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ImperatoM

Steuerthemen zu Österreich

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ImperatoM

Übrigens, hier glaube ich noch nicht angesprochen: Die Körperschaftssteuer in Österreich soll laut Koalitionsvertrag um 16% reduziert werden, nämlich von 25 auf 21 Punkte. Der geplante Zeitpunkt ist mir nicht bekannt.
Quelle: https://de.reuters.com/article/sterreich-koalition-idDEKBN1Z112G

 

Das macht durchaus was aus, wenn man sich mal einige Unternehmen anschaut, ich habs für meine Beteiligungen mal durchgerechnet:

Ceteris paribus würde Polytec sein Ergebnis nur dadurch um 3,9% steigern, die BTV ihr Ergebnis um 5,2% und UBM ihr Ergebnis sogar um 6,7% (berechnet jeweils mit den 2018er-Zahlen).

 

Hinweis: Gewerbesteuer gibt es in Österreich nicht.

 

Die Steigerungen sind durchaus relevant, wie ich finde. Bleibt nur die Frage, wann es wirklich umgesetzt wird, aber mit der offiziellen Bekanntgabe müssten in einem effizienten Markt die Aktienwerte entsprechend steigen.

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mike4001

Man muss allerdings dazusagen, dass es aktuell "nur" im Koalitionsvertrag steht.

 

Man kann nur hoffen, dass es auch so umgesetzt wird. Daher kann man hier nicht direkt von eingepreist sprechen.

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CobbDouglas

Die Senkung der KÖSt war übrigens schon durch die Vorgängerregierung geplant (siehe z.B. https://www.trend.at/politik/steuerreform-koest-prozent-10769582 April 2019), es kam dann nur "Ibiza" dazwischen. D.h. die Wahrscheinlichkeit zur Umsetzung hat sich nur wieder erhöht, demnach auch ob und in welchen Umfang diese bereits in die aktuellen Preise eingepreist ist. 

 

Für Anleger aus (und nicht in) Österreich würde aber die angedachten Änderungen bei der KESt eine wesentlich größere Rolle spielen, aber hier sind noch weniger konkrete Details bekannt:

 

"Erarbeitung einer Behaltefrist für die Kapitalertragsteuerbefreiung für Kursgewinne bei Wertpapieren und Fondsprodukten"

 

Jedenfalls sind Pläne in diese Richtung in Österreich nicht wirklich erwartet worden. Das ist vielleicht auch für Deutsche Anleger, die glauben über 40 Jahre Steuern auf die Nachkommastelle optimieren zu können, interessant wie schnell sich die Rahmenbedingungen ändern können.

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Börsenhorst

KESt-Befreiung nach gewisser Behaltezeit ist natürlich aus Anlegersicht eine feine Sache. Aber kann mal jemand erklären, was genau sich die Regierung von der Maßnahme verspricht?

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CobbDouglas

"Stärkung des Kapitalmarkts", "Anreize zum investieren/vorsorgen" usw werden da als Argumente dienen müssen. Ebenso die Unterscheidung zwischen "bösen" spekulieren und "gutem" investieren, vllt sogar garniert mit einer Finanztransaktionssteuer gegen "Spekulanten". Übrigens ist auch eine nicht näher definierte Steuerbefreiung für "nachhaltige Kapitalanlagen" erwähnt, was auch immer das dann sein wird.

 

Also konservative Wirtschaftspolitik mit grünem Mascherl.

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Börsenhorst

Zum Thema KESt-Befreiung nach bestimmter Haltedauer gibt es ein paar Zeilen in einem aktuellen Interview der Tageszeitung "Der Standard" mit dem neuen österreichischen Finanzminister Blümel; leider weder aufschlussreich noch sonderlich geistreich:

 

 

STANDARD: Sie planen auch einen Wegfall der Wertpapiersteuer, wenn Aktien länger behalten werden. Wie soll das genau aussehen?

 

Blümel: Die Behaltefrist ist erst auszuarbeiten. Es geht aber nicht darum, das Spekulantentum zu begünstigen, sondern Privaten bei extrem niedrigen Zinsen am Sparbuch die Teilhabe am Kapitalmarkt zu ermöglichen.

 

STANDARD: Derzeit zahlt man 27,5 Prozent auf Wertpapiergewinne, Arbeit wird mit bis zu 55 Prozent besteuert. Ist es angemessen, Kapitaleigner zu entlasten?

 

Blümel: Ja, weil am Sparbuch aktuell nicht einmal mehr die Geldwertsicherung zu erwarten ist. Das ist ein guter Kompromiss, weil damit auch der Kapitalmarkt belebt wird.

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3mg4
vor 4 Stunden von Börsenhorst:

Finanzminister Blümel; leider weder aufschlussreich noch sonderlich geistreich

 Blümel und das Wort geistreich passen auch nicht gut in einen Satz ;-) Aber das geht Off Topic ;-)

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Wasserfall
vor 1 Stunde von 3mg4:

 Blümel und das Wort geistreich passen auch nicht gut in einen Satz ;-) Aber das geht Off Topic ;-)

Für die Linken ist er halt ein Schnösel. Aber völlig egal, denn die Steuerreformen sind allesamt nötig, möglich und richtig. Ich wünsche ihm alles Gute und hoffe, dass nicht wieder ein Skandal die Pläne durchkreuzt.

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Börsenhorst

Das mit der KESt ist aber neu, oder war das schon bei der jüngsten Auflage von Schwarz-Blau angekündigt?

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mike4001
vor 8 Stunden von Börsenhorst:

Das mit der KESt ist aber neu, oder war das schon bei der jüngsten Auflage von Schwarz-Blau angekündigt?

nein, wurde damals (meines Wissens) nie erwähnt.

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CobbDouglas
· bearbeitet von CobbDouglas

Auch mich haben die KESt Ideen überrascht, die gab es davor zumindest nicht öffentlich.

 

Je nach Ausgestaltung (ins besondere Länger der Spekulationsfrist) hätte das für Anleger aus Österreich potentiell gewaltige Auswirkungen.

 

Ebenso "KESt-Befreiung für ökologische bzw. ethische Investitionen (Ausarbeitung eines Konzepts mit klarem Kriterien-Set durch die zuständigen Ministerien für Finanzen und Klima)" Das kann alles uns nichts heißen, denn wenn sowas wie die "ESG Screened" Mascherl schon ausreichen dafür, wäre das ein sehr einfacher Weg der KESt auszuweichen (eine systematische underperformance ist bei diesen Varianten nicht zu erwarten).

 

Spannend aus österreichischer Sicht ist damit auch wie man mit Verkäufen (die aktuell nennenswert KESt auslösen würden) aktuell umgehen soll, hier könnte es lohnen zunächst mal abzuwarten bis sich zumindest die Eckpunkte (wann und in welcher Form soll das eingeführt werden) abzeichnen. Aus Anlegersicht wäre die Möglichkeit steuerfrei zu verkaufen (und gegebenenfalls sogar steuerfrei "ökologisch/ethisch" anlegen) natürlich Vorteilhaft. Ideologische Sinn- und Unsinnfragen sind hier wohl nicht passend.

 

 

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mike4001
· bearbeitet von mike4001
vor 32 Minuten von CobbDouglas:

Spannend aus österreichischer Sicht ist damit auch wie man mit Verkäufen (die aktuell nennenswert KESt auslösen würden) aktuell umgehen soll, hier könnte es lohnen zunächst mal abzuwarten bis sich zumindest die Eckpunkte (wann und in welcher Form soll das eingeführt werden) abzeichnen. Aus Anlegersicht wäre die Möglichkeit steuerfrei zu verkaufen (und gegebenenfalls sogar steuerfrei "ökologisch/ethisch" anlegen) natürlich Vorteilhaft. Ideologische Sinn- und Unsinnfragen  sind hier wohn nicht passend.

Das stimmt.

 

Aber noch weiß niemand ob oder wie das umgesetzt wird. Wäre auch möglich, dass bei Umsetzung zb. per 01.01.2021 die Steuern die bis 31.12.2020 angefallen, trotzdem zu begleichen sind. Wobei das mit den Altfällen vor 2009 dann schön langsam etwas kompliziert werden würde ;-)

 

Aber eines stimmt sicherlich => Aktuell sollte man (wenn möglich) keine größeren Beträge verkaufen (bzw. genauer: keine Beträge wo größere KESt. anfallen würde)

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Wasserfall

Könnte man aus diesem Thread eventuell einen zentralen Platz für alle Steuerthemen zu Österreich machen? Der Titel spricht nur die Körperschaftssteuer an. Parallel finden aber auch Diskussionen über Einkommen- und Kapitalertragsteuer statt.

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Börsenhorst

Mit dem Wissen um die Ankündigung werden sich viele Anleger derzeit KESt-relevante Verkäufe gut überlegen, das steht fest.

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havelock

Manche Broker haben ja Aktionen, bei denen man Aktien für die Registrierung des eigenen Accounts oder für das Werben von Kunden gratis bekommt. Prinzipiell nette Sache, aber wenn der Broker nicht in Österreich liegt, dann wirft das interessante Fragen über die Besteuerung auf. Hat da jemand schon Erfahrungen gemacht?

 

Grundsätzlich gibt es dabei ja drei Arten von Vorgängen, die (möglicherweise) steuerlich relevant sind:

  1. Aktie wird "geschenkt"
  2. Gratis-Aktie zahlt Dividenden aus
  3. Gratis-Aktie wird verkauft

Punkt 2 ist eh trivial (wie immer in voller Höhe bei KZ 863 reinschreiben und mit 27,5% versteuern).

Punkt 1 bin ich mir nicht sicher ob der überhaupt steuerpflichtig ist und wenn ja in welcher Höhe.

Punkt 3 ist wohl unter KZ 994 einzutragen (wie bei jedem Aktienverkauf) – die Frage ist aber ob der Einstandskurs hier 0 ist (also volle Versteuerung des Verkaufs mit 27,5%) oder ob ein fiktiver Einstandskurs (z.B. Kurs bei Erhalt der Aktie) angesetzt werden darf.

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einfastPG

https://orf.at/#/stories/3246136/

Noch nicht konkretes, aber man möchte es so schnell wie möglich umsetzen:

 

Brunner will KESt-Befreiung für Wertpapiere rasch umsetzen

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) will die Befreiung von Wertpapieren von der Kapitalertragsteuer (KESt) bei gleichzeitiger Wiedereinführung einer Behaltefrist „so schnell wie möglich“ umsetzen.

„Wir werden dazu die Gespräche intensiv führen, wir haben informell schon begonnen“, so Brunner heute vor einem Gespräch mit Wiener-Börse-Chef Christoph Boschan. Auch der rechtliche Rahmen dafür werde bereits vorbereitet. Einen genauen Zeitplan nannte er aber nicht.

Aus der Branche werden für die Behaltefrist unterschiedliche Zeitrahmen vorgeschlagen. Die Wiener Börse plädierte in den vergangenen Jahren immer wieder für eine Behaltefrist von einem Jahr. Aus der Versicherungsbranche kam kürzlich jedoch der Vorschlag, im Hinblick auf steuerliche Erleichterungen für die Altersvorsorge eine Behaltefrist von mindestens fünf Jahren festzulegen.

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