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Cepha

Meinungen zu meiner "Strategie" für die Altersvorsorge

Empfohlene Beiträge

Cepha
· bearbeitet von Cepha

Hallo zusammen,

 

meine Frage ist sicherlich eher banal, ich möchte dennoch gerne die Schwarmintelligenz nutzen, um Anregungen zu erhalten oder ggf Fehler korrigieren zu können die mir nicht aufgefallen sind, von Leuten, die das gerne tun wollen.

 

Lebensweg:

Habe erst mit 30 das "richtige Arbeiten" begonnen, war davor freiwillig länger dienender Soldat, hab mich durch 1 1/2 Studiums geschlagen und war ca. 2 Jahre auf Reise bzw hinten raus dann auf Arbeitssuche.

Bruttoverdienst nun 74k€ pro Jahr, SK1. Nennenswert mehr wird es nicht mehr, eher etwas weniger, weil ich meine Stunden reduzieren möchte

Mein Fixkosten für Wohnen, GEZ, Strom, Telekommunikation, Versicherungen & Co sind mit 700 Euro/Monat überschaubar. Ich habe zwar eine Partnerin, wohne aber alleine und will das auch nicht ändern.

 

Mit 67 werde ich nach aktueller Prognose so bei 50-60 Rentenpunkte landen, WENN alles gut läuft so wie geplant und ich nicht mehr voll durcharbeite, sondern mir weniger Wochenstunden und vielleicht auch mal etwas Auszeiten gönne. Sollte ich mal deutlich weniger verdienen, muss man eh alles neu denken, jetzt ist es erstmal so wie es ist.

 

Ich zahle monatlich 177€ in eine Entgeltumwandlung ein (ich 212€, AG übernimmt 35€), Mindestzins bei Vertragsabschluss 2,25%.

Errechneter realer Mindestzins brutto ist aber 1,48%, am Ende sollen mindestens 120k€ stehen (vor Steuer) oder eben eine monatliche Rente.

Da ich die künftige Besteuerung nicht kenne und unter Berücksichtigung der durch die PRV verlorenen ca 2RP schätze ich auf einen Nettonutzen von 200-250€ pro Monat aus dieser Versicherung. Auch netto ist die Rendite nicht gut (und natürlich stark abhängig von der Lebenserwartung)

 

Meine derzeitige Sparquote beträgt 1000€/Monat.

 

Aufgeteilt ist das in

 

50% = 500€ ETF

40% = 400€ Tagesgeld (+ggf Überschüsse)

10% = ca. 100€ phys. Gold (Platin)

 

[edit: mache ich mittlerweile etwas anders]

 

Ich bin mittlerweile 42 und verfolge folgende Ziele:

 

1. Wohlfühlgeld

2. Altersvorsorge

(3. Krisenvorsorge)

 

[edit:

neben den Wohlfühlgeld in Cahs auf dem Tagesgeld gibt es die Altersvorsorge aus Sparplan-ETF und der bAV und der gestzlichen Rente und dann habe ich noch ein 2. Depot im heute 6-stelligen Bereich, das aus Aktien-ETF, Cash und Gold besteht. Wofür das Geld mal gut sein soll weiß ich heute noch nicht]

 

Wohlfühlgeld ist bei mir Tagesgeld. Derzeit habe ich darauf 65k€, mittelfristig möchte ich da 100k€ herum haben plus ggf Inflationsausgleich Dieses Geld darf in Teilen aber auch für (ungeplanten) Konsum dienen (mal ein Auto kaufen, eine Weltreise, evtl EK für eine Immobilie, ist zwar nicht geplant, will ich aber nicht zu 100% ausschließen, usw...) und soll ggf auch als stabilisierende Komponente zum Depot dienen.

 

Altersvorsorge soll mein ETF Depot werden,...

 

[edit: die Summen haben sich mittlerweile deutlich geändert]

 

Ich möchte derzeit USA und Japan nicht soo stark gewichten und habe klar erkennbar einen Bias auf den Heimatmarkt. Hier unterliege ich vermutlich dem verbreiteten psychologischen Irrtum, dem Heimatmarkt mehr zuzutrauen als dem Rest der Welt.

 

Ich habe überlegt ob ich noch einen ETF auf emerging markets dazu fügen soll, quasi um "nichts zu verpassen".

 

Das wäre dann wohl 40% world, 20% DAX, 20% Europe small caps und 20% EM

 

[edit: nach den anfänglichen herumprobiereren bin ich bei 50% world, 25% Europa und 25% EM gelandet)

 

Meinungen dazu?

 

Mehr als 4 erscheint mir bei meinen überschaubaren Summen zu kleinteilig und eine Raketenwissenschaft will ich auch nicht draus machen.

 

Habe ich bei irgendeinem Fonds was übersehen? Die sind alle thesaurierend, im Nachhinein betrachtet wäre ausschüttend vermutlich schlauer gewesen.

 

Meine Mindesterwartung ist, dass der Fonds bei 6k€ Einzahlung pro Jahr und Durchschnittsrendite von 3% nach Steuern in 25 Jahren auf 219k€ anwächst und dass ich daraus dann ab da dauerhaft bis zum Lebensende mit 100 dann 800€/Monat entnehmen kann als Ergänzung zu meiner gesetzlichen Rente (alle Zahlen nicht inflationsbereinigt)

 

ich versuche garnicht erst den Markt zu schlagen.

 

Ich habe über 20 Jahre ein bissl Erfahrungen mit Aktien und vor allem aktiven Fonds, ich hab 1997 angefangen, wurde Ende 1999 gierig mit dem neuen Markt, hab den Absturz mitgenommen und auch lange ausgehockt (hat bei Tec Werten trotzem nicht so viel gebracht) und den Boom ab 2010 leider weitgehend verpasst. Hatte nur einen kleinen aktiven Fonds und dessen Leistung war im Vergleich zum Markt eher lausig.

 

ich will eine Sorglos Lösung und mich nicht groß kümmern. Mit einfach in Ruhe lassen kann ich mich vermutlich anfreunden. Ich habe auch nicht vor großartig was zu balancen, nur die aktuellen aktiven Fonds will ich demnächst mal umschichten.

 

Gold (selten Platin) kaufe ich 1x im Jahr. Das hat nur den Zweck für absolute Notfälle zu dienen, ansonsten versuche ich es zu vererben.

 

[edit: ich hab das jetzt in mein 2. Depot integriert, für das Zielallokation 60% ETF, 30% Cash und 10% Gold ist, teilweise physisch, teilweise xetra)

 

Derzeit überlege ich noch, für meine lange Zeit der Ausbildung vor dem Arbeitsbeginn Beiträge in die GKV nachzuzahlen. Ich erhoffe mir davon mehr Beitragsjahre und die Rente ist derzeit auch besser verzinst als mit 0%. Ich hoffe einfach mal, dass ich länger leben werde als der Schnitt. Meinungen dazu?

 

Ich würde mich auch über Ideen freuen, wie man das Tagesgeld evtl nutzen kan zumindest einen Teil der Inflationsverluste zu kompensieren. Es muss nicht zu 100% super liquide sein, aber auch nicht für 6 Monate gebunden.

 

MfG

 

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chirlu

Joa, kann man alles so machen, könnte man auch ganz anders machen. ;)

 

Zur Nachzahlung von Rentenbeiträgen hatten wir gerade einen Thread. Es ging in erster Linie um das Verfahren, aber einige Meinungen zur Sinnhaftigkeit wurden auch geäußert:

 

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vn5p7aw58aw357pw

Warum dieser absolut exorbitante Bias auf Europa/Deutschland? Siehs mal so: Wenn es hier wirtschaftlich bergab geht, bist du mit magerer entwickelnder Rente, absteigendem Umfeld und dem Portfolio definitv dreifach gekniffen.

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hattifnatt
vor 3 Minuten von vn5p7aw58aw357pw:

Warum dieser absolut exorbitante Bias auf Europa/Deutschland?

Sehe ich genauso. EM zum Ausgleich wäre das Mindeste; oder einfach ein FTSE All World.

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Cepha

Da ich gesünder leber als der Durchschnitt ist mein Erwartungswert ein überdurchschnittlich langes Leben. Mein Hauptnachteil laut Statistik ist, dass ich ein Mann bin.

 

Wenn es nicht so kommt ärgern sich meine Erben, weil sie nichts von der GRV bekommen, das Risiko bin ich bereit einzugehen.

 

Wenn ich länger lebe ist das zu meinem Vorteil. Ich kann mir auch vorstellen, dass mich im hohen Alter regelmäßige Zahlungen vom Staat beruhigen.

 

Daher erscheint mir das attraktiv. Ob das jetzt zum durchschnittliche Rendite bei 1,5% liegt oder bei 3% weiß heute eh noch keiner, ich kann mit beiden Varianten leben.

 

Ich hatte den Thread auch gelesen, meinen Verständnis nach habe ich keinen Schaden, wenn ich für meine Zeiten zwischen dem 17 und dem 30sten Lebensjahr nachzahle, nur kleinbeträge für das 13. Lebenjahr wären kritisch. Wahrscheinlich werde ich dazu einen Rentenberater aufsuchen und mal meine Aufdröselung der beitragsfreien Zeiten mitbringen.

 

Was meint ihr zum ETF Portfolio.

 

ich lese hier immer das der MSCI world eine gute Diversifikation ist. In meinem ETF steckt 1/8tel des Anlagevolumens in 5 amerikanischen Technologieaktien. 8% steckt in Japan, das seit 30 Jahren keine nennenswerte Rendite mehr geliefert hat.

Ich fühle mich mit dem Index alleine nicht gut diversifiziert.

 

Der Forenklassiker aus meinem bisherigen Studium hier wäre für ein Weltdepot mit Europa und EM mischen, Europa hab ich ja sehr stark drin. Ich frage mich aber, ob ich in den EM wirklich so viel verpasse? Auch hier haben derzeit nur zwei chinesische Tec-Aktien einen Anteil von 1/6. Und wenn jetzt der nächste große  Boom für alle überraschend in Ecuador statt findet, dann hab ich davon 0,irgendwas % von 20% im Depot.  Da zuckt dann irgendwo die Nachkommastelle. Vielleicht kann ich das auch einfach verpassen, ohne mich zu ärgern? Ich hab schon ganz andere Sachen an der Börse verpasst.

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Cepha
vor 9 Minuten von vn5p7aw58aw357pw:

Warum dieser absolut exorbitante Bias auf Europa/Deutschland? Siehs mal so: Wenn es hier wirtschaftlich bergab geht, bist du mit magerer entwickelnder Rente, absteigendem Umfeld und dem Portfolio definitv dreifach gekniffen.

ich bin in den Denkstrukturen der Passivanleger halt immer noch Neuling.

 

Realistisch betrachtet glaube ich vermutlich immer noch besser als der Markt zu sein, ich glaube daran, dass Europa stärker gewichtet sein soll und ich glaube, dass Deutschland künftig bessere Chancen hat als Italien, Frankreich, Italien...

 

Von daher muss ich davon ausgehen, dass Du schlichtweg Recht hast und es klüger wäre, statt dem DAX den EM zu nehmen. Vielleicht brauche ich aber noch ein paar Jahre um das am eigenen Leib zu lernen. Den Blödsinn mit den aktiven Fonds habe ich auch über 20 Jahre lang gemacht und mich die weit überwiegenden Zeit darüber aufgeregt, ich lerne scheinbar eher langsam :-)

 

Was ich nicht möchte  ist den MSCI world alleinig oder ganz hoch gewichtet zu haben, weil ich dessen Gewichtung mit dem massiven Schwerpunkt auf US Tec Aktien und dem für mich erstaunlich hohen Anteil Japans nicht so mag. Man muss sich irgendwo auch wohl fühlen mit dem was man tut und ich fühle mich mit den geografisch näheren Märkten wohler.

 

Mein Arbeitsplatz ist auch nicht in der Industrie, die Korrelation von Einkommen zu Depotwert ist da also hoffentlich nicht so groß.

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HalloAktie

Ich denke, man kann das so laufen lassen. Ist doch alles ok.

 

Das einzige, was ich nicht verstehe: Wenn du bei dem Gehalt und den Fixkosten nur 1000 Euro/Monat sparst, wozu musst du dann davon noch 400 Euro/Monat "Wohlfühlgeld" ansparen? Sollte sich der "kleine Luxus" nicht locker aus dem übrigen Gehalt finanzieren lassen? Wenn ich zusätzlich noch Edelmetalle hätte, würde ich das Geld eher in die ETFs stecken. Aber wenn du gerne so viel verfügbar (und zinsfrei) haben willst: ok.

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Aktie

Respekt zur Sparrate!

 

Darum geht es zwar hier nicht direkt, aber schau dir bei Gelegenheit doch mal die Rendite deiner Entgeltumwandlung an. Der AG-Zuschuss kommt mir auf den ersten Blick zu niedrig vor als dass es eine positive Rendite abwerfen kann, da es doch einige Nachteile gibt. Das muss nicht heißen, dass es unsinnig ist, aber man muss sich eben der Vor- und Nachteile bewusst sein. Alternativ könnte man das aufs Minimum reduzieren und den freiwerdenden Betrag auch in die ETF stecken.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha

Danke für die Kommentare und Meinungen.

 

Ich wohne in einer ostdeutschen Stadt, daher komme ich mit Ausgaben von 2000€ im Monat sehr gut zurecht und fühle mich, vergleichen mit dem Umfeld, finanziell durchaus privilegiert (in München würde das anders aussehen)

 

Daraus ergibt sich aktuell und auch für die nähere Zukunft eine Sparrate in der Größenordnung von eben diesen 1000€/Monat (13. Monatsgehalt mal unberücksichtigt).

 

Wäre mehr sparen möglich? Ganz gewiss, es gibt sehr reichlich Sparpotential, wie die Seiten der Frugalisten zeigen. Die Frage für mich ist nur wozu? Ich sehe für mich keine realistische Perspektive, mein Abhängigkeit von einem Erwerbseinkommen in z.B. 15 Jahren dauerhaft zu verlieren statt vom Arbeitgeber von der Zinsentwicklung eines Depots abhängig zu machen. Das ist aber nicht mein Traum und dafür sind ja diese geplanten dauerhaften Sparquoten von 60%+ idR gedacht: https://frugalisten.de/rechner/

 

Was ich hingegen anstrebe ist diese 2000€/Monat Inflationsbereinigt dauerhaft zur Verfügung zu haben. Bei 1,5% Inflation im Jahr lande ich zu Rentenbeginn dann bei grob 3000€/Jahr.

Wenn es mir die Anlagen ermöglichen sollten, dabei für die Zeit bis zur Möglichkeit in den gesetzlichen Renteneintritt meine Arbeitszeit zu reduzieren, mich unabhängiger von der Höhe des Lohns zu machen und auch mal eine längere Auszeiten nehmen zu können sage ich selbstverständlich nicht nein. Der erste Schritt soll sein, von 40h auf 35h zu gehen und das via Arbeitszeitkonto grob in 60 statt 30 freie Tage pro Jahr zu wandeln, das versuche ich mit dem AG für die folgenden Jahre zu verhandeln.

 

Bei 5.600€ Bruttolohn (x13) und den Nebeneffekten wie 75€ Zulagen (x12) und dafür -212€ PRV Abzug vom Brutto und -40€ VWL Abzug vom Netto ergeben sich aktuell Nettolöhne (ohne Berücksichtigung des 13. Gehalts) von 3.169€ (40h Woche), 2.811€ (35h Woche) oder 2.469€ (30h Woche)

Der Verlust an Rentenpunkten im Vergleich zur 40h Woche beträgt knapp -1/4 RP pro Jahr bei 35h und knapp -1/2 RP pro Jahr bei 40h, auch abhängig von meiner künftigen Lohnentwicklung in Relation zur durchschnittlichen (ost)deutschen Lohnentwicklung.

 

Ursprünglich wollte ich auf 30h gehen bei entsprechend 3/4 Bruttolohn und habe mir in dem Zuge aber "errechnet", dass mir zwar mein Nettolohn dann immer noch problemlos reicht, aber die Kombination aus deutlich reduziertem Sparbetrag und weniger Rentenpunkten keine attraktive Prognose für meine Rente ermöglicht.

Mit 35h pro Woche ist erscheint das aber machbar. (Die obigen Annahme für die künftige gesetzliche Rente mit basiert bereits auf den RP für die 35h Woche)

 

Unter diesen Annahmen habe ich zu Rentenbeginn einen Fehlbetrag von ca. 600-1000€/Monat nominal Rentenversicherungen vs. wunschbetrag.

 

Eben diesen Fehlbetrag soll dann in der Zukunft das ETF Depot ausgleichen.

 

Das "Wohlfühlgeld" auf dem Tagesgeld ist für mich psychologisch wertvoll. Ich fühle mich besser mit viel Geld auf dem Konto als ohne. Als Beispiel: Ich besitze kein Auto.

 

[edit: Wie das Leben so spilt habe ich mich nur wenige Monate später am Kauf eines PKW beteiligt. Die Summe war aber sehr überschaubar]

 

Das stört mich nicht, weil es eine ganz bewusste Entscheidung ist und ich das jederzeit ändern könnte, da ich mir jederzeit ein Auto in bar kaufen kann. Hätte ich aber kein Auto, weil mir dafür schlichtweg das Geld fehlen würde, wäre zwar mein Leben exakt dasselbe, ich wäre aber gewiss unzufriedener.

Dasselbe gilt für eine Immobilie. Die kann ich zwar nicht bar kaufen, aber ich hätte das Eigenkapital für eine. Fühlt sich besser an als nicht können.

 

Warum Eigenheim keine Rolle spielt ist in meinem Fall übrigens sehr einfach. Ich zahle für eine für mich gute 77m² Wohnung in der Stadt nur 420€ Kaltmiete im Monat (Altvertrag), also ca. 5k€ im Jahr.

 

Die Eigentumswohnungen, die mir gefallen liegen mit Kaufnebenkosten heute im Bereich um die 250-300k€. Die sind dann etwas hochwertiger, aber man orientiert sich beim Kauf ja tendenziell eher nach oben und ich würde dann so Sachen berücksichtigen wollen wie Lademöglichkeit für einen Elektro-PKW, eine Heizung die zur Dekarbonisierungsstrategie passt oder einen Aufzug, wenn das was für mehrere Jahrzehnte sein soll.

 

Aus Investorensicht betrachtet erscheint mir das bei den Bedingungen einfach nur als grober Unfug. Deshalb spielt eine Immobilie bei der Betrachtung der Altersvorsorge für mich aktuell keine Rolle. Sie ist denkbar, dann aber wohl eher unter dem Bereich Konsum einzuordnen.

---

Die Anmerkungen zur Rendite der Entgeltumwandluung sind korrekt. Versprochen sind im Vertrag noch 2,25% Mindestzins. Vermutlich aber nach Kosten.

 

Real werden brutto 212€ pro Monat eingezahlt und mindestens 119k€ nach 36 Jahren versprochen. Macht nach meiner Rechnung einen realen Zins von 1,48%.

 

Netto ist es weitaus komplexer. Ich kann da nur die beiden Szenarien mit bzw. ohne PRV vergleichen mit den jeweiligen Auswirkungen auf den aktuellen Nettolohn (ca. 85-90€/Monat weniger, abhängig vom Bruttolohn), den Auswirkungen auf die Rentenpunkte in der GRV (ca. 2RP weniger, abhängig vom künftigen Verlauf des Durchschnittsentgelts im Osten), dem Mindestversprechen der Versicherung (475€ brutto/Monat), der künftigen Steuer- und Abgabenlast für eben diese Renten und so lande ich ein einer Bandbreite um die 200-250€/Monat netto als zusätzliche Rente. Das aber in Preisen von in 25 Jahren.

 

Die Nettorendite über den gesamten Zeitraum ist nur dann höher als 1,5% (meine Annahme für die künftige Inflation), wenn ich mindestens 91 Jahre alt werde. :-/

 

Das ist aus Anlegersicht nur mäßig attraktiv, aber es ist besser als viele aktuellen "sicheren" Anlagen und es geht gleich vom Brutto weg und ist es schon seit jeher, so dass es psychologisch gesehen für mich keine gefühlten Kosten sind, weil ich's ja nie auf dem Konto hatte.

Dieses Invest ist außerdem eine kleine Absicherung "gegen" ein sehr langes Leben, wenngleich der Inflationsausgleich bei den Auszahlungen fehlt.

 

Die Summen sind aber sowieso überschaubar, es geht hier um grob 7-8% der geplanten Altersausgaben und um 3% des Nettolohns.

 

Zu Beginn meines Berufslebens und bis zum ersten Rentenbescheid dachte ich allerdings, das würde mir als Ergänzung zur gesetzlichen Rente dann schon reichen. Das sehe ich heute anders :-)

 

MfG

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Niklasschnick
Am 24.7.2020 um 22:44 von Cepha:

Was ich nicht möchte  ist den MSCI world alleinig oder ganz hoch gewichtet zu haben, weil ich dessen Gewichtung mit (...) dem für mich erstaunlich hohen Anteil Japans nicht so mag. Man muss sich irgendwo auch wohl fühlen mit dem was man tut und ich fühle mich mit den geografisch näheren Märkten wohler.

Welche Zahlen zu Japan hast du verwendet? Mir scheint sich der Japan-Anteil im MSCI World und der Anteil des japanischen BIP am BIP der entwickelten Länder nicht so sehr zu unterscheiden - Bei Marktkapitalisierung bin ich mir allerdings unsicher. Eine massive Übergewichtung von Deutschland ist meines Erachtens wesentlich riskanter, als zB den Japan-Anteil statt bei 6% (nach relativem BIP oder Marktkapitalisierung) im MSCI World bei 8% (momentan) zu haben.

Der Satz mit dem "Wohlfühlen" spricht für sich - es kann dir hier eben auch keiner sagen, womit du dich "wohlfühlst".

 

Aus solchen Diskussionen nehme ich für mich immer mit: Mach es lieber (richtig) passiv, du gehst die Gefahr ein, es nur zu verschlimmbessern.

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Moneycruncher
Am 24.7.2020 um 22:55 von HalloAktie:

wozu musst du dann davon noch 400 Euro/Monat "Wohlfühlgeld" ansparen?

Das "Wohlfühlgeld" ist ein schöner Begriff, sicherlich im WPF nicht besonders beliebt, insbesondere nicht mit den relativ hohen Einlagen. Wohlfühlgeld entzieht sich einer genauen Definition, ist sehr subjektiv und individuell. Trotzdem kann ich das Motiv und das, was mit "wohlfühlen" gemeint ist, nachvollziehen! Mach´ es so, wenn Du dabei ein gutes Gefühl hast.

 

Ich möchte auch mal kurz daran erinnern, dass sich erst vor ein paar Monaten fünf- und sechsstellige Beträge in den mit viel Wissen und Rationalität zusammengestellten und über Jahre und Jahrzehnten aufgebauten Depots in kürzester Zeit pulverisiert haben. Von Wohlfühlen konnte überhaupt keine Rede sein. Wer hätte in diesen Wochen nicht gegen eine höhere Tagesgeld-Quote oder eine selbstgenutzte Immobilie getauscht, beides hier im WPF ziemlich unbeliebt.

 

Und ich möchte auch noch daran erinnern, dass diese Situation jederzeit wiederkehren kann. Vielleicht viel schneller als wir hoffen.

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Merol Rolod
vor 18 Minuten von Moneycruncher:

Wer hätte in diesen Wochen nicht gegen eine höhere Tagesgeld-Quote oder eine selbstgenutzte Immobilie getauscht, beides hier im WPF ziemlich unbeliebt.

Bei mir hatte sich zu der Zeit die höhere Tagesgeld-Quote von selbst eingestellt. ;)

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kallext
Am 24.7.2020 um 20:14 von Cepha:

ich versuche garnicht erst den Markt zu schlagen.

 

 

Du versuchst nicht den Markt zu schlagen und sagst du willst eine sorglos Lösung, gewichtest aber einzelne Länder und Regionen deutlich über. Meines Erachtens bist du deutlich besser aufgestellt, wenn du alles in einen All-World inkl. Emerging Markets steckst.

Insbesondere die Dax-Übergewichtung kann ich nicht verstehen. Du verteilst 30% deines Risikokapitals auf 30 deutsche Unternehmen womit diese. Das wäre für mich nicht genug Diversifikation. 

 

Außerdem würde ich mir über die Asset Allocation noch Gedanken machen. Aktuell hast du bereits viel sicher angelegtes Geld (Tagesgeld, Rente, Entgeldumwandlung) und nur wenig im riskanten Topf (Aktien). Trotzdem ist deine Sparrate fast 50:50. Daher empfehle ich dir nachzudenken, ob du nicht schneller einen höheren Aktienanteil erzielen willst und die nächsten Monate/Jahre erstmal voll in Aktien investierst. 

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Cepha
· bearbeitet von Cepha

Aufgrund Eurer Anmerkungen habe ich die ETF Aufteilung auf 50% MSCI world, 30% Euro Stoxx 600 und 20% EM geändert.

 

Damit sind dann auch keine Aktien im Portfolio, die mehr als 2% des gesamten Werts ausmachen.

 

Es ist richtig, dass die Übergewichtung des DAX rational nicht zu begründen ist. Wobei ich glaube, dass die meiner Ansicht nach vergleichsweise sehr schwache Gewichtung von deutschen Aktien im Weltmarkt (und vor allem auch im europäischen Markt) auch daran liegt, dass in Deutschland selbst nur vergleichsweise wenige Leute Aktienbesitz haben und Aktionäre tendenziell immer den Heimatmarkt sehr stark übergewichten.

 

Bzgl der Einzahlungen in die Rentenkasse (Ausbildungszeiten vor dem 45. Lebensjahr) lasse ich mich nochmal beraten, im Minimum will ich aber zumindest die Beitragszeiten soweit möglich auffüllen, evtl auch etwas mehr. Zumindest zu einem Teil kann ich damit den Wechsel von 40h Woche zu 35h Woche kompensieren, was mich knapp 1/4 Rentenpunkt pro Beitragsjahr kosten wird.

 

Ansonsten werde ich dann erstmal 5 Jahre machen und schauen was passiert :-)

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Beamter48

Kann mir mal jemand begründet erläutern warum man in Gold investieren sollte, insbesondere in Bezug als 'Krisenvorsorge"?

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Life_in_the_sun
vor 8 Minuten von Beamter48:

Kann mir mal jemand begründet erläutern warum man in Gold investieren sollte, insbesondere in Bezug als 'Krisenvorsorge"?

Frage doch einfach mal Deine Großeltern.

Die können Dir das sicherlich erklären.

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Beamter48

Und warum kannst du mir das nicht erklären?

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Livesey
Am 1.8.2020 um 12:03 von Cepha:

Wobei ich glaube, dass die meiner Ansicht nach vergleichsweise sehr schwache Gewichtung von deutschen Aktien im Weltmarkt (und vor allem auch im europäischen Markt) auch daran liegt, dass in Deutschland selbst nur vergleichsweise wenige Leute Aktienbesitz haben und Aktionäre tendenziell immer den Heimatmarkt sehr stark übergewichten.

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es eine deutsche Anomalie ist, dass hier verstärkt die schlechten Unternehmen an die Börse drängen und die erfolgreichen lieber private equity bleiben. Kann aber nicht sagen, ob da was dran ist :)

vor 11 Stunden von Beamter48:

Und warum kannst du mir das nicht erklären?

Es gibt doch ein eigenes Unterforum dazu mit langen Erklärungen und Diskussionen. Es ist also wirklich nicht so, dass es dir niemand erklären kann/will.

Als Beamter magst du aber einen anderen Blick auf Absicherung haben als Normalsterbliche :)

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Cepha
Am 2.8.2020 um 17:04 von Beamter48:

Kann mir mal jemand begründet erläutern warum man in Gold investieren sollte, insbesondere in Bezug als 'Krisenvorsorge"?

Es ist eine Anlageform, die typischerweise nicht mit dem Aktienmarkt korreliert.

 

Meine Erwartung wäre, dass Gold sich zumindest mit der Inflation entwickelt, das ist besser als Tagesgeld. dafür verliret man Flexibilität, wenn man es los werden will muss man erstmal einen Käufer finden.

 

Als Erbe finde ich es auch praktisch.

 

Bzgl Krisen spielte es die letzten 70(?) Jahre als zahlungsmiittel kaum eine Rolle, da muss man sich schon apokalyptische Szenarien vorstellen.

 

Der Vorteil ist, dass ein kleines Vermögen an Gold völlig problemlos in einer Hosentasche verschwindet. 100 Euro Scheine sind von Gewicht pro Euro her zwar relativ ähnlich, nicht aber vom Volumen.

 

Ob man sowas mal braucht? Hoffen wir mal nicht und ich spekuliere auch nicht darauf, aber besser haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben.

 

Und sollte ich selbst das Geld im Alltag mal brauchen, weil es doch nicht so läuft wie geplant, dass ist ein Verkauf ja auch möglich.

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Johannes34567
Am 3.8.2020 um 19:35 von Cepha:

Es ist eine Anlageform, die typischerweise nicht mit dem Aktienmarkt korreliert.

 

Meine Erwartung wäre, dass Gold sich zumindest mit der Inflation entwickelt, das ist besser als Tagesgeld. dafür verliret man Flexibilität, wenn man es los werden will muss man erstmal einen Käufer finden.

 

Als Erbe finde ich es auch praktisch.

 

Bzgl Krisen spielte es die letzten 70(?) Jahre als zahlungsmiittel kaum eine Rolle, da muss man sich schon apokalyptische Szenarien vorstellen.

 

Der Vorteil ist, dass ein kleines Vermögen an Gold völlig problemlos in einer Hosentasche verschwindet. 100 Euro Scheine sind von Gewicht pro Euro her zwar relativ ähnlich, nicht aber vom Volumen.

 

Ob man sowas mal braucht? Hoffen wir mal nicht und ich spekuliere auch nicht darauf, aber besser haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben.

 

Und sollte ich selbst das Geld im Alltag mal brauchen, weil es doch nicht so läuft wie geplant, dass ist ein Verkauf ja auch möglich.

Das ist doch sehr pauschal gesagt. 

Kleiner Crashkurs warum Gold nicht ins Portfolio gehört (meine Meinung):

Gold wird oft als "sicherer Hafen" gesehen welcher dich vor Inflation, Marktcrashes, Anarchie oder sogar vor dem totalen versagen der Fiat-Währungen schützt. Oft wird behauptet, dass Gold eine negative Korrelation mit Aktien und eine positive Korrelation mit Inflation hat, sodass es sich nach einem super diversiefizierenden Asset für dein Portfolio anhört. Das stimmt aber alles größtenteils gar nicht. 

Jedes Investment kann man grob in 4 Kategorien einordnen:

1. Cash Flow produzierende Assets 

2. Rohstoffe

3. Währungen

4. Sammlerstücke 

Gold hat nur geringe Verwendung in industriellen Produkten, als dass es als Rohstoff angesehen werden könnte oder auch in Form von Schmuck als Sammlerstück durchgehen könnte. Gold wird jedoch primär als Speicher für Wert benutzt. Menschen kaufen Gold und hoffen, dass sie es in Zukunft für mehr verkaufen können. Gold ist sicher kein Cash Flow produzierendes Asset mit einem intrensichen Wert wie z.B. Aktien, Anleihen usw.

Im 2012 veröffentlichten Paper "The Golden Dilemma" (Claude erb& Campbell Harvey) schauen sich die beiden Finanzwissenschaftler die üblichen Denkweisen zu Gold an. Zuerst haben sie untersucht ob Gold ein Inflationshedge bietet (Gold Rendite von 1975-2012 wurde benutzt). Gold bot keinen guten Schutz vor Inflation kurz- sowie langfristig, auf Grund der sehr hohen Volatilität des Goldpreises. Zurückgerechnet bis 27 v.Chr war gold jedoch ein guter Schutz gegen Inflation. Letztendlich kann man daraus schließen, das Gold einen guten Schutz vor Inflation langfristig bietet. Diese Frist übertrifft jedoch bei weitem die Lebensspanne eines Menschen und somit its es kein zuverlassiger Schutz vor Inflation. Infaltionsschutz ist aber wie gesagt nur einer von vielen Gründen. "Sicherer Hafen" ist wohl einer der wichtigsten Gründe. Dies wurde auch im paper  untersucht (83% der Zeit in welchen Aktien gesunken sind, stieg Gold). Die Korrelation ist jedoch nicht negativ sondern bei 0.085 (sehr niedrig immerhin). 2008 fiel der globale Aktienmarkt über 40%. Gold stieg um 5.53%, was gut ist, jedoch stiegen Anleihen um fast 14%. Es ist nicht eindeutig, dass Gold dich immer retten wird wenn Aktien crashen. Jedes asset mit einer niedrigen Korrelation zu Aktien (Gold z.B) bietet sich aber in einem Portfolio an. Das Problem mit Gold jedoch ist, dass es fragwürdige erwartete Renditen hat. Gold hat wie erwähnt keinen Output. Gold wird immer soviel wert sein, wie jemand bereit ist dir dafür zu zahlen und historisch gesehen hat es einen sehr schwankungsreichen Wert gehabt (1988-2019 war die Volatilität bei 15.43% verglichen mit 14.85% beim MSCI ACWI). Vor Inflation har gold eine jährliche Rendite von 3,43% und der ACWI 7.85%. Gold ist volatiler als Aktien und hat dabei sogar noch eine niedrige Rendite (kein gerade guter Deal). Ein Portfolio (1988- Julie 2019) mit 90% globalen Aktien und 10% Gold hatte eine etwas niedrigere Rendite als 100% Aktien, aber auch ein besseres  Risiko-Rendite Verhältnis durch Gold. Das gleiche Portfolio mit 10% Anleihen an Stelle von Gold hatte eine höhere Rendite sowie ein besseres Risiko-Rendite Verhältnis. Gold hat zwar die Vola gesenkt, Anleihen haben dies aber besser als Gold. 

 

Gold als nicht Cash Flow produzierendes Asset hat keine real erwartete Rendite. 

Gold hat historisch vielleicht gut performet, wenn Aktien den Bach runtergingen, andere diversifizierrende Assets wie z.B Anleihen haben dies jedoch besser gemacht.. 

 

Dazu heißt das "sicherer Hafen" auf Papier nicht "sicherer Hafen" in der Realität bedeutet. 

In einer echten Katastrophe ist es schwer Gold mit sich zunehmen und Gold etcs waeren wertlos.

Viele wissem aber auch  von der schlechten Performance von gold und sehen es eher als Eine langfristige Versicherung gegen Katastrophen wie z.B einer Hyperinflation. Harvey Und Erb haben sich das auch genauer untersucht. Z.b gab es in Brasilien von 1980-2000 eine jährliche durchschnittliche  Inflation von 250%. Der reale Preis von Gold zu dieser Zeit fiel um ca. 70%. Aus einer brasilianischen Perspektive war Gold also keineswegs ein Schutz vor Hyperinflation, aber es war dennoch besser als brasilianische Währung mit einem Wertverlust von fast 100% . Eine gute Absicherung ist es jedoch auch dann keineswegs. Was man aber hierbei sieht, ist das die Rendite von Gold nicht beeinflusst ist durch lokale Inflation in einem Land. Ist also auch möglich bei einer Hyperinflation, welche z.B. nur Deutschland betrifft, dass Gold unglücklicherweise gerade dann eine negative Rendite hat und trotzdem Wert verliert, wie es schon  oft in südamerikanischen Staaten passiert ist und uns nicht schützt. 

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