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Ist die Rente ausreichend RK1 ?

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Cef
· bearbeitet von Cef

Die meisten hier werden einen Renten- oder Pensionsanspruch 

in irgendeiner Form haben.

 

Dennoch wird sie in diesem Forum im allgemeinen nicht berücksichtigt, wenn von der Portfolio-Allokation die Rede ist: 

Hier werden dann im allgemeinen Tagesgeld, Festgeld, Staatsanleihen etc unter RK1 verstanden.

 

Viele der überwiegend angelsächsischen Studien zur Asset-Allokation 

und zur Safe-Withdrawal-Rate gehen aber von einem Anleger aus,

der feste Rentenansprüche per se nicht hat (zB die Arbeit von Bengen oder die bekanntere „4%“-Trinity-Studie)

sondern betrachten das Gesamtvermögen - ohne eine Rente.

 

Ein heute 65 (Edit: 60) jähriger Anleger, der noch 40 Lebensjahre einplant

und eine Rente von 2000€ ( inflationsgesichert) erhält

hat aber 2000x12x40= 960.000€

in dieser zweckgebundenen und natürlich speziellen Anlageform gebunden.

(Steuern der Einfachheit halber bei diesen Betrachtungen außen vor.)

 

Bei einem Depot von 1 Mio mit einer typischen Aufteilung 60/40 -Portfolio Aktien/Anleihen

und diesem Anspruch wären dann streng genommen nicht 

400.000 in RK1, sondern 1.360.000€ - und 

das Portfolio in Wirklichkeit 1.960.000€ groß 

mit einer Aufteilung von ca 30/70 statt 60/40.

Bei kleineren Depots verschiebt sich das immer weiter

hin zu einer deutlich „konservativeren“ Zusammensetzung zugunsten RK1.

 

Diese Feststellung ist nicht neu, sie blitzt hier und da mal in Diskussionen auf,  

es gibt aber offensichtlich noch keinen Thread in dem diese Frage gezielt diskutiert wird.

Sonst bitte verschieben.

 

Angeregt durch @Madame_Qund Ihre Fragen

hier also etwas überspitzt folgende Überlegungen:

 

Statt „Muss RK1 Rendite erbringen“ die Frage:

Braucht ein Anleger mit Rentenansprüchen überhaupt RK1 im Depot?

 

Oder ist er dann nicht viel zu konservativ aufgestellt,

um einen nennenswerten langfristigen Vermögenszuwachs erreichen zu können?

 

Ist DIE RENTE überhaupt RK1?

 

Oder lässt Euch die „Gewissheit“ der Rente einfach aggressiver anlegen - was aber klar Mental-Accounting ist?

 

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odensee
vor 16 Minuten von Cef:

Diese Feststellung ist nicht neu, sie blitzt hier und da mal in Diskussionen auf,  

es gibt aber offensichtlich noch keinen Thread in dem diese Frage gezielt diskutiert wird.

Sonst bitte verschieben.

Ähnlich, aber dann doch andere Fragestellung: https://www.wertpapier-forum.de/topic/59404-einzahlung-in-rentenkasse-als-rk1-investition/

vor 16 Minuten von Cef

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odensee

... ich kann meinen Beitrag oben nicht mehr bearbeiten, daher hier weiter:

vor 19 Minuten von Cef:

Bei kleineren Depots verschiebt sich das immer weiter

hin zu einer deutlich „konservativeren“ Zusammensetzung zugunsten RK1.

Und umgekehrt: muss man bei kleiner Rente aufpassen, dass man nicht zuviel in Richtung RK3 geht?

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Madame_Q

Ein wirklich sehr interessantes und auch sinnvolles Thema. Daumen hoch dafür!

 

vor 15 Minuten von Cef:

Ein heute 65jähriger Anleger, der noch 40 Lebensjahre einplant

Hier musste ich nur etwas schmunzeln bei dem 105-jährigen Rentner, aber gut - vielleicht werden einige von uns ja wirklich so alt.

 

Ich glaube, dass das ganze sehr sehr schwer zu berechnen ist und viel daher den Punkt "Rente/Pension" nur grob im Hinterkopf miteinbeziehen.

Zudem glaube ich, dass bei vielen ein sehr hoher nominaler Risikoteil im Depot allein schon aufgrund der psychologischen Hürde (wie viel Buchverlust halte ich wirklich aus) nicht möglich ist, obwohl er auf dem Papier mit Rente/Pension durchaus möglich wäre und das Geld sozusagen reichen würde, selbst bei einem 50% Drawdown.

Bei uns ist es zumindest etwas so, denn wir könnten unsere 600t Risikoteil eigentlich auch zu 100% in Aktien-ETFs tun, weil uns selbst ein Rückgang von 60% (=360t) nicht so weit treiben würde, dass wir nicht mehr genug Geld haben. Wir würden es aber nicht mental aushalten.

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herbert_21

Kommer und Finanzwesir bemühen beide die selbe Argumentation.

Natürlich ist die Pension mehr RK1, enthält ja jede Menge Staatsanleihen.

 

Das ist ja auch der Grund, warum man für die Pension einen ETF Sparplan (bestehend aus Aktien) haben sollte.

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herbert_21
Zitat

 

Bei uns ist es zumindest etwas so, denn wir könnten unsere 600t Risikoteil eigentlich auch zu 100% in Aktien-ETFs tun, weil uns selbst ein Rückgang von 60% (=360t) nicht so weit treiben würde, dass wir nicht mehr genug Geld haben.

Wir würden es aber nicht mental aushalten

 

Wenn Ihr das im Vorhinein wisst, ist ja alles gut ;-)

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Nachdenklich
vor 26 Minuten von herbert_21:

Natürlich ist die Pension mehr RK1, enthält ja jede Menge Staatsanleihen.

 

Das ist ja auch der Grund, warum man für die Pension einen ETF Sparplan (bestehend aus Aktien) haben sollte.

?????????????????????

 

Kannst Du das mal erklären?

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor einer Stunde von herbert_21:

Das ist ja auch der Grund, warum man für die Pension einen ETF Sparplan (bestehend aus Aktien) haben sollte.

Ist zwar OT, aber trotzdem:

Was viele nicht wissen: Siemens macht genau das für seine Mitarbeiter. Deren Siemens Mischfonds sind sozusagen deren betriebliche Pensionskasse und das bisher mit Erfolg.

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Madame_Q
vor einer Stunde von herbert_21:

Wenn Ihr das im Vorhinein wisst, ist ja alles gut ;-)

Wir vermuten es sehr, aber das reicht ja oder?

Besser als anders herum, dass man sich überschätzt, zu viel Risikosumme nimmt und wenn es dann tatsächlich mal fett kommt, man druchdreht und verkauft.

Letzteres ist glaube ich gar nicht so selten der Fall.

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 1 Stunde von Cef:

Ein heute 65jähriger Anleger, der noch 40 Lebensjahre einplant

und eine Rente von 2000€ ( inflationsgesichert) erhält

hat aber 2000x12x40= 960.000€

in dieser zweckgebundenen und natürlich speziellen Anlageform gebunden.

Ich betrachte derartige Renten- und Pensionsansprüche nicht als Teil meines Portfolios. Schließlich kann ich über sie nicht frei verfügen.

Für mich ist nur das Teil meines Vermögens/Portfolios, was ich auch vererben oder verschenken kann.

Würde ich diese erwarteten zukünftigen Einnahmen als Teil meines RK1-Kapitals in das Portfolio einbeziehen, dann müßte ich natürlich auch die Lebenshaltungskosten der nächsten Jahrzehnte wie eine Verschuldung mit einbeziehen.

 

Das bedeutet aber nicht, daß ich solche Renten-/Pensionsansprüche nicht in meine Überlegungen einbeziehe. Das Ausmaß und die Sicherheit meiner Renten- und Pensionsansprüche beeinflußt ganz massiv, wieviel RK1 ich in meinem tatsächlichen Depot für notwendig halte. 

Ich lege den RK1-Anteil im Depot fest, nachdem ich beurteilt habe: 

a) Reichen die Pensionsansprüche der Höhe nach für den von mir gewünschten Lebensstandard?

b) Sind die Ansprüche an die Renten-/Pensionskasse sicher.

 

Ein 30-jähriger Angestellter der seine Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung (Umlageverfahren mit demographischen Problemen) einzahlt, kann sicher nicht davon ausgehen, daß die heute angekündigten Rentenansprüche auch bei seiner Verrentung mit 72 noch so gelten werden wie heute verkündet. Der heute 75-jährige schon pensionierte Beamte dagegen kann mit größerer Sicherheit erwarten, daß seine Ansprüche nicht signifikant gekürzt werden. Für ihn ist es wohl realistischer, davon auszugehen, daß die Pension zwar nominal weiterläuft aber vielleicht nicht mehr erhöht wird und damit in realer Kaufkraft langsam abschmilzt.

 

Wer ausreichend hohe und als sicher erachtete Renten-Pensionsansprüche hat, der kann meiner Meinung nach mit deutlich geringeren RK1-Anteilen im Portfolio auskommen als derjenige, der seinen Lebensunterhalt schon in den nächsten Jahren aus dem Portfolio heraus bestreiten muß. Das bedeutet aber meines Erachtens nicht, daß ich derartige Ansprüche als RK1-Anteil meines Portfolios betrachte.

 

 

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Cef
vor 2 Stunden von Madame_Q:

Hier musste ich nur etwas schmunzeln bei dem 105-jährigen Rentner, aber gut - vielleicht werden einige von uns ja wirklich so alt.

Oh, ja ...   

Das ist sozusagen der Fat Tail.

Nein, ich rechne tatsächlich nur bis 100.

Also gehen wir mal von einem 60j Anleger in der Einführung aus.

 

^_^

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Cef
· bearbeitet von Cef
vor 2 Stunden von odensee:

Und umgekehrt: muss man bei kleiner Rente aufpassen, dass man nicht zuviel in Richtung RK3 geht?

 

Und dann nochmals umgekehrt:

Muss man bei (zu) kleiner Rente nicht voll, uU gehebelt in RK3 gehen (zB bei Anlagehorizont >20J) ?

 

 

vor einer Stunde von Nachdenklich:

Würde ich diese erwarteten zukünftigen Einnahmen als Teil meines RK1-Kapitals in das Portfolio einbeziehen, dann müßte ich natürlich auch die Lebenshaltungskosten der nächsten Jahrzehnte wie eine Verschuldung mit einbeziehen.

 

Warum? Das ist für mich einfach Teil des Entnahme-Plans ...

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TWP17

Super interessante Fragestellung. Ich habe das Thema bei mir unter Zielen definiert "Regelrentenansprüche". Dort habe ich meine normale Rente und meine Betriebsrente einkalkuliert (ohne Riester und ohne betriebliche Altersvorsorge; die unter RK2, da theoretisch frei verfügbar durch Kündigung). Implizit habe ich aber schon immer versucht mein RK3 hochzuhalten, da mir klar war das ich durch meine Regelrentenansprüche mehr als abgesichert bin. 

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Holgerli

Aber folgende Einwände hätte ich:

1.) Zurzeit ist das Rentenniveau für mich noch 43%. Wer sagt mir, dass es 2045 nicht nur noch 33% sind. Stichwort "Die Rente ist sicher, nur die Höhe nicht".

2.) Wenn man inflationsbereinigt 2.000 Euro hat, so ist das ok. 60% der Rentner bekommen aber (deutlich) unter 1.000 Euro Rente

3.) RK1 dient ja auch dazu, den "Ärger des Lebens" (Auto kaputt kaputt, 3 Monate Ausfall wegen Corona überbrücken etc). schnell ausgleichen zu können.

 

So gesehen eine gute Fragestellung aber mit den sehr hohen Zahlen m.M.n. etwas an der Realität vorbei.

 

Zusatzfrage:

- Als was gelten dan bAv und Co? Ich gehe nicht davon aus, dass der Staat im Falle eines Falles alle bAV-Sparer im Regen stehen lassen wird und spreche der bAv oder Rürup etc. eine ähnliche Sicherheit wie der Rente zu.

 

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Madame_Q
vor 1 Stunde von Nachdenklich:

Ich betrachte derartige Renten- und Pensionsansprüche nicht als Teil meines Portfolios. Schließlich kann ich über sie nicht frei verfügen.

Für mich ist nur das Teil meines Vermögens/Portfolios, was ich auch vererben oder verschenken kann.

Würde ich diese erwarteten zukünftigen Einnahmen als Teil meines RK1-Kapitals in das Portfolio einbeziehen, dann müßte ich natürlich auch die Lebenshaltungskosten der nächsten Jahrzehnte wie eine Verschuldung mit einbeziehen.

 

Das bedeutet aber nicht, daß ich solche Renten-/Pensionsansprüche nicht in meine Überlegungen einbeziehe. Das Ausmaß und die Sicherheit meiner Renten- und Pensionsansprüche beeinflußt ganz massiv, wieviel RK1 ich in meinem tatsächlichen Depot für notwendig halte. 

Ich lege den RK1-Anteil im Depot fest, nachdem ich beurteilt habe: 

a) Reichen die Pensionsansprüche der Höhe nach für den von mir gewünschten Lebensstandard?

b) Sind die Ansprüche an die Renten-/Pensionskasse sicher.

 

Ein 30-jähriger Angestellter der seine Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung (Umlageverfahren mit demographischen Problemen) einzahlt, kann sicher nicht davon ausgehen, daß die heute angekündigten Rentenansprüche auch bei seiner Verrentung mit 72 noch so gelten werden wie heute verkündet. Der heute 75-jährige schon pensionierte Beamte dagegen kann mit größerer Sicherheit erwarten, daß seine Ansprüche nicht signifikant gekürzt werden. Für ihn ist es wohl realistischer, davon auszugehen, daß die Pension zwar nominal weiterläuft aber vielleicht nicht mehr erhöht wird und damit in realer Kaufkraft langsam abschmilzt.

:thumbsup:

 

vor 48 Minuten von Cef:

Und dann nochmals umgekehrt:

Muss man bei (zu) kleiner Rente nicht voll, uU gehebelt in RK3 gehen (zB bei Anlagehorizont >20J) ?

Nein. Gerade das finde ich nicht, weil das Risiko insgesamt einfach unglaublich hoch ist, sozusagen "in der Gosse zu landen", falls es doch alles ganz anders kommt.

Und dieses "es kommt doch alles ganz anders" ist eben das Risiko, welches man eingeht bei einer hohen Aktienquote. Dieses kann nur durch Diversifikation und lange Anlagedauer gemindert werden, aber völlig weg kriegt man es nie.

 

Es gibt hier aber tatsächlich in der Hinsicht wirklich sehr unterschiedliche Meinungen.

Wer z.B. schon Millionär ist, bräuchte doch eigentlich kaum RK3 haben, weil das Thema Geld doch eh schon kein großes Problem mehr ist. Warum also sollten sich Millionäre damit stressen, Risiko einzugehen? Nur, weil sie noch mehr weitervererben wollen oder einfach immer noch mehr Geld besitzen wollen?

Anders herum könnte man argumentieren, dass Millionäre gerade augrund ihres komfortablen Vermögens erst recht mehr RK3-Risiko fahren können, denn wenn von 5 Millionen z.B. 3 weg sind, dann hat man immer noch 2 Millionen und keine Geldsorgen. So sehen mein Mann und ich es z.B. eher und darum trauen wir uns nun mit der Erbschaft viel mehr Risiko als zuvor.

 

Diese Berechnungen werden übrigens im aktuellen Weber-Buch (@Cef - du kennst es glaub ich oder?) auch besprochen und dort wird auch erklärt, dass man Annäherungen machen kann in Bezug auf Rente/Lebenserwartung usw, aber eben trotzdem nie genau sagen kann, was kommt. Es weiß eben keiner wirklich, wie lange man lebt und welche finanziellen Dinge noch passieren. So gesehen sind alles Schätzungen in Sachen RK1 und RK3-Aufteilung mit Sicht auf die gesamte Vermögenssituation. Nach wie vor sage ich, dass die psychologische Hürde (man nennt es glaube ich "Risikobereitschaft" oder?) vorher schon sozusagen "den Begrenzer" reinhaut, zumindest bei den meisten und eine extreme Steigerung von RK3 nur noch unter hohen psychologischen Hürden/Risiken funktionieren würde.

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Madame_Q
vor 5 Minuten von Holgerli:

Aber folgende Einwände hätte ich:

1.) Zurzeit ist das Rentenniveau für mich noch 43%. Wer sagt mir, dass es 2045 nicht nur noch 33% sind. Stichwort "Die Rente ist sicher, nur die Höhe nicht".

2.) Wenn man inflationsbereinigt 2.000 Euro hat, so ist das ok. 60% der Rentner bekommen aber (deutlich) unter 1.000 Euro Rente

Absolut.

Dem Entgegenhalten kann man meiner Meinung nach aber nicht nur rein durch gutes Anlegen des Geldes, sondern einfach durch teilweise Reduzierung von Luxus und Einsehen, dass eine hohe Lebensqualität vielleicht etwas reduziert werden muss im Alter. Das will aber vermutlich nicht jeder.

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magicw
vor 3 Stunden von Cef:

Braucht ein Anleger mit Rentenansprüchen überhaupt RK1 im Depot?

Im Sinne der Zielsetzung "Vermögensaufbau zur Altersabsicherung" stelle ich das auch in Frage. Insbesondere bei Einbeziehung zusätzlicher privater Rentenvorsorge (Privatrente, Riester etc.). 

 

Die Frage ist dann eher die Höhe des Barwertes, den man diesem Anlageteil dann zurechnet. Wenn dabei das RK1/RK3-Verhältnis in die persönliche Strategie passt - warum dann nicht? 

 

In Beiträgen davor wird die Sicherheit der staatlichen Rente in Frage gestellt. Diese Frage stellt sich mir dahingehend nicht, weil wenn die nicht mehr gesichert ist, dann hat unser Geldsystem sowieso versagt und dann bringen mir auch privat angelegte RK1-Vermögen nichts mehr. 

 

 

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Bassinus

Ich beziehe das genauso nicht ein wie mein ausstehendes Humankapital, da zu ungewiss für mehrere Jahrzehnte wegen Demografie,

Gesetzeslage, etc.

Vereinfacht rechne ich immer mit: Im Alter brauche ich bis 80% von meinem letzten Netto. Ich rechne mit zukünftigen Pensionsanspruch von 60% (aktuell ~71%). Das heißt ich habe eine Pensionslücke von 20%. Was nach derzeitigem Stand etwa 600€ Netto monatlich wäre. Bis 100 = 33Jahre je 7.200€. Ich benötige also bis zum Pensionseintritt ein Vermögen von 237.600€ + Inflation.

 

Für eine reine Einzahlung von 237.600€ auf jetzt noch 32 Jahre benötige ich knapp 620€ Sparrate welche die Inflation bringen muss, damit die Rechnung aufgeht. Bei nem All World erwarte ich 5% Rendite pro Jahr - also muss meine Sparrate zu mindestens zu 2/5 in einen ETF fließen und meine Allokation wäre 40/60 - also 248€ pro Monat. Das ist meine Mindest-Soll Aktiensparrate.

Jetzt kann ich mir überlegen was ich mit dem Rest anstelle ;)

Jeder Euro extra bedeutet dann mehr in der Pension, oder Möglichkeit eher in Pension oder mehr Puffer falls die Annahmen oben unterschritten werden sollten.

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stagflation

Hier im Forum werden immer wieder die Begriffe RK1, RK2 und RK3 verwendet.

 

Wo kommen die eigentlich her (Autor, Modell)?

 

Ich habe diese Begriffe bisher in keinem Buch oder Paper gesehen. Eine Suche bei Google liefert zuerst den Post von @Ramstein, dann zwei Artikel vom Finanzwesir - und das war's. Diese Begriffe scheinen also nicht sehr gebräuchlich zu sein?

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Der Horst
10 hours ago, Cef said:

Braucht ein Anleger mit Rentenansprüchen überhaupt RK1 im Depot?

 

Oder ist er dann nicht viel zu konservativ aufgestellt,

um einen nennenswerten langfristigen Vermögenszuwachs erreichen zu können?

 

Ist DIE RENTE überhaupt RK1?

Der Thread ist sehr interessant, über genau diese Themen habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht aber Du hast die Frage nochmal auf den Punkt gebracht.

 

Nach vielem Hin- und Her sehe ich persönlich keinen Grund, weshalb es "RK1" (über den Notgroschen hinweg) im Vermögen bei ausreichender Rentenhöhe geben sollte.

 

Am Ende ist das Ziel ja: Zahlungsausfälle -> Armut verhindern. Dafür sind nicht die Einnahmen maßgeblich, sondern die Ausgaben (wenn ich einen Gönner habe und 0€ Ausgaben, kann mir der Anteil RK1/RK3 auch egal sein).

An Ausgaben gibt es:

-> (R) Regelmäßige Ausgaben für den Lebensstandard

-> (U) Unregelmäßige Ausgaben, die notwendig sind

-> (P) Planbare größere Ausgaben (geplanter Umzug Ausland, Sabatical...)

-> (V) Mehr oder minder spontane, größere Konsumausgaben, die aber im Zweifel auch verschiebbar sind (Neues Auto wäre bald mal nett...)

 

Wenn vorhanden: Einkommen, ALG1, BU und Rentenansprüche UND Höhe jeweils >> (R); sowie Notgroschen > (U), gibt es m.E. keinen Grund, noch Tagesgeld in RK1 zu horten.

Für (P) sollten Rücklagen gebildet werden (Tagesgeld oder Festgeld).

Für (V) ist ein Asset sinnvoll, dass vsl. antizyklisch zu RK3 verläuft (z.B. Global Aggregate ETF, Prime Global Govies ETF). Wirft Rendite ab und ist wahrscheinlich nicht groß im Minus falls (V) relevant wird. Beruhigt durch die antizyklische Natur gegenüber Aktien zudem die Nerven.

 

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Nachdenklich
vor 8 Stunden von Cef:

Muss man bei (zu) kleiner Rente nicht voll, uU gehebelt in RK3 gehen (zB bei Anlagehorizont >20J) ?

Dazu sagt André Kostolany:

"Wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muss spekulieren."

 

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 7 Stunden von magicw:

 

Die Frage ist dann eher die Höhe des Barwertes, den man diesem Anlageteil dann zurechnet

 

Weil ich davon schon öfters gelesen habe, z.B. hier

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/vermoegensfragen/vermoegensfrage-barwerte-helfen-beim-richtigen-umgang-mit-geld-12090739.html

Was ist der Barwert?  https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/barwert-27685

Wie berechnet man ihn?  https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Online-Dienste/Online-Rechner/Barwertrechner/barwertrechner_node.html

 

Vielleicht kann das jemand möglichst einfach erklären, sodass sogar ich es verstehe.

Danke im voraus.

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Merol Rolod

Ich betrachte die zukünftigen Ansprüche aus der gesetztlichen Rentenversicherung nicht als Teil des RK1. Allerdings haben diese einen entscheidenden Einfluss auf meine gewünschte Allokation, in welcher ich jedoch bAV-Ansprüche in den weniger riskanten Teil einbeziehe.

Ich sehen es diesbezüglich prinzipiell wie @Der Horst. Echtes liquides RK1 brauche ich eigentlich nur für den Notgroschen (den ich zum Teil noch über einen Lombardkredit abbilde) und Rücklagen für größere Ausgaben.

Die aktuelle Konstellation hängt aber auch mit der überschaubaren Größe meines Portfolios und dem nicht ganz unbeträchtlichen bAV-Anteil zusammen. Denn natürlich kann ein gewisser RK1-Anteil über Rebalancing auch renditechnisch interessant sein.

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chirlu
vor 4 Minuten von pillendreher:

Vielleicht kann das jemand möglichst einfach erklären, sodass sogar ich es verstehe.

 

Der Barwert ist der jetzige Wert von künftigen Zahlungen. Diesen Betrag müßtest du jetzt auf ein Konto legen, um diese Zahlungen vornehmen zu können; am Ende ist das Konto bei 0.

 

Für die Berechnung des Barwerts mußt du den Zins festlegen, den das Konto bietet. Das ist der wesentliche und schwierig zu bestimmende Parameter.

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Cai Shen
vor 11 Minuten von pillendreher:

Vielleicht kann das jemand möglichst einfach erklären, sodass sogar ich es verstehe.

Ach komm, man munkelt sogar du hättest studiert. :rolleyes:

 

Der Barwert ist der heutige Wert einer zukünftigen Zahlung bzw. Zahlungsreihe. 

Stell dir vor, du erhälst in einem Jahr 100 €, juchu. 

Du könntest Geld für ein Jahr zu 2% anlegen, d.h. der Barwert ergibt sich aus Abzinsung der 100 Zukunftseuro zum Anlagezins oder Inflationsrate, je nachdem was du mit der Barwertberechnung bezweckst. 

 

Der heutige Barwert im Beispiel wären 98 €, weil diesen Betrag bis zum Zeitpunkt x angelegt ergibt in beiden Fällen 100 Zukunftseuro. 

 

Am Ende möchte man meist Zahlungen zu bestimmten Zeitpunkten effektiv vergleichen. 

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