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schneitzmaster

Weltportfolio mit Beimischung von Size-, politcal Risk- und Momentum-Faktor

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schneitzmaster
· bearbeitet von schneitzmaster

Liebes Forum,

ich habe mich hier nun schon durch einige Threads gelesen, durch diverse Bücher gekämpft und bin nun schlussendlich zu einem Portfolio gelangt, dass ich gern zur Diskussion stellen möchte. Eigentlich ist es recht Standard. Der einzige für mich hier auch im wesentlichen zu besprechende Punkt ist die Beimischung eines Momentum-Faktors zum Weltportfolio nach Kommer o.ä.

Aber nun erst einmal zu meinen Details. 

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Seit 1.5 Jahren halten wir einen Xtrackers auf den DAX mit 10T€. Das war zu Beginn, als wir uns nach ein paar Youtube-Videos zum Thema Investieren und nach Gesrpächen in unserem Bekanntenkreis endlich einmal Anfangen wollten. Dann kam erst einmal das Leben dazwischen bis ich mich jetzt seit kurzem intensiv mit dem Thema Geldanlage beschäftige. Insbesondere habe ich in den letzten 2 Monaten 4 Bücher gelesen (2x Kommer, Finanzwesir und das Stiftung Warentest Buch: Alles über Aktien).

Ansonsten hier und da wie gesagt Youtube-Videos und Gespräche mit anderen Nicht-Experten. 

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben):

Xtrackers DAX ETF 1C (DBX1DA) -> 10T€

Airbus Aktie            (938914)       -> 1T€ (nach Corona abgestürtzt)

Lufthansa Aktien   (823212)         -> 5T€ (Bonuszahlungen über meine Frau die bei LH arbeitet)

 

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:

In den letzten zwei Monaten habe ich mich sehr Intensiv damit beschäftigt mit ca. 20h pro Woche. Allerdings ist mein Gedanke, dass ich mir einmalig sehr viel Gedanken mache und auch einen erheblichen Aufwand nicht scheue um mich dann 30 Jahre lang zurück zu lehnen. Lediglich das rebalancen einmal jährlich soll dann noch an Aufwand getätigt werden und vielleicht ein Finanz-Buch pro Jahr lesen.  

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:

Da wir noch mindestens 30 Jahre Arbeitsleben vor uns haben und entsprechend unser Humankapital sehr groß ist, wollen wir eine sehr hohe Aktienquote fahren. Der Plan ist schon unser gesamtes Erspartes (abzüglich eines Notgroschens) in Aktien zu investieren. Ich glaube das wir ein hohes  Crash-toleranzverhalten aufweisen (momentan kann man das ja gut ausprobieren). Ich probiere den Vermögensaufbau so rational wie möglich zu sehen und würde erst gegen Ende des Anlagenzeitraumes, so nach 20 - 25 Jahren die Aktienquote runterfahren und Umschichten.

 

Optionale Angaben:

 

 

1.Alter

35 Jahre

2. Berufliche Situation

festangestellt im öffentichen Dienst und meine Frau bei Lufthansa (kein Flugpersonal, also auch hier ist der Job relativ sicher)

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

Nein

4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht

passives Buy and Hold bzw. invest and forget...until the 30 years are over

 

1. Anlagehorizont

30-35 Jahr

 

2. Zweck der Anlage

Vermmögensaufbau damit im Alter der Lebensstandard keine Einbußen erleiden muss

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

50T€ Einmalanlage + 1T€ mtl. Sparrate

 

4. Anlagekapital:

50T€

Zusätzlich haben wir im letzten Jahr noch zwei Wohnungen zur Vermietung gekauft. Diese sind zu 100% Fremdfinanziert, so dass wir "nur" die Nebenkosten bezahlen mussten. Die Wohnungen tragen sich fast selbst. Aufgrund der anfallenden Steuern in Kombination mit den niedrigen Zinsen, fallen da ca. 350€ mtl. an Kosten an. 

Neben einem Notgroschen von 10T€ gibt es noch zwei Rentenversicherungen im Wert von 10T€ und zwei Bausparer im Wert von 5T€.

 

Der Plan 

Nach dem ich zunächst von der Kommer Bibel sehr begeistert war und auf den Faktor-Investing Zug aufspringen wollte, hat mich die Forumssuche und Internetrecherche wieder etwas geerdet. Trotz der vielen erwähnten Vorteile, schrecken mich die Komplexität und das mögliche Risiko von Faktor-ETFs zunehmend ab. Klar mit Risiko kommt Rendite, dass größte Problem für mich ist aber das Verständnis bzw. Plausibiltätsproblem. So gibt es ja diverse Faktoren wie z.B. Quality oder minimum Volatility die sich wissenschaftlich nicht einwandfrei erklären lassen. Andere Faktoren wie Momentum oder Size wieder sind für mich nachvollziehber. Aus diesem Grund bin ich nach reichlich Überlegung zu folgender  Portfolio-Aufteilung gekommen:

  • 63.1% MSCI World
    • 33.1% MSCI World ETF
    • 30.0% MSCI World Momentum ETF
  • 15.79% MSCI Emerging Markets ETF
  • 21.05% MSCI Small Cap

 

Die Idee ist dabei die Folgende:

Als aller erstes möchte ich Marktbreit investieren. Betrachtet man die Marktkapitalisierung so zeigt sich, dass der MSCI World mit 85% und der MSCI Small Cap (SC) mit 15% den gesamten Markt abdecken würde. Analoges vorgehen beim Einteilen der Länder in Industrie und Schwellenländer ergibt: MSCI World 89% und MSCI Emerging Marktes (EM) 11%.

Aus einer höher Gewichtung vom Political Risk Faktor und dem Size Faktor erhoffe ich mir eine Mehrrendite und möchte den EM-Faktor mit 20% und den SC mit 25% im Portfolio bewerten. Um diese prozentualen Anteile entsprechend zu bekommen, muss der EM-Anteil 20% und der SC-Anteil 25% des World-Anteils entsprechen (daraus ergeben sich die krummen prozentualen Anteile meines vorgeschlagenen Portfolios). Der political Risk Faktor und der Size-Faktor erscheinen mir als plausibel, da bei beiden ein erhöhtes Risiko eingegangen wird und entsprechend mehr Rendite erwartet werden kann.

Nun hat es mir auch der Momentum-Faktor angetan. Obwohl dieser nicht mit einem erhöhten Risiko erklärbar ist, so erscheint mir die von Kommer genannte Anlegerirrationalität als einleuchtend. Durch die Medien und Markttrends wird es wohl immer aktive Anleger geben (siehe mein Airbus-Investment kurz nach der Boeing 737-Max Misere), die diesem Trend folgen und das Momentum befeuern (Stichwort: behavioral finance). Aus diesem Grund möchte ich meinen MSCI-World Anteil aufteilen in eine klassiche Standard-Portion und eben eine MSCI World Momentum-Portion.

 

Macht es prinzipiell Sinn eine solche Aufteilung vorzunehmen oder übersehe ich etwas? Oftmals überschneiden sich die Faktoren ja auch und korrelieren stark miteinander. Durch die Wahl der ETFs (z.B. kein EM IMI) versuche ich diese Korrelation größtenteils zu umschiffen.  

 

Die praktische Umsetzung für die ca. 50T€ soll dann wie folgt aussehen:

  • HSBC MSCI World UCITS ETF USD (A1C9KK)                                    -> 16.5T€
  • Xtrackers MSCI World Momentum Factor UCITS ETF 1C (A1103G)  -> 16.5T€

  • HSBC MSCI Emerging Markets UCITS ETF USD (A1JCMZ)                ->   8   T€

  • SPDR MSCI World Small Cap UCITS ETF (A1W56P)                           ->  10 T€

 

Was sagt ihr Forumsexperten zu meiner Idee?

 

Vielen Dank schon mal im Voraus für eure Einschätzungen.

 

 

 

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EPHBEH

Gut recherchiert, nachvollziehbar formuliert, Grundgedanken stimmen. Bezüglich Asset Allocation erscheint der Betrag angemessen, wobei man sich aber auch fragen kann, ob es sinnvoll sein könnte, den freien Bargeldbetrag zur Tilgung des Immobilienkredits zu nutzen. Viele hier sind der Meinung: Erstmal offene Kredite tilgen, bevor in Aktien investiert werden kann.

 

Zum Aktieninvest selbst:

 

Faktorinvesting benötigt im Ansatz Durchhaltekraft und Überzeugung. Dies scheinst du bezüglich Political Risk, Size und Momentum zu haben. Letztere Faktoren gehören zu den offensiven Faktoren, die sich zu Beginn und im Laufe der Hausse positiv auswirken. Zudem haben, historisch betrachtet, Size und Momentum ein gutes, aber nicht negatives Korrelationsverhalten. Die negativste Korrelation zu Size hat Quality, zu Momentum: Value. Für mich gehört Size zur breiteren Marktabdeckung als Faktor zum Standard. Eine oftmals gerne angewendete Faktorkombination besteht aus Size und Value. Da Value in den letzten 5 Jahren sehr schlecht verformt hat, erscheint er aber vielen nicht mehr als attraktiv. Da Faktorinvesting jedoch stärker zyklischen Phasen unterliegen, muss jeder für sich selbst diese Attraktivität bewerten. Hier nochmal die historische Korrelationbewertung der einzelnen Faktoren:

 

04.JPG.3e7b4bca45db7ff30d7b4a669d5d59e7.thumb.JPG.d16fccf56312f10d7b2eb23103896b22.JPG

 

Zur Auswahl der ETFs:

 

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schneitzmaster
· bearbeitet von schneitzmaster

Hey EPHBEH,

vielen Dank für deine qualitativ hochwertige Antwort zu so früher Stunde. Hier meine Kommentare zu deinen Anmerkungen:

6 hours ago, EPHBEH said:

ob es sinnvoll sein könnte, den freien Bargeldbetrag zur Tilgung des Immobilienkredits zu nutzen

 Ja das las ich auch schon des öfteren. Allerdings sind die Immobilien für uns reine Renditeobjekte. Um die Rendite im aktuell niedrigen Zins und den aktuell sehr hohen Immobilienpreisen sinnvoll zu gestalten, benutzen wir eben diesen hohen Fremdkapitalanteil zum Hebeln (Leverage-Effekt). Klar dadurch fällt das Risiko höher aus. Der Plan besteht aber nun darin nach 10 Jahren, wenn die Immobilienspekulationssteuer entfällt, die Wohnungen wieder zu verkaufen. Bei längerer Haltedauer würde die Rendite von Jahr zu Jahr absinken...aber wer weiß schon welche Zinsen und Immobilienpreise sich in 10 Jahren einstellen. Der Grund für den Immobilienkauf bei uns war, dass wir selbst in dem Mehrfamilienhaus wohnten und somit von der Lage überzeugt (Mieter werden sich immer finden lassen) sind und zweitens keine Marklergebühren angefallen sind. Aus diesen Gründen ist es für uns sinnvoller den Kredit ein einem nur geringen Umfang zu tilgen (Steuervorteil).  

 

6 hours ago, EPHBEH said:

Da Faktorinvesting jedoch stärker zyklischen Phasen unterliegen, muss jeder für sich selbst diese Attraktivität bewerten.

Aus den historischen Daten erkenne ich, dass z.B. der Value-Faktor, wie von dir auch beschrieben, in letzter Zeit nicht so gut performte und höchstwahrscheinlich sich in einer Down-phase des Zyklusses befindet. Das hängt vielleicht mit Markttrends, politschen und anderen Gesichtspunkten zusammen. Auf der anderen Seite erschließt sich mir nicht, warum der Momentum-Faktor einem Zyklus unterworfen sein sollte. Er versucht ja gerade diese vortwährenden Trends auszunutzen. Klar, kurzfristige Einschläge (Corona-Krise) können mit der trägen Momentum-Strategie (Änderung der Aktienzusammensetzung ca. alle 6 Monate) nicht abgefangen werden. Aber längerfristige, langsame Änderungen sollte Momentum doch berücksichtigen.

 

Vielen Dank auch für die Zusammenstellung der Korrelationstabellen. Könntest du mir da noch kurz die Quelle nennen? Klar da steht "Institut für Vermögensaufbau". Auf der entsprechenden Homepage konnte ich aber die Tabellen leider nicht finden.

 

6 hours ago, EPHBEH said:

Denk an das Thema Auschütter vs. Thesaurier, Sparerpauschbetrag etc.

Jup, daran denke ich. Bis zur Ausschöpfung des Sparerpauschbetrages halten wir die Ausschütter (das wird aber noch ein Weilchen dauern). Danach folgt der Wechsel auf thesaurierer.

 

6 hours ago, EPHBEH said:

Xtrackers MSCI World Momentum Factor UCITS ETF 1C: Sehe hier den von Blackrock (ishares) vorne.

Beide ETFs sind im Chart identsich. Allerdings hat der ishares ein höheres Fondvolumen und eine geringfügig kleine TD (0.2 zu 0.28), dafür aber eine höhere TER (0.3 zu 0.25). Im Endeffekt stimme ich dir zu, danke für den Hinweis.

Vielleicht generell noch einmal eine Frage zur Aufteilung des MSCI World-Anteils: Findest du meinen Split in ca. 50/50 Standard MSCI World und MSCI World Momentum sinnvoll? Oder sollten wir lieber 100% des MSCI World Anteils auf den Momentum verwenden? In reinen Faktor-Portfolios sind z.B. meist alle Faktoren gleichgewichtet.

 

6 hours ago, EPHBEH said:

HSBC MSCI Emerging Markets UCITS ETF USD (A1JCMZ) : Persönlich bin ich hier im Xtrackers investiert: https://www.trackingdifferences.com/ETF/Index/MSCI Emerging Markets Index Allerdings halte ich auch einen separaten SC auf die Emerging Markets. Ohne diesen wäre mein Favorit folgender: https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00BKM4GZ66

Guter Punkt. Obgleich des jüngeren Alters scheint die Xtracker-Variante eine wesentlich besser TD zu haben (obwohl man die, aufgrund des jungen Alters mit vorsicht genießen muss). Über einen ETF auf den MSCI EM IMI hatte ich auch nachgedacht. Allerdings ist der Performance Unterschied zum MSCI EM unwesentlich. Andererseits sprichst du auch einen mir neuen und interessanten Punkt bzgl. des MSCI SC Indexes an. Mir war bis dato nicht bewußt, dass dieser nur in die SC der Industrieländer investiert. Gleichzeitig konnte ich keinen ETF auf einen möglichen SC IMI finden.
Um die gesamte Marktbreite abzudecken ist es wohl schlussendlich sinnvoller doch den MSCI EM IMI mit an Board zu nehmen. Danke für diesen Gedanken anstoß:thumbsup: 

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EPHBEH
· bearbeitet von EPHBEH
vor 2 Stunden von schneitzmaster:

Vielen Dank auch für die Zusammenstellung der Korrelationstabellen. Könntest du mir da noch kurz die Quelle nennen? Klar da steht "Institut für Vermögensaufbau". Auf der entsprechenden Homepage konnte ich aber die Tabellen leider nicht finden.

https://institut-va.de/wp-content/uploads/2020/02/Leitfaden_Geldanlage_II_einseitig_2015_06_23.pdf

 

Das Institut für Vermögensaufbau schlägt hier sogar ein Faktorportfolio mit einer hohen Gewichtung von Quality vor. Da Quality momentan Faktor stark mit dem Marktbeta korreliert und oftmals die Schwergewichte mit einem unattraktiven KBV beinhaltet, war Quality beispielsweise für mich nie ein Thema (https://fairvalue-magazin.de/smart-beta-factor-investing/) Rein vom Korrelationsverhalten passt Quality aber gut zu Size und Value. 

vor 2 Stunden von schneitzmaster:

Beide ETFs sind im Chart identsich.

Stell mal den Chart auf MAX.

vor 2 Stunden von schneitzmaster:

Findest du meinen Split in ca. 50/50 Standard MSCI World und MSCI World Momentum sinnvoll? Oder sollten wir lieber 100% des MSCI World Anteils auf den Momentum verwenden?

Ein Einzelfaktor-Portfolio auf den World wäre mir viel zu riskant. Beim Momentum würdest du darauf wetten, dass sich der Trend über einen Anlagehorizont komplett fortsetzt. Daher würde ich beim Faktorinvesting immer eine Kombination als Backups favorisieren - die nach Möglichkeit ein negatives Korrelationsverhalten aufweisen. 

vor 2 Stunden von schneitzmaster:

Gleichzeitig konnte ich keinen ETF auf einen möglichen SC IMI finden.

IMI bedeutet in der MSCI Welt: "Investable Market Index" und beinhaltet somit neben den Large und Mid Caps auch Small Caps

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schneitzmaster
1 hour ago, EPHBEH said:

Stell mal den Chart auf MAX.

Jup :dumb:

1 hour ago, EPHBEH said:

IMI bedeutet in der MSCI Welt: "Investable Market Index" und beinhaltet somit neben den Large und Mid Caps auch Small Caps

Stimmt. Was ich dann meinte ist ein MSCI ACWI SC - Index. So etwas habe ich nicht gefunden.

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EPHBEH
vor 2 Minuten von schneitzmaster:

Stimmt. Was ich dann meinte ist ein MSCI ACWI SC - Index. So etwas habe ich nicht gefunden.

Hier ist er: https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B3YLTY66

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GenerationY

Ich verfolge einen relativ ähnlichen Ansatz, wie du ihn vorgestellt hast:

  • 70% Vanguard FTSE All World (enthält ~11% Schwellenländer und damit so gesehen political risk)
  • 15% MSCI World Momentum
  • 15% MSCI EMU Small Cap

Die EMU SC habe ich bewusst statt World gewählt, um etwas das Schwergewicht USA auszugleichen, was meinem persönlichen Geschmack entgegen kommt. Es muss aber nicht besser sein - in der Vergangenheit waren sie eher schlechter als World SC.

grafik.png.962dc1e7898419798718fefb4a8b82bd.png

 

So ist das Portfolio für meinen Geschmack noch recht simpel, hat aber doch einen gewissen "individuellen Touch". Ich könnte mich aber auch mit deinem Portfolio sehr gut anfreunden, auch wenn es noch etwas riskanter durch die höhere Gewichtung der Faktor-ETFs ist. Ich finde es auch gut, wenn du Faktoren für dich auswählst, von denen du überzeugt bist. Es bringt nichts Faktoren miteinander zu mischen, die theoretisch toll funktionieren, aber wo dann der Bauch nicht mitspielt. Den eigenen Bauch sollte man bei der Anlageentscheidung nie außer Acht lassen. Also im Zweifel geh lieber in die Richtung wie es sich für dich gut (emotional) anfühlt und plausibel (mental) nachvollziehbar ist - auch wenn das heißt  wenig Rendite liegen zu lassen - schlimmer ist es viel Verlust mitzunehmen bzw zu realisieren ;). Viel Erfolg.

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schneitzmaster
9 hours ago, EPHBEH said:

Das ist doch ein ETF der in den gesamten Markt investiert also Larg/Mid/Small oder? Hier der Text von extraETF:

SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF -> Der MSCI ACWI IMI Index ist ein auf den Streubesitz basierender marktkapitalisierungsgewichteter Index, der die Wertentwicklung der Aktienmärkte in entwickelten Ländern und Schwellenländern weltweit messen soll. Darin vertreten sind ca. 9000 Wertpapiere aus den Segmenten Large Caps, Mid Caps und Small Caps und er setzt sich aus etwa 45 Länderindizes zusammen.

 

@GenerationY: Danke auch für deinen Beitrag. Ich werde noch einmal  über meine Faktor-Gewichtung nachdenken. Vielleicht schraub ich sie auf 20%. So ganz geheuer ist mir das nämlich noch nicht. Obwohl gleichzeitig immer auch der rationale, renditegierige Anleger in meiner Brust spricht: Wenn du von überzeugt davon bist, dass Momentum den normalen MSCI World schlägt, dann solltest du ihn als alleinigen MSCI World Anteil verwenden.... 

von daher finde ich deine Aussage 

4 hours ago, GenerationY said:

Also im Zweifel geh lieber in die Richtung wie es sich für dich gut (emotional) anfühlt und plausibel (mental) nachvollziehbar ist - auch wenn das heißt  wenig Rendite liegen zu lassen - schlimmer ist es viel Verlust mitzunehmen bzw zu realisieren

sehr passend.:rolleyes: 

Danke dafür.

Nur noch zwei Fragen:

1. Hast du keine Bedenken FTSE und MSCI in einem Portfolio zu mischen?

2. Mit welchem Programm hast du die Portfolioanalyse erstellt?

 

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Thomas_384
· bearbeitet von Thomas_384
vor 22 Stunden von schneitzmaster:

4. Anlagekapital:

50T€

Zusätzlich haben wir im letzten Jahr noch zwei Wohnungen zur Vermietung gekauft. Diese sind zu 100% Fremdfinanziert, so dass wir "nur" die Nebenkosten bezahlen mussten. Die Wohnungen tragen sich fast selbst. Aufgrund der anfallenden Steuern in Kombination mit den niedrigen Zinsen, fallen da ca. 350€ mtl. an Kosten an. 

Neben einem Notgroschen von 10T€ gibt es noch zwei Rentenversicherungen im Wert von 10T€ und zwei Bausparer im Wert von 5T€.

 

2 ETWs zur Vermietung mit 100% Finanzierung finde ich persönlich schon recht risikoreich. 

 

Habt Ihr eueren Cashflow (Ich vermute mal nur das Gehalt aus der Angestelltenttätigkeit) ordentlich abgesichert?

Bei mir in der Familie wurde das auch mal gemacht, dann wurde der Hauptverdiener krank.... und dann ging es ganz schön "hart" zu wegen der Schuldenberge die noch offen waren (zu dem Zeitpunkt hatte ich glücklicherweise schon gut verdient und im Endeffekt ging es dann noch "gut" aus).

 

Ich verstehe den vermieteten ETW Block da drin allgemein nicht im Mix mit ETFs (in Bezug auf das Gesamtvermögen und was man sich daraus an Rendite erhofft). Im Endeffekt habt Ihr jetzt ja ganz klar auf die Karte "Immobilien" gesetzt.... wäre es da nicht sinnvoller das entweder weiter auszubauen oder halt einen Immo ETF zu machen? Bin mir immer nicht so ganz sicher wie die Rendite bei Privatvermietungen mit kleineren Immo-Portfolios wirklich ist (bei meinen Eltern mit 2-3 vermieteten Einheiten z.B. relativ Besch.....).

Wieviele Schulden sind hier zu tilgen?

 

Wenn es hier nur um das Thema ETF Auswahl gehen soll (und nicht das große ganze) bitte die Fragen vergessen :)

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GenerationY
vor einer Stunde von schneitzmaster:

@GenerationY: Danke auch für deinen Beitrag. Ich werde noch einmal  über meine Faktor-Gewichtung nachdenken. Vielleicht schraub ich sie auf 20%. So ganz geheuer ist mir das nämlich noch nicht. Obwohl gleichzeitig immer auch der rationale, renditegierige Anleger in meiner Brust spricht: Wenn du von überzeugt davon bist, dass Momentum den normalen MSCI World schlägt, dann solltest du ihn als alleinigen MSCI World Anteil verwenden.... 

von daher finde ich deine Aussage 

sehr passend.:rolleyes: 

Danke dafür.

Nur noch zwei Fragen:

1. Hast du keine Bedenken FTSE und MSCI in einem Portfolio zu mischen?

2. Mit welchem Programm hast du die Portfolioanalyse erstellt?

 

Bitte, gerne. Zu deinen Fragen:

1. Nein, aber statt des Vanguard FTSE All World kann man ja auch einen MSCI ACWI nehmen und hat fast das gleiche Ergebnis. Der Vanguard hatte mir ggü. MSCI ACWI basierten ETFs damals einfach besser gefallen. Ich habe ihn noch als Ausschütter und stelle auf einen thesaurierenden MSCI ACWI (ggf. IMI) oder den thesaurierenden Vanguard FTSE All World um, sobald der Sparerfreibetrag ausgenutzt ist.

2. Es ist ein Screenshot aus dem aktuellen MSCI EMU Small Cap Index Prospekt von MSCI. Auswertungen kannst du aber ganz gut mit konkreten Produkten bei Morningstar über das xray / Portfolio Analyse machen.

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Raspotnik

Einfach mal kurz ein ehrlich gemeinter Ratschlag von mir:

Ich habe bei einem deutlich größeren Portfolio ebenso auf Small Cap gesetzt (20%) und EM per BIP-Gewichtung auf 35% gehoben. Von Momentum habe ich mich zum Glück direkt fern gehalten, da mir die Mehrrendite relativ gesehen zu klein war.

Was ich gelernt habe: Im Nachhinein würde ich nicht mehr so kleinteilig die ETF aufsetzen. Die theoretische Mehrrendite (meine SC haben sogar ex post deutlich schlechter abgeschlossen, siehe bspw. S&P 500 vs. Russel 2000) lohnt sich einfach nicht für den Aufwand der vielen kleinen Positionen. BIP-Verteilung ist noch OK, das ergibt irgendwie Sinn.

Du hast jetzt 4 ETF, zumindest den Momentum würde ich streichen. Mehr als 3 ETF bei der Anlagesumme keinesfalls. Anstelle von SC würde ich dabei noch Europa mit reinnehmen, ansonsten eher einfach World/EM.

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Thomas_384
· bearbeitet von Thomas_384
vor 2 Stunden von Raspotnik:

Einfach mal kurz ein ehrlich gemeinter Ratschlag von mir:

Ich habe bei einem deutlich größeren Portfolio ebenso auf Small Cap gesetzt (20%) und EM per BIP-Gewichtung auf 35% gehoben. Von Momentum habe ich mich zum Glück direkt fern gehalten, da mir die Mehrrendite relativ gesehen zu klein war.

Was ich gelernt habe: Im Nachhinein würde ich nicht mehr so kleinteilig die ETF aufsetzen. Die theoretische Mehrrendite (meine SC haben sogar ex post deutlich schlechter abgeschlossen, siehe bspw. S&P 500 vs. Russel 2000) lohnt sich einfach nicht für den Aufwand der vielen kleinen Positionen. BIP-Verteilung ist noch OK, das ergibt irgendwie Sinn.

Du hast jetzt 4 ETF, zumindest den Momentum würde ich streichen. Mehr als 3 ETF bei der Anlagesumme keinesfalls. Anstelle von SC würde ich dabei noch Europa mit reinnehmen, ansonsten eher einfach World/EM.

 

Der guten Ordnung halber, bei mir auch so. Bin jetzt auch auf einen All World mit ein paar Sateliten.

Habe die letzten 10 Jahre kleinteilig gefahren. Die Mehrrendite ggü. einem All World war für mich nicht ersichtlich.

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich

Hallo @schneitzmaster,

 

Am 16.5.2020 um 22:29 von schneitzmaster:

Aus diesem Grund bin ich nach reichlich Überlegung zu folgender  Portfolio-Aufteilung gekommen:

  • 63.1% MSCI World
    • 33.1% MSCI World ETF
    • 30.0% MSCI World Momentum ETF
  • 15.79% MSCI Emerging Markets ETF
  • 21.05% MSCI Small Cap

Dein Plan gefällt mir!

Am 16.5.2020 um 22:29 von schneitzmaster:

Trotz der vielen erwähnten Vorteile, schrecken mich die Komplexität und das mögliche Risiko von Faktor-ETFs zunehmend ab.

Und ich sehe in der von Dir angedachten Portfoliostruktur keinerlei übermäßige Komplexität. Das ist doch auch nicht komplexer als ein Kassenbon im Supermarkt, auf dem die Preise von in verschiedener Anzahl erworbener Artikel zum Schluß zu einer Summe zusammengeführt werden. Ich halte es zwar nicht für wichtig, die Anteile der  verschiedenen Depotpositionen bis auf eine Nachkommastelle genau zu berechnen, es schadet aber auch nicht (außer, daß es dann doch den Eindruck von Komplexität macht).

Ich persönlich mag die Zusammenfassung aller Schwellenländer in einem EM-Fonds nicht so sehr (ich will weder südamerikanische Aktien noch Papiere aus der Türkei .....Korea, China, Rußland und einige andere möchte ich dagegen gerne). Ich bevorzuge daher eher einzelne Länderfonds für die Länder, die ich für zukunftsträchtig und niedrig bewertet halte. Damit wird die Aufteilung allerdings feiner. Wenn man die größere Anzahl nicht mag [oder sich nicht darauf festlegen will, welchen Ländern man gute Chancen zutraut], dann ist der EM-Fonds sicher ein Ausweg.

 

Wenn Du viele "Experten" fragst, dann wirst Du viele sich widersprechende Antworten bekommen. Du solltest also mehr auf Deine eigene Intuition vertrauen.

vor 2 Stunden von Raspotnik:

Ich habe bei einem deutlich größeren Portfolio ebenso auf Small Cap gesetzt (20%) und EM per BIP-Gewichtung auf 35% gehoben. Von Momentum habe ich mich zum Glück direkt fern gehalten, da mir die Mehrrendite relativ gesehen zu klein war.

Auch bei längerem Nachdenken komme ich zum Beispiel nicht darauf, warum Raspotnik "zum Glück" schrieb. Momentum hätte sich doch sehr positiv ausgewirkt!

Das konnte man im Vorhinein vielleicht nicht wissen. Aber was ich herausstellen möchte ist, daß Du von den Forenteilnehmern eher widersprüchliche Ratschläge erwarten kannst. Also mache das, was Dir selber sinnvoll erscheint. Ich finde Deinen Plan gelungen.

 

vor 2 Stunden von Raspotnik:

.....  lohnt sich einfach nicht für den Aufwand der vielen kleinen Positionen.

Ich sehe einfach nicht, wo da der hohe Aufwand ist! Ich habe für mein Depot einige Sparpläne eingerichtet - und das läuft ohne jeglichen Aufwand.

vor 20 Minuten von Thomas_384:

Du hast jetzt 4 ETF, zumindest den Momentum würde ich streichen. Mehr als 3 ETF bei der Anlagesumme keinesfalls.

Warum?

Ich kann diese hier im Forum immer wieder vorgebrachte Auffassung überhaupt nicht nachvollziehen. Was ist an einem Depot mit vier verschiedenen Fonds zu komplex? (Vorausgesetzt, die Kostenstruktur des Depotanbieters passt zu der Depotstruktur! Mein Depotanbieter berechnet die Transaktionskosten anteilig zum Umsatzvolumen, da spielt die Anzahl der Fonds keine Rolle für die Transaktionskosten. Andernfalls kann man überlegen, die Transaktionskosten zu senken, indem man die Sparpläne nicht monatlich sondern in größeren Zeitabständen bespart. Alles nicht kompliziert.)

 

 

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schneitzmaster
· bearbeitet von schneitzmaster
forgot something

Dank noch mal für eure Hinweise.

 

15 hours ago, Thomas_384 said:

2 ETWs zur Vermietung mit 100% Finanzierung finde ich persönlich schon recht risikoreich. 

 

Habt Ihr eueren Cashflow (Ich vermute mal nur das Gehalt aus der Angestelltenttätigkeit) ordentlich abgesichert?

Bei mir in der Familie wurde das auch mal gemacht, dann wurde der Hauptverdiener krank.... und dann ging es ganz schön "hart" zu wegen der Schuldenberge die noch offen waren (zu dem Zeitpunkt hatte ich glücklicherweise schon gut verdient und im Endeffekt ging es dann noch "gut" aus).

Danke für die Einblicke. Ja wir haben nur unsere zwei Angestelltengehälter als Cash-Flow. Für den Fall, dass ein Gehalt komplett dauerhaft wegfällt und zusätzlich sich keine Mieter in beiden Wohnungen finden lässt, würde ein Gehalt gerade noch so für alle Ausgaben reichen. Wenn wir wirklich beide arbeitslos werden ohne Chance auf ein zukünftiges Einkommen dann ist eh Fasching. Ich halte diese Szenarios für sehr unwahrscheinlich...aber man weiß ja nie. Etwas Risiko ist immer mit dabei. Da wir aber selbst in einer der Wohnungen einmal gewohnt haben, und auch so die Lage sehr gut ist (Innenstadt einer deutschen Metropole) glaube ich, dass wir die Wohnung immer vermietet bekommen. Andererseits könnten wir die Wohnungen auch wieder verkaufen, wenn wirklich alles hart auf hart kommt und hätten entsprechend ein paar Tausend Euro Verlust (voraussgesetzt, die Immobilienpreise sinken bis dahin nicht dramatisch).

 

15 hours ago, Thomas_384 said:

Ich verstehe den vermieteten ETW Block da drin allgemein nicht im Mix mit ETFs (in Bezug auf das Gesamtvermögen und was man sich daraus an Rendite erhofft). Im Endeffekt habt Ihr jetzt ja ganz klar auf die Karte "Immobilien" gesetzt

Das mit den Wohnungen hatte sich ebenso ergeben. Wir waren  nicht explizit intensiv auf Wohnungssuche sonder haben aufgrund der wegfallenden Marklerprovision und dem Fakt, dass wir das Objekt sehr gut kennen, zugeschlagen. Langfristig sollen schon die Aktien den größeren Teil ausmachen. Wenn wir die 50T€ investieren steht es 50/50 zwischen Immobilien und Aktien. Ich sehe das eher als eine zusätzliche Diversifikation. Also klar bisher ist alles auf vermietete Immobilien gesetzt aber zukünftig dann eben auch auf Aktien. Die von mir errechnete Nettorendite für die Immobilien liegt zwischen nominal bei 6-9% p.a. wenn direkt nach 10 Jahren verkauft wird. Mal sehen ob die Erwartung dann nach 10 Jahren auch so Eintritt.

 

@Raspotnik: Warum auf keinen Fall mehr als 3 ETF?

 

 

@Nachdenklich: Danke auf für deine Hinweise. Ja du hast schon recht, allzu komplex ist das Portfolio nicht. Nur da ich mich mit ETFs nun zum ersten mal so richtig beschäftige, kommt mir alles was über einen einzelnen ACWI hinaus geht komplexer vor. Aber wir leben ja auch in einer komplexen Welt.

1 hour ago, Nachdenklich said:

Kostenstruktur des Depotanbieters passt zu der Depotstruktur! Mein Depotanbieter berechnet die Transaktionskosten anteilig zum Umsatzvolumen, da spielt die Anzahl der Fonds keine Rolle für die Transaktionskosten. Andernfalls kann man überlegen, die Transaktionskosten zu senken, indem man die Sparpläne nicht monatlich sondern in größeren Zeitabständen bespart. Alles nicht kompliziert.

Guter Punkt. Wir sind bei der DKB und mein Plan ist in regelmäßigen (jährlichen) Abständen Summen ungefähr in der Höhe von 5-10T€ einzuzahlen. Mit den verbundenen fixen Transaktionskosten von 10€ liegen wir schlussendlich bei 0,2%-0.1% Ordergebühren was absolut okay ist.

 

 

 

 

 

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor einer Stunde von Nachdenklich:

Was ist an einem Depot mit vier verschiedenen Fonds zu komplex?

Vielleicht ist damit gemeint, dass man zu sehr Gefahr läuft, an einigen Positionen herumzuspielen, wenn diese nicht wie gewünscht laufen? Was ist, wenn sich die Small Caps beispielsweise über sehr lange Zeit absolut schlecht entwickeln im Vergleich zum restlichen Anteil im Depot? Unerfahrene Investoren schmeißen dann vielleicht den Small Cap Anteil einfach aus dem Depot, weil er wie ein Klotz am Bein wirkt.

 

Wer weniger Bauteile in seinem Werk hat, kann weniger an einzelnen Schrauben herumstellen und das muss nicht schlecht sein, sondern vielleicht sogar vorteilhaft.

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schneitzmaster
14 minutes ago, Madame_Q said:

Was ist an einem Depot mit vier verschiedenen Fonds zu komplex?

Na ja, meine Frage zielte eher darauf hin ab, ob nicht etwas übersehen habe, dass sich ETFs überschneiden. Schlussendlich hat EPHBEH ja einen guten Punkt mit dem ACWI SC angesprochen. Schade nur das es keinen ETF darauf gibt. 

Ich werden nun in einen EM IMI investieren und hab dann mit dem World SC den gesamten Markt abgedeckt und somit eine maximal mögliche Diversifizierung in einer individuellen Gewichtung die eine leichte Tendenz zum Size Faktor und Political Risk Faktor aufweist.

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Madame_Q

Die Aufteilung finde ich schon auch gut und durchdacht. Mache es doch so.

Nur immer im Hinterkopf behalten, dass ein Portfolio mit viel Gewicht auf Faktoren auch jahrzehntelang eine niedrigere Rendite abwerfen kann als der durchschnittliche Markt. Wenn dir das klar ist u. du trotzdem durchhältst, dann passt das doch.

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Raspotnik
· bearbeitet von Raspotnik

 

vor 5 Stunden von Nachdenklich:

Aber was ich herausstellen möchte ist, daß Du von den Forenteilnehmern eher widersprüchliche Ratschläge erwarten kannst. Also mache das, was Dir selber sinnvoll erscheint. Ich finde Deinen Plan gelungen.

Das lässt sich ohne Einschränkungen so unterstreichen!

 

vor 5 Stunden von Nachdenklich:

Auch bei längerem Nachdenken komme ich zum Beispiel nicht darauf, warum Raspotnik "zum Glück" schrieb. Momentum hätte sich doch sehr positiv ausgewirkt!

Das, äh, leider auch. Mit Momentum habe ich gedanklich auch Value verknüpft, da es ja viele Forenteilnehmer gibt, die auf beide Züge aufspringen und überhaupt auf viele Züge aufspringen. Insofern: Ja, Momentum hat sich sehr gut entwickelt. Mist. Aber genau das ist der Punkt: Der Zug Small Cap war Mist, bei Momentum war ich leider nicht dabei, bei Value zum Glück nicht dabei, Dividenden wäre auch ein interessanter Zug, BIP ist ein toller Zug aber war die letzten Jahre auch nichts.. Im Endeffekt weiß man das alles nicht und bevor man wieder "aktiv" wird ist es einfach besser, sich zurückzuhalten und bei Aktien auf 1-3 ETF zu fokussieren. Ab 100 TEUR wegen mir auch 4 ETF.

 

vor 5 Stunden von Nachdenklich:

Was ist an einem Depot mit vier verschiedenen Fonds zu komplex? (Vorausgesetzt, die Kostenstruktur des Depotanbieters passt zu der Depotstruktur!

Hier hast du schonmal eine wichtige Voraussetzung genannt, die oft nicht zutrifft. Was dann zudem noch kommt: Es bleibt ja meist nicht bei 4 ETF. Zudem ändert sich auch die Auswahl der ETF mit der Zeit, insbesondere wenn man per größeren Einzelbeträgen kauft. Will man das dann irgendwann im Rebalancing nachhalten und einigermaßen genau berechnen (so wie der TO auf Nachkommastelle!), wird es sehr kleinteilig.

 

vor 4 Stunden von schneitzmaster:

Warum auf keinen Fall mehr als 3 ETF?

Das "auf keinen Fall" war polemisch von mir. Ich würde es halt unter 100 TEUR nicht machen.

 

Um das vielleicht mal komplett einzufangen: Gefühlt bist du bei 97 von 100 Punkten und damit ziemlich perfekt aufgestellt. Hauptsache ist, du setzt das so um, dann passt es. Die paar % die vielleicht irgendjemand irgendwo anders noch optimieren würde (so wie ich bspw.) reißen es nicht raus. Die Richtung ist absolut korrekt und darauf kommt es an. Insofern viel Erfolg!

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Madame_Q
vor 9 Minuten von Raspotnik:

Aber genau das ist der Punkt: Der Zug Small Cap war Mist, bei Momentum war ich leider nicht dabei, bei Value zum Glück nicht dabei, Dividenden wäre auch ein interessanter Zug, BIP ist ein toller Zug aber war die letzten Jahre auch nichts.. Im Endeffekt weiß man das alles nicht

Du sagst es. Das ist das Problem bei der ganzen Sache. Keiner weiß, welche Pferde die nächsten 30 Jahre das Rennen machen werden. Es ist nicht mal sicher, ob Factor-Investing (egal in welcher Form) besser abschneidet als in simpler Welt-Index, der nur die Industrieländer ohne kleine Firmen intus hat.

Je mehr Investoren auf Factor-Investing setzen und je bekannter es wird (und das wird es), desto wahrscheinlicher ist es, dass die erhoffte Überrendite nicht kommen wird. Wem das klar ist und wer damit leben kann, soll es aber ruhig versuchen.

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schneitzmaster

Alles klar. Danke für eure Kommentare und Anregungen. Eigentlich bin ich jetzt noch mehr bestärkt es so durchzuziehen wie ich es mir gedacht habe. Die letzte Frage ist nun alles mit einem mal anzulegen oder in Tranchen. Ich weiß das Forum ist voll davon. Ich glaube aus psychologischer Sicht werde ich über 6 Monate verteilt einsteigen. 

Also danke noch mal für eure Kommentare.  

P.S.: Ja ich hab die prozentualen Anteile bis auf die zweite Nachkommastelle berechnet, lieber etwas zuviel Information als zu wenig ;-) Die Geldbeträge sind dann aber auf sinnvolle größen auf und abgerundet. 

32 minutes ago, Madame_Q said:

Je mehr Investoren auf Factor-Investing setzen und je bekannter es wird (und das wird es), desto wahrscheinlicher ist es, dass die erhoffte Überrendite nicht kommen wird.

Hier würde ich bei allen Faktoren bis eben auf den Momentum-Faktor zustimmen. Warum sollte auch der Momentum-Faktor weg abitrarisiert werden? Generell erschließt sich mir auch nicht warum der Momentum-Faktor einem Zyklus unterworfen sein sollte?  Beim Size-Faktor oder politcal risk Faktor könnte man so etwas mit einem allgeimeinen Trend oder der Weltpolitischen Gemengelage oder neuen gesellschaftlichen Entwicklungen argumentieren. Doch diese Argumente Fallen für mich beim Momentum alle raus. Lediglich die Anlegerirrationalität verbleibt. Und so lange es noch mehr aktive als passive Investoren gibt bleibt diese Irrationalität bestehen. Das es eben mehr aktive als passive Anleger gibt ist aber eine wohl sehr plausible Grundannahme...

 

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Madame_Q
vor 43 Minuten von schneitzmaster:

Hier würde ich bei allen Faktoren bis eben auf den Momentum-Faktor zustimmen. Warum sollte auch der Momentum-Faktor weg abitrarisiert werden?

Doch. Auch beim Momentum kann das passieren. Musst dich mal informieren hier im Forum in den Faktor-Threads oder auch im Internet.

Free Lunch gibt es nicht, auch nicht bei Momentum.

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slekcin
vor 2 Stunden von Madame_Q:

Je mehr Investoren auf Factor-Investing setzen und je bekannter es wird (und das wird es), desto wahrscheinlicher ist es, dass die erhoffte Überrendite nicht kommen wird. Wem das klar ist und wer damit leben kann, soll es aber ruhig versuchen.

Aber wenn mehr Investoren auf Faktoren setzen, sollte doch die Nachfrage und damit die Preise der entsprechenden Papiere steigen ? 

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Merol Rolod
Am 18.5.2020 um 11:27 von schneitzmaster:

Für den Fall, dass ein Gehalt komplett dauerhaft wegfällt und zusätzlich sich keine Mieter in beiden Wohnungen finden lässt, würde ein Gehalt gerade noch so für alle Ausgaben reichen.

 

Am 16.5.2020 um 22:29 von schneitzmaster:

1T€ mtl. Sparrate

Wenn ihr bei Ausfall eines Gehaltes und beider Mieten noch nicht unter Wasser seid, habt ihr doch normalerweise nicht nur einen Tausi im Monat über, oder? Hier würde ich also bei der monatlichen Sparrate noch nachlegen.

Oder mal prüfen, wo das ganze Geld hinverschwindet. ;)

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Bigwigster
vor 18 Stunden von slekcin:

Aber wenn mehr Investoren auf Faktoren setzen, sollte doch die Nachfrage und damit die Preise der entsprechenden Papiere steigen ? 

Vereinfachtes Beispiel: Wenn die Marktmacht des MSCI World Momentum z.b. so hoch wäre, dass dadurch auch Preise steigen wenn dieser halbjährlich neu einkauft, wäre es z.b. ein leichtes einfach vorher die möglichen Neueinsteiger zu kaufen. Das würde dann wieder nach und nach die mögliche Outperformance zu nichte machen.

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schneitzmaster
1 hour ago, Merol Rolod said:

Oder mal prüfen, wo das ganze Geld hinverschwindet.

Ist richtig ;-) Aber wir haben eine Tochter und Leben wollen wir ja auch noch ein bisschen, sprich Urlaub, Auto, Hobby. Wenn wir gut hinkommen mit den 1000€ pro Monat dann können wir die Sparrate ja noch erhöhen. Mal schauen wie das ist wenn wir permanent sparen.

 

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