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Kezboard

Quality Investing Langfristdepot

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Kezboard

So, habe die Tagesgewinne einiger meiner Kandidaten aus dem Depot (teilweise +12%, +13% ... ) sowie einige weitere Kriterien herangezogen, um meine Aktienpositionen weiter zu reduzieren:

 

Verkauf

TJX @ 60,21 USD (Einstandskurs war 53,13 USD)

RHI @ 58,70 USD (EK war 41,1258 USD)

WDR @ 17,10 USD (EK war 11,72 USD)

FAST @ 47,44 USD (EK war 35,41 USD)

 

Grund: totale Panik :P bzw. die Erwartung einer (zumindest technischen) Gegenreaktion auf die letzten Kursanstiege und damit die Möglichkeit eines günstigeren (Wieder-)Einstiegs.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Klingt sehr nach Market Timing, Trading und Nervosität. Passt irgendwie nicht zu langfristig orientierten Anlegern.

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Tordal

Man kann von der Strategie halten, was man will, aber langfristig ist doch nicht zwingend mit "buy and hold forever" gleichzusetzen oder? Auch in einem Langfristdepot sollte trading erlaubt sein.

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Kezboard

*räusper* Trading ist für mich, wenn ich den ganzen Tag vor'm Bildschirm klebe und irgendeinen Chart beobachte, um bei kleinen (oder größeren) Ausschlägen nach unten oder oben mich entsprechend zu positionieren. Das habe ich mal 'ne Zeitlang gemacht in den Anfangsphasen meiner "Börsenkarriere", als ich noch wie wild Optiosscheine auf den DAX gehandelt habe. Fazit: geht 19 Mal gut, beim 20. Mal zerhaut es dir alle Gewinne wieder und du rutscht ins Minus. Außerdem ist mir dafür die Zeit zu schade.

 

Ab und an mal Gewinnne mitzunehmen, mit Cash oder Anleihen an der Seitenlinie zu warten und bei günstigen Kursen wieder "all in" zu gehen, ist für mich kein Trading. Market Timing ja, Trading nö. Hier ändern ja auch Leute ständig ihre Asset Allocation: 5% weniger in den MSCI All World, 5% mehr in Emering Markets ... ein wenig mehr Gold, ein wenig weniger Betongold. Ich sehe da keine Widersprüchlichkeiten.

Ich wiederhole mich gerne: jeden Monat den gleichen Betrag x (und in 2 Jahren x + y, wenn es gut läuft) zu investieren und zu hoffen, dass es der Markt "schon richten" wird, ist nicht so meins. Da kann ich ja gleich ETFs kaufen.

 

P.S.: Kaufkurs für den Shortdax war 2,114. Durchschnittserwerbskurs sinkt damit auf 2,319. Bin mal gespannt, wann es wieder hoch (bzw. runter) geht ^_^

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hattifnatt
vor einer Stunde von Kezboard:

Market Timing ja, Trading nö.

Gerade gelesen auf https://seekingalpha.com/article/4387176-importance-of-being;)

Zitat

I can't recall ever once having seen the name of a market timer on Forbes's annual list of the richest people in the world. If it were truly possible to predict corrections, you'd think somebody would have made billions by doing it.

 

-Peter Lynch

 

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Kezboard

Sit On Your Ass

 

Zitat

“As the old saying goes: ‘it’s never wrong to take a profit’. But it is often not just wrong but the worst mistake that can be made.” James Anderson

 

Lesenswert :thumbsup:

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 22 Stunden von Kezboard:

Sit On Your Ass

 

 

Lesenswert :thumbsup:

 

In der Theorie wissen wir alle das "Sit on Your Ass" am Besten wäre. Aber in der Praxis halten sich die wenigsten daran, bzw. sie schaffen es nicht. 

Das Problem ist unser Gehirn, bzw. unsere Instinkte, welche ständig gegen "Sit on Your Ass" arbeiten. Unsere kleines bisschen Verstand hat gegen diese starke Urkraft so gut wie überhaupt keine Chance.

 

Buchtipp für Kezboard und die anderen:

Ich lese gerade ein Buch, wo diese Problematik beschrieben ist. Das Original ist in Englisch, ich empfehle aber die deutsche Ausgabe, welche nicht mehr gedruckt wird, weil mit den ganzen Fachbegriffen liest es sich auf Deutsch flüssiger und die Übersetzung ist gut. Man bekommt immer mal wieder ein gebrauchtes Exemplar auf Ebay oder Amazon.

Ich hätte auch nie gedacht, dass Börse so extrem Dopamin abhängig macht. Es ist richtig erschreckend. Und am schlimmsten wird es, wenn man immer mal wieder Erfolge mit seinen Handlungen hat. Dann reitet man sich nur noch tiefer in die Dopamin-Abhängigkeit rein. Ich sehe jetzt meine Handlungen und die von anderen in einem ganz anderen Licht.

Ich bin noch nicht fertig mit dem Buch, aber es ist jetzt schon für mich ein Augenöffner. Ich will deswegen meine Handlungen in meinem Depot komplett umstellen. Das Buch gibt einem auch Tipps, wie man das am besten tun kann.

 

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Kezboard

Merci, habe mir mal

vor einer Stunde von finisher:

Das Original

in den Warenkorb gelegt. Kenne Jason Zweig von meiner kommentierten Version des Intelligent Investors. Das lässt ja hoffen ^_^

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kublai
Am 9.11.2020 um 14:02 von Schildkröte:

...Insofern finde ich Deine permanenten Short-Wetten mutig.

ich möchte meine aktuelle Short Wette hier zu Diskussion stellen.

wkn: PD0LDA ist derzeit "weit" hinten, aber ich decke meine "Short Haltung" damit ab. Ich hoffe das ist besser wie (viele/alle) Short Etf...?

 

bg

k.

p.s:der "vorgänger" wkn:PX2CYT lief besser, hat aber wohl nichts mit dem schein zu tun, sondern mit meinen Ein-/Ausstiegspunkten...

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Kezboard
· bearbeitet von Kezboard

Update per 30.11.2020

 

Sodele, da war ja was los an den Börsen. Es hat sich ja auch einiges im Depot getan. Meine Aktienver- und Shortdaxnachkäufe habe ich ja bereits gepostet. Dazu kamen noch zwei vorzeitige Anleihekündigungen: Apache (APA 3 5/8 02/01/21, US037411AX30) zum 03.11. und Antero Resources (AR 5 3/8 11/01/21, US03674PAL76) zum 30.11.

 

Dementsprechend "aufgeräumt" sieht es nun aus im Depot:

 

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Bedingt durch den (zu frühen?) Shortdax-Nachkauf und Wechselkursschwankungen ergibt sich folgende Rendite:

 

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Betrachtet man allerdings nur den USD-Teil des Depots, war die Entwicklung im November durchaus erfreulich:

 

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Insgesamt konnte das USD-Depot seit Ende März eine Wertsteigerung von 24,74% erfahren. Da mir Wechselkurse "egal" sind, habe ich mein Ziel damit erreicht. Sollte der Dollar weiter schwächeln, kaufe ich einfach weitere Dollar dazu. Sollte es irgendwann in die andere Richtung gehen und der Dollar stärker werden, würde ich evtl. wieder in Euro umschichten. Da mein Gehalt aber weiter in Euro läuft, wird sich der Euro-Anteil meines Depots durch Zuflüsse von selbst erhöhen. Von daher kommt mir ein schwächerer Dollar in naher Zukunft durchaus gelegen.

 

Dividenden gab es auch reichlich, nämlich von Waddell & Reed, BAT, PetMed Express, Fastenal und Paychex, sowie Kuponzahlungen von Antero Resources, Apache, USX und Southwest Airlines:

 

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Insgesamt bin ich mit dem Depot weiterhin sehr zufrieden. Meine Short-Strategie ist leider (noch) nicht aufgegangen. Im Prinzip habe ich aber folgende Gedankengänge: aufgrund verfügbarer Impfstoffe wird im Laufe des Jahres 2021 vermutlich sowas wie Normalität einkehren und sich die Wirtschaft weiter erholen. Bis dahin ist es allerdings ein steiniger Weg und wie wir wissen, verläuft an der Börse der Weg von A nach B selten lineal. Ich bin daher durchaus optimistisch, dass es noch mal eine vorübergehende Korrektur geben kann, insbesondere bei heiß gelaufenen Techwerten und/oder aufgrund anderer Dinge, die wir momentan noch gar nicht auf dem Schirm haben. Da die Märkte ja weiterhin mit Liquidität geflutet werden, bleibt abzuwarten, wie lange das gut gehen kann und wird. Auch wird es m.E. Verwerfungen geben, deren Auswirkungen jetzt noch gar nicht auszumachen sind. Habe gerade letztens z.B. eine interessante Reportage über eine "verlorene Generation" bzw. den Jahrgang, der jetzt die Schulen bzw. Unis verlassen hat, gesehen: es gibt kaum Ausbildungsplätze bzw. Nachfrage von Unternehmen, Leute neu einzustellen. Und wenn, dann starten diese jungen Leute ganz besch** in ihren neuen Beruf: kaum sozialer Kontakt zu Kollegen, keine Freunde, kein Miteinander, wie man es von der Firma kennt (Klatsch und Tratsch in der Kaffeeecke, socialising in der Kantine oder bei außerberuflichen Aktivitäten). Außerdem werden Menschen dazu erzogen, andere Menschen zu meiden. Bin mal gespannt, wie sich das alles auf unser "Miteinander" in den nächsten Jahren auswirkt. Könnte eine ziemlich gefühlskalte Gesellschaft werden, wo jeder nur an sich denkt und seine Mitmenschen möglichst meidet. Schöne neue Welt ...

 

Aber malen wir mal den Teufel nicht an die Wand. Vieleicht wird ja jetzt auch alles gut :yahoo:

Bis dahin und noch eine schöne, besinnliche Vorweihnachtszeit! Seih to!

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Kleines Zwischenupdate:

 

Es gab einige Anleihenkäufe, um Lücken bei den Fälligkeiten zu füllen und den Cashbestand, der bedingt durch Verkäufe und Anleihekündigungen etwas stark angewachsen ist, zu reduzieren. Folgende Papiere sind ins Depot gewandert:

 

Apache APA 3.25 04/15/22 (A1G3QB / US037411AZ87) BA1/BB+ @ 101,25 USD -> YTM = 2,29% CY = 3,21%

DCP Midstream Operating DCP 3.875 03/15/23 (A1HHD4 / US23311VAD91) BA2/BB+ @ 103,375 USD -> YTM = 2,32% CY = 3,75%

US Airways 2010-1 Class A Pass Through Trust AAL 6.25 04/22/23 (A1GKLV / US90345KAA88) BA2/BBB- @ 99,5719 USD -> YTM = 6,45% CY = 6,28%

EnLink Midstream Partners ENLK 4.4 04/01/24 (A1ZEZ8 / US29336UAB35) BA2/BB+ @ 99,733 USD -> YTM = 4,49% CY = 4,41%

Enable Midstream Partners ENBL 3.9 05/15/24 (A1ZJW9 / USU2916GAB69) BAA3/BBB- @ 101,787 USD -> YTM = 3,34% CY = 3,83%

Delta Air Lines DAL 2.9 10/28/24 (A2R9RE / US247361ZU54) BAA3/B+ @ 98 USD -> YTM = 3,46% CY = 2,96%

Michael Kors USA KORS 4.5 11/01/24 (A19QKW / USU59327AA11) BA2/BBB- @ 103,82 USD -> YTM = 3,44% CY = 4,33%

Fluor FLR 3.5 12/15/24 (A1VHGH / US343412AC69) BA1/BBB- @ 98,83 USD -> YTM = 3,82% CY = 3,54%

 

Leider nicht mehr ganz die Renditen, wie vor einigen Monaten - aber durchaus sinnvoller, als das Geld ungenutzt herumliegen zu lassen.

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Update per 31.12.2020

 

Das Jahr hat sich dem Ende geneigt und so wollen wir es mit einem kleinem Jahresrückblick beschließen.

 

Das Depot ist zwischenzeitlich wieder defensiver ausgerichtete mit einem Fokus auf Unternehmensanleihen. Aktien spielen nur noch eine kleine Rolle. Mit dem Shortdax bin ich nach wie vor auf fallende Kurse ausgerichtet, um Cash und freiwerdende Anleihen bei günstiger Gelegenheit zu investieren. Ob es noch mal massiv nach unten geht - k.a. Zumindest scheint die Impfung bislang noch nicht den gewünschten Effekt erzielt zu haben und die Infizierten-Zahlen steigen weiter.

 

So sieht es derzeit im Depot aus:

 

depot.thumb.jpg.c20d702e71a3964c71c42105bcc8313b.jpg

 

Nach Branchen aufgeteilt stellt es sich wie folgt dar:

 

Branchen.thumb.jpg.709086d353fd4def09cdc281bc9436f5.jpg

 

Eine leichte Übergewichtung im Bereich Rohstoffe und auch Handel, allerdings ohne mir große Sorgen zu bereiten. Die Fälligkeiten sind gestaffelt über die nächsten 4 Jahre und bislang konnte ich noch keinen Ausfall verzeichnen. Im Gegenteil: viele der bislang gehaltenen Anleihen wurden vorfällig gekündigt, so dass ich kaum noch hinterherkomme, das freiwerdende Geld zu reinvestieren. Die Renditen sind natürlich seit März letzten Jahres kontinuierlich gesunken und es gibt in meinem Beuteschema kaum noch lohnenswerte Papiere. Mal sehen, wie sich der Anlagennotstand dann ggf. auf die größere Gewichtung der Aktienpositionen bemerkbar macht. Zu viel Cash wollte ich ungenutzt auch nicht rumliegen lassen.

 

Zur Performance:

 

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Auch der Dezember wurde leider im Minus abgeschlossen, was vor allem a) auf dem gestiegenen DAX -> gefallenen Shortdax b) den schwachen Dollar zurückzuführen ist. Portfolio-Performance spuckt mir eine Rendite von 1,93% (IZF) aus. Durch Nachrechnen in Excel komme ich auf nicht gerade Begeisterungsstürme auslösende 2,84% (XINTZINSFUSS), die ich auch so übernehmen werde. Damit sinkt meine langfristige Rendite auf 5,83% p.a. seit 2008. Anbei noch mal zum Vergleich die Renditen der letzten Jahre:

 

2009    33,37%
2010    28,71%
2011    -8,43%
2012    6,48%
2013    11,70%
2014    17,97%
2015    19,83%
2016    9,55%
2017    0,15%
2018    -11,32%
2019    -11,60%
2020    2,84%

 

Diese mageren 2,84% beziehen sich natürlich nur auf den aktuellen, in Euro umgerechneten Wert des USD-Depots. in USD betrachtet konnte das Depot im Dezember weiter zulegen:

 

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Mit XINTZINSFUSS komme ich hier auf eine Rendite von 25,84%.

 

Zum Vergleich: das VL-Depot mit dem UniGlobal hat eine Rendite von 20,50% geschafft.

 

Selbst mit meinen Shortdaxen liegen ich auf Jahressicht gesehen (wg. der äußerst erfreulichen Entwicklung zu Beginn des Jahres) im Plus, wie man in der Liste der gehaltenen Papiere sieht:

 

Wertpapiere.thumb.jpg.bdade7ddf1e41b057de1f493f852985e.jpg

 

Leider geht bei der Umrechnung der USD-Papiere in EUR viel an Rendite verloren. So konnte ich bei einigen Papieren günstige Nachkäufe tätigen, so dass die Papiere zwischenzeitlich mit zweistelliger Rendite notieren:

 

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Auch die Zins- und Dividendenzahlungen haben sich insgesamt in 2020 sehr erfreulich entwickelt:

 

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Der Dezember war der nach Ausschüttungen drittbeste Monat und insgesamt konnten die bisher größten Zins- und Dividendeneinnahmen in der Depotgeschichte verzeichnet werden.

 

Wo Licht ist, ist allerdings auch viel Schatten. Nicht so gut war die Entscheidung, in Wirecard einzusteigen. Hier bin ich insgesamt mit zwei blauen Augen rausgekommen. Ebenfalls habe ich einige gute Verkaufszeitpunkte für den Shortdax-ETF verpasst und ggf. meine Aktienpositionen zu früh reduziert. Hier wäre sicherlich mehr Rendite möglich gewesen. Aber vielleicht ergibt sich noch die Möglichkeit, die Papiere im Laufe des Jahres abzustoßen und wieder auf die Long-Seite zu wechseln. Insgesamt wäre ich glaube ich mit einer sturen, monatlichen Investition in Aktien besser gefahren. Allerdings möchte ich bei der jetzigen Depotgröße ganz bewusst nicht "all in" gehen, sondern in unsicheren Zeiten lieber mit angezogener Handbremse fahren, um bei sich dann wieder bietenden, günstigen Möglichkeiten zuzuschlagen. Hier hilft es, Geduld zu haben und verpassten Chancen nicht nachzutrauern.

Für 2021 möchte ich daher lieber noch weniger Aktionismus (á la Wirecard) im Depot haben und lieber einen langfristigen Plan verfolgen, um einen gesunden Mittelweg zwischen Werterhalt und Rendite zu finden. Vielleicht komme ich ja noch zur Einsicht, dass die Märkte momentan nicht überbewertet sind und ein Crash-Szenario unwahrscheinlich ist. Vielleicht sollte ich mich aber auch einfach nicht mehr von makroökonomischen Größen leiten lassen, sondern mehr auf mikroökonomischer Seite nach interessanten Unternehmen, bevorzugt im Small- und Midcap-Bereich, suchen. Mal sehen, ob es hier einen Sinneswandel gibt. Sich selbst kritisch zu hinterfragen hat bestimmt noch nie geschadet :thumbsup:

 

In diesem Sinne vielen Dank den treuen Lesern und Fragestellern in diesem Thread. Bleibt mir gewogen und viel (Anlage-)Erfolg und vor allem Gesundheit im neuen Jahr 2021! Bis bald!

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Danke für das Update. Wünsche Dir alles Gute für das neue Jahr, sowohl gesundheitlich als auch börsentechnisch. :)

 

Zitat

Für 2021 möchte ich daher lieber noch weniger Aktionismus (á la Wirecard) im Depot haben und lieber einen langfristigen Plan verfolgen, um einen gesunden Mittelweg zwischen Werterhalt und Rendite zu finden. Vielleicht komme ich ja noch zur Einsicht, dass die Märkte momentan nicht überbewertet sind und ein Crash-Szenario unwahrscheinlich ist. Vielleicht sollte ich mich aber auch einfach nicht mehr von makroökonomischen Größen leiten lassen, sondern mehr auf mikroökonomischer Seite nach interessanten Unternehmen, bevorzugt im Small- und Midcap-Bereich, suchen. Mal sehen, ob es hier einen Sinneswandel gibt. Sich selbst kritisch zu hinterfragen hat bestimmt noch nie geschadet

Im Prinzip sprichst Du da meines Erachtens die richtigen Überlegungen an. Ich persönlich halte Aktienmärkte kurz- bis mittelfristig nur für schwer kalkulierbar. Auf längere Sicht gehen sie aber nach oben. Wer ganze Märkte via ETFs kauft, sollte als Langfristanleger einfach bei charttechnischen Rücksetzern immer mal wieder nachkaufen. Stockpicker können ähnlich verfahren und sich zudem noch Fundamentaldaten anschauen. Von Shortwetten lasse ich die Finger, da Märkte wie gesagt kurzfristig unberechenbar sind und es auf längere Sicht überflüssig ist sowie außerdem wegen hoher Gebühren Rendite frisst. Ergo halte ich auch nichts davon, mit entspr. Instrumenten sich gegen Kursschwankungen abzusichern (Grüße an Dirk Müller). Als Aktionär muss man nunmal mit höherer Volatilität leben und das ist für mich auch kein Risiko, solange langfristig die Performance stimmt.

 

Zitat

Leider geht bei der Umrechnung der USD-Papiere in EUR viel an Rendite verloren.

Auf kurze Sicht können Währungsschwankungen nicht ohne sein. Langfristig gehen USD und EUR allerdings Hand in Hand. Aus ähnlichen Gründen wie oben sollte man also auch diesen Aspekt gelassen sehen.

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Kezboard
vor 18 Minuten von Schildkröte:

Auf kurze Sicht können Währungsschwankungen nicht ohne sein. Langfristig gehen USD und EUR allerdings Hand in Hand. Aus ähnlichen Gründen wie oben sollte man also auch diesen Aspekt gelassen sehen.

 

Ich habe kein Problem mit Währungsschwankungen, ganz im Gegenteil. Durch mein in USD geführtes Depot habe ich mich ja von Wechselkursen befreit, indem ich alles in USD dort sammle. Es ist halt nur doof bei der Performancedarstellung, wenn Portfolio Performance z.B. alles in EUR umrechnet. Eigentlich müsste ich die Performance von EUR- und USD-Depot getrennt darstellen.

Naja, es wird bestimmt wieder Jahre geben, wo das Währungspendel in die andere Richtung ausschlägt.

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Kezboard

Mangels Anlagealternativen im Aktienuniversum wurden gestern einige Unternehmensanleihen gekauft:

 

NuStar Logistics NSUS 4.75 02/01/22 (A1G0FL / US67059TAC99) BA3/BB- @101,8880 USD -> YTM = 2,84% CY = 4,66%
Occidental Petroleum OXY 2.7 08/15/22 (A2R6FH / US674599CP81) BA2/BB- @100,4220 USD -> YTM = 2,42% CY = 2,69%
CoreCivic CXW 5 10/15/22 (A1Z69F / US22025YAQ35) BA1/BB @97,6000 USD -> YTM = 6,51% CY = 5,12%
Cincinatti Bell CBB 7.25 06/15/23 (A0D0JV / US171870AK44) BA3/B+ @109,5000 USD -> YTM = 3,07% CY = 6,62%
International Game Technology IGT 5.35 10/15/23 (A1HQ3K / US459902AT95) BA3/BB @106,0000 USD -> YTM = 3,03% CY = 5,05%
United Airlines Holdings UAL 5 02/01/24 (A19CGS / US910047AH22) BA3/B @99,1890 USD -> YTM = 5,30% CY = 5,04%
Kerr-McGee APC 6.95 07/01/24 (A0BELH / US492386AU15) WR/BB- @108,0000 USD -> YTM = 4,41% CY = 6,44%
Murphy Oil MUR 6.875 08/15/24 (A1847G / US626717AH56) BA3/BB @97,2500 USD -> YTM = 7,78% CY = 7,07%

 

Damit ergibt sich folgendes Fälligkeitsprofil für die Zeit bis Ende 2024:

 

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Kezboard

Update per 31.01.2021

 

Es sind mal wieder einige Anleihen ins Depot gewandert (s. vorheriger Post). Zudem gab es ein Tender-Angebot für meine EQM-Anleihen. Da diese durch Nachkäufe eh ein wenig übergewichtet waren, habe ich einen entsprechenden Anteil angedient, um meine Position zu reduzieren. Komischerweise sind nicht alle angenommen worden (oder ich war zu blöd, das Auswahlfeld zu bedienen). Wie dem auch sei, so sieht es aktuell aus im Depot:

 

depot.thumb.jpg.b4693c6fedd97386621113a0ff6c0af7.jpg

 

Die Shortdaxe mal außen vorgelassen, ist nur noch ein gutes Achtel in Aktien investiert. Das ist mir "gefühlt" eigentlich zu wenig. Die Shortdaxe entwickeln sich auch eher mäßig. Werde wohl demnächst mal meine Strategie hier etwas anpassen müssen und einiges umschichten. So kann es und soll es ja nicht weitergehen ...

 

Der Performance tut es jedoch keinen Abbruch. Es geht weiter steil nach oben:

 

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Allerdings konnte als Performancetreiber vermutlich der kürzlich erstarkte Dollar herhalten. Zumindest ist das USD-Depot nahezu unverändert:

 

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Dividenden und Kuponzahlungen gab es auch einige, wobei die Dividendenzahlung von SEIC eher gering ins Gewicht fällt ggü. den Kuponzahlungen von DDS, GM, EQM und HWM:

 

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Insgesamt wurden 2021 bereits 11% des Vorjahresniveaus ausgeschüttet.

 

Wie gesagt, Aktienzukäufe in den nächsten Monaten sind nicht ausgeschlossen - bzgl. Reduzierung der Shortdaxe ringe ich noch mit mir selbst. Vermutlich wird der DAX genau dann crashen, nachdem ich sie verkauft habe (wie immer!). Einfach mal abwarten, was in den nächsten Tagen passiert. Wird sich die britische oder südafrikanische Mutante in Deutschland durchsetzen? Wie lange dauert der Lockdown noch an? Was kann Sleepy Joe in den USA noch reißen? Welche Aktie wird als nächstes von den Robin Hood-Tradern hochgejubelt und wird evtl. mal ein namhafter Player auf dem falschen Fuß erwischt? Schauen wir mal ...

 

Bis dahin: haltet die Ohren steif und bleibt gesund!

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PapaPecunia

Informier uns deshalb zeitnah über den Verkauf ;-)

Spannendes Depot, auch wenn das gefühlt 0,0 Überschneidung zu irgendeinem anderen Depot hier hat (oder halt eher gerade deshalb).

Etwas schade, dass du die extrem starke Performance aus Q1 und Q2 nicht noch besser in die nächsten Monate hinüberretten konntest. Aber der Lackmustest für dein Depot folgt erst noch und ich kann mir momentan vorstellen, dass du für Q1+Q2 wieder richtig liegst (wenn auch weniger deutlich wie 2020). 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Am 6.2.2021 um 10:46 von Kezboard:

Wie gesagt, Aktienzukäufe in den nächsten Monaten sind nicht ausgeschlossen - bzgl. Reduzierung der Shortdaxe ringe ich noch mit mir selbst. Vermutlich wird der DAX genau dann crashen, nachdem ich sie verkauft habe (wie immer!). Einfach mal abwarten, was in den nächsten Tagen passiert. Wird sich die britische oder südafrikanische Mutante in Deutschland durchsetzen? Wie lange dauert der Lockdown noch an? Was kann Sleepy Joe in den USA noch reißen? Welche Aktie wird als nächstes von den Robin Hood-Tradern hochgejubelt und wird evtl. mal ein namhafter Player auf dem falschen Fuß erwischt? Schauen wir mal ...

Danke für das Update. Bei Value-Titeln wie Danone, Fresenius oder Bayer besteht noch Nachholbedarf. Auch Johnson & Johnson und CISCO sind noch moderat bewertet. Des Weiteren lohnt derzeit ein Blick auf Lockheed Martin. Bei BAT als Turnaroundwette bin ich unschlüssig. Value ist halt schon länger out, während Tech und Growth gerade en vogue sind. Spätestens in der Phase der Übertreibung werden sich Anlager auf die letzten noch nicht zu teuren Aktien stürzen.

 

Was die Shorts auf den DAX betrifft: Market Timing ist schwierig. Daher würde ich auch bei Verkäufen tranchenweise agieren.

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Laser12

Bei den Shorts wäre ich vorsichtig mit dem Verkauf. Besteht nicht gerade jetzt eine höhere saisonale Chance für einen Rückgang und auch aufgrund der Bewertung nach dem jüngste Anstieg?

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Kezboard

Vielen Dank für euren Input!

 

Am 6.2.2021 um 11:22 von PapaPecunia:

Informier uns deshalb zeitnah über den Verkauf ;-)

 

Mache ich :P

 

Am 6.2.2021 um 11:22 von PapaPecunia:

Spannendes Depot, auch wenn das gefühlt 0,0 Überschneidung zu irgendeinem anderen Depot hier hat (oder halt eher gerade deshalb).

Etwas schade, dass du die extrem starke Performance aus Q1 und Q2 nicht noch besser in die nächsten Monate hinüberretten konntest. Aber der Lackmustest für dein Depot folgt erst noch und ich kann mir momentan vorstellen, dass du für Q1+Q2 wieder richtig liegst (wenn auch weniger deutlich wie 2020). 

 

Dankesehr! Ich glaube ich bin gefühlt eher ein sehr vorsichtiger Anleger, deswegen sind von mir keine Performances >20% zu erwarten. Meine (vermutete) Stärke wird eher im Crash liegen - wenn andere sich über 50% Kursverluste ärgern und zwischen HODL und panikartigem Verkaufen im Tief schwanken, sehe ich meine Chance und werde gnadenlos im Aktienbereich zuschlagen. Rule no. 1: never lose money! Rule no. 2: never forget rule no. 1!

 

vor 4 Stunden von Schildkröte:

Danke für das Update. Bei Value-Titeln wie Danone, Fresenius oder Bayer besteht noch Nachholbedarf. Auch Johnson & Johnson und CISCO sind noch moderat bewertet. Des Weiteren lohnt derzeit ein Blick auf Lockheed Martin. Bei BAT als Turnaroundwette bin ich unschlüssig. Value ist halt schon länger out, während Tech und Growth gerade en vogue sind. Spätestens in der Phase der Übertreibung werden sich Anlager auf die letzten noch nicht zu teuren Aktien stürzen.

 

Die von dir genannten Titel stehen eher nicht auf meiner Watchlist. Aber ich würde wenn als nächstes bei einigen europäischen Titeln nachlegen (habe hier auch ein paar engere Kandidaten) als bei amerikanischen. Hier bin ich ja eh schon etwas "überdiversifiziert".

Dass Value gerade out ist finde ich persönlich gar nicht so schlimm. In the short run, it's a voting machine. In the long run, it's a weighting machine. Qualitätsunternehmen werden sich langfristig durchsetzen - ganz egal ob Value oder Growth (which are joined at the hip). Lieber konträr investieren als mit dem Strom schwimmen.

 

vor 4 Stunden von Schildkröte:

Was die Shorts auf den DAX betrifft: Market Timing ist schwierig. Daher würde ich auch bei Verkäufen tranchenweise agieren.

 

Schwierig wenn nicht unmöglich. Aber dennoch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass die derzeitige Übertreibung/liquiditätsgetriebene Hausse an den Börsen ein jähes Ende findet. Halt wie immer :dumb:

 

vor 2 Stunden von Laser12:

Bei den Shorts wäre ich vorsichtig mit dem Verkauf. Besteht nicht gerade jetzt eine höhere saisonale Chance für einen Rückgang und auch aufgrund der Bewertung nach dem jüngste Anstieg?

 

Saisonale Chance? Nein, historisch ist immer der Sommer grauenhaft. Jahresende (Weihnachtsgeschäft) und Jahresanfang sind eigentlich immer sehr positiv gestimmt. Aber ja, eigentlich wäre es mal wieder Zeit für einen kleinen Schluckauf. Aber selbst das Gamestop-Debakel scheint Anleger nicht abzuschrecken. Von den Instits ganz zu schweigen. Also muss wieder irgendein Schwarzer Schwan kommen, von dem wir alle noch nichts ahnen, bevor es runter geht.

Also ja: ich halte erstmal, werde aber eher reduzieren als dazu kaufen.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor einer Stunde von Kezboard:

Meine (vermutete) Stärke wird eher im Crash liegen - wenn andere sich über 50% Kursverluste ärgern und zwischen HODL und panikartigem Verkaufen im Tief schwanken, sehe ich meine Chance und werde gnadenlos im Aktienbereich zuschlagen. Rule no. 1: never lose money! Rule no. 2: never forget rule no. 1!

Hauptsache, Du machst es nicht wie Dirk Müller. Dessen Fonds besteht an sich aus durchaus interessanten Tech- und Growth-Werten. Allerdings predigt er ständig den bald bevorstehenden "größten Crash aller Zeiten" und sichert den Fonds entsprechend ab, was ihm unter dem Strich jegliche Performance verhagelt.

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Kezboard

Update per 28.02.2021

 

Es ist im Februar nicht viel passiert im Depot. Es gab einige Dividenden (BAT, PETS, PAYX) sowie einige Kupons (H, M, MUR, OXY). Depot auf Automodus. So sieht's aus:

 

depot.thumb.jpg.cb4c45472b18ca78e2b7614f5e2409cb.jpg

dashboard.thumb.jpg.1f1bb09e0eb0aa4a8a257e5d6ddb3258.jpg

performance.thumb.jpg.20eebcf4f125613c03ad2433dea9350b.jpg

 

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dividenden_entw.jpg.03382734fd18837fbfdfc836eb850962.jpg

 

Was soll man groß sagen - es läuft :thumbsup: Bis zum nächsten Mal!

 

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Kezboard

Da bin ich schon wieder! :D

 

Habe gestern noch ein vemeintliches Schnäppchen getätigt und folgende Anleihe (zwecks Auffüllen einer Fälligkeitslücke) gekauft:

 

Pitney Bowes PBI 4.625 03/15/24 (A1VE00 / US724479AJ97) B1/BB- @101,5950 USD -> YTM = 4,41% CY = 4,60%

 

Hier mal zur besseren Übersicht alle Unternehmensanleihen nach Fälligkeit sortiert:

 

bonds.jpg.6e3f56c6fb566c93edee42aaf11e7afb.jpg

 

Wie man sieht, musste ich in letzter Zeit - um noch ein wenig an Rendite zu erhalten (mind. 3-4%) - in tiefere Ratingstufen abtauchen. Ich hoffe, dass mir das - insbesondere am längeren Ende - nicht noch negativ in die Karten spielt. Hier mal exemplarisch das "Spielfeld", in dem ich mich am häufigsten tummel. In den Ratingstufen darüber ist mir die Rendite zu gering, in den noch niedrigeren Ratingstufen ist mir das Ausfallrisiko zu hoch. Von daher bleibe ich auf der Kante zwischen Investment Grade/Speculative Grade, wo m.E. das ausgewogenste Verhältnis Rendite/Risiko herrscht:

 

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Dem geneigten Leser wird es vermutlich bereits aufgefallen sein. Ich versuche, möglichst breit die Fälligkeiten zu streuen und ca. jeden Monat in den nächsten 4 Jahren (der Zeitraum ist nicht in Stein gemeißelt, hat sich aber irgendwie ergeben) eine Anleihe fällig zu haben. In Monaten, in denen ich Sonderzahlungen erwarte (Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld), ist die Priorität nicht so hoch. Fällige Anleihen sollen je nach Marktsituation entweder wieder in Anleihen längerer Laufzeit oder besser noch in günstige Aktien mit entsprechender Dividendenzahlung reinvestiert werden. So schaffe ich mir selbst einen rollierenden, stetigen Einkommensstrom (aka Snowball), der im Laufe der Zeit hoffentlich wächst und gedeiht.

 

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Umschichtungen von Anleihen Richtung Aktien und umgekehrt sind wie gesagt jederzeit möglich - für mich sind Anleihen wie eine Art Festgeldersatz. Ich muss sie nicht endfällig halten, habe aber auch kein Problem damit. Wildes Hin- und Hertraden und Spekulieren auf Kurssteigerungen ist nicht so meins. In Erwartung sinkender Zinsen (wozu sie natürlich erst mal wieder steigen müssten) würde ich auch auf längere Fälligkeiten gehen, um den Effekt der Zinssenkung mitzunehmen. Da wir aber vorerst keine Zinserhöhungen zu befürchten haben (auf Jahrzehnte? Wie entwickelt sich die Inflation?!?), bin ich mit meinen 4 Jahren ganz gut unterwegs. Sollten Zinserhöhungen ein Thema sein, würde ich natürlich meine Laufzeiten verkürzen.

 

Soviel vielleicht zu meinen Gedankengängen, um meine Portfoliostrategie etwas besser darzustellen. Anleihen sind für mich eigentlich nur "Mittel zum Zweck" - eine etwas bessere Geldaufbewahrungsmöglichkeit als es ungenutzt in Cash rumliegen zu lassen und keine wirkliche Alternative zum Anlagennotstand. Aber bei den derzeitigen Indexständen habe ich ehrlich gesagt keine Lust, Aktien zu kaufen, da mit das kurz- mittelfristige Rückschlagpotenzial höher erscheint als die langfristigen Gewinnaussichten. Vielleicht bin ich hier auch einfach nur zu vorsichtig und habe eine zu große Verlustaversion. Rule no. 1: never lose money - rule no. 2: never forget rule no. 1 :P

 

Da die Märkte aber länger irrational bleiben können, als man selber solvent, scheue ich auch davor, Shortdaxe nachzukaufen. Also bleibt's wie es ist, möge die Zukunft mich Lügen strafen, falls meine Anlagestrategie in die Hose geht und ich den nächsten Superbullenmarkt verpasse. Erfahrungsgemäß geht es jedoch nur so lange gut, bis die ersten versuchen, die Party zu verlassen wenn es am schönsten ist und merken, dass nicht alle gleichzeitig durch die viel zu enge Tür passen. Daher bleibe ich der Party momentan lieber fern, kassier meine Kupons und gehe erst dann zur Party, wenn die Leute mit Kater zu Hause im Bett liegen und schwören, nie wieder auf eine Party zu gehen. An den fallengelassenen Resten werde ich mich dann laben :lol:

 

So genug der Poesie! Haut rein und schönes Wochenende. Tüsskes!

 

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Cai Shen
vor 5 Minuten von Kezboard:

Gestern Kauf von

 

Pitney Bowes PBI 4.625 03/15/24 (A1VE00 / US724479AJ97) B1/BB- @101,5950 USD -> YTM = 4,41% CY = 4,60%

 

Grund: Stopfen einer Fälligkeitslücke bei annehmbarer Rendite.

Mich überzeugen die Renditen am ramschigen Ende derzeit überhaupt nicht, der Aufschlag zum Investmentgrade ist zu gering.

PBI stand letztes Jahr in meiner Erinnerung noch bei BB+, so ungefähr ist die Entwicklung bei allen Anleihen die ich hatte oder noch halte.

Von knapp Investmentgrade mit ausreichender Zinsdeckung zu Recht wackeligen B/BB-.

Corona wird noch seine Spuren in der Wirtschaft hinterlassen, die Zinsen steigen, da dürfte der Druck auf die Anleihenkurse wieder steigen.

So pflegeleicht wie ich Anleihen eingeschätzt hatte, haben die sich 2020 leider nicht gezeigt.

 

Als Festgeldersatzstrategie ergibt das Vorgehen mit den kurzen Laufzeiten zwar Sinn, es sollte aber besser keine ausfallen.

Ich schmeiße die jetzt bei weniger als 6% meist aus dem Depot.

Hast du dir mal Prospect Capital PSEC oder Jefferies angesehen?

Teils ordentliche Renditen bei BBB- Rating, vermutlich auf die  Kündigungsmöglichkeiten und Illiquidität zurück zu führen.

Für einen Teil des Depots gehe ich das Risiko gern ein. Deine Telcos gefallen mir derzeit auch noch mit am besten.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Für HYs im B-Bereich hast Du eine durchschnittliche Ausfallrate von 3,33% angegeben. Das mag in "normalen" Zeiten der Fall sein. In Krisenzeiten sieht es erfahrungsgemäß anders aus:

 

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Quelle: Seeking Alpha

 

Ob uns eine Pleitewelle in absehbarer Zeit bevorsteht, ist schwer zu sagen. Einerseits fluten die Notenbanken die Märkte mit Liquidität. Andererseits sind die realwirtschaftlichen Schäden durch Corona und die damit einhergehenden Maßnahmen noch immer schwierig abzuschätzen. Auf jeden Fall finde ich es sportlich, HYs als Tagesgeldersatz bzw. Geldaufbewahrungsmöglichkeit zu betrachten. Des Weiteren nimmt der Rentenmarkt mögliche Zinsänderungen oft schon vorweg, bevor die Notenbanken tatsächliche Zinsanpassungen vornehmen.

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