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Madame_Q

Lohnen sich noch andere Assetklassen außer Aktien im riskanten Depotteil?

Riskanter Depotteil: "Nur Aktien" oder "Multi-Asset"?  

87 Stimmen

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Der Horst
On 10/9/2020 at 10:59 AM, DST said:

Nein, der Reichtum an sich und die damit verbundene Freiheit und Unabhängigkeit sind das Ziel. Umso reicher man ist, desto besser, sofern man mit Geld gut umgehen kann. Dennoch glaube ich, dass es eine Schwelle gibt, bei der es womöglich sinnvoller wäre den Erhalt seines Reichtums als dessen Maximierung anzustreben.

Selbst wenn mensch (bisher) wenig hat, was ist mit dem Humankapital?

 

Ich komme in ca. 10 Jahren an die erste persönliche "Schwelle", wenn ich einfach so weiter mache wie bisher mit der Umwandlung von Humankapital (Einkommen, Ausgaben, Sparquote), bei minimaler Rendite. Daraus potentiell 15 oder 20 Jahre machen durch das Risiko von 100% Aktien ist es mir nicht wert.

 

Wie einige es hier schon geäußert haben: Ich denke viele machen sich zu wenig Gedanken über das Ziel des Portfolios ("was mit dem Geld anfangen") und haben einfach den unfundierten Wunsch nach mehr. Ob das eine gute Wahl war, sehen wir erst in 10 oder mehr Jahren.

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DST
· bearbeitet von DST

Ich stimme dir zu, dass ab einem gewissen Vermögen bzw. Humankapital eine niedrigere Aktienquote sinnvoll sein kann, sofern man möglichst früh finanziell fei sein möchte. Allerdings verdiene ich (noch?) nicht so viel als dass es sich im Anbetracht dieses Ziels zeitlich rentieren könnte eine niedrige Aktienquote zu fahren. Prinzipiell erhöht eine hohe Aktienquote die Renditeerwartung und als risikoaverser risikoaffiner Investor bin ich gewillt, das damit einhergehende Risiko zu tragen. Bei höherem Humankapital ist man mit einer hohen Aktienquote zwar womöglich etwas später finanziell frei als mit einer niedrigen Aktienquote, aber dafür wird man am Ende vermutlich auch mit einer höheren Rendite belohnt und wäre dann finanziell "freier" wie wenn man das Risiko reduziert hätte.

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Schwachzocker

@DST Bist Du denn auch sicher, dass Du weißt, was risikoavers bedeutet?

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DST
· bearbeitet von DST

Risikoavers: "Risiken vermeidend; sich um die Verringerung von Risiken bemühend"

 

Risikoaffin: "Eigenschaft eines Anlegertyps, der das Risiko nicht scheut"

 

Quelle: www.wortbedeutung.info

 

"Risikoaversion (Risikoscheu) ist eine Risikoeinstellung in der Entscheidungstheorie, welche die Eigenschaft eines Marktteilnehmers oder Entscheidungsträgers (z. B. eines Investors) bei der Wahl zwischen mehreren Alternativen gleichen Erwartungswerts wiedergibt, stets die Alternativen mit dem geringeren Risiko hinsichtlich des Ergebnisses – und damit auch dem geringstmöglichen Verlust – zu bevorzugen (siehe auch Verlustaversion). Das Gegenteil zur Risikoaversion ist die Risikoaffinität, zwischen beiden liegt die Risikoneutralität." [wikipedia]

 

Genaugenommen ist mein Risikotyp nicht eindeutig definierbar, da ich mich je nach Situation risikoavers, risikoneutral oder risikoaffin verhalte. Am Kapitalmarkt tendiere ich jedoch eher zur Neutralität (rationale Entscheidung nach Erwartungswert) bis hin zur Affinität (Eingehen vermeidbarer Risiken mit der Chance auf einen höheren Gewinn bei gleichem Erwartungswert).

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Bast
vor 50 Minuten von DST:

Bei höherem Humankapital ist man mit einer hohen Aktienquote zwar womöglich etwas später finanziell frei als mit einer niedrigen Aktienquote, aber dafür wird man am Ende vermutlich auch mit einer höheren Rendite belohnt und wäre dann finanziell "freier" wie wenn man das Risiko reduziert hätte.

Das verstehe ich nicht. Warum ist man bei einer hohen Aktienquote bei höherem Humankaptital finanziell später frei?

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DST
· bearbeitet von DST
vor 38 Minuten von Bast:

Warum ist man bei einer hohen Aktienquote bei höherem Humankaptital finanziell später frei?

Der Einwand ist berechtigt, da ich mir ebenfalls nicht sicher bin ob die Bedenken von Horst überhaupt zutreffen. Nach seiner Theorie würde er bei seinem Humankapital riskieren finanziell später frei zu sein, weil eine "100%" Anlage in Aktien in 10 Jahren weniger Wert sein könnte wie wenn er sein Kapital bis dahin sicherer anlegt. Es handelt sich somit um einen risikoaversen Ansatz die finanzielle Freiheit möglichst sicher zu einem frühen Zeitpunkt zu erreichen mit der Inkaufnahme einer niedrigeren Renditeerwartung.

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Der Horst
On 10/14/2020 at 12:53 PM, DST said:

Der Einwand ist berechtigt, da ich mir ebenfalls nicht sicher bin ob die Bedenken von Horst überhaupt zutreffen. Nach seiner Theorie würde er bei seinem Humankapital riskieren finanziell später frei zu sein, weil eine "100%" Anlage in Aktien in 10 Jahren weniger Wert sein könnte wie wenn er sein Kapital bis dahin sicherer anlegt.

Hey von finanzieller Freiheit habe ich gar nicht gesprochen. ;-)

 

(1) Wie waren nur soweit, dass das Szenario "viel Geld haben" zum Konsens geführt hat, dass weniger Risiko (Reichtumserhalt für Entnahmen) sinnig ist.

 

(2) Ich habe ein zweites Szenario aufgetan, bei dem der Zeitpunkt von geplanten Entnahmen oder "Reichtumserhalt" (siehe 1) eben nicht 20 oder 30 Jahre in der Zukunft liegt, sondern maximal 10. Bei "Hauskauf in knapp 10 Jahren geplant" würde hier doch auch niemand "volles Risiko, 100% Aktien" empfehlen, nur weil aktuell vielleicht noch keine großen Rucklagen gebildet sind.

 

Für viele kommt das Wachstum im Depot zunächst aus dem Humankapital und viel weniger aus der konkreten AA. Wenn das zusammen fällt mit absehbaren Entnahmen in einem endlichen Zeitrahmen (siehe 2), halte ich es für angebracht, das Risiko gegenüber 100% Aktien zu senken.

 

Ich persönlich halte, wie gesagt, "nicht nur Aktien in RK3" tatsächlich immer für angebracht, aber das Szenario (2) schien mir hier immerhin noch ein konsenzfähiges Konstrukt.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Ich hole diesen wie ich finde immer noch interessanten Thread nochmal hervor.

 

Seit der Eröffnung des Threads vor 9 Monaten können wir mal einen Blick samt Entwicklung auf alle Assets außer Standard-Aktien-weltweit werfen.

 

Stellvertretend für Rohstoffe, EM-Bonds, Goldminen, IG-Eurozonen-Staatsanleihen gemischt, weltweite IG-Anleihen (nicht gehedged) habe ich einfach mal diese ETFs genommen:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/IE00B2NPKV68,IE00B3F81409,IE00B7KMNP07,IE00BZ163H91,IE00BZ1NCS44

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Hier noch US-Langläufer (ohne Hedging), Euro-Langläufer und High-Yield-Bonds (auch ohne Hedging)....und zum Vergleich einen Aktien-Welt-ETF (heute mal nicht den SPDR, sondern den Vanboy-All World):

3.thumb.jpg.f1e3d463d59620f00b656fb58c5dd504.jpg

 

und hier natürlich noch Gold (Xetra Gold):

2.thumb.jpg.f50d3662109900ea821dfc38db687160.jpg

 

Habe ich eine Assetklasse vergessen?

 

Schaut aktuell in der Tat nicht rosig aus für die "Breit-Diversifizierer" und bisher 1:0 für die "Nur Aktien-Fraktion" im Jahr 2021.

Die "Anleihen-Fans" müssten jetzt rebalancen oder? :D

Im Ernst: muss es nicht genau so sein?

Negative Korrelation oder?

 

Ach ja - Bitcoin wäre die beste Wahl gewesen - knapp 200% die letzten neun Monate trotz der Korrektur aktuell :narr:

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smarttrader
· bearbeitet von smarttrader

Diversifizieren ist halt ein Renditekiller.

 

Konzentration auf 10 Werte und gut.

 

Ich hatte vor kurzen eine Modellrechnung gesehen, wo es auf einfachsteweise gemacht wurde. Es wurden aus einem Index, X Titel genommen und nach KGV, KCF, EV-Quote zb. ausgewählt.

 

Mit ein Bruchteil des ganzen Indexes konnte dieser in jeder Konstellation outperformt werden. Ja es ist nicht sinnvoll sich auf einem Index zu versteifen, aber diverse Anleger Legenden sehen Diversifizierung als nachteilig an.

 

Einfach nach zu vollziehen ist das beim DAX. An 50% der Tage gibt es Gewinner mit +2% und Verlierer mit -2%, mathematisch keine Königsdiziplin, warum das keine gute Idee ist alle zB. 30 DAX Werte zu kaufen.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor 24 Minuten von smarttrader:

Diversifizieren ist halt ein Renditekiller.

 

Konzentration auf 10 Werte und gut.

 

Ich hatte vor kurzen eine Modellrechnung gesehen, wo es auf einfachsteweise gemacht wurde. Es wurden aus einem Index, X Titel genommen und nach KGV, KCF, EV-Quote zb. ausgewählt.

 

Mit ein Bruchteil des ganzen Indexes konnte dieser in jeder Konstellation outperformt werden. Ja es ist nicht sinnvoll sich auf einem Index zu versteifen, aber diverse Anleger Legenden sehen Diversifizierung als nachteilig an.

 

Einfach nach zu vollziehen ist das beim DAX. An 50% der Tage gibt es Gewinner mit +2% und Verlierer mit -2%, mathematisch keine Königsdiziplin, warum das keine gute Idee ist alle zB. 30 DAX Werte zu kaufen.

Wenn du solche steilen Thesen hochwirfst, solltest du Index, Werte und Zeitraum nennen. Sonst bleibt es Märchenerzähler.

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Bolanger
vor 13 Stunden von Madame_Q:

Schaut aktuell in der Tat nicht rosig aus für die "Breit-Diversifizierer" und bisher 1:0 für die "Nur Aktien-Fraktion" im Jahr 2021.

aktuell ist das so. In der Zukunft wird es auch wieder Phasen geben, in denen der Aktienmarkt nachgibt und damit wandelt sich das Blatt. Das ist doch, wie wir alle wissen, das blöde an der Zukunft. Man kann sie nicht vorhersagen.

 

Ich finde den Thread aber interessant, denn ich glaube, dass es insgesamt 3 Stufen gibt.

 

In der ersten Stufe kommt man um risikobehaftete Anlagen nicht herum, denn man möchte erstmal einen kapitalstock aufbauen. Würde man kein Risiko eingehen, könnte es sein, dass man das finanzielle Ziel ohnehin nie erreicht. Wenn ich vor der Wahl stände, mein geld so anzulegen, dass ich vielleicht mit Glück mein Ziel erreiche und Risiko eingehe, dann würde ich das eine Anlage, bei der ich mein Ziel sicher nicht erreiche, vorziehen.

 

In der zweiten Stufe hat man ausreichend Kapital, das man schützen möchte. Also reduziert man das Risiko, die renmditeerwartung und freut sich, dass man so weit ist.

 

In der ggf. folgenden dritten Stufe hat man sein Ziel schon weit überschritten, z.B. weil man doch länger gearbeitet hat und die finanzielle Freiheit nicht zum Ausstieg genutzt hat, man könnet etwas geertb haben, vielleicht ein lottogewinn. dann kann man wieder ein höheres Risiko mit dem überschüssigen Anteil und ganz andere Ziele verfolgen, wie z.B. Werterhalt für zukünftige generationen, Spenden etc.

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hund555

Dieser Thread heißt "Lohnen sich noch andere Assetklassen außer Aktien im riskanten Depotteil?" Und deswegen gehören Anleihen wie Government Bonds mMn. nicht hier rein.

Unternehmensanleihen, High Yield Bonds, Gold, Rohstoffe, Immobilien gehört hier rein.

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etherial
Am 14.10.2020 um 12:04 von DST:

"Risikoaversion (Risikoscheu) ist eine Risikoeinstellung in der Entscheidungstheorie, welche die Eigenschaft eines Marktteilnehmers oder Entscheidungsträgers (z. B. eines Investors) bei der Wahl zwischen mehreren Alternativen gleichen Erwartungswerts wiedergibt, stets die Alternativen mit dem geringeren Risiko hinsichtlich des Ergebnisses – und damit auch dem geringstmöglichen Verlust – zu bevorzugen (siehe auch Verlustaversion). Das Gegenteil zur Risikoaversion ist die Risikoaffinität, zwischen beiden liegt die Risikoneutralität." [wikipedia]

Das Zitat ist richtig, aber der Rest Risikoaffinität bedeutet, dass du bei zwei Wertpapieren mit gleichem Erwartungswert das riskantere wählst - stimmt das?

 

Auf Wikipedia steht zwar bei Risikofreude/Risikoaffinität:

Zitat

[...] bei der Wahl zwischen mehreren Alternativen gleichen Erwartungswerts stets die Alternativen mit dem größeren Risiko hinsichtlich des Ergebnisses – und damit auch dem höchstmöglichen Gewinn – zu bevorzugen

Das ist aber leicht misszuverstehen: Bei zwei Alternativen mit gleichem Erwartungswert und unterschiedlichen Risiken muss dem Downside-Risiko natürlich auch ein Upside-Bonus entgegen stehen. Das ist aber nicht die Risikoprämie, sondern ein rein zufälliger Gewinn. Risikoaffine Investoren sind also per Definitionem Zocker (Spekulant wäre schon untertrieben).


Was du eigentlich ausdrücken willst ist doch, dass du gerne dein Risiko erhöhst, wenn du den Erwartungswert damit erhöhen kannst. Das bedeutet aber nur, dass deine Isonutzenkurve (individuelle Risikopräferenz) sich so verhält dass du bereit bist viel Risiko einzugehen um das letzte Quäntchen Rendite abzustauben. Die Tatsache, dass du an anderer Stelle mit Hebeln agierst deutet darauf hin, dass du es auch besonders risikoarm machen möchtest (denn Hebeln ist zumindest mathematisch betrachtet, risikoärmer als ein Portfolio weiter Rechts auf der Effizienzgeraden).

vor 2 Minuten von hund555:

Dieser Thread heißt "Lohnen sich noch andere Assetklassen außer Aktien im riskanten Depotteil?" Und deswegen gehören Anleihen wie Government Bonds mMn. nicht hier rein.

Langläufer haben ein Zinsänderungsrisiko und gehören deswegen dort hinein. Sie gehören nicht in RK1. Und RK2 ist sowieso nur eine Fiktion des WPF.

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hund555
vor 18 Minuten von etherial:

Langläufer haben ein Zinsänderungsrisiko und gehören deswegen dort hinein. Sie gehören nicht in RK1. Und RK2 ist sowieso nur eine Fiktion des WPF.

Dann soll man Langläufer ganz sein lassen. Risiko und fast keine Rendite macht wenig Sinn.

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gurkentruppe

Richtig. Außerdem würde ich die ca. 2%, die es für US-Langläufer gibt, nicht als „keine Rendite“ bezeichnen wollen.

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odensee
vor 44 Minuten von hund555:

Dann soll man Langläufer ganz sein lassen. Risiko und fast keine Rendite macht wenig Sinn.

Lies mal bei otto03

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor einer Stunde von etherial:
Am 14.10.2020 um 12:04 von DST:

"Risikoaversion (Risikoscheu) ist eine Risikoeinstellung in der Entscheidungstheorie, welche die Eigenschaft eines Marktteilnehmers oder Entscheidungsträgers (z. B. eines Investors) bei der Wahl zwischen mehreren Alternativen gleichen Erwartungswerts wiedergibt, stets die Alternativen mit dem geringeren Risiko hinsichtlich des Ergebnisses – und damit auch dem geringstmöglichen Verlust – zu bevorzugen (siehe auch Verlustaversion). Das Gegenteil zur Risikoaversion ist die Risikoaffinität, zwischen beiden liegt die Risikoneutralität." [wikipedia]

Das Zitat ist richtig, aber der Rest Risikoaffinität bedeutet, dass du bei zwei Wertpapieren mit gleichem Erwartungswert das riskantere wählst - stimmt das?

Das hatte ich doch direkt nach dem Zitat bereits beantwortet:

Am 14.10.2020 um 12:04 von DST:

Genaugenommen ist mein Risikotyp nicht eindeutig definierbar, da ich mich je nach Situation risikoavers, risikoneutral oder risikoaffin verhalte. Am Kapitalmarkt tendiere ich jedoch eher zur Neutralität (rationale Entscheidung nach Erwartungswert) bis hin zur Affinität (Eingehen vermeidbarer Risiken mit der Chance auf einen höheren Gewinn bei gleichem Erwartungswert).

 

Zitat

Auf Wikipedia steht zwar bei Risikofreude/Risikoaffinität:

Zitat

[...] bei der Wahl zwischen mehreren Alternativen gleichen Erwartungswerts stets die Alternativen mit dem größeren Risiko hinsichtlich des Ergebnisses – und damit auch dem höchstmöglichen Gewinn – zu bevorzugen

Das ist aber leicht misszuverstehen: Bei zwei Alternativen mit gleichem Erwartungswert und unterschiedlichen Risiken muss dem Downside-Risiko natürlich auch ein Upside-Bonus entgegen stehen. Das ist aber nicht die Risikoprämie, sondern ein rein zufälliger Gewinn. Risikoaffine Investoren sind also per Definitionem Zocker (Spekulant wäre schon untertrieben).


Was du eigentlich ausdrücken willst ist doch, dass du gerne dein Risiko erhöhst, wenn du den Erwartungswert damit erhöhen kannst. Das bedeutet aber nur, dass deine Isonutzenkurve (individuelle Risikopräferenz) sich so verhält dass du bereit bist viel Risiko einzugehen um das letzte Quäntchen Rendite abzustauben. Die Tatsache, dass du an anderer Stelle mit Hebeln agierst deutet darauf hin, dass du es auch besonders risikoarm machen möchtest (denn Hebeln ist zumindest mathematisch betrachtet, risikoärmer als ein Portfolio weiter Rechts auf der Effizienzgeraden).

Neben risikoaversen bis -neutralen Entscheidungen bin ich prinzipiell auch bereit selbst dann noch ein höheres Risiko einzugehen, wenn der mathematische Erwartungswert nicht höher als bei einer weniger riskanten Situation wäre. Der Grund ist, dass der mathematische Erwartungswert nicht dem intuitiv von mir erwarteten Wert entsprechen muss. Die Börse ist nun mal eher mit einem Skill-Spiel mit Glücksanteil wie Poker oder Scrabble als mit einem reinen Glücksspiel wie Roulette zu vergleichen, sodass umfassende Kenntnisse in Mathematik und Statistik alleine nicht ausreichen dürften, wenn man zu den besten gehören möchte. Die Grenzen zwischen Investieren, Spekulieren und Zocken sind m. E. fließend und nicht immer eindeutig zu trennen.

 

Übrigens habe ich bisher noch nie gehebelt oder einen Kredit aufgenommen, auch nicht außerhalb der Börse. Zum richtigen Zeitpunkt könnte ich mir das aber gut vorstellen. Auf der anderen Seite habe ich aber seit letztem Jahr eine objektiv aber nicht subjektiv riskantere Spekulation auf Energiewerte am laufen, die YTD zur besten via ETF investierbaren Branche gehören [JustETF, 2021]. In deinen Augen reines Glück, in meinen Augen die Erfüllung meiner Erwartung.

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dev
vor 3 Stunden von smarttrader:

Diversifizieren ist halt ein Renditekiller.

:myop:

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etherial
vor 1 Minute von DST:

Die Grenzen zwischen Investieren, Spekulieren und Zocken an der Börse sind m. E. fließend und nicht immer eindeutig voneinander zu trennen. Ich lege diese selbst fest.

Wenn du kein Risiko eingehst, weil du eine bessere Idee von der Zukunft hast, dann ist das kein Zocken und auch nicht risikoaffin.

vor 1 Minute von DST:

In deinen Augen Glück, in meinen Augen die Erfüllung meiner Erwartung.

Wenn es nicht Glück ist, dann bist du nicht risikoaffin, sondern nur besserwissend ;)

 

Wenn es Glück ist, dann bist du auch nicht risikoaffin, weil du ja in voller Überzeugung, dass es kein Glück ist investiert hast. Wenn du von Glücksspiel überzeugt wärest, dann würdest du es nicht tun. Risikoaffine Spieler machen aber genau das - sie wählen bei zwei Alternativen die, die den größten Glücksfaktor hat.

 

Es ist auch kein Problem wenn du die Begrifflichkeit anders verwendest, ich wollte nur klarstellen, dass die übliche (formale) Verwendung etwas anders ist.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 44 Minuten von dev:
vor 4 Stunden von smarttrader:

Diversifizieren ist halt ein Renditekiller.

:myop:

Außer man diversifiziert mit Aktien(-ETFs) ;)

 

vor 43 Minuten von etherial:
Zitat

In deinen Augen Glück, in meinen Augen die Erfüllung meiner Erwartung.

Wenn es nicht Glück ist, dann bist du nicht risikoaffin, sondern nur besserwissend ;)

Ich wusste es nicht, aber ich habe es intuitiv erwartet und das Glück war bisher glücklicherweise auf meiner Seite.

 

Zitat

Wenn es Glück ist, dann bist du auch nicht risikoaffin, weil du ja in voller Überzeugung, dass es kein Glück ist investiert hast.

Ein bisschen Glück war erforderlich. Deswegen habe ich auch nur einen kleinen Betrag spekuliert und nicht gleich meine ganze Liquidität aufs Spiel gesetzt.

 

Zitat

Wenn du von Glücksspiel überzeugt wärest, dann würdest du es nicht tun. Risikoaffine Spieler machen aber genau das - sie wählen bei zwei Alternativen die, die den größten Glücksfaktor hat.

Stimmt. Wenn mir der Glücksanteil zu hoch gewesen wäre (>= 50%) hätte ich es vermutlich nicht getan. Ob der Glücksanteil rein mathematisch >= 50% war weiß ich nicht, aber gefühlt war er es nicht.

 

Zitat

Es ist auch kein Problem wenn du die Begrifflichkeit anders verwendest, ich wollte nur klarstellen, dass die übliche (formale) Verwendung etwas anders ist.

Ja, ich definiere Begrifflichkeiten gerne selbst. Alpha ist strenggenommen auch eine höhere Rendite bei gleichem Risiko. Da mir eine hohe Rendite aber mehr bedeutet als ein hohes Rendite/Risiko-Verhältnis ist mein Alpha die höhere Rendite, und das obwohl ich diese bis dato sogar mit weniger Risiko im Vergleich zu meinem Benchmark (MSCI ACWI IMI) erzeuge. Die Diversifikation hoher Risiken kann zu einem niedrigen Gesamtrisiko führen. Zudem strebe ich die Maximierung meiner Aktienquote nur zeitweise an.

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Niklasschnick
vor 2 Stunden von Bolanger:

In der ersten Stufe (...)

In der zweiten Stufe hat man ausreichend Kapital, (...)

In der ggf. folgenden dritten Stufe hat man sein Ziel schon weit überschritten, (...)

Oder einfach so: Jeder länger die erwartete "Restlebenszeit", die ja in den einzelnen Stufen immer kürzer wird, desto höher die Aktienquote, weil man es aussitzen kann.

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Niklasschnick
vor einer Stunde von DST:

Neben risikoaversen bis -neutralen Entscheidungen bin ich prinzipiell auch bereit selbst dann noch ein höheres Risiko einzugehen, wenn der mathematische Erwartungswert nicht höher als bei einer weniger riskanten Situation wäre. Der Grund ist, dass der mathematische Erwartungswert nicht dem intuitiv von mir erwarteten Wert entsprechen muss. Die Börse ist nun mal eher mit einem Skill-Spiel mit Glücksanteil wie Poker oder Scrabble (...)

Kannst du hierfür ein Beispiel aus dem realen (Investitions-)Leben geben?

Also in einem Entscheidungsspiel

1) 1 Euro zu 100% zu erhalten

2) oder mit 50% Wahrscheinlichkeit 0 Euro und 50% Wahrscheinlichkeit 1,80 Euro zu erhalten

entscheidest du dich also für den zweiten Fall? Erscheint mir wirklichkeitsfremd.

Deine "Intuition" von der du sprichst halte ich für mehr als gewagt.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 23 Minuten von Niklasschnick:

Kannst du hierfür ein Beispiel aus dem realen (Investitions-)Leben geben?

Also in einem Entscheidungsspiel

1) 1 Euro zu 100% zu erhalten

2) oder mit 50% Wahrscheinlichkeit 0 Euro und 50% Wahrscheinlichkeit 1,80 Euro zu erhalten

entscheidest du dich also für den zweiten Fall? Erscheint mir wirklichkeitsfremd.

Ich würde mich für den ersten Fall entscheiden. Das kann man aber nicht mit der Börse vergleichen wo die Wahrscheinlichkeiten nicht bekannt sind sondern eher abgeschätzt werden müssen. Ein reales Beispiel hatte ich genannt.

 

Zitat

Deine "Intuition" von der du sprichst halte ich für mehr als gewagt.

Bisher fahre ich damit ganz gut ;) Die Hälfte meines Portfolios basiert zudem auf einer weltweit diversifizierten Aktienstrategie, die nur etwas riskanter als mein Benchmark sein dürfte. Ich investiere/spekuliere vermutlich etwas riskanter als ein vernünftiger MSCI World Investor, aber noch lange nicht so riskant wie der durchschnittliche Privatanleger.

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WolfderMauerstr.

@Madame_Q Findest du nicht, dass 1-Jahresvergleiche "Babysteps" sind und kaum sinnvolle Informationen daraus abgelesen werden können?

 

Superzyklen können hierbei durch den Zoom nicht mehr auffallen, und gerade bei den größtmöglichen Sammelsurien an Titeln, die in genannte ETF-Töpfe reingeschmissen werden, da noch irgendwas sinnvolles abzulesen aus deren "Brei"-Bewegung eines Jahres? Da bin ich sehr skeptisch.

Z.B. die Elliot-Wellen-Trader HKC Management, die eine fantastische Prognose-Trefferquote von 70% haben, sagen für Aktien noch 10 Jahre einen Bullenmarkt voraus + direkt darauf einen 80% Crash. Ich hielt Elliotwellen auch für Hokuspokus, aber vergangene Prognosen haben mich erstaunt. Wenn (!) derartiges beispielsweise zuträfe, dann ist ein diversifizierter (z.B. mit EM Bonds, schön 5% jährlich kassieren) heilfroh gewesen, diesem 80%-Crash in voller Güte ausgesetzt gewesen zu sein. Diese Superzyklen sind es, die Aktienanlage so schwierig macht. Nicht umsonst verlieren 80% der Anleger.

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