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Steve777

Nach welchen Kriterien legt ihr eure Risikotragfähigkeit fest?

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Der Heini
vor 6 Minuten von Steve777:

Aber man könnte fast meinen, dass das Risiko extrem gering ist mit dieser Anlageklasse und das ist....sagen wir mal.....zumindest anzuzweifeln. Was haben Produkte wie der Arero oder allgemein "Diversifikation über mehrere Anlageklassen" dann überhaupt noch für einen Sinn? M. Faber hat sich damit ja sehr beschäftigt in seinem Buch. Einfach nur 90 oder 100% Aktien und fertig - das kann unmöglich die "beste Lösung" sein simpel ausgedrückt.

Risiko ist hoch, das ist richtig, nur sind die Portfolio-Untersuchungen aus Zeiten als AA-Anleihen noch etwas Rendite brachten, mit den jetzigen Zinsniveaus und den Renditen von Staatsanleihen ist die Frage ob die Diversifikation nicht sehr stark zu lasten der Rendite geht. Die Frage ist doch, welche Möglichkeiten gibt es?

BtW.: Den Arero hab ich im Sparplan nebenbei laufen, zudem hab ich auch einen Teil in Consumer Staple und Minimum Volatility, aber nur fürs schlechte Gewissen, Aktien-ETFs sind das dennoch.

Du suchst wie wir beides: Sicherheit mit Rendite...entscheiden mußt du dich dazwischen, entweder oder.

Wenn ich mein Risiko 2016 gesenkt hätte auf 30/70, wären mir gute Jahre verloren gegangen. Wenns 2021 crasht und ich vorher Gewinne eingefahren habe, bin ich eventuell auf ähnlichem Niveau, wer weiß?

 

 

Wie gesagt, ich lese momentan einiges nochmal und neu nach, finde aber bisher nur Beimischungen von Corporate Bonds, Metalle/Gold soll ja mind. 10% betragen, das wäre mir schon zuviel, Staatsanleihen kann ich auch bei TG bleiben (Sicherheit/Rendite) usw.

Wenn jemand eine gute Lektüre weiß, her damit, bin für alles offen.

vor 6 Minuten von odensee:

Risikominderung bei kürzerer Anlagedauer z.B.

 

Ich hab einiges in Anleihen mit Laufzeiten, die zu meinem Renteneintritt passen. Die sind mir "sicher" (na, ja...) zu dem Zeitpunkt.

Welche Anleihen zum Beispiel? Würde mich interessieren, oder sind es reine Anleihen?

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Sapine
vor 15 Minuten von Steve777:

Hochinteressant die Grafik unten (blau und orange).

Vorsicht, das ist der US Markt, der von den beiden Weltkriegen wesentlich weniger beeinflusst war als der Rest der Welt. Das kann auch mal deutlich schlechter aussehen. 

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Steve777
vor 9 Minuten von odensee:

Risikominderung bei kürzerer Anlagedauer z.B.

Dann müsste es aber völlig egal sein, was man tut, z.B.:

 

Entweder 50% in einen ACWI-ETF + 50% in Tagesgeld

oder

80% in den Arero + 20% in Tagesgeld

 

Das ist aber doch nicht exakt das gleiche finde ich.

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The Statistician
vor 38 Minuten von Der Heini:

P.S. Eine S&P500 Untersuchung zu Bullen- und Bärenmärkten:

https://blog.thinknewfound.com/2017/02/anatomy-bull-market/

 

Lange Bärenmärkte hat es fast nie gegeben (Japan ausgenommen), d.h. länger als 3 Jahre nicht. Hängt aber auch von der Betrachtungsweise ab, wenn ich von AllTimeHigh zu ATH rechne kanns auch länger sein, aber mit 3-4 Jahre Cash sollte es sich ausgehen.

Wenn man sich die Kurse des S&P 500 in den Jahren von Januar 1928 bis März 1931 anschaut, kann man schnell feststellen, dass man dennoch über ca. 30 Jahre hätte investiert bleiben müssen, um mit dem investierten Kapitel vom entsprechend genannten Zeitraum zweistellige Renditen erwirtschaftet zu haben. Und dabei muss man nicht einmal ansatzweise beim ATH von September 1929 eingestiegen sein. Selbst wenn man 1930/31 zu knapp $18 investiert hätte (über 40% unter dem ATH von 1929), hätte man über 30 Jahre warten müssen bis dann die Renditen gekommen wären. Die Darstellung suggeriert jedoch ein bedeutend positiveres Bild dieses Zeitraumes. Klar, mit einem Sparplan oder generell regelmäßigen Investments ergibt sich wieder ein positiveres und vor allem realistischeres Bild. Dennoch nur mal hervorgehoben. Die Verwendung von Jahresschlusskursen unterschlägt manchmal einige Teile der Preisentwicklung und suggeriert teils positivere Verläufe als eigentlich vorlagen.

vor 1 Stunde von Steve777:

Da Crashes ja die Dinge sind, die immer recht sicher sind bzw. irgendwann kommen (wann, ist eben die Frage), frage ich mich aber: Ärgert es euch nicht, wenn ihr im Crash dann kaum mehr was auf der Seite habt, um im Crash nachzukaufen?

Klar - das ist Market-Timing, aber es wäre vielleicht der Mittelweg.

Man kann sich auch fragen wie sehr es einen ärgern würde, wenn man mit viel Cash auf Kurseinstürze vergeblich wartet und die zwischenzeitlichen Renditen verpasst. Damit einhergehend muss man dann für sich abwägen was einen mehr ärgern würde: Warten mit der Gefahr einiges an Rendite zu verpassen oder keine Mittel zu haben um kräftig nachkaufen zu können. Dem hinzu sollte man natürlich noch die vergängliche Häufigkeit von starken Kursstürzen sowie Bullenmärkten heranziehen. Am Ende muss man dann für sich entscheiden wie man damit umgeht und seine Asset Allokation entsprechend anpassen. Ich habe in meinem Umfeld eine Person, die nach wie vor auf einen Einsturz wartet um "dann richtig einzusteigen". Das hat er mir 2016 zum ersten Mal gesagt, ist natürlich immer noch nicht investiert. Je länger man auf Kurseinstürze wartet und Renditen verpasst, desto geringer fällt auch der Mehrwert einer solchen "Strategie" aus und die Opportunitätskosten können dann auch ordentlich dem letztlich Mehrwert übertreffen. 

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hund555
vor 39 Minuten von smarttrader:

Worst Case Szenario: Scheidung und Zugewinnausgleich, Haus brennt ab und danach BU. Aber wenn das eintritt ist das Depot eh egal.

Keine Wohngebäudeversichrung? Ist nicht teuer!

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Steve777
vor 3 Minuten von The Statistician:

Man kann sich auch fragen wie sehr es einen ärgern würde, wenn man mit viel Cash auf Kurseinstürze vergeblich wartet und die zwischenzeitlichen Renditen verpasst. Damit einhergehend muss man dann für sich abwägen was einen mehr ärgern würde: Warten mit der Gefahr einiges an Rendite zu verpassen oder keine Mittel zu haben um kräftig nachkaufen zu können.

So ist es.

Ich für mich habe mich daher (bisher zumindest) für den "Mittelweg" entschieden.

"All in" würde ich nie gehen, aber das meiste in Cash halten, ist auch Schmarrn.

Die 80% im Arero entsprechen ungefähr 50% reinem Aktienrisiko finde ich - ich bin also immer dabei, wenn es rauf geht, habe aber genug Pulver, um im Falle eines heftiges Crashes nochmal umzuschichten (ich würde dann sogar den Arero großteils verkaufen und in einen reinen Aktien-ETF umschichten).

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hund555
vor 42 Minuten von smarttrader:

Mir würde es richtig die Laune verhageln, wenn nach 16 Jahren aus 100k, 200k geworden sind und es denn zum Crash kommt und nur noch 80k auf dem Depotauszug stehen.

Wenn du in 16 Jahren dazu noch 80k an Dividenden bekommen hast, ist doch alles gut

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odensee
vor 14 Minuten von Der Heini:

Welche Anleihen zum Beispiel? Würde mich interessieren, oder sind es reine Anleihen?

Bekommst in Kürze eine PN.

 

Ist eine bunte Mischung von Anleihen (keine Fonds, nur Einzelanleihen).

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alsuna
vor 7 Minuten von Steve777:

Entweder 50% in einen ACWI-ETF + 50% in Tagesgeld

oder

80% in den Arero + 20% in Tagesgeld

 

Das ist aber doch nicht exakt das gleiche finde ich.

Ist es auch nicht. In der Variante mir Arero hast du auch Rohstoffe mit dabei.

Aber ich glaube, darauf wolltest du gar nicht hinaus, oder? Hätte deine zweite Variante statt Arero einen Mischfonds mit 60% Aktien und 40% Geldmarkt, dann wären deine beiden Varianten im Hinblick auf die Asset Allocation identisch.

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hund555
vor 10 Minuten von The Statistician:

Selbst wenn man 1930/31 zu knapp $18 investiert hätte (über 40% unter dem ATH von 1929), hätte man über 30 Jahre warten müssen bis dann die Renditen gekommen wären.

Das ist einfach falsch, du ignorierst Dividenden, welche zu der Zeit (sehr) hoch waren.

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Nachdenklich
vor 14 Minuten von The Statistician:

Klar, mit einem Sparplan oder generell regelmäßigen Investments ergibt sich wieder ein positiveres und vor allem realistischeres Bild.

:thumbsup:

 

Die durchschnittlichen monatlichen Überschüsse gehen per Sparplan in Fonds (heute zum großen Teil in Index-Fonds - aber nicht nur).

 

Und wenn das über Jahrzehnte so geht, dann habe ich zwar nie größere Summen als Cash an der Seite liegen, um im Crash günstig einzukaufen, bei tendentiell steigenden Märkten habe ich aber zu den meisten Zeiten günstig (im Vergleich zu späteren Kursen) eingekauft.

Was will ich mehr?

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Steve777
vor 8 Minuten von alsuna:

Ist es auch nicht. In der Variante mir Arero hast du auch Rohstoffe mit dabei.

Aber ich glaube, darauf wolltest du gar nicht hinaus, oder? Hätte deine zweite Variante statt Arero einen Mischfonds mit 60% Aktien und 40% Geldmarkt, dann wären deine beiden Varianten im Hinblick auf die Asset Allocation identisch.

Logisch, dass ein Mischfonds aus Geldmarkt u. Aktien im Verhältnis exakt das gleiche ist.

 

Ich hab das in den Raum geworfen, weil viele hier (aktuell) sagen, Anleihen u. Rohstoffe "totes Kapital" sind.

vor 2 Minuten von Nachdenklich:

Und wenn das über Jahrzehnte so geht, dann habe ich zwar nie größere Summen als Cash an der Seite liegen, um im Crash günstig einzukaufen, bei tendentiell steigenden Märkten habe ich aber zu den meisten Zeiten günstig (im Vergleich zu späteren Kursen) eingekauft.

Was will ich mehr?

Ist die Frage, was "besser" ist:

 

1. Fast alles vom Ersparten per Sparplan 100% in Aktien.

 

2. Einmalig z.B. 70% in Aktien und das eben sofort.

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alsuna
vor 5 Minuten von Steve777:

Ich hab das in den Raum geworfen, weil viele hier (aktuell) sagen, Anleihen u. Rohstoffe "totes Kapital" sind.

Anleihen sollen totes Kapital sein? Dann verlass mal die Fonds-Sphäre und schau dir den Anleihenbereich hier im Forum an.

Hier im Fondsbereich herrscht die Meinung, dass Kleinstanleger auf AAA-Staatsanleihen-Fonds verzichten und dafür Tagesgeld nehmen können.

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The Statistician
vor 3 Minuten von hund555:

Das ist einfach falsch, du ignorierst Dividenden, welche zu der Zeit (sehr) hoch waren.

Da hast du natürlich Recht, habe mir auf die Schnelle nur die Kursstände herangezogen. Leider gibt es den S&P 500 Performance Index leider nicht mit so langer Historie, hätte ich mir jetzt noch gerne angeschaut. Wird aber dann natürlich deutlich positiver aussehen, keine Frage. 

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Steve777

Ich korriegere auf "die europäischen Staatsanleihen im Arero".

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odensee
vor 18 Minuten von Steve777:

Entweder 50% in einen ACWI-ETF + 50% in Tagesgeld

oder

80% in den Arero + 20% in Tagesgeld

 

Das ist aber doch nicht exakt das gleiche finde ich.

 

Oben schriebst du:

vor 42 Minuten von Steve777:

Aber man könnte fast meinen, dass das Risiko extrem gering ist mit dieser Anlageklasse und das ist....sagen wir mal.....zumindest anzuzweifeln.

... und ich vermute(te), dass mit "dieser Anlageklasse" Aktien gemeint sind. Darufhin habe ich deine Frage:

vor 42 Minuten von Steve777:

Was haben Produkte wie der Arero oder allgemein "Diversifikation über mehrere Anlageklassen" dann überhaupt noch für einen Sinn?

beantwortet mit den Hinweis auf eine Risikominderung, wenn man (z.B.) Anleihen dazu nimmt. Ob man das nun mit dem ARERO macht oder mit einer Mischung aus "ACWI-ETF" und TG ist da zweitrangig. (Ergänzend, aber nicht im Widerspruch: ich habe Anleihen, die eine deutlich höhere Renditeerwartung als TG aufweisen, aber nur mit fester Laufzeit).

 

Mit dem ARERO (und mit ETF70x) kann man mMn ganz gut als "all in one"-Lösung leben. Wenn man den ARERO dann doch mit TG (oder Anleihen) kombiniert, frage ich mich: warum dann nicht direkt einen günstigen Aktienfonds?  Und wenn man defensiver aufgestellt sein will als mit dem ARERO, nimmt man eben den ETF702 (40% Aktien).

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wuwei
vor 58 Minuten von Steve777:

Danke für den Link.:thumbsup:

Sowas hab ich gesucht.

Hochinteressant die Grafik unten (blau und orange).

Lance Roberts meint zu der Grafik:

"Dies ist eines der irreführendsten Diagramme, die ein Berater einem Kunden zeigen kann, insbesondere eines, das sich dem Ruhestand nähert"

 

https://realinvestmentadvice.com/retired-or-retiring-soon-yes-worry-about-a-correction/

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Aktie

Ich bin 27, nach dem Studium jetzt ein paar Jahre im Beruf angekommen und verdiene durchaus überdurchschnittlich gut. Ich lege meinen risikoarmen Anteil eher in absoluten Zahlen fest und halte ca. 20 TEUR an Tagesgeld. Das waren vor ein paar Jahren noch 80% meines Vermögens, mittlerweile ist die Verteilung deutlich umgekehrt. Hintergrund ist, dass ich beruflich stark auf mein Auto angewiesen bin und es für 20 TEUR jederzeit bequem ersetzen kann.

vor 11 Stunden von Norica:

Kommt doch jeden Monat neues Geld rein. Warum soll ich mir zu viele Gedanken machen?

Das durchaus bei meiner Planung auch ein wichtiger Punkt. Und aus dieser Sicht sehe ich es vielleicht manchmal ähnlich wie die "Konsumopfer". Alles investierte Geld wird ausgegeben (nur halt für ETFs statt für Mega-Fernseher) und ich werde trotzdem den nächsten Monat über die Runden kommen.

 

Ich kann mir im Moment so hohe Sparraten leisten, dass ich eigentlich praktisch nie auf meine Rücklagen zurückgreifen muss und das meiste aus dem laufenden Gehalt zahle. Ich tendiere eher dazu, mein Tagesgeld zu halbieren. Es gibt doch eigentlich kaum Ausgaben >1000 Euro, die wirklich unvorhersehbar sind. Ich hatte zumindest meistens schon so eine gewisse Vorahnung oder konnte es dem Serviceplan entnehmen, wenn Auto oder Waschmaschine repariert werden wollten. Und selbst wenn nicht, baue ich innerhalb weniger Monate ohne neuem Anlegen wieder ausreichend Puffer auf. Aber das hatten wir neulich im Notgroschen-Thema schon ausführlich diskutiert.

 

Das gilt aber übrigens nicht nur für so kurzfristige Reparaturen, sondern auch langfristig. Ich habe im Moment kein Interesse an einer Immobilie und glaube nicht, dass sich das in den nächsten 5-10 Jahren ändert. Als ich vor 4 Jahren angefangen habe zu arbeiten, war ich da noch unentschlossener. Hätte ich damals entschieden mein Geld nicht zu investieren, hätte ich schon einige gute Jahre verpasst. Ich hab mir daher den immer wiederkehrenden Rat hier zu Herzen genommen, dass man irgendwann einfach mal anfangen muss. Den Rest sieht man dann schon. Und ich bin vor allem auch bereit, meine Lifestyle-Entscheidungen nach der Finanzlage zu richten.

  • Wenn ich meinen Job verliere, kaufe ich bestimmt kein neues Auto, auch wenn das Geld da wäre
  • Börsencrash und ich war investiert? Dann bleibts halt bei der Miete und ich werde nichts kaufen
  • Börsen-Höchststand, es kündigt sich Nachwuchs Nr. 2 an und die Traumimmobilie ist günstig zu haben während es kaum Mietangebote gibt? Dann wird es wohl meine.
  • Trennung o.ä. und Kassenlage wird knapp? Dann halt verkleinern und sparsamer leben.
  • Börsencrash mit 55? Dann muss ich halt doch bis zur gesetzlichen Rente arbeiten (an die ich für mich eh nicht mehr glaube)
vor 11 Stunden von Steve777:

Ich gebe zu, dass ich manchmal schon den Gedanken hatte: "Wenn es blöd läuft, sind wir disziplinierten Sparer und Anleger vielleicht irgendwann die Deppen - sei es durch irgendein Gesetz oder sonstigem Zeug!" Dann lachen uns die "von der Hand in den Mund-Menschen" aus.

Der Gedanke kam mir gerade am Wochenende nach einem Telefonat mit meinen Großeltern (96&87) wieder. Mein Großvater hat einen Krieg als Soldat mit Kriegsgefangenschaft miterlebt, seine Familie wurde währenddessen vom eigenen Hof vertrieben. Nach dem Krieg hatten sie, die vorher etliche Ländereien hatten, nichts mehr. In der DDR wurde sein hart erarbeitetes und frisch erworbenes Haus zugunsten einer Hauptstraße platt gemacht, dafür gabs eine lachhafte "Entschädigung". Er hat 5 Währungen miterlebt und stand mit seiner Familie mehrfach vor dem Nichts. Ich hoffe, dass niemand solche Zeiten jemals wieder erleben muss, aber allein diese ca. 100 Jahre zeigen, wie oft die Ersparnisse dahin sein konnten. Nichtsdestotrotz: Er war immer ein sparsamer Mensch und am Ende hat es sich eben doch gelohnt. Da er das verinnerlicht hatte, haben sie es auch nach solchen Neuanfängen immer wieder zu einem gewissen Wohlstand (im Sinne von genug Geld um unbekümmert leben zu können - heute eben im schöneren Pflegeheim) geschafft.

vor 11 Stunden von Steve777:

Mich wundert schon etwas diese auffällig hohe Aktienquote bei doch nicht wenigen im Forum.

Naja, mich im Wertpapier-Forum eher nicht :narr: Frag mal im Heimwerker-Forum...

vor 1 Stunde von Steve777:

Echt großen Respekt vor all denen hier, die wirklich fast immer sehr hoch in Aktien investiert sind.

Da Crashes ja die Dinge sind, die immer recht sicher sind bzw. irgendwann kommen (wann, ist eben die Frage), frage ich mich aber: Ärgert es euch nicht, wenn ihr im Crash dann kaum mehr was auf der Seite habt, um im Crash nachzukaufen?

Klar - das ist Market-Timing, aber es wäre vielleicht der Mittelweg.

 

Mich würde mal interessieren, ob in den Jahren nach dem Crash 2008/2009 auch viele hier so eine Einstellung hatten. Ich kann es mir eigentlich kaum vorstellen. Die jeweilige Marktsituation hat doch auch Einfluss auf die ganze Einstellung und auch Risikotoleranz oder etwa nicht? Ich meine - wir befinden uns mittlerweile seit über einem Jahrzehnt in einem Bullenmarkt und dass viele mehr und mehr denken "nur Aktien und das volle Kanne" ist rein psychologisch nachvollziehbarer, als es z.B. die Jahre nach einem Crash war, aber ob das auch noch so ist, wenn die nächste große Krise da war?

Hier wären wir wieder beim Thema, dass ja jeden Monat wieder Geld reinkommt, das investiert werden kann. Ich bin aber auf meinen ersten Crash wirklich gespannt und berichte dann gerne. 2008/2009 hatte ich nur wenige Wertpapiere im niedrigen 4-stelligen Bereich, da hat mich das kaum interessiert.

vor 7 Minuten von Steve777:

Ich weiß nicht so recht.

Das klingt hier sehr viel alles so nach "da kann eh nix schief gehen auf lange Zeit mit den Aktien" und "außer mit Aktien krieg ich keine Rendite".

Nicht falsch verstehen - das soll hier nicht negativ rüberkommen.

Aber man könnte fast meinen, dass das Risiko extrem gering ist mit dieser Anlageklasse und das ist....sagen wir mal.....zumindest anzuzweifeln.

Naja....danke jedenfalls für eure Posts - finde das alles sehr interessant, erst recht, weil bei mir im Bekanntenkreis viele immer noch Aktien meiden wie der Teufel das Weihwasser. Ob sich das nun ändert, wenn es bald gar keine Zinsen mehr gibt - ich glaube nicht. Eher werden meine Bekannten Immobilien kaufen und vermieten glaube ich.

Ich hab halt relativ wenig zu verlieren. Ob ich mit 30 oder 35 dann 50 oder 500 TEUR Vermögen habe macht kurzfristig zwar einen Unterschied. Natürlich würde ich bei freier Wahl er letzteres wählen. Aber so auf lange Sicht ist das doch total egal. Ich werde so oder so weiter arbeiten gehen und Geld zum Leben verdienen.

 

Ob sich das mit der Einstellung zu Aktien ändert? Ich glaube, dass sich da viele Leute weiterhin sehr schwer tun werden. Ich habe aber das Gefühl, dass derzeit wieder verstärkt die Sparkassen und Volksbanken anfangen, ihre Kunden in Depots zu drängen, einfach weil der Unmut über Null- und Negativzinsen weiter wächst. Und man mag von den Banken und ihren Fondsgesellschaften halten was man will, aber das sind schon enorme Kundengruppen und Vermögen, die die erreichen. Meine persönliche Prognose: Das nimmt jetzt ein paar Jahre Fahrt auf, dann gibts einen Crash, alle diese Kunden verkaufen panisch und für etliche Jahre redet niemand wieder mehr (positiv) von Investments.

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Steve777
vor 15 Minuten von odensee:

Mit dem ARERO (und mit ETF70x) kann man mMn ganz gut als "all in one"-Lösung leben. Wenn man den ARERO dann doch mit TG (oder Anleihen) kombiniert, frage ich mich: warum dann nicht direkt einen günstigen Aktienfonds?

Sehe ich ähnlich wie du.

Arero mit Anleihen kombinieren, ist tatsächlich wohl recht unsinnig.

Aber neben dem Arero einen kleinen Teil als Tagesgeld halten, ist doch nachvollziehbar und sei es nur der berühmte "Notgroschen".

 

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Steve777
· bearbeitet von Steve777
vor 11 Minuten von Aktie:

Ich bin aber auf meinen ersten Crash wirklich gespannt und berichte dann gerne.

Bin gespannt, wie du dich dann fühlst und bitte berichte dann hier:D

Ich bin immer noch der Meinung: Jemand, der noch nie wirklich real einen Crash mit erlebt hat mit hohen (Buch-)Verlusten im Depot, kann das schwer einschätzen, was da psychologisch in einem abgeht. Ich war 2008/2009 voll dabei und auch, wenn ich damals (als es ganz unten war) rein "logisch" gewusst habe, dass es irgendwann wieder rauf geht, hat das auch nicht sehr geholfen - mich hat es trotzdem sehr belastet und den Alltag teils beeinträchtigt.

vor 11 Minuten von Aktie:

Ich werde so oder so weiter arbeiten gehen und Geld zum Leben verdienen.

Ich hoffe, du hast recht und denkst mit 45 oder 50 immer noch so. Ich meine nur: Lebensprioriäten verschieben sich (ich sag nur: Familie - das war der Punkt, bei dem sich bei mir einiges geändert hat in Sachen Lebensanschauung).

vor 12 Minuten von Aktie:

Das nimmt jetzt ein paar Jahre Fahrt auf, dann gibts einen Crash, alle diese Kunden verkaufen panisch und für etliche Jahre redet niemand wieder mehr (positiv) von Investments.

Vermute ich auch, aber vielleicht muss es so sein.

Was wäre, wenn ab jetzt nun wirklich jeder zweite voll in Aktien investiert? Wäre das nicht auch eine Gefahr für das System?

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Nachdenklich
vor 23 Minuten von Steve777:

Ich war 2008/2009 voll dabei und auch, wenn ich damals (als es ganz unten war) rein "logisch" gewusst habe, dass es irgendwann wieder rauf geht, hat das auch nicht sehr geholfen - mich hat es trotzdem sehr belastet und den Alltag teils beeinträchtigt.

Ich war auch dabei und hatte Kursrückgänge von mehr als 50%.

Und meine Sparpläne liefen einfach weiter und ich fühlte mich wie im Sommerschlußverkauf. Endlich mal alles zum halben Preis.

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Steve777

Das war bestimmt nicht dein erster Crash oder?

Du warst 2000 rum bestimmt auch schon dabei oder?

Der erste Crash ist halt der gefühlsmäßig heftigste denke ich.

Vermutlich werde ich beim nächsten Crash auch gelassener sein als 2008/2009 (Erfahrung).

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Der Heini
vor einer Stunde von wuwei:

Lance Roberts meint zu der Grafik:

"Dies ist eines der irreführendsten Diagramme, die ein Berater einem Kunden zeigen kann, insbesondere eines, das sich dem Ruhestand nähert"

 

https://realinvestmentadvice.com/retired-or-retiring-soon-yes-worry-about-a-correction/

Er geht dabei auf das Sequence-of-Return-Risiko und das Bewertungsniveau (Cape-Shiller PE) ein, das einem Entnehmplan das Genick brechen kann, hat aber IMHO weniger mit der Grafik zu tun.

Ist alles unter https://frugalisten.de/von-den-zinsen-leben-entnahmestrategien/ beschrieben auch unter https://earlyretirementnow.com/start-here/ .

Ich fand in dem zitierten Link die Länge von Bullen zu Bärenmärkten interessant, wobei es natürlich auch Zeiten gab mit langer Erholungsphase ausserhalb USA, wie sapine und the Statistician angedeutet haben. Nur kenne ich dahingehend keine besser Untersuchung als diese, wenn jemand was passendes hat, gerne.

Dazu kommen wie schon weiter oben geschrieben wurde die Opportunitätskosten, also die entgangenen Gewinne durchs Warten auf gute Gelegenheiten.

Man muß sich also entscheiden, was man machen will, die Bewertungen in US sind hoch, Russland dagegen niedrig.

Ich plane zur Zeit so, daß ich erst kurz vor Entnahmeplaneintritt umschichte in sicherere Anlagen, da ich nicht weiß wie es in 5 Jahren ausschaut am Aktienmarkt, momentan sieht es nach noch 1-2 Jahren Bullenmarkt aus- kann sich aber auch schnell ändern.

 

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Steve777
· bearbeitet von Steve777

Übrigens hier ein recht "witziger" Artikel von 2009:

https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/handelsblatt-studie-langfristig-lohnt-sich-aktienanlage-nicht/3175702.html

Damals fanden den vermutlich nicht viele witzig, sondern wahr.

Falls der Link den Artikel sperrt - einfach mit Google suchen: "Aktien langfristig" - erster Treffer!

 

Wenn der "Normalo" solche Artikel liest (dann auch noch vom Handelsblatt und als "Studie" bezeichnet), wundert doch nix mehr oder?

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Nachdenklich
vor 4 Minuten von Steve777:

Das war bestimmt nicht dein erster Crash oder?

Stimmt.

Ich bin seit den 70er Jahren aktiv an den Kapitalmärkten (mit Pausen, in denen ich das Geld für Immobilien herausgezogen hatte) und mein jetziges Depot wird seit 1998 mit Sparplänen bespart.

Dementsprechend sehe ich Kursschwankungen nicht so sehr als Risiko sondern als Chance.

 

Das Risiko für den eigenen Vermögensaufbau besteht darin, sich dem Risiko nicht auszusetzen.

(Eine realistische Liquiditätsplanung vorausgesetzt!)

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