmen stecken zu können). 

 

Zitat

Das wollen wir aber nicht. Aber ethisch investieren, das wollen jetzt plötzlich alle

Du vielleicht nicht, andere schon. Manche mehr, manche weniger. 

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Regenmacher
vor 7 Minuten von Dandy:

Tja, und meiner Meinung nach nur eine Ausrede um sein eigenes Handeln nicht weiter hinterfragen zu müssen. Ich kann die Welt doch eh nicht ändern, ist halt schlecht. Kann ich doch nichts dafür, dass die Unternehmen an denen ich Geld verdiene schlecht handeln. Oder halt der Bauer, der für den konventionellen Anbau verantwortlich ist und nicht ich, der die paar Cent am Bioprodukt beim Einkauf sparen will (um sie dann wieder in Aktien derselben Unternehmen stecken zu können). 

 

Du vielleicht nicht, andere schon. Manche mehr, manche weniger. 

 

Versteh mich nicht falsch, deine grundsätzliche Haltung ehrt dich sehr.

 

Ich habe aber nunmal den ganz starken Verdacht, dass das nicht konsequent gelebt wird! Ich kenne dich nicht. Es würde mich aber überraschen, dass wenn

ich durch deine Wohnung oder dein Haus liefe und mir ein Bild deines gesamten Lebens machen würde, nicht mindestens 100 Dinge finden würde,

die deine Einstellung überhaupt nicht abbilden. Genau das ist das Problem.

 

Die meisten wollen gern gut und nachhaltig sein, theoretisch, aber die Konsequenzen will man nicht tragen. Ich sehe mich zumindest als ehrlichen Menschen,

indem ich sage, dass ich das für Propaganda halte.

 

Belehre mich eines besseren und versichere mir, dass du deine Einstellung mindestens im Rahmen des Machbaren konsequent lebst, dann ziehe

ich den Hut vor dir.

 

Ich behaupte, dass die Mehrheit der Menschen deine Einstellung zwar ohne zu zögern unterschreiben würde, aber nächstes Jahr trotzdem

wieder auf der AIDA Urlaub macht. Das ist Heuchelei. Und den Kauf eines nachhaltigen ETFs kann man sich dann auch an den Hut stecken.

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Schwachzocker
vor 5 Minuten von Regenmacher:

...

Die meisten wollen gern gut und nachhaltig sein, theoretisch, aber die Konsequenzen will man nicht tragen....

Nein, anders herum: Die meisten Menschen wollen, dass andere Nachhaltigkeit praktizieren, z.B. börsennotierte Unternehmen. Sie selbst wollen das selbstverständlich nicht.

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stummlfumml
vor 6 Stunden von Dandy:

Man hat durchaus auf andere Unternehmen einen Einfluss, wenn sie feststellen, dass ihre Unternehmen von vielen Anlegern gemieden werden, weil diese eben das Thema Nachhaltigkeit igonrieren. Nicht umsonst sieht man heute schon von vielen großen Unternehmen im Geschäftsbericht Informationen zum Thema Nachhaltigkeit. Wenn diese Unternehmen sich davon nichts versprechen würden, würden sie es auch nicht machen. Wenn die Nachfrage nach Aktien von nicht nachhaltig arbeitenden Unternehmen zurückgeht, dann wirkt sich das negativ auf deren Bewertung und damit direkt auf die Bezahlung der meisten Vorstände (auf deren Aktienoptionen bspw.) aus. Die haben damit ein direktes Interesse daran. Auch für die Eigenfinanzierung ist die Bewertung für das Unternehmen relevant.

Ähm nein. Schöne Geschichte, leider aber nicht mehr als das. Denn wenn die Nachfrage und damit der Preis nur aufgrund von "Nachhaltigkeits-" oder "Ethik"aspekten sinkt, ohne dass dahinter fundamentale Veränderungen des Unternehmenswert stehen, eröffnet das Überrenditen für aktive Anleger, die in einem halbwegs effizienten Markt diesen ungerechtfertigten, irrationalen Preisverfall schnell wieder wegarbitrieren. Deine "gutes" Anlegen führt lediglich dazu, dass "böses" Anlegen profitabler wird. Der umgekehrte Effekt entsteht dann natürlich auf der Seite der "guten" Unternehmen. Ist es nicht schön, dass sich halbwegs effiziente Märkte nicht für virtue signaling und Eitelkeiten interessieren? Zum Streicheln des eigenen Gewissens taugen ETFs jedenfalls nicht, maximal zum Beeindrucken des ahnungslosen Nachbarn. Wer die Umwelt verbessern will, muss immer noch selber aktiv werden oder die großen politischen Akteure beeinflussen.

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Bigwigster
vor 12 Minuten von stummlfumml:

Ähm nein. Schöne Geschichte, leider aber nicht mehr als das. Denn wenn die Nachfrage und damit der Preis nur aufgrund von "Nachhaltigkeits-" oder "Ethik"aspekten sinkt, ohne dass dahinter fundamentale Veränderungen des Unternehmenswert stehen, eröffnet das Überrenditen für aktive Anleger, die in einem halbwegs effizienten Markt diesen ungerechtfertigten, irrationalen Preisverfall schnell wieder wegarbitrieren. Deine "gutes" Anlegen führt lediglich dazu, dass "böses" Anlegen profitabler wird. Der umgekehrte Effekt entsteht dann natürlich auf der Seite der "guten" Unternehmen. Ist es nicht schön, dass sich halbwegs effiziente Märkte nicht für virtue signaling und Eitelkeiten interessieren? Zum Streicheln des eigenen Gewissens taugen ETFs jedenfalls nicht, maximal zum Beeindrucken des ahnungslosen Nachbarn. Wer die Umwelt verbessern will, muss immer noch selber aktiv werden oder die großen politischen Akteure beeinflussen.

"ungerechtfertigten, irrationalen Preisverfall" ist es aber nicht wenn der Nachhaltigkeit und Ethik vom Markt ein Wert zugeordnet wird

Ich kann Dandy nur zustimmen. Deine Argumentation beruht auf der Annahme dass ein gesteigerter Wert durch Nachhaltigkeit/Ethik nur ein Trend ist der wieder verfliegt. Da bin ich anderer Meinung.

 

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Schwachzocker
vor 4 Minuten von Bigwigster:

... Deine Argumentation beruht auf der Annahme dass ein gesteigerter Wert durch Nachhaltigkeit/Ethik nur ein Trend ist der wieder verfliegt. Da bin ich anderer Meinung.

 

Das ist dann eben reine Spekulation. 

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Bigwigster
vor 1 Minute von Schwachzocker:

Das ist dann eben reine Spekulation. 

Seit wann ist es Spekulation davon auszugehen, dass der Markt ein Bewertungskriterium beibehält?

Vom Gegenteil auszugehen wäre die größere Spekulation.

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stummlfumml
· bearbeitet von stummlfumml
vor 15 Minuten von Bigwigster:

"ungerechtfertigten, irrationalen Preisverfall" ist es aber nicht wenn der Nachhaltigkeit und Ethik vom Markt ein Wert zugeordnet wird

 

Doch, wenn die Wertzuordnung irrational ist. Ein übertriebenes Beispiel wäre es z.B. wenn Marktteilnehmer einem Unternehmen einen höheren Wert zusprechen, weil es mit dem Buchstaben P anfängt. Da dahinter keine erhöhte Gewinn-, Rendite- oder sonstige relevante Erwartung steht, wird die irrationale Bepreisung von den anderen Marktteilnehmer wieder getilgt. Nur wenn z.B. sowas wie die von DrFaustus genannten geringeren Rechtskosten realisiert werden, dann können daraus bleibende Preisverschiebungen resultieren. Dann würden aber auch die "bösen" Investoren auf diese hinwirken, so dass der persönliche Beitrag wieder irrelevant wird.

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Schwachzocker
vor 2 Minuten von Bigwigster:

Seit wann ist es Spekulation davon auszugehen, dass der Markt ein Bewertungskriterium beibehält?

Vom Gegenteil auszugehen wäre die größere Spekulation.

Na, dann ist das doch prima, wenn Du die totsichere Überrendite endlich gefunden hast. Dann mache es und gut.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 17 Minuten von Schwachzocker:

Na, dann ist das doch prima, wenn Du die totsichere Überrendite endlich gefunden hast. Dann mache es und gut.

Von Überrendite habe ich nie gesprochen. Ich sage der Wert von z.b. Nachhaltigkeit wird vom Markt eingepreist sobald Handlungen vom Unternehmen in diese Richtung bekannt werden. Ich kann daraus keine Mehrrendite generieren, außer ich wüsste es früher als der Markt.

Ich widerspreche, dass dies vom Markt irrational/ungerechtfertigt sein soll. Jeder der das glaubt zu wissen kann mit Leichtigkeit eine Überrendite erzielen  (z.b. stummlfumml ) und in diesem Beispiel in Unternehmen investieren die keinerlei Bemühungen im  Bereich Nachhaltigkeit zeigen. Diese wären ja dementsprechend unterbewertet.

 

Meiner Meinung nach kann ein Unternehmen durch z.b. Bemühungen in Richtung Nachhaltigkeit seine Attraktivität und seinen Wert steigern. Es hat also einen Anreiz. Durch einen Kauf von z.b. dem MSCI World SRI wird dieser Anreiz verstärkt.

Übrigens bin ich selber nicht in solchen ETFs investiert, halte es aber falsch Ihnen den Nutzen abzuerkennen.

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stummlfumml
· bearbeitet von stummlfumml
vor 22 Minuten von Bigwigster:

Meiner Meinung nach kann ein Unternehmen durch z.b. Bemühungen in Richtung Nachhaltigkeit seine Attraktivität und seinen Wert steigern.

Natürlich kann Nachhaltigkeiten einen Wert haben (so wie auch die Abkehr von Nachhaltigkeit einen Wert haben kann) und entsprechend den Gesamtwert beeinflussen. Dann passt sich der gesamte Markt an. Das ist aber ein Aspekt, der mit dem Ausgangspunkt nichts mehr zu tun hat, auch wenn es alles ähnlich klingt.

Der Ausgangspunkt war, dass man als Marktteilnehmer mit irrationalen Bewertungen den Preis nachhaltig beeinflussen könnte. Anders ausgedrückt, dass man eine anhaltende Überbewertung von "guten" und eine Unterbewertung von "schlechten" Unternehmen erzwingen könnte. Der Versuch wird sehr wahrscheinlich in die Hose gehen, denn sobald das auffällt, werden Typen wie ich sich über die Überrendite des "Nutten, Drogen und Streubomben"-ETFs freuen und die Unternehmen wieder in Richtung einer rationalen Bepreisung drängen. Deswegen ist der Gedankengang, dass man über den Kauf nachhaltige ETFs die Welt verbessern könnte, fundamental fehlerhaft, solange der Markt halbwegs effizient ist.

  

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Bigwigster
vor 15 Minuten von stummlfumml:

 

Der Ausgangspunkt war, dass man als Marktteilnehmer mit irrationalen Bewertungen den Preis nachhaltig beeinflussen könnte.

Der Ausgangspunkt von dir war " ...wenn die Nachfrage und damit der Preis nur aufgrund von "Nachhaltigkeits-" oder "Ethik"aspekten sinkt, ohne dass dahinter fundamentale Veränderungen des Unternehmenswert stehen, eröffnet das Überrenditen für aktive Anleger..." . Du sagtest eine andere Bewertung auf Grund von Nachhaltigkeit/Ethik ermöglicht Überrenditen. Das hast du geschrieben und darauf habe ich mich bezogen. Jetzt einen anderen "Ausgangspunkt" festlegen um in allgemeines Blabla über irrationale Bewertungen, Über und Unterbewertungen zu diskutieren lasse ich mich nicht ein.

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Dandy
vor 1 Stunde von stummlfumml:

Ähm nein. Schöne Geschichte, leider aber nicht mehr als das. Denn wenn die Nachfrage und damit der Preis nur aufgrund von "Nachhaltigkeits-" oder "Ethik"aspekten sinkt, ohne dass dahinter fundamentale Veränderungen des Unternehmenswert stehen, eröffnet das Überrenditen für aktive Anleger, die in einem halbwegs effizienten Markt diesen ungerechtfertigten, irrationalen Preisverfall schnell wieder wegarbitrieren. 

Du gehst davon aus, dass die geringere Nachfrage nach solchen Aktien nur temporär wäre. Wenn es sich bei der Verschiebung auf nachhaltige Anlagen aber um eine langfristige Bewegung handelt, dann bleibt die niedrigere Bewertung auch langfristig bestehen und somit werden entsprechende Unternehmen auch von Anlegern entsprechend bewertet, die sich nicht um Nachhaltigkeit scheren. Solchen Unternehmen wird langfristig dann eben keine so hohe Bewertung mehr zugesprochen, was die Unternehmen selbst wiederum zum Umdenken bewegen dürfte.

 

Zudem gibt es ja erhebliche politische Risiken für solche Unternehmen. Nimm mal Rüstungsunternehmen, Tabakkonzerne, Minenunternehmen etc. Die genießen ja auch aus diesem Grund ein relativ niedriges Bewertungsniveau.

 

Zitat

Ich habe aber nunmal den ganz starken Verdacht, dass das nicht konsequent gelebt wird! Ich kenne dich nicht. Es würde mich aber überraschen, dass wenn ich durch deine Wohnung oder dein Haus liefe und mir ein Bild deines gesamten Lebens machen würde, nicht mindestens 100 Dinge finden würde,

die deine Einstellung überhaupt nicht abbilden. Genau das ist das Problem.

Keine Ahnung, ob ich Deinen strengen Kriterien gerecht würde, aber vielleicht solltest Du mal lieber bei Dir selbst anfangen als immer nur Andere für Veränderungen verantwortlich zu machen. Es ist eine Sache, nach den Überzeugungen Anderer zu leben und eine andere, sie kleinzureden. Ich kann auch das Agieren eines ehrenamtlichen Entwicklungshelfer wertschätzen, ohne ein solches Leben zu führen. Wenn ich dafür zum Beispiel etwas Geld spende, dann habe ich wenigstens auch einen kleinen Beitrag geleistet, auch wenn es wesentlich mehr sein könnte. Jemand wie Du würde vielleicht einfach sagen, dass das sowieso nichts bringe und andere davon abbringen, selbst Geld zu spenden. Das ist eben das, was ich hier kritisiere. Damit will ich Dir diesbezüglich nichts unterstellen, sollte nur ein Beispiel sein.

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stummlfumml
vor 1 Minute von Bigwigster:

Der Ausgangspunkt von dir war " 

Der Ausgangspunkt kam von Dandy, auf den ich geantwortet habe, und war:

Zitat

Wenn die Nachfrage nach Aktien von nicht nachhaltig arbeitenden Unternehmen zurückgeht, dann wirkt sich das negativ auf deren Bewertung und damit direkt auf die Bezahlung der meisten Vorstände (auf deren Aktienoptionen bspw.) aus

Das ist allerdings bereits ein Missverständnis seinerseits, da sich veränderte Bewertungen zwar auf die Nachfrage auswirken, eine gesunkene Nachfrage jedoch nicht auf den rationalen Wert eines Unternehmens verändern. Ob sich ein Unternehmen nachhaltig nennt oder so genant wird, ist für dessen Wert so irrelevant wie die Farbe des Druckerpapiers, auf dem die Buchhaltung druckt. Relevant wird "Nachhaltigkeit" trivialerweise erst, wenn diese mit wertbeeinflussenden Veränderungen einhergeht. 

 

vor 1 Minute von Bigwigster:

...wenn die Nachfrage und damit der Preis nur aufgrund von "Nachhaltigkeits-" oder "Ethik"aspekten sinkt, ohne dass dahinter fundamentale Veränderungen des Unternehmenswert stehen, eröffnet das Überrenditen für aktive Anleger..." . Du sagtest eine andere Bewertung auf Grund von Nachhaltigkeit/Ethik ermöglicht Überrenditen. Das hast du geschrieben und darauf habe ich mich bezogen. Jetzt einen anderen "Ausgangspunkt" festlegen um in allgemeines Blabla über irrationale Bewertungen, Über und Unterbewertungen zu diskutieren lasse ich mich nicht ein.

Ich verschiebe hier nicht den Torpfosten. Dandy hat behauptet, dass die eigene Nachfrage den wirtschaftlichen Wert eines Unternehmens beeinflusst, um darauf sein Argument aufzubauen. Diese Behauptung ist aber hanebüchener Unsinn. Daraufhin sagtest Du, dass Du Dandy zustimmst und hast mir eine Annahme unterstellt, die ich nie getroffen habe. Deswegen nochmal die Quintessenz: mit dem Kauf von nachhaltigen ETFs lässt sich die Welt nicht verbessern.

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