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Der Horst

RK1 & RK2 mit fixer Summe, Rest RK3 ?

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Der Horst
· bearbeitet von Der Horst
2 hours ago, Schwachzocker said:

Krankheit, Arbeitslosigkeit, Scheidung...

  • Krankheit: Krankenversicherung + BU. Wenn BU nicht möglich, siehe Arbeitslosigkeit.
  • Arbeitslosigkeit: ALG1 + Rücklage (Bei mir z.B. um die 30 Monatsausgaben zusammen). Falls Du länger arbeitslos bist, gibt es irgendwann Harz-4 und davor wird Dein Vermögen so oder so vollständig aufgebraucht.
  • Scheidung: Ggf. Ehevertrag. Ansonsten: Im Sinne des Zugewinnausgleichs sollte es doch egal sein, ob Du höhere Liquidität im Depot hast oder nicht. Um die gewünschte Allokation zu behalten, wird dann so oder so jedes Asset anteilig verkauft. Für Scheidungsnebenkosten, wie einen Umzug, gibt es die Rücklage.

 

Kurz: Ich sehe nicht, weshalb Du für die Beispiele höhere Liquidität als durch zuvor geplante, fixe Rücklagen benötigst.

 

Es sei denn, Du siehst Dich perspektivisch von Harz-4 bedroht und möchtest den Eintritt durch Vermögensverzehr möglichst lange hinauszögern oder bist finanziell abhängig von Deinem Ehepartner. Gemeint ist das allgemeine "Du", mir ist natürlich klar, dass Du nur Beispiele genannt hast, aber die kann man ja durchaus mal zu Ende denken.

 

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Schwachzocker
vor 1 Minute von Der Horst:
  • Krankheit: Krankenversicherung + BU....

Wenn die BU zahlt, ist es ja gut. Das ist aber auch ein erhebliches Risiko.

 

vor 2 Minuten von Der Horst:
  •  Falls Du länger arbeitslos bist, gibt es irgendwann Harz-4 und davor wird Dein Vermögen so oder so vollständig aufgebraucht.

Eben!

 

vor 3 Minuten von Der Horst:
  • Um die gewünschte Allokation zu behalten wird dann so oder so jedes Asset anteilig verkauft....

Eben!

 

vor 4 Minuten von Der Horst:

...

Kurz: Ich sehe nicht, weshalb Du für die Beispiele höhere Liquidität als durch zuvor geplante, fixe Rücklagen benötigst.

Ich meine nicht unbedingt, dass man höhere Liquidität benötigt, sondern eventuell geringere Schwankungen. Das lässt sich nicht nur durch mehr Liquidität erreichen.

 

Aber was soll`s. Jeder muss das Risiko für sich selbst beurteilen.

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Norica
Am 28.11.2019 um 20:27 von Der Horst:

Ein Thema was mich schon länger umtreibt, weshalb soll das Depot eigentlich in prozentuale Anteile aufgeteilt werden?

 

Klar erlaubt das Rebalancing, aber abgesehen davon: Ist der Anlagehorizont für den Großteil des Portfolios lange genug sollte man eh nicht viel Vermögen in RK1/RK2 parken.

Was bleibt sind relativ unplanbare höhere Ausgaben, die man wenn sie auftreten, mit der Liquidität aus RK1/RK2 stemmen könnte. Aber mal angenommen ich hätte 500k an Assets im Portfolio, brauche ich dann bei einem Beispielhaften 70/30-Depot wirklich 150k Tagesgeld? Vielleicht spiele ich mit dem Gedanken, mir ein Zweitauto für ca. 40k anzuschaffen, wenn sich die Geglegenheit bietet, aber mehr an "spontanen" Ausgaben/Konsumwünschen habe ich nicht. Weshalb dann 150k Tagesgeld horten?

 

Meine Überlegung daher:

  • RK1:
    • Typ: Tagesgeld.
    • Anteil: Nur Notgroschen. Falls man den eh nicht zum Portfolio dazu zählt halt 0%.
  • RK2:
    • Typ: Asset, welches sich Antizyklisch zu RK3 verhält. Etwa IG+ Staatsanleihen, noch besser A+ Staatsanleihen. Währung Euro/Hedged oder zumindest global gestreut.
    • Anteil: Fixe Summe, nämlich in etwa so viel, wie man potentiell ausgeben möchte für etwas Teures, was im Zweifel auch noch einige Monate warten kann. Konsumausgaben also, Zweitauto, Segelboot, teurer Urlaub, ...
  • RK3:
    • Typ: Klassisches Aktien- oder High-Yield-Anleihenportfolio.
    • Anteil: Rest vom Vermögen.

 

 

Alle notwendigen Ausgaben können aus dem ausreichend dimensionierten Notgroschen bezahlt werden (daher ja der Name...).

Bei ungeplanten Konsumausgaben kann RK2 angezapft werden, falls RK3 gerade im Tief ist - oder RK3, falls RK2 im Tief ist. Wenn beides im Keller steht, was bei guter Asset-Auswahl für RK2 unwahrscheinlich ist, muss man halt in den sauren Apfel beißen und seinen Konsum mit Verlusten realisieren oder noch etwas warten.

 

Ich sehe bei diesem Ansatz viele Vorteile zur klassischen prozentualen RK1 zu RK3 Aufteilung. Übersehe ich hier etwas? Was denkt ihr?

 

Abgesehen davon, dass ich mit 500k an Assets und einem Job sicher keine Gedanken machen würde, woher ich Geld bekomme, finde ich die Aufteilung 70/30 für mich nicht relevant.

Ich lasse mir in so einer Situation noch einreden ein paar Monatsgehälter in der Hinterhand zu halten, aber alles andere finde ich übertrieben.

 

Was bitteschön sind ungeplante Konsumausgaben? Kenne ich nicht und brauche demzufolge auch kein Geld dafür bereitzuhalten.

Für andere unvorhersehbare Ereignisse gibt es, wie hier auch schon geschrieben,  meist erstmal eine 'Versicherung', die einspringt.

 

Was ich mich immer frage: Wie finanziert denn mein Nachbar, von dem ich zufällig genau weiß, er hat keine 500k an Assets rumliegen, sein Zweitauto?! :lol:

Was will man denn, Sicherheit? Die gibt es wenn nur sehr beschränkt. Das, auf was man sich vorbereitet, tritt meist nicht ein und wenn es eintritt, dann nicht zu dem Zeitpunkt, an dem man es erwartet. Andererseits kommt das, was dann wirklich kommt, oft so überraschend und schnell, das man sich nicht darauf vorbreiten konnte. Was bleibst also? Individuelle, überlegte Entscheidungen des Einzelnen statt pauschale Maßnahmen. Und da ist meine Meinung ist immer noch 97% in RK3, der Rest ist meinetwegen der Notgroschen.

Wer natürlich nicht nur Geld investiert, was er nicht mehr benötigt, muss anders vorgehen. :-*

 

 

LG

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Der Heini
Am 28.11.2019 um 20:27 von Der Horst:

Meine Überlegung daher:

  • RK1:
    • Typ: Tagesgeld.
    • Anteil: Nur Notgroschen. Falls man den eh nicht zum Portfolio dazu zählt halt 0%.
  • RK2:
    • Typ: Asset, welches sich Antizyklisch zu RK3 verhält. Etwa IG+ Staatsanleihen, noch besser A+ Staatsanleihen. Währung Euro/Hedged oder zumindest global gestreut.
    • Anteil: Fixe Summe, nämlich in etwa so viel, wie man potentiell ausgeben möchte für etwas Teures, was im Zweifel auch noch einige Monate warten kann. Konsumausgaben also, Zweitauto, Segelboot, teurer Urlaub, ...
  • RK3:
    • Typ: Klassisches Aktien- oder High-Yield-Anleihenportfolio.
    • Anteil: Rest vom Vermögen.

Die Überlegungen hatte ich auch schon, was mich aber davon abgebracht hat:

IG+ Staatsanleihen und A+ Staatsanleihen sind in meinen Augen schon so hoch bewertet und dazu noch der negative Zins, daß die kaum noch Rendite abwerfen, also nicht besser als Tagesgeld sind.

Da meine Assetallokation aber keineswegs festgezurrt ist, habe ich mich von 70/30 innerlich schon verabschiedet, zumal ich gar nicht weiß wie ich eigene Immobilien, Grundbesitz usw. da genau einordnen soll.

Daher mein sehr simpler Ansatz: Die fixen Unkosten (Versicherungen, Steuern, Grundbesitzabgaben, Strom, Wasser usw.) für 1 Jahr auf Tagesgelkonto, der Rest in RK3. Mit zunehmenden Spareinlagen ändert sich daher mein Portfolio immer mehr zu RK3. Das soll sich erst ändern, wenn ich aufhöre zu arbeiten, dann wird aus RK3 gelebt.

Idee dahinter: Wenn Aktien fallen, dann kann ich das mit RK1 und weiterarbeiten aussitzen, wenns länger dauert, muß ich eventuell Teile von RK3 mit Verlust verkaufen. Bin ich aber über Jahre nicht in RK3 investiert habe ich auch auf Gewinne verzichtet. Da das alles nicht vorhersehbar ist, kann es sein, daß ich Verluste einfahre, oder aber es sich in etwa ausgleicht, kommt auf die Länge des Crashs bzw. der Erholung an.

Ob man jetzt noch ein Reservekonto als zusätzliches TG Konto für Urlaube/Auto führt muß jeder selber wissen, kann man auch machen. Bei unplanmäßigen hohen Kosten kann man auch Aktien verkaufen, ist ja nicht verboten.

Meine Risikofestlegung ergibt sich somit aus den fixen Unkosten/Jahr.

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dev
· bearbeitet von dev

Statt auf RK1 setze ich auf Dividenden, welche meine Einnahmen pro Jahr erhöhen ( sind inzwischen ca 3-4 Monate Lebenskosten ) und wenn diese nicht benötigt werden, werden günstige Aktien gesucht, die wiederum die Dividendeneinnahmen erhöhen. Die Hoffnung ist, das diese Dividendenströme irgendwann zum Leben reichen.

Falls es dennoch zu einem Sonderbedarf an Kapital kommen sollte ( ist in den letzten 10 Jahren nicht passiert ) kann man sicherlich einen kleinen Kredit bekommen, der sich schnell per Dividenden ablösen läßt oder halt ein wenig RK3 veräußern.

 

Ein Auto haben wir schon lange nicht mehr, Kosten/Nutzen-Rechnung zu schlecht.

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Yoko

Ich mache es ebenfalls so: RK1 (Tagesgeld und Festgeld) hat einen fixen Betrag (angepasst an die Lebensumstände), alles darüber geht in Immobilien und Aktien.

 

Die Superreichen (Bill Gates, Jeff Bezos & Co.) horten auch keine 30 Mrd. Cash, nur um eine 70/30-Aufteilung zu erfüllen. Im Gegenteil, diese sind teilweise sogar recht knapp was Cash angeht (für deren Verhältnisse), da Cash mit jedem Tag an Wert verliert. Bei größeren Anschaffungen muss da auch mal auf Kredite zurück gegriffen werden (was sich in Summe rentiert, da die Assets mehr Gewinn abwerfen als man an Kreditzinsen zahlt).

 

Bei kleinen Depots, wie es hier meistens der Fall ist, macht eine prozentuale Aufteilung aber durchaus Sinn. 

 

 

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von Yoko:

...

Die Superreichen (Bill Gates, Jeff Bezos & Co.) horten auch keine 30 Mrd. Cash, nur um eine 70/30-Aufteilung zu erfüllen....

Die horten dann entsprechend hochwertige Staatsanleihen.

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Der Horst
8 hours ago, Yoko said:

 

Die Superreichen (Bill Gates, Jeff Bezos & Co.) horten auch keine 30 Mrd. Cash, nur um eine 70/30-Aufteilung zu erfüllen. Im Gegenteil, diese sind teilweise sogar recht knapp was Cash angeht (für deren Verhältnisse), da Cash mit jedem Tag an Wert verliert. Bei größeren Anschaffungen muss da auch mal auf Kredite zurück gegriffen werden (was sich in Summe rentiert, da die Assets mehr Gewinn abwerfen als man an Kreditzinsen zahlt).

 

Bill Gates gibt an, mehr als 60% in Aktien zu stecken. Der Rest sind wohl überwiegend Staatsanleihen, mehr als 30 Mrd. also. Im US-Raum wird übrigens auch gerne von "Cash" gesprochen bei kurzlaufenden Treasuries.

 

12 hours ago, dev said:

Statt auf RK1 setze ich auf Dividenden, welche meine Einnahmen pro Jahr erhöhen ( sind inzwischen ca 3-4 Monate Lebenskosten ) und wenn diese nicht benötigt werden, werden günstige Aktien gesucht, die wiederum die Dividendeneinnahmen erhöhen. Die Hoffnung ist, das diese Dividendenströme irgendwann zum Leben reichen.

 

Das finde ich tatsächlich sehr nachvollziehbar. Wenn ich einzelne Aktien halten würde, hielte ich es wohl genau so wie Du. Allerdings vermeide ich gerne die 26% Steuerlast auf Dividenden (oberhalb des Freibetrags), was mit ETFs leichter möglich ist.

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Der Horst
On 12/1/2019 at 9:37 PM, Norica said:

Was bitteschön sind ungeplante Konsumausgaben? Kenne ich nicht und brauche demzufolge auch kein Geld dafür bereitzuhalten.

 

On 12/9/2019 at 8:55 AM, Der Heini said:

IG+ Staatsanleihen und A+ Staatsanleihen sind in meinen Augen schon so hoch bewertet und dazu noch der negative Zins, daß die kaum noch Rendite abwerfen, also nicht besser als Tagesgeld sind.

 

Ich bin tatsächlich der Strategie im Ausgangspost gefolgt: Habe eine fixe Summe in ein "RK2"-Asset allokiert, von dem ich annahm, dass es sich im Krisenfall gegengesetzt zu Aktien verhält.

 

Die "spontane Konsumausgabe" war dann ein neues Auto im Aktionsangebot. Trotz Corona-Verlust in RK3 und Überschreiten des Kaufbetrages vom Notgroschen, konnte ich so "Cash" kaufen und habe noch immerhin einen kleinen Gewinn (<5%) mitgenommen, da das RK2-Asset (IG+ Staatsanleihen) sich tatsächlich antizyklisch entwickelt hat.

 

In absoluten Beträgen alles nicht so spannend, aber die Erfahrung bestärkt mich darin, mit fixem RK2 mehr in RK3 gehen zu können.

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Wertpapiernoob

Mit welchen Instrumenten hast du deinen RK2 nun abgedeckt? Hierzu hattest du leider nichts mehr geschrieben.

 

Im Anleihenbereich gefallen mir oft die aktiven Investmentfonds mehr, da diese mehr flexibel in Ihren Anlageuniversum sind und daher einfache Indizes auf dem ersten Blick "outperformen". Schaut man sich die Zusammensetzung (Bonität, Anleihenart, Währungsraum) aber genauer an, dann stellt man fest dass man beim Aufbau der Bestandteile, man mit ETFs "dann doch besser" gefahren wäre.

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Der Horst
1 hour ago, Wertpapiernoob said:

Mit welchen Instrumenten hast du deinen RK2 nun abgedeckt? Hierzu hattest du leider nichts mehr geschrieben.

Amundi Global Govies ETF, also Investment-Grade Staatsanleihen von Industrieländern als ETF.

 

Ein Global Aggregate ETF hätte aber sehr ähnlich abgeschnitten.

 

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Wertpapiernoob

Darf ich fragen wie du zu dieser Entscheidung gekommen bist? Ich möchte diese nicht in Frage stellen bzw. kritisieren, aber dennoch erörtern wollen.

 

Da du keine Währungsgesicherte Variante genommen hast und der globale Anleihenmarkt von USD dominiert ist, hast du ein ordentliches Währungsrisiko was m.M.n. viele unterschätzen. In den letzten Jahren hat dies zwar sehr gut funktioniert, aber es gab in der Vergangenheit auch Zeiträume wo man viele Jahren nur Verluste gefahren hat. Die Möglichen Erträge aus Kursgewinne + Zinskupons ist deutlich geringer als die Volatilität der Devisenkurse die im ETF enthalten sind.

 

Da im lokalen EUR-Währungsraum nicht viel zu holen ist, bietet sich m.M.n. eine Mischung aus EUR-Anleihen oder währungsgesicherten Fremdwährungsanleihen und Fremdwährungsanleihen als optimale Mischung für RK2 an. Die Risikoneigung kann man dann mit EUR / Fremdwährungen, Bonität der Emittenten und der Anliehenart adjustiert werden.

 

 

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Madame_Q
vor 13 Minuten von Wertpapiernoob:

Da du keine Währungsgesicherte Variante genommen hast und der globale Anleihenmarkt von USD dominiert ist, hast du ein ordentliches Währungsrisiko

Die Frage, ob mit oder ohne Währungsabsicherung bei globalem IG-Anleihen-ETF kommt sehr oft.

Es gibt keine eindeutig bessere Antwort glaube ich.

 

Wenn das Ziel eine möglichst gegenläufige Entwicklung bei einem Aktien-Crash sein soll (z.B. Aktien gehen um 20% runter, Anleihen-ETF soll um 5% steigen), empfiehlt sich dann nicht tatsächlich eher die normale Variante ohne Währungssicherung?

 

Der Thread ist übrigens gut finde ich.

Mein Mann und ich setzen es in unserem Depot ähnlich um (nur Notgroschen und der komplette Rest in den riskanten Depotteil).

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stagflation
vor 25 Minuten von Wertpapiernoob:

Da im lokalen EUR-Währungsraum nicht viel zu holen ist, bietet sich m.M.n. eine Mischung aus EUR-Anleihen oder währungsgesicherten Fremdwährungsanleihen und Fremdwährungsanleihen als optimale Mischung für RK2 an.

 

Das solltest Du genauer erklären - sonst ist es nämlich falsch. Hedging führt dazu, dass man vom höheren Zinsniveau in anderen Währungsräumen eben gerade NICHT profitieren kann.

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Wertpapiernoob
vor 3 Minuten von Madame_Q:

Wenn das Ziel eine möglichst gegenläufige Entwicklung bei einem Aktien-Crash sein soll (z.B. Aktien gehen um 20% runter, Anleihen-ETF soll um 5% steigen), empfiehlt sich dann nicht tatsächlich eher die normale Variante ohne Währungssicherung?

 

Das so einfach herunterbrechen zu wollen hallte ich für sehr naiv, da sich die Entwicklung von Zinsen und Devisenkursen nicht prognostizieren lässt. Vermeidest du zumindest das Fremdwährungsrisiko, kannst du ein Risiko ausschalten.

 

vor 1 Minute von stagflation:

 

Das solltest Du genauer erklären - sonst ist es nämlich falsch. Hedging führt dazu, dass man vom höheren Zinsniveau in anderen Währungsräumen eben gerade NICHT profitieren kann.

Wollte auch nicht sagen das man direkt vom höheren Zinsniveau profitieren kann, sondern nur auf Umwegen.

 

Wollte ausdrücken das Euro Corp Bond (0,54% Endfälligkeitsrendite und 5,1 mod. Duration) weniger attraktiv, als Global Corp Bonds EUR Hedged (1,76% Endfälligkeitsrendite und 7,2 mod. Duration) ist. Es stimmt das über lange Zeiträume die Performance "identisch" sein sollte, aber es bietet dennoch mehr Diversifikation weil man vom eigenen Währungsraum entkoppelt ist. Oder ganz anders: Strategisch halte ich es für eine bessere Entscheidung.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 9 Minuten von Wertpapiernoob:

Das so einfach herunterbrechen zu wollen hallte ich für sehr naiv

Ich habe es nicht einfach heruntergebrochen, sondern deshalb meinen Post extra als Frage formuliert.

 

Sofern man in US lastige Welt ETFs wie den MSCI World oder Acwi investiert ist und dieser einen Crash erleidet, hatte sich in der Vergangenheit zumindest sehr angeboten, ungesicherte US-Treasuries im Depot zu haben, da diese am stärksten in diesem Aktiencrash gegenläufig waren.

Mit einem Währung-Hedging würde man diesen Effekt vermute ich eher unterdrücken.

 

vor 9 Minuten von Wertpapiernoob:

Wollte ausdrücken das Euro Corp Bond (0,54% Endfälligkeitsrendite und 5,1 mod. Duration) weniger attraktiv, als Global Corp Bonds EUR Hedged (1,76% Endfälligkeitsrendite und 7,2 mod. Duration) ist.

So einfach lässt sich dies eben nicht vergleichen, wie du ja selbst schreibst, da durch dass Hedging zusätzliche Kosten verursacht werden, die in der TER nicht enthalten sind. Die vorteilhafte Endfälligkeitsrendite wird durch die Hedging-Gebühren also verkleinert. 

 

Aber ich gebe dir recht, dass in der Summe aktuell wohl ein Euro gehedgter globaler Anleihen ETF vermutlich die bessere Wahl wäre als ein reiner Euro-Anleihen-ETF.

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Wertpapiernoob
vor 50 Minuten von Madame_Q:

Ich habe es nicht einfach heruntergebrochen, sondern deshalb meinen Post extra als Frage formuliert.

Dann nehme ich das natürlich zurück, einen Vorwurf wollte ich dir aber auch gar nicht machen.

 

vor 51 Minuten von Madame_Q:

Sofern man in US lastige Welt ETFs wie den MSCI World oder Acwi investiert ist und dieser einen Crash erleidet, hatte sich in der Vergangenheit zumindest sehr angeboten, ungesicherte US-Treasuries im Depot zu haben, da diese am stärksten in diesem Aktiencrash gegenläufig waren.

Mit einem Währung-Hedging würde man diesen Effekt vermute ich eher unterdrücken.

Mit diesem Effekt hast du absolut recht. Aber schaue dir doch mal die Jahre 1998 (vor Dotcom) bis 2007 (vor Lehmann) genauer an, erst im Zeitraum 2010 bis 2020 wurde man belohnt. Hättest du dass so viele Jahre durchgehalten? Es gibt auch andere Beispiele an.

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Madame_Q
vor 9 Minuten von Wertpapiernoob:

schaue dir doch mal die Jahre 1998 (vor Dotcom) bis 2007 (vor Lehmann) genauer an

Hast du Links/Charts etc?

Das würde mich interessieren.

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Der Horst
· bearbeitet von Der Horst
7 hours ago, Wertpapiernoob said:

Darf ich fragen wie du zu dieser Entscheidung gekommen bist? Ich möchte diese nicht in Frage stellen bzw. kritisieren, aber dennoch erörtern wollen.

 

Da du keine Währungsgesicherte Variante genommen hast und der globale Anleihenmarkt von USD dominiert ist, hast du ein ordentliches Währungsrisiko was m.M.n. viele unterschätzen. In den letzten Jahren hat dies zwar sehr gut funktioniert, aber es gab in der Vergangenheit auch Zeiträume wo man viele Jahren nur Verluste gefahren hat. Die Möglichen Erträge aus Kursgewinne + Zinskupons ist deutlich geringer als die Volatilität der Devisenkurse die im ETF enthalten sind.

Darüber habe ich tatsächlich auch viel nachgedacht. Der Amund Global Govies ETF [1, siehe monatliches Factsheet] enthält nur Investment-Grade Staatsanleihen und da ist die USD-Dominanz etwas geringer ausgeprägt:

  • 33% USD
  • 33% EUR
  • 33% andere Währungen

Ein Global Aggregate ETF, hier der von iShares [2], aber im allgemeinen nahezu identisch zwischen Anbietern, enthält hingegen 42% USD und nur 23% EUR.

 

Ich persönlich empfinde einen bunten Währungskorb als angenehmer als nur am Euro zu hängen. Aber wie @Madame_Q bereits schreibt, eine eindeutige Antwort gibt es da wohl nicht bei relativ sicheren Anleihen.

Für mich ist ein (schwacher) Grund gegen Hedging, dass ich bereits ein Einkommen in Euro beziehe und dadurch aktuell stärker unter einem schwachen Euro leiden würde als unter einem starken Euro.

In der Entnahmephase würde ich das Währungsrisiko für "RK2", je nach Land welches dann Lebensmittelpunkt ist, vielleicht auch nochmal anders bewerten.

 

Der andere Grund: Ich bin tatsächlich eher negativ zu eingestellt gegenüber Hedging bei Niedrigzinsen in der Heimatwährung. Die Hedging-Gebühren richten sich gemäß dem Modell der Zinsparität nach der Zinsdifferenz. In der Vergangenheit entwickelten sich die Wechselkurse USD/EUR aber häufig wenig abhängig von der Zinsdifferenzentwicklung, da andere Einflüsse wichtiger waren. Ich gehe beim Hedging also effektiv eine Wette auf einen starken Euro ein, wofür ich monatlich die Zinsdifferent bezahle. Es gibt für dieses Geschäft verschiedene Ausgänge in Bezug auf Wechselkurse:

  1. Wechselkurse bleiben stabil
  2. Euro wird stärker
  3. Euro wird schwächer

Sowie auf die Zinsdifferenz:

  • (a) Zinsdifferenz wird besser (Leitzins Euro steigt gegenüber anderen Währungen)
  • (b) Zinsdifferenz wird schlechter

Profitieren tue ich von dem Währungsgeschäft bei (2) und (a). Bei (2) und (b) etwa habe ich zwar kurzfristig keine (in Euro betrachtet) Verluste zu verbuchen durch die Wechselkursentwicklung, aber dafür langfristig höhere Hedging-Kosten im ETF. Bei (b) und allen anderen Wechselkursausgängen (1, 3) leidet die Position unter den Hedging-Kosten ohne vom Hedge zu profitieren (das war in den letzten Jahren häufig der Fall, wie Du auch schreibst, @Wertpapiernoob).

 

Vorhersehbar ist keiner der Ausgänge, aber: Die Hedging-Kosten basieren auf der 1M-Forward-Rate, werden also Monat für Monat neu bestimmt anhand der aktuellen Zinsdifferenz. Ich weiß also, wenn ich einen gehedgten Anleihen-ETF kaufe, keineswegs, wie sich die Hedging-Kosten in einigen Jahren entwickeln werden. Die Alternative vom Fondsanbieter wäre, einen Hedge über die Restlaufzeit der gehaltenen Anleihen vorzunehmen, dann wüsste ich immerhin vorher wie viel mich die Absicherung kosten wird. Ich fürchte aber, das ist aufwandstechnisch inpraktikabel. Sprich: Ja, die Wechselkursentwicklung kann ich ganz gut absichern mit einem Hedged-ETF, aber dafür trage ich dann langfristig potentiell hohe/steigende Heding-Kosten. Irgendeinen Tod muss man wohl leider sterben.

 

[1] https://www.amundietf.de/privatkunden/product/view/LU1931975236

[2] https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/291773/ishares-global-aggregate-bond-ucits-etf-fund?switchLocale=y&siteEntryPassthrough=true

 

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Wertpapiernoob

Ich wollte mich für deine sehr ausführliche Antwort / Gedanken bedanken. Es ist schön das man in dem Forum auch mal auf sachlicher Ebene diskutieren kann, ohne dass es weitere Probleme gibt. Für meinen Teil konnte ich eine Menge lernen und denke das andere auch davon profitieren können.

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Barqu
On 7/25/2020 at 2:54 AM, Der Horst said:

Die "spontane Konsumausgabe" war dann ein neues Auto im Aktionsangebot.

Rein interessehalber:
Zusaetzlich zum einem bestehenden Auto oder als Ersatz?

Haette es nicht noch 1, 2 oder 3 Monate warten koennen im Notfall, so dass der fehlenden Betrag aus dem Arbeitseinkommen (sofern vorhanden) haette genommen werden koennen? Bzw. waere es nicht moeglich gewesen das Auto nur anzuzahlen und dann ueber die naechsten Monate abzubezahlen?

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Der Horst
3 hours ago, Barqu said:

Zusaetzlich zum einem bestehenden Auto oder als Ersatz?

Zusätzlich zu bestehendem Fahrzeug. Wird nicht benötigt für Arbeitsweg, also als Konsumausgabe zu werten.

 

3 hours ago, Barqu said:

Haette es nicht noch 1, 2 oder 3 Monate warten koennen im Notfall, so dass der fehlenden Betrag aus dem Arbeitseinkommen (sofern vorhanden) haette genommen werden koennen? Bzw. waere es nicht moeglich gewesen das Auto nur anzuzahlen und dann ueber die naechsten Monate abzubezahlen?

Aus Arbeitseinkommen hätte deutlich länger gedauert, warten und sparen wäre aber natürlich möglich gewesen (dann ohne das konkrete Angebot mitnehmen zu können). Ist damit aber keine "spontane Konsumausgabe" mehr, wenn man erst darauf hinsparen muss.

 

Finanzierung wäre möglich gewesen, wenn man sowas mag. Es ist natürlich ein berechtiger Einwand, dass man "große" spontane Konsumausgaben in aller Regel finanzieren kann und dafür vielleicht gar kein "RK2", wie hier thematisiert, benötigt.

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Sir Zock-a-lot
· bearbeitet von Sir Zock-a-lot

Hallo Horst,

Ich kann die Motivation hinter deinem Ansatz verstehen, allerdings würde das für mich nur solange funktionieren, wie der Rk2 und Rk3 Anteil noch in einem "gesunden" Verhältnis zueinander stehen. Soll heißen: Für mich dient der Rk2-Part im Wesentlichen dazu, Volatilität aus meinem Portfolio zu nehmen. Ich setze hier auf €-Staatsanleihen gemischter Laufzeiten, meinetwegen auch internationale Gov. Bonds und dann eben gehedged. Das kann aber nur funktionieren, wenn Rk2, gemessen an dem risikoreichen Teil Rk3, ausreichend groß ist. Deswegen arbeite ich mit einem fixen Anteil Rk1 (TG) und beim größeren "Rest" mit einem fixen prozentualen Verhältnis von Rk2 zu Rk3 (Größenordnung 60/40 bis hin zu 70/30).

Grüße

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