Zum Inhalt springen
Max75

Futures -> Wie funktioniert das Margin System?

Empfohlene Beiträge

Max75

Hallo,

 

angenommen man kauft einen Micro E-Mini S&P500 Future (MES), der folgende Margins hat:

 

- Intrady Margin: 50,-

- Initial Margin: 1320,-

- Maintenance Margin: 1200,-

 

Wieviel Geld braucht man, um 1 Kontrakt zu kaufen?

Und wenn man den Kontrakt mehrere Tage halten möchte, wieviel Geld braucht man dann?

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
passiv_Investor

Man benötigt im genannten Beispiel 1320 um die Position zu eröffnen und 1200 um sie offen zu halten

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Max75

Also benötigt man 2520 EURO um den Kontrakt mehrere Tage zu halten.

 

Und wenn man ihn nur 1 Tag halten will?

Wahrscheinlich 50 + 1320 = 1370,- oder?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
passiv_Investor
Gerade eben von Max75:

Also benötigt man 2520 EURO um den Kontrakt mehrere Tage zu halten.

 

Und wenn man ihn nur 1 Tag halten will?

Wahrscheinlich 50 + 1320 = 1370,- oder?

Nein, man benötigt 1320 und im Anschluss nur noch 1200 und nicht die Summe aus beidem.

Intraday ist die Margin geringer, da das Settlement noch nicht stattgefunden hat. Darum hier ebenfalls Initial 1320 aber dann nur 50

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Max75

So wie ich es bisher verstanden habe, muss die Initial Margin (1320,-) als Einstand bei der Börse hinterlegt werden, steht dem Spekulant also erstmal nicht mehr zur Verfügung, bis der Future wieder verkauft ist.

Die Maintenance Margin (1200,-) hingegen muss nur auf dem Konto bleiben, für den Fall dass die Initial Margin aufgebraucht ist, als Nachschussnachweis.

 

Ist das so?

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
passiv_Investor

Nein, so ist es nicht.

 

Die Initial Margin wird, wie der Name bereits vermuten lässt, Initial benötigt, um die Position aufzubekommen.

Die Börse möchte hier einfach sicherstellen, dass man nicht sofort in den Margincall gerät, wenn die Position direkt gegen einen läuft. Darum ist die Initiale Sicherheitsleistung höher.

 

Um die Position weiter aufrecht zu erhalten, wird dann aber lediglich noch die Maintenance Margin benötigt.

Ein Teil der Initial Margin steht also wieder zur Verfügung. Reicht die vorhandene Margin nicht mehr aus, um die Mindestanforderungen zu erfüllen, so kommt es zum Margin Call. Wird dann keine Sicherheitsleistung nachgeschossen, liquidiert der Broker bzw. die Börse die Position(en)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Max75
vor 1 Stunde von passiv_Investor:

Die Initial Margin wird, wie der Name bereits vermuten lässt, Initial benötigt, um die Position aufzubekommen.

Die Börse möchte hier einfach sicherstellen, dass man nicht sofort in den Margincall gerät, wenn die Position direkt gegen einen läuft. Darum ist die Initiale Sicherheitsleistung höher.

Um die Position weiter aufrecht zu erhalten, wird dann aber lediglich noch die Maintenance Margin benötigt.

Ein Teil der Initial Margin steht also wieder zur Verfügung.

 

Ach so ist das.

Gute Erklärung.

 

Man hinterlegt beim Kauf also z.B. am ersten Tag "Initial Margin: 1320,-" die dann bei Aufrechterhaltung (Weiterführung) der Position zur "Maintenance Margin: 1200,-" wird, sodass in dem Fall 120 EURO wieder frei zur Verfügung stehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian

Diese Margins könnten sich auch jederzeit ändern. Kann dir auch passieren du kaufst und direkt wird die Marginanforderung z.B. wegen erhöhter Volatilität angepasst. Die Position kann auch stark schwanken wegen des Hebels. Würde die Margin mal statt absolut auch als % des notional value anschauen. Wenn ich nur die initial margin hätte, würde ich nicht einen ganzen Kontrakt kaufen. Das ist sehr riskant, denn die Position kann sich auch kurzfristig gegen einen bewegen, dann ist man evtl. schnell raus. Auch wenn der trade dann tatsächlich gut gewesen wäre.

 

Um die Position mehrere Tage zu halten, würde ich von mehr als 1320 ausgehen. Den Rest scheinst du verstanden zu haben.

vor 14 Stunden von Max75:

Und wenn man den Kontrakt mehrere Tage halten möchte, wieviel Geld braucht man dann?

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Max75
vor 4 Stunden von oktavian:

Würde die Margin mal statt absolut auch als % des notional value anschauen.

 

 

Hast Du einen Vorschlag für eine konkrete Formel?

Ich meine, wie rechnest Du das in der Praxis genau?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 45 Minuten von Max75:

 

Hast Du einen Vorschlag für eine konkrete Formel?

Ich meine, wie rechnest Du das in der Praxis genau?

zum Beispiel bei Aktienindizes ist ein Kontrakt ein x-faches des Indexstandes. Wenn jetzt der S&P 500 bei 3.756,07 Punkten steht, ist der micro Kontrakt 5 x 3.756,07 = $18780,35 notional.

1320 / 18780,35 = 7%

 

Ich persönlich finde es wichtig wissen zu wissen, was man so bewegt. Kannst auch ausrechnen, um wieviel der S&P500 bei konstanten Margin-Anforderungen fallen darf, ohne dass es zu einem margin call kommt.

 

1320$ Konto

Kauf 1 Kontrakt

1200 maintenance / 120 excess margin (vor Kosten)

 

120/5 = 24 Punkte weniger

24 / 3.756,07 = 0,64%

 

Wenn es nur ein Kontrakt ist, gibt es auch keine Teilverkäufe meines Wissens. Also wäre man da schnell wieder draussen mit so geringem Startkapital. Man hat da schon eine pathdependency und der broker kann all dein Zeug verkaufen ohne deine Zustimmung, wenn margin nicht ausreicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
passiv_Investor

Ich würde generell davon absehen, die Margins auf der Börsenwebseite zu verwenden, denn diese gelten lediglich für die Broker. Diese wiederum können ihre eigenen Margins für die Kunden definieren.

 

Z.B. hier die Margins von Interactive Brokers: https://www.interactivebrokers.eu/de/?f=27624

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
Am 3.1.2021 um 23:15 von passiv_Investor:

Ich würde generell davon absehen, die Margins auf der Börsenwebseite zu verwenden, denn diese gelten lediglich für die Broker. Diese wiederum können ihre eigenen Margins für die Kunden definieren.

 

Z.B. hier die Margins von Interactive Brokers: https://www.interactivebrokers.eu/de/?f=27624

ja, ist klar. Wie gesagt kann sich das auch schnell ändern.

 

Auf jeden Fall reicht die initial margin mit Monte Carlo Simulation eben nicht sicher aus, um die Position mehrere Tage zu halten. Hoffe das habe ich klar gemacht. Das war die Frage.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Peter23
Am 1.1.2021 um 10:38 von passiv_Investor:

Wird dann keine Sicherheitsleistung nachgeschossen, liquidiert der Broker bzw. die Börse die Position(en)

Wann genau wird nach dem Margin-Call die Position(en) liquidiert bzw. wie lange hat man denn Zeit um Sicherheitsleistungen nachzuschießen?

 

Und noch eine paar weitere Frage (if I may): Mal angenommen ich möchte ganz sicher gehen, dass die die Position nicht in den nächsten Tagen geschlossen wird, und würde im beschriebenen Fall nicht 1320 € hinterlegen sondern 5000 €. Welcher Zinssatz wird für die Verzinsung herangezogen? (Euribor/Libor oder Ähnliches) Ich gehe mal davon aus, dass der sehr niedrig ist (vermutlich negativ). Es wäre daher sicherlich besser (zusätzlich zu den 1200/1320) nur Wertpapiere als Sicherheiten zu hinterlegen. Wie läuft es dann genau ab? Ein Margin-Call kann nach meinem Verständnis ja durch die Sicherheiten (sofern noch ausreichend) abgewendet werden, aber das Margin-Konto darf ja sicherlich nicht unter ein bestimmten wert (z.B. 0) fallen. Werden in diesem Fall dann die Sicherheiten auch automatisch liquidiert?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
passiv_Investor

In der Regel bekommt man die erste Warnung bei noch 5% Marginpuffer (ergo 95% Marginauslastung des Kontos).

Ab Marginverletzung kann direkt geschlossen werden, manchmal läuft es aber auch noch bis Handelsschluss, wenn das Defizit nicht zu groß ist. 15 Minuten vor Handelsschluss wird dann aber eingegriffen.

 

Eine Verzinsung gibt es nicht. Derzeit herrschen Nullzinsen. Im Euro zahle ich bei meinem Broker (Interactive Brokers) erst ab einem Cashkontosaldo von über 100k Euro Negativzinsen.

 

Es werden bei einer Marginverletzung solange Positionen liquidiert, bis man wieder Margin compliant ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Peter23

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Mit der Hoffnung mit meiner Unwissenheit nicht zu nerven noch eine weitere Frage zu:

vor 21 Minuten von passiv_Investor:

Es werden bei einer Marginverletzung solange Positionen liquidiert, bis man wieder Margin compliant ist.

Heißt, dass das im obigen Fall solange liquidiert wird bis das Margin-Konto wieder bei 1200 steht? Und wenn ja, wofür brauche ich dann überhaupt Sicherheitsleistung? (Ich hätte es irgendwie logisch gefunden, wenn die Sicherheiten die Maintenance Margin quasi ersetzen.)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
passiv_Investor

Wenn alles liquidiert werden muss, dann brauchst natürlich auch keine Margins mehr. Aber ich ging jetzt von dem Fall aus, dass auch noch andere Positionen auf dem Depot existieren.

In welcher Reihenfolge liquidiert wird, entscheidet der Broker. Man kann das nur etwas selbst mitbestimmen indem man Positionen als "zuletzt liquidieren" markiert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Max75
Am 1.1.2021 um 20:36 von oktavian:

Also wäre man da schnell wieder draussen mit so geringem Startkapital. Man hat da schon eine pathdependency und der broker kann all dein Zeug verkaufen ohne deine Zustimmung, wenn margin nicht ausreicht.

 

Es ist ja nicht verkehrt schnell draußen zu sein, wenn der Kurs sich anders entwickelt wie gedacht.

Man könnte es ja auch so sehen, dass der Future am Anfang erstmal Stärke beweisen soll und daher setzt man einen engen Stopkurs beim Einstieg.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 15 Stunden von Peter23:

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Mit der Hoffnung mit meiner Unwissenheit nicht zu nerven noch eine weitere Frage zu:

Heißt, dass das im obigen Fall solange liquidiert wird bis das Margin-Konto wieder bei 1200 steht? Und wenn ja, wofür brauche ich dann überhaupt Sicherheitsleistung? (Ich hätte es irgendwie logisch gefunden, wenn die Sicherheiten die Maintenance Margin quasi ersetzen.)

Es wird liquidiert, weil die Wertpapiere eben weniger Margin bringen als ihr Wert. Riskante Aktien bringen weniger als breit streuende ETF. Lese mal Reg-T. Kompliziertere Margin Berechnungen sind auch möglich - je nach Depot.

Also cash bringt mehr Margin als Aktien.

 

Ein weiterer Nachteil wenn man die Wertpapiere als Margin einsetzt ist die Sicherheit. Wenn dann die counterparty pleite geht, bekommt man evtl nicht die Wertpapiere wieder, sondern cash. Pech wenn man Gewinne nicht realisieren wollte. Auch fallen die Wertpapiere meines Wissens nicht in die €20.000 EU Versicherung, wenn man die auf Margin hat, bin da noch ein bisschen am Lesen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
passiv_Investor
vor 2 Stunden von Max75:

 

Es ist ja nicht verkehrt schnell draußen zu sein, wenn der Kurs sich anders entwickelt wie gedacht.

Man könnte es ja auch so sehen, dass der Future am Anfang erstmal Stärke beweisen soll und daher setzt man einen engen Stopkurs beim Einstieg.

 

Und wenn eben kein Stop gesetzt ist, dann übernimmt das der Broker für einen mit einer Margin Violation Liquidation.

Das ist dann sozusagen der Hard Stop

vor 1 Stunde von oktavian:

Es wird liquidiert, weil die Wertpapiere eben weniger Margin bringen als ihr Wert. Riskante Aktien bringen weniger als breit streuende ETF. Lese mal Reg-T. Kompliziertere Margin Berechnungen sind auch möglich - je nach Depot.

Also cash bringt mehr Margin als Aktien.

 

Aktien kosten Margin aber sicherlich meinst du den Fall, dass man von Extern auf das Depot Wertpapiere einbringt und dadurch seine Marginmöglichkeiten erhöht.

 

vor 1 Stunde von oktavian:

Ein weiterer Nachteil wenn man die Wertpapiere als Margin einsetzt ist die Sicherheit. Wenn dann die counterparty pleite geht, bekommt man evtl nicht die Wertpapiere wieder, sondern cash. Pech wenn man Gewinne nicht realisieren wollte. Auch fallen die Wertpapiere meines Wissens nicht in die €20.000 EU Versicherung, wenn man die auf Margin hat, bin da noch ein bisschen am Lesen.

Nein, das ist nicht zwingend der Fall. Wenn die Aktien nur auf einem Margin Konto liegen aber fully cash settled sind. Wenn sie auf Margin gehalten werden, gehören sie ja eh nicht dir.

Die 20.000 Euro Versicherung greift nur im Falle einer Veruntreuung durch den Broker. Ansonsten werden Aktien sowieso auf vom Brokervermögen getrennt gehaltenen Konten gehalten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 7 Minuten von passiv_Investor:

Aktien kosten Margin aber sicherlich meinst du den Fall, dass man von Extern auf das Depot Wertpapiere einbringt und dadurch seine Marginmöglichkeiten erhöht.

Ja, wenn du z.B. 100.000 in Aktien hast bringen die dir i.d.R. margin. Wenn du die verkaufst für 100.000 dann hast du aber die vollen 100.000 als margin zur Verfügung. Würde daher nicht sagen, dass Aktien margin kosten, sondern wenn du dein buy&hold Teil beim gleichen broker hälst bringen sie dir ja extra margin.

 

vor 9 Minuten von passiv_Investor:

Nein, das ist nicht zwingend der Fall. Wenn die Aktien nur auf einem Margin Konto liegen aber fully cash settled sind. Wenn sie auf Margin gehalten werden, gehören sie ja eh nicht dir.

Die 20.000 Euro Versicherung greift nur im Falle einer Veruntreuung durch den Broker. Ansonsten werden Aktien sowieso auf vom Brokervermögen getrennt gehaltenen Konten gehalten.

Woran sehe ich denn, ob die Aktien auf Margin gehalten werden? Als Beispiel:

Depotwert 100.000

80.000 Aktien

10.000 Futures

10.000 cash

Wenn die Aktien 50% des Wertes als Margin bringen, hätte ich dann also 50.000 margin. Wenn jetzt die future Position 11.000 maintenance margin hätte, wieviel der Aktien wird dann auf Margin gehalten? cash settled sind die doch, da alle cash Konten im Plus? Wie wäre es, wenn es eine Aktie mit Wert 80.000 wäre (Lindt, BRK)?

 

Die 20.000 greifen gar nicht, weil die Margin eben nicht Kundenvermögen ist. Glaube auch der broker haftet da nicht, aber es gibt die cash Sicherheit. Bei IB verliert man z.B. anteilig Geld, wenn die Bank, die Kunden cash hält, pleite geht. Wenn IB das Geld in einem money market fund steckt, haftet erst einmal IB.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
passiv_Investor
vor 13 Minuten von oktavian:

Ja, wenn du z.B. 100.000 in Aktien hast bringen die dir i.d.R. margin. Wenn du die verkaufst für 100.000 dann hast du aber die vollen 100.000 als margin zur Verfügung. Würde daher nicht sagen, dass Aktien margin kosten, sondern wenn du dein buy&hold Teil beim gleichen broker hälst bringen sie dir ja extra margin.

Ja klar, ich habe schon verstanden wie du es gemeint hast, aber wie gesagt von Extern eingebracht und damit ja auch den Depotgesamtwert erhöht und nicht vom vorhandenen Cashbetrag Aktien gekauft, denn das würde ja Margin anfordern und den noch zur Verfügung stehenden Betrag senken. Darum meine Klarstellung.

 

vor 23 Minuten von oktavian:

Woran sehe ich denn, ob die Aktien auf Margin gehalten werden? Als Beispiel:

Depotwert 100.000

80.000 Aktien

10.000 Futures

10.000 cash

Wenn die Aktien 50% des Wertes als Margin bringen, hätte ich dann also 50.000 margin. Wenn jetzt die future Position 11.000 maintenance margin hätte, wieviel der Aktien wird dann auf Margin gehalten? cash settled sind die doch, da alle cash Konten im Plus? Wie wäre es, wenn es eine Aktie mit Wert 80.000 wäre (Lindt, BRK)?

Das sieht man im Kontoauszug. Dort steht, welche Titel fully cash settled sind und nur die können auch im Aktienrenditeoptimierungsprogramm verliehen werden (und man selbst so 50% der Verleihzinsen kassieren).

Das Wording "Margin bringen" gefällt mir nicht so ganz. Bei meinem Broker gibt es eine 25% Marginanforderung für Aktien. Insofern müsste man für 80k Wert in Aktien, 20k als Margin hinterlegen (ergo 20k in Cash gehabt haben, um diese Position zu eröffnen).

Für die Futures kommt es darauf an, welche es sind und wie hoch hier die individuelle Marginanforderung ist. Bei angenommenen 10% wären es also 1k Margin für die 10k Position.

In Summe würde man also 21k Margin benötigen und wenn da noch 10k Cash übrig wären nach dem Aktienkauf, dann stünden offensichtlich mind. 100k auf dem Konto, sonst wäre der Cashsaldo negativ.

 

Nur anhand des Cashbetrags kann man nicht auf fully settled schließen. Gerade wenn man noch verkaufte Optionen dabei hat, wo der Cashbetrag direkt gutgeschrieben wird.

Maintenance Margin beim Future höher als der Gesamtwert des Kontrakts ist in der Regel auch unüblich (hatte ich nur mal bei Bitcoin Future Short gesehen damals zur Einführung in 2017).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor einer Stunde von passiv_Investor:

Ja klar, ich habe schon verstanden wie du es gemeint hast, aber wie gesagt von Extern eingebracht und damit ja auch den Depotgesamtwert erhöht und nicht vom vorhandenen Cashbetrag Aktien gekauft, denn das würde ja Margin anfordern und den noch zur Verfügung stehenden Betrag senken. Darum meine Klarstellung.

 

Das sieht man im Kontoauszug. Dort steht, welche Titel fully cash settled sind und nur die können auch im Aktienrenditeoptimierungsprogramm verliehen werden (und man selbst so 50% der Verleihzinsen kassieren).

Das Wording "Margin bringen" gefällt mir nicht so ganz. Bei meinem Broker gibt es eine 25% Marginanforderung für Aktien. Insofern müsste man für 80k Wert in Aktien, 20k als Margin hinterlegen (ergo 20k in Cash gehabt haben, um diese Position zu eröffnen).

Für die Futures kommt es darauf an, welche es sind und wie hoch hier die individuelle Marginanforderung ist. Bei angenommenen 10% wären es also 1k Margin für die 10k Position.

In Summe würde man also 21k Margin benötigen und wenn da noch 10k Cash übrig wären nach dem Aktienkauf, dann stünden offensichtlich mind. 100k auf dem Konto, sonst wäre der Cashsaldo negativ.

 

Nur anhand des Cashbetrags kann man nicht auf fully settled schließen. Gerade wenn man noch verkaufte Optionen dabei hat, wo der Cashbetrag direkt gutgeschrieben wird.

Maintenance Margin beim Future höher als der Gesamtwert des Kontrakts ist in der Regel auch unüblich (hatte ich nur mal bei Bitcoin Future Short gesehen damals zur Einführung in 2017).

Bei 10.000 Future meinte ich der Future ist derzeit 10.000 Wert und nicht 10.000 nominal value. Wert kann man z.B. durch Abzinsung mit risk free rate (oder was man meint) berechnen oder eben Marktpreis.

Zum Start hat der Future meist einen Wert von Null oder eben Transaktionskosten*(-1). Je nachdem was der nominal hat in dem fiktiven Beispiel, kann das noch wesentlich mehr margin erfordern als der derzeitige Wert.

 

In dem Beispiel habe ich alles nur long Positionen. Keine Optionen. Das Depot hat einen Wert von 100.000. Ohne die 80.000 in Aktien hätten wir einen margin call, da die maintenance margin 11.000 ist im Beispiel. So meinte ich eben die Aktienposition bringt die extra-margin und man ist im grünen Bereich.

 

Danke. Das mit dem Kontoauszug ist gut gelöst. Optimiert IB da eigentlich automatisch, dass sie die nachgefragten Wertpapiere nicht zuerst auf margin nehmen, damit man diese noch verleihen kann? Meine Aktien bringen da i.d.R. nicht viel.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor
vor 20 Stunden von oktavian:

Bei 10.000 Future meinte ich der Future ist derzeit 10.000 Wert und nicht 10.000 nominal value. Wert kann man z.B. durch Abzinsung mit risk free rate (oder was man meint) berechnen oder eben Marktpreis.

Zum Start hat der Future meist einen Wert von Null oder eben Transaktionskosten*(-1). Je nachdem was der nominal hat in dem fiktiven Beispiel, kann das noch wesentlich mehr margin erfordern als der derzeitige Wert.

Was genau meinst du denn mit "Wert"? "Nominalwert" kenne ich nur von Anleihen. Du meinst vermutlich Kontraktwert und das ist ja der "Wert" eines Futuresgeschäfts. Aktueller Terminpreis x Kontraktanzahl x Kontraktmultiplikator = Gegenwert der Futuresposition

Ich spreche hier immer von der Realität und nicht von irgendwelchen Theoriemodellen. Ein Future mit einem Wert von Null ist mir noch nie untergekommen (Außnahme WTI Rohöl im April 2020 mit sogar negativen Preisen)

 

vor 20 Stunden von oktavian:

In dem Beispiel habe ich alles nur long Positionen. Keine Optionen. Das Depot hat einen Wert von 100.000. Ohne die 80.000 in Aktien hätten wir einen margin call, da die maintenance margin 11.000 ist im Beispiel. So meinte ich eben die Aktienposition bringt die extra-margin und man ist im grünen Bereich.

Ohne die 80k in Aktien, hätte dein Depot aber auch keinen Wert von 100k. Logisch, oder?

Nochmal: Aktien bringen keine Margin, sie erfordern Margin.

Simples Gegenbeispiel: Hättest du anstatt 80k in Aktien (welche 20k Margin erfordern) einfach 80k in Cash, dann wäre dafür keine Margin fällig und du hättest somit mehr Möglichkeiten für andere Positionen. An deinem Depotgesamtwert ändert das aber rein gar nichts.

 

vor 20 Stunden von oktavian:

Danke. Das mit dem Kontoauszug ist gut gelöst. Optimiert IB da eigentlich automatisch, dass sie die nachgefragten Wertpapiere nicht zuerst auf margin nehmen, damit man diese noch verleihen kann? Meine Aktien bringen da i.d.R. nicht viel.

Ja, IB macht das vollautomatisch. Alles wofür ausreichend Cash zur Verfügung steht, ist fully cash settled und der Rest auf Margin. Ja, viele bekannte Aktien bringen keine hohen Zinseinnahmen durchs Verleihen, aber ich nehme das dennoch gerne mit.

Auf Titel wie NIO gab es aber auch schonmal 80% p.a. oder bei, ich glaube BYND waren es sogar 300% p.a.

Kann man immer hier nachschauen: https://iborrowdesk.com/

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 1 Stunde von passiv_Investor:

Was genau meinst du denn mit "Wert"? "Nominalwert" kenne ich nur von Anleihen. Du meinst vermutlich Kontraktwert und das ist ja der "Wert" eines Futuresgeschäfts. Aktueller Terminpreis x Kontraktanzahl x Kontraktmultiplikator = Gegenwert der Futuresposition

Ich spreche hier immer von der Realität und nicht von irgendwelchen Theoriemodellen. Ein Future mit einem Wert von Null ist mir noch nie untergekommen (Außnahme WTI Rohöl im April 2020 mit sogar negativen Preisen)

Ich mache das nur auf englisch, daher kenne ich die Begriffe nicht so. Also die futures werden täglich gesettled und damit wieder der Wert quasi auf Null gesetzt (mark-to-market). Intraday habe ich in dem Beispiel einen Wert von 10.000 angenommen. Das bedeutet ceteris paribus wird das dann gesettled und 10.000 cash fließen zu. Also der Wert eines futures ist die Wertänderung seit dem letzten settlement. Man muss die Differenz zum heutigen Spotwert jedoch abzinsen, da man ja erst in der Zukunft liefer/bekommt oder cash settled ( spot minus Barwert(forward price).

Ja mit nominal meinte ich Kontraktgröße*Anzahl futures (notional value). Wusste nicht wie das auf deutsch heißt. Hat aber nichts mit dem Wert der Position zu tun. Hoffe das ist klar geworden und auch, dass man mit futures nicht so einfach mal eben spielen sollte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
passiv_Investor
vor 46 Minuten von oktavian:

Ich mache das nur auf englisch, daher kenne ich die Begriffe nicht so. Also die futures werden täglich gesettled und damit wieder der Wert quasi auf Null gesetzt (mark-to-market). Intraday habe ich in dem Beispiel einen Wert von 10.000 angenommen. Das bedeutet ceteris paribus wird das dann gesettled und 10.000 cash fließen zu. Also der Wert eines futures ist die Wertänderung seit dem letzten settlement. Man muss die Differenz zum heutigen Spotwert jedoch abzinsen, da man ja erst in der Zukunft liefer/bekommt oder cash settled ( spot minus Barwert(forward price).

Ja mit nominal meinte ich Kontraktgröße*Anzahl futures (notional value). Wusste nicht wie das auf deutsch heißt. Hat aber nichts mit dem Wert der Position zu tun. Hoffe das ist klar geworden und auch, dass man mit futures nicht so einfach mal eben spielen sollte.

Ok, jetzt verstehe ich worauf du hinauswillst. Das ist dann die Tagesbewegung seit dem letzten Settlement.

Die Abzinsung für den Barwert spielt für die Margin keine Rolle.

Und die Margin berechnet sich auch nicht anhand von Tagesbewegungen des Futures sondern anhand des Kontraktgegenwerts (Kontraktpreis x Kontraktmultiplikator), bzw. besteht einfach aus einer Konstanten von Summe X.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...