Zum Inhalt springen
BarbarossaII

Vergleich Rentenfaktor der gesetzlichen Rente vs. private Versicherungsverträge

Empfohlene Beiträge

BarbarossaII

Guten Tag zusammen,

 

welche Fallstricke gibt es, den Rentenfaktor einer privaten Rentenversicherung mit dem der gesetzlichen Rentenversicherung zu "vergleichen"?

 

Da der Rentenfaktor der gesetzlichen Rentenversicherung nicht explizit ausgewiesen wird, habe ich mit den Angaben aus meiner letzten Renteninformation gerechnet:

* Daten für 2020: es gibt bei Durchschnittsverdienst von 40.551,00 Euro einen Rentenpunkt, der 33,05 Euro Wert ist

 

Meine Rechnung:

* aus dem Durchschnittsverdienst sind 18,6% Rentenversicherungsbeiträge zu zahlen: 7542,49 Euro Rentenbeitrag   (AN + AG Anteil)

* Wenn die Einzahlungen vereinfacht als gebildetes Kapital gesehen werden und mit Dreisatz die 7542,49 Euro Beitrag auf 10.000 Euro hochgerechnet und die Rente 33,05 Euro ebenso hochrechnet, kommen 43,82 Euro Rente bei 10.000 Euro Einzahlung raus.

* = > Rentenfaktor 43,82

 

Dieser Rentenfaktor wäre im Vergleich mit privat geführten Verträgen, die ich nach zugegeben nur sehr kurzer Recherche gefunden hatte, eher gut:

https://www.fairr.de/garantierte-rentenkonditionen/

https://www.ivfp.de/wp-content/uploads/2018/06/Ermittlung_Rentenhöhen_2017_IVFP.pdf

 

 

In diesem Faden soll es um den "Vergleich" der "Rentenfaktoren" gehen und die auf den ersten Blick überraschende Erkenntnis, dass die Rendite der staatlichen Rente besser zu sein scheint, als privater Verträge.

 

Dass es sowohl bei der Staatlichen Rente (mögliche staatliche Eingriffe in Gesetze/Rentenniveau/Wert eines Rentenpunkts/Abwertung von "Staatsschulden") als auch bei privaten Verträgen (Wertverlust infolge starker Inflation/andere Gesetze zu Versteuerung/Insolvenzrisiko der Gesellschaft) diverse Risiken gibt, es ganz andere Systeme  sind (Umlagefinanziert vs. Kapitalgedeckt), die eigentlich nicht vergleichbar sind, ist klar. Ebenso, dass ich oben mit AN + AG Anteil gerechnet hatte - der AN ja nur seinen Anteil zahlt, also der Rentenfaktor für die eigenen Einzahlungen nochmals besser ist.

 

Gruß,

Barbarossa II

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ozymandias
· bearbeitet von Ozymandias

Der Zeitwert des Geldes wird hier gar nicht berücksichtigt.

 

Heute 10.000 Euro einzahlen und in 30 Jahren 106,36 Euro gesetzliche Rente bekommen (43.82*1.03^30) Vereinfachte 3% Erhöhungen, Durchschnitt der letzten 10 Jahre dürfte irgendwo zwischen 2-3% liegen.

 

oder 10.000 Euro in Fonds einzahlen und bei (10.000*1.1^30) = 175k Euro bei einem Rentenfaktor von 20 eine Rente in Höhe von 350 Euro bekommen.

 

Was ist besser?

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
· bearbeitet von chirlu

Anmerkung: Die 40551 Euro sind ein vorläufiger Wert, eine simple Fortschreibung der jüngsten Entwicklung der Löhne. In Anbetracht der Wirtschaftslage kann man sicher sein, daß das endgültige Durchschnittsentgelt für 2020 (bekanntgemacht im Spätsommer 2021) niedriger liegen wird; d.h. man wird für 7542,49 Euro Beitrag mehr als einen Entgeltpunkt bekommen haben. Nächstes Jahr andererseits wird der Beitragssatz kräftig steigen müssen, wahrscheinlich bis zur „Haltelinie“ von 20,0%, wodurch ein Entgeltpunkt 2021 teurer zu erwerben sein wird.

 

vor 2 Stunden von Ozymandias:

in 30 Jahren

 

Das hängt natürlich vollkommen davon ab, wie weit ein Beitragszahler noch vom Rentenalter entfernt ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BarbarossaII
vor 3 Stunden von Ozymandias:

Der Zeitwert des Geldes wird hier gar nicht berücksichtigt.

Stimmt, diese Facette hatte ich schlicht nicht berücksichtigt gehabt. --- Danke für Deinen Input !

 

 

vor 50 Minuten von chirlu:

Anmerkung: Die 40551 Euro sind ein vorläufiger Wert

und

vor 50 Minuten von chirlu:

Das hängt natürlich vollkommen davon ab, wie weit ein Beitragszahler noch vom Rentenalter entfernt ist.

Einverstanden: Die Berechnung des Zeitwertes hängt von mehreren Annahmen & individuellen Gegebenheiten ab.

 

vor 3 Stunden von Ozymandias:

oder 10.000 Euro in Fonds einzahlen und bei (10.000*1.1^30) = 175k Euro bei einem Rentenfaktor von 20 eine Rente in Höhe von 350 Euro bekommen.

Wenn ich die Parameter ändere, kann ich die Fondsanlage "schlechtrechnen". Z.B. konservativere Anlage (d.h. nicht alles in [Aktien-]Fonds), die 5% Rendite nach Steuern bringt: 10.000*1,05^30 = ca. 42k; bei Rentenfaktor von 20 kämen nur ca. 84 Euro Rente raus; also weniger als bei der gesetzlichen Rente.

 

Will Dein Argument nicht wegwischen, sondern nur sagen, dass ich mir überlegen muss, welche Zahlen ich in meine persönliche Rechnung des bisher von mir nicht beachteten Punkts "Zeitwert des Geldes" rein nehme.

 

 

Schonmal herzliches Dankeschön euch beiden.

 

@all: weitere Gedanken sind willkommen.

 

Gruß,

Barbarossa II

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

Da du ja aus der Perspektive eines AN rechnest, hast du ja eh keine Wahl, denn die DRV sagt: 

Zitat

Wer pflichtversichert ist, darf keine freiwilligen Beiträge zahlen. Das gilt auch für Selbständige, die sich auf Antrag pflichtversichert haben.

 

- d.h. die Ausrechnung einer fiktiven Rendite der Einzahlungen in die gesetzlichen Rentenversicherung ist für einen AN ja eine rein akademische Angelegenheit. Eine Handlung lässt sich hierdurch nicht ableiten. Der AN kann eh nicht selbstbestimmt entscheiden mehr oder weniger in die Rentenversicherung einzuzahlen. :(

 

Was freiwillige Einzahlungen - für diejenigen, für die es möglich ist - in die Rentenversicherung angeht, so stellt die Deutsche Rentenversicherung folgende Rechnung an:

 

1195908203_Bildschirmfotovom2020-05-2300-06-20.png.780204981c93300199a8b3bce67aa797.png

https://www.deutsche-rentenversicherung.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/national/freiwillig_rentenversichert_ihre_vorteile.pdf

 

Wenn du nach dieser Rechnung also 35 Jahre den Durchschnittbeitrag einzahlst, kommst du bei rund 1100€ gesetzlicher Rente raus. Die gleiche monatliche Summe in einen fairrürup landet laut derem Rechner nach den selben 35 Jahren bei rund 2000€ monatlicher Brutto-Rente (unter Annahme von 5% Rendite p.a.).

 

Dann hat man aber für die gesetzliche Rente natürlich nur mit dem jetzigen Erwartungswert gerechnet. Ich vermute, dass wenn man die jährlichen Rentenerhöhungen irgendwie projizieren und berücksichtigen könnte (liegen die ungefähr in Höhe der Inflation?!), sich die beiden Werte wieder deutlich annähern würden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 24 Minuten von s1lv3r:

d.h. die Ausrechnung einer fiktiven Rendite der Einzahlungen in die gesetzlichen Rentenversicherung ist für einen AN ja eine rein akademische Angelegenheit. Eine Handlung lässt sich hierdurch nicht ableiten. :(

 

Das stimmt so nicht, denn auch als Pflichtversicherter hast du Möglichkeiten für freiwillige Einzahlungen, nur eben nicht für die aktuellen Monate. Die wichtigsten sind diese:

  • Wenn du noch nicht 45 bist, kannst du Nachzahlungen beantragen (und dann bis max. 50 leisten) für Zeiten der schulischen Ausbildung (allgemeinbildende Schule, Fachschule, Studium), soweit die nicht als Anrechnungszeit berücksichtigt wurden und nicht schon mit Beiträgen belegt sind. Für die meisten Leute trifft das mindestens auf die zwölf Monate ab dem 16. Geburtstag zu, in die rund 15000 Euro Beitrag hineinpassen. Bei einem langen Studium kann es weitere Zeiten geben.
  • Wenn du ab 50 bist und zumindest rechnerisch noch die Möglichkeit hast, die Wartezeit von 35 Jahren zu erreichen, darfst du zum Ausgleich von möglichen Abschlägen bei einem frühen Rentenbeginn ebenfalls Beiträge einzahlen, die keinem konkreten Monat zugeordnet werden. Dabei ist es egal, ob du letztlich den frühen Rentenbeginn wirklich nutzt. Der Rahmen für mögliche Zahlungen kann hier sehr hoch sein, über 50000 Euro, wenn die bisherigen (Pflicht-)Beiträge ebenfalls hoch waren.

 

vor 24 Minuten von s1lv3r:

wenn man die jährlichen Rentenerhöhungen irgendwie projizieren und berücksichtigen könnte (liegen die ungefähr in Höhe der Inflation?!)

 

Grundsätzlich folgen sie der Lohnentwicklung, die langfristig über der Inflation liegen sollte. Demografische Faktoren spielen auch eine Rolle.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
vor 4 Minuten von chirlu:

Das stimmt so nicht [...]

 

Danke für die Berichtigung. Diese Ausnahmen waren mir bisher nicht bekannt. :thumbsup:

 

vor 4 Minuten von chirlu:

Grundsätzlich folgen sie der Lohnentwicklung, die langfristig über der Inflation liegen sollte. Demografische Faktoren spielen auch eine Rolle.

 

Wenn man das berücksichtigt relativiert sich der Unterschied ja doch deutlich. Es bleibt natürlich alles abhängig davon, welche vermuteten Werte man für die Rendite & Lohnentwicklungen der nächsten 35 Jahre zugrunde legt, aber überschlagsweise wird der Unterschied gar nicht mehr so riesig sein und man wird dann eh erst im nachhinein wissen, welche Vorsorgeform die bessere gewesen wäre.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
vor 4 Stunden von Ozymandias:

oder 10.000 Euro in Fonds einzahlen und bei (10.000*1.1^30) = 175k Euro bei einem Rentenfaktor von 20 eine Rente in Höhe von 350 Euro bekommen.

 

Aha!

 

Welchen Fonds muss man kaufen, damit man die nächsten 30 Jahre jedes Jahr garantiert 10% Rendite (nach Steuern) bekommt?

 

vor 4 Stunden von Ozymandias:

Heute 10.000 Euro einzahlen und in 30 Jahren 106,36 Euro gesetzliche Rente bekommen (43.82*1.03^30) Vereinfachte 3% Erhöhungen, Durchschnitt der letzten 10 Jahre dürfte irgendwo zwischen 2-3% liegen.

 

Du hast nicht berücksichtigt, dass Einzahlungen in die GRV die Einkommensteuer mindern. Bei einem Grenzsteuersatz von 42% kann man in 2020 für 10.000 € sogar 16.000 € in die GRV einzahlen. Deine Rechnung liefert also einen zu 60% zu geringen Wert.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
vor 3 Minuten von stagflation:

Du hast nicht berücksichtigt, dass Einzahlungen in die GRV die Einkommensteuer mindern.

 

Naja, der Vergleich ist ja GRV vs. private Rentenversicherung.

 

Private Rentenversicherungen (Riester, Rürup) sind ja genauso Altersvorsorgeaufwendungen wie Einzahlungen in die GRV. Der Steuereffekt auf die Einkommenssteuer ist daher quasi der selbe ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 3 Minuten von stagflation:

Welchen Fonds muss man kaufen, damit man die nächsten 30 Jahre jedes Jahr garantiert 10% Rendite (nach Steuern) bekommt?

 

Jedes Jahr ist nicht nötig, es reicht das (geometrische) Mittel über die dreißig Jahre. :-)

 

Nach Steuern ist vor Steuern bei einer „ungeförderten“ Rentenversicherung.

 

vor 4 Minuten von stagflation:

dass Einzahlungen in die GRV die Einkommensteuer mindern. Bei einem Grenzsteuersatz von 42% kann man in 2020 für 10.000 € sogar 16.000 € in die GRV einzahlen.

 

Wobei man 2020 nur 90% geltend machen kann. (Steigt in den nächsten Jahren auf 92%, 94% usw.) Möglicherweise hast du das aber berücksichtigt, denn 16000 Euro Einzahlung bringen bei 42% Steuersatz 6048 Euro Steuerersparnis; es kommt also hin mit 10000 Euro netto.

 

vor 5 Minuten von s1lv3r:

Private Rentenversicherungen (Riester, Rürup) sind ja genauso Altersvorsorgeaufwendungen wie Einzahlungen in die GRV. Der Steuereffekt auf die Einkommenssteuer ist daher quasi der selbe ...

 

Rürup ja. Riester nur ungefähr. Es gibt aber auch normale, sogenannte ungeförderte private Rentenversicherungen, die nicht nachgelagert besteuert werden. Beiträge für solche kann man nicht steuerlich geltend machen, zahlt aber am Ende nur Steuern auf den sogenannten Ertragsanteil der Rente.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
vor 7 Minuten von s1lv3r:

 

Naja, der Vergleich ist ja GRV vs. private Rentenversicherung.

 

Private Rentenversicherungen (Riester, Rürup) sind ja genauso Altersvorsorgeaufwendungen wie Einzahlungen in die GRV. Der Steuereffekt auf die Einkommenssteuer ist daher quasi der selbe ...

 

Okay - das hatte ich falsch verstanden.

 

Aber bei einem Riester-Vertrag wird die Rechnung von @Ozymandias ja noch abenteuerlicher. Wenn ich es richtig verstehe, muss der Versicherer bei Riester ja mindestens die Summe der eingezahlten Beiträge (Eigenleistung + staatliche Zulage) garantieren. D.h der Versicherer kann nur einen Teil der Beiträge in dem Fonds anlagen. Eine jährliche Rendite von 10% wird dadurch noch viel schwieriger!

 

vor 5 Minuten von chirlu:

Jedes Jahr ist nicht nötig, es reicht das (geometrische) Mittel über die dreißig Jahre. :-)

Einverstanden ;-)

 

vor 5 Minuten von chirlu:

Wobei man 2020 nur 90% geltend machen kann. (Steigt in den nächsten Jahren auf 92%, 94% usw.) Möglicherweise hast du das aber berücksichtigt, denn 16000 Euro Einzahlung bringen bei 42% Steuersatz 6048 Euro Steuerersparnis; es kommt also hin mit 10000 Euro netto.

Ich habe die 90% schon eingerechnet :)

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 10 Stunden von BarbarossaII:

In diesem Faden soll es um den "Vergleich" der "Rentenfaktoren" gehen und die auf den ersten Blick überraschende Erkenntnis, dass die Rendite der staatlichen Rente besser zu sein scheint, als privater Verträge.

 

Ich halte die GRV auch für sehr attraktiv - und zahle deshalb dort freiwillig Beiträge ein. Man kann sehr gut planen, welche Rente man bekommen wird. Die GRV hat einen Inflationsschutz. Außerdem hat sie einen Schutz gegen einen Zusammenbruch unseres Geld- und Wirtschaftssystems (worst-case Szenario). Ich glaube zwar nicht, dass letzteres passieren wird - aber 40 Jahre sind eine lange Zeit. Wer weiß, was sich da noch alles entwickeln wird...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ozymandias
· bearbeitet von Ozymandias
vor 2 Stunden von stagflation:

 

Aha!

 

Welchen Fonds muss man kaufen, damit man die nächsten 30 Jahre jedes Jahr garantiert 10% Rendite (nach Steuern) bekommt?

 

 

Halte ich jetzt nicht so für ungewöhnlich, kann sein dass wir in letzter Zeit am Kapitalmarkt etwas verwöhnt waren.

Aber ich kann dir auch nicht 3% Rentenerhöhungen für die nächsten 30 Jahre garantieren. Meiner Meinung nach könnte man es durchaus so rechnen wie ich es gemacht habe, mit dem Aufzinsen der Rente um die Zahlen vergleichbar zu machen.

100% kriegt man es mit so einfachen Rechnungen niemals hin.

 

Interessant wäre es auch die Versorgungswerke in die Diskussion einzubeziehen, die haben nahezu 1:1 die gleichen Regeln bezüglich der Beitragshöhe. Aber Sie sind eben kapitalgedeckt. Was ich auf den Seiten an Infos gesehen habe ist, dass dort deutlich höhere Renten gezahlt werden.

 

Was meine kleine Beispielrechnung aber eben auch zeigt ist, dass junge Leute eher am Kapitalmarkt ihr Glück versuchen sollten. Ein hoher Garantiefaktor bringt nichts, wenn sich das Geld nicht durch gute Investments vermehrt.

Alte Leute die nur noch eine handvoll von Jahren zur Rente haben und die Möglichkeit haben, freiwillig einzuzahlen könnten hingegen in der GRV deutlich bessere Konditionen bekommen als in anderen privaten Rentenverträgen, gebe ich gerne zu, war mir bislang auch nicht so bewusst.

 

 

@stagflation

In meiner Riester-Rente DWS TopRente Dynamik haben die Anleihenfonds sogar besser performed als der Aktienanteil.

DWS Vorsorge Rentenfonds XL Duration 9,86% jährlich seit Mitte 2011. (Dort hat DWS oft den Großteil investiert derzeit knapp 70%, aber es wird ständig umgeschichtet.)

Mein Rürup hat derzeit eine jährliche Rendite von 22,4% seit Mitte 2017.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
lacerator1984
· bearbeitet von lacerator1984

Man sollte bei diesem Thema auch berücksichtigen, dass die beiden Rentenfaktoren (GRV vs. private Versicherung) gänzlich strukturell verschieden sind.

Bei der GRV erwirbst Du i.W. mit dem Rentenfaktor zu Rentenbeginn eine Anpassung der Löhne an den Fortschritt der Produktivität. Bei der privaten Versicherung bist Du mit der Rentenerhöhung abhängig vom Kapitalmarkt (vereinfacht Überschüsse). Die Rentensteigerungen in beiden Systemen unterscheiden sich maßgeblich. Was zu Rentenbeginn besser sein wird, weiß man nicht wirklich. Derzeit sieht es so aus, dass in der GRV die Erhöhungen besser sind.

 

Wen es interessiert, der kann ja mal die Rentensteigerungen in Österreich und Deutschland anschauen. In Österreich Kaufkraftverlust, in Deutschland Anteil am Fortschritt der Produktivität, was mehr ist. Daher bin ich auch hier immer vorsichtig, wenn die beiden Systeme verglichen werden ohne diesen Aspekt zu berücksichtigen.

vor 8 Stunden von Ozymandias:

Interessant wäre es auch die Versorgungswerke in die Diskussion einzubeziehen, die haben nahezu 1:1 die gleichen Regeln bezüglich der Beitragshöhe. Aber Sie sind eben kapitalgedeckt. Was ich auf den Seiten an Infos gesehen habe ist, dass dort deutlich höhere Renten gezahlt werden.

 

Das stimmt sich nicht. Die meisten Versorgungswerke kalkulieren nach einem offenen Deckungsplanverfahren, das ist was ganz anderes.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BarbarossaII

@all: Danke für Eure Gedanken!

 

@Stagflation:

vor 18 Stunden von stagflation:

GRV [...] zahle deshalb dort freiwillig Beiträge ein. 

Freiwillige Beiträge

* als Nicht-Abhänig-Beschäftigter ?

* über die von chirlu in Post #6 in diesem Faden beschriebenen Sonderfälle ?

* über anderen Weg ?

 

 

Barbarossa II

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger

Man sollte bei der GRV auch die artfremden Leistungen wie Hinterbliebenen-Absicherung, Erwerbsminderungsrenten etc. mit berücksichtigen. Eigentlich müsste man für all diese Zusatzleistungen dann separate private Pendants mit einrechnen.

 

Ich für mich halte die GRV für einen super Baustein meiner Altersvorsorge.Die GRV ist wohl die am weitesten diversifizierte Form der Altersvorsorge vgl. zu allen anderen Kapitalmarktprodukten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
whister
vor 23 Stunden von chirlu:

Anmerkung: Die 40551 Euro sind ein vorläufiger Wert, eine simple Fortschreibung der jüngsten Entwicklung der Löhne. In Anbetracht der Wirtschaftslage kann man sicher sein, daß das endgültige Durchschnittsentgelt für 2020 (bekanntgemacht im Spätsommer 2021) niedriger liegen wird; d.h. man wird für 7542,49 Euro Beitrag mehr als einen Entgeltpunkt bekommen haben.

Das glaube ich eher nicht. Denn bei der Berechnung werden nur Beschäftigte in Vollzeit berücksichtigt. Höhere Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit hat keinen Einfluss darauf. Damit der Wert sinifikant sinkt müsste es viele Neueinstellungen mit geringerem Gehalt oder massenhafte freiwillige Lohnverzichte geben. Beides ist wohl momentan eher nicht der Fall.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von BarbarossaII:

@Stagflation:

Freiwillige Beiträge

* als Nicht-Abhänig-Beschäftigter ?

* über die von chirlu in Post #6 in diesem Faden beschriebenen Sonderfälle ?

* über anderen Weg ?

 

Ich bin selbständig und darf deshalb(*) bis zu 15 k€ pro Jahr freiwillig einzahlen.

 

(*) man muss allerdings zuerst einen Antrag V060 stellen. Es kann sein, dass dieser Antrag eine Prüfung der Versicherungspflicht V020 nach sich zieht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 5 Minuten von whister:

Damit der Wert sinifikant sinkt müsste es viele Neueinstellungen mit geringerem Gehalt oder massenhafte freiwillige Lohnverzichte geben. Beides ist wohl momentan eher nicht der Fall.

 

Es reicht, wenn keine oder niedrigere Lohnsteigerungen stattfinden. Das vorläufige Durchschnittsentgelt für 2020 basiert auf der Annahme, daß die Löhne heuer um mehr als 3% steigen. (Genauer: Um mehr als 6% gegenüber 2018.) Wenn sie das nicht tun, sondern z.B. gegenüber 2019 unverändert bleiben, ergibt sich ein endgültiger Wert um 39300 Euro; etwa in der Gegend wird der endgültige Wert für 2019 sein. Gegenüber den vorläufigen Werten bedeutet das für 2019 (38901 Euro) ein Plus und für 2020 (40551 Euro) ein Minus.

 

vor 34 Minuten von whister:

bei der Berechnung werden nur Beschäftigte in Vollzeit berücksichtigt.

 

Das stimmt meines Wissens nicht, wobei ich da nicht hundertprozentig sicher bin. Wie ich es verstehe, gehen alle Arbeitnehmer in die Berechnung ein, außer „Ein-Euro-Jobber“.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 4 Minuten von stagflation:

Wer's genau wissen will:

 

Ja, das Problem ist der Verweis auf das Statistische Bundesamt und die „Systematik der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen“. Verbunden damit, daß man auf der (inzwischen nicht mehr ganz) neuen Website des Statistischen Bundesamts einfach nichts mehr findet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
lacerator1984
vor 12 Stunden von chirlu:

 

Es reicht, wenn keine oder niedrigere Lohnsteigerungen stattfinden. Das vorläufige Durchschnittsentgelt für 2020 basiert auf der Annahme, daß die Löhne heuer um mehr als 3% steigen. (Genauer: Um mehr als 6% gegenüber 2018.) Wenn sie das nicht tun, sondern z.B. gegenüber 2019 unverändert bleiben, ergibt sich ein endgültiger Wert um 39300 Euro; etwa in der Gegend wird der endgültige Wert für 2019 sein. Gegenüber den vorläufigen Werten bedeutet das für 2019 (38901 Euro) ein Plus und für 2020 (40551 Euro) ein Minus.

 

 

Das stimmt meines Wissens nicht, wobei ich da nicht hundertprozentig sicher bin. Wie ich es verstehe, gehen alle Arbeitnehmer in die Berechnung ein, außer „Ein-Euro-Jobber“.

Ich lerne bei der GRV auch oft neues hinzu. Neulich las ich, dass der Durchschnitts-Angestellte nicht 1 Rentenpunkt pro Jahr erwirbt, sondern nur 0,85. Das liegt an statistisch berechneten Werten, die gewisse Entwicklungen ausklammern. Also ist der berühmte Eckrentner wohl gar kein solcher in dem Sinne, dass er dem Durchschnitt entspricht.

Wenn das jemand alles genauer beschreiben kann, wäre ich für einen Link dankbar.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cauchykriterium

Siehe zum "Eckrentner" auch https://de.wikipedia.org/wiki/Eckrentner

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 8 Minuten von lacerator1984:

Neulich las ich, dass der Durchschnitts-Angestellte nicht 1 Rentenpunkt pro Jahr erwirbt, sondern nur 0,85.

 

Das kommt jetzt darauf an, was du unter „dem Durchschnitts-Angestellten“ verstehen möchtest: nach Median, nach arithmetischem Mittel? Gehen in den Durchschnitt nur Vollzeit- oder auch Teilzeitbeschäftigte ein, oder sogar Minijobber?

 

Genau 1 Entgeltpunkt gibt es im Moment für jeden, der im Jahr brutto gut 39000 Euro verdient (also ca. 3300 Euro im Monat, bzw. 3000 Euro bei Anspruch auf ein 13. Monatsgehalt). Die andere Frage ist eben, wie durchschnittlich so jemand ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
lacerator1984
Gerade eben von chirlu:

Genau 1 Entgeltpunkt gibt es im Moment für jeden, der im Jahr brutto gut 39000 Euro verdient (also ca. 3300 Euro im Monat, bzw. 3000 Euro bei Anspruch auf ein 13. Monatsgehalt). Die andere Frage ist eben, wie durchschnittlich so jemand ist.

Das habe ich schon verstanden.

Die Frage war, wie man rein statistisch zu diesem Betrag kommt, was hier einfließt, ggf. korrigiert oder angepasst wird, etc.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...