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Bacchus

Depotverwaltung im Krankheits- oder Todesfall

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Bacchus
· bearbeitet von Bacchus

Hallo, Zusammen,

ich weiß jetzt nicht ob ich mit der Frage an dieser Stelle richtig bin. Falls nicht, lasst es mich wissen.

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit ETFs und habe folgende Positionen aufgebaut:

Zunächst hatte ich mich für eine 30/30/30/10 Variante entschieden

 

Depot 1 ING aktuell:

1. LU0488316133 COMSTAGE-S+P 500 U.ETF I   9T

2. LU0378434582 CS.-STX.EU.600 NR U.ETF I    7,5T

3. LU0635178014 COMS.-MSCI EM.M.T.U.ETF I   7T

4. LU1681045370 Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF EUR (A)  1T

5. LU0392495023 C.S.-MSCI PACIF.T.U.ETF I    2,5T

ca 27T

 

Nach weiteren Studien bin ich im Laufe der Zeit zu der Überzeugung gelangt, dass es, insbesondere wenn es um die Auszahlphase geht, sinnvoller ist mit einer kleineren Zahl von ETFs zu arbeiten und bespare jetzt ein 2. Depot mit 70/30 Ziel.

 

Depot 2 Onvista aktuell:

1. IE00B4L5Y983 ISHARES CORE MSCI WORLD UCITS ETF - USD ACC  16,7T  Sparplan 1000,-€ mtl.

2. IE00BKM4GZ66 ISHARES CORE MSCI EM IMI UCITS ETF - USD ACC    5,3T  Sparplan 500,- mtl

ca 22T

 

Außerdem bespare ich bis Ende des Jahres immer noch einen alten BSV (2,25%, bzw 2,5% Bonus bei Darlehensverzicht). Hier liegen derzeit ca 60T. Ist zugeteilt und wird nur noch bis Ende des Jahres bespart damit er nicht überspart wird. Bis zur Auszahlung (geplant mit Renteneintritt) wird weiter verzinst.

Außerdem

  • Tagesgeld derzeit ca 15T
  • Allgemeine Reserve mit 4 Monatsgehältern als Tagesgeld
  • Selbstbewohnte und bezahlte Immobilie.

Ich selbst habe noch 6 – 8 Jahre bis zur Rente.

Meine Frau, die bereits Rentnerin ist, hat dieses Jahr 70T geerbt. Jetzt haben wir ein kleines Luxus-Problem und fragen uns wie wir am besten anlegen.

 

Normalerweise würde ich jetzt das Depot 2 entsprechend aufstocken. Ich habe Spaß an Finanzen und kümmere mich 2- 4 mal im Monat damit.

Meine Frau hat von der Materie keinen „Schimmer“ und auch keine Lust sich damit zu beschäftigen. Außer Whats-up, mail und etwas Google am Handy oder Tablett war es das auch mit der Technik.

 

Die Frage ist jetzt, was macht sie, sollte mir etwas passieren oder falls ich nicht mehr in der Lage sein sollte mich um die Finanzen zu kümmern?

 

Der erste Gedanke war, ein unabhängiger Vermögensverwalter könnte hilfreich sein. Ich stieß schon vor einiger Zeit auf das VZ Vermögenszentrum und nahm Kontakt auf. Die Vorteile:

  • Filiale in der Nähe,
  • Persönliche Betreuung,
  • eigene Depot-Bank,
  • keine zu hohe Einstieghürde
  • meine Depots können übertragen werden.

Die Regelbasierte Vermögmensverwaltung mit relativer Stärke mit ETFs erscheint mir nicht falsch und die ETFs, in die investiert wird, passen zu meinen Vorstellungen.

 

Nach den Terminen mit den Mitarbeitern des VZ würde meine Frau diesen Weg gehen wollen. Besonders die persönliche Betreuung ist für sie wichtig.

 

Das weniger Gute ist, wie zu erwarten, die relativ hohe Verwaltervergütung von 1,4% plus MwSt p.a. (=1,67%) bezogen auf das durchschnittliche Kapital bei vierteljährlicher Abrechnung. Allerdings:

  • Depot- und Transaktionsgebühren sind enthalten
  • Auf Provisionsansprüche seitens Depotstelle oder Fondsgesellschaften wird verzichtet.
  • Etwaige Zuwendungen werden gutgeschrieben
  • keine Gebühren für Kauf, Verkauf Umschichtungen
  • Rabatte der Fondsgesellschaften werden gutgeschrieben
  • Etwaige Börsengebühren werden separat in Rechnung gestellt.

 

Zusätzlich kann der Kunde eine Gewinn-Zielmarke festlegen. Dann wird eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 10% des die Zielmarke übersteigenden Betrages (Nettorendite) fällig.

 

Was also tun?

 

Ich habe in Erwägung gezogen zunächst nur ein Depot für meine Frau mit den 70T verwalten zu lassen und dann zu sehen wie sich das entwickelt.

Ist das jetzt eine gute Idee?  Welche Alternativen haben wir? Andere Ideen?

 

Gruß,

 

Bacchus

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

Aus meiner persönlichen Erfahrung kenne ich eher Angebote in Richtung von 1% - 1,1% p.a als Asset-under-Management-Fee. Das scheint ein branchenüblicher Satz zu sein, aber ehrlich gesagt empfinde ich das für die erbrachte Leistung schon als schmerzhaft teuer.

 

Wenn wir über ein ETF-Depot reden, nimmt selbst der "ETF Papst Dr. Gerd Kommer" höchstpersönlich für die Vermögensverwaltung über seine Gerd Kommer Invest GmbH 0,9% p.a. (inkl MwSt., übernimmt allerdings erst Mandate ab 500k+).

 

1,67% p.a. finde ich daher schon hart. Insbesondere, wenn man davon ausgeht, dass du noch 20+ Jahre in der Lage bist dein Depot selber zu verwalten - was ich dir natürlich wünschen würde - denn dann kommt da eine ganz schöne Summe zusammen.

 

Was spricht denn deiner Meinung nach dagegen, den Kontakt zum Vermögensverwalter (oder ggf. sogar mehreren) als Plan B in der Hinterhand zu behalten?

 

Wenn du selber nur Buy&Hold mit ETFs betreibst, ein Depotübertrag möglich ist und ihr über eine ausreichend große Tagesgeld-Reserve verfügt, ist es ja nicht so, dass im Fall der Fälle eine sofortige Reaktion nötig wäre. Das ETF-Depot wird sich ja nicht wegen fehlendem Rebalancing innerhalb von zwei Monaten in Luft auflösen ...

 

Da könnte man meiner Ansicht nach auch ein paar Monate gar nichts machen und dann kann deine Frau ja immer noch die Entscheidung treffen, das Depot an den Vermögensverwalter zu übertragen (vorausgesetzt natürlich, die Depots laufen gemeinsam).

 

*Edit:* Achso, was natürlich immer geht, wenn man sich nicht mehr kümmern will: Sofortrente per Einmalzahlung. Das ist natürlich beim momentanen Zinsumfeld nicht gerade lukrativ, hat aber den Vorteil, dass es verhältnismäßig sicher ist.

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sedativ

Ich würde sehr von der Vermögensverwaltung abraten, das ist einfach viel zu teuer und bietet keinen erkennbaren Vorteil. 

Wenn es nur um die idiotensichere Verwaltung geht, könntest du auch die thesaurierenden Fonds (Amundi und die beiden Ishares) verkaufen, das Depot zur örtlichen Sparkasse übertragen, nichts mehr hin und her handeln und nur die Ausschüttungen verkonsumieren.

Die 70k dann entweder TG oder auf die vier Comstage verteilen.

 

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mipla

Sehe ich genauso wie mein Vorredner. Übertrag zur filialbank und gut ist.

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Cef
· bearbeitet von Cef

Umfassende notarielle Vorsorgevollmacht gegenseitig.

Ggf auch nochmal mit der jeweiligen Bank Vollmacht klären.

Haben eigentlich alle Banken fertig im Onlineangebot, zumindesten die ING.

Passwörter und Zugangsdaten narrensicher aufbewahren, beiden bekannt.

Fertig.

 

MSCI World kaufen wenn sonst alles finanzielle geregelt und das Geld über ist.

Leben genießen statt VV

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Steve777
· bearbeitet von Steve777
vor 9 Stunden von Bacchus:

ich weiß jetzt nicht ob ich mit der Frage an dieser Stelle richtig bin. Falls nicht, lasst es mich wissen.

Deine Frage ist keinesfalls falsch und weitaus sinnvoller als die zig-tausendste Frage nach dem ETF mit der besten Tracking-Differenz oder sonstigem, zweitrangigem Kram, den wir User hier oft niedertippen.

 

Eine Frage hätte ich noch:

Habt ihr Kinder und wird entsprechend was vererbt später?

Falls ja, sollte man das schon berücksichtigen und kann die Kinder frühzeitig einweihen in das spätere Erbe usw.

In diesem Fall wäre eine Vermögensverwaltung total überflüssig.

 

Allgemein:

Je älter man wird und je eher etwas "passieren" kann, desto einfacher und übersichtlicher würde ich mein Depot gestalten (sofern es denn geht), sprich möglichst nur eine Bank mit wenig möglichen Produkten (was aber bei dir nicht so leicht geht glaube ich...Steuern usw).

 

Bei euch steht nicht mehr die maximal mögliche Rendite im Raum finde ich, sondern das Kapital übersichtlich zugänglich (für den Fall der Fälle) an Wert zu erhalten (also nach Inflation) samt Genießen des restlichen Lebens (klingt vielleicht recht "dumpf", ist aber so) und das erst recht, wenn ihr keine Kinder haben solltet.

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stolper

...insgesamt m.E. ein sehr wichtiges Thema, das hier völlig zu Unrecht viel zu wenig diskutiert wird. Herr Kommer hat sich darüber übrigens auch Gedanken ("operatives Risiko") gemacht und favorisiert auch deswegen pflegeleichte ETFs.

 

Er beschreibt dieses Thema/Risiko hier:

 

"Argument 4: Einzelwertanlagen bedeuten mehr operatives Risiko 

Hier handelt es sich um ein Argument, das recht selten in der Diskussion rund um die Debatte “aktiv versus passiv investieren” auftaucht, aus unserer Sicht aber dennoch wichtig ist. Beim operativen Risiko geht es nicht um “Investmentrisiko”, also die Gefahr kurz- oder langfristiger Wertverluste einer Anlage. Operatives Risiko bedeutet vielmehr die Möglichkeit von Verlusten, die sich rein aus der praktischen Umsetzung und Durchführung einer bestimmten Anlagestrategie ergeben. Die Umsetzung einer Investmentstrategie auf Einzelwertanlagenbasis bringt ein ungleich höheres operatives Risiko mit sich als eine operativ sicherere Buy-and-Hold-Investmentstrategie auf der Basis von Indexfonds, da erstere einen um ein Vielfaches höheren “Beobachtungs- und Wartungsbedarf” aufweist. Dieser Gesichtspunkt ist vor allem für solche Privatanleger relevant, die in Eigenregie investieren. Sie sollten sich selbstkritisch die Frage stellen, was mit ihrem Einzelwertdepot geschieht, wenn sie die im Vergleich zu passivem Investieren höhere operative Komplexität des laufenden Monitorings ihres Ansatzes zeitweilig nicht oder nicht mehr leisten und bewältigen können. Mögliche Gründe und Anlässe für dieses nicht-mehr-leisten-Können sind: Krankheit, Urlaub, berufsbedingter Zeitmangel, andere Ablenkung oder ein genereller Rückgang des ursprünglich hohen Interesses an Aktienanlagenaspekten."

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sedativ
vor 25 Minuten von stolper:

Die Umsetzung einer Investmentstrategie auf Einzelwertanlagenbasis bringt ein ungleich höheres operatives Risiko mit sich als eine operativ sicherere Buy-and-Hold-Investmentstrategie auf der Basis von Indexfonds, da erstere einen um ein Vielfaches höheren “Beobachtungs- und Wartungsbedarf” aufweist.

 

Ein Depot aus zwei Dutzend dividendenzahlenden deutschen, britischen und amerikanischen Einzelwerten hat i.d.R. noch weniger "Wartungsbedarf" als ein ETF-Depot (insb. bei Thesaurierern). Die unterlassene Beobachtung und Wartung dürfte sich sogar meistens positiv auf die Rendite auswirken.

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stolper
vor einer Stunde von sedativ:

 

Ein Depot aus zwei Dutzend dividendenzahlenden deutschen, britischen und amerikanischen Einzelwerten hat i.d.R. noch weniger "Wartungsbedarf" als ein ETF-Depot (insb. bei Thesaurierern). Die unterlassene Beobachtung und Wartung dürfte sich sogar meistens positiv auf die Rendite auswirken.

 

...das ist - wie immer - Geschmackssache. Ich kann Herrn Kommer's o.g. Argument schon nachvollziehen bzw. glaube zu wissen, was er meint, praktiziere aber selbst den von dir dargestellten Ansatz, allerdings in einer noch etwas "radikaleren" Art und Weise mit mehr Konzentration: insg. weniger Einzelwerte und möglichst keine (oder nur geringe) Dividende, also Einzelwerte in der Art von "steuerästhetischen Thesaurierern". Beispiele dafür wären: Berkshire, Markel, Brookfield Asset Management, Fairfax, Danaher, Fortive, Alphabet, (Facebook), ...

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sedativ

 

@stolper 

Durch Thesaurierung oder geringe Ausschüttungen/Dividenden tritt in dem vom TO skizzierten Szenario allerdings das Problem auf, dass durch Verkäufe ständig aktiv in das Depot eingegriffen werden muss. Ausschüttende ETFs oder dividendenzahlende Aktien ermöglichen demgegenüber eine deutlich passivere und laienfreundlichere Herangehensweise.

 

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odensee
vor 2 Minuten von sedativ:

 

@stolper 

Durch Thesaurierung oder geringe Ausschüttungen/Dividenden tritt in dem vom TO skizzierten Szenario allerdings das Problem auf, dass durch Verkäufe ständig aktiv in das Depot eingegriffen werden muss. Ausschüttende ETFs oder dividendenzahlende Aktien ermöglichen demgegenüber eine deutlich passivere und laienfreundlichere Herangehensweise.

Und ein Entnahmeplan auf einen thesaurierenden ETF ermöglicht dazu noch eine konstante Auszahlungssumme.

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sedativ
vor 11 Minuten von odensee:

Und ein Entnahmeplan auf einen thesaurierenden ETF ermöglicht dazu noch eine konstante Auszahlungssumme.

 

Die konstante Auszahlung wäre unzweifelhaft ein Vorteil, den Entnahmeplan müsste allerdings jemand  kompetent auf- und vor allem umsetzen. Auch mit 90 Jahren soll ja noch Geld übrig sein. Also wieder eine Arbeit, die nicht selbst geleistet werden kann (z.B. Frau des TO) oder eine Menge Geld kostet.

 

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chirlu
vor 1 Minute von sedativ:

den Entnahmeplan müsste allerdings jemand  kompetent auf- und vor allem umsetzen.

 

Was heißt „kompetent umsetzen“? Meinst du, z.B. die DKB bekommt es nicht hin, automatisch für den vorgegebenen Betrag zu verkaufen?

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odensee
Gerade eben von sedativ:

Die konstante Auszahlung wäre unzweifelhaft ein Vorteil, den Entnahmeplan müsste allerdings jemand  kompetent auf-

Das macht der noch lebende Partner oder er beauftragt jemand damit.

 

Gerade eben von sedativ:

und vor allem umsetzen.

Das macht die Bank (manche bieten es allerdings nicht an) zu moderaten Preisen.

 

Gerade eben von sedativ:

Auch mit 90 Jahren soll ja noch Geld übrig sein. Also wieder eine Arbeit, die nicht selbst geleistet werden kann (z.B. Frau des TO) oder eine Menge Geld kostet.

Ist natürlich eine Frage der Planung, die früh genug stattfinden muss. Auch um ein Aktiendepot muss man sich kümmern. Ob das mit 90 noch geht? (Ich kenne 80jährige, die das garantiert nicht können und mit 70 auch schon nicht konnten). Wenn keine weiteren vertrauenswürdige Verwandte da sind, die sich auskennen, ist eine Filialbank wahrscheinlich noch eine sinnvollere Lösung als ein unbetreutes Aktiendepot. Wenn auch nichts vererbt werden soll, ist eine "Sofortverrentung" (genauen Begriff habe ich gerade nicht) die allereinfachste Lösung.

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sedativ

 

vor 2 Minuten von chirlu:

 

Was heißt „kompetent umsetzen“? Meinst du, z.B. die DKB bekommt es nicht hin, automatisch für den vorgegebenen Betrag zu verkaufen?

 

Das bekommt sie ganz bestimmt hin. Aber der vorgegebene Betrag müsste ja mitunter noch jahrzehntelang an die Inflation angepasst werden, um nicht irgendwann zu mickrig zu werden und dürfte aber auch nicht zu hoch gewählt werden, damit man nicht irgendwann blank dasteht.

 

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sedativ
· bearbeitet von sedativ
vor 17 Minuten von odensee:

Auch um ein Aktiendepot muss man sich kümmern. Ob das mit 90 noch geht?

 

Wenn das Einzelaktien- oder ausschüttende Aktien-ETF-Depot bei einer Filialbank liegt, muss man sich eigentlich um nichts mehr kümmern. Die Dividenden/Ausschüttungen wandern automatisch auf das Girokonto und können da abgehoben werden. Sollte (hoffentlich) auch in dreißig Jahren noch funktionieren.

 

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stolper
· bearbeitet von stolper
vor 1 Stunde von sedativ:

 

@stolper 

Durch Thesaurierung oder geringe Ausschüttungen/Dividenden tritt in dem vom TO skizzierten Szenario allerdings das Problem auf, dass durch Verkäufe ständig aktiv in das Depot eingegriffen werden muss. Ausschüttende ETFs oder dividendenzahlende Aktien ermöglichen demgegenüber eine deutlich passivere und laienfreundlichere Herangehensweise.

 

@sedativ & odensee:

...nee. Aber vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Ich meinte mit "steuerästhetischen Thesaurierern" keine ETFs/Fonds, sondern Aktien, die nicht ausschütten. Beispiel: ich habe im September 2015 eine Berkshire Hathaway-Aktie gekauft. Die Aktie ist seither stark gestiegen und ich musste seither weder eine Dividende noch die "Wertsteigerung" via einer Vorabpauschale versteuern (wäre es ein Fonds). In diesem Sinne betrachte ich die Aktie BRK.B/BRK.A als "steuerästhetischen Thesaurierer". 

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odensee
vor 6 Minuten von stolper:

In diesem Sinne betrachte ich die Aktie BRK.B/BRK.A als "steuerästhetischen Thesaurierer". 

Für jemand, der/die sich nicht darum kümmern will und kann (siehe Fragestellung), halte ich das für ungeeignet. Bei Bedarf muss man Anteile verkaufen, da muss man/frau schon aktiv werden. Solche Aktien (ich habe selber BRK.B im Depot) taugen meiner Meinung nach nicht für ein "ich will mich um nichts kümmern"-Seniorendepot. Sag ich jetzt mal als Senior :rolleyes:. Man muss dann zur Bank gehen (online geht ja nicht), und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit "beraten", in was anderes anzulegen. Selber ausreichend oft beobachtet (nicht bei mir...).

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sedativ
vor 13 Minuten von odensee:

Man muss dann zur Bank gehen (online geht ja nicht), und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit "beraten", in was anderes anzulegen. Selber ausreichend oft beobachtet (nicht bei mir...).

 

Die "Berater" sind wahrscheinlich, neben gierigen Erben in spe, die größte Gefahr für das Depot von Senioren, die sich nicht (mehr) selbst um ihre Finanzen kümmern können.

 

 

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odensee
vor 3 Minuten von sedativ:

Die "Berater" sind wahrscheinlich, neben gierigen Erben in spe, die größte Gefahr für das Depot von Senioren, die sich nicht (mehr) selbst um ihre Finanzen kümmern können.

Genau aus dem Grund würde ich eine weitestgehend beraterfreie Lösung anstreben. :rolleyes: Bei den Erben hängt es von der Erziehung ab. :w00t:

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s1lv3r

Wenn man sich wirklich nicht (mehr) selber zutraut das Vermögen sinnvoll zu verwalten, ist die Sofortrente per Einmalzahlung wohl wirklich die beste Lösung. Das ist bloß leider finanziell ähnlich unattraktiv, wie die 1,67% p.a. für den Vermögensverwalter.

 

Finanziell gesehen optimal wäre es, die Verwaltung so lange wie möglich selber zu übernehmen und dann im richtigen Moment abzugeben. Das setzt bloß leider ein Maß von Selbstreflektion voraus, welches ich mir dann selber nicht mehr zutrauen würde. :(

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whister
· bearbeitet von whister

Ich würde meine Strategie eher auf eine 1 Fonds Lösung (Vanguard FTSE All-World, Arero, etc.) umstellen anstatt einem Vermögensverwalter 1,67% p.a zu zahlen.

 

Das sollte auch für Jemanden ohne große Kenntnisse managebar sein. Zur Not dann über eine Filialbank.

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sedativ
vor 24 Minuten von whister:

Ich würde meine Strategie eher auf eine 1 Fonds Lösung (Vanguard FTSE All-World, Arero, etc.) umstellen ...

 

Das wäre im konkreten Fall eine sehr schlechte Lösung, da sämtliche Gewinne der letzten Jahre dann sofort versteuert werden müssten.

 

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Steve777
· bearbeitet von Steve777

Es geht um ca. 50k Depotvolumen. Die Gewinne werden jetzt auch nicht extrem sein, da erst seit einigen Jahren investiert wurde. 

Der Themenersteller kann die nächsten Jahre stückweise verkaufen u. z. B. in den Arero umschichten. Die 1602 Euro Sparerpausbetrag einfach jedes Jahr ausreizen u. fertig.

Es muss ja nicht von heute auf morgen sein.

 

Ich pflichte whister also völlig zu.

Einfach, übersichtlich und leicht zu erklären für Verwandte etc - das ist das was zählt im hohen Alter.

 

Auf Einzeltitel mit schwankenden Ausschüttungen usw. - das sehe ich als absolut ungeeignet an.

 

EDIT

Nachtrag:

Hab gesehen, dass die 60k im Bausparvertrag die 1602 Pauschbetrag schon fast ausreizen.

Das spricht übrigens zusätzlich GEGEN Produkte mit Ausschüttungen.

 

Trotzdem würde ich schauen, dass man in Richtung 1-Fonds-Lösung kommt.

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Bacchus

Zunächst mein Dank für die vielen Antworten.

Dieses Thema kam auf, als wir vor einigen Monaten die Themen Testament, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht erledigt haben. Da denkt man dann auch mal an Dinge, die sonst nicht so in den Vordergrund treten.  

vor 22 Stunden von s1lv3r:

Was spricht denn deiner Meinung nach dagegen, den Kontakt zum Vermögensverwalter (oder ggf. sogar mehreren) als Plan B in der Hinterhand zu behalten?

Wenn du selber nur Buy&Hold mit ETFs betreibst, ein Depotübertrag möglich ist und ihr über eine ausreichend große Tagesgeld-Reserve verfügt, ist es ja nicht so, dass im Fall der Fälle eine sofortige Reaktion nötig wäre. Das ETF-Depot wird sich ja nicht wegen fehlendem Rebalancing innerhalb von zwei Monaten in Luft auflösen ...

Da könnte man meiner Ansicht nach auch ein paar Monate gar nichts machen und dann kann deine Frau ja immer noch die Entscheidung treffen, das Depot an den Vermögensverwalter zu übertragen (vorausgesetzt natürlich, die Depots laufen gemeinsam).

 

Das mit dem Plan B hatte ich auch schon überlegt. Deswegen ja auch die Idee mit dem Versuchsballon zunächst nur ein Depot mit den 70T für meine Frau verwalten zu lassen, zumal man jederzeit wieder raus kann.

 

Die Trennung ist derzeit noch gewünscht. Es gibt da ja so Themen wie Vorsorgeschonvermögen, etc.

 

vor 22 Stunden von s1lv3r:

 

*Edit:* Achso, was natürlich immer geht, wenn man sich nicht mehr kümmern will: Sofortrente per Einmalzahlung. Das ist natürlich beim momentanen Zinsumfeld nicht gerade lukrativ, hat aber den Vorteil, dass es verhältnismäßig sicher ist.

 

Sofortrente halte ich für keine gute Lösung. Rendite gegen Null, hohe Gebühren und was kann dann noch vererbt werden?

 

Ich vergaß zu erwähnen, dass wir ein erwachsenes Kind haben (gut geraten, nicht gierig :thumbsup:), was dann erben würde wenn der Letzte den Löffel abgibt. Interesse an der Finanzwelt ist bisher aber weniger ausgeprägt, was aber sicherlich noch kommen kann und ja, hier wäre eine Vertrauensperson die übernehmen könnte.

 

Natürlich ist es einfach alles in einen ETF zu investieren. Deshalb tendiere ich ja auch eher dazu die Positionen aus dem Depot 1 (Comstage/Amundi) zu verkaufen und die Anzahl der Positionen zu verringern. Die Steuern würden mich aber schon ärgern.

 

ETF-Auswahl, Tracking Differenz etc, habe ich ja alles durch, Thesaurierend um Ordergebühren zu sparen (früher war das auch ein Steuerthema). Durch den BSV ist ja, wie festgestellt, der Freibetrag nahezu ausgeschöpft.

 

Direktversicherung in normale Kapital-LV umgewandelt, Riester und die Pensionskasse (damit hat uns der Gesetzgeber gleich 2 x verarscht) wurden beitragsfrei gestellt und eine Pflegeversicherung haben wir nicht. Darum ist der Plan so viel wie möglich bis zur Rente anzusparen und dann zu genießen.

 

Mich hatte auch das Konzept der VZ angesprochen. Mein Überlegung war wie folgt:

Wäre es nicht möglich durch eben diese aktivere, regelbasierte Verwaltung, bei der auf Marktbewegung entsprechend reagiert wird, eine bessere Rendite erzielt und auch das Risiko verringert werden könnte? Der „kleine“ Privatmann hat das Thema „hin und her macht Taschen leer“. Im vorliegenden Fall gibt es diese Kosten für „hin und her“ nicht. Damit relativieren sich die Gebühren und wenn 1,67% mehr dabei rausspringen haben wir zumindest keinen Aufwand mehr, bei ähnlicher Rendite wie heute. Zumindest sahen die vorgelegten Zahlen im Vergleich mit dem MSCI-World ziemlich vielversprechend aus.

Sehe ich das falsch?

 

Also, alles in allem reden wir dann zum Renteneintritt über 300T+, die mit Rendite angelegt sein wollen. Eine monatliche Auszahlung zb in Form eines Entnahmeplans um die Rente zu erhöhen ist die Wunschvorstellung. Sollte zwischenzeitlich der Pflegefall eintreten muss der Auszahlungsbetrag entsprechend erhöht werden. Und das Haus ist dann ja auch noch da.

 

vor 17 Stunden von mipla:

Sehe ich genauso wie mein Vorredner. Übertrag zur filialbank und gut ist.

Filialbank? Neben der Frage, wie lange wird es die noch geben, werden wir zukünftig, meiner Meinung nach, auch hier höhere Gebühren sehen. Aber ja, notfalls auch so. Ich muss zugeben, an die Möglichkeit hatte ich gar nicht gedacht weil nicht unabhängig und eh teuer. Muss dann auch mal einen Termin bei der Commerzbank machen. Plan "C"?

 

Ich habe lange nach entsprechenden Erfahrungsberichten zum VZ gesucht, bin aber nicht wirklich fündig geworden. Auch hier im Forum gibt es zu dem Thema nicht viel Aussagekräftiges zu lesen. Aber das ist ja auch nicht der Fokus.

Über Hinweise auf entsprechende Berichte etc. würde ich mich freuen.

 

Alternative Vermögensverwalter mit persönlicher Betreuung sind entweder zu weit weg, haben Konzepte, die mir nicht so zusagen oder viel zu hohe Einstiegshürden oder Gebühren. Ich behaupte aber auch nicht alle zu kennen.

 

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