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Onkel Baldrian

Wasserstoff

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dutchcapitalist

Interessanter Beitrag, ich sehe die Zukunft im Wasserstoff. Allerdings frage ich mich wie einfach das sein wird. Schon bei den Elektroautos war die Autoindustrie bzw. das Autokartell dagegen und geforscht wurde nur sehr wenig. Man hat sehr vieles erschwert, obwohl die Infrastruktur vorhanden gewesen wäre. Und reichen 9 Milliarden Euro, ich glaube nicht. Die Autoindustrie ist mit dem Elektroauto beschäftigt. Wasserstoff wird mindestens 20 Jahre brauchen.

Ich sehe es als langes Investment (locker 20Jahre), aber es ist interessant und zukunftsversprechend.

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Onkel Baldrian
· bearbeitet von Onkel Baldrian
vor 29 Minuten von west263:

stark begonnen und leider schnell wieder beendet.

An Wasserstoff ärgerte die geringe Energieeffizienz. Jeder Betriebswirt leidet unter schlaflosen Nächten, wenn die 100 % nicht erreicht werden. 

 

Ich würde wie folgt plädieren: Solange es genug Dächer für Solaranlagen gibt, die nicht kontinuierlich Strom erzeugen, lohnt es sich allemal, ein 50 % - Produkt wie Wasserstoff zu produzieren, auch wenn mir jeder Betriebswirt heulend in den Armen liegen dürfte, weil nichts ausgelastet ist. Da muss eine andere Ratio bemüht werden. 

 

Mir wurde vor Jahrzehnten versichert, 10 % der Dachflächen Deutschlands würden für eine Versorgung mit Solarstrom ausreichen. Bei 90 % sinnlosem Überschuss, sollten Betriebswirte doch auf ein konstruktives Ergebnis kommen. Die können offenbar erst bei Mangel rechnen. 

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Shonsu
vor einer Stunde von Onkel Baldrian:

An Wasserstoff ärgerte die geringe Energieeffizienz. Jeder Betriebswirt leidet unter schlaflosen Nächten, wenn die 100 % nicht erreicht werden. 

 

Ich würde wie folgt plädieren: Solange es genug Dächer für Solaranlagen gibt, die nicht kontinuierlich Strom erzeugen, lohnt es sich allemal, ein 50 % - Produkt wie Wasserstoff zu produzieren, auch wenn mir jeder Betriebswirt heulend in den Armen liegen dürfte, weil nichts ausgelastet ist. Da muss eine andere Ratio bemüht werden. 

 

Mir wurde vor Jahrzehnten versichert, 10 % der Dachflächen Deutschlands würden für eine Versorgung mit Solarstrom ausreichen. Bei 90 % sinnlosem Überschuss, sollten Betriebswirte doch auf ein konstruktives Ergebnis kommen. Die können offenbar erst bei Mangel rechnen. 

Das Problem mit den Solardächern ist, dass unser Ministerium unter Altmaier gerade versucht alle Kleinbetreiber von PV Anlagen aus dem Markt zu drängen... soweit ich es verstanden habe, sollen die Betreiber von PV-Anlagen nach der EEG Förderung ihren Strom selbst vermarkten! D.h. jeder Bauer etc. der seine Scheune mit PV Modulen ausgerüstet hat und den Strom nicht selbst verbraucht muss theoretisch irgendwie an die Börse oder einen Makler finden. -> Da baut er eine voll funktionierende Anlage im Zweifel wieder ab. => Vernichtung von Volksvermögen

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Onkel Baldrian
· bearbeitet von Onkel Baldrian
vor 1 Stunde von Shonsu:

Das Problem mit den Solardächern ist, dass unser Ministerium unter Altmaier gerade versucht alle Kleinbetreiber von PV Anlagen aus dem Markt zu drängen... soweit ich es verstanden habe, sollen die Betreiber von PV-Anlagen nach der EEG Förderung ihren Strom selbst vermarkten! D.h. jeder Bauer etc. der seine Scheune mit PV Modulen ausgerüstet hat und den Strom nicht selbst verbraucht muss theoretisch irgendwie an die Börse oder einen Makler finden. -> Da baut er eine voll funktionierende Anlage im Zweifel wieder ab. => Vernichtung von Volksvermögen

Die EEG-Förderung war zeitlich befristet. Das Gejammer des Bauernverbandes kenne ich, halte es für unbegründet, denn niemand ist auf dem falschen Fuss erwischt worden. Und wenn die Energieriesen diesen Strom nicht haben wollen, versteht sich das von selbst. Noch haben die selber genug. Außerdem möchte ich wissen, wessen Solaranlage nicht längst refinanziert ist? Wir reden hier über ein Luxusproblem. Die sind jetzt im freien Markt gelandet, der für Kleinerzeuger ungemütlich ist. Alternative Lösungen wie Wasserstofferzeugung in dieser Größe kommen erst noch. Außerdem soll eine neue Solaranlage wieder zu EEG-Zulagen verhelfen. 

 

Ein Blick in Top-Agrar zeigt, wie schnell die reagieren: https://www.topagrar.com/energie/news/deutschland-will-weltmeister-beim-thema-wasserstoff-werden-12084256.html ... Die Zeiten, als Bauern nicht aus den Federn kamen und ständig einen im Tee hatten, sind vorbei, seit Agraringenieure das Sagen haben. 

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Shonsu
vor 2 Stunden von Onkel Baldrian:

Die EEG-Förderung war zeitlich befristet. Das Gejammer des Bauernverbandes kenne ich, halte es für unbegründet, denn niemand ist auf dem falschen Fuss erwischt worden. Und wenn die Energieriesen diesen Strom nicht haben wollen, versteht sich das von selbst. Noch haben die selber genug. Außerdem möchte ich wissen, wessen Solaranlage nicht längst refinanziert ist? Wir reden hier über ein Luxusproblem. Die sind jetzt im freien Markt gelandet, der für Kleinerzeuger ungemütlich ist. Alternative Lösungen wie Wasserstofferzeugung in dieser Größe kommen erst noch. Außerdem soll eine neue Solaranlage wieder zu EEG-Zulagen verhelfen. 

 

Ein Blick in Top-Agrar zeigt, wie schnell die reagieren: https://www.topagrar.com/energie/news/deutschland-will-weltmeister-beim-thema-wasserstoff-werden-12084256.html ... Die Zeiten, als Bauern nicht aus den Federn kamen und ständig einen im Tee hatten, sind vorbei, seit Agraringenieure das Sagen haben. 

Das ist die unternemerische Denkweise und ja, wer nach 20 Jahren nicht gewinn gemacht hat ist selbst Schuld, oder hat falsch gerechnet. 

 

Wenn man es volkswirtschaftlich betracht hat die deutsche Volkswirtschaft mit Subventionen Photovoltaikanlagen gefördert (und das nicht zu knapp) und vernichtet ohne saubere Anschlussregelung jetzt dieses Vermögen wieder, da im Zweifel funktionierende Stromerzeugungsanlagen, die ohne jegliche Rohstoffeinsatz einfach nur mit Sonnenstrahlung Strom erzeugen vom Netz genommen werden.

 

Über Sinn und Unsinn der PV - Förderun und der EEG Umlage kann man ja streiten, ich fand das auch nicht prikelnd wie das lief, aber funktionierende Anlagen die Kostenlos Strom produzieren vom Netz zu nehmen fände ich einfach nur dämlich. Da fehlt eine vernünftige Anschlusslösung (z.B. gesicherte Einspeisevergütung von 3-5 cent), damit die Anlagen weiter am Netz hängen bleiben.

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 9 Stunden von Shonsu:

Wenn man es volkswirtschaftlich betracht hat die deutsche Volkswirtschaft mit Subventionen Photovoltaikanlagen gefördert (und das nicht zu knapp) und vernichtet ohne saubere Anschlussregelung jetzt dieses Vermögen wieder, da im Zweifel funktionierende Stromerzeugungsanlagen, die ohne jegliche Rohstoffeinsatz einfach nur mit Sonnenstrahlung Strom erzeugen vom Netz genommen werden.

Die Stromverbraucher haben nach der Förderungszeit die Solaranlagen voll bezahlt. Es ist nicht einzusehen dass die Verbraucher die Anlagen doppelt bezahlen. Der Marktpreis für Solarstrom befindet sich jetzt nicht mehr bei den 20+ct der alten Verträge.

Es macht auch volkswirtschaftlich keinen Sinn Anlagen nach der Vertagslaufzeit weiterzufördern und gleichzeitig das Abregeln anderer Solaranlagen und Windkraftwerke zu zahlen. Strom hat nur dann einen Wert, wenn er gebraucht wird. Es ist volkswirtschaftlich sinnvoller mit Überstrom Wasserstoff zu erzeugen und es ist manchmal wirtschaftlicher Wasserstoff statt Strom zu speichern und weite Strecken zu transportieren..

 

Wasserstoff muß nicht zwingend wieder verstromt werden. Es gibt viele Anwendungen in denen Wasserstoff und kein Strom benötigt wird. Die Elektrolyse mit modernen Anlagen hat einen Wirkungsgrad >82%. Wie hoch ist der Wirkungsgrad eines Kohlekraftwerks, einer Solarzelle oder der Stromübertragung?

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kleinsparer
· bearbeitet von kleinsparer
vor 10 Stunden von dutchcapitalist:

Ich sehe es als langes Investment (locker 20Jahre), aber es ist interessant und zukunftsversprechend.


Für mich sieht das alles extrem spekulativ aus. Als einzige langfristige Investmentideen fallen mir da nur Platin, Linde und Air Liquide ein, obwohl in den Sternen steht welchen Umsatanteil Wasserstoff bei diesen beiden jemals haben wird aber zumindest sind es profitable Unternehmen deren Aktienkurs nicht nur von ganz großen Hoffnungen getrieben wird.

 

Was siehtst Du in dem Bereich als langfristiges Investment wenn man bei den aktuellen Bewertungen einsteigen würde?

 

 

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No.Skill

@kleinsparer Air Products & Chemicals würde ich noch hinzu zählen. Teile deine Einschätzung. Obwohl ich schon ein Fan von Wasserstoff und Brennstoff Zelle bin. Es scheint mir als Investition noch zu früh (für mich) zu sein.

 

Grüße No.Skill 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 12 Stunden von No.Skill:

Es scheint mir als Investition noch zu früh (für mich) zu sein.

Technisch sind Elektrolyse und Brennstoffzellen ausgereift. Das Problem sind die Kosten. Die werden sehr schnell (in den nächsten 5 Jahren) drastisch billiger durch Massenproduktion und die Verwendung weniger und billigeren Katalysator.

Es kommt darauf an die Entwicklung richtig einzuschätzen.

Platin wird man vielleicht weiter brauchen, aber dann vermutlich nicht mehr als durch den Wegfall der Verbrennungsmotoren frei wird. Die traditionellen Gaselieferanten haben heute die Infrastruktur für den Verkauf von Wasserstoff in Flaschen, das wird zukünftig ein Nieschenmarkt sein. Bei Linde könnte der Anlagenbau und die Kältetechnik noch relevant werden.

Die Elektrolyse ist schon sehr weit. Es gibt aktuell einen starken Anstieg der Installationen von großen Anlagen bei Wind- und Solarparks und bei Wasserstoffverbrauchern (Raffinerie, Stahlwerk).

Die Brennstoffzelle kämpft noch mit den Kosten. Dass sich Daimler und viele andere jetzt auf LKWs konzentrieren ist ein Zeichen dafür, dass es jetzt nicht mehr um Machbarkeit sondern um die Konkurrenz der Systeme geht. Der Markt wird zuerst dort erschlossen wo die Vorteile am größten sind. Das waren zuerst die Gabelstabler, dann die stationäre Offgrid Stromerzeugung (Datacenter, Mobilfunk) und jetzt kommen LKW, Bahn und Schiffe.

 

Wasserstoff ist aber nur einer von mehreren stofflichen Energieträgern. Da es weniger um Handel und Preisentwicklung eines Rohstoffs geht, Wasserstoff mehr ein Zwischenprodukt ist und es mehr um die Firmen im Umfeld geht, habe ich das bisher unter Branchen eingeordnet.

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No.Skill

Hier 2 Videos für inertisierte 

 

Wasserstoff - Chance für Deutschland / Hans A. Bernecker im Gespräch

 

Wasserstoff Aktien - kurzfristige Chancen!

 

Hab beruflich Kontakt zu EvoBus (Daimler), Iveco und Thyssen Krupp und bekomme immer mal wieder Information auch zum Thema Wasserstoff / Brennstoffzelle.

Es kommt (Wann kann ich natürlich auch nicht sagen :-*), aber es gibt noch genug Probleme die es zu lösen gilt.

 

Grüße No.Skill

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Onkel Baldrian
· bearbeitet von Onkel Baldrian
vor 16 Stunden von reko:

Die Elektrolyse mit modernen Anlagen hat einen Wirkungsgrad >82%

Oh, das lese ich gerne. Hatte eine sehr viel geringeren Wirkungsgrad im Hinterkopf. Es gibt Themen, für die ist einer vom Fach oder kann nicht mitreden. Das die meist gelieferten Zahlen so nicht stimmen können, fällt selbst einem Laien wie mir auf. Immerhin steht so einem die Plausibilitätskontrolle und die auf Widerspruchsfreiheit offen. Man muss da auch das Feld im Blick haben: Wenn private Haushalte und Bauernverband & Co. damit Geld verdienen, wird sofort eine Vorhang aus Gülle gesprüht. 

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Onkel Baldrian
vor 3 Stunden von No.Skill:

aber es gibt noch genug Probleme die es zu lösen gilt.

Das muss so sein. Daimler hat die Brennstoffzelle seit etwa 30 Jahren im F&E-Bereich, bietet mehr als genug Expertise dafür. Warum das bei denen nicht längst weiter ist, habe ich nie verstanden. 

 

Danke für die Videos. 

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kleinsparer
vor 13 Stunden von No.Skill:

@kleinsparer Air Products & Chemicals würde ich noch hinzu zählen. Teile deine Einschätzung. Obwohl ich schon ein Fan von Wasserstoff und Brennstoff Zelle bin. Es scheint mir als Investition noch zu früh (für mich) zu sein.

 

Grüße No.Skill 

Ja langfristige Investments könnten noch sein Siemens, Toshiba, Umicore.

 

Mich erinnert das bisschen an die erneuerbaren Energien in den Nuller Jahren. Damals dachten auch viele Q-Cells, Solarworld, Conergy usw. seien langfristige Investements. Mir reicht jedenfalls ein Blick auf die Charts und ich weiß dass ich mich aktuell mit einem Investment nicht befassen muss bei fast allen der „reinen“ Wasserstoffwerte.  Wenn sie mal wieder 50% einknicken schaue ich nochmal. Wird aber witzig werden die nächsten Monate. Wird sicher auch einige gehypte Börsengänge geben. Es scheint Goldgräberstimmung zu herrschen.

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No.Skill

Genau so schaut es aus +1 

(War damals bei Q-Cells, Solarworld, SMA und Nordex dabei :narr:)

Werde diesen "Fehler" nicht noch einmal machen :-*

 

Grüße No.Skill

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Onkel Baldrian
· bearbeitet von Onkel Baldrian
vor einer Stunde von kleinsparer:

fast allen der „reinen“ Wasserstoffwerte.  

Wer investiert denn in solche, ohne direkt vom Fach zu sein? Für jeden Außenstehenden sind das doch Kamikaze-Investments. 

 

Was Q-Cells, Solarworld, Conergy usw. betrifft, so wurde Chinas Platt-mach-Strategie unterschätzt. Die hatte keiner auf der Agenda, wird auch nicht an der Börse gehandelt, sondern nur final eingepreist.  :-*

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reko
· bearbeitet von reko

China will auch diesmal mitspielen. Weichai hat sich bei Ballard und Ceres eingekauft.

Beijing SinoHytec, FAW, Dongfeng Motor, Guangzhou Automobile Group, Beijing Automotive Group haben ein Joint Venture mit Toyota

2020/06/08 Toyota to Develop Hydrogen Fuel Cell with Chinese Companies

Zitat

In recent years, China has promoted the use of hydrogen fuel cell technology, describing it as a key new-energy technology to replace traditional petroleum-based engines.

 

2020/06/09 hydrogen for fuel-cell vehicles likely to reach price parity with gasoline by 2025

Zitat

"The key findings are that the dispensed price of hydrogen is likely to meet an interim target based on fuel economy-adjusted price parity with gasoline of $6.00 to $8.50 per kilogram by 2025," the report said.

California Energy Commission, Roadmap for the Deployment and Buildout of Renewable Hydrogen Production Plants in California, June-2020.pdf (229 Seiten)

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Thomas

Es ist mir grad völlig schleierhaft, weshalb hier --wieder-- auf Wasserstoff gesetzt werden soll.

Als ob das komplett neu ist und Wunder bewirkt.

 

Wasserstoffantrieb im privaten Umfeld ist einfach nur komplett unwirtschaftlich. Der Wirkungsgrad ist vergleichbar mit einem Verbrennerantrieb, die Förderungs- und Transportverluste mal ausgeklammert.

Photovoltaikanlage/Wechselrichter → Akku stationär → Elektrolyse → Verdichtung auf 700 bar → Brennstoffzelle → Elektromotor

ein Wirkungsgrad von 0,9 × 0,94 × 0,8 × 0,88 × 0,6 × 0,95 = 0,34.

Quelle

Es würde ja nach der Verdichtung noch Transport und Lagerung hinzu kommen. D.h. der Gesamtwirkungsgrad wäre nochmals geringer. Was am Ende die Kosten stark nach oben treibt.

Zumal die Wartungs- und Überprüfungskosten insbesondere bei 700 bar Tanks/Leitungen immens ansteigen werden. Da freut sich der TÜV Mensch.

 

Was hat man damals mit dem Daimler Wasserstoffauto 1996 toll getan.

Seither hat sich an Speicherproblemen und Wirkungsgraden nicht all zu viel getan, lediglich die Technik ist bedeutend kleiner und auch günstiger geworden.

Gut, man kann jetzt auf Gasspeicherung bei 400bar setzen oder H2 von Alkoholmolekülen lösen. Dann hat man allerdings bestenfalls Reichweiten von Festspeicherbatterien.

 

Ich arbeite in der Automobilbranche. Zwar nicht in der Antriebs- oder Speichertechnologie, dafür kann ich sagen, dass kein Autohersteller irgendwelche Technologien verhindern will.

Mit etwas gesundem Menschenverstand wäre das auch nicht möglich in dem aktuellen internationalen Wettbewerb.

 

Hier auch ein sehr gutes Video zur Veranschaulichung des Wirkungsgrades.

 

Jetzt in die Wasserstoffbranche zu investieren halte ich für hindenburgmäßig brandgefährlich. ;)

 

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dutchcapitalist
vor 19 Stunden von kleinsparer:


Für mich sieht das alles extrem spekulativ aus. Als einzige langfristige Investmentideen fallen mir da nur Platin, Linde und Air Liquide ein, obwohl in den Sternen steht welchen Umsatanteil Wasserstoff bei diesen beiden jemals haben wird aber zumindest sind es profitable Unternehmen deren Aktienkurs nicht nur von ganz großen Hoffnungen getrieben wird.

 

Was siehtst Du in dem Bereich als langfristiges Investment wenn man bei den aktuellen Bewertungen einsteigen würde?

Ich sehe es als langfristig, da der Markt erst gerade begonnen hat sich Marktanteile zu sichern, bis es signifikant grössere Anteile besitzt wird es lange dauern, vor allem wegen der Autoindustrie. Und ich habe vor kurzem eine Doku gesehen in dem ein Wissenschaftler (kein Ökonom oder ähnliches) gesagt hat, dass es mindestens bis 2040 dauert, bis man Autos im grossen Stil mit Wasserstoff betreiben kann. Dabei war das Problem nicht der Antrieb sondern die Lagerung von Wasserstoff, da es sehr reaktionsfreudig ist und somit ein erhebliches Risiko darstellt.

Und den Rohstoff an sich sehe ich nicht als langfristig, Wasserstoff gibt es genug, eher Techfirmen oder Forschungsunternehmen sind da interessant.

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ImperatoM
vor 12 Minuten von Thomas:

Es ist mir grad völlig schleierhaft, weshalb hier --wieder-- auf Wasserstoff gesetzt werden soll.

Als ob das komplett neu ist und Wunder bewirkt.

 

Wasserstoffantrieb im privaten Umfeld ist einfach nur komplett unwirtschaftlich. Der Wirkungsgrad ist vergleichbar mit einem Verbrennerantrieb, die Förderungs- und Transportverluste mal ausgeklammert.

 

[...]Jetzt in die Wasserstoffbranche zu investieren halte ich für hindenburgmäßig brandgefährlich. ;)

 

Nach meinem politischen Kenntnisstand hat man sich im Zuge des Konjunkturpakets darauf verständigt, dass Wasserstoff strategisch ausdrücklich nicht für den Einsatz in privaten PKW vorgesehen ist, weil der einfache E-Motor mit Batterie effizienter ist. Wasserstoff spielt demnach eher eine kleine Rolle für LKW, Busse und Züge, eine größere Rolle aber für die Schwerindustrie, um z.B. Kohle und Erdgas als Hitzequellen zu ersetzen. Nachteilhaft ist bei Power2Gas2Power zweifellos der geringe Wirkungsgrad - aber er wird etwas besser, wenn man mitbetrachtet, dass der Wasserstoff dafür auch in großen afrikanischen Solarkraftwerken erzeugt werden soll und dass beim Stromtransport nach Mitteleuropa auch hohe Effizenzverluste anfallen würden, die beim Wasserstofftransport durch Pipelines nicht anfallen. Trotzdem lohnt sich das ganze wohl eher für Großverbraucher und genau das hat die Bundesregierung meines Wissens auch beschlossen. Wie es heißt, habe sich hierbei interessanterweise das Umwelt- gegen das Wirtschaftsministerium durchgesetzt, weil die Autoindustrie wohl gerne Wasserstoff-Autos verkauft hätte.

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dutchcapitalist
vor 20 Minuten von Thomas:

Ich arbeite in der Automobilbranche. Zwar nicht in der Antriebs- oder Speichertechnologie, dafür kann ich sagen, dass kein Autohersteller irgendwelche Technologien verhindern will.

Mit etwas gesundem Menschenverstand wäre das auch nicht möglich in dem aktuellen internationalen Wettbewerb.

 

Jetzt in die Wasserstoffbranche zu investieren halte ich für hindenburgmäßig brandgefährlich. ;)

 

Wieso kamen dann Elektroautos so spät? Da hatten sicher irgendwelche Scheichs (und Amis und viele andere Ölländer) ihre Finger im Spiel und die wollten irgendwie ihr Öl los werden, oder habe ich da einen Gedankenfehler gemacht?

Ich könnte mir vorstellen, dass es so etwas auch beim Wasserstoff gibt, überraschen würde es mich nicht

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Sladdi
vor 14 Stunden von Thomas:

Der Wirkungsgrad ist vergleichbar mit einem Verbrennerantrieb, die Förderungs- und Transportverluste mal ausgeklammert. [...]

Zumal die Wartungs- und Überprüfungskosten insbesondere bei 700 bar Tanks/Leitungen immens ansteigen werden. Da freut sich der TÜV Mensch.

Hallo,

 

die von Dir genannten Punkte stimmen und trotzdem kann ich mir auch PKWs mit Brennstoffzelle gut vorstellen. Wasserstoff als Energieträger hat nämlich auch Vorteile.

 

Man kann Spitzen in der Erzeugung elektrischer Energie nutzen, um Wasserstoff zu erzeugen und zu speichern. Momentan müssen wir Strom ins Ausland verschenken, weil der Wind auch dann weht, wenn der Strombedarf gering ist. Volkswirtschaftlich kann es sinnvoller sein, Elektrolyseanlagen als Reserveverbraucher vorzusehen.

 

Man kann Wasserstoff besser tanken. Wer in einer Mietwohnung lebt, hat in der Regel keinen Stromanschluß in der Garage, um sein batterieelektrisches Auto aufzuladen. Mit Wasserstoff kann man einfach zur Tankstelle fahren. Außerdem muß man die Stromnetze in den Wohngebieten nicht massiv aufrüsten. Wenn hingegen die Leute alle abends ihr Auto aufladen wollen, müßte die lokalen Stromnetze deutlich verstärkt werden.

 

Man kann Wasserstoff besser transportieren. Prinzipiell kann man Wasserstoff in ein Schiff laden und wie LNG über die Weltmeere fahren. Eine Stromtrasse aus Arabien nach Europa wäre deutlich schwieriger zu realisieren.

 

Viele Grüße

Sladdi

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reko
· bearbeitet von reko

 

Am 11.6.2020 um 17:59 von Thomas:

Es ist mir grad völlig schleierhaft, weshalb hier --wieder-- auf Wasserstoff gesetzt werden soll.

Als ob das komplett neu ist und Wunder bewirkt.

 

Wasserstoffantrieb im privaten Umfeld ist einfach nur komplett unwirtschaftlich. Der Wirkungsgrad ist vergleichbar mit einem Verbrennerantrieb, die Förderungs- und Transportverluste mal ausgeklammert.

Photovoltaikanlage/Wechselrichter → Akku stationär → Elektrolyse → Verdichtung auf 700 bar → Brennstoffzelle → Elektromotor

ein Wirkungsgrad von 0,9 × 0,94 × 0,8 × 0,88 × 0,6 × 0,95 = 0,34.

Quelle

Du hast den Wirkungsgrad der Solarzelle mit 15..20% vergessen.

Photovoltaikanlage/Wechselrichter + Elektromotor braucht man immer.

Akku stationär wird nicht gebraucht, die Speicherbarkeit von Wasserstoff ist gerade der Hauptvorteil und der Grund warum man Wasserstoff erzeugt.

 

Ab einen signifikanten Anteil von Solar und Windstrom braucht man entweder Speicher oder man müßte progressiv zunehmend Überstrom abregeln. Auch diesen Stromverlust muß man in den Wirkungsgrad einrechnen. Ebenso die höhere Strahlungsintensität und höhere Windstärke an entfernteren Standorten.

Ein weiteres Problem ergibt sich aus der begrenzt verfügbaren Transportkapazität für Strom.

 

Weltweit wird die erneuerbare Wasserstoffproduktion aufgebaut.

2020/06/09 Norway gives hydrogen central role in green transition

2020/06/10 Berlin rubber stamps green hydrogen blueprint

2020/06/10 Extra offshore wind crucial to green hydrogen plan, says German industry

 

Ob man den Wasserstoff für Autos nutzen wird ist eine andere Frage und dann nur ein Bruchteil der möglichen Verwendung. 2019 wurden 70 Mio Tonnen Wasserstoff benötigt und überwiegend aus Erdgas erzeugt (Quelle). Das Problem des Akkuautos ist, dass die Rohstoffe und die Ladeinfrastruktur für einen 100% Ersatz des Verbrennerautos fehlen und extrem teuer sind. In China, Indien oder Afrika ist 100% Akkuauto illusorisch.

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