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Strikt rationales Investieren als Langzeitanleger

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Cef
· bearbeitet von Cef

Einleitung:

 

Das Diversifikation für den Anleger notwendig ist dürfte unbestritten sein.

Ebenso die weltweite Anlage - ob nach Marktkapitalisierung oder anderen, aber ebenfalls regional orientierten Modellen. 

Das soll hier aber nicht das Thema sein und wurde bereits von vielen Foristen und natürlich von Kommer sehr gut aufbereitet.

Ich spare mir mal die Arbeit hier einzeln zu verlinken.

 

Dieses Konzept ist in den letzten 15-20 Jahren nochmal erheblich weiterentwickelt worden.

Ich beziehe mich dabei auf das Fama & French - Mehr-Faktor-Modell, das auch bereits hier diskutiert wird:
Factor-Investing mit ETFs.

Es ist, inzwischen Nobelpreis-geadelt und nochmals weiterentwickelt,

 eine wesentlicher Aspekt der Theorie des allgemeinen Marktrisikos.

 

Ich bin über einen Link hierzu ( DANKE an @R-Byte ) auf die Yotube-Videos

von Benjamin Felix, Anlageberater aus Kanada und von dort auf den Podcast „Rational Reminder“ gestoßen,

den er mit David Cameron betreibt. Dürfte auf allen Podcast-Playern auffindbar sein.

Beide arbeiten bei PWL in Kanada, einer Vermögensberatung für sehr wohlhabende Anleger.

(Sie arbeiten mit ETFs von Dimensional, meiner Kenntnis nach nicht für Privatanleger zugänglich. Aber darum geht es hier nicht.)

 

 

Damit sind wir beim eigentlichen Thema:

 

Ihr Ansatz ist Anlageentscheidungen nach dem Stand der Wirtschafts-/Finanz-Wissenschaften zu treffen.

Sie verwenden deshalb die in der Einleitung genannten Modelle.

Die entsprechenden Paper oder Studien werden natürlich angegeben und diskutiert.

Diese Art der Entscheidungsfindung sollte sich mE jeder Investor zumindest wirklich einmal konsequent klar gemacht haben. 

 

Strikt rational und statistisch an Anlageentscheidungen heranzugehen kann eine echte gedankliche Hilfe 

für die eine oder den anderen sein. Vor allem in schlechten Börsenzeiten.

 

Mir hat dieser Ansatz jedenfalls den entscheidenden Schubs gegeben,

mich künftig strikt an die evidenzbasierten und wissenschaftlichen Fakten zu halten. 

Ich habe schon mehrere ernsthafte Crashs mitgemacht und darf sagen, das ich zu den absolut ruhigen Händen gehöre.

Dennoch ist es ja manchmal ein bestimmter Blickwinkel und es macht „klick“.

Dieser Überbau hilft jedenfalls, wenn man auch grobe Schwankungen des Depots als erklärbar,

tolerierbar  und in gewisser Art auch beabsichtigt betrachten kann.

 

Wer in das Thema neu einsteigt  könnte sich einige Videos und Podcasts mal durcharbeiten und wirken lassen.

Diese Folge des Podcasts bringt, mit einem Arzt als Gast, einen sehr guten Einstieg:

Podcast #65: Investing based on the evidence pyramid: A few lessons from the medical profession. Mit Dr. Wendall Mascarenhas

 

Aber auch die anderen Folgen sind sehr hörens- bzw. lesenswert - selbst wenn man

nicht in gezielt in Faktoren, sondern nur weltweit nach Marktkapitalisierung investieren möchte.

Ich habe mir als nicht „Professioneller“ jedenfalls einige Beiträge mehrfach anhören bzw ansehen müssen,

was nicht nur an der unglaublich schnellen Sprechweise von BF liegt ...

Das Material ist in der Regel natürlich in den Shownotes zur weiteren Lektüre aufgeführt.

 

Bei Interesse könnten wir hier also Beiträge sammeln über diese Art

der Entscheidungsfindung bzw. über diese Herangehensweise.

 

Keinesfalls möchte ich damit eine Wiederholung der breitgekauten Aktiv-Passiv-Diskussion lostreten 

oder hier erneut Faktoren ausdiskutieren, dazu gibt es bereits einen Thread.. 

Es sei denn es gibt wirkliche Fakten.

;-)

 

 

Also:

 

Geht Ihr von der Art der Entscheidungsfindung her bereits so rational vor?

Seid Ihr mit dieser Herangehensweise zu anderen Entscheidungen gekommen?

:news:

 

 

 

Disclaimer: Ich bin kein Kunde der erwähnten Berater oder PWL oder DFA.

Persönlich glaube ich nicht, das ich mittelfristig anfange in Faktoren umzuschichten.

Langfristig halte ich es bei Neuanlagen aber für möglich.

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Gast231208

Hallo Cef,

Frage mich gerade: macht nicht jede Investor mit einer fixen ASSET-ALLOKATION inkl. Rebalancing (sofern er sich im Gegensatz zu mir auch daran hält) ein strikt rationales Investieren als Langzeitanleger?

Welchen Mehrwert sollten  die Faktor-ETFs bringen,  besonders nach Kosten?

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

Interessant. ^_^ Erst einmal vielen Dank für den Link. 

 

vor 1 Stunde von Cef:

Strikt rational und statistisch an Anlageentscheidungen heranzugehen kann eine echte gedankliche Hilfe für die eine oder den anderen sein.

 

Ich muss persönlich sagen, dass ich die umgekehrte Herangehensweise für genauso wichtig halte. Prinzipiell wird denke ich nämlich so gut wie jeder Anleger von sich selber glauben, dass seine Anlageentscheidungen rational und statistisch begründet sind. Aber selbst wenn man in der Ausgangslage ausschließlich über evidenzbasierte und wissenschaftliche begründete Anlageinformationen verfügen sollte, können sich in der praktischen Ausführung halt doch wieder ganz schnell menschliche Schwächen einschleichen.

 

Deswegen finde ich es halt auch interessant, sich mit dem Thema Behavioral Finance zu beschäftigen, um sich eben dieser systematischen Schwächen im Anlegerverhalten (Verlustaversion, Confirmation-Bias, Mental-Accounting, Home-Bias, etc.) bewusst zu werden und sein eigenes Anlegerverhalten auf Basis dieses Wissens besser reflektieren zu können.

*PS:* Auch wenn ich die meisten Foristen hier so einschätze, dass dort nichts wirklich Neues für sie drinstehen dürfte, hier gibt es eine kurze einleitende Abhandlung zu dem Thema. Vielleicht ist diese für den ein oder anderen Mitleser ja doch interessant. :)

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Bigwigster
vor 2 Stunden von Cef:

mich künftig strikt an die evidenzbasierten und wissenschaftlichen Fakten zu halten. 

Und was heißt dass nun konkret?

Mulitfaktor? Small Cap, Value, Momentum, Quality, Dividenden, Low Volatility? Sell in may?

Welche Assetallokation?

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uRaNobody
· bearbeitet von uRaNobody
vor 2 Stunden von pillendreher:

Hallo Cef,

Frage mich gerade: macht nicht jede Investor mit einer fixen ASSET-ALLOKATION inkl. Rebalancing (sofern er sich im Gegensatz zu mir auch daran hält) ein strikt rationales Investieren als Langzeitanleger?

Welchen Mehrwert sollten  die Faktor-ETFs bringen,  besonders nach Kosten?

Ich denke nicht, dass jeder mit einer fixen Asset-Allocation ein rationales Portfolio hat.

Wenn ich z.B. weiß das ich mit 70KG 5 Jahre länger lebe esse ich trotzdem nicht rational sondern auch mal Burger oder Kinderriegel und wiege halt 100kg ;)

Und wenn ich die Kinderriegel- und Burgerdiät mache jeweils fix zu 50% und nur die 2 Sachen esse ist es auch nicht rational nur weil es "fix" ist.

 

 

@Cef

1. Sehr interessanter Podcast gleich mal deine Vorgeschlagene Episode gehört und werde demnächst weitere hören !

 

2. Aus meiner Sicht,ist es erwiesen, dass Faktoren trotz höherer Kosten eine Outperformance erzielen. Ich denke, dass Multifactor ETF das beste Risiko/Renditeverhältnis haben.Siehe Kommer Fama French usw.

 

Wenn ich das akzeptiere wäre es rational 100% des Aktienanteils in Multifactor ETF zu investieren.

 

Mache ich es ? Nein !

Mein Aktienanteil besteht aus 30% Einzelaktien und 70% ETF und der 70% ETF-Anteil ist zu 50% in Klassische Market Cap ETF und 50% in Multifactor ETF.

Weiterhin habe ich auf den World ETF 50% und auf Emerging Market ETF 50% was sicher auch vom Forenstandard abweicht.

 

Warum?

An den Einzelaktien halte ich fest, weil ich bisher seit meinem Beginn Juli 2015 eine bessere Rendite als der Markt erzielt habe. Sollte sich das ändern würde ich die Einzelaktien vermutlich auch abstoßen.

 

Die ETF teile Ich zu 50% aus Angst auf(meine Vermutung) die schlechtere Strategie (Factor Investing) gewählt zu haben und somit eine Underperformance zu erzielen.

Daher der 50% Mittelweg. So werde ich nie die beste Rendite erzielen aber auch nie die schlechteste.

 

Letztendlich muss es jeder für sich entscheiden und ich denke kaum ein Mensch wird rational vorgehen.

 

Der Rationalste Aktienanteil wäre aus meiner Sicht: 90% Multifactor World und 10% Multifactor EM also quasi ACWI /All World Gewichtung der Länderverteilung :)

 

Wie willst du den vorgehen? Einzelne Faktoren ? Multifaktor?

Warum nicht komplett umschichten, wenn du wissenschaftlich davon überzeugt bist?

 

MfG uRaNobody

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Schwachzocker
vor 53 Minuten von uRaNobody:

...Letztendlich muss es jeder für sich entscheiden und ich denke kaum ein Mensch wird rational vorgehen.

Das ist sicherlich so. Es kommt bei der Geldanlage aber nun gerade darauf an, rationale Entscheidungen wenigstens anzustreben. Fehler wird man natürlich machen. Das ist aber kein Grund, sämtliche rationale Überlegungen in den Wind zu schlagen, nur mit der Begründung: "Man wird es ohnehin nicht 100%ig schaffen."

 

Wenn Du einerseits darlegst, dass Du den Mehrwert von Faktoren für erwiesen hältst, mithin also keine ernsthaften Zweifel daran hast und trotzdem anders investierst, dann ist das doch ein klarer Widerspruch. Wieso sollte man das, wovon man völlig überzeugt ist, nicht machen? Dafür gibt es nur eine Erklärung: Du bist nicht überzeugt.


 

Zitat

 

Die ETF teile Ich zu 50% aus Angst auf(meine Vermutung) die schlechtere Strategie (Factor Investing) gewählt zu haben und somit eine Underperformance zu erzielen.

Daher der 50% Mittelweg. So werde ich nie die beste Rendite erzielen aber auch nie die schlechteste.

 

Hier ist offenbar nicht verstanden worden, dass mit einem World-ETF keine Underperformance erzielt wird, zumindest keine wesentliche.
 

Zitat

An den Einzelaktien halte ich fest, weil ich bisher seit meinem Beginn Juli 2015 eine bessere Rendite als der Markt erzielt habe. Sollte sich das ändern würde ich die Einzelaktien vermutlich auch abstoßen.

 

Vermutlich ist das anders gemeint; aber für mich klingt das so, als wäre es Dein Ziel schlechter als der Markt abzuschneiden?

Bisher hast Du einen guten Schnitt gemacht, verkaufen möchtest Du aber erst, wenn Du endlich einen schlechten Schnitt gemacht hast.

 

 

 

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uRaNobody
vor einer Stunde von Schwachzocker:

Wenn Du einerseits darlegst, dass Du den Mehrwert von Faktoren für erwiesen hältst, mithin also keine ernsthaften Zweifel daran hast und trotzdem anders investierst, dann ist das doch ein klarer Widerspruch. Wieso sollte man das, wovon man völlig überzeugt ist, nicht machen? Dafür gibt es nur eine Erklärung: Du bist nicht überzeugt.

Ich bin überzeugt, dass es das beste wäre. Nur gibt mir keiner eine Garantie von daher traue ich mich nicht 100% in Faktoren zu investieren daher nur 50%.  Vermutlich ist die Angst > Überzeugung.

Ich bin auch überzeugt das es Außerirdische gibt. Würde ich deshalb mein ganzes Geld darauf verwetten? Nein !

 

Ein bisschen Demut tut jedem gut und man kann auch mal falsch liegen.

 

vor einer Stunde von Schwachzocker:


 

Hier ist offenbar nicht verstanden worden, dass mit einem World-ETF keine Underperformance erzielt wird, zumindest keine wesentliche.
 

Ich finde die Underperformance eines normal World-ETF ist signifikant !

Siehe z.B. hier Minute 7:10

 

 

vor einer Stunde von Schwachzocker:

Vermutlich ist das anders gemeint; aber für mich klingt das so, als wäre es Dein Ziel schlechter als der Markt abzuschneiden?

Bisher hast Du einen guten Schnitt gemacht, verkaufen möchtest Du aber erst, wenn Du endlich einen schlechten Schnitt gemacht hast.

 

 

 

Nein, dass ist natürlich nicht gemeint :) .  Aber nur weil ich momentan wesentlich besser abschneide investiere ich Umkehrschluss ja auch nicht 100% in Einzelaktien.

Wenn ich eine Strategie nicht ausprobiere kann ich auch nicht sicher wissen ob ich mit dieser besser oder schlechter fahre.

Sollte ich merken das ich es auf dauer nicht hin bekomme bin ich so Konsequent und trenne mich von der Strategie auch wenn ich dann Underperformance erziele.

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Schwachzocker
vor 31 Minuten von uRaNobody:

Ich bin überzeugt, dass es das beste wäre. Nur gibt mir keiner eine Garantie...

Das verstehe ich nicht! Welche Garantie ist denn besser als die eigene Überzeugung? Der Ruf nach Garantie zeigt eben, dass Du nicht überzeugt bist.

 

vor 33 Minuten von uRaNobody:

….

Ich finde die Underperformance eines normal World-ETF ist signifikant !

Siehe z.B. hier Minute 7:10

 

Das sind zwei lächelnde Gurkennasen, die sich im Rückblick gezielt das aussuchen, was besser war als der MSCI World. Trotzdem ist das keine Underperformance, sondern noch immer der Durchschnitt.

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uRaNobody
vor 24 Minuten von Schwachzocker:

Das verstehe ich nicht! Welche Garantie ist denn besser als die eigene Überzeugung? Der Ruf nach Garantie zeigt eben, dass Du nicht überzeugt bist.

 

Das sind zwei lächelnde Gurkennasen, die sich im Rückblick gezielt das aussuchen, was besser war als der MSCI World. Trotzdem ist das keine Underperformance, sondern noch immer der Durchschnitt.

Ich habe meine Standpunkte erläutert. Ob du Sie nicht verstehst oder verstehen willst ist mir egal. Nur das diskutieren, um des diskutieren willens, dafür ist mir meine Zeit zu Schade. Daher zurück zum Thema.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 4 Stunden von uRaNobody:

Die ETF teile Ich zu 50% aus Angst auf(meine Vermutung) die schlechtere Strategie (Factor Investing) gewählt zu haben und somit eine Underperformance zu erzielen.

 

Generell ist es ja auch schwer zu unterscheiden, ob man eine Anlageentscheidung hin zu einer neuen Theorie trifft weil man tatsächlich auf Basis von Fakten davon überzeugt ist, oder ob der treibende Faktor eher Fear of Missing Out (FOMO) ist und man daher nur aus Angst eine Investmentgelegenheit zu verpassen und deswegen langfristig unterdurschnittlich zu performen entscheidet.

 

Ich teile ehrlich gesagt im Moment auch zu 50/50 in Faktor/nicht-Faktor und habe möglicherweise unsinnige Beimischungen in meinem Depot (Krypto?), die wahrscheinlich nur auf diesen Effekt zurückzuführen sind.

 

Insofern hat @Schwachzocker da wohl schon recht, wenn er darauf herumreitet, dass man nicht "halb überzeugt" sein kann. :lol:

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penga

ich bin ein Mensch, wie könnte ich je rein rational handeln?

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uRaNobody
vor 8 Stunden von s1lv3r:

 

Generell ist es ja auch schwer zu unterscheiden, ob man eine Anlageentscheidung hin zu einer neuen Theorie trifft weil man tatsächlich auf Basis von Fakten davon überzeugt ist, oder ob der treibende Faktor eher Fear of Missing Out (FOMO) ist und man daher nur aus Angst eine Investmentgelegenheit zu verpassen und deswegen langfristig unterdurschnittlich zu performen entscheidet.

 

Ich teile ehrlich gesagt im Moment auch zu 50/50 in Faktor/nicht-Faktor und habe möglicherweise unsinnige Beimischungen in meinem Depot (Krypto?), die wahrscheinlich nur auf diesen Effekt zurückzuführen sind.

 

Insofern hat @Schwachzocker da wohl schon recht, wenn er darauf herumreitet, dass man nicht "halb überzeugt" sein kann. :lol:

@s1lv3rHmmm FOMO ist auch interessant.

Bei Krypto würde ich dir zustimmen diese Spekulation beruht wahrscheinlich tatsächlich auf FOMO, weil es dort ja, soweit ich weiß, keine Studien über eine langfristige Überperformance gibt bzw. Krypto ja noch gar nicht so lange existiert.

Trotzdem denke ich das es zur Diversifikation beitragen kann und keine große Korrelation zu Aktienmärkten besteht (meine Beobachtung , keine Studie). P.s. Ich habe dort auch einen kleinen Sparplan laufen.

 

Bei Faktor investieren denke ich, dass man nicht zu 100% investiert passiert eher aus Angst einen Fehler zu machen. Da bräuchte man aber wahrscheinlich einen Psychologen :D 

 

Ich versuche einfach nicht alle Eier in einen Korb zu legen und möglichst breit über verschiedene Anlageklassen und Strategien zu streuen.

 

 

Daher noch 2 schöne Zitate passend zum Thema:

John Maynard Keynes: Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.

Peter Lynch: Wir müssen verstehen, dass unsere Kapitalanlage – immer –auch von einem Unterbewusstsein beeinflusst wird. Nicht der Kopf, sondern der Bauch bestimmt über das Schicksal des Anlegers.

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Cef
· bearbeitet von Cef
vor 21 Stunden von pillendreher:

Frage mich gerade: macht nicht jede Investor mit einer fixen ASSET-ALLOKATION inkl. Rebalancing (sofern er sich im Gegensatz zu mir auch daran hält) ein strikt rationales Investieren als Langzeitanleger?

Welchen Mehrwert sollten  die Faktor-ETFs bringen,  besonders nach Kosten?

 

1.  Ich denke NEIN, die gewählte fixe Vorgabe muss ja nicht rational sein.

2.  Die Kosten sind nur unwesentlich höher und die Wertentwicklung über sehr lange Zeiträume (>20 Jahre)

deutlich besser. Ex post. Die Einleitung war aber nur dafür gedacht, meinen Weg zu dieser "DENKE" aufzuzeigen.

 

vor 20 Stunden von s1lv3r:

Aber selbst wenn man in der Ausgangslage ausschließlich über evidenzbasierte und wissenschaftliche begründete Anlageinformationen verfügen sollte, können sich in der praktischen Ausführung halt doch wieder ganz schnell menschliche Schwächen einschleichen.

Deswegen finde ich es halt auch interessant, sich mit dem Thema Behavioral Finance zu beschäftigen, um sich eben dieser systematischen Schwächen im Anlegerverhalten (Verlustaversion, Confirmation-Bias, Mental-Accounting, Home-Bias, etc.) bewusst zu werden und sein eigenes Anlegerverhalten auf Basis dieses Wissens besser reflektieren zu können.

Sic!

In der Theorie ist das Problem der Langfristanlage  (einerseits) durch die schon genannten Forschungen

und (andererseits) durch die Existenz der ETFs weitgehend gelöst.

Niemand den ich kenne handelt aber zu 100% so.

Auch ich (bisher)  nicht:

Ich habe zu meinem ETF-Weltdepot ebenfalls ein breit gestreutes Einzelaktiendepot

und setze in kleiner Portion außerdem auf einige Langfrist-Trends (Medizin, Wasserstoff).

Um sich das schönzureden könnte man es als Core-Satellite-Strategie bezeichnen. Rational ist es nicht.

:blushing:

 

vor 19 Stunden von uRaNobody:

Aus meiner Sicht,ist es erwiesen, dass Faktoren trotz höherer Kosten eine Outperformance erzielen. Ich denke, dass Multifactor ETF das beste Risiko/Renditeverhältnis haben.Siehe Kommer Fama French usw.

Wenn ich das akzeptiere wäre es rational 100% des Aktienanteils in Multifactor ETF zu investieren. Mache ich es ? Nein !

...

Warum nicht komplett umschichten, wenn du wissenschaftlich davon überzeugt bist?

:thumbsup:

Eben um diese letzte Frage geht es mir.

 

Zitat

Mein Aktienanteil besteht aus 30% Einzelaktien und 70% ETF und der 70% ETF-Anteil ist zu 50% in Klassische Market Cap ETF und 50% in Multifactor ETF.

Weiterhin habe ich auf den World ETF 50% und auf Emerging Market ETF 50% was sicher auch vom Forenstandard abweicht.

Warum?

An den Einzelaktien halte ich fest, weil ich bisher seit meinem Beginn Juli 2015 eine bessere Rendite als der Markt erzielt habe. Sollte sich das ändern würde ich die Einzelaktien vermutlich auch abstoßen.

Die ETF teile Ich zu 50% aus Angst auf(meine Vermutung) die schlechtere Strategie (Factor Investing) gewählt zu haben und somit eine Underperformance zu erzielen.

Daher der 50% Mittelweg. So werde ich nie die beste Rendite erzielen aber auch nie die schlechteste.

... 

Der Rationalste Aktienanteil wäre aus meiner Sicht: 90% Multifactor World und 10% Multifactor EM also quasi ACWI /All World Gewichtung der Länderverteilung :)

 

Das ist jetzt wirklich nicht persönlich, aber:

Wenn Du wirklich in den lt. Jahren nach Steuern und Gebühren mit Einzelaktien den MSCI-World geschlagen hast

(ich verfolge meine Ergebnisse nicht, ich hab es wahrscheinlich etwa erreicht) stellen sich rein rational halt wieder die Fragen:

 

1. Welches Risiko bist Du dafür eingegangen?

2. Ist Deine Performance nicht auch durch die wesentlichen 4-5 Faktoren erklärbar?

3. Ist es reproduzierbar über die nächsten Jah(zenht)e?

Und (sorry), luck or skill?

Und bei vielen, die ich kenne, sicher bei Dir nicht: Richtige Zahlen verwendet?

Nicht wenige da draußen vergleichen Ihre Performance ja immer noch mit dem DAX .....

Einzelaktien habe ich persönlich auch mal beigemischt weil ich dachte die TER meines Gesamtdepots zu senken und aus "Jagdtrieb".

Ich werde aber ruhiger, hab einige Lektionen im Leben lernen müssen.

 

Danke übrigens für den Video-Link.

Eigentlich gut gemacht (und zu Beiträgen von Schwachzocker kann ich mich nicht äußern, ist ganz rational auf meiner Ignore-Liste). 

 

 

Meine persönlichen unmaßgeblichen Gedanken:

Stände ich am heutigen Tag ( * !) vor einer Bargeldsumme X, die in Aktien anzulegen wäre, würde ich tatsächlich

schlicht binnen einer Minute den MSCI WORLD mit dem LOW-VOLATILITY mischen

und danach an die frische Luft gehen und das Leben genießen.

Wäre ich auf diesem Kenntnisstand schon vor 25 Jahren gewesen hätte ich viel Zeit und Geld (für das Leben) gespart.

 

Neuinvestitionen und Umschichtungen, wo immer sie sich ergeben, werde ich in diese Richtung lenken.

Ich kann nicht davon ausgehen, das ich in den nächsten 25 Jahren noch sicher komplexe Anlagestrategien selbst händeln kann oder möchte.

Ich gehe derzeit diesen Weg ( das Zitat stammt aus einem der Podcasts):

Darkness >> Enlightment >> Komplexity >> Simplicity

Umschichten ist aber unter steuerlichen Aspekten auch nicht ganz banal, hier bin ich noch am Rechnen.


*Künftige Erkenntnisgewinne vorbehalten  :D

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uRaNobody
vor 16 Minuten von Cef:

Das ist jetzt wirklich nicht persönlich, aber:

Wenn Du wirklich in den lt. Jahren nach Steuern und Gebühren mit Einzelaktien den MSCI-World geschlagen hast

(ich verfolge meine Ergebnisse nicht, ich hab es wahrscheinlich etwa erreicht) stellen sich rein rational halt wieder die Fragen:

 

1. Welches Risiko bist Du dafür eingegangen?

2. Ist Deine Performance nicht auch durch die wesentlichen 4-5 Faktoren erklärbar?

3. Ist es reproduzierbar über die nächsten Jah(zenht)e?

Und (sorry), luck or skill?

Und bei vielen, die ich kenne, sicher bei Dir nicht: Richtige Zahlen verwendet?

Nicht wenige da draußen vergleichen Ihre Performance ja immer noch mit dem DAX .....

Einzelaktien habe ich persönlich auch mal beigemischt weil ich dachte die TER meines Gesamtdepots zu senken und aus "Jagdtrieb".

Ich werde aber ruhiger, hab einige Lektionen im Leben lernen müssen.

Ja, ich habe die Ergebnisse in Portfolio Performance mit Steuern und Gebühren eingetragen und als Vergleich den MSCI World und MSCI EM genommen.

1. Keine Ahnung

2. Keine Ahnung

3. Keine Ahnung

 

Leider kann ich nicht wissenschaftlich erklären wieso eine Überperformance entstanden ist. Vielleicht komme ich ja noch zu dem Punkt an dem ich die restlichen Einzelaktien verkaufe mal schauen.

Ich habe die Einzelaktien jedoch bereits reduziert von ca. 70% auf nun nur noch 30% naja bzw. fließt kein neues Geld mehr rein :)

 

 

vor 16 Minuten von Cef:

 

Danke übrigens für den Video-Link.

Eigentlich gut gemacht (und zu Beiträgen von Schwachzocker kann ich mich nicht äußern, ist ganz rational auf meiner Ignore-Liste). 

Hier noch Links zu Gerd Kommer's Blog betreffend Factor Investing, falls du die noch nicht kennst.

Teil1: https://www.gerd-kommer-invest.de/factor-investing-die-basics/

Teil2: https://www.gerd-kommer-invest.de/integriertes-multifactor-investing/

 

 

vor 16 Minuten von Cef:

 

Meine persönlichen unmaßgeblichen Gedanken:

Stände ich am heutigen Tag ( * !) vor einer Bargeldsumme X, die in Aktien anzulegen wären, würde ich tatsächlich

schlicht binnen einer Minute den MSCI WORLD mit dem LOW-VOLATILITY mischen

und danach an die frische Luft gehen und das Leben genießen.

Wäre ich auf diesem Kenntnisstand schon vor 25 Jahren gewesen hätte ich viel Zeit und Geld (für das Leben) gespart.

 

Neuinvestitionen und Umschichtungen, wo immer sie sich ergeben, werde ich in diese Richtung lenken.

Ich kann nicht davon ausgehen, das ich in den nächsten 25 Jahren noch sicher komplexe Anlagestrategien selbst händeln kann oder möchte.

Ich gehe derzeit diesen Weg ( das Zitat stammt aus einem der Podcasts):

Darkness >> Enlightment >> Komplexity >> Simplicity

Umschichten ist aber unter steuerlichen Aspekten auch nicht ganz banal, hier bin ich noch am Rechnen.


*Künftige Erkenntnisgewinne vorbehalten  :D

Hmm warum ausgerechnet Low-Volatility. Ist ja quasi wie Stockpicking (ETF-Picking). Das halte ich für irrational :D

Es könnte ja auch sein, dass Low-Volatility genau die nächsten 20Jahre underperformt.

Wäre es nicht besser einen integrierten Multifactor-ETF zu kaufen ? Dann hast du das Risiko, dass ein Einzelner Faktor versagt ausgeschlossen siehe oben Gerd Kommer Teil 2.

 

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Cef
· bearbeitet von Cef
vor 5 Minuten von uRaNobody:

 

Hmm warum ausgerechnet Low-Volatility. Ist ja quasi wie Stockpicking (ETF-Picking). Das halte ich für irrational :D

 

 

Erwischt .....

Das genau ist mein Problem mit den Faktoren.

Sie erklären ex post die jeweiligen Depotergebnisse.

Ex ante wird es schwierig, weil sie eben nicht konstant sind.

 

Versuch einer rationalen Erklärung: Weil es der defensivste Faktor ist ?

Dann bliebe immer noch die 50/50 Aufteilung zu erklären 

o:)

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uRaNobody
vor 37 Minuten von Cef:

 

Erwischt .....

Das genau ist mein Problem mit den Faktoren.

Sie erklären ex post die jeweiligen Depotergebnisse.

Ex ante wird es schwierig, weil sie eben nicht konstant sind.

 

Versuch einer rationalen Erklärung: Weil es der defensivste Faktor ist ?

Dann bliebe immer noch die 50/50 Aufteilung zu erklären 

o:)

Wenn du dich für das Faktor investieren entscheidest solltest du auch zu dem Schluss kommen, dass nur Multifaktor Sinn macht.

Es kommt natürlich auch auf deinen noch vorhandenen Anlagehorizont an.

Wie du in Teil 1 Factor Investing Basics bei Gerd Kommer in der Renditetabelle lesen kannst kann es durchaus sein, dass du bei einzelnen Faktoren über 10 Jahre lang jedes Jahr eine underperformance erzielst z.B. Small Cap 1989 - 1998 -3,1% p.a.

Da würden wahrscheinlich die meisten wieder aufgeben und sagen weg mit dem Hexenzeug und verkaufen.

Wenn du nicht zu dem Schluss kommst würde ich wohl beim normalen Market Cap Portfolio bleiben.

 

Tja manchmal muss man auch Sachen machen die keinen Sinn ergeben :) Ich habe ja auch 50/50.

Oder du legst, wie du bereits geschrieben hattest, nur dein neues Geld "rational" an.

So erhältst du über die Dauer einen immer größeren Anteil.

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Leeloo Dallas
vor einer Stunde von uRaNobody:

Wenn du dich für das Faktor investieren entscheidest solltest du auch zu dem Schluss kommen, dass nur Multifaktor Sinn macht.

 

Das würde ich mal extremst hinterfragen.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 52 Minuten von Leeloo Dallas:

Das würde ich mal extremst hinterfragen.

Wozu das? Wenn man sich damit doch wohlfühlt und gut schlafen kann, ist doch alles gut.:wacko:

Dazu dann noch einige Einzelaktien, einen Water-ETF, eine kleine Prise Bitcions zur Geschmacksabrundung und fertig ist das rationale Depot.

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Gast231208
vor 1 Stunde von Schwachzocker:

Wozu das? Wenn man sich damit doch wohlfühlt und gut schlafen kann, ist doch alles gut.:wacko:

Dazu dann noch einige Einzelaktien, einen Water-ETF, eine kleine Prise Bitcions zur Geschmacksabrundung und fertig ist das rationale Depot.

 

Du wieder! ;)  https://de.wikipedia.org/wiki/Rationalität

Zitat

 

Rationalität

Mit Rationalität (von lateinisch rationalitas ‚Denkvermögen‘, abgeleitet von ratio ‚Berechnung‘, ‚Vernunft‘, ,Verstand', auch ‚Verhältnis‘, ‚(logischer) Grund‘, ‚Rechtfertigungsgrund‘, ‚Begründung‘[1]) wird ein vernunftgeleitetes und an Zwecken ausgerichtetes Denken und Handeln bezeichnet. Der Begriff beinhaltet die absichtliche Auswahl von und die Entscheidung für Gründe, die als vernünftig gelten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.[2] Er kann je nach Anwendungsbereich und je nachdem, was man als vernünftig betrachtet, unterschiedliche Bedeutungen haben. Man spricht in der Moderne deshalb auch von verschiedenen Rationalitäten der einen Vernunft.[3] ....

 

 

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nikolov
· bearbeitet von nikolov

Hier passend zum Thema ein paar Reports von FTSE, die ich generell sehr gerne lese:

What have you done with my small cap premium?

Whatever happened to the value premium?

 

Sie beziehen sich zwar (nur) auf den US-Aktienmarkt, aber gerade in den USA scheinen - im Gegensatz zu Europa - die Small Caps nie so richtig in die Pötte gekommen zu sein, wie hier zu sehen ist:

The Case Against Small Caps

 

Für mich heißt das: wenn Faktorinvestment, dann nur und ausschließlich Multifaktor. Ansonten nehme ich die Marktmeinung (d.h. 1 ETF, marktkapitalisierungsgewichtet, weltweit streuend).

 

 

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etherial
· bearbeitet von etherial
vor 16 Stunden von Cef:

Erwischt .....

Das genau ist mein Problem mit den Faktoren.

Sie erklären ex post die jeweiligen Depotergebnisse.

Eigentlich wolltest du die Diskussion nicht aufmachen, weil in dem Thread alles steht. Dann musst du aber das wesentliche überlesen haben.

 

Die Theorie über Faktoren besagt, dass die Faktoren IMMER da sind. Marktgewichtete Allokation geht von genau einem Faktor aus (beta), Faktorgewichtete geht von n Faktoren aus (z.B. beta, size, value, volatility, ...). Die Idee ist, dass eine Diversifikation über mehr als einen Faktor höhere Wahrscheinlichkeit für ein Free Lunch birgt. Da bisherige ETFs aber ein relatives Übergewicht auf Large, Growth, HighVolatility haben, führt eine Diversifikation über Faktoren zu extra-Anteilen in Small, Value, LowVolatility.

 

Eine Fehlkonzeption der Theorie über Faktoren ist hingegen die Annahme, dass es darum geht Kriterien für Outperormance in Vergangenheit zu suchen und dann diese Outperformer überzugewichten. Das würde ganz klar dem effizienten Markt widersprechen. Und wenn ich mir die Beiträge hier ansehe: Diese Annahme scheint bei den meisten Kritikern verbreitet zu sein (d.h. sie kritisieren etwas was nie behauptet wurde). Das Video ist für mich sehr anstrengend zu schauen, aber von den ersten paar Minuten habe ich den Eindruck, dass auch die das theoretische Konzept nicht verstanden haben, sondern nur die Mehrheitsmeinung wiedergeben.

 

In der Praxis sind die Beweise dafür, dass es Faktoren auch im realen Finanzmarkt gibt nicht eindeutig (Statistik mit zu wenigen nicht unbedingt repräsentativen Stichproben). Demnach würde ich es definitiv nicht als rational ansehen 100% auf diese Strategie zu setzen. Dennoch gehe ich davon aus, dass das Marktmodell nur mit beta Optimierungsspielraum hat, sodass sich die Hinweise auf (manche) Faktoren in Zukunft möglicherweise festigen könnten. Deswegen werde ich es auch nicht komplett ignorieren.

 

Zitat

Ex ante wird es schwierig, weil sie eben nicht konstant sind.

Wenn es ein Faktor ist, dann ist sein Einfluss beständig - nur nicht unbedingt positiv.

Zitat

Dann bliebe immer noch die 50/50 Aufteilung zu erklären 

o:)

Rational ist es nicht alles auf eine Karte zu setzen, wenn Unsicherheit über die Validität der Strategien herrscht. Es gibt Strategien, die ziemlich klar underperformen (aktive Fonds) und solche die aufwendig und riskant sind (Einzelaktien). Alles andere ist eine Frage von der Einschätzung des besten Marktmodells.

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R-Byte
On 11/20/2019 at 1:32 PM, Cef said:

Ich bin über einen Link hierzu ( DANKE an @R-Byte ) auf die Yotube-Videos

von Benjamin Felix, Anlageberater aus Kanada und von dort auf den Podcast „Rational Reminder“ gestoßen,

den er mit David Cameron betreibt. Dürfte auf allen Podcast-Playern auffindbar sein.

Ich bin durch Zufall auf den Kanal gestoßen und fand die Videos so gut, dass es oftmals einfacher war die Videos zu posten als den inhalt nochmal mit eigenen Worten zusammen zu fassen.

 

Zum Thema Radtionales Investieren und Faktoren sollte man die Unsicherheit und Komplexität der verwendeten Modelle vor Augen führen, die auf empirischen Beobachtungen beruhen. Ein einfaches Modell wie das CAPM machen nur wenige Annahmen und ist relativ Robust, auch wenn es nicht gut zu den Daten passt. Nimmt man jetzt die Faktoren Size und Value hinzu, dann passt das Modell besser, aber es besteht auch das Risiko, das die zusätzlichen Annahmen falsch sind. So könnte sich hinter dem Size Faktor andere Faktoren verstecken, die das höhere Risiko innerhalb der Small Caps beschreiben. Das Fünffaktor-Modell erklärt mit den zusätzlichen Faktoren Investment und Profitability die Vergangenheit noch besser auch hier besteht die Gefahr, dass man das Modell durch zu viele Freiheitsgrade auf die alten Daten overfittet.

 

Die Faktoren müssen für einen rationalen Anleger nachvollziehbar sein. Ich kann verstehen, dass ein schlecht bewertetes Unternehmen (Value Faktor) eine unsichere Markterwartung bezogen auf die zukünftigen Gewinne hat. Den Momentum Faktor hingegen kann ich mir nicht erklären, ebenso den low volatility Faktor.

 

Bei den verfügbaren Multifaktoretfs bin ich dann z.B. den von MSCI gewählten Faktoren ausgeliefert und weiß nicht, was passiert, wenn sich der Stand der Forschung ändert, neue Faktoren hinzukommen oder alte ersetzt werden.

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etherial
· bearbeitet von etherial
vor 1 Stunde von R-Byte:

Die Faktoren müssen für einen rationalen Anleger nachvollziehbar sein. Ich kann verstehen, dass ein schlecht bewertetes Unternehmen (Value Faktor) eine unsichere Markterwartung bezogen auf die zukünftigen Gewinne hat.

Hmm - kann man mit Value jetzt mehr oder weniger erwarten?

 

Zitat

Den Momentum Faktor hingegen kann ich mir nicht erklären,

Das wird doch von technischen Analysten immer mit Herdentrieb verargumentiert. Aktien die bisher gut gelaufen sind laufen später auch eher gut bzw. sind eher gefragt.

 

Zitat

ebenso den low volatility Faktor.

Naja einige hier behaupten ja dass Volatilität kein Risiko wäre (z.B. Ramstein in seinem RK-Thread mit dem O-Ton Aktien haben weniger Risiko als Tagesgeld). In regelmäßigen Abständen präsentiert ein Neuling hier eine Strategie wie er besonders volatile Titel mit Cost-Average-Effekt und/oder optimiertem Rebalancing zu Cash-Cow machen kann (und beweist das dann mit einem Sinus bei dem er immer unten kauft :unsure:). Tatsächlich habe ich auch schon in finanzfremden (philosophisch-sozialkritischen) Medien davon gelesen, dass die Banken die Volatilität an den Märkten selbst erzeugen, weil sie die am besten selbst ausnützen können ... (:wacko:). Was ich sagen will: Wer Volatilität nicht als Risiko ansieht ist schnell dabei zu viel Geld für volatille Titel zu bieten und damit die Kurse hoch zu treiben. Und das führt unmittelbar dazu, dass Werte mit geringer Volatilität zu besseren Preisen verfügbar sind.


Alle drei Erklärungen klingen irgendwie nicht nach effizientem Markt ...

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R-Byte
38 minutes ago, etherial said:

Hmm - kann man mit Value jetzt mehr oder weniger erwarten?.

Der Theorie nach ist Value aufgrund des höhren Risikos geringer bewertet und falls sich die Risiken nicht Realisieren und die Gewinne entgegen den erwartungen höher ausfallen werde ich belohnt. Der höhere Rendite ergibt sich demnach aus dem höheren Risiko, ähnlich wird auch die Small Cap Prämie argumentiert. Diese Prämien könnte auch in einem effizienten Markt bestehen bei dem jeder Teilnehmer diese Risiken kennt.

 

44 minutes ago, etherial said:

Das wird doch von technischen Analysten immer mit Herdentrieb verargumentiert. Aktien die bisher gut gelaufen sind laufen später auch eher gut bzw. sind eher gefragt.

Diese Erklärung beschreibt ja eine Ineffizienz des Marktes die zu einer Überbewertung führt. Da stellt sich die Frage, ob ein solcher Faktor auf dauer Bestand hat.

 

Low volatility kann als Beispiel für einen pseudofaktor genommen werden und wird inzwischen durch die Faktoren Investment und Profitability ersetzt.

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Cef

 

Rational investieren bedeutet auch die psychologischen Faktoren in den Griff zu bekommen.

Im RATIONAL REMINDER Podcast ist hierzu eine sehr unterhaltsame Episode entstanden.

 

Sollten sich die Devs dieser Welt mal anhören.      ^_^

 

Zitat

On today’s episode, we have Dr. Daniel Crosby joining us for an insightful discussion about the psychology behind investing behaviour. Dr. Crosby is a behavioural finance expert and asset manager who applies his study of market psychology to help people better understand the financial decisions they make and to shed some new light on our ability to be rational. We talk about the inevitability of our emotions and how they impact our actions, but also how they might be leveraged for positive outcomes. As far as behavioural biases are concerned, overconfidence is by far the biggest threat to our investment success, but on the flip side, Dr. Cosby shares why, outside of investing, this trait can serve us really well. We enquire about his thoughts on how wealth changes people’s behaviour, on whether the FIRE Movement has some credibility to it, and he explains why having a strong theoretical underpinning is necessary when making decisions based on empirical data. Join us for some more science-based investment advice! 

https://podcasts.apple.com/de/podcast/the-rational-reminder-podcast/id1426530582?i=1000458740247

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