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el_Mare

Lehren aus der (Corona) Krise

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el_Mare
· bearbeitet von el_Mare

Hallo zusammen.

 

Wie schon angeregt, möchte ich mal beginnen, hier einige Erkenntnisse und Lehren, die ich aus der aktuellen Krise gezogen habe mitzuteilen.
Das ganze macht aber nur Sinn, wenn wir auch wirklich ehrlich sind.

Im Sinne von share your experience muss man halt zugeben. wenn man sich komplett verzockt hat, mit seiner Einschätzung total daneben lag, oder man hinterher eine viel bessere Idee gehabt hätte. Das wichtigste ist letztendlich, dass man daraus lernt. Wenn man dann seine Erfahrung noch an andere weitergeben kann, dann wäre ja wirklich was gewonnen.

 

Also, dann mache ich mal den Anfang:

 

Ich bin tendenziell eher im letzten Drittel meiner Ansparphase. Das bedeutet bei mir konkret, der Betrag, der aktuell in Aktien investiert ist beträgt gute 15 Netto-Jahresgehälter. Das wiederrum entspricht eine Aktionquote von circa 60 %. Meine Zielquote lag bis jetzt bei circa 80 %.

Mir wurde aber in den letzten Wochen schmerzlich bewusst, dass es psychologisch für mich ein Problem ist, wenn man statt der Prozente absolute Zahlen betrachtet, da mein Depot zwischenzeitlich einen 6stelligen Betrag verloren hatte. 

 

Mit dem Bewusstsein, diesen Betrag bis zu meinem geplanten Ausscheiden aus dem Berufsleben nicht wieder ersparen zu können, habe ich als Lehre für mich gezogen, dass eine Aktienquote von circa 40-50 % für mich absolut ausreicht.

Ich denke, dass man mittelfristig in eine Falle läuft, wenn man seine persönliche Aktienquote nur prozentual definiert.

So entspricht bei einer Aktienquote von beispielsweise 60 % ein 50-prozentiger Verlust zwar „nur“ 30% des Gesamtvermögens, was aber ab einer gewissen Gesamtsumme eine ganz andere Erfahrung darstellt, als zu Beginn der Ansparphase.

 

Ich werde nun bei jedem Rebalancing den für mich maximal tolerierbaren Verlust nicht nur prozentual, sondern auch in absoluten Zahlen definieren und entsprechend dann Anpassungen an der Asset Allocation vorzunehmen.

 

Vielleicht hat euch mein Gedankengang ja etwas geholfen.

 

Viele Grüße. 

 

 

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Richie_Rich

Hast du darüber vorher nie nachgedacht? Was wäre, wenn...?

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el_Mare

Doch, ich habe mir sehr viele Gedanken dazu gemacht, habe aber immer nur den prozentualen und nicht den absoluten Betrag gesehen.

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Hawkeye

Hi el_Mare, danke fuer deine Offenheit.

 

Ich denke dass man die wirklichen Lehren aus der Krise erst wird ziehen koennen, wenn die Krise bewaeltigt ist. Zurzeit stecken wir mitten drin.

 

Was jetzt die "richtige" Entscheidung ist/war kommt eben draufan wie sich die Krise entwickeln wird.

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dutchcapitalist

Meine Lehre aus der Krise ist: Bei -20% hätte ich zukaufen sollen, Emotionen und Geld sind keine gute Kombination (10% Netto Gewinn ist mir entgangen) und es hat mir gezeigt, wie empfindlich das gesamte System ist. Das eine ist wenn man nur darüber redet, aber wenn es einen nimmt, dann ist das irgendwie unvorstellbar. Immerhin ist mein Verlust mit ca. 10% im Vergleich zum Index -20% bescheiden. Und da ich noch sehr jung bin, tut es mir nicht weh. Immerhin habe ich noch viel Zeit vor mir.

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CobbDouglas

Mein erster Lernerfolg war, das Rebalancing exakter zu definieren und betreiben. Ich hatte bisher eine Bandbreite der Aktienquote von 55%-60% definiert und einen monatlichen Sparplan (Sparrate bei ca. 0,5% der Anlagesumme). Die bisherige Strategie war schlicht die Aktienquote vor der Ausführung in Auge zu behalten und bei Bedarf Raten aussetzen (bzw. bei entsprechender Abweichung zusätzlich verkaufen) oder zu erhöhen, jeweils zu Gunsten bzw. Lasten von TG. Da war ich einerseits nicht exakt genug bei der Umsetzung vor dem Rückgang (Ausführung obwohl die Aktienquote vor Ausführung bei 60,x,% da sie auch danach noch bei 60,x% lag und das für mich noch im Bereich der Tagesschwankung lag), gleichzeitig habe ich dadurch erst zu spät nachgekauft, das das Monatsintervall bei einem V zu lang ist. 

 

Macht zwar in % der Gesamtperformance wenig Unterschied, aber konsequenter und schneller die Zielallokation herstellen, hätte sich im nachhinein ausgezahlt und manuelle Käufe eindeutig gerechtfertigt.

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Richie_Rich
42 minutes ago, el_Mare said:

Doch, ich habe mir sehr viele Gedanken dazu gemacht, habe aber immer nur den prozentualen und nicht den absoluten Betrag gesehen.

Wie ist es dir gelungen, die absoluten Zahlen auszublenden? Wenn du 750k in Aktien hältst und darüber nachdenkst, was wäre, wenn der Markt um 50% einbricht? Dann hättest du 375k Aktienvermögen. Ist nicht bös gemeint - frage mich nur, wie du da nie drüber gestolpert sein willst, dass es verdammt viel Geld ist, was auf dem Spiel steht im Ernstfall. Aber gut, wir alle haben blinde Flecken.

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el_Mare
· bearbeitet von el_Mare

Das hat sich über die Zeit einfach so ergeben. Ich habe am Anfang meine Risikotoleranz eingeschätzt und entsprechend angelegt. Die Summe wurde dann immer größer und ich habe mir nicht vorstellen können/wollen, wie es sich anfühlt, wenn so große rote Zahlen in der Depotübersicht erscheinen. 
-20% fühlt sich halt anders an wie -150.000 €.

 

ich weiß, dass sich das für die meisten von euch wahrscheinlich ziemlich unverständlich anhört. Wie kann man auch seine Risikotragfähigkeit so falsch einschätzen…

Aber ich habe ja gesagt, wir können hier nur profitieren, wenn wir wirklich ehrlich sind. 

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DAX43

Ich habe schon so manchen Crash an den Börsen miterlebt .Dieser Corona Crash ist aber anders. Der Auslöser ist anders, und damit auch mein Gefühl für diesen Crash. Bei mir hat dieser Virus als Auslöser dazu geführt, dass mir bewusst wurde, das mir Geld eigentlich nicht mehr so wichtig ist. Es ist mir egal, welche Summe nach einem Börsentag in meinem Depot angezeigt wird. 

 

In diesen Tagen sterben verdammt viele Menschen an diesem Virus. In meinem Familienkreis haben viele Familienangehörige Vorerkrankungen, und würden einen Coronavirus wahrscheinlich nicht überleben. Andere Angehörige  von mir arbeiten in Krankenhäuser oder Pflegeheimen. Meine Sorge einen geliebten Menschen verlieren zu können, überdeckt meine Gier nach Geld .Und die Faszination Börse, hat im Moment für mich seinen Reiz verloren.   Eine liebe Whatsapp Nachricht meiner Schwester, in der sie mir mitteilt, dass es ihr gut geht, und sie wieder 2 Kilo zugenommen hat,  erfreut mich mehr, als die Nachricht, der DAX liegt 4% im Plus. Mir ist es  im Moment egal wo der DAX steht.

 

Der Spaß an der Börse, und die Wichtigkeit des Geldes für mich ,wird bestimmt wiederkommen. Wie wichtig Geld und Börse für mich in Zukunft  sein wird, werde ich erst nach dem Virus sagen können. Kein Geld der Welt, würde mir meine liebe Schwester zurückbringen können, falls ihr etwas passieren würde. Geld ist nur dann wichtig, wenn die  wirklich wichtigen Dinge in meinem Leben stimmen. 

 

Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich so einfach am buy and hold festhalten - und meine Sparpläne einfach weiterlaufen lassen kann. 

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MontBlanc

Ich habe gelernt das für mich Cash wichtig ist. Und zwar nicht nur 3 Netto Monatsgehälter sondern eher 3 Jahresfixkosten. Durch Cash ist man flexibel und muss keine Zwangsverkäufe in Betracht ziehen.

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von el_Mare:

...

Also, dann mache ich mal den Anfang:

 

Ich bin tendenziell eher im letzten Drittel meiner Ansparphase. Das bedeutet bei mir konkret, der Betrag, der aktuell in Aktien investiert ist beträgt gute 15 Netto-Jahresgehälter. Das wiederrum entspricht eine Aktionquote von circa 60 %. Meine Zielquote lag bis jetzt bei circa 80 %.

Mir wurde aber in den letzten Wochen schmerzlich bewusst, dass es psychologisch für mich ein Problem ist, wenn man statt der Prozente absolute Zahlen betrachtet, da mein Depot zwischenzeitlich einen fast 6stelligen Betrag verloren hatte. 

...

Die prozentuale Betrachtungsweise ist schon richtig.

Man muss seine Risikotragfähigkeit eben regelmäßig hinterfragen. Die kann sich mit Zeitablauf ändern. Älter werden bedeutet weniger Zeit zum Aussitzen und weniger Humankapital. Das ergibt dann möglicherweise eine niedrigere Risikotragfähigkeit.

Das ist es, was Du hättest machen sollen, und keine mentalen Verrenkungen nach dem Motto "wie zähle ich was".

 

 

Ich glaube nun gelernt zu haben, dass das regelmäßige Rebalancing in größeren Zeitabständen (z.B. einmal im Jahr, Kommer will alle 2 Jahre ausreichen lassen) zu wenig ist. Wenn ich mindestens 3000 Euro bewegen kann, um die Asset-Allokation wieder herzustellen, dann rebalance ich.

Dann muss man natürlich auch häufiger draufschauen. 

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Der Börsinator
· bearbeitet von Der Börsinator
vor 39 Minuten von el_Mare:

Das hat sich über die Zeit einfach so ergeben. Ich habe am Anfang meine Risikotoleranz eingeschätzt und entsprechend angelegt. Die Summe wurde dann immer größer und ich habe mir nicht vorstellen können/wollen, wie es sich anfühlt, wenn so große rote Zahlen in der Depotübersicht erscheinen. 
-20% fühlt sich halt anders an wie -150.000 €.

 

Ich weiß, dass sich das für die meisten von euch wahrscheinlich ziemlich unverständlich anhört. Wie kann man auch seine Risikotragfähigkeit so falsch einschätzen…

Aber ich habe ja gesagt, wir können hier nur profitieren, wenn wir wirklich ehrlich sind. 

Nein - das hört sich überhaupt nicht unverständlich an. Das darfst du mir glauben, weil ich die gleiche Erfahrung wie du gemacht habe und das schon 2008, als es mich seelisch in genau dem gleichen Punkt mehr oder weniger zerlegt hat. Das ging so weit, dass meine Frau mich fast verlassen hätte damals, weil ich geistig nur noch unser Depot im Kopf hatte und diese Minus-Zahl nicht mehr aus dem Kopf bekommen habe. Außerdem ist es ja nicht so, dass man diese einfach so schnell wegzaubern kann. Man muss es oft jahrelang so ertragen und aushalten können.

 

Ich kann das also sehr nachvollziehen und jemand, der das mit großen Beträgen noch nicht mitgemacht hat, der kann da einfach nicht mitreden, egal was er erzählt oder hier schreibt.

 

Meintest du oben Risikotragfähigkeit oder Risikotoleranz? Beides sind unterschiedliche Dinge.

Ersteres heißt, dass du bei deinem Minus wirklich in finanzielle Schwierigkeiten gekommen wärst.

Letzteres heitß, dass du es einfach nicht aushältst (seelisch).

Die Tragfähigkeit sollte man an sich schon recht gut abschätzen und festlegen können mittels Berechnung und Statistiken.

Die Toleranz ist eher das Problem. Jeder, wirklich jeder hat eine Euro-Summe irgendwo im Kopf versteckt, bei der er einknickt, wenn diese rot im Depot steht. Da bringen dann auch Worte wie "Das ist nur ein Buchverlust. Solange du es nicht realisierst, ist es nicht schlimm!" nichts. Das Ausblenden funktioniert hier wirklich nur mit extrem guten Tricks und hoher Disziplin (habe da so ein paar Regeln für mich entwickelt, die zumindest ein wenig helfen).

 

Ich hatte es im anderen Thread schon angerissen.

Jeder hier, der sehr viel Geldsumme im Depot hat (und da sage ich jetzt einfach mal mehrere 100k aufwärts), muss sich unbedingt mal fragen, was seine wirklichen Ziele sind. Meine Erfahrung zeigt, dass gerade die, welche ´das Spiel sozusagen fast schon gewonnen haben´ (also praktisch keine Geldsorgen mehr haben) eher weniger wirkliche Ziele festlegen, sondern mehr nach dem Prinzip ´dann vermehr ich das einfach nochmal, so gut es geht´ anlegen.

 

Wirklich Superreiche sollen als Ziel übrigens wirklich eher vor Augen haben, dass ihr Geld nicht weniger wird, anstatt es immer weiter zu vermehren und das klingt auch logisch, wenn man mal nachdenkt. Geht mal in euch und fragt euch, ob ihr wirklich so viel glücklicher sein würdet, wenn ihr statt 800.000 Euro im Ruhestand z.B. 1,2 Mio habt? 1,2 Mio mit 5 Jahre weniger Lebenserwartung aufgrund nervlichem Supergau, weil man das jahrelange Minus im Depot kaum ertragen hat oder lieber 800.000 mit Seelenfrieden und gutem Schlaf. Klingt lächerlich, ich weiß, es ist aber was dran.

Mir wurde das 2008 klar, was mir mehr wert ist.

 

Um aber wirklich zum jetzigen Crash zu kommen:

Meine Lehre ist, dass ich (wieder mal) aufhören muss, jeden Tag teils mehrmals die Kurse zu beobachten und auch mein Depot.

Es bringt schlichtweg nichts und hat eher Nachteile.

Der Markt ist auch diesmal (kaum) vorhersehbar. Jeder hat zwar ein Bauchgefühl, aber man darf nicht danach anlegen oder gar eine Kettenreaktion auslösen durch Market-Timing-Versuche. Einmal begonnen und man verdaddelt sich mehr und mehr oder anders gesagt: Nur weil man mal ´oben´ gut ausgestiegen ist, heißt das nicht, dass dieses entnommene Geld am Ende wirklich so viel mehr gebracht hat, wie wenn man es einfach hätte liegen lassen im Depot.

Ich kann ein Beispiel von mir nennen:

Ich habe es diesmal geschafft, fast am Tiefpunkt etwas einzukaufen. Eigentlich hätte ich das nicht tun sollen, da es einfach Market Timing war. Jetzt habe ich es aber doch getan und geschafft. Alles toll daher? Nein, eben nicht. Seither rege ich mich eher immer wieder darüber auf, weil ich nicht sehr viel gekauft habe. Der Gedanke "Siehst, du hattest es richtig erkannt. Du hättest mehr rein tun sollen du Depp!". Trotz des guten Timings (was pures Glück war) verbinde ich also negative Gedanken mit dieser Transaktion und das ist nicht wünschenswert.

 

Immer dazulernen ist eh das Beste, was man tun kann. Daher ist der Thread hier sinnvoller, als die anderen Corona-Threads, in denen sich die User hier ständig zerfleischen, weil keiner die Meinung des anderen akzeptiert.

 

vor 32 Minuten von DAX43:

Bei mir hat dieser Virus als Auslöser dazu geführt, dass mir bewusst wurde, das mir Geld eigentlich nicht mehr so wichtig ist. Es ist mir egal, welche Summe nach einem Börsentag in meinem Depot angezeigt wird. 

 

In diesen Tagen sterben verdammt viele Menschen an diesem Virus. In meinem Familienkreis haben viele Familienangehörige Vorerkrankungen, und würden einen Coronavirus wahrscheinlich nicht überleben. Andere Angehörige  von mir arbeiten in Krankenhäuser oder Pflegeheimen. Meine Sorge einen geliebten Menschen verlieren zu können, überdeckt meine Gier nach Geld .Und die Faszination Börse, hat im Moment für mich seinen Reiz verloren.   Eine liebe Whatsapp Nachricht meiner Schwester, in der sie mir mitteilt, dass es ihr gut geht, und sie wieder 2 Kilo zugenommen hat,  erfreut mich mehr, als die Nachricht, der DAX liegt 4% im Plus.

Das wollte ich noch zitieren als Nachtrag, denn auch das ist ABSOLUT RICHTIG!!!

Ich kann hierzu auch beisteuern, dass mir durch die Ausgangsbeschränkung samt Home Office noch mehr denn je bewusst wird, dass meine Familie das wichtigste im Leben ist und wir weitaus nicht so viel Geld brauchen zum Glücklichsein, wie wir immer gedacht haben.

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Der Börsinator
· bearbeitet von Der Börsinator
vor 18 Minuten von Schwachzocker:

Ich glaube nun gelernt zu haben, dass das regelmäßige Rebalancing in größeren Zeitabständen (z.B. einmal im Jahr, Kommer will alle 2 Jahre ausreichen lassen) zu wenig ist. Wenn ich mindestens 3000 Euro bewegen kann, um die Asset-Allokation wieder herzustellen, dann rebalance ich.

Dann muss man natürlich auch häufiger draufschauen. 

Hm, da bin ich z.B. eher gegenteiliger Meinung (ohne dich natürlich zu kritisieren).

Der Crash aktuell war so schnell und heftig, dass man natürlich den Eindruck hat, man müsste mehr und öfter darauf reagieren.

Das Rebalancen sollte an sich wirklich nicht öfter als 1-2x pro Jahr erfolgen (eher nur 1x).

Wir können nach dem Crash mal analysieren, ob 1x rebalancen vielleicht auch nicht schlechter oder sogar besser gewesen wäre.

Nicht vergessen: Der Crash ist noch nicht vorbei.

 

Das Rebalancen mit fester Prozent oder Betragsregel (3000 Euro wie du ansprichst) geht schon fast ein bisschen in Richtung Market-Timing. Es ist ja so, dass das auch Nachteile haben kannst, wenn du zu oft die Aktieneinsatzsumme erhöhst und der Markt immer weiter abstürzt. Die Gefahr, sich zu sehr von seiner anfänglichen Risikotragfähigkeit oder auch -toleranz zu entfernen, ist zudem dann auch größer. Es bringt ja nichts, z.B. jeden Monat seine 70/30 wieder herzustellen, wenn der Buchverlust immer größer und größer wird.

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Schwachzocker
vor 5 Minuten von Der Börsinator:

(ohne dich natürlich zu kritisieren).

Natürlich nicht!:lol:

 

vor 6 Minuten von Der Börsinator:

Nicht vergessen: Der Crash ist noch nicht vorbei.

Aha!:rolleyes:

 

vor 6 Minuten von Der Börsinator:

...Die Gefahr, sich zu sehr von seiner anfänglichen Risikotragfähigkeit oder auch -toleranz zu entfernen, ist zudem dann auch größer. Es bringt ja nichts, z.B. jeden Monat seine 70/30 wieder herzustellen, wenn der Buchverlust immer größer und größer wird.

Eigentlich dachte ich, dass es genau das bringt: Ich entferne mich in keiner Weise von meiner Risikotragfähigkeit /-toleranz, sondern im Gegenteil, ich halte sie stur ein.

 

Buchverluste gibt es in meiner Gedankenwelt nicht. Es handelt sich um echte Verluste. Das hat der TO ja bemerkt und eindrucksvoll dargestellt.

Ich würde davor warnen, sich mit solchen Begrifflichkeiten die Welt schön zu reden. Es sind Verluste. Die sind nicht schön. Da darf man sich bitte mal ehrlich zu sich selbst machen. Und dann agiert man auch vorsichtiger.

Die Höhe meines Gesamtvermögens schwankt halt. Das ist alles.

 

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Der Börsinator
· bearbeitet von Der Börsinator
vor 22 Minuten von Schwachzocker:

Buchverluste gibt es in meiner Gedankenwelt nicht. Es handelt sich um echte Verluste.

Wahre Worte. Ich sehe es wie du.

 

vor 22 Minuten von Schwachzocker:

Eigentlich dachte ich, dass es genau das bringt: Ich entferne mich in keiner Weise von meiner Risikotragfähigkeit /-toleranz, sondern im Gegenteil, ich halte sie stur ein.

Gut, dass du das nochmal ansprichst.

Hier landen wir dann wieder bei der Sichtweise, was man als die ´richtige´ Variante betrachtet: Prozente oder absolute Geldsumme bezogen auf das Gesamtdepot.

 

Gehen wir es mal durch:

Korrigiere mich, wenn ich es falsch verstanden habe, aber du betrachtest deine AA (hier als Beispiel 70% RK3 und 30% RK1) rein prozentual.

Dann ist es korrekt, zu behaupten, dass du durch dein Rebalancen immer deine anfangs gewählte Risikotragfähigkeit/-toleranz zurecht rückst auf die immer abgezielten 70/30.

 

Wenn sich jemand aber wie hier nun oft beschrieben entscheidet, seine AA mit reinen Eurobeträgen festzulegen, dann sieht es etwas anders aus.

Nehmen wir hier beispielhaft 100.000 Euro Depotgröße.

Der Anleger entscheidet sich dafür, dass er maximal 35.000 Euro verlieren will und kommt dann bei den üblichen angenommenen maximalen 50% Drawdown (Faustregel!) auf 70.000 Euro RK3 und 30.000 Euro RK1.

 

Nun wird regelmäßig 1x pro Jahr oder auch bei -10% ge-rebalanced.

Bei jedem Rücksetzer der Märkte wird entsprechend nachgekauft und mehr Geld in den RK3-Teil gesteckt, während die Buchverluste immer größer werden. Dies führt in starken Abwärtsphasen dazu, dass bei sehr häufigem Rebalancen der reine Geldbetrag, welcher in RK3 investiert wurde, immer größer wird (weit mehr als die anfänglichen 70.000 Euro, die man bereit war, zu riskieren, da man ja nur 35.000 Verlust ertragen kann).  Mit steigender RK3-Investitionsumme in fallenden Märkten (und das kann jetzt ja auch immer noch passieren) wird letztendlich der maximal mögliche Verlust viel größer als 35.000 Euro, da jeder Nachkauf zusätzliche Verluste beschert.

In dieser Variante wäre es also besser, gar nicht zu rebalancen, denn nur so kann man seinen zuvor maximal erträglichen Euro-Verlust einhalten oder aber man berücksichtigt das VOR der Festlegung der Verteilung zwischen RK3 und RK1 und hält entsprechend ´Puffer´ für mögliche, größere Verluste durch Nachkauf-Rebalancing.

 

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Schwachzocker
vor 4 Minuten von Der Börsinator:

...

 

Nun wird regelmäßig 1x pro Jahr oder auch bei -10% ge-rebalanced.

Bei jedem Rücksetzer der Märkte wird entsprechend nachgekauft und mehr Geld in den RK3-Teil gesteckt, während die Buchverluste immer größer werden. Dies führt in starken Abwärtsphasen dazu, dass bei sehr häufigem Rebalancen der reine Geldbetrag, welcher in RK3 investiert wurde, immer größer wird (weit mehr als die anfänglichen 70.000 Euro, die man bereit war, zu riskieren, da man ja nur 35.000 Verlust ertragen kann).  Mit steigender RK3-Investitionsumme in fallenden Märkten (und das kann jetzt ja auch immer noch passieren) wird letztendlich der maximal mögliche Verlust viel größer als 35.000 Euro, da jeder Nachkauf zusätzliche Verluste beschert.

Dann jetzt man sich eben eine absolute Grenze, wenn es denn nicht anders geht. Ich mache das nicht.

Und ja, das sollte man sich alles vorher überlegen.

 

Es ist ohnehin müßig. Wer 70k in RK3 tut, kann auch mehr verlieren als nur die Hälfte.

 

vor 9 Minuten von Der Börsinator:

...

Bei jedem Rücksetzer der Märkte wird entsprechend nachgekauft und mehr Geld in den RK3-Teil gesteckt, während die Buchverluste immer größer werden. ...

Mir tun die Augen weh.;)

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Nachdenklich
vor 12 Minuten von Der Börsinator:

Der Anleger entscheidet sich dafür, dass er maximal 35.000 Euro verlieren will und kommt dann bei den üblichen angenommenen maximalen 50% Drawdown (Faustregel!) auf 70.000 Euro RK3 und 30.000 Euro RK1.

 

So ähnlich sehe ich das auch! "Der Anleger entscheidet sich dafür, dass er maximal 35.000 Euro verlieren will  ..."

 

Ich habe mir überlegt, was ich als Liquiditätsreserve haben will. Das mögen bei Dir 35.000,- Euro sein, bei mir mag das je nach meinen Lebensverhältnissen ein anderer Betrag sein, schließlich bin ich alt und habe daher viel weniger Risiken zu beachten (ich kann weder arbeitslos noch berufsunfähig werden, Scheidung ist nicht mehr möglich, Haus ist bezahlt und Kinder in der Ausbildung gibt es jetzt auch keine mehr), daher habe ich eine hohe Risikotragfähigkeit.

Diese Liquiditätsreserve setze ich nicht mal dem Risiko aus, von einem 50% Drawdown betroffen zu sein. Die ist am Tagesgeldkonto geparkt (was eigentlich unvernünftig ist - schließlich wird sie meist nicht gebraucht - ein gegebenenfalls zu nehmender Überziehungskredit wäre vermutlich vernünftiger) und der Rest steckt im Aktienmarkt.

Ob ich seit dem letzten ATH in meinem Depot 50.000,- oder 5.000.000,- Kursrückgang erlebe, ändert nichts daran, daß nach einer gewissen Zeit das nächste ATH kommt. Und die absolute Höhe meines individuellen Kursrückgangs hat keinerlei Einfluß darauf, wie lange es dauern wird, bis das nächste ATH da sein wird.

 

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Schwachzocker

Was soll eigentlich Bill Gates dazu sagen. Vielleicht hat der in absoluten Zahlen 20 Milliarden verloren (Buchverlust). 

 

Was ist seelisch schlimmer?

Jemand hat ein Gesamtvermögen von 20k und verliert davon 30% oder die Situation von Bill Gates?

Ich denke, ich wäre an der Stelle von Bill Gates recht entspannt.

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santazero

Für mich war es der erste crash den ich mit erlebt habe. 2008 war ich zu jung/ Finanzen zu uninteressant. 

 

Bei mir war/ ist es jetzt allerdings so, dass ich 100% cash vorher hatte und fast vor dem crash investiert hätte. Lediglich meine Faulheit hat dazu geführt, dass ich erst im crash investiert habe. Den absoluten tiefpunkt habe ich leider nicht erreicht aber zum ATH immer noch genug Luft, sodass ich zufrieden bin. 

 

Für mich als Anfänger, mit einer 5 stelligen cash Summe und Verantwortung für die Depots meiner 2 Kinder, meiner Frau und meinem, war es schwierig in den letzten Tagen nicht in FOMO Aktion zu verfallen, sondern an meinem Plan festzuhalten. Nun sind die Limit Orders für alle Depots gesetzt und sollten sie nicht ausgelöst werden, halte ich einfach an meinem Plan fest und kaufe zu den vorher definierten Zeiten. Im Vergleich zum ATH dürften hier bei allen Titeln auch noch zu den Zeitpunkten 10-20% zu holen sein. Bei mir geht es eh nur um b&h und nicht um kurzfristige Anlagen. 

 

Insgesamt bin ich froh, dass ich im crash investiert habe und nicht kurz davor. Das wäre deutlich schlimmer geworden. 

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Der Börsinator
· bearbeitet von Der Börsinator
vor 27 Minuten von Schwachzocker:

Was soll eigentlich Bill Gates dazu sagen. Vielleicht hat der in absoluten Zahlen 20 Milliarden verloren (Buchverlust). 

 

Was ist seelisch schlimmer?

Jemand hat ein Gesamtvermögen von 20k und verliert davon 30% oder die Situation von Bill Gates?

Ich denke, ich wäre an der Stelle von Bill Gates recht entspannt.

Ich glaube nicht, dass das so einfach ist.

 

Am meisten werden vermutlich die Leute leiden, bei denen sich 50% Minus oder nicht doch ziemlich auf die Lebensplanung/den Ruhestand oder die Lebensqualität auswirken würden und das sind denke ich doch einige hier.

 

Es sind nicht die, welche schon so viele Millionen haben, dass ihnen ein 50% Drawdown ihren Luxus raubt oder ihre Lebensqualität ändert. Es sind auch nicht die, welche jung sind und mit 20.000 Euro anfangen, denn diese verdienen entweder noch so viel Geld, dass die 10.000 Euro Verlust ihr späteres Leben nicht dramatisch beeinflussen werden oder sie riskieren einfach (wenn sie Hirn haben) nur so viel, dass sie einen 50% Drawdown in reinen Euros als Student oder Berufseinsteiger auch stemmen können.

 

Wenn jemand aber bereits zwischen sagen wir mal 300 und 500 Tausend Vermögen erspart/hart erarbeitet oder sonstwie zusammen bekommen hat (das kann auch ein Erbe sein, welches moralisch dazu verpflichtet, es nicht zu verzocken), dann stellt sich die Situation etwas komplizierter dar, denn das sind die Summen, welche bei Halbierung den Unterschied machen, ob man es sich leisten kann, nicht mehr jeden Euro umdrehen zu müssen, irgendwann vielleicht Teilzeit zu arbeiten, im Ruhestand keine Geldsorgen mehr zu haben oder den Enkelkindern etc fett was hinterlassen zu können. 50% mehr oder weniger heißen hier ´Geld spielt fast keine Rolle mehr´ oder ´Leben wie Otto-Normal-Bürger mit Payback-Punkte-Sammeln und Preise vergleichen´.

 

Es gibt Studien, dass gewisse Geldsummen (sowohl insgesamt als auch rein vom monatlichen Gehalt) einen gewissen ´Break Even´ Punkt haben, ab dessen Punkt sich entscheidet, ob man zur, sagen wir mal, Finanzklasse 1 gehört (arm oder geht gerade so) oder zur Finanzklasse 2 gehört (Geld ist kein großes Thema). Jemand, der sich finanziell ungefähr in der Mitte bzw. um diesen Break-Even-Punkt herum bewegt, kann bei falscher Aufstellung seines Depots schnell von der Klasse 2 in die Klasse 1 zurückrutschen und das für immer.

So sehe ich es zumindest.

 

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el_Mare
· bearbeitet von el_Mare
vor 7 Minuten von Der Börsinator:

50% mehr oder weniger heißen hier ´Geld spielt fast keine Rolle mehr´ oder ´Leben wie Otto-Normal-Bürger mit Payback-Punkte-Sammeln und Preise vergleichen´.

Ganz genau so sehe ich es auch. Wahrscheinlich deshalb, weil ich mich in einer sehr ähnlichen Situation befinde.

vor 1 Stunde von Der Börsinator:

Geht mal in euch und fragt euch, ob ihr wirklich so viel glücklicher sein würdet, wenn ihr statt 800.000 Euro im Ruhestand z.B. 1,2 Mio habt? 1,2 Mio mit 5 Jahre weniger Lebenserwartung aufgrund nervlichem Supergau, weil man das jahrelange Minus im Depot kaum ertragen hat oder lieber 800.000 mit Seelenfrieden und gutem Schlaf. Klingt lächerlich, ich weiß, es ist aber was dran.

Ich glaube, das ist bis jetzt die essenzielle Erkenntnis.

Es lebt sich einfach wesentlich entspannter, wenn der Verlust im Depot immer nur so groß sein kann, dass er eigentlich egal ist, weil er für die spätere Lebensplanung vielleicht nur den Unterschied zwischen dreimal und vier mal im Jahr in den Urlaub fahren bedeutet.

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Nachdenklich
vor 3 Minuten von Der Börsinator:

Wenn jemand aber bereits zwischen 300 und 500 Tausend Vermögen erspart/hart erarbeitet oder sonstwie zusammen bekommen hat (das kann auch ein Erbe sein, welches moralisch dazu verpflichtet, es nicht zu verzocken), dann stellt sich die Situation etwas komplizierter dar, denn das sind die Summen, welche bei Halbierung den Unterschied machen, ob man es sich leisten kann, nicht mehr jeden Euro umdrehen zu müssen, irgendwann vielleicht Teilzeit zu arbeiten, im Ruhestand keine Geldsorgen mehr zu haben oder den Enkelkindern etc fett was hinterlassen zu können. 50% mehr oder weniger heißen hier ´Geld spielt fast keine Rolle mehr´ oder ´Leben wie Otto-Normal-Bürger mit Payback-Punkte-Sammeln und Preise vergleichen´.

So sehe ich es zumindest.

Ich bin mir nicht sicher, warum diese Gruppe eine besonders geringe Risikotoleranz haben sollte. Und ich denke, ich kann da mitreden, denn ich gehöre so etwa in diese Bandbreite.

Da ich eine entsprechende Liquiditätsreserve habe, meine Heizung also austauschen kann, ohne Aktien verkaufen zu müssen, schreckt mich eine Kursschwankung um 50% nicht im Geringsten. Es wird auch wieder rauf gehen. Entweder zu meinen Lebzeiten oder zu den Zeiten, zu denen meine Erben das Depot übernehmen (bei niedrigem Depotstand zu meinem Todeszeitpunkt sogar zu geringeren Erbschaftssteuersätzen).

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Schwachzocker
vor 6 Minuten von Der Börsinator:

...

Wenn jemand aber bereits zwischen 300 und 500 Tausend Vermögen erspart/hart erarbeitet oder sonstwie zusammen bekommen hat (das kann auch ein Erbe sein, welches moralisch dazu verpflichtet, es nicht zu verzocken), dann stellt sich die Situation etwas komplizierter dar, denn das sind die Summen, welche bei Halbierung den Unterschied machen, ob man es sich leisten kann, nicht mehr jeden Euro umdrehen zu müssen, irgendwann vielleicht Teilzeit zu arbeiten, im Ruhestand keine Geldsorgen mehr zu haben oder den Enkelkindern etc fett was hinterlassen zu können. 50% mehr oder weniger heißen hier ´Geld spielt fast keine Rolle mehr´ oder ´Leben wie Otto-Normal-Bürger mit Payback-Punkte-Sammeln und Preise vergleichen´.

So sehe ich es zumindest.

 

So sehe ich es ja auch. 

Dann darf man eben nicht so sehr ins Risiko gehen und fertig. Dafür trägt nun einmal jeder die Verantwortung.

Mentale Verrenkung über die Zählweise der Verluste helfen aber nicht.

 

Wer meint, er darf maximal 35k verlieren, der investiert halt nur 35k und gut is. Tatsächlich ist es doch die Gier, die hier einen Strich durch die Rechnung macht.

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Der Börsinator
vor 1 Minute von el_Mare:

Wahrscheinlich deshalb, weil ich mich in einer sehr ähnlichen Situation befinde.

Da bist du sicher nicht allein. Auch wenn nicht jeder hier seine absolute Euro-Vermögens-Zahlen offen legt, glaube ich trotzdem, dass der Großteil der User hier in diesem Forum nicht gerade ´Student Paul´ oder ´ich kann nur ein paar 100er pro Monat auf die Seite legen´ Liselotte sind und die Multi-Millionäre dürften auch eher der Minderheit angehören.

Die meisten hier werden Vermögen in dem Bereich wie oben beschrieben besitzen (ich gehöre ja auch dazu kann ich offen sagen).

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Schwachzocker
vor 1 Minute von Nachdenklich:
vor 10 Minuten von Der Börsinator:

...

Wenn jemand aber bereits zwischen 300 und 500 Tausend Vermögen erspart/hart erarbeitet oder sonstwie zusammen bekommen hat (das kann auch ein Erbe sein, welches moralisch dazu verpflichtet, es nicht zu verzocken), dann stellt sich die Situation etwas komplizierter dar, denn das sind die Summen, welche bei Halbierung den Unterschied machen, ob man es sich leisten kann, nicht mehr jeden Euro umdrehen zu müssen, irgendwann vielleicht Teilzeit zu arbeiten, im Ruhestand keine Geldsorgen mehr zu haben oder den Enkelkindern etc fett was hinterlassen zu können. 50% mehr oder weniger heißen hier ´Geld spielt fast keine Rolle mehr´ oder ´Leben wie Otto-Normal-Bürger mit Payback-Punkte-Sammeln und Preise vergleichen´.

So sehe ich es zumindest.

Ich bin mir nicht sicher, warum diese Gruppe eine besonders geringe Risikotoleranz haben sollte. Und ich denke, ich kann da mitreden, denn ich gehöre so etwa in diese Bandbreite.

Da ich eine entsprechende Liquiditätsreserve habe, meine Heizung also austauschen kann, ohne Aktien verkaufen zu müssen, schreckt mich eine Kursschwankung um 50% nicht im Geringsten. Es wird auch wieder rauf gehen. Entweder zu meinen Lebzeiten oder zu den Zeiten, zu denen meine Erben das Depot übernehmen (bei niedrigem Depotstand zu meinem Todeszeitpunkt sogar zu geringeren Erbschaftssteuersätzen).

Nein, in die Bandbreite derjenigen, die jetzt jeden Euro einzeln umdrehen müssen, nur weil ihr Depot eingeknickt ist, gehörst Du eben nicht.

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