Zum Inhalt springen
Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

Empfohlene Beiträge

chirlu
vor 3 Minuten von fintech:

Die aktuelle Stromknappheit hat natürlich etwas mit EE zu tun, weil man die EE jetzt nicht hochfahren kann, um die ausgefallenen Atomkraftwerke auszugleichen.

 

Na ein Glück, daß man einfach die nicht ausgefallenen Atomkraftwerke hochfahren kann!

 

(Wie, die haben auch ein Maximum??)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
MCThomas0215
vor 23 Minuten von chirlu:

 

Na ein Glück, daß man einfach die nicht ausgefallenen Atomkraftwerke hochfahren kann!

 

(Wie, die haben auch ein Maximum??)

Das Zauberwort heißt Lastfolgebetrieb. Ob ich 100% der Kraftwerke mit 60% betreibe oder 60% der Kraftwerke mit 100% bringt einen enormen Unterschied.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 2 Stunden von reko:

Dabei müßte man aber einen in Sekunden wechselnden Preis haben und den Menschen müßte bewußt sein welchen Preis sie gerade zahlen. Wenn man ein Gut hat, das inelastisch auf Angebot und Nachfrage reagiert, dann richten selbst riesige Preisänderungen kaum etwas aus. Auch wenn der Preis bei 0,01 ct liegt werden die erneuerbaren weiter Stom liefern und auch bei 10€ nicht mehr liefern und ich werde auch das Licht nicht abstellen.

Unsere Strombepreisung ist nicht sonderlich gut geeignet um Marktkräfte wirken zu lassen. Wie haben hier im Effekt eine Planwirtschaft.

Ja, es ist viel Regulierung vom Staat dabei. Für die privaten Konsumenten wie uns wäre ein sekündlich wechselnder Strom- und Gaspreis auch weniger geeignet, daher schließt man Verträge mit festen Preisen für einen längeren Zeitraum, oft 1 oder 2 Jahre. Die Anbieter wiederum kaufen Strom- und Gaspakete und geben ihre (Durchschnitts)Preise an Verbrauchen weiter - Schritt für Schritt. Mein Strompreis steigt ab 1.9. von 20 auf 37Cent. Im August oder September müssten sich auch die Stadtwerke (Fernwärme) mal melden. Für andere gilt der höhere Preis schon ab März, für andere erst im Dezember, noch andere haben noch länger laufende Preisbindungen. Gut für die, die sparen vermutlich weniger, aber die Meisten werden bis zum Winter deutlich höhere Preise zahlen. Dadurch sinkt der Verbrauch, einige werden sogar von Gas noch auf andere Träger wechseln, was nochmal den Verbrauch senkt. 

 

Ich würde sagen, der Markt funktioniert hier ganz gut, auch wenn der Staat wie beim Benzin (dessen Preiss ich übrigens sekündlich ändert) eine fixen Teil des Preises steuert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DancingWombat
vor 3 Stunden von Chips:

Ja, es ist viel Regulierung vom Staat dabei. Für die privaten Konsumenten wie uns wäre ein sekündlich wechselnder Strom- und Gaspreis auch weniger geeignet, daher schließt man Verträge mit festen Preisen für einen längeren Zeitraum, oft 1 oder 2 Jahre. Die Anbieter wiederum kaufen Strom- und Gaspakete und geben ihre (Durchschnitts)Preise an Verbrauchen weiter - Schritt für Schritt. 

Der Strompreis ändert sich max alle 15min bzw. alle 60min. Verbraucher werden nach einem Standardlastprofil abgerechnet, egal wann verbraucht wird. Aktuell wird es nur in Ausnahmefällen anders gemacht das die Messtechnik fehlt (Smart Meter). Wenn die mal ausgerollt sind wird es variable Tarife als Standard geben. 

Die Industrie kauft üblicherweise nach Fahrpläne ein und zahlt entsprechen den tatsächlichen Börsenpreis da hier die Messtechnik vorhanden ist. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
vor 28 Minuten von DancingWombat:

Wenn die mal ausgerollt sind wird es variable Tarife als Standard geben. 

Das wird Jahrzehnte dauern und wird kaum jemand wollen. Kosten wären nicht mehr kalkuliebar, Preise in Lieferverträgen nicht mehr vergleichbar. Nur wenige noch zu entwickelnde Geräte könnten die variablen Tarife nutzen. Man müßte dann auch in jeder Sekunde seinen Lieferanten wechseln können.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DancingWombat
vor einer Stunde von reko:

Das wird Jahrzehnte dauern und wird kaum jemand wollen. Kosten wären nicht mehr kalkuliebar, Preise in Lieferverträgen nicht mehr vergleichbar.

 

Das glaube ich nicht. Variable Tarife sind bestens vergleichbar, da es nur darum geht wie hoch Grundgebühr und ggf. Zuschlag auf die Börsenpreise sind. Bei der Kalkulierbarkeit hast du in Teilen recht. Der Versorger heute macht aber nichts anderes und schlägt noch ne Sicherheitsmarge drauf. 

 

vor einer Stunde von reko:

 

Nur wenige noch zu entwickelnde Geräte könnten die variablen Tarife nutzen. Man müßte dann auch in jeder Sekunde seinen Lieferanten wechseln können.

Ein Lieferatenwechsel wäre hier weitgehend uninteressant, da die Basis der Börsenpreis ist. Dennoch ist das mit Smart Metern viel einfacher und kurzfristiger möglich wie heute. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
fancY
vor 2 Stunden von reko:

Das wird Jahrzehnte dauern und wird kaum jemand wollen.

Gibt sogar heute schon variable vom Börsenpreis abhängige Stromtarife für Privatkunden. Tibber und aWATTar bieten die an.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bmi
· bearbeitet von bmi

Der Atomkraft-Ausstieg war schlicht und einfach zu früh. Es wäre wohl besser gewesen weiter in R&D zu investieren, anstatt Atomkraft komplett zu verbannen. 

 

Ich mache mir mal ein paar neue Feinde: 

Das gegenwärtig Problem könnte reduziert werden, wenn die überschüssige Energie für Bitcoin-Mining verwendet wird (kann in kürzester Zeit zu- und abgeschalten werden) und die zusätzlichen Gewinne in den Ausbau des Netzes, den Ausbau von Wind- und Solarkraftanlagen, Forschung & Entwicklung und weiteren Speicherkapazitäten investiert werden. Mehr Investitionsrücklagen würde auch bedeuten, das z.B. die Trassenplanung flexibler gestaltet werden kann (unterirdische Leitungen, geeignetere Strecken) und infolgedessen weniger Probleme mit Umweltschützern, Bürgerinitiativen, ... ergo Ausbau wird beschleunigt. Es gäbe einen permanenten Abnehmer für überschüssigen Strom - der mit dem Ausbau der EE zunimmt -, was der Netzstabilität und -regelung zugute kommt. 

 

Hier eine Liste von Innovatoren aus dem Bereich. 

Hier ein Thread mit weiteren Infos. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DancingWombat
vor 17 Minuten von bmi:

 

Ich mache mir mal ein paar neue Feinde: 

Das gegenwärtig Problem könnte reduziert werden, wenn die überschüssige Energie für Bitcoin-Mining verwendet wird (kann in kürzester Zeit zu- und abgeschalten werden) und die zusätzlichen Gewinne in den Ausbau des Netzes, den Ausbau von Wind- und Solarkraftanlagen, Forschung & Entwicklung und weiteren Speicherkapazitäten investiert werden. Mehr Investitionsrücklagen würde auch bedeuten, das z.B. die Trassenplanung flexibler gestaltet werden kann (unterirdische Leitungen, geeignetere Strecken) und infolgedessen weniger Probleme mit Umweltschützern, Bürgerinitiativen, ... ergo Ausbau wird beschleunigt. Es gäbe einen permanenten Abnehmer für überschüssigen Strom - der mit dem Ausbau der EE zunimmt -, was der Netzstabilität und -regelung zugute kommt. 

 

Dann müsste das der Staat machen... 

Es gäbe auch genug Flexibilität, allerdings sprechen die Regeln für Netzentgelte dagegen sowas zu machen. Das ist aber ein Thema was kurzfristig angegangen wird. 

Aktuell ist es aber auch nicht so das wir zuviel EE Strom haben den wir abregeln, sondern wir haben vielmehr eine allgemeine Stromknappheit in großen Teilen Europas. 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 27 Minuten von bmi:

die überschüssige Energie für Bitcoin-Mining verwendet wird (kann in kürzester Zeit zu- und abgeschalten werden) und die zusätzlichen Gewinne

 

Welche Gewinne? Volkswirtschaftlich gibt es keine Gewinne, wenn man Ressourcen einfach verheizt. Überschüssigen Strom kann man auf verschiedene Weisen so verwerten oder speichern, daß man später noch etwas davon hat. Beispielsweise durch Elektrolyse von Wasser.

 

Übrigens dauert der Bau von unterirdischen Leitungen wesentlich länger als der von Strommasten. Dank an Horst Seehofer für diese Verzögerung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha
vor 21 Minuten von bmi:

Der Atomkraft-Ausstieg war schlicht und einfach zu früh. Es wäre wohl besser gewesen weiter in R&D zu investieren, anstatt Atomkraft komplett zu verbannen. 

Das wird man hoffentlich nie wissen.

 

Der Atomkraft-Ausstieg war dann zu spät, wenn uns einer der Reaktoren um die Luft fliegt. Diese Aussage könnte man treffen, wenn das Ereignis eintritt.

 

Ob ein abgeschalteter Reaktor hingegen 5 Jahre später in die Luft geflogen wäre, hätten man ihn weiter laufen lassen, kann man nicht wissen.

 

Das Risiko eines super-GAU auch bei einem deutschen AKW (die sind keinen Deut besser als andere) ist nun mal nicht Null, auch wenn die Lobby nie müde wird, dies zu behaupten.

 

Ein Konzept, wie wir in Deutschland mit einem super-GAU umgehen würden haben wir nicht. Das beginnt schon damit, wie man Arbeitskräfte gegen deren Willen schweren Gesundheitsgefahren aussetzen könnte, geht über technische Aspekte, unzureichenden Katastrophenschutz und untaugliche Evakuierungspläne bis hin zu Versicherungsfragen. Einfach mal nachschauen, Eure Immobilien sind idR nicht gegen Verwüstung durch Krieg und Verwüstung durch kerntechnische Unfälle abgesichert. Das Vermögen ist weg, der Kredit bleibt.

Deutschland wäre wohl eins der wenigen Länder, bei denen der Staat zumindest die Schäden auffangen könnte, aber das wär natürlich sehrviel verlorenes Geld. Es gibt Länder, die das Risiko finanziell überhaupt nicht tragen können, aber dennoch AKW betreiben. Private Unternehmen könne das Risiko sowieso grundsätzlich nicht tragen.

vor 36 Minuten von bmi:

 

 

Ich mache mir mal ein paar neue Feinde: 

Das gegenwärtig Problem könnte reduziert werden, wenn die überschüssige Energie für Bitcoin-Mining verwendet wird (kann in kürzester Zeit zu- und abgeschalten werden) und die zusätzlichen Gewinne...

Wie sollen durch BTC mining Gewinne entstehen, wenn ich die teure Ausrüstung nur 500 Stunden im Jahr laufen lasse?

 

Nicht mal minen und mit der Abwärme spottbillig heizen macht Sinn, denn selbst dazu ist das Geschäftsmodell viel zu unsicher und kein Wärmeabnehmer kann sich wirklich drauf verlassen, in 1 Jahr noch wärme zu bekommen.

 

Wenn Abwärme zum heizen, dann aus seriösen Rechenanwendungen.

vor 15 Stunden von DancingWombat:

Der Strompreis ändert sich max alle 15min bzw. alle 60min. Verbraucher werden nach einem Standardlastprofil abgerechnet, egal wann verbraucht wird. Aktuell wird es nur in Ausnahmefällen anders gemacht das die Messtechnik fehlt (Smart Meter). Wenn die mal ausgerollt sind wird es variable Tarife als Standard geben. 

Die Industrie kauft üblicherweise nach Fahrpläne ein und zahlt entsprechen den tatsächlichen Börsenpreis da hier die Messtechnik vorhanden ist. 

 

Es wäre in diesem Winter in einem Energiemangelszenario schon nützlich, wenn neben dem Wetterbericht so wie im Sommer die Ozonwarnung dann eine Strommengenprognose für die nächsten 24h abgegeben wird. Die sind heute sehr genau.

Da könnte man dann erfahren, dass es in der Nacht im Norden große Windüberschüsse geben wird und die Leute könnten ihre Heizlüfter anwerfen oder bevorzugt dann ihre ePKW aufladen..

 

Einen unmittelbaren finanziellen Vorteil hat man dadurch nicht, aber wir würden gemeinsam unsere Energieressourcen in einem risikoreichen Winter besser ausnutzen können.

 

1 Million Heizlüfter mit 2kW sind schon 2GW.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DancingWombat
vor 4 Stunden von Cepha:

 

Wie sollen durch BTC mining Gewinne entstehen, wenn ich die teure Ausrüstung nur 500 Stunden im Jahr laufen lasse?

Das ist eine berechtigte Frage. 

 

Zitat

Nicht mal minen und mit der Abwärme spottbillig heizen macht Sinn, denn selbst dazu ist das Geschäftsmodell viel zu unsicher und kein Wärmeabnehmer kann sich wirklich drauf verlassen, in 1 Jahr noch wärme zu bekommen.

Drauf verlassen kann man sich sowieso nicht. Das wäre immer on Top oder als Substitution für andere Quellen. 

 

Zitat

Wenn Abwärme zum heizen, dann aus seriösen Rechenanwendungen.

Es ging ja um die Frage was man mit dem überschüssigen Strom machen soll. Aktuell gibt es den eben nicht mehr. 

 

Zitat

 

Es wäre in diesem Winter in einem Energiemangelszenario schon nützlich, wenn neben dem Wetterbericht so wie im Sommer die Ozonwarnung dann eine Strommengenprognose für die nächsten 24h abgegeben wird. Die sind heute sehr genau.

Schau dir einfach die Day Ahead Strompreise bei der Epex oder Nordpool an. Dann hast du genau das. Hohe Preise bedeuten Knappheit, niedrige oder gar negative Preise Überschuss. 

 

Zitat

Da könnte man dann erfahren, dass es in der Nacht im Norden große Windüberschüsse geben wird und die Leute könnten ihre Heizlüfter anwerfen oder bevorzugt dann ihre ePKW aufladen..

Genau das würde man mit dynamischen Stromtarifen erreichen. 

 

 

Zitat

Einen unmittelbaren finanziellen Vorteil hat man dadurch nicht, aber wir würden gemeinsam unsere Energieressourcen in einem risikoreichen Winter besser ausnutzen können.

Mit dynamischen Stromtarifen gäbe es den Vorteil. 

 

Zitat

1 Million Heizlüfter mit 2kW sind schon 2GW.

Hier dürfte das Problem eher im Bereich der Netze liegen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
smarttrader

Atomkraft war unser größter Fehler. Wer sich einfach mal anguckt was mit Assel passierte und undichten Fässern (Salzstock) wird feststellen das nicht nur der Betrieb eine Gefahr ist sondern auch die Endlager. Wer hat Lust auf Leukämie? Wer Atomkraft und die aktuell nicht recyclebaren Brennstäbe als wirkliche Alternative sieht, bei den ist irgendwas schief gelaufen.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Leukämiecluster_Elbmarsch

 

Ich habe keine Lust auf ein Endlager in der Nachbarschaft. Ich habe auch keine Lust, auf Zombie Städte und Massenleerstand da die Leute wegziehen. Ich habe keine Lust auf Tschernobyl in Deutschland. Wer Atomkraft gut findet kann ja gerne mal Anwohner von AKW und Endlager besuchen und fragen.

 

Wenn man die anderen AKW Standorte und Endlager googelt, sieht man das es ähnliche Vorfälle und Zusammenhänge gab.

 

Wer sich mal ein Bild davon machen möchte was passieren kann, kann sich Reportagen über Tschernobyl anschauen oder den Film die Wolke.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wolke_(Film)

 

Kohlekraftwerke wie Moorburg hätten einfach am Netz bleiben sollen, die waren modern und Kohle kann gelagert werden.

 

Aktuell sehe ich schwarz. Wir hatten ja eigentlich alles in der Hand. PV, Windkraft, Pumpspeicher, Wasserkraft. Für Haushalte hätte man einfach Speicher weiter fördern sollen und die Ladung/Entladung auf Netzebene steuern. Mit 30kWh Speicherkapazität würde man 2-3 Haushalte über die Nacht bringen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
kafka

Die, die Atomkraft gut finden und fordern sind auch die, die das nur solange gut finden wo das Atomkraftwerk nicht im Umfeld von ihnen ist. 

 

Genau wie Söder jetzt Fracking fordert - aber oben im Norden, nicht in Bayern. Selbstredend. 

 

Leider hat uns die CDU samt der Energielobby abhängig gemacht. Wir können schon viel weiter sein, dann hätten wir die ganze Thematik nicht. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
The Statistician
vor 17 Minuten von kafka:

Die, die Atomkraft gut finden und fordern sind auch die, die das nur solange gut finden wo das Atomkraftwerk nicht im Umfeld von ihnen ist. 

NIMBY gibt es bei EE bekanntlich nicht ;) 

Bei AKWs aber ein deutlich geringeres Problem als bei EE, aber das Thema ist abseits eines temporären Weiterbetriebs doch ohnehin durch in D?

vor 17 Minuten von kafka:

Leider hat uns die CDU samt der Energielobby abhängig gemacht. Wir können schon viel weiter sein, dann hätten wir die ganze Thematik nicht. 

Wieso nur die CDU? So ziemlich alle Parteien haben in der hohen Abhängigkeit von Gas kein Problem gesehen und es als notwendige Zwischenlösung erachtet. Wäre anders ja auch gar nicht möglich, wenn man sich die Roadmap mal vor Augen führt. Das Problem wäre so oder so aufgekommen. Für mich zudem grundlegend schwer vorstellbar, dass D in naher Zukunft mal ein Vorzeigeland bzgl. EE werden wird. Da wird auch diese Legislatur nicht viel dran ändern, zumindest sehe ich da keine entsprechenden Entwicklungen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
HalloAktie

Ich bin jetzt mal gespannt, ob die Grünen sich auf eine AKW-Laufzeit-Verlängerung von über einem Jahr einlassen. Viele andere Prinzipien hat man ja auch abgeräumt. Scholz hätte damit sicherlich kein Problem, Lindner erst recht nicht. Angesichts der Gesamtkosten-Bilanz und der bekannten Risiken von AKWs ist für mich sehr fraglich, ob die Verlängerung der richtige Weg wäre (abgesehen von einigen Monaten bis einem Jahr als Notmaßnahme). Uran ist ja auch nicht wirklich erneuerbar und ein endlicher Rohstoff. Spannend jedenfalls- jetzt darf sich die Politik mal im Lösen eines Problems beweisen, welches nicht irgendeinem Elfenbeinturm zugeordnet ist, sondern ganz konkret und direkt die Lebensqualität betrifft.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 20 Stunden von DancingWombat:

 

 

Schau dir einfach die Day Ahead Strompreise bei der Epex oder Nordpool an. Dann hast du genau das. Hohe Preise bedeuten Knappheit, niedrige oder gar negative Preise Überschuss. 

 

 

Es geht ja nicht um mich, sondern um die 40 Millionen Haushalte in Deutschland, die ihr Leben lang noch nie eine day ahead Preistabelle angeschaut haben und diese auch nicht interpretieren können.

vor 21 Minuten von HalloAktie:

Ich bin jetzt mal gespannt, ob die Grünen sich auf eine AKW-Laufzeit-Verlängerung von über einem Jahr einlassen. Viele andere Prinzipien hat man ja auch abgeräumt. Scholz hätte damit sicherlich kein Problem, Lindner erst recht nicht. Angesichts der Gesamtkosten-Bilanz und der bekannten Risiken von AKWs ist für mich sehr fraglich, ob die Verlängerung der richtige Weg wäre (abgesehen von einigen Monaten bis einem Jahr als Notmaßnahme). Uran ist ja auch nicht wirklich erneuerbar und ein endlicher Rohstoff. Spannend jedenfalls- jetzt darf sich die Politik mal im Lösen eines Problems beweisen, welches nicht irgendeinem Elfenbeinturm zugeordnet ist, sondern ganz konkret und direkt die Lebensqualität betrifft.

 

Die Bundesnetzagentur wird sich demnächst dazu äußern, ob wir diesen Strom (wahrscheinlich) brauchen oder nicht.

 

So oder so ist das politische Risiko des nicht Weiterbetriebs aktuell sehr hoch.

 

Man stelle sich vor, der Januar 2023 wird sehr kalt und das Stromnetz Europas kollabiert, weil Frankreich einen krassen Strommangel hat und die deutschen die 3 AKW nicht weiter laufen lassen wollten.

 

Und im Februar 2023 betteln wir dann bei den Nachbarn um Gas? Blöde Situation.

 

Als Politiker wird man dieses Risiko mittlerweile möglicherweise höher bewerten als die diversen Risiken des Weiterbetriebs ohne Sicherheitsüberprüfung.

 

Wir werden die Statements hören, nachdem die BNetzA den Bericht vorlegt. Da die Politik nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat braucht sie eine Expertenmeinung, um die Verantwortung für die Entscheidung (so oder so) auf Dritte abwälzen zu können. Würde ich auch so machen, alles andere ist doch Harakiri.

 

Eine längere Laufzeitverlängerung über die Krisenlage hinaus wäre aber in der Tat politischer Selbstmord der Grünen und fachlich in keinster Weise zu rechtfertigen. Wir schalten die Dinger ab, weil der Betreib dieser AKW in unserem Land schlichtweg zu riskant ist. Daran hat sich überhaupt nichts geändert, eher im Gegenteil, das Risiko einer schweren Havarie wird durch den nahen Krieg, das zunehmende Alter und während eine Energiekrise mit möglichem Blackout sogar noch gefährlicher.

 

MFG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 29 Minuten von HalloAktie:

Ich bin jetzt mal gespannt, ob die Grünen sich auf eine AKW-Laufzeit-Verlängerung von über einem Jahr einlassen.

 

Ganz bestimmt nicht. Streckbetrieb bis April wird dagegen kommen, unabhängig vom realen Nutzen, für einen möglichst hohen politischen Preis (Autobahn-Tempolimit auch bis April?).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor einer Stunde von The Statistician:

NIMBY gibt es bei EE bekanntlich nicht ;) 

Bei AKWs aber ein deutlich geringeres Problem als bei EE,...

Nun ja, wenn man sich geplante Vorhaben der Nuklearindustrie in Deutschland so anschaut, dann kann ich da schon gewisse NIMBY Tendenzen im Wendland oder in Wackerdorf erkennen.

 

Selbst der schnöde Transport von Atommüll von A nach B via Castoren verläuft meist nicht unter Applaus der Bevölkerung.

 

 

vor einer Stunde von The Statistician:

 

Wieso nur die CDU? So ziemlich alle Parteien haben in der hohen Abhängigkeit von Gas kein Problem gesehen und es als notwendige Zwischenlösung erachtet. Wäre anders ja auch gar nicht möglich, wenn man sich die Roadmap mal vor Augen führt. Das Problem wäre so oder so aufgekommen. Für mich zudem grundlegend schwer vorstellbar, dass D in naher Zukunft mal ein Vorzeigeland bzgl. EE werden wird....

Das Problem ist aber nicht Gas, sondern das Problem ist/war, dass 60% des Gases aus Russland kamen.

 

Wären nur 20% des Gases aus Russland bezogen worden, hätten wir jetzt keine Gaskrise.

 

Aber natürlich hatte Gas aus Russland auch Vorteile. Zum einen war es sehr billig, zum zweiten hoffte man auf die Wasserstoffoption und zum Dritten dachte man, eine Gegenseitige Abhängigkeit würde dauerhaft einen Krieg verhindern. Was man halt übersehen hat ist, dass der "tolle Stratege Putin" halt in Wahrheit ein irrationaler und evtl. teilweise paranoider Irrer ist, den es einen feuchten Scheiß interessiert, was mit dem Volk passiert, das er regiert.

 

Die Lösung für die Zukunft heißt daher auch nicht Braunkohle oder Atomstrom, sondern weiterhin EE + Gas. Die Gasquellen wird man aber besser diversifizieren müssen. Von keinem uns feindlich gesonnenen Land sollte man mehr als 10% beziehen und die mittel- und langfristige Strategie sollte eh sein, bei den Energieimporten von den ganzen "Schurkenstatten" so weit wie möglich unabhängig zu werden.

Die beste Unabhängigkeit bietet nach wie vor, Energie erst garnicht zu verbrauchen (Suffizienz und Effizienz) und das was man braucht möglichst im eigenen land nachhaltig zu erzeugen, also überwiegend Sonne + Wind.

 

Das schöne daran ist, dass man das auch sehr schnell umsetzen kann. Man muss nur wollen.

 

Wenn natürlich eine Mehrheit in Deutschland einfach nicht will, ja dann wird es natürlich auch nichts werden.

 

Hier bei mir in Sachsen brenne seit einer Woche die Wälder. Ansonsten verdorrt hier alles, es hat den ganzen Sommer so gut wie nichts geregnet. Das ist nur ein Ausblick auf die Zukunft. Das werden wir alleine auch nicht ändern, aber ich bin mir sicher, dass wenn wir es nicht machen, es sonst auch niemand machen und dann ist das sehenden Auges in die Katastrophe gehen. Und am Ende heulen dann wieder alle rum, wie schlimm doch alles sei. 

 

MfG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
magicw

Naja, AKWs sind keine Dieselgeneratoren, die man mal so schnell ein- oder ausknipst. 

 

Das Atomgesetz, das den Weiterbetrieb ab 1.1.2023 verbietet muss geändert werden, hab ich ja schon mal geschrieben hier. Außer viel Diskussion um für und wider sehe ich in diese Richtung bisher keine Aktionen. Ohne die gesetzliche Änderung werden die Betreiber sicher keinen Finger krumm machen. Aber vielleicht gibt es ja schon "Hinterzimmergespräche" von denen nur die Öffentlichkeit nichts mitkriegt. Aber solange läuft der Abschaltprozess zum 31.12. unerbittlich weiter. Und mein Eindruck ist, dass die "Energiewender" (um einzelne Namen oder Parteien zu vermeiden) genau auf diesen Faktor Zeit spielen bis irgendwann im Herbst vermutlich der Point of no return überschritten wird. 

 

Ob die Betreiber überhaupt Lust auf einen "Streckbetrieb" bis Frühjahr 2023 würde mich auch mal interessieren. Wer weiß, wieviel Kündigungen für das Fachpersonal schon ausgesprochen sind und gar nicht mehr zurück geholt werden können. Und ob sich das "rentiert" für sie. Die moralische Latte hängt bei Firmen ja nicht so hoch, da müssen am Ende die Finanzen stimmen, was aber durch Steuergelder vermutlich auch passieren wird. Evtl. muss der Weiterbetrieb ja auch durch mehrere Jahre Laufzeitverlängerung "erkauft" werden. 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
MCThomas0215
vor 31 Minuten von magicw:

Ob die Betreiber überhaupt Lust auf einen "Streckbetrieb" bis Frühjahr 2023 würde mich auch mal interessieren. Wer weiß, wieviel Kündigungen für das Fachpersonal schon ausgesprochen sind und gar nicht mehr zurück geholt werden können. Und ob sich das "rentiert" für sie. Die moralische Latte hängt bei Firmen ja nicht so hoch, da müssen am Ende die Finanzen stimmen, was aber durch Steuergelder vermutlich auch passieren wird. Evtl. muss der Weiterbetrieb ja auch durch mehrere Jahre Laufzeitverlängerung "erkauft" werden.

Unternehmen sind amoralisch und für die Energiesicherheit ist die Bundesregierung/Regulierungsbehörde zuständig.

In Deutschland wird kein Unternehmen mehr in Kraftwerke investieren bei solch einem erratischen Umfeld (Brennelementesteuer, Entschädigungszahlungen).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nachdenklich
vor 2 Stunden von kafka:

Leider hat uns die CDU samt der Energielobby abhängig gemacht. Wir können schon viel weiter sein, dann hätten wir die ganze Thematik nicht. 

Hmmmm?

Kannst Du das erklären?

Welche Abhängigkeit meinst Du?

Die Abhängigkeit von russischen Gas? Oder eine andere Abhängigkeit?

Ja, auch die CDU hat das mitgetragen. Aber wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir einen Bundeskanzler der SPD, der das maßgeblich gefördert hat.

Und auch andere Minister der SPD haben diese Abhängigkeit mit zu verantworten. Der derzeitige Bundespräsident hatte zumindest die Größe dies offen zuzugeben.

Die CDU hat das mehrheitlich auch mitgetragen. Insofern käme ich nicht auf die Idee, die Schuld der SPD zuzuschieben. Es erscheint mir aber genauso absurd, die Schuld bei der CDU zu verorten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
The Statistician
vor einer Stunde von Cepha:

Nun ja, wenn man sich geplante Vorhaben der Nuklearindustrie in Deutschland so anschaut, dann kann ich da schon gewisse NIMBY Tendenzen im Wendland oder in Wackerdorf erkennen.

Mir ging es darum, dass man so eine pauschale Aussage auch für EE problemlos treffen könnte.

vor einer Stunde von Cepha:

Das Problem ist aber nicht Gas, sondern das Problem ist/war, dass 60% des Gases aus Russland kamen.

Das ist aber nicht primär der Politik anzulasten. Das wollten die Unternehmen schließlich selber und haben entsprechend ihr Geld in den Ausbau von Pipelines investiert. Selbige hätten auch in LNG verstärkt investieren können, nur wäre das natürlich teurer gewesen. Man kann Unternehmen nicht dazu zwingen LNG Terminals zu bauen oder/und LNG zu kaufen. Hat schließlich seine Gründe wieso derartige Projekte am Ende abgeblasen wurden oder sich auf unbestimmte Zeit verzögert haben. Wäre mir zudem auch neu, dass eine Partei in den letzten 10 Jahren die hohe Abhängigkeit von Russland groß kritisiert hätte. Daher sehe ich hier explizit nicht eine bestimmte Partei als Hauptschuldigen.

vor einer Stunde von Cepha:

Das schöne daran ist, dass man das auch sehr schnell umsetzen kann. Man muss nur wollen.

Auf der Individualebene müssen ausreichende Anreize vorliegen, sprich monetär darf das kein potentieller Verlust werden. Und dann gäbe es noch etwas Bürokratie, was gerne ein Hindernis darstellt. Ob sich daran groß was in der Legislatur ändert? Ich habe da so meine Zweifel...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
vor 29 Minuten von Nachdenklich:

Aber wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir einen Bundeskanzler der SPD, der das maßgeblich gefördert hat.

Ist es nicht Aufgabe einer neuen Regierung, soweit möglich die Fehler alter Regierungen (die man ja in der Oppositionszeit heftig kritisiert hat) wieder rückgängig zu machen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
EtfAnleger2022
· bearbeitet von EtfAnleger2022
vor 2 Stunden von Cepha:

Wir werden die Statements hören, nachdem die BNetzA den Bericht vorlegt. Da die Politik nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat braucht sie eine Expertenmeinung, um die Verantwortung für die Entscheidung (so oder so) auf Dritte abwälzen zu können. Würde ich auch so machen, alles andere ist doch Harakiri.

Das ist kein Harakiri, ok im Falle von Kernkraftwerken evtl. schon. Wir brauchen halt wieder Politiker mit Eiern. Dieses ewige abwälzen von Verantwortung ist genau der Grund weshalb wir in DE nichts mehr auf die Kette bekommen.

Persönliche Konsequenzen ziehen bei Fehlverhalten ist halt nicht mehr "in".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...