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Goon

Goons Portfolio

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Goon

Liebe Freunde der steigenden Kurse,

 

nach Jahren des stillen Mitlesens habe ich es geschafft, mir ein Profil anzulegen und werde hiermit mein Portfolio der Allgemeinheit vorstellen. Dabei moechte ich auf diverse Punkte eingehen. Sachliche Kritik, intelligente Beleidigungen, zielführende Anregungen sowie herzerwärmendes Lob ist gern erwünscht.

 

Profil:

 

- 27 Jahre, Beamter (Bund - gehobener Dienst), zur Miete mit meiner Partnerin

 

Erfahrung und Aufwand:

 

- ca. fünf Jahre exzessives Lesen, Kopf zermartern (Von der Eroeffnung des Depots 2015 bis zur ersten Sparplanausführung 2016 mit sage und schreibe 100€ - Dauer: 1,5 Jahre)

- täglich mindestens dreißig Minuten (meistens durch diverse Foren lesen)

 

zukünftige Aussichten + Ziele:

 

- Kinder sind erwünscht, lediglich wann ist noch nicht näher bekannt

- Erwerb von Eigentum moeglich; Ebenfalls moeglich bereits bestehendes Eigentum der Verwandschaft zu nutzen -> Stand jetzt keine groeßeren Geldausgaben in der näheren Zukunft bekannt/geplant

- Haltedauer "as long as possible / buy and hold" - Vermoegenserhalt ist die Prämisse

 

Strategie + Problematik

 

- Ausführung von Sparplänen um die Sparsumme von meinem Gehalt abzuziehen

- Selten Einmalinvestitionen in Wachstumsaktien

- Defensiv / Passiv / zurückhaltend

 

Im weiteren Verlauf moechte ich euch eine Auflistung meines Portfolios, garniert mit einem wunderbar unübersichtlichen Kreisdiagramm (ich weiß, wie beliebt die hier sind.... seid gnädig mit meinen OpenOffice Künsten) zeigen.

Einen großen Punkt widme ich hier dem Punkt der Problematik. Finanzen sowie Boerse waren für mich jahrelang ein Buch mit sieben Siegeln. Glücklicherweise bin ich auf den ETF-Papst gestoßen, was dazu führte, dass ich mich intensiv mit der Marterie befasst habe. Nach zwei Jahren des passiven Investierens in meine ETFs begann die große Problematik der sozialen Medien zu wirken. Ausgeloest durch die mittlerweile stark angewachsene, dennoch sehr kleine "Bubble" der Finanzblogger - explizit auf Instagram - hatte ich das Gefühl, dass ich ALLES haben muss. Ich wollte Dividenden. Ich wollte monatliche Dividenden. Ich wollte keinen Trend verpassen. Ich hatte Angst alles zu verpassen.

Das hat dazu geführt, dass ich begonnen habe, beinahe täglich meine Sparraten zu justieren und mich viel zu lange beschäftigt habe, wo ich noch 10€ hinzufügen oder abziehen sollte. Retrospektiv betrachtet erachte ich diese Blase als dezent gefährlich, da imho selbst die fragwürdigsten Investments in den Kommentaren hochgejubelt werden und der Bereich fast ausschließlich daraus besteht, dass die 15-25 groeßten Finanzblogger sich gegenseitig die Taschen vollhauen und von ihren Followern hochgelobt werden. Dazu kommt, dass mittlerweile jeder, der ein Depot besitzt, zum Finanzinstagrammer wird (Starterset: Ein Name mit "irgendwas mit Finanzen" + "x-beliebiges Tier oder pathetisches Nomen"). Ich will den Bereich nicht partout schlecht reden; mir persoenlich hat das in einigen Teilbereichen auch geholfen, nur ist das ständige sich selbst darstellen, gerade für jüngere Beginner wie mich damals, sehr ernüchternd und nicht motivierend.

 

Da ich wehmütig zuschauen musste, wie mir ständig vor Augen geführt wurde, wie weit ich noch zurück liege und welchen Trend ich mal wieder verpasst habe, konnte ich mich Anfang des Jahres zu einer - für mich zufriedenstellenden - Strategie durchkämpfen, welche im Wesentlichen wieder meine Anfangsstrategie ist. - Weg von "Gier frisst Hirn" - hin zu Zurückhaltend und passiv, gepaart mit einigen wenigen Wachstumswerten. Da der Vermoegenserhalt an der ersten Stelle steht, werden zumeist antizyklische Werte präferiert.

Ich moechte den Grundgedanken des Unternehmens verstehen und versuche eine Diversifikation zu erreichen. Die Haltedauer ist zeitlich nicht limitiert (as long as possible). Da ich mich keineswegs für einen Experten halte, schätze ich meine Anlagestrategie als defensiv ein und komme somit hoffentlich nicht in eine overconfidence bias.

 

Bespart werden folgende Titel:

 

grafik.png.f3a0b2e9c1db6dcd927180494a06e1da.png

 

Auf die no-brainer Positionen 1,2,5,11,12,14,21 moechte ich nicht näher eingehen. Ich denke, dass jedem bewusst ist, was sich dahinter verbirgt.

Positionen die aus meiner Sicht risikoarm und antizyklisch sind. Die ETF als Fundament und die Einzelaktien darauf aufbauend.

 

- 4 Xtrackers Global Select Div. 100 - Habe ich damals nach einem Artikel von Olaf Scholz aus dem Affekt gekauft. Ich moechte mich hiermit bei allen Lesern entschuldigen, dass ich das gemacht habe. ;-) Wird wohl bald verkauft.

 

- 6 VanEck Global Gaming und eSports ETF - Schlecht gewählter Name des ETF, war mein damaliger Einstieg v.A. in Nvidia und Tencent. Sehe in der Branche ein hohes Potential, wohlweißlich dass die Gaming-Branche zyklisch agieren kann, sobald ein Spiel die Erwartungen nicht erfüllen kann. Interessanter Wert (Sea Limited) ebenfalls enthalten.

 

- 13 Omega Healthcare                   - Omega Healthcare Investors ist ein in den Vereinigten Staaten und Großbritannien tätiger REIT in der Gesundheits- und Pflegebranche und wurde 1992 gegründet. Das Unternehmen investiert in Neubau und Renovierung von Immobilien, welche dann als Seniorenwohnungen, Altenheime, Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen an Dritte vermietet werden. Auch Ärzte- und Gesundheitszentren sowie Einrichtungen für betreutes Wohnen zählen zu den verwalteten Immobilien. Das Portfolio des Unternehmen beinhaltet aktuell 964 Einrichtungen verwaltet von 71 verschiedenen Betreibern. Das Unternehmen ist dabei fokussiert auf Skilled Nursing Facilities (SNFs = Fach-Pflegeeinrichtungen)

 

- 15 Nvidia                                        - Meiner Meinung nach einer der Firmen der Zukunft.

 

- 16,17,19 Alibaba, Tencent, Xiaomi   - Meine Wette auf China... Ich wollte ja keine Trends verpassen

 

- 18 Palantir                                      - Wette auf steigende Kurse und die Zukunft. Verfolge die Firma (Datenanalyse) seit einigen Jahren, begründet durch eine Faszination von Peter Thiel

 

- 20 Caledonia Mining                       - wird alsbald abgestoßen

 

Watchlist

 

1. Coca Cola - Antizyklischer Wert; relativ sicherer Wert

2. Softbank  - japanischer Telekommunikations- und Medienkonzern; aufgrund des mglichen "going private" wohl kein Kandidat für einen Kauf

3. Novo Nordisk - altbekannt.

4. SAP - aufgrund fehlender Home-Bias steht die Kreissparkasse der ERP- und Buchhaltungssysteme ebenso auf der Watchlist

4.5 Stoxx Europe 600 ETF - Wird vermutlich als Ergänzung zum World und EM ETF ins Depot gelegt; anstatt in SAP direkt zu investieren

 

 

 

Vielen Dank fürs lesen! Ich werde - sofern interessante Dinge passieren - immer mal wieder updaten und hoffe, dass ihr mich gerne die nächsten Jahre über auf meiner Reise begleiten werdet.

Bleibt gesund und macht das Beste aus dem restlichen Jahr!

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hattifnatt
vor 32 Minuten von Goon:

Ein Name mit "irgendwas mit Finanzen" + "x-beliebiges Tier oder pathetisches Nomen"

hehe, der war gut ;) 

 

Zum Depot: Kann man machen - ich würde mich nicht zu sehr in Einzelwerten verzetteln; wenn, dann eine klare Strategie: also Fokus auf Tech ODER Moonshots wie Palantir ODER langweilige (aber vielleicht auch leicht überbewertete?) Consumer-Werte wie P&G ODER Value-Kandidaten wie OHI - bin nicht sicher, wo SAP da hingehört ... Sonst fehlen klare Kriterien, wann gekauft bzw. wieder verkauft werden soll, und das Depot wird leicht zu einem Spielball von aktuellen Trends - so wird man eher weniger Rendite als ein marktbreiter ETF erzielen.

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Noch_Neu_Hier

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Depot.

Als Beamter hast du evtl. auch die Freizeit, deine Gedanken damit zu verbringen. In meinen Augen ist es viel zu kleinkariert. Du hast momentan 11 Einzelaktien und 4 weitere auf deiner Watch Liste. Ehrliche Frage, wieviel Zeit verbringst du mit der Analyse dieser Unternehmen?

Du willst dein Depot über Sparpläne besparen. Willst du die mtl. anpassen, damit deine % Verteilung stimmt?

Wie lange wird es dauern, bis jede dieser 11 Einzelpositionen einen Wert von ca. 5000€ haben?

 

Man kann natürlich alles machen, mir persönlich wäre allerdings ein Depot bestehend aus 1 bzw. 2 meinetwegen auch 3 ETFs sowie einen TG Konto und/oder einer FG Leiter "verwaltbarer".

Mit 27 Jahren würde ich mein Leben genießen und mein Depot nach dem KISS Prinzip gestalten.

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Livesey

Herzlich Willkommen! Obwohl du ja eigentlich früher hier unterwegs warst. Du klingst sehr sympathisch! Ich möchte dir weder deinen Thread zumüllen noch die Laune verderben, es ist ohnehin nur meine subjektive Meinung, aber ich würde dein Anlageverhalten vielleicht noch einmal reflektieren - bzw.: Reflektiert hast du genug, aber du scheinst mir noch nicht nach deinen eigenen Lektionen zu handeln.

 

1) Wenn du das Gefühl hast, dich leicht beeinflussen zu lassen oder schnell FOMO zu verspüren oder auf allen Hochzeiten tanzen zu müssen oder die Benchmark bei anderen Investoren anstatt bei deinen persönlichen Zielen zu sehen oder schonmal aus Affekt zu handeln, dann würde ich das alles als sehr eindeutige Hinweise sehen, von einem aktiven Portfolio abzusehen und Beschäftigung mit der Materie seit Jahren in Form von Interesse/Hobby nicht mit der wirklichen Anlage zu vermischen. Wenn das schwer fällt, würde ich zwei Depots halten: Eins zur Altersvorsorge (usw.) und eins um "zu sehen was möglich wäre" (usw.).

2) Dann sagst du, du willst es passiv, zurückhaltend, sicher - aber rund 40% deines Equity-Teils sind Tech-Stocks. Auf deiner Watchlist stehen noch weitere. Fast jeder Name in deinem Depot ist eine "Meme"-Aktie, selbst die "Stabilen". "Wette auf steigende Kurse und die Zukunft" war vielleicht sarkastisch gemeint, ist aber in der Tat eine denkbar schlechte Entscheidungsgrundlage für einen Aktienkauf.

3) Ich weiß nicht, wie viel % in die ETFs gehen soll, aber im Moment ist es nicht "Passiv mit wenigen Einzelinvestments" sondern "Einzelinvestments mit Faktor-ETFs und dann ein kleiner Core-Teil".

4) Du hast viele Überlappungen dabei - wenn einem das bewusst ist, ist es egal; es dürfte aber zunehmend schwer fallen, das prozentual im Auge zu behalten.

5) Zu #4: Würde mich interessieren, was das für ein Artikel war - so oder so, du zahlst 0,5% TER dafür, dass sie dir Dividendentitel raussuchen? Über eine komische Swap-Konstruktion - gibt es dafür überhaupt eine Teilfreistellung? Wenn du dich von etwas trennen willst, nicht nochmal ein Jahr rausschieben, sondern weg damit.

 

Ich glaub, ich erzähl dir nicht viel Neues, ich schreib es nur, um dich in deinen eigenen, richtigen Einschätzungen zu bestärken. Ansonsten ist auch nicht viel gegen das Portfolio zu sagen, es geht letztlich nur um das Anpassen der % und ein bisschen darum, dir das Leben nicht selbst schwer zu machen.

Ich hoffe, du schreibst hier ab und zu!

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Goon

Hallo,

 

da habe ich tatsächlich ein paar rudimentäre Informationen vergessen. @hattifnatt - Die ETF sowie die die Werte Unilever, J&J, P&G, Omega Healthcare, Nvidia und Danaher werden monatlich bespart (begonnen wurde jeweils mit einer hoeheren Einmalanlage je Aktie). Tencent, Xiaomi, Palantir und Alibaba waren groeßere Einmalanlagen und werden derzeit nicht bespart. Verkauft werden soll bis auf den XTrackers ETF so schnell nichts...

 

Ich persoenlich finde, dass mein Depot (für mich) sehr nach dem "keep it simple, stupid" - Prinzip aufgebaut ist. Nachdem ich mir zwischenzeitlich mehrere Konstellationen wie "mOnAtLiChE dIvIdEnDe" o.Ä. dazu überlegt habe, ist das schon wesentlich einfacher und verwaltbarer für mich.

 

@Livesey DANKE! Wird nicht so leicht darauf zu antworten, da du 1) mit fast allem Recht hast und 2) es sonst wirken würde, als moechte ich alles relativieren.

FOMO ist/war wirklich ein sehr, sehr großes Problem. Gerade wenn ich in sozialen Medien gesehen habe, wie viele Personen bspw. mit The Trade Desk (A2ARCV) eine sagenhafte Entwicklung mitgenommen und ich quasi in die Roehre geschaut habe. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass ich (für mich) mit dieser Konstellation - auch hinsichtlich der Überlappungen - eine gute Mischung gefunden habe. Auch wenn ein gutes Bauchgefühl kein absolutes Kriterium für ein Portfolio sein sollte, kann ich mit dem jetzigen beruhigt schlafen und verspüre dabei auch viel Spaß, Zufriedenheit und vorallem nicht die Sorge, dass ich etwas verpasse.

Die ETFs werden monatlich auch wesentlich hoeher bespart als die Einzelaktien, weswegen in den in den nächsten Monaten der prozentuale Anteil sich wieder anpassen wird.

 

Dazu kommen - sobald eine entsprechende Summe durch diverse Nebeneinkünfte wie Eishockey und dem Verkauf von Kleidung beisammen ist - Einzelkäufe.

 

Dein Punkt mit den Meme-Aktien hat mir sehr gefallen. Ehrlicherweise hast du da auch absolut Recht. Mich würde nur interessieren, ob die (paar Buzzwords aus dem Boerseninstagram Einmaleins:) "langweiligen Dickschiffe", "Depotstabilisatoren", "Must-Have Aktien" wie J&J, P&G, Unilever und Danaher für dich auch darunter fallen?

Explizit die chin. Investments sind gerade in den Posts und Analysen die absoluten Memes aka die kommenden TEN-TWENTYBAGGER!

 

Den Artikel suche ich dir noch raus.. Sofern ich den noch finden kann. Der war Ende 2018/Anfang 2019 im Focus und Scholz hat sinnbildlich den ETF als Beispiel genannt, wie man mit "monatlich 100€" ein Vermoegen von mehren 100.000en aufbauen kann. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Immerhin lege ich nicht mein ganzes Geld auf das Sparbuch .... ;-)

 

Lieben Dank nochmals für deine Antwort. Eigen-/Fremdwahrnehmung liegen ja des Oefteren weit auseinander und du hast sehr gut die fragwürdigen Punkte herausgestellt. Ich freue mich tierisch, wenn ich solche Antworten erhalten! Also darfst du gern weiter "zumüllen". Oh, Müll... Waste Management habe ich ja auch noch nicht... Da habe ich letztens erst auf Instagram beim Equitynacktmull etwas gelesen......

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Livesey

Es ist auch nur freundlich gemeint, denn ich neige auch dazu, mir vieles selbst erarbeiten zu wollen und ein IKEA-Portfolio zu halten; da muss ich dann auf dieselben Probleme aufpassen. Toller Blog dazu übrigens: http://www.psyfitec.com/2016/03/building-ikea-portfolio.html - insgesamt werden da dutzende psychologische Fallen behandelt.

Verschwende deinen Sonntag nicht auf den Scholz-Artikel, der wäre vor allem für meinen confirmation bias, dass die Hölle selbst keinen schlimmeren Finanzminister ausspucken könnte.

vor 10 Minuten von Goon:

Dein Punkt mit den Meme-Aktien hat mir sehr gefallen. Ehrlicherweise hast du da auch absolut Recht. Mich würde nur interessieren, ob die (paar Buzzwords aus dem Boerseninstagram Einmaleins:) "langweiligen Dickschiffe", "Depotstabilisatoren", "Must-Have Aktien" wie J&J, P&G, Unilever und Danaher für dich auch darunter fallen?

Explizit die chin. Investments sind gerade in den Posts und Analysen die absoluten Memes aka die kommenden TEN-TWENTYBAGGER!

Ja, allerdings leicht anders:

Bei diesen Aktien ist es weniger schlimm, weil das Geschäftsmodell eine sehr genaue Bewertung zulässt und daher die Tatsache, dass absolut jeder sie in seinem Depot haben will, von Profis relativ leicht eingepreist werden kann. Bei High-Growth-Trends und Tech-IPOs funktioniert das weniger gut, weswegen ich mich davon eher fernhalte.

Es kommt aber mMn in beiden Fällen darauf an, eine Strategie oder Gründe zu haben, die über Gier, Angst und Gruppendynamik hinausgehen. Sonst schadet es in beiden Fällen.

Mit "Depotstabilisatoren" machst du dein Depot z.B. nicht stabiler, wenn darunter plötzlich deine Diversifikation sehr leidet. Die Stabilität solcher Aktien kann auch ein Trugschluss sein, denn auch eine Aktie wie P&G kann leiden, wenn es zu einer Sektorrotation kommt, wenn die Marktmacht der Einzelhändler wächst, wenn Eigenmarken und Amazon in den Markt einsteigen, wenn in den EM heimische Marken konkurrenzfähig und "in" sind usw.

Wenn die Strategie speziell auf einen Crash/eine Rezession oder wie bei dir als Ausgleich für eine andere Übergewichtung ausgerichtet sein soll, dann kann man entsprechend übergewichten; dann sollte man das aber auch offen sagen und nicht so tun, als müssten Basiskonsumgüter als Standard übergewichtet sein (nicht du, sondern die Dickschiff-Fraktion).

Dazu ist auch interessant, dass das Gros aller Aktien nicht besser als T-Bills ist, ein Portfolio aus 100% Dickschiffen könnte also sehr gut auch underperformen. Wenn es so einfach und risikolos wäre mit 100% Nestlé besser zu fahren als mit Staatsanleihen wär ja auch etwas faul. Aber okay, hier wird's unkonkret.

 

Konkret finde ich deine Einzelaktien sogar fast alle gut und ich würde einfach die zwei breiten ETF mit 90% der Sparraten besparen, keinen Euro-ETF oder so kaufen und Einzelaktien weglassen oder nur kaufen, wenn sie dein Profil ergänzen, nicht weiter verstärken. Wobei auch da gilt: Als Beamter im gehobenen Dienst mit familiärem Rückhalt und fester Partnerschaft kann man sich ziemlich viel erlauben, was andere partout vermeiden sollten.

vor 32 Minuten von Goon:

 dem Verkauf von Kleidung

Finde ich übrigens auch sehr spannend (kannst mir auch eine PN dazu schreiben, passt nicht so hier rein) und finde es sehr viel sinnvoller, Zeit in den Aufbau solcher Nebeneinkünfte zu investieren als zu versuchen, mit einer Entscheidung für Unilever statt BASF irgendwo 5 Euro rauszuholen oder mit Aktien Lotto zu spielen.

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 1 Stunde von Livesey:

auch eine Aktie wie P&G kann leiden, wenn es zu einer Sektorrotation kommt, wenn die Marktmacht der Einzelhändler wächst, wenn Eigenmarken und Amazon in den Markt einsteigen, wenn in den EM heimische Marken konkurrenzfähig und "in" sind usw.

Ja, ich finde auch, dass solche Consumer-Werte alles andere als No-Brainer sind - bei P&G sind die Umsätze nur so lala, Margen vermutlich durch die genannten Faktoren gefährdet, und dann hat sich die Aktie nach 10 Jahren seitwärts im Lauf der letzten beiden Jahre fast verdoppelt ...?

 

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McScrooge
Am 14.11.2020 um 17:16 von Goon:

Vielen Dank fürs lesen!

Herzlich willkommen hier im Forum.

 

Ich finde es mittlerweile mehr als schade, dass hier fast jedem, der Einzelwerte postet, die tollen ETF´s um die Ohren gehauen werden. Das scheint in den letzten Jahren hier immer mehr überhand zu nehmen, auch wenn es aus meiner Sicht wenig mit Wertpapieren zu tun hat einfach in einen breiten Markt zu investieren.

 

Ich finde den Ansatz mit relativ überschaubaren Aktien keineswegs überfordernd, das sollte schon jeder für sich selbst entscheiden wieviel Zeit er sich dafür nehmen möchte. Es kann auch zu einem interessanten Hobby und irgendwann zu einem lohnenswerten Nebenjob führen. Lass dich nicht beirren und viel Spaß beim Finden weiterer interessanter Einzelwerte.

vor einer Stunde von hattifnatt:

 und dann hat sich die Aktie nach 10 Jahren seitwärts im Lauf der letzten beiden Jahre fast verdoppelt ...?

Weil es u.a. Umstrukturierung im Unternehmen gegeben hat, hat die Aktie einiges nachgeholt an Performance. Ein absolut solider Wert, der jeden Anteilseigner mehr als ruhig schlafen lässt.

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hattifnatt
vor 26 Minuten von McScrooge:

Weil es u.a. Umstrukturierung im Unternehmen gegeben hat, hat die Aktie einiges nachgeholt an Performance.

Aha, und Du kannst beurteilen, dass das Unternehmen dadurch ca. doppelt so viel wert ist? Und dass es nicht die nächsten 10 Jahre wieder seitwärts geht? Und dass Procter&Gamble besser ist als Unilever, Colgate-Palmolive, Reckitt Benckiser oder Church&Dwight?

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Synthomesc_alt
vor 8 Minuten von McScrooge:

Ich finde es mittlerweile mehr als schade, dass hier fast jedem, der Einzelwerte postet, die tollen ETF´s um die Ohren gehauen werden.

 

Am 14.11.2020 um 17:16 von Goon:

Strategie + Problematik

 

- Defensiv / Passiv / zurückhaltend

 

Nun, bei einer defensiven / passiven Anlagestrategie passen nunmal ETF viel besser als Einzelwerte. Zumal der TE selbst erkannt hat ,dass er anfällig für FOMO ist.
Bei einem World ETF Depot kommt man diesbezüglich gar nicht in Versuchung...laufen lassen und einmal im Jahr reinschauen und ggf rebalancen  und fertig.

Zum Depot, ich finde auch das es viel zu kleinteilig ist.... und du widersprichst dir selbst , das ist für mich nicht gerade eine Buy and Hold Strategie, zumal du weiterhin dich sehr mit Einzelwerten beschäftigst.

Denke bei dir würde sehr gut ein Core and Satellite Portfolio passen, aber dafür müsstest du den World ETF um einiges höher gewichten...

Letztendlich aber ist es wie immer, entscheiden und umsetzen musst du es für dich alleine....

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s1lv3r

Mir fällt leider gerade keine intelligente Beleidigung ein, deshalb muss dieser Post wohl ohne auskommen. :P

 

Was ich ehrlich gesagt immer nicht verstehe: Warum hat man einen MSCI World + EM in einer so geringen Gewichtung in seinem Depot?

 

Entweder man hat eine Core-Satellite-Strategie, dann müsste der Core-Teil aber wesentlich größer sein, oder man ist aktiver Investor und glaubt an die Outperformance der selbst gewählten Einzelaktien. Die einzige Ausnahme, die mir in den Sinn kommt, wären Altlasten durch einen Strategiewechsel, den man ja auch so ein bisschen aus deinem Text herauslesen kann. In dem Fall würde ich aber auch überlegen, ob man die entsprechenden Positionen nicht abstoßen will.

 

Eine Core-Satellite-Strategie, wäre allerdings m.M.n. gar nicht so abwegig, wenn ich deine Historie so lese: Man verpflichtet sich einfach 80% (o.ä.) seines Portfolios konservativ MSCI World + EM anzulegen und 20% sind Spielwiese, mit denen man versucht durch ggf. riskantere Investitionen, Branchenwetten, Einzelaktien, etc. zusätzliches Alpha gegenüber dem Index zu generieren. Diese Vorgehensweise halte ich ehrlich gesagt inzwischen für einen neuen Anleger, der noch ein bisschen unsicher darüber ist welcher Investment-Religion er wirklich angehört (aktiv vs. passiv) für die mit Abstand sinnvollste. Nach 5 Jahren kann man dann immer noch schauen, ob die Satellite-Investments eine Outperformance bewirkt haben und/oder ob man glaubt, dass das in der weiteren Zukunft passieren wird.

 

Was du ja schon selber erkannt hast, ist dass es nicht so unbedingt sinnvoll ist, im Prinzip eine Buy&Hold-Strategie auf Jahrzehnte fahren zu wollen, dann aber alle paar Monate in Zweifel auszubrechen und irgendetwas an der Strategie oder der Gewichtung anzupassen. Ob man ETFs, Einzelaktien, Dividenden, Value-Investing oder sonstwas macht ist im Prinzip egal (da gibt es für jede Strategie Argumente dafür und dagegen), wichtig ist m.M.n. bei einer Strategie zu bleiben. Was ich diesbezüglich sonst einfach mal als Vorgehensweise raten würde, wenn es wieder in den Fingern juckt etwas an der Strategie zu ändern:

  • Wer Buy&Hold auf Jahre betreibt, für den sind ein paar Wochen komplett wurscht. Von daher kann man immer wenn man eine neue Investmentidee hat sich selber zwingen diese einfach für einen vorher bestimmten Zeitraum (2-3 Wochen) liegen zulassen. Wenn man nach diesen 2-3 Wochen immer noch das Bedürfnis hat diese neue Idee umzusetzen, macht man es dann. In den meisten Fällen, dürfte man aber entweder das Interesse verloren haben, oder schon wieder einen Artikel über eine andere spannende Strategie entdeckt haben. o:)
  • Es ist immer leicht seine Investmentstrategie für zukünftige Investitionen anzupassen. Was mental schwieriger ist: Die neue Strategie auch rückwirkend umzusetzen. Eigentlich ist es aber folgerichtig, dies auch zu tun, denn wenn man so von seiner neuen Strategie überzeugt ist, bedeutet dies ja zwangsläufig auch, dass das nicht nach dieser Strategie investierte Geld falsch investiert ist. Wenn man sich zwingt, die alte "falsche" Strategie komplett aufzugeben, wird man wundersamerweise weniger Verlangen haben eine neu gefundene Strategie auch tatsächlich umzusetzen. Blöd ist halt nur, wenn man das nicht macht, denn dann hat man irgendwann ein Portfolio, wo nichts mehr zueinander passt (ein bisschen ETF, ein bisschen Dividenden, ein bisschen Tech-Stocks, etc.).

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Synthomesc_alt
vor 2 Stunden von s1lv3r:

Was ich ehrlich gesagt immer nicht verstehe: Warum hat man einen MSCI World + EM in einer so geringen Gewichtung in seinem Depot?

 

Entweder man hat eine Core-Satellite-Strategie, dann müsste der Core-Teil aber wesentlich größer sein, oder man ist aktiver Investor und glaubt an die Outperformance der selbst gewählten Einzelaktien.

Zwei Dumme ein Gedanke ;)

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McScrooge
Am 15.11.2020 um 18:11 von hattifnatt:

 Und dass Procter&Gamble besser ist als Unilever, Colgate-Palmolive, Reckitt Benckiser oder Church&Dwight?

Habe ich nicht behauptet, die sind ebenfalls gut.

 

Es ist egal, ob P&G 10 Jahre seitwärts geht, wenn es dann die Performance wie jetzt wieder aufholt. Das ist eben auch ein Value-Wert mit dem man gut schlafen kann. Wer hier jährlich +20% sehen will, sollte anderswo investieren. 
Ich habe P&G seit über 10 Jahren, wenn man da günstig nachgekauft hat, kann man sich heute nicht beschweren.

Am 15.11.2020 um 18:11 von Synthomesc:

Nun, bei einer defensiven / passiven Anlagestrategie passen nunmal ETF viel besser als Einzelwerte

Nein. Das kommt auf die Werte an.

Eine Johnson&Johnson z.B. passt wesentlich besser in eine defensive Strategie als ein ETF, das auch den ganzen Schrott der Welt mit im Portfolio hat ;)

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Kontron
· bearbeitet von Kontron

Goon,

Irgendwie könnte der Artikel zu dir passen, bist halt noch jung.

Soll keine Empfehlung sein, wie du was machst.

Don't Sell Potential 10-Baggers Just To Chase Income | Seeking Alpha

glaub die Verlinkung klappt nicht. 

Schade, finde den Artikel mal sehr gut.

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Tordal
vor 17 Stunden von Kontron:

Goon,

Irgendwie könnte der Artikel zu dir passen, bist halt noch jung.

Soll keine Empfehlung sein, wie du was machst.

Don't Sell Potential 10-Baggers Just To Chase Income | Seeking Alpha

glaub die Verlinkung klappt nicht. 

Schade, finde den Artikel mal sehr gut.

Sorry, aber das ist doch trivial. Niemand würde eine Aktie verkaufen in dem Wissen, dass es ein Tenbagger ist.  Die Kunst ist doch - wie immer - vorher rauszufinden, welche Aktie der Tenbagger ist und dann nicht zu verkaufen. 

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Kontron
vor 3 Stunden von Tordal:

Sorry, aber das ist doch trivial. Niemand würde eine Aktie verkaufen in dem Wissen, dass es ein Tenbagger ist.  Die Kunst ist doch - wie immer - vorher rauszufinden, welche Aktie der Tenbagger ist und dann nicht zu verkaufen. 

Ach so, bekommst ein Sternchen ins Bummiheft. :news:

Darum geht es ja im text.

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kublai

Ich kann nur soviel sagen:

„Du gefällst mir sehr“

 

Eckdaten,Witz und vielleicht auch dein Depot lassen viel erwarten!

Leider stolpere ich erst heute über dich.

 

bg

k.

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Wertpapiernoob

Palantir hatte ich mir noch Anfang November angeschaut gehabt, da ich in der Vergangenheit viel zu denen gelesen hatte und ich mich dazu mal wieder informiert hatte. Die Bewertung war meiner Meinung aber so was von daneben, dass ich es mich nicht getraut hatte. Jetzt hätte ich innerhalb von 3 Wochen +200% gemacht. Das sind halt die Amerikanischen Märkte, gute Verbindungen und viele Versionen.

 

Von deinen Werten habe ich nur Tencent in meinem Portfolio, Omega Healthcare REIT hab ich mir auch öfters angelesen und ist auf meiner Wunschliste notiert aber bisher konnte ich mich zu einem Kauf noch nicht bewegen.

 

Lass dir eins sagen: Du hat ein 'interessantes' Portfolio was Charakter hat. Dies ist aber hier nicht gern gesehen aber deswegen darfst du dich nicht von den Kommentaren entmutigen lassen. Anstatt SAP würde ich mir an deiner Stelle lieber Bechtle, Cancom oder Adesso ansehen. Anderes Buisness und keine echten Burggraben wie SAP, aber dies könnten wie deine Alibaba, Tencent und Xiaomi eine Wette auf einen Strukturwandel in Deutschland sein.

 

Hast du kein Interesse an Industriewerten?

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PapaPecunia

Mein Standardsatz: Nicht zu streng mit sich selbst sein! Besser einen vermeintlich dummen Deka (oder eine Aktie blind aus dem Aktionär) kaufen als fünf Jahre mit Spezialsoftware herumrechnen, dann wegen der aktuellen Situation abwarten und letztlich immer alles auf dem Giro liegen zu lassen. Insofern bist du doch auf einem guten Weg und Fehler in der Anfangsphase sind doch das normalste der Welt.

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Synthomesc_alt
Am 17.11.2020 um 22:59 von McScrooge:

Eine Johnson&Johnson z.B. passt wesentlich besser in eine defensive Strategie als ein ETF, das auch den ganzen Schrott der Welt mit im Portfolio hat

Sehe ich anders!
Nach deiner Argumentation könnte man da noch etliche Firmen auflisten auf die das auch zutrifft. Nur diese hast du automatisch auch in einem WORLD ETF.
Und ein Einzelwert beinhaltet nunmal viel mehr Risiko, das ist Fakt!
Richtig ist , dass man auch viel " Schrott" dabei hat, aber man ist trotzdem auf lange Sicht gesehen sicherer unterwegs...dafür halt nur die Marktrendite...

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McScrooge
Am 29.11.2020 um 21:29 von Synthomesc:

Und ein Einzelwert beinhaltet nunmal viel mehr Risiko, das ist Fakt!

Nein. Du kannst Dir ja mal Volatilitäten gewisser Aktien und des breiten Marktes ansehen. Verallgemeinern sollte man da nicht.

Am 29.11.2020 um 21:29 von Synthomesc:

Richtig ist , dass man auch viel " Schrott" dabei hat,

Eben. Und auf diesen Schrott versuche ich möglichst zu verzichten :thumbsup:

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Goon

Frohen Nikolaustag!

 

Erfreulich, dass mein Faden so rege kommentiert wurde! :-)

 

Ich versuche mal grob, auf ein paar der häufiger genannten Punkte einzugehen.

 

- Meine ETFs sind prozentual noch so vergleichsweise gering gewichtet, da der Umgang mit (für mich) groeßeren Summen nach wie vor immer noch ungewohnt ist. Auch wenn meine Einzelaktienkäufe Einmalinvestitionen waren, müsste ich für die ETF nun schon wesentlich hoehere Summen in die Hand nehmen.

Für mich ist es angenehmer, wenn ich die ETF über einen gewissen Zeitraum mittels Sparplänen auf die gewünschte Zielgroeße bringe.

 

Am 15.11.2020 um 18:12 von s1lv3r:

Was mental schwieriger ist: Die neue Strategie auch rückwirkend umzusetzen. Eigentlich ist es aber folgerichtig, dies auch zu tun, denn wenn man so von seiner neuen Strategie überzeugt ist, bedeutet dies ja zwangsläufig auch, dass das nicht nach dieser Strategie investierte Geld falsch investiert ist. Wenn man sich zwingt, die alte "falsche" Strategie komplett aufzugeben, wird man wundersamerweise weniger Verlangen haben eine neu gefundene Strategie auch tatsächlich umzusetzen. Blöd ist halt nur, wenn man das nicht macht, denn dann hat man irgendwann ein Portfolio, wo nichts mehr zueinander passt (ein bisschen ETF, ein bisschen Dividenden, ein bisschen Tech-Stocks, etc.).

- Valider Punkt. Mein Olaf-Scholz-Gedenk-ETF ♥ (Xtrackers Global Select Div. 100) wurde ebenso wie Caledonia Mining (A2DY13) verkauft.

 

- Meine Memeaktie Palantir ist keine schnuffelige Zockerei mehr sondern ein Casino sondersgleichen. War schon verrückt anzusehen, wie der Kurs zum Mond und nun die halbe Strecke wieder retour geschossen ist.

Am 25.11.2020 um 20:05 von h3llbroker:

Dankeschoen!

"An Gewinnmitnahmen ist noch keiner gestorben" - Stimmt! Da ich momentan das Geld nicht benoetige, kann ich mir das Schauspiel in Ruhe ansehen und bin gespannt, in welche Richtung sich das entwickeln wird. Über solche Artikel freue ich mich immer!

 

Am 15.11.2020 um 18:12 von s1lv3r:

Eine Core-Satellite-Strategie, wäre allerdings m.M.n. gar nicht so abwegig, wenn ich deine Historie so lese: Man verpflichtet sich einfach 80% (o.ä.) seines Portfolios konservativ MSCI World + EM anzulegen und 20% sind Spielwiese, mit denen man versucht durch ggf. riskantere Investitionen, Branchenwetten, Einzelaktien, etc. zusätzliches Alpha gegenüber dem Index zu generieren. Diese Vorgehensweise halte ich ehrlich gesagt inzwischen für einen neuen Anleger, der noch ein bisschen unsicher darüber ist welcher Investment-Religion er wirklich angehört (aktiv vs. passiv) für die mit Abstand sinnvollste. Nach 5 Jahren kann man dann immer noch schauen, ob die Satellite-Investments eine Outperformance bewirkt haben und/oder ob man glaubt, dass das in der weiteren Zukunft passieren wird.

Dem kann ich prinzipiell nicht viel hinzufügen. Aus meiner Sicht und meinen grandiosen Erfahrungen der letzten Jahre - respektive meiner Anfangszeit - ist das für mich eine grundvernünftige Strategie. Hiermit schließe ich auch wieder den Bogen zu meinen ersten Sätzen, da ich langsam und gemütlich meine beiden "Core-ETFs" in Richtung der Prozentzahl bringe. Meine Erfahrung hat auch gezeigt, dass meine bescheidene Auswahl an Einzelaktien einen World-ETF eher weniger schlagen wird.

 

Ich werde die Tage noch eine aktualisierte Version des Depots bringen, welche ich als Blaupause für zukünftige Updates nutzen kann. Vielleicht schaffe ich es auch, mir über die kommenden Feiertage Portfolio Perfomance näher zu bringen...

 

Ansonsten gibt's gleich einen Käsekuchen, dank @kublai (i mog di a!) hoere ich mal wieder in Kublai Khan rein und schaue später ein wenig Community.

Habt einen gemütlichen Sonntag!

 

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Goon
· bearbeitet von Goon

Servus,

 

langsam aber sicher mache ich mich an meinen Jahresabschluss und versuche ein Resümee über "mein Depot mit Charakter" zu ziehen. Anbei eine allseits beliebte, aussagekräftige Diagrammgrafik - ausschließlich über mein Depot. Wow, immerhin farbig.

 

Beliebtes_Diagramm.thumb.PNG.f7e138517a213e8e79f2ad464e40070b.PNG

 

Was hat sich zwischenzeitlich geändert?

 

- Verkauf Xtrackers STOXX Global Select Dividend 100 Swap UCITS ETF 1D (DBX1DG) mit einem kleinen Plus (Danke Olaf Sch. :wub:)

- Verkauf von Caledonia Mining (A2DY13) mit einem satten Minus

- Verkauf von Omega Healthcare (890454) mit einem geringen Plus

 

Fehler erkannt, Fehler hoffentlich gebannt. "Fehler" müssen auch rückwirkend erkannt und behoben werden. Lediglich Omega Healthcare würde ich nicht zwangsläufig als Fehler betiteln; da die Position aber vergleichweise gering war, habe ich einen fixen Verkauf durchgeführt.

 

Apropos Fehler. Mittlerweile sind Coca - Cola sowie Appen Ltd. (A12HVN) in mein Depot gewandert. Coca-Cola stand schon längere Zeit auf meiner Watchlist und bei einem Einkaufspreis 44,19€ habe ich mir eine ordentliche Tranche geholt. (Nun fehlt quasi nur noch Novo Nordisk A1XA8R für eine perfekte Symbiose).

 

Appen... Warum Appen? Appen ist ein australisches Unternehmen, welches Daten liefert oder verbessert, die für die Entwicklung von Produkten für maschinelles Lernen und künstlicher Intelligenz verwendet werden.

Vor allem fungiert Appen als Zulieferer der großen Tech-Giganten wie Google, Apple, Facebook und co. - Warum die das selbst (noch) nicht in Gänze hinbekommen, erschließt sich mir leider selbst noch nicht ganz. Nichtsdestotrotz, waren die Aussagen beim letzten Conference Call ein Mix aus "too early to tell" und relativ optimistisch. We'll see. Vor allem beruft sich Appen gern auf seine Armee aus indischen Freelancer (um die 1. Mio.), welche die Programmiertätigkeit übernehmen.

 

Des Weiteren wurde mein Bestand des iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) sukzessive erhoeht, um auf die gewünschte prozentuale Gewichtung zu kommen. Wie bereits in meinem letzten Pfosten erwähnt, wird das peu à peu im kommenden Jahr geschehen.

 

Nun komme ich zu meinem - nach wie vor - größten Problem und hoffentlich meiner größten Lehre des Jahres. FOMO. Vielleicht nicht für jedermann nachvollziehbar, aber es hat durchaus massive Auswirkungen, wenn man nahezu ununterbrochen von Bloggern auf Instagram bombadiert wird, welche (angeblich) eine außerordentliche Performance hingelegt haben, wieder für mehrere tausende Euro nachkaufen oder auf diversen Finanzseiten die neuesten Tech-Highflyer zum Mond gelobt werden. Selbstverständlich könnte ich solche Posts und die dahinter stehenden Personen ignorieren, aber an der Thematik "hate following" (zwar drastisch formuliert), welches in dem Buch "Notes on a nervous Planet" von Matt Haig sehr gut thematisiert wird, ist durchaus was dran - nicht nur auf soziale Medien bezogen, sondern auch auf das gesamte soziale Umfeld. Es ist für mich immer noch ein unangenehmes Gefühl zu sehen, wie Aktien wie TheTradeDesk (A2ARCV), Shopify (A14TJP) und explizit die Aktien aus dem Cyber-Security, SaaS, Cloudbereich aka Palo Alto, Crowdstrike, Akamai, Snowflake, Fiverr, Sea Limited, etc. in luftige Höhen schießen und man nicht partizipiert.

 

Da ich auch "erst" 27 bin, muss ich zugeben, dass es für mich nicht vorstellbar ist, wie eine Zukunft OHNE die Tech-Unternehmen (speziell wenn man mal das neue Buch von Harari liest) als börsliche High-Flyer aussehen soll. Ich bin überzeugt davon, dass das daran liegt, dass ich weder die Dotcom-Blase noch den neuen Markt oder generell noch keinen echten Crash erlebt habe - Corona mal außen vor. Natürlich ist mir bspw. am Graphen des NASDAQ 100 bewusst, dass er nach dem Börsencrash ca. zehn Jahre benötigt hat, um wieder auf das Vor-Crash-Niveau zu kommen, obwohl die Welt sich enorm schnell im technischen Bereich entwickelt hat. Trotzdem kann das einfach nicht in mein Hirn rein. :-*

 

Was noch dazu kommt, sind die meiner Meinung nach zwei komplett verschiedenen Börsenwelten. Einmal das wilde WpF-Karussell, auf der anderen Seite die sozialen Medien; allen voran Instagram. Ich bin vielen hier schrei(b)enden Foristi sehr dankbar, für die Inspiration und das an mich vermittelte Wissen, welches ich als stiller Mitleser die vergangenen Jahre aufsaugen (und in Teilen anwenden) durfte. Trotzdem wird ab und an von manchen Nutzern das Bild vermittelt, dass man unter 10000€ bestenfalls keinen Einmalkauf durchführen kann - während ich auf Instagram sehe, wie Personen 15 Aktien mit je 25€ mtl. besparen oder sich für 500€ (den Dicsountbrokern sei gedankt) eine Tranche kaufen. Ich habe das Gefühl, dass hier in Teilen auch ein kleiner Generationenkonflikt vorliegen könnte.

 

Wie auch immer - ich fühle mich wohl mit meinem Depot und hoffe auch, dass ich weiß, was ich tu. :rolleyes:

 

Meine Überlegungen für 2021 wären höchstens über - einen hier eher ungeliebten - Branchen-ETF (aka Core-Satellite-Strategie) wie den iShares S&P 500 Information Technology Sector UCITS ETF USD (Acc) (A142N1) oder iShares Healthcare Innovation UCITS ETF (A2ANH2) nachzudenken. Ob eine 20%-Gewichtung zu meiner Weltvariante so einen Einfluss haben wird, sei mal dahingestellt.....

 

Ansonsten vielen Dank an Euch, das Forum, Eure Mühen, an viele der fleißigen Kommentatoren und Musterdepot-Ersteller. Bleibt's gesund und einen guten Rutsch in neue all time highs.... Ich freue mich auf Euch in 2021!

 

(Viel Text, hoffentlich halbwegs sinnvoller Inhalt. Das kann ich. Glaub ich.)

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PapaPecunia
vor 3 Stunden von Goon:

Appen... Warum Appen? Appen ist ein australisches Unternehmen, welches Daten liefert oder verbessert, die für die Entwicklung von Produkten für maschinelles Lernen und künstlicher Intelligenz verwendet werden.

Vor allem fungiert Appen als Zulieferer der großen Tech-Giganten wie Google, Apple, Facebook und co. - Warum die das selbst (noch) nicht in Gänze hinbekommen, erschließt sich mir leider selbst noch nicht ganz. Nichtsdestotrotz, waren die Aussagen beim letzten Conference Call ein Mix aus "too early to tell" und relativ optimistisch. We'll see. Vor allem beruft sich Appen gern auf seine Armee aus indischen Freelancer (um die 1. Mio.), welche die Programmiertätigkeit übernehmen.

 

Habe ich auch schon länger auf der Watchlist, aber das ist doch recht spekulativ und bisher hat es noch nicht für einen Kauf gereicht. 

 

vor 3 Stunden von Goon:

Es ist für mich immer noch ein unangenehmes Gefühl zu sehen, wie Aktien wie TheTradeDesk (A2ARCV), Shopify (A14TJP) und explizit die Aktien aus dem Cyber-Security, SaaS, Cloudbereich aka Palo Alto, Crowdstrike, Akamai, Snowflake, Fiverr, Sea Limited, etc. in luftige Höhen schießen und man nicht partizipiert.

 

Kenne ich - von Fiverr habe ich vor zehn Jahren erstmalig gelesen und war da schon überzeugt. Trotzdem war mir der Börsengang im letzten Jahr zu "heiß". Und stehe weiter an der Seitenlinie...

 

vor 3 Stunden von Goon:

Was noch dazu kommt, sind die meiner Meinung nach zwei komplett verschiedenen Börsenwelten. Einmal das wilde WpF-Karussell, auf der anderen Seite die sozialen Medien; allen voran Instagram. Ich bin vielen hier schrei(b)enden Foristi sehr dankbar, für die Inspiration und das an mich vermittelte Wissen, welches ich als stiller Mitleser die vergangenen Jahre aufsaugen (und in Teilen anwenden) durfte. Trotzdem wird ab und an von manchen Nutzern das Bild vermittelt, dass man unter 10000€ bestenfalls keinen Einmalkauf durchführen kann - während ich auf Instagram sehe, wie Personen 15 Aktien mit je 25€ mtl. besparen oder sich für 500€ (den Dicsountbrokern sei gedankt) eine Tranche kaufen. Ich habe das Gefühl, dass hier in Teilen auch ein kleiner Generationenkonflikt vorliegen könnte.

 

Na klar, das ist auch so. Wobei ich von so Mini-Aktiensparplänen ehrlich gesagt auch nicht viel halte. Aber je nach Broker kannst du deine Positionsgrößen halt anders gestalten. Würde mich eher an 1% Transaktionskosten orientieren. 

Mit den neuen Brokern gibt es auch neue Möglichkeiten - siehe das Musterdepot von Ecke908090. Aber sicher auch neue Probleme - ob wirklich so viele mit Trade Republik Buy & Hold betreiben? 

Was mittelfristig vielleicht kommen wird: Viele bauen sich ihre eigenen Fonds, weil auch mit einem 35.000 Euro Depot 35 Einzelpositionen über 1.000 Euro plötzlich Sinn machen, 

 

Insgesamt ein sehr gute Beitrag, hoffe, dass wir öfter und regelmäßig von dir lesen!

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