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Freddy1991

Berechnungslogik der Cash flows

Empfohlene Beiträge

Freddy1991

Hallo Zusammen,

 

ich beschäftige mich zur Zeit mit der Berechnung des Free Cash Flow (to Firm) und dessen einzelnen Bestandteilen. Mir geht es dabei darum die einzelnen Schritte bei der Berechnung genau nachvollziehen zu können und nicht einfach stupide abzuarbeiten. Im Rahmen der (indirekten) CF Berechnung geht es ja um unterschiedliche Anpassungen auf Grundlage des Jahresüberschusses. Ich habe mal das Schema angehangen, an dem ich mich orientiere.

Nun habe ich mir mehrere Geschäftsvorfälle ausgedacht um zu schauen wie diese im CF-Statement berücksichtigt werden und zu verstehen wie sich die einzelnen Positionen der Berechnung verändern. Bei folgendem bin ich in stutzig geworden:


Unternehmen A verkauft eines ihrer Autos aus dem Fuhrpark auf Rechnung zum Buchwert von 500 EUR. Der Verkauf findet in 2020 statt und das Geld wird in 2021 gezahlt. Betrachten wir nun das CF-Statement aus dem Jahr 2020, sollte dieser Geschäftsvorfall keinerlei Auswirkungen auf den Cashbestand des Unternehmens haben. Die Forderungen des Unternehmens in 2020 steigen, dass Geld für den Verkauf des Autos kommt aber erst in 2021.
Die entsprechenden Buchungssätze für den Verkauf im Jahr 2020 würde also so aussehen (Steuern einmal außen vor):


1.) Forderungen 500 an 

Erlös aus Abgang von Anlagevermögen 500

 

2.) Erlös aus Abgang von Anlagevermögen 500 an

Fuhrpark 500

 

Wie man sieht ist kein Cash-Konto bei der Buchung betroffen.
Welche Auswirkungen hat der Geschäftsfall also laut dem Leitfaden zur Berechnung des FCF?
Da wir das Auto zum Buchwert verkauft und somit weder Gewinn noch Verlust erwirtschaftet haben, ist der Jahresüberschuss nicht betroffen. Laut dem Leitfaden werden die gestiegenen Forderungen in Höhe von 500 EUR wieder vom Jahresüberschuss abgezogen. In diesem bestimmten Beispiel führt das also zu einer Verringerung des Cashbestands, obwohl kein Cash das Unternehmen verlassen hat. Somit wäre doch der Operative Cash flow fehlerhaft oder sehe ich das falsch? Der Verkauf des Autos sollte im Jahr 2020 überhaupt keinen Einfluss auf das Cash vom Unternehmen haben, hat er aber doch im Endeffekt durch die Berechungslogik, dass ein Anstieg von Forderungen subtrahiert wird.

 

Über Hilfe würde ich mich freuen

Vielen Dank

FCFF Schema.PNG

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Cai Shen
· bearbeitet von Cai Shen
vor 1 Stunde von Freddy1991:

Welche Auswirkungen hat der Geschäftsfall also laut dem Leitfaden zur Berechnung des FCF?

Jetzt mal völlig untheoretisch:

1) Der Verkauf in 2020 erhöht den Gewinn im GuV und die Forderungen in der Bilanz , nicht Cash-wirksam

2) 2021 wird die Forderung gegen Cash ausgebucht, GuV bleibt unangetastet da 2020 bereits als erwartete Einnahme berücksichtigt -> +500 fin. CF (da Abgang von Firmeneingentum und nicht operativ)

 

Entweder habe ich die Schwierigkeit des Falls nicht verstanden oder du gehst deutlich zu theoretisch an die Thematik ran. :rolleyes:

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29März

Musst du die 500 in 2020 nicht auch als Deinvestition berücksichtigen?

-500 bei Forderungen

+500 aus Deinvestition von Anlagevermögen

Macht 0 in 2020

 

In 2021 geht dann der Forderungsbestand zurück und der Cashflow ist 500

 

Klingt das schlüssig?

 

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Aktie
· bearbeitet von Aktie
Am 1.6.2020 um 19:30 von Freddy1991:

ich beschäftige mich zur Zeit mit der Berechnung des Free Cash Flow (to Firm) und dessen einzelnen Bestandteilen. Mir geht es dabei darum die einzelnen Schritte bei der Berechnung genau nachvollziehen zu können und nicht einfach stupide abzuarbeiten. Im Rahmen der (indirekten) CF Berechnung geht es ja um unterschiedliche Anpassungen auf Grundlage des Jahresüberschusses. Ich habe mal das Schema angehangen, an dem ich mich orientiere.

Nobler Gedanke, behalte den Ehrgeiz bei und aus dir wird noch was. :D In der Praxis ist die Hauptsache, dass Finanzmittel am Anfang und Ende der Periode stimmen und alles dazwischen wird irgendwie anhand der Vorjahreszahlen hingebastelt. :-* Abgesehen davon dürftest du mit der Frage in Rechnungswesenforen besser aufgehoben sein.

 

Dein Schema ist etwas verkürzt, wenn es dich wirklich interessiert schau dir mal DRS 21 an, insbesondere Anlage 1 (der verlinkte ist zwar nicht der verabschiedete Standard sondern nur near final, dafür kostenlos). Du bewegst dich meiner Meinung nach mit deinem Screenshot an der falschen Stelle der Kapitalflussrechnung, nämlich im operativen Cashflow wo das Anlagevermögen gar nicht reinspielt. Außerdem ist dein Schema verkürzt, ausgeschrieben heißt die Position

Zitat

Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

also eben beim operativen Cashflow nur die operativ erwirtschafteten Forderungen, die noch nicht zu Geld geworden sind. Beim Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrachtet man dann nur Einzahlungen/Auszahlungen.

 

Die durchaus berechtigte Frage, wie du jetzt in einer komplexen Bilanz identifizierst, welche Forderungen im Zusammenhang mit dem Anlagevermögen stehen und welchen Erträgen im Anlagevermögen noch keine Einzahlungen gegenüberstehen, beantwortet das allerdings nicht. Vermutlich ist das der Grund, warum Kapitalflussrechnungen nie aufgehen und oft mit stundenlanger Fehlersuche verbunden sind... :boxed:

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Freddy1991
· bearbeitet von Freddy1991

Bitte entschuldigt die späte Rückmeldung, ich bin total darüber hinweggekommen mich für eure Beiträge zu bedanken:rolleyes:

 

Zitat

Jetzt mal völlig untheoretisch:

1) Der Verkauf in 2020 erhöht den Gewinn im GuV und die Forderungen in der Bilanz , nicht Cash-wirksam

2) 2021 wird die Forderung gegen Cash ausgebucht, GuV bleibt unangetastet da 2020 bereits als erwartete Einnahme berücksichtigt -> +500 fin. CF (da Abgang von Firmeneingentum und nicht operativ)

 

Entweder habe ich die Schwierigkeit des Falls nicht verstanden oder du gehst deutlich zu theoretisch an die Thematik ran. 

Das ist leider zu vereinfacht gedacht, da der Verkauf des AV zum Buchwert erfolgt und daher kein Gewinn in der GuV ausgewiesen wird. Bis auf evtl. zeitanteilige Abschreibung hat der Vorfall also keine Auswirkungen auf die GuV (und die evtl. zeitanteilige Abschreibung wird ja über den entsprechenden Posten Abschreibung im CFS eliminiert).

 

Am 4.6.2020 um 20:53 von Aktie:

Nobler Gedanke, behalte den Ehrgeiz bei und aus dir wird noch was. :D In der Praxis ist die Hauptsache, dass Finanzmittel am Anfang und Ende der Periode stimmen und alles dazwischen wird irgendwie anhand der Vorjahreszahlen hingebastelt. :-* Abgesehen davon dürftest du mit der Frage in Rechnungswesenforen besser aufgehoben sein.

 

Dein Schema ist etwas verkürzt, wenn es dich wirklich interessiert schau dir mal DRS 21 an, insbesondere Anlage 1 (der verlinkte ist zwar nicht der verabschiedete Standard sondern nur near final, dafür kostenlos). Du bewegst dich meiner Meinung nach mit deinem Screenshot an der falschen Stelle der Kapitalflussrechnung, nämlich im operativen Cashflow wo das Anlagevermögen gar nicht reinspielt. Außerdem ist dein Schema verkürzt, ausgeschrieben heißt die Position

also eben beim operativen Cashflow nur die operativ erwirtschafteten Forderungen, die noch nicht zu Geld geworden sind. Beim Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrachtet man dann nur Einzahlungen/Auszahlungen.

 

Die durchaus berechtigte Frage, wie du jetzt in einer komplexen Bilanz identifizierst, welche Forderungen im Zusammenhang mit dem Anlagevermögen stehen und welchen Erträgen im Anlagevermögen noch keine Einzahlungen gegenüberstehen, beantwortet das allerdings nicht. Vermutlich ist das der Grund, warum Kapitalflussrechnungen nie aufgehen und oft mit stundenlanger Fehlersuche verbunden sind... :boxed:

Danke für den Hinweis und den Link. Durch die genauere Beschreibung ist jetzt alles klar geworden :)

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Bit

Hallo,

 

ich habe gestern dieses Video von Florian Homm gesehen und verstehe das Beispiel ab Minute 3:15 nicht. Könnt Ihr mir das irgendwie anders erklären als der Herr im Video?

 

 

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Cai Shen
vor 33 Minuten von Bit:

verstehe das Beispiel ab Minute 3:15 nicht.

Dann googelst du nach Barwert und tippst danach DCF in deine Tastatur.

Wenn da jetzt keine Schreibmaschine steht, sollte dich der Content in seiner Fülle erschlagen.

 

(Da sehe ich doch gerade, dass google in die Links jetzt eine Client-ID und den Browser einfügt, was soll das?)

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Bit
vor 2 Stunden von Cai Shen:

 

Wenn da jetzt keine Schreibmaschine steht, sollte dich der Content in seiner Fülle erschlagen.

 

(Da sehe ich doch gerade, dass google in die Links jetzt eine Client-ID und den Browser einfügt, was soll das?)

vielen Dank für Deine Hilfe @Cai Shen diese beiden sätze verstehe ich allerdings leider nicht :ermm:

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