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Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

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MCThomas0215
· bearbeitet von MCThomas0215
vor 2 Stunden von slowandsteady:

Außerdem sieht man schön die Imbalance zwischen Windkraft im Norden. Es hilft nun mal nichts, wenn wir Solar in Bayern bauen und Wind im Norden. Wir brauchen eine Verteilung, die Wind und Solar gleichmäßig ausbaut und außerdem proportional zum lokalen Verbrauch ausgebaut wird. Ansonsten brauchen wir extrem viel mehr Netzausbau als notwendig wäre, nur damit Söder und Aiwanger ja kein Windrad zu viel aufstellen müssen.

Es ist eben ein systemimmanenter Nachteil von Erneuerbaren dass sie nicht überall gleich gut vorhanden sind. Man kann gegen so etwas argumentieren wie du, es gibt aber nun einmal die Macht des Faktischen. Man sieht ja dann schnell den Übergang in persönlichen Beleidigung oder Propaganda.

 

Deswegen ist ein Vergleich der Gestehungskosten von Erneuerbaren völlig sinnlos. Die KKW in z.B. in Bayern sind in den Industriezentren Schweinfurt und Landshut, und dass nicht ohne Grund.

 

Wer eben Erneuerbare ausbauen will, der muss eben auch sagen dass er die Netze dafür verändert werden müssen. Das sind dann direkte Kosten für Erneuerbare, da wir bereits eine funktionierende Stromversorgung haben.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 21 Minuten von MCThomas0215:

Die KKW in z.B. in Bayern sind in den Industriezentren Schweinfurt und Landshut, und dass nicht ohne Grund.

Vielleicht ist die Industrie auch nicht ohne Grund nahe den KKW? Vielleicht ist Bayern in Zukunft einfach kein guter Industriestandort mehr?

 

vor 21 Minuten von MCThomas0215:

Es ist eben ein systemimmanenter Nachteil von Erneuerbaren dass sie nicht überall gleich gut vorhanden sind. Man kann gegen so etwas argumentieren wie du, es gibt aber nun einmal die Macht des Faktischen.

Wenn ich nur auf den Ertrag schaue, dann könnte ich auch sagen: Wir bauen nur in Patagonien Windräder, und dann ein großes transatlantisches Stromnetz bis Deutschland, dann kostet der Strom nur zB 2ct/kWh, aber wir haben 5€/kWh Netzentgelte. Ist natürlich übertrieben, aber ein neues Windrad in Bayern mit nur 70% des Ertrags eines Windrads in Flensburg kann möglicherweise trotzdem ökonomischer sein weil man Netzausbau spart und mehr gesicherte Leistung hat (irgendwo ist immer Wind) wenn nicht alle in der gleichen Region stehen.

vor 2 Stunden von reko:

Abgesehen davon, dass die meisten Stromkunden keine Solaranlage zum gegenrechnen haben, bedeuten "Strompreiszonen" dass Windstromerzeuger in Norddeutschland und Solarstromerzeuger in Bayern weniger für ihren Strom bekommen (wenn sie aus der Preisgarantie fallen).

Das wäre dann die Konsequenz, ja. Zumindest wenn es lokal in Norddeutschland dann ein EEG Überangebot gibt.

 

  Aktuell ist der deutsche Strommarkt so gestaltet, dass es vollkommen egal ist, wo genau man einspeist. Das führt dazu, dass der Betreiber die WKA dort hin stellen kann, wo es am billigsten ist und viel Ertrag ist und keine Rücksicht auf vorhandene Netze nimmt. Das müsste meiner Meinung nach eingepreist werden, zB indem jede Region unterschiedliche "Vergütungssätze" für PV/WKA-Strom bekommt, zB Bayern 1ct/kWh mehr für Windstrom und Berlin 1ct/kWh mehr für Solar. Außerdem sollte es einen Unterschied machen, ob man in das Nieder-/Mittel- oder ins Hochspannungsnetz einspeist.

 

Idealerweise würden auch die Netzentgelte dynamisch werden - quasi eine Art Maut für das benutzen. Wenn man in Bayern Strom in Flensburg einkauft zahlt man mehr als wenn man ihn von der PV des Nachbarn bezieht.

 

Das aktuelle System ist auf jeden Fall nicht optimal, weil der Netzausbau marktwirtschaftlich komplett entkoppelt von der Standortwahl neuer EEG-Anlagen ist.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 3 Stunden von slowandsteady:

(irgendwo ist immer Wind) wenn nicht alle in der gleichen Region stehen.

Wenn du darauf baust, dann brauchst du ein ausreichend starkes Stromnetz zwischen den Regionen und dann kann man darüber auch regulär Strom transportieren. Das Netz wird nicht billiger wenn man es nur einen Tag im Jahr nutzt.

 

Es stimmt auch nicht. Richtig ist: "Irgenwo ist fast immer Wind" und für das fast braucht man dann wieder eine Lösung.

 

vor 3 Stunden von slowandsteady:

Das müsste meiner Meinung nach eingepreist werden, zB indem jede Region unterschiedliche "Vergütungssätze" für PV/WKA-Strom bekommt

Der Stromtransport müßte realistisch berechnet werden. Es darf nicht sein, dass jemand seinen Strom für München in Flensburg einkauft und dafür genauso viel Transport bezahlt wie von einen Kraftwerk in München.

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Inflation
· bearbeitet von Inflation
3 hours ago, slowandsteady said:

Vielleicht ist die Industrie auch nicht ohne Grund nahe den KKW? Vielleicht ist Bayern in Zukunft einfach kein guter Industriestandort mehr?

 

Wenn ich nur auf den Ertrag schaue, dann könnte ich auch sagen: Wir bauen nur in Patagonien Windräder, und dann ein großes transatlantisches Stromnetz bis Deutschland, dann kostet der Strom nur zB 2ct/kWh, aber wir haben 5€/kWh Netzentgelte. Ist natürlich übertrieben, aber ein neues Windrad in Bayern mit nur 70% des Ertrags eines Windrads in Flensburg kann möglicherweise trotzdem ökonomischer sein weil man Netzausbau spart und mehr gesicherte Leistung hat (irgendwo ist immer Wind) 

Der Stromtransport über überirdische Stromtrassen wäre verhältnismäßig günstig. Innerdeutsch käme man da sogar mit 1-2 Cent pro kWh mit ein paar GW hin mehr potentielle Leistung von Nord nach Süd gut hin, also ein paar KKW oder einige Windkrafträder.

 

Da aber an allen Ecken und Enden gegen die Stromtrassen protestiert wird, aber trotzdem ein gewisser Netzausbau erfolgt/erfolgen muss, reden wir bei Kabeln in dieser Länge um den Faktor 8-10. Das wissen aber viele die protestieren gar nicht oder wollen es nicht wissen, dass Netzentgelte dann schnell Mal bei +15Cent/kWh sind nur aufgrund dieser Entscheidung ein paar Nord -Süd Trassen nicht zu wollen. 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 33 Minuten von Inflation:

Der Stromtransport über überirdische Stromtrassen wäre verhältnismäßig günstig.

Das glaube ich nicht. Freileitungen brauchen einen sehr viel breiteren Schutzstreifen. Die Eigentümer dieser Grundstücke müssen enteignet und entschädigt werden. Freileitungen haben auch höhere Betriebskosten (Kontrollen, Bäume kleinhalten, Eis-, Sturmschäden).

Eine 1 GW HGÜ Nord/Süd-Leitung hilft nicht viel, wir bräuchten 20 davon.

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Inflation
2 hours ago, reko said:

Das glaube ich nicht. Freileitungen brauchen einen sehr viel breiteren Schutzstreifen. Die Eigentümer dieser Grundstücke müssen enteignet und entschädigt werden. Freileitungen haben auch höhere Betriebskosten (Kontrollen, Bäume kleinhalten, Eis-, Sturmschäden).

Eine 1 GW HGÜ Nord/Süd-Leitung hilft nicht viel, wir bräuchten 20 davon.

Siehe hier https://www.50hertz.com/de/Netz/Netzausbau/LeitlinienderPlanung/FreileitungundKabel und Broschüren. Schutzstreifen der Freileitung doppelt so breit. Habe ich gar nicht angesprochen, aber gut pauschal widersprechen ist gerade im Trend. Dann viel mehr Schwierigkeiten mit Kabeln in der 220 kV/380 kV Ebene laut Broschüre und damit höhere Ausfallzeiten und Kosten. Verluste von Kabeln mal auf 200-300 km hochgerechnet sind deutlich höher und offensichtlich tun Verluste mit steigendem Strompreis immer mehr weh.

 

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Anja Terchova
Am 27.9.2022 um 21:01 von fancY:

Durch den Preisanstieg der Brennstoffe sieht man auch gut wer in Europa alles den Ausbau der Erneuerbaren verschlafen hat:

strompreis-gebotszonen-europa-preise-ver

 

https://energiewinde.orsted.de/energiepolitik/strompreis-deutschland-aufteilung-gebotszonen


Das zeigt eher wie in Deutschland abgezockt wird!

Denn obwohl die Börsenpreise in Deutschland nur im Mittelfeld sind, sind die Endkundenpreise, zumindest für Privathaushalte und Kleinunternehmen in der Spitzenklasse! Frankreich, Schweiz, Österreich, Tschechien, Ungarn, etc. haben trotzdem billigere Endkundenkreise!

Und man muss sagen das Norwegen und Schweden viel mehr Wasserkraftpotenial haben, Polen, Spanien und Portugal nicht wirklich viel Industrie haben. Unter den Europäischen Industrienationen hat Deutschland eh die niedrigsten Grosshandelspreise.

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slowandsteady

Vom einem "Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft & Klimaschutz":

 

image.thumb.png.c348f22baacf689835820067b85defad.png

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YingYang

18 Cent Obergrenze?! Da werden einige PV-Anlagen noch mehr Einspeisevergütung bekommen.
Ich erwarte aber, dass Privatpersonen nicht betroffen sein werden.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 6 Minuten von YingYang:

18 Cent Obergrenze?! Da werden einige PV-Anlagen noch mehr Einspeisevergütung bekommen.
Ich erwarte aber, dass Privatpersonen nicht betroffen sein werden.

Ich denke es wird sich nur für die direktvermarkteten Anlagen auswirken. Und da ist 18ct/kWh meiner Meinung nach mehr als fair, Direktvermarkter sind ja hauptsächlich Großanlagen. Die Frage ist nur, ob das für den Bestand rückwirkend juristisch durchsetzbar ist, ich erwarte, dass es da Klagen geben wird.

 

Für Punkt 3) bin ich mir nicht sicher wie viel das bringen wird - Unternehmen im Energiebereich hatten ja Anfang/Mitte 2020 hohe Verluste, als zB der Ölpreis sogar ins negative sank. Und wie besteuert man internationale Öl-Unternehmen?

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lowcut
vor 17 Stunden von Anja Terchova:


Und man muss sagen das Norwegen und Schweden viel mehr Wasserkraftpotenial haben, Polen, Spanien und Portugal nicht wirklich viel Industrie haben. Unter den Europäischen Industrienationen hat Deutschland eh die niedrigsten Grosshandelspreise.

Industrie ist kein Merkmal für hohen Energiebedarf.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 29.9.2022 um 12:30 von MCThomas0215:

Also im Vergleich zum Potential (Potential -> Möglichkeit Energie zu generieren-> Energie~ 1/2 mv^2-> Windgeschwindigkeit):

image.thumb.png.8321575af310a9e34020916474d5a686.png

 

Und was sagt uns jetzt deine Propaganda?

Was ist denn das für eine schräge Karte?

 

Hier mal die vom DWD für 80m Höhe:

 

image.thumb.png.c80ad3472a01e8ac3eb0560e8b36ad48.png

 

Quelle: Wetter und Klima - Deutscher Wetterdienst - Leistungen - Windkarten zur mittleren Windgeschwindigkeit (dwd.de)

 

Für eine moderne WKA muss man aber die mittlere Windgeschwindigkeit noch auf die Nabenhöhe umrechnen, die z.B. typischerweise eher bei 160m ist, im Binnenland ggf auch noch höher.

 

Dort weht der Wind erheblich stärker (und gleichmäßiger)

 

Übrigens ist das Verhältnis von Energieertrag zu Windgeschwindigkeit nicht quadratisch, sondern kubisch.

 

Ein bestimmtes Volumen Luft hat zwar eine quadratisch mit der Geschwndigkeit skalierende kinetische Energie, aber bei doppelter Geschwindigkeit strömen auch noch zusätzlich doppelt soviele  dieser Luftvolumina während einer gegeben Zeit durch die Roterfläche.

 

also gilt: E ~ v³

 

In Brandenburg und Sachsen-Anhalt stehen jede Menge WKA und die funktionieren auch dort.

 

MfG

 

vor 2 Stunden von YingYang:

18 Cent Obergrenze?! Da werden einige PV-Anlagen noch mehr Einspeisevergütung bekommen.
Ich erwarte aber, dass Privatpersonen nicht betroffen sein werden.

Man kann davon ausgehen, dass das nationale Gesetz so ausgestattet wird, dass feste EEG Vergütungen nicht betroffen sind. Das wäre ja auch kein "Übergewinn".

 

Für manche Biogasanlagen in der Direktvermarktung kann das aber evtl. knapp werden, muss man mal schauen.

vor 18 Stunden von Anja Terchova:


Das zeigt eher wie in Deutschland abgezockt wird!

Denn obwohl die Börsenpreise in Deutschland nur im Mittelfeld sind, sind die Endkundenpreise, zumindest für Privathaushalte und Kleinunternehmen in der Spitzenklasse! Frankreich, Schweiz, Österreich, Tschechien, Ungarn, etc. haben trotzdem billigere Endkundenkreise!

"Abzocke" ist so ein starkes Wort.

 

in Frankreich wird EdF vom Staat gezwungen, den Strom billig abzugeben. Deshalb hatten die jetzt auch 20 Milliarden Euro Verlust im Quartal und wurden kompklett evrstatalicht. das heißtd er französische Staat buttert da vermutlich 100 Milliarden Euro rein (die Kosten für die Kernenergie nicht gerechnet, EdF hat z.B. praktisch keine Rücklagen für den Rückbau der AKW gebildet)

 

Hälst Du das wirklich für klüger, dass die Steuerzahler den Stromverbrauch bezahlen sollen und nicht stattdessen die Stromverbraucher?

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Cepha
Am 29.9.2022 um 14:06 von MCThomas0215:

Es ist eben ein systemimmanenter Nachteil von Erneuerbaren dass sie nicht überall gleich gut vorhanden sind. Man kann gegen so etwas argumentieren wie du, es gibt aber nun einmal die Macht des Faktischen. Man sieht ja dann schnell den Übergang in persönlichen Beleidigung oder Propaganda.

 

Deswegen ist ein Vergleich der Gestehungskosten von Erneuerbaren völlig sinnlos. Die KKW in z.B. in Bayern sind in den Industriezentren Schweinfurt und Landshut, und dass nicht ohne Grund.

 

Wer eben Erneuerbare ausbauen will, der muss eben auch sagen dass er die Netze dafür verändert werden müssen. Das sind dann direkte Kosten für Erneuerbare, da wir bereits eine funktionierende Stromversorgung haben.

Unsere Stromversorgung funktioniert eben nicht dauerhaft, sonst müsste man sie ja nicht umbauen.

 

Kohle ist endlich und zerstört durchs CO2 die Lebensgrundlagen auf den Planeten

Gas ist endlich, erzeugt ebenfalls CO2 und wir sind von Importen abhängig.

AKW fliegen immer mal wieder in die Luft und sind als Neubau mittlerweile extrem teuer

 

Es hat also sehr gute Gründe, warum man das System umbaut.

 

Eine Stromversorgung aus Solar- und Windenergie ist recht preiswert möglich (definitiv billiger als jetzt) und wird nach heutigem Stand sowohl in 30 Jahren funktionieren als auch in 300 Jahren.

 

sollten wir in 100 Jahren plötzlich wider Erwarten sehr billige Fusionskraftwerke haben und die Abwärme kein Problem sein, dann bauen wir's halt nochmal um. Aber 100 Jahre auf Fusion warten ist auch keine Option.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 29.9.2022 um 18:12 von reko:

Das glaube ich nicht. Freileitungen brauchen einen sehr viel breiteren Schutzstreifen. Die Eigentümer dieser Grundstücke müssen enteignet und entschädigt werden. Freileitungen haben auch höhere Betriebskosten (Kontrollen, Bäume kleinhalten, Eis-, Sturmschäden).

Eine 1 GW HGÜ Nord/Süd-Leitung hilft nicht viel, wir bräuchten 20 davon.

Erdkabel bringen einige Probleme mit sich.

 

- Sie brauchen ziemlich breite Schneisen ganz ohne höhere Pflanzen (starke Wurzeln müssen dauerhaft entfernt werden), während die Flächen unter Freileitungen niedrig bewachsen bleiben können und zu Biotoptrassen umgebaut werden (können).

- Sie kosten ca. das 6-10-fache(!)

- Die Lebensdauer ist nur halb so lange

- Die Wartungszeiten bei Ausfällen sind um Faktor 5-100 größer

- Bei Drehstrom ist idR  zusätzliche Blindstromkompensation notwendig

- Sie tragen erhebliche Wärme in den Boden ein

 

(ob die Gas-Isolatoren klimaschädlich sind weiß ich grad nicht)

 

Vorteile:

 

- man sieht sie nicht (aber die Schneisen sehr wohl)

- Unwetter macht ihnen nichts aus.

- der ohmsche Widerstand ist etwas geringer

Am 29.9.2022 um 14:25 von slowandsteady:

 

 

Wenn ich nur auf den Ertrag schaue, dann könnte ich auch sagen: Wir bauen nur in Patagonien Windräder, und dann ein großes transatlantisches Stromnetz bis Deutschland, dann kostet der Strom nur zB 2ct/kWh, aber wir haben 5€/kWh Netzentgelte. Ist natürlich übertrieben, aber ein neues Windrad in Bayern mit nur 70% des Ertrags eines Windrads in Flensburg kann möglicherweise trotzdem ökonomischer sein weil man Netzausbau spart und mehr gesicherte Leistung hat (irgendwo ist immer Wind) wenn nicht alle in der gleichen Region stehen.

Das wäre dann die Konsequenz, ja. Zumindest wenn es lokal in Norddeutschland dann ein EEG Überangebot gibt.

Tatsächlich gabs dazu vor einigen Jahren eine umfangreiche technische Analyse für Deutschland, mir fällt grad nur nicht mehr ein von wem.

 

Ergebnis damals war, dass sich das wenig gibt, Standortoptimaler Ausbau oder Netzoptimaler Ausbau.

 

Heute sind die Netze teurer und die Stromerzeugung für Wind und Solar billiger, da nehme ich an, dass es heute sinnvoller ist, Wind und Solar Deutschlandweit zu verteilen. Das macht auch aus gesellschaftlichen Gründen viel Sinn. Inwieweit die heute billigeren Speicher das Ergebnis verändern kann (selbst ;-) ) ich nicht aufm Bierdeckel abschätzen. Auf alle Fälle kann es die Ergebnisse nur verbessern von beiden Optionen.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 29.9.2022 um 14:06 von MCThomas0215:

 

 

Deswegen ist ein Vergleich der Gestehungskosten von Erneuerbaren völlig sinnlos. Die KKW in z.B. in Bayern sind in den Industriezentren Schweinfurt und Landshut, und dass nicht ohne Grund.

 

 

Wusste noch garnicht, dass meine alte Heimat (Landshut) ein Zentrum der deutschen Industrie ist.

 

Tatsächlich wurden Isar 1 und 2 dort gebaut, wo der Versuchsreaktor Niederaichbach schon stand. (der genau 18 Tage in Betrieb war und in der Zeit 1600 Tonnen radioaktiven Abfall erzeugte)

 

Warum man Niederaichbach damals aus Standort für einen Versuchsreaktor auswählte weiß ich nicht. Ich würde extrem stark davon ausgehen, dass es vor allem politische Gründe dafür gab.

 

Mit dem lokalen Strombedarf hatte das alles eher nichts zu tun.

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magicw
vor 14 Minuten von Cepha:
Am 29.9.2022 um 14:06 von MCThomas0215:

 

Wusste noch garnicht, dass meine alte Heimat (Landshut) ein Zentrum der deutschen Industrie ist.

naja, Entfernung (Luftlinie) Regensburg 50km, Ingolstadt 70km, München 70km, Dingolfing (BMW m.W.) gleich nebenan.

Der standort scheint mir recht zentral, um auf kurzem Wege einige Industriegebiete zu versorgen.

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von Cepha:

Erdkabel bringen einige Probleme mit sich.

 

- Sie brauchen ziemlich breite Schneisen ganz ohne höhere Pflanzen (starke Wurzeln müssen dauerhaft entfernt werden), während die Flächen unter Freileitungen niedrig bewachsen bleiben können und zu Biotoptrassen umgebaut werden (können).

- Sie kosten ca. das 6-10-fache(!)

- Die Lebensdauer ist nur halb so lange

- Die Wartungszeiten bei Ausfällen sind um Faktor 5-100 größer

- Bei Drehstrom ist idR  zusätzliche Blindstromkompensation notwendig

- Sie tragen erhebliche Wärme in den Boden ein

Es dürfen keine tiefwurzelnde Bäume gepflanzt werden (eingeschränkte Baumarten). Das Niederhalten der Bäume und Eiszapfen entfernen bei Freileitungen ist aufwendiger.

Erdkabel haben höhere Baukosten erfordern aber weniger Fläche d.h. auch weniger Aufwand/Kosten/Zeit für Enteignung und Entschädigung.

Wechselstrom braucht immer in regelmäßigen Abständen eine Blindstromkompensation. Bei Höchstspannungsfreileitungen gibt es Koronaentladunge0n.

Eine Wartung ist nicht nötig. Eine Reparatur bei Fremdeinwirkung dauert länger ist aber seltener nötig.

Die Freileitungen heizen die Luft auf - ok merkt man nicht so.

Die Bodenerwärmung wirkt wie in einen Gewächshaus, Die Vegetationsperiode ist länger. Auf trockenen Böden überwiegt aber das Austrocknen der Böden.

Für HGÜ sind Erdkabel Standard. Auch für die Hausanschlüsse wurden früher Freileitungen und  jetzt Erdkabel genutzt.

 

Es kommt darauf an wie wertvoll/teuer der Boden ist. Bei dichter Besiedlung ist das Erdkabel im Vorteil.

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MCThomas0215
vor einer Stunde von Cepha:

Unsere Stromversorgung funktioniert eben nicht dauerhaft, sonst müsste man sie ja nicht umbauen.

Nein, uns Deutschen folgt eben keiner auf diesem Weg. Alle andern wollen eben ihre Wirtschaft nicht ruinieren.

 

Schau mal, wir haben jetzt ~500Mrd€ in erneuerbaren investiert und wie sieht unser Energiemix von gestern aus?

grafik.png.0af0d983b7dade54480d8b98c92b82c1.png

 

Ohne Gas keine Energiewende, und was das nach Nordstream heist kannst du dir ausmalen. Hier zum Nachlesen.

 

 

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MCThomas0215
· bearbeitet von MCThomas0215
vor 2 Stunden von Cepha:

Was ist denn das für eine schräge Karte?

Ich sehe keine großen Unterschiede. Deine Karte zeigt halt die Mikrozonen mit auf.

Aber wie sollen ein paar Quadratkilometer ein ganzes Bundesland versorgen?

Für Bayern sehe ich nur Gebiete im Bayrischen Wald, Alpen und Fichtelgebirge. Und dass sind meist die Hanglagen, sollen wir also den Arber mit Windrädern vollpflastern? Dass passiert aus guten Gründen nicht.

 

Und genau deswegen sind die Windkraftzahlen für Brandenburg und Sachsen-Anhalt besser. Warum sind sie z.B. in Thüringen oder Sachsen ähnlich niedrig?

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reko
· bearbeitet von reko
vor 10 Minuten von MCThomas0215:

Für Bayern sehe ich nur Gebiete im Bayrischen Wald, Alpen und Fichtelgebirge.

Vieles davon in Naturschutzgebieten. Bayern kann aber alle Gipfelkreuze durch Windräder ersetzen. Das Verlegen der Stromleitungen im Hochgebirge ist aber nicht so toll.

Der Wind ist auf den höchsten Erhebungen und nicht in den Tälern.

In der Oberpfalz an der A3 sieht man sehr viele Windräder.

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MCThomas0215
· bearbeitet von MCThomas0215
vor 2 Stunden von Cepha:

in Frankreich wird EdF vom Staat gezwungen, den Strom billig abzugeben. Deshalb hatten die jetzt auch 20 Milliarden Euro Verlust im Quartal und wurden kompklett evrstatalicht. das heißtd er französische Staat buttert da vermutlich 100 Milliarden Euro rein (die Kosten für die Kernenergie nicht gerechnet, EdF hat z.B. praktisch keine Rücklagen für den Rückbau der AKW gebildet)

 

Hälst Du das wirklich für klüger, dass die Steuerzahler den Stromverbrauch bezahlen sollen und nicht stattdessen die Stromverbraucher?

Frankreich hat AKW und Grundlast, d.h. der Börsenpreis als Grenzkostenpreis trifft nur auf einen geringen Verbrauchanteil zu. Das ist bei uns anders.

Auserdem wird ein Staatskonzern nie Rücklagen anlegen

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Anja Terchova
vor 6 Stunden von Cepha:

"Abzocke" ist so ein starkes Wort.

 

in Frankreich wird EdF vom Staat gezwungen, den Strom billig abzugeben. Deshalb hatten die jetzt auch 20 Milliarden Euro Verlust im Quartal und wurden kompklett evrstatalicht. das heißtd er französische Staat buttert da vermutlich 100 Milliarden Euro rein (die Kosten für die Kernenergie nicht gerechnet, EdF hat z.B. praktisch keine Rücklagen für den Rückbau der AKW gebildet)

 

Hälst Du das wirklich für klüger, dass die Steuerzahler den Stromverbrauch bezahlen sollen und nicht stattdessen die Stromverbraucher?

 

Ja!

Privaten Spitzenverdienern mit sechsstelligem Einkommen tut es nicht weh wenn sie etwas mehr Steuern zahlen müssen. Dann sinkt eben ihre Sparquote von 40% auf 30%, aber sie müssen trotzdem auf nichts verzichten.

Oder auch die Exportindustrie die vom schwachen Euro provitiert kann man ruhig etwas stäker belasten.

Aber für eine 1.600 Netto Durschnittsverdiener oder z.B. Kleinunternehmen wie eine Bäckerei oder ein Sonnenstudio ist es absolut Existenzgefährdend wenn sie statt im internationalen Vergleich eh schon teueren 29 ct/KWh plötzlich wucherhafte 55 ct/KWh zahlen müssten.

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Arztsohn
vor 6 Stunden von Anja Terchova:

 

Ja!

Privaten Spitzenverdienern mit sechsstelligem Einkommen tut es nicht weh wenn sie etwas mehr Steuern zahlen müssen. Dann sinkt eben ihre Sparquote von 40% auf 30%, aber sie müssen trotzdem auf nichts verzichten.

Oder auch die Exportindustrie die vom schwachen Euro provitiert kann man ruhig etwas stäker belasten.

Aber für eine 1.600 Netto Durschnittsverdiener oder z.B. Kleinunternehmen wie eine Bäckerei oder ein Sonnenstudio ist es absolut Existenzgefährdend wenn sie statt im internationalen Vergleich eh schon teueren 29 ct/KWh plötzlich wucherhafte 55 ct/KWh zahlen müssten.

Warum schwadronierst du hier in jedem Thread vom „1600€ netto Durchschnittsverdiener“? 

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Ramstein
vor 6 Stunden von Anja Terchova:

Oder auch die Exportindustrie die vom schwachen Euro provitiert kann man ruhig etwas stäker belasten.

Genau. Den im Vergleich zu USA 10fachen und im Vergleich zu Asien doppelten Energiepreis zahlt die Exportindustrie auch gerne. Da kann man locker noch was draufsatteln. Ich halte viele deiner Äußerungen für die Manifestation fundamentaler Bildungslücken.

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fancY
vor 14 Stunden von Cepha:

Unsere Stromversorgung funktioniert eben nicht dauerhaft, sonst müsste man sie ja nicht umbauen.

 

Kohle ist endlich und zerstört durchs CO2 die Lebensgrundlagen auf den Planeten

Gas ist endlich, erzeugt ebenfalls CO2 und wir sind von Importen abhängig.

AKW fliegen immer mal wieder in die Luft und sind als Neubau mittlerweile extrem teuer

 

Es hat also sehr gute Gründe, warum man das System umbaut.

 

Eine Stromversorgung aus Solar- und Windenergie ist recht preiswert möglich (definitiv billiger als jetzt) und wird nach heutigem Stand sowohl in 30 Jahren funktionieren als auch in 300 Jahren.

+1

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