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krett

ADR vs. "richtige" Aktie

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krett

Durch den Alibaba Thread hab ich mir mal wieder Gedanken über ADRs gemacht. (Wer keine Ahnung hat wovon ich spreche: https://de.wikipedia.org/wiki/American_Depositary_Receipt )

 

Ich finde Alibaba ganz interessant, da man Anteile sowohl als ADR, als auch als normale Aktie kaufen kann. Bei den ADRs steht zwar noch der Handelsstreit und drohendes Delisting im Raum, aber lassen wir das mal kurz außen vor. Jeder würde ja sofort sagen, er kauft die normale Aktie, wenn man die Wahl hat. Aber ist die Befürchtung, dass man mit einer ADR nur Aktionär zweiter Klasse ist, eigentlich begründet oder liegt die eigentliche "Angst" nicht immer viel mehr darin begründet, das es ADRs meist nur von Unternehmen aus Schwellenländern gibt, die allgemein nicht als ganz so sicher gelten bzgl. Investitionen?

 

Ich meine ist es jemals schon mal vorgekommen das man als Aktionär benachteiligt wurde, weil man ein ADR hatte und keine normale Aktie?

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ImperatoM

Bei ADRs kassiert der Emittent Gebühren, auf die eine oder andere Art - lies ihre Bedingungen. Sie können nur dann eine sinnvolle Option sein, wenn Du sonst gar nicht an die Aktie kommst (z.B. weil nicht handelbar an westlichen Börsen) oder große rechtliche Nachteile (z.B. ein besonders unangenehme Quellenbesteuerung) die Aktie unattraktiv machen.

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hattifnatt
vor 6 Stunden von ImperatoM:

(z.B. ein besonders unangenehme Quellenbesteuerung)

Gegen die Quellenbesteuerung helfen ADRs meiner Erfahrung nach nicht - hatte das mit ABInbev versucht, es wurden trotzdem die 30% belgische Quellensteuer berechnet:

 

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Luxor
· bearbeitet von Luxor
vor 9 Stunden von ImperatoM:

Bei ADRs kassiert der Emittent Gebühren, auf die eine oder andere Art - lies ihre Bedingungen. Sie können nur dann eine sinnvolle Option sein, wenn Du sonst gar nicht an die Aktie kommst (z.B. weil nicht handelbar an westlichen Börsen) oder große rechtliche Nachteile (z.B. ein besonders unangenehme Quellenbesteuerung) die Aktie unattraktiv machen.

Es muss nicht sein, dass Gebühren an den Anleger weitergereicht werden (korrigiert mich, es nennt sich unsponsored adr). Ein Listing kann auch im Interesse des Unternehmens sein und es bezahlt ein Sponsored adr. Das scheint der Fall im Beispiel von Anheuser Busch zu sein (Spons. ADR). Damit können Nicht-US-Aktien auch von US-Pensionsfonds gekauft werden, die sonst nur einheimische Papiere kaufen könnten, oder Steuerprivilegien verlören.

 

Grüße Luxor

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Sovereign
· bearbeitet von Sovereign

zu ADR's allgenmein:

Ich wollte vor einiger Zeit russische Aktien kaufen und hatte die Wahl zwischen ADR's (oder GDR's) und Aktien.

Die Aktien konnte ich nicht kaufen weil mein Broker kein Abkommen mit einer russischen Verwahrstelle hatte.

Normalerweise liegen meine Aktien wohl alle bei Clearstream, nur die russischen Aktien müssen anscheinend in einer russischen Verwahrstelle aufbewahrt werden.

Für mich bedeutete das ein politisches Risiko.

 

Ich hatte damals zwei ADR's im Blick: Die einen wurden von der Deutschen Bank, die anderen von der NewYork Bank of Mellon gemanaged.

Wenn ich die Wahl habe, greife ich zu Aktien, nicht zu ADR's

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ImperatoM
vor einer Stunde von Luxor:

Es muss nicht sein, dass Gebühren an den Anleger weitergereicht werden (korrigiert mich, es nennt sich unsponsored adr). Ein Listing kann auch im Interesse des Unternehmens sein und es bezahlt ein Sponsored adr. Das scheint der Fall im Beispiel von Anheuser Busch zu sein (Spons. ADR).

Stimmt. Hierbei verteilt sich dann die Gebühr nicht auf die ADR-Inhaber , sondern auf das ganze Unternehmen und damit alle Aktionäre. Immerhin reduziert dieses Vorgehen dann den Unternehmensgewinn, so dass weniger Gewinnsteuern anfallen - aber ob es wirklich im Sinne der belgischen Aktionäre ist, sei mal dahingestellt, hängt ja vor allem von der Höhe der Gebühren ab.

 

vor 4 Stunden von hattifnatt:

Gegen die Quellenbesteuerung helfen ADRs meiner Erfahrung nach nicht - hatte das mit ABInbev versucht, es wurden trotzdem die 30% belgische Quellensteuer berechnet:

 

Interessant! Danke auch für den Screenshot. Bist Du denn sicher, dass es sich um 30% belgische Quellensteuer handelt und nicht um (ebenfalls 30%) amerikanische Quellensteuer? Zumindest der besteuerte Betrag ist ja in USD angegeben.

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schinderhannes

Habe seinerzeit auch israelische Quellensteuer gezahlt, als ich noch Teva ADRs hatte.

 

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Luxor
vor 29 Minuten von ImperatoM:

Stimmt. Hierbei verteilt sich dann die Gebühr nicht auf die ADR-Inhaber , sondern auf das ganze Unternehmen und damit alle Aktionäre. Immerhin reduziert dieses Vorgehen dann den Unternehmensgewinn, so dass weniger Gewinnsteuern anfallen - aber ob es wirklich im Sinne der belgischen Aktionäre ist, sei mal dahingestellt, hängt ja vor allem von der Höhe der Gebühren ab.

Das Kalkül dahinter ist sicher, daß sich das Listing an weiteren Börsen in mehr Handel, höheren Kursen und damit besserer Refinanzierung niederschlägt. Wenn es gut läuft, dann haben alle Aktionäre was davon. Im schlechten Falle läuft es so wie bei der Deutschen Bank.

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hattifnatt
vor 1 Stunde von ImperatoM:

Interessant! Danke auch für den Screenshot. Bist Du denn sicher, dass es sich um 30% belgische Quellensteuer handelt und nicht um (ebenfalls 30%) amerikanische Quellensteuer? Zumindest der besteuerte Betrag ist ja in USD angegeben.

Ja, für US-Aktien zahle ich i.d.R. (außer LPs etc.) nur 15% wegen DBA und Nicht-US-Person. Vielleicht spielt hier auch "sponsored ADR" eine Rolle - wollte nur darauf hinweisen, dass es so pauschal nicht funktioniert ;)

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McScrooge

Ich habe seit Jahren nur 3 ADR‘s:
Teva, Gazprom und Alibaba.

Bisher keine Probleme.

Alibaba werde ich bald aber rausgehen.

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alex08

@McScrooge Verkaufst du die Alibaba ADR und kaufst dir die "richtige" Aktie? Habe auch die ADR und bin mir unsicher, was ich damit tun soll.

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