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Nudel

Hilfe bei Aufschlüsselung aller Kosten eines aktiven Fonds

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Nudel

Nabend Allerseits,

 

in Bezug auf Investieren bin ich Anfänger, aber auf dem Weg der Wissensvermehrung und Besserung.

Momentan beschäftige ich mich mit den verschiedenen Anlageformen und habe in diesem Zusammenhang meinen in 2013 gekauften aktiven DWS-Fonds unter die Lupe genommen.

 

Hierfür habe ich 2019 dank MiFID II eine vollständige Aufschlüsselung aller Kosten rückwirkend für das Jahr 2018 bekommen und möchte diese Erklärung nun vollständig verstehen.

 

IMG_20200326_155203.jpg.1f38c2f261ebfea6a3521df2c2f237a9.jpg

 

 

Grundlegendes: Pauschal 10€ p.a. für die Depotgebühren (Posten der übergreifenden Kosten) und die Depotbank bekommt laut damaligen Vertrag 0,51% p.a. laufende Provisionen.

 

Liege ich nun mit folgenden Berechnungen richtig:

 

  • Kosten für das Depot: 10€/2473,08€ = 0,00404354084784964497711355880117 (0,4044%) ~ 0,40%
  • Kosten des Fonds: 37,46€/2473,08€ = 0,01514710401604477008426739126919 (1,5147%) ~1,520%
  • In Summe: 47,46€ als 0,01919064486389441506138095007036 ~(1,920%) vom Depotwert

 

Nun kann ich folgende weitere Kostenaufschlüsselung vornehmen:

 

1. Aufschlüsselung der Gesamtkosten des Fonds nach den KVGs (ohne Depotkosten):

 

  • Gesamtkosten des Fonds: 37,46€/2473,08€ = 0,01514710401604477008426739126919 (1,5147%) ~ 1,520%
  • Davon Zuwendung für die Bank = 12.58€/2473,08€ = 0,00508677438659485338120885697187 (0,5087%) ~0,51%
  • Davon Zuwendung für den Fonds = 24,88€/2473,08€ = 0,01006437317029776634803564785611 (1,006%) ~1,01%

 

2. Aufschlüsselung der Gesamtkosten des Fonds nach den Einzelkostenpositionen (ohne Depotkosten):

 

  • Gesamtkosten des Fonds: 37,46€/2473,08€ = 0,01514710401604477008426739126919 (1,5147%) ~ 1,520%
  • Habe ich es richtig verstanden, dass diese "Gesamtkosten" nun folgende Unterkosten beeinhalten: TER (fest: 1,45% laut Prospekt)+ Transaktionskosten (nicht Bestandteil der TER, jährlich variabel, hier aus dem Geschäftsbericht 17/18)+ Wertpapierleihe (nicht Bestandteil der TER, jährlich variabel, hier aus dem Geschäftsbericht 17/18)
  • Geschäftsbericht 17/18: https://web.archive.org/web/20180831151450/https://www.dws.de/aktienfonds/de0009848119-dws-top-dividende-ld/
  • Transaktionskosten 0,058%; Wertpapierleihe 0,013% (beide auf der Seite oben zu finden)
  • Es folgt: TER (1,45%) + Transaktionskosten (0,058%) + Wertpapierleihe (0,013%) = 1,521%
  • Minimale Abweichung zur eigenen Berechnung aus den 37,46€ mit 1,520%
  • Die Depotbank bekommt davon 0,51%.

 

Folgende Fragen konnte ich durch längere Recherche nicht klären:

 

  1. Wie wird der unter 3) angegebene Durschnitssdepotbestand ermittelt? Die Kurse schwanken täglich, wird hierfür einfach der tägliche Kurs über das Kalenderjahr täglich aufsummiert und dann durch 365 Tage geteilt? Welchen Zeitraum und welches Berechnungsverfahren steckt dahinter?
  2. Ich habe nun alle Prozentwerte nur über die rückwärtige Rechnung der vorliegenden Geldbeträge ermittelt. Würde ich die Prozentwerte (z.B. die im Vertrag festgehaltenen 0,51% (glatt) für die Depotbank) ansetzen, komme ich auf jeweils andere Ergebnisse (folglich 12,61€ statt, 12,55€ z.B.). Wo ist hier der Zusammenhang - sind sämtliche Prozentwerte in allen Prospekten, Verträgen, etc. nur gerundet angegeben und im "Hintergrund" viel genauer? Oder woher kommen hier die Abweichungen? (Mir geht's hier um das Verständnis, nicht um die Centbeträge).
  3. Ich verstehe in diesem Zusammenhang den Begriff der laufenden Kosten (TER) noch nicht ganz. Dieser ist ja laut Prospekt bei 1,45% als immer konstant angegeben und soll ja die Kosten des reinen Fonds abbilden (Management, etc.). Laut der Kostenaufschlüsselung fließen diesem aber ja lediglich 1,01% zu, während die Depotbank 0,51% bekommt. Der Fonds bekommt somit ja nicht die eigentlich in der Broschüre angegeben 1,45%. Wäre dies aber der Fall, wenn ich die Anteile über eine Börse gekauft hätte und somit keine Vertriebspartner dabei wären? Das wäre dann der optimale Fall aus der Gebührensicht des Fonds, richtig?
  4. Ist die TER somit nur als Richtwert (bei dem Transaktionskosten + Wertpapierleihkosten fehlen) zu verstehen, der zwar für den Endkunden die laufenden Gesamtkosten angibt, aber nicht aufschlüsselt wer im Hintergrund welchen Anteil vom Kuchen bekommt?

 

ich hoffe Ihr könnt mir etwas Aufschluss über die ganze Thematik geben. Es geht mir ums Verstehen, nicht um die Cent-Beträge! :-)

 

Danke schonmal und viele Grüße

Nudel

 

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Merol Rolod

Die Fragen zur den Abrechnungsdetails solltest du dem Ersteller selbiger stellen.

 

Insgesamt sind die Kosten aber zu hoch. Das solltest du der Einfachheit halber aus der Abrechnung erkennen/lernen.

0,51% Depotgebühr pro Jahr? 2020? Wo es seit über 20 Jahren kostenlose Broker gibt? Geht einfach nicht.

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Nudel

Mir ist bewusst, dass die Kosten "hoch" sind und genau deswegen beschäftige ich mich gerade mit dem Thema.

Ich finde, dass man an diesem Beispiel gut für sich selber exemplarisch mal die Kosten berechnen und überprüfen kann.

 

Mir geht es auch eher darum ob das Vorgehen (wie ich das berechnet habe) richtig ist?

Sicherlich kann ich von den Fragen auch einiges mit irgendeinem Bankberater klären, aber ich glaube einfach, dass dieses Forum eine mit mehr Fachkenntnissen / objektivere Community ist, die mir vielleicht bestätigen kann, dass mein "Weg" der richtige ist oder mir die allgemeinem Fragen oben beantworten kann.

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bondholder
· bearbeitet von bondholder

 

vor 18 Stunden von Nudel:

Ich verstehe in diesem Zusammenhang den Begriff der laufenden Kosten (TER) noch nicht ganz. Dieser ist ja laut Prospekt bei 1,45% als immer konstant angegeben und soll ja die Kosten des reinen Fonds abbilden (Management, etc.). Laut der Kostenaufschlüsselung fließen diesem aber ja lediglich 1,01% zu, während die Depotbank 0,51% bekommt. Der Fonds bekommt somit ja nicht die eigentlich in der Broschüre angegeben 1,45%. Wäre dies aber der Fall, wenn ich die Anteile über eine Börse gekauft hätte und somit keine Vertriebspartner dabei wären? Das wäre dann der optimale Fall aus der Gebührensicht des Fonds, richtig?

Nein. Die Kosten bleiben für dich gleich hoch, egal über welchen Vertriebsweg du den Investmentfonds gekauft hast bzw welcher Vertriebspartner (hier: deine Depotbank) den Fonds "betreut".

Wenn du diese laufenden Kosten vermeiden willst, denn verkaufe den Fonds und wechsele in ein kostengünstigeres Produkt, in das keine derartigen Kostenpositionen eingearbeitet sind – z.B. einen ETF.

 

(Der Vollständigkeit halber: Es gibt Finanzvermittler, die die Investmentfonds-Bestandsprovisionen an ihre Kunden auszahlen und dafür ein direktes Honorar berechnen. Wenn deine Anlagesumme deutlich höher wäre, könnte das Modell interessant sein.)

 

vor 3 Stunden von Merol Rolod:

0,51% Depotgebühr pro Jahr? 2020? Wo es seit über 20 Jahren kostenlose Broker gibt? Geht einfach nicht.

Es handelt es sich um die Bestandsprovision, die von der Fondsgesellschaft aus dem Fondsvermögen entnommen und an die Bank gezahlt wird.

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Merol Rolod
vor 31 Minuten von bondholder:

Es handelt es sich um die Bestandsprovision, die von der Fondsgesellschaft aus dem Fondsvermögen entnommen und an die Bank gezahlt wird.

Also quasi die Depotgebühr beim Fonds selbst...macht es nicht besser. ;)

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alsuna
vor 48 Minuten von Merol Rolod:

Also quasi die Depotgebühr beim Fonds selbst...macht es nicht besser. ;)

Ist bei aktiven Fonds aber absolut üblich. Deswegen auch der Hinweis von @bondholder oben, dass es Vermittler gibt, die diese Bestandsprovision an den Kunden weiterleiten.

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Cai Shen
vor 19 Stunden von Nudel:

0,01919064486389441506138095007036

Von mir gibt's dafür den Award für deutsche Gründlichkeit!

Ich wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, 1,9% Gebühren mit 30 Nachkommastellen zu garnieren. 

vor 19 Stunden von Nudel:

Es geht mir ums Verstehen, nicht um die Cent-Beträge!

:lol:

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