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sarah2020

Wohnriester Strategie

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sarah2020

Ich spiele mit dem Gedanken eine ETF basierte Riesterrente (Nettotarif bei der Condor) abzuschließen und kurz vor der Rente (in 30 Jahren) in Wohnriester umzuwandeln. Ich möchte kurz vor der Rente den Wohnriester in Anspruch nehmen um das Wohnförderkonto klein zu halten. Wie findet ihr diese Strategie? 

Bei Riester finde ich die Steuererstattung gut weil man jetzt schon diese bekommt (in meinem Fall 30 Jahre vorher) aber der ETF basierte Riester investiert durchschnittlich nur 40% in ETFs. Das ist ein grosser Nachteil gegenüber einem ETF Sparplans. Würdet ihr euch trotzdem für Riester entscheiden (über 400€ Erstattung). 

Kennt ihr euch mit Riester gut aus? Was wäre wenn ich meinen offiziellen Rentenalter höher setzten würde damit die Versicherung länger risikofreudig investieren? 

Danke für die Antworten, Sarah

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HalloAktie

Drei Gedanken (andere haben mehr Ahnung davon):

 

- Wenn du nur 40 % Aktienanteil hast (und nicht massiv Kinderzulagen bekommst), liegen über 200 Euro deiner jährlichen Steuerstundung zinslos herum oder machen wahrscheinlich sogar Minus nach Inflation. Was hast du davon?

- Bist du sicher, dass du kurz vor der Rente Wohneigentum willst und nicht vorher oder überhaupt nicht? Für die Steuererstattung in Verbindung mit hohem Aktienanteil wäre eine Rürup (Nettotarif) (ohne Kinder) möglicherweise schlauer

- Renteneintritt höher setzen kann schiefgehen: Die Gesellschaft kann die Anfrage auf Renteneintritt mit 67 ablehnen (wie Fairr/Sutor in manchen Fällen derzeit) und dann stehst du da (gut- Auflösung wär dann möglich). Würde ich nicht machen.

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Fritz57
vor 5 Minuten von HalloAktie:

 

- Bist du sicher, dass du kurz vor der Rente Wohneigentum willst und nicht vorher oder überhaupt nicht? 

Soweit ich weiß kann man Wohn-Riester auch zur Ablösung eines Immobilienkredites nehmen. Demzufolge kann man heute Bauen, und in 20-30 Jahren die Restschuld oder einen Teil davon mit Wohn-Riester begleichen.

Ob das finanziell sinnvoll ist hängt von vielen Variablen ab.

 

Andere Frage an @sarah2020 warum nimmst du kein Riester-Fondssparplan, hier sind doch die Abschlussgebühren viel niedriger? Ich stehe nämlich vor ähnlicher Überlegen nur mit Riester-Fondssparplan (gibt es auch ohne Ausgabeaufschläge)

 

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sarah2020
vor 2 Stunden von HalloAktie:

Drei Gedanken (andere haben mehr Ahnung davon):

 

- Wenn du nur 40 % Aktienanteil hast (und nicht massiv Kinderzulagen bekommst), liegen über 200 Euro deiner jährlichen Steuerstundung zinslos herum oder machen wahrscheinlich sogar Minus nach Inflation. Was hast du davon?

am Anfang wird ca. 80% in ETFs investiert und mit der Zeit halt immer weniger. Ich dachte ich beobachte den Markt und wechsel ggf. den Anbieter in ein paar Jahren wenn der bessere Konditionen dann  hat (Riester soll ja die nächsten Jahre reformiert werden).

 

- Bist du sicher, dass du kurz vor der Rente Wohneigentum willst und nicht vorher oder überhaupt nicht? Für die Steuererstattung in Verbindung mit hohem Aktienanteil wäre eine Rürup (Nettotarif) (ohne Kinder) möglicherweise schlauer
Ich würde den Restkredit damit ablösen also jetzt in den nächsten Jahren kaufen. Diesen Wohnförderkonto (wird jährlich mit 2% verzinst) möchte ich so spät wie möglich in Anspruch nehmen... 

Ich würde lieber eine Rürup abschließen aber hier kann man das Geld nicht entnehmen für eine Immobilie, sondern musssss es sich als Rente auszahlen lassen (Riester ist viel flexibler). Ich will das Geld für die eigene Immobilie verwenden. 
 

- Renteneintritt höher setzen kann schiefgehen: Die Gesellschaft kann die Anfrage auf Renteneintritt mit 67 ablehnen (wie Fairr/Sutor in manchen Fällen derzeit) und dann stehst du da (gut- Auflösung wär dann möglich). Würde ich nicht machen.

Ja hast recht.

vor 2 Stunden von Fritz57:

Soweit ich weiß kann man Wohn-Riester auch zur Ablösung eines Immobilienkredites nehmen. Demzufolge kann man heute Bauen, und in 20-30 Jahren die Restschuld oder einen Teil davon mit Wohn-Riester begleichen.

Ob das finanziell sinnvoll ist hängt von vielen Variablen ab.

 

Andere Frage an @sarah2020 warum nimmst du kein Riester-Fondssparplan, hier sind doch die Abschlussgebühren viel niedriger? Ich stehe nämlich vor ähnlicher Überlegen nur mit Riester-Fondssparplan (gibt es auch ohne Ausgabeaufschläge)

 

 

 

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sarah2020
Gerade eben von sarah2020:

 

Ich kenn den genauen Unterschied zwischen einer fondgebundenen Riester und einem fondsparplan nicht? 
aber bei der fondgebundene Variante muss die Versicherung keine Rentenversicherung (ab 85 Jahren) beauftragen die Rente weiter zu zahlen weil sie selbst eine RV ist (dem Versicherer entstehen damit keine zusätzliche Kosten). 
und die Condor ist günstig nur 0,74% Effektivkosten. Wie hoch wären bei dir die Kosten? 
Ich möchte zwar das Geld eh für die Immobilie her nehmen aber möchte trotzdem flexibel bleiben deshalb gleich eine private RV die Riester anbietet.

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Fritz57
vor einer Stunde von sarah2020:

Ich kenn den genauen Unterschied zwischen einer fondgebundenen Riester und einem fondsparplan nicht? 
aber bei der fondgebundene Variante muss die Versicherung keine Rentenversicherung (ab 85 Jahren) beauftragen die Rente weiter zu zahlen weil sie selbst eine RV ist (dem Versicherer entstehen damit keine zusätzliche Kosten). 
und die Condor ist günstig nur 0,74% Effektivkosten. Wie hoch wären bei dir die Kosten? 
Ich möchte zwar das Geld eh für die Immobilie her nehmen aber möchte trotzdem flexibel bleiben deshalb gleich eine private RV die Riester anbietet.

Hallo Sarah,

 

ich lese mich da auch gerade erst ein, vielleicht bekommen wir ja noch fakundige Unterstützung / Hinweise. 

 

Also so wie ich das sehe hast du recht, mit einen Riester-Fondssparplan hast du erst einmal nur ein Vertrag über die Ansparphase abgeschlossen, alles andere muss später geklärt werden. Mit der Riester-Fonds-Police hast du dann einen richtigen Rentenversicherungsvertrag mit Auszahlungszusage bis zum Tode usw.

 

So genau vor der gleichen Entscheidung steh ich jetzt auch, was also tun?

 

Wohnriester ist mit beiden möglich.

Den Riester Fondsparplan DWS TopRente Dynamik bekommt man über Vermittler mit etwas Glück sehr günstig, kein Ausgabeaufschlag, keine Depotgebühren. Bleiben natürlich trotzdem die fondsabhängige Verwaltungsgebühr des DWS Dachfonds ca, 1,4% p.a. in den die DWS dein Geld investiert, aber sonst kann ich da nix an kosten erkennen.

 

Bei der Condor Riester-Fonds-Police kostet das also 0,74% p.a., diese legt das Geld ja dann auch in Fonds oder ETFs an oder wie geht das? Sind die ETF oder Fondkosten da bereits in den 0,74% mit drin?

 

Die Wertentwicklung bei beiden Varianten dürfte auch überschaubar sein da sie ja das Geld nicht zu 100% in Aktien ETFs Fonds anlegen können sondern nur ein Teil davon, der Rest wird dann wohl in Renten Fonts / ETFs angelegt und vergammelt da. Müssen die wohl machen wegen der Beitragsgarantie, das macht der eine besser, der andere etwas schlechter siehe FairRiester..

 

Aber @sarah2020 mich würde wirklich interessieren ob bei den 0,74% kosten bei der Condor alles drin ist, auch die laufenden Fondskosten 

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sarah2020

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Fritz57

@sarah2020

Vielen Dank, welchen Namen hat der Tarif den C70 oder wie?

Hier hat man auch einblick in die Tarife der Condor https://www.ruv.de/ms/condor-pib/

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sarah2020

C 70 H 

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Fritz57

Okey, wenn ich C70 H eingebe komme ich auf kosten zwischen 0,99% bei 12 Jahren LFZ und 1,88% bei 40 Jahren LFZ https://www.ruv.de/ms/condor-pib/

Aber sei es drum

 

- Wie genau funktioniert das eigentlich? Hier gibt es eine Seite da kann man sich diesen C70 Tarif mit Fonds konfigurieren -> https://www.makler-tarifrechner.de/lvw/rechner/c70.php?bav=false

und dann müssen die doch aber trotzdem in Anleihen (kurz vor der Rente, in Kriesen usw.) umschichten oder wie soll das mit der Beitragsgarantie gehen? 

 

Weiß jemand wie die Condor C70 Tarife durch die Corona Krise bezüglich Umschichtungen von Aktien in Anleihen gekommen sind? 

A20190701D4000064CHHYBZ13.PDF

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etherial
vor 3 Stunden von sarah2020:

Ich würde den Restkredit damit ablösen also jetzt in den nächsten Jahren kaufen. Diesen Wohnförderkonto (wird jährlich mit 2% verzinst) möchte ich so spät wie möglich in Anspruch nehmen...

Rechnerisch ist das aber vermutlich eher unklug. Nehmen wir mal an du musst 20000€ (0,9% Zins) abbezahlen mit 18.000€/Jahr. Zudem hast du noch einen Riestervertrag mit 20.000€ heute (der während der Finanzierung nicht weiter bespart wird, aber natürlich als Wohnförderkonto mitlaufen würde). Beim Riestervertrag gehe ich mal von 0% Zuwachs aus.

 

Meine Schätzung (unterstützt durch ein paar frei verfügbare Tools im Netz, selbst nachrechnen):

 

1. Alternative - normale Finanzierung letzte Rate ablösen

Du zahlst ca. 10.800€ Zinsen. Ab dann läuft das Wohnförderkonto bei 20.000€ los.

 

2. Alternative - Riestervertrag als Eigenkapital nehmen, nur 180.000€ finanzieren

Du zahlst ca. 8.900€ Zinsen. Das Wohnförderkonto liegt dann bei 24.500€

 

Ohne Nachversteuerung wären das 1900€ Vorteil für Alternative 2. Bei der Nachversteuerung versteuerst du das Wohnförderkonto (näherungsweise) mit deinem Grenzsteuersatz (nehmen wir mal 30% an). Das wären dann 1350€ Nachteil für Alternative 2. Demnach wärest du aber immer noch im Vorteil mit knapp 450€, wenn du den Riestervertrag möglichst früh genutzt hättest.

 

Zwei der obigen Annahmen sind allerdings noch nicht ganz realistisch:

  • Modifikation von Alternative 1: ich gehe von 0% Zuwachs des Riestervermögens aus. Das ist aus meiner Sicht für Banksparpläne ok, aber für FRV/Fondssparpläne sind das wohl eher mehr, allerdings mit Risiko, dass es ganz anders läuft als man denkt
  • Modifikation von Alternative 2: ich gehe davon aus, dass während der Finanzierung keine Förderung genommen wird. Das ist für die 2. Alternative aber gar nicht nötig, hier könnte man über einen Riesterkredit noch die steuerliche Förderung mitnehmen.

Zudem ist davon auszugehen dass früher oder später eine Riester-Reform kommt, die die Wohnförderkonto-Zinsen anpasst (laut Medienecho ca. 0%). Dann sollte man zumindest schnell/flexibel reagieren können.

 

Fazit: Ob späte Nutzung von Wohnriester wirklich gut ist hängt insbesondere von der steuerlichen Situtation ab (und den Wertzuwächsen der Anlage). Man sollte sich bei der Bewertung der Strategie nicht auf Faustregeln verlassen sondern es selbst durchrechnen.


 

 

 

 

 

 

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