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Separate Investition in China und "Emerging Markets ex China"

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DST
· bearbeitet von DST

Einleitung

Ich habe diese Idee zwar schon mehrfach angesprochen (ursprünglich in Holzmeiers TD-Thread), aber noch nie ernsthaft zur Diskussion gestellt. Chinas akuter Befall mit dem Coronavirus möchte ich hiermit als Anlass nehmen das zu ändern.

 

Fragestellung

Welche Vor- und Nachteile gehen mit einer separaten Investitionsstrategie in China und "Schwellenländer ohne China" einher, und wie kann diese bestmöglich umgesetzt werden? Den Rahmen bildet hier vorzugsweise eine weltweit diversifizierte ETF-Strategie und damit vor allem eine potenzielle Alternative zur etablierten 1-ETF-Lösung, die meist auf einem MSCI / FTSE Emerging Markets basiert und sowohl in einfach gehaltenen 2-ETF-Portfolios (DM/EM) als auch in komplexeren Mehr-ETF-Portfolios weit verbreitet ist.

 

ETF-Angebot

Für China stehen aktuell 26 ETFs zur Auswahl, 23 davon "ohne Aktienstrategie": JustETF

Für EM ex China bietet aktuell nur Lyxor einen entsprechenden ETF an: Produktseite

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Bast
vor 41 Minuten von DST:

Für EM ex China bietet aktuell nur Lyxor einen entsprechenden ETF an: Produktseite

Der im Juni 2019 aufgelegt wurde und satte 83 Millionen € Volumen hat. 

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Merol Rolod

Ich sehe hier wie bei jeder Aufteilung die Chance im Rebalancing. Das kann sich bei einem Schwergewicht wie China meines Erachtens durchaus lohnen. Die TERs sind etwas höher, aber die Luxors sind innerhalb des MSCI-Universums mit 0,3 % noch im Rahmen.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 9 Stunden von Bast:

Der im Juni 2019 aufgelegt wurde und satte 83 Millionen € Volumen hat. 

Ich verstehe nicht was du damit sagen möchtest. Sollte deine Aussage ironisch sein, muss ich dem widersprechen. Für diese kurze Zeit handelt es sich tatsächlich um ein "sattes" Volumen, sodass man sich hier meines Erachtens keine Sorgen vor einer Schließung machen müsste. Wer mit der Produktpolitik von Lyxor etwas näher vertraut ist weiß, dass die Daseinsberechtigung anhand strickter, aber relativ niedrig angesetzter Kriterien regelmäßig überprüft wird. Im Gegensatz zu vielen anderen neuen sowie älteren ETFs ist der EM ex China ETF schon jetzt weit davon entfernt diese nicht zu bestehen. Ich werte das daher eher als Pluspunkt für diesen ETF.

 

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DST
· bearbeitet von DST
Am 31.1.2020 um 21:16 von Merol Rolod:

Ich sehe hier wie bei jeder Aufteilung die Chance im Rebalancing. Das kann sich bei einem Schwergewicht wie China meines Erachtens durchaus lohnen.

Ich vermute auch, dass man über klassisches Rebalancing der beiden Regionen (China & EM ex China), die beide ziemlich groß und sicherlich auch relevant sind, langfristig profitieren müsste.

 

Aber auch kurzfristig sehe ich hier viel Potenzial. Aktuell kann wohl davon ausgegangen werden, dass Chinas Wirtschaft stärker vom Coronavirus in Mitleidenschaft gezogen werden dürfte als die restlichen Schwellenländer [Infektionskarte]. Anstatt auf einen unmoralischen asiatischen Short zu spekulieren (vgl. hier) könnte man die Auswirkungen auf China auch einfach direkt als Kaufgelegenheiten wahrnehmen, um so von niedrigeren Einstiegskursen und einer zukünftig erhofften Erholung des Landes zu profitieren.

 

Zitat

Die TERs sind etwas höher, aber die Luxors sind innerhalb des MSCI-Universums mit 0,3 % noch im Rahmen.

Für die angedachten Regionen handelt es sich zusammen mit dem MSCI China defakto sogar um den günstigsten Lyxor ETF. Hier mal zum Vergleich die volle Produktpalette.

 

China:

  • Lyxor China Enterprise (HSCEI) (LU1900068914) = 0,65 % p.a.
  • Lyxor Hwabao WP MSCI China A (FR0011720911) = 0,35 % p.a.
  • Lyxor MSCI China (LU1841731745) = 0,30 % p.a. -> Günstigster MSCI China ETF nach TER (0,30 - 0,65 %)

EM:

  • Lyxor MSCI Emerging Markets (FR0010429068) = 0,55 % p.a.
  • Lyxor MSCI Emerging Markets ex China (LU2009202107) = 0,30 % p.a.

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MIB_0909

Hallo zusammen,

 

mich würde mal interessieren ob jemand ebenfalls mit dem Gedanken spielt einen China ETF günstig einzukaufen aufgrund der aktuellen Coronavirus Problematik in China?

Die Kurse werden wohl noch weiter fallen (bisher 11% seit Mitte Januar) aber vmtl. auch wieder schnell steigen wenn die Epidemie überstanden ist.

 

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?assetClass=class-equity&groupField=index&country=CN&from=search&isin=LU0514695690

 

Wichtig zu erwähnen wäre, dass ich hier nicht von Buy&Hold spreche sondern nur tief einkaufe und dann halte bis ca. der Kurs vor Corona wieder erreicht wurde.

Es wäre also nur eine "kurzfristige" Investition, auf lange Sicht ist mein Depot auf den Weltmarkt ausgerichtet (Sparplan Vanguard All-World)

 

Der moralische Aspekt spielt in dieser Frage zugegeben keine Rolle.

 

Freue mich auf eure Meinungen.

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SuggarRay
· bearbeitet von SuggarRay

Gibt schlechtere Zeitpunkte für einen Einstieg. Moralisch sollte man dabei nie sein. Das ist der Markt, Angebot und Nachfrage sollten den Preis bestimmen.

 

Das was du schreibst klingt aber eher nach einem Hebeprodukt. Ich denke nicht, dass Steuern und Verkaufsgebühren deine Strategie sonst aufgehen lassen.

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Der Heini
vor 4 Stunden von SuggarRay:

dass Steuern und Verkaufsgebühren deine Strategie sonst aufgehen lassen.

Wenn investierte Summe und Gewinn stimmen sind die Gehühren vernachlässigbar, und Steuern gibts nur auf den Gewinn.

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Maciej

Ich halte es grundsätzlich für problematisch, eine langfristige Strategie auf so etwas kurzfristiges wie dieses Virus jetzt aufzubauen bzw. umzugestalten. Wer an eine überproportionale Rallye nach Ende der Krisensituation glaubt, kann darauf auch mit Zertifikaten wetten oder einen zusätzlichen China-ETF kaufen. Da würde ich das Geld dann aber nach Rückkehr zum "fairen" Niveau zurück in den EM-ETF stecken, statt diese Trennung dauerhaft beizubehalten.

 

Darüber hinaus hat man doch das gleiche Problem mit dem MSCI World, der mittlerweile zu über 60% aus US-Aktien besteht. Hätte man hier die letzten Jahre ebenfalls auf eine US- und Ex-US-Strategie gesetzt, hätte man durch Rebalancing auf jede Menge Performance der US-Aktien verzichtet. Möglicherweise dreht sich das die nächsten Jahre auch wieder um und die Nicht-US-Aktien performen stärker. Aber ob man so unterm Strich langfristig besser wegkommt als bei der nach Marktkapitalisierung gewichteten Variante? Also gerade bei bereits einfach strukturierten Portfolios (z.B: nur MSCI World + EM) halte ich die Auftrennung des EM-Teils für nicht sehr sinnvoll.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 15 Stunden von Maciej:

Aber ob man so unterm Strich langfristig besser wegkommt als bei der nach Marktkapitalisierung gewichteten Variante?

In den letzten 2 Jahrzehnten hätte man von einer Übergewichtung Chinas nach aktuellem BIP (40 % China / 60 % EM ex China) [IWF, 2020] oder einer naiven 50/50 Aufteilung (China / EM ex China oder sogar China / EM) profitiert, da China deutlich besser performt hat als die EM-Region als Ganzes [MSCI, 2019]. So wie auch die USA etwas besser als die DM-Region abgeschnitten hat [MSCI, 2019]. Die Performance von DM & EM wird demach zu einem signifkanten Anteil von USA & China angetrieben.

 

Der Unterschied ist, dass China in der EM-Region nach MK noch lange nicht so viel Gewicht einnimmt [MSCI, 2020] wie die USA in der DM-Region [MSCI, 2020]. Hinzukommt, dass China im Gegensatz zur USA trotz seines starken Wachstums aktuell extrem niedrig bewertet ist [StarCapital, 2020]. Warren Buffet bewertet Growth-Eigenschaften im Rahmen von Value-Aktien tendenziell positiv [BlackRock, 2018].

 

Rendite p.a. seit 12/2000 [MSCI, 2019]:

  • China = 9,93 %
  • EM = 9,14 %
  • ACWI = 5,61 %

Sharpe Ratio seit 12/2000 [MSCI, 2019]:

  • China = 0,43
  • EM = 0,44
  • ACWI = 0,32

 

Von 12/2004 - 12/2019 hat China die EM (inkl. China!) um rund 65 % und die ganze Welt (ACWI) um rund 80 % übertroffen [MSCI, 2019]:

 

China vs EM vs ACWI.png

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yggde
· bearbeitet von yggde

Weiss jemand ob damit zu rechnen, ist das dieser Fonds auch in Deutschland angeboten werden wird?

Xtrackers MSCI All China Equity ETF Shs

US2330517622

 

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Maciej
vor 18 Stunden von DST:

Der Unterschied ist, dass China in der EM-Region nach MK noch lange nicht so viel Gewicht einnimmt [MSCI, 2020] wie die USA in der DM-Region [MSCI, 2020].

Wer sagt, dass sich das ändern muss? Dass China ggü. dem Westen stärker an Gewicht zulegen wird, da bin ich mir relativ sicher. Ob sich das auch so ggü. den anderen EM-Ländern zeigen wird, finde ich dagegen mehr als fraglich. Der MSCI Indonesia hat bspw. noch etwas besser performt als der MSCI China. Auf Grundlage der bisherigen Daten könnte man den nun auch übergewichten.

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DST
· bearbeitet von DST
Am 3.2.2020 um 10:05 von Maciej:

Wer sagt, dass sich das ändern muss? Dass China ggü. dem Westen stärker an Gewicht zulegen wird, da bin ich mir relativ sicher. Ob sich das auch so ggü. den anderen EM-Ländern zeigen wird, finde ich dagegen mehr als fraglich.

Die etablierte Ansicht in der Literatur.

 

BIP-Prognose bis 2050 [Dadush & Stancil, 2010]:

 

"The world’s economic balance of power is shifting rapidly, and the trend has only been accelerated by the global recession. China remains on a path to overtake the United States as the world’s largest economic power within a generation, and India will join both as a global leader by mid-century."

 

GDP.png.f431f823c63eb62f93d3122fd39f09ca.png

 

BIP-Prognose bis 2100 [WawamuStats, 2018]:

 

GDP-Prognose-2100.thumb.png.dbf730088b2982c152fa99a1122e5416.png

 

Zitat

Der MSCI Indonesia hat bspw. noch etwas besser performt als der MSCI China. Auf Grundlage der bisherigen Daten könnte man den nun auch übergewichten.

Indonesien & Indien sind die einzigen Länder, die noch höher als die USA bewertet sind. Sie stehen somit in einem krassen Gegensatz zu China, das trotz seines starken Wachstums zu den am niedrigst bewertesten Ländern der Welt gehört [StarCapital, 2020].

 

Am 2.2.2020 um 18:22 von yggde:

Weiss jemand ob damit zu rechnen, ist das dieser Fonds auch in Deutschland angeboten werden wird?

Xtrackers MSCI All China Equity ETF Shs

US2330517622

Das kann dir nur die Fondsgesellschaft sagen. Der Franklin FTSE China ETF umfasst nicht viel weniger Positionen und hat eine TER von nur 0,19%.

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Maciej
· bearbeitet von Maciej
vor 6 Stunden von DST:

Die etablierte Ansicht in der Literatur.

Die beiden Grafiken belegen aber genau das Gegenteil: Chinas BIP soll sich von 2030 bis 2050 etwa verdoppeln, das von Indien dagegen fast verdreifachen. Bis 2100 soll Indien sogar annähernd mit China gleichziehen. Damit würde Indien innerhalb der EMs deutlich stärker zulegen als China, müsste langfristig also bevorzugt werden.

 

Mir ist die Idee der Strategie noch nicht so richtig klar. Willst du China jetzt übergewichten, weil es ein hohes erwartetes Wachstum hat und aktuell günstig bewertet ist? Soll die Übergewichtung bei einer Überbewertung des chinesischen Marktes wieder zurückgerollt werden, zugunsten eines anderen günstig bewerteten Marktes? Dann würde ich die Frage von oben nochmal hervorholen wollen, wieso die USA dann aktuell nicht untergewichtet werden sollen. Oder soll China dauerhaft ein höheres Gewicht bekommen als die anderen EMs relativ zum erwarteten Wachstum? Wenn ja, auf welcher Grundlage?

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Cairol
vor 2 Stunden von Maciej:

Die beiden Grafiken belegen aber genau das Gegenteil: Chinas BIP soll sich von 2030 bis 2050 etwa verdoppeln, das von Indien dagegen fast verdreifachen. Bis 2100 soll Indien sogar annähernd mit China gleichziehen. Damit würde Indien innerhalb der EMs deutlich stärker zulegen als China, müsste langfristig also bevorzugt werden.

 

Mir ist die Idee der Strategie noch nicht so richtig klar. Willst du China jetzt übergewichten, weil es ein hohes erwartetes Wachstum hat und aktuell günstig bewertet ist? Soll die Übergewichtung bei einer Überbewertung des chinesischen Marktes wieder zurückgerollt werden, zugunsten eines anderen günstig bewerteten Marktes? Dann würde ich die Frage von oben nochmal hervorholen wollen, wieso die USA dann aktuell nicht untergewichtet werden sollen. Oder soll China dauerhaft ein höheres Gewicht bekommen als die anderen EMs relativ zum erwarteten Wachstum? Wenn ja, auf welcher Grundlage?

Offenbar keine signifikante Korrelation zwischen BIP-Wachstum und Aktienmarktentwicklung festzustellen:

 

https://www.gerd-kommer-invest.de/wp-content/uploads/Der-Zusammenhang-zwischen-Wirtschaftswachstum-und-Aktienrenditen.pdf

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DST
· bearbeitet von DST
vor 22 Stunden von Maciej:

Die beiden Grafiken belegen aber genau das Gegenteil: Chinas BIP soll sich von 2030 bis 2050 etwa verdoppeln, das von Indien dagegen fast verdreifachen. Bis 2100 soll Indien sogar annähernd mit China gleichziehen. Damit würde Indien innerhalb der EMs deutlich stärker zulegen als China, müsste langfristig also bevorzugt werden.

Sie zeigen, dass China den aktuellen Prognosen nach im Laufe eines heutigen Anlegerlebens zum wirtschaftlich stärksten Land der Welt werden dürfte. Das schließt natürlich nicht aus, dass andere Länder relativ gesehen ein stärkeres BIP-Wachstum haben werden.

 

Zitat

Mir ist die Idee der Strategie noch nicht so richtig klar. Willst du China jetzt übergewichten, weil es ein hohes erwartetes Wachstum hat und aktuell günstig bewertet ist? Soll die Übergewichtung bei einer Überbewertung des chinesischen Marktes wieder zurückgerollt werden, zugunsten eines anderen günstig bewerteten Marktes? Dann würde ich die Frage von oben nochmal hervorholen wollen, wieso die USA dann aktuell nicht untergewichtet werden sollen. Oder soll China dauerhaft ein höheres Gewicht bekommen als die anderen EMs relativ zum erwarteten Wachstum? Wenn ja, auf welcher Grundlage?

Aktuell macht Indien etwas weniger als 9% des EM-BIP aus, was der Gewichtung im MSCI EM Index (9 %) sehr nahe kommt. Chinas EM-BIP-Anteil beträgt etwas mehr als 41 %, hat jedoch im MSCI EM Index nur ein Gewicht von 33%, was gemessen am BIP rund 20% zu niedrig ist. Wer seine Anlagestrategie am aktuellen BIP orientieren möchte müsste China demnach eher etwas übergewichten. Die Wachstumsaussichten und die extrem niedrige Bewertung würden diese Entscheidung zusätzlich stützen.

 

Was ich persönlich in Zukunft genau möchte kann ich dir zum Status Quo nicht sagen. Fakt ist aber, dass die Gewichtung Chinas im Portfolio deutlich flexibler und präziser den Umständen entsprechend angepasst werden kann, wenn sich der EM-Part aus einem China und einem EM ex China ETF zusammensetzt. Das ist ja auch der Grund wieso man diese Strategie im Rahmen von Mehr-ETF-Portfolios auch bei den entwickelten Ländern fährt und nicht einfach nur in einen MSCI World ETF investiert. Selbst der weit verbreitete 2-ETF-Ansatz (DM/EM) widerspricht in der Regel einer Gewichtung nach MK und gibt den größten Regionen lieber separat ein bestimmtes Gewicht, welches meistens auf aktuellen wirtschaftlichen Begebenheiten beruht.

 

Wenn es keinen Sinn machen würde die größten Regionen aufzuteilen, dann wäre auch die hier so verbreitete 30/30/30/10 Verteilung und vergleichbares ohne jede Grundlage. Also wieso sollte man das, was beim DM-Part eines komplexeren Portfolios üblich ist, nicht auch beim EM-Part anwenden? Was spricht dagegen? Seit Lyxor den ersten EM ex China ETF letztes Jahr aufgelegt hat und dieser inzwischen ein brauchbares Fondsvolumen aufbauen konnte, sollte jeder rationale ETF-Anleger, der es nicht total KISS a la Finanzwesir halten möchte, meiner Meinung nach zumindest mal über die hier zur Diskussion gestellte EM-Aufteilung nachdenken. 

 

Einen EM ex India ETF gibt es übrigens noch nicht und wird es womöglich auch nie geben. China ist für die EM-Region aktuell vergleichbar mit der USA für die DM-Region oder auch Japan für den Asia-Pazifik, in den die aller meisten Investoren bevorzugt separat investieren, wenn sie es sich leisten können/wollen. Selbst Vanguard separiert entsprechende ETFs nach Japan und Asia-Pazifik ex Japan und bietet einen kompletten Asia-Pazifik-ETF gar nicht erst an.

 

Die USA gewichte ich aktuell tatsächlich sogar insgesamt etwas niedriger als nach MK, was sogar Kommer so macht.

 

vor 19 Stunden von Cairol:

Offenbar keine signifikante Korrelation zwischen BIP-Wachstum und Aktienmarktentwicklung festzustellen:

 

https://www.gerd-kommer-invest.de/wp-content/uploads/Der-Zusammenhang-zwischen-Wirtschaftswachstum-und-Aktienrenditen.pdf

Guter Punkt! Deswegen halte ich es für langfristige Ansätze - die kurzfristige aktive Entscheidungen meiner Ansicht nach nicht ausschließen - sinnvoller nach aktuellem BIP zu investieren (40% China / 60% EM ex China) oder über eine naive Diversifikation (50/50) ein leichtes BIP-Übergewicht-Risiko in Kauf zu nehmen, um dafür das Rebalancing-Potenzial zu maximieren. In den meisten Jahrzehnten hat sich eine Portfolio-Allokation nach BIP gegenüber MK bezahlt gemacht [FairValue, 2019].

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chirlu
vor 15 Stunden von DST:

Chinas EM-BIP-Anteil beträgt etwas mehr als 41 %, hat jedoch im MSCI EM Index nur ein Gewicht von 33%, was gemessen am BIP rund 20% zu niedrig ist. Wer seine Anlagestrategie am aktuellen BIP orientieren möchte müsste China demnach eher etwas übergewichten.

 

vor 15 Stunden von DST:

Seit Lyxor den ersten EM ex China ETF letztes Jahr aufgelegt hat (…)

 

Um China überzugewichten, brauchst du doch gar keinen EM ex China; ein normaler EM und zusätzlich ein China genügen.

 

Anders wäre es natürlich bei einer angestrebten Untergewichtung.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 10 Stunden von chirlu:

Um China überzugewichten, brauchst du doch gar keinen EM ex China; ein normaler EM und zusätzlich ein China genügen.

Klar könnte man das machen, aber welchen Vorteil hätte das? Mann kann natürlich auch einen MSCI ACWI mit USA + Europa + EM + China erweitern, aber deutlich sinnvoller wäre es in meinen Augen entsprechende Regionen klar voneinander zu trennen und Überschneidungen möglichst zu vermeiden. Überschneidungen nehme ich persönlich nur dann in Kauf, wenn es anders nicht oder nur kompliziert, z.B. mit deutlich mehr ETFs, umzusetzen wäre.

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cutter111th
· bearbeitet von cutter111th
vor 31 Minuten von DST:

Klar könnte man das machen, aber welchen Vorteil hätte das? Mann kann natürlich auch einen MSCI ACWI mit USA + Europa + EM + China erweitern, aber deutlich sinnvoller wäre es in meinen Augen entsprechende Regionen klar voneinander zu trennen und Überschneidungen möglichst zu vermeiden. Überschneidungen nehme ich persönlich nur dann in Kauf, wenn es anders nicht oder nur kompliziert, z.B. mit deutlich mehr ETFs, umzusetzen wäre.

Man muss ja erst mal definieren, was genau man tun will. Ist man mit den Gewichtungen zum Beispiel im ACWI allgemein nicht zufrieden und möchte jede Region individuell gewichten, muss man halt rechnen was sich lohnt und wie oft man Rebalancing betreiben will. Von der TER wären einzelne ETF's für die Regionen sicher günstiger.

 

Bezüglich China hatte ich mir schon letztes Jahr Gedanken gemacht. Das Hauptproblem bei China ist zunächst mal, dass es kaum vernünftige ETF's gibt. Viele raten zum Beispiel auch davon ab, den MSCI zu nehmen und empfehlen H-Shares. Für den CSI China wiederum wirst du so gut wie nichts finden, Glaube gibt einen von Wisdom Tree, mit niedrigem Fondvolumen und zudem nicht sparplanfähig.

 

Aus Kostengründen und der Einfachheit halber ist man dann mit einem EM wohl doch am besten beraten.

 

Die nächste Frage ist dann auch, ob man China langfristig übergewichten will oder nur die aktuelle Lage ausnutzen möchte. Das geht dann aber auch mehr in Richtung aktives Investieren.

 

Was die Gewichtung nach BIP betrifft, da gibt es auch genügend Gegenargumente. Die meisten großen Unternehmen sind Weltkonzerne die international tätig sind, was interessiert da das BIP des Heimatlandes.

 

Wer wirklich mehr in China investieren will und/oder eher aktiv unterwegs ist, der ist mit Einzelaktien wohlmöglich besser bedient als mit einem ETF. Vor allem Chinesische Unternehmen, die weniger vom Weltmarkt abhängig sind wären hier meiner Meinung nach erste Wahl.

 

JD.Com

Anta Sports

Alibaba

Tencent

 

nur um mal Beispiele zu nennen.

 

Auch aus anderen Asia Regionen könnte man sich so die Rosinen rauspicken, wie Taiwan Semiconductor.

 

 

 

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor 2 Stunden von cutter111th:

Das Hauptproblem bei China ist zunächst mal, dass es kaum vernünftige ETF's gibt.

Bei 25 ETFs sollte eigentlich für jeden etwas passendes dabei sein [JustETF, 2020]. China ist somit das Land mit der dritgrößten Anzahl an ETFs nach USA und Deutschland.

 

Zitat

Viele raten zum Beispiel auch davon ab, den MSCI zu nehmen und empfehlen H-Shares.

Wer rät dazu? Solche Aussagen sind mit mindestens einer Quellenangabe zu versehen.

 

In den letzten 10 Jahren hat der MSCI China die 50 größten H-Shares um mehr als 100% geschlagen [ExtraETF, 2020].

 

Zitat

Was die Gewichtung nach BIP betrifft, da gibt es auch genügend Gegenargumente. Die meisten großen Unternehmen sind Weltkonzerne die international tätig sind, was interessiert da das BIP des Heimatlandes.

Es handelt sich dabei um eine Strategie, die darauf abzielt Klumpenrisiken/Blasen zu vermeiden. Die Auswirkungen der Japan-Blase hätte man damit z.B. deutlich reduzieren können. Dass diese Strategie - wie oben von mir belegt - historisch besser performt hat als eine reine MK-Allokation zeigt, dass die Risikominderung nicht zwangsläufig mit einem Verlust von Rendite einhergeht. Ich denke es gibt schlechtere Kennzahlen an denen man sich orientiert kann, wie es z.B. oben von @Cairol belegt wurde.

 

Zitat

Wer wirklich mehr in China investieren will und/oder eher aktiv unterwegs ist, der ist mit Einzelaktien wohlmöglich besser bedient als mit einem ETF.

Persönlich würde ich einen guten ETF aus Gründen der Diversifikation vorziehen, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei sehr großen Depots sind sicherlich auch Einzelaktien denkbar, aber hier geht es eigentlich mehr um eine 2-ETF-Strategie als Alternative zur etablierten 1-ETF-Lösung, die in kleinen Depots und KISS-Ansätzen natürlich auch weiterhin das Mittel der Wahl sein sollte.

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cutter111th
· bearbeitet von cutter111th
vor 27 Minuten von DST:

Bei 25 ETFs sollte eigentlich für jeden etwas passendes dabei sein [JustETF, 2020]. China ist somit das Land mit der dritgrößten Anzahl an ETFs nach USA und Deutschland.

 

Wer rät dazu? Solche Aussagen sind mit mindestens einer Quellenangabe zu versehen.

 

In den letzten 10 Jahren hat der MSCI China die 50 größten H-Shares um mehr als 100% geschlagen [ExtraETF, 2020].

 

Es handelt sich dabei um eine Strategie, die darauf abzielt Klumpenrisiken/Blasen zu vermeiden. Die Auswirkungen der Japan-Blase hätte man damit z.B. deutlich reduzieren können. Dass diese Strategie - wie oben von mir belegt - historisch besser performt hat als eine reine MK-Allokation zeigt, dass die Risikominderung nicht zwangsläufig mit einem Verlust von Rendite einhergeht. Ich denke es gibt schlechtere Kennzahlen an denen man sich orientiert kann, wie es z.B. oben von @Cairol belegt wurde.

 

Persönlich würde ich einen guten ETF aus Gründen der Diversifikation vorziehen, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei sehr großen Depots sind sicherlich auch Einzelaktien denkbar, aber hier geht es eigentlich mehr um eine 2-ETF-Strategie als Alternative zur etablierten 1-ETF-Lösung, die in kleinen Depots und KISS-Ansätzen natürlich auch weiterhin das Mittel der Wahl sein sollte.

Hatte mich damit letztes Jahr etwas näher beschäftigt, habe jetzt weder Zeit noch Lust die Quellen wieder rauszusuchen. Das Argument für H-Shares war auf jeden Fall, dass sie in Hong Kong gehandelt werden. Dagegen sprach aber die geringe Diversifizierung mit nur wenigen Aktien. Beim MSCI gab es auch viele Argumente dagegen.

 

Musst du selbst mal suchen, waren unter anderem auch Videos von Erichsen/Tradermacher und Echtgeld-tv

 

Glaube Echtgeld-tv hatte auch mal einen Gast, der auf China und Asien spezialisiert ist, schon einige Bücher zum Thema verfasst hat und dort auch lebt.

 

Quintessenz bei Erichsen war meine ich auch, dass die China ETF's aus diversen Gründen nicht taugen. Gleiches bei Echtgeld-tv und anderen Quellen wo ich etwas gelesen hatte.

 

Davon völlig unabhängig sind viele Entwicklungen in China bezüglich Geldpolitik und Verschuldung sehr viel bedenklicher als zum Beispiel in den USA

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Nachdenklich
vor 5 Minuten von cutter111th:

Quintessenz bei Erichsen war meine ich auch, dass die China ETF's aus diversen Gründen nicht taugen. Gleiches bei Echtgeld-tv und anderen Quellen wo ich etwas gelesen hatte.

Ich habe mich für den chinesischen Markt - lange bevor ich etwas von Erichsen oder Echtgeld-TV wußte - für einen aktiven Fonds entschieden:

 

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B44T3H88,LU0173614495

 

Und ich bin damit zufrieden.

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cutter111th
vor 1 Minute von Nachdenklich:

Ich habe mich für den chinesischen Markt - lange bevor ich etwas von Erichsen oder Echtgeld-TV wußte - für einen aktiven Fonds entschieden:

 

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B44T3H88,LU0173614495

 

Und ich bin damit zufrieden.

Sich nach aktiven Fonds umzuschauen  war glaube ich Anbetracht der fehlenden Alternativen im Bereich ETF auch ein Vorschlag bei Echtgeld-TV meine ich. Erichsen hatte deswegen dazu geraten, einen EM zu nehmen.-

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Nachdenklich
vor 1 Minute von cutter111th:

Erichsen hatte deswegen dazu geraten, einen EM zu nehmen.-

Dann habe ich aber auch Lateinamerika dabei. Und das möchte ich nicht.

 

 

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cutter111th
vor 1 Minute von Nachdenklich:

Dann habe ich aber auch Lateinamerika dabei. Und das möchte ich nicht.

 

 

Ich weiß was du meinst. Zumindest von der Zusammensetzung fand ich diesen ETF damals noch halbwegs interessant, da er sich auf Asien und sowohl Industrie- wie auch Schwellenländer beschränkt.. Nur Japan fehlt:

 

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?query=LU1900068328&groupField=index&from=search&isin=LU1900068328

 

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