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Tordal

mRNA-Wirkstoffe - eine Revolution in der Medizin?

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Tordal
· bearbeitet von Tordal

Ich würde hier gerne über mRNA-Wirkstoffe diskutieren und dabei natürlich auch die drei großen Player in dem Segment: Moderna, CureVac und BioNTech.

 

Zuerst einmal vorweg etwas Basiswissen über die Technologie, denn das Spektrum der Anwendungen ist deutlich größer als "nur" Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. 

Wikipedia über mRNA-Impfstoffe und deren Funktionsweise

Zitat

Ein RNA-Impfstoff (auch: RNS-Impfstoff) beziehungsweise mRNA-Impfstoff (meistens Messenger-RNA, auch Boten-RNA bzw. mRNA genannt, sowie Nukleosid-modifizierte mRNA aus synthetischer Herstellung[1]) ist ein Impfstoff, dessen Wirkmechanismus auf Ribonukleinsäure (RNA oder RNS) beruht. RNA-Impfstoffe gehören zu den genetischen Impfstoffen, da aus der RNA ein Protein hergestellt wird, das eine Immunreaktion auslöst.

Durch die Verpackung der Erbinformation in Lipid-Nanopartikel wird die Aufnahme der Impfstoff-RNA in die Zellen der geimpften Person erleichtert. Nachdem diese in die Zellflüssigkeit einer Zelle des Patienten gelangt ist, setzt sie eine Translation in Gang, welche das gewünschte Protein erzeugt. Die neu gebildeten Proteine, bezeichnet als Antigene, werden anschließend dem Immunsystem des Impflings präsentiert, das dann eine schützende Immunantwort erzeugt. Das Immunsystem lernt auf diese Weise im Verlauf der Immunreaktion, selektiv Zellen zu bekämpfen, die solche Antigene auf ihrer Zelloberfläche tragen, wie beispielsweise durch Viren infizierte Wirtszellen oder auch Tumorzellen, weil es bei einem späteren Kontakt der geimpften Person mit den Erreger (oder weiteren Tumorzellen) deren Antigene wiedererkennt und so das Virus beziehungsweise die Infektionskrankheit (oder die Tumorzellen) gezielt bekämpfen kann. Der Patient wird also gegen diese Erreger oder Tumorzellen immun, die RNA des Impfstoffes selbst erzeugt jedoch keine Immunreaktion und wird nach kurzer Zeit in der Zelle wieder abgebaut.

RNA-Impfstoffe können gegen alle proteinbasierten Antigene entwickelt werden, da nach einer Impfung mit einem RNA-Impfstoff bei der Translation ein Protein nach der RNA-Vorlage gebildet wird. Die Proteine können beispielsweise von Viren, Bakterien oder Tumoren (Tumorantigen) abgeleitet sein.

Am 2. Dezember 2020 wurde während der COVID-19-Pandemie weltweit erstmals ein mRNA-Impfstoff durch eine staatliche Regulierungsbehörde zugelassen: Die britische Zulassungsbehörde MHRA verkündete eine Notzulassung für den SARS-CoV-2-Impfstoff Tozinameran, welcher von Biontech und Pfizer entwickelt wurde.[5] Dieser gilt nach aktueller Studienlage als sehr wirksam, sicher und gut verträglich.[6] Es folgten Zulassungen in weiteren Ländern (siehe zugelassene Impfstoffe).

Wirksamkeit und Sicherheit von RNA-Impfstoffen werden bereits seit mehreren Jahren in klinischen Studien am Menschen in anderen Anwendungsgebieten (verschiedenen Krebsarten, diverse Infektionskrankheiten) untersucht, ferner ist eine große Zahl präklinischer Daten verfügbar.

[...]

Wirkungsweise

Der Einsatz von RNA-Impfstoffen zur Immunisierung gegen virale Infektionskrankheiten bedeutet, dass nicht wie bei Totimpfstoffen nicht mehr reproduktionsfähige Krankheitserreger bzw. deren Bruchstücke in den Organismus eingebracht werden, sondern nur eine mRNA der Antigene mit einem Hilfsstoff, der die RNA in Zellen einbringt (Transfektionsreagenz). Wenn die mRNA-transfizierten Zellen vorübergehend diese Komponente des zu bekämpfenden Virus präsentieren, lernt die Immunabwehr der Geimpften, das Antigen spezifisch zu erkennen und im Falle einer tatsächlichen Infektion auch vor dem natürlichen Erreger zu schützen. In der Folge wird der Wirt (Mensch oder Tier) immun.

Nach der Herstellung des Antigens im Zytosol der Zelle (ribosomale Proteinbiosynthese der applizierten mRNA) erfolgt zunächst Zerlegung durch proteinabbauende Enzyme (Proteasen; hier konkret durch das Proteasom) und anschließend eine Präsentation der Epitope des Antigens auf einem dafür vorgesehenen Proteinkomplex der Zelloberfläche, dem Haupthistokompatibilitätskomplex MHC I (dies erzeugt eine zelluläre Immunantwort. Auf dem MHC II hingegen werden nur Antigene präsentiert, die durch Endozytose von außen aufgenommen worden sind; dies erzeugt eine humorale Immunantwort). Wenn als Antigen ein Membranprotein verwendet wird, erfolgt zusätzlich eine Präsentation des Membranproteins auf der Zelloberfläche, wodurch Antikörper daran binden können.

Je langsamer eine mRNA in der Zelle abgebaut wird, desto häufiger kann sie translatiert werden und desto mehr Protein entsteht aus dieser mRNA-Vorlage. Die biologische Halbwertszeit der mRNA kann sehr verschieden sein und liegt zwischen Minuten (beispielsweise bei vielen regulatorischen Proteinen) und einigen Stunden. Eine Cap-Struktur am 5'-Ende der mRNA und eine untranslatierte Region (UTR) jeweils am 5'- und 3'-Ende erhöht die biologische Halbwertszeit der mRNA, bevor sie durch zytosolische Exoribonukleasen abgebaut wird, wodurch mehr Antigen gebildet wird. Außerdem kann die Struktur der mRNA durch den Einbau von ungewöhnlichen Nukleosiden so modifiziert werden, dass sie nicht von RNAsen abgebaut und deshalb nicht vom angeborenen Immunsystem erkannt wird. Eine derartige nukleosid-modifizierte mRNA (modRNA) wird zum Beispiel in den aktuell in Entwicklung befindlichen SARS-CoV-2-Impfstoffen verwendet.

Eine begrenzte Verlängerung der biologischen Halbwertszeit und somit eine Erhöhung der Antigenerzeugung wird durch replizierbare mRNA (self-amplifying mRNA, samRNA) erreicht, die für das Antigen und zusätzlich für eine RNA-Replikase codiert: also für ein Enzym, das diese RNA kopiert. Die samRNA fungiert als Sensor und Stimulator für ihre eigene Genexpression, die eine aktive Rolle bei der spezifischen positiven Rückkopplungsregulation der Genexpression spielt. Dadurch kann die zur Impfung verwendete RNA-Menge bei gleicher Impfwirkung gemindert werden, da 50 ng RNA für eine Impfwirkung als ausreichend beschrieben wurden. Da samRNA deutlich größer als eine mRNA ist, die nur für das Antigen kodiert, dürfte der Mechanismus der Aufnahme in die Zelle ein anderer sein. Zur Verstärkung der Immunantwort können Adjuvantien verwendet werden.[36] Sich selbst vervielfältigende RNA-Vakzine sind wirksamer, wenn sie in eine kationische ­Nanoemulsion (Emulsionen mit einem Tröpfchendurchmesser unterhalb von 100 Nanometern) basierend auf dem Adjuvans MF59 formuliert sind. Eine Wirkverstärkung bei mRNA lässt sich erreichen, indem die Moleküle mit ­TriMix zusammengebracht werden. TriMix ist eine proprietäre mRNA-Mischung, die für drei das Immunsystem aktivierende Proteine (CD40L, CD70 und caTLR-4) codiert.

Es gibt auch Ansätze, Krebs mittels mRNA zu therapieren. Hierfür stimuliert an das körpereigene Immunsystem, das dann die Tumorzellen angreifen soll. 

Corporate-Text von Curevac über mRNA

Zitat

mRNA-basierte Krebsmedikamente

CureVacs Ansatz der mRNA-basierten Krebsimmuntherapie zählt zu den aktiven Immuntherapien. Durch eine entsprechend optimierte mRNA wird das Immunsystem des Patienten stimuliert, um den Tumor durch spezifische Immunabwehrreaktion zu bekämpfen.

CureVac verfolgt hierbei unter anderem die Kombination seiner mRNA basierten Therapieansätze mit Checkpoint-Inhibitoren sowie innovative Applikationsformen. So startete das Unternehmen im Oktober 2017 eine klinische Studie, in der ein RNA-basierter Wirkstoff intratumoral verabreicht wird und plant die klinische Entwicklung zweier neuer Wirkstoffe für die intratumorale Therapie, u.a. eines mRNA kodierten Antikörpers.

Gemeinsam mit den Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim und Eli Lilly arbeitet CureVac an der Entwicklung von Krebstherapien, die eine Immunreaktion gegen spezifische Eiweißbausteine von Krebszellen anregen sollten, unter anderem auch gegen spezifisch im Tumor mutierte Proteine, sogenannte Neoantigene.

 

Und hier eine Kurzvorstellung der drei Unternehmen mit dem Hinweis, dass sämtlichen Produkten, abgehsehen von Covid-19-Impfstoffen, bis dato die Marktreife fehlt. 

 

Zitat

Nachweis der Marktreife fehlt bislang

Trotz der Fantasie, die seit Monaten durch die mRNA-Szene weht, haben sämtliche Unternehmen gemein, dass ihre Technologie den Nachweis der Marktreife noch nicht erbracht hat. Die meisten Projekte von Moderna, Curevac und Biontech sowie einer Reihe weiterer, kleinerer Akteure befinden sich in frühen klinischen oder vorklinischen Phasen.

Die Herausforderung besteht insbesondere darin, die kodierte RNA an die richtige Stelle im Körper zu bringen und in die Zellen einzuschleusen. Fremde RNA wird vom Körper normalerweise schnell erkannt und zersetzt. Lange Zeit galt es daher als aussichtlos, RNA als Arzneiwirkstoff zu nutzen.

Die Forscher von Moderna, Curevac und Biontech glauben hingegen, dass sie diese Herausforderung durch eine spezielle Aufbereitung und Verpackung der RNA meistern können. Sollte ihnen das gelingen, stehen die Chancen gut, um mRNA-­Wirkstoffe in einer Vielzahl von Therapiebereichen einsetzen zu können.

 

„Wenn es uns einmal gelingt, ein solches Medikament zu entwickeln, wird das auch bei vielen anderen Krankheiten gelingen“
Stephane Bancel, CEO, Moderna

 

Die nächsten Jahre werden spannend. Die zentrale Frage ist, wer es als erster schafft, ein mRNA-­Medikament auf den Markt zu bringen und welche therapeutischen Eigenschaften es hat. Verläuft die Premiere positiv, dürfte dies der Branche einen deutlichen Schub geben. „Wenn es uns einmal gelingt, ein solches Medikament zu entwickeln, wird das auch bei vielen anderen Krankheiten gelingen“, sagt Moderna-Chef Stephane Bancel. Gut möglich, dass dann ein neues Zeitalter in der Medizin eingeläutet wird.

 

Nun zu den drei Unternehmen:

Zur Einstimmung ein etwas reißerischer Artikel von Sascha Lobo auf SPON, der die Unternehmen als das neue Amazon oder Alphabet sieht:

Die neue Weltmacht der Bio-Plattformen

In die gleiche Kerbe schlägt dieser SA-Artikel, der hauptsähclich auf Moderna abstellt: 

Moderna: Shockingly Undervalued - Can Be The First Healthcare Technology Giant

 

Gewinne macht derzeit kein einziges der Unternehmen - eine Folge der fehlenden Marktreife ihrer Produkte. Es kommt aber natürlich auf die Phantasie an, was möglich sein wird oder könnte. Hierfür ein kurzer Blick auf die Pipeline, die ich im Biontech-Thread schon einmal gepostet habe. 

 

MODERNA                                                                                                                                                                         BIONTECH

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Curevac hat leider nicht so eine schöne übersichtliche Grafik, aber ein Link sollte es auch tun:  https://www.curevac.com/pipeline/

Bisher lediglich Covid-19 und Tollwut in der klinischen Phase.

 

Nun zu den Financials:

Moderna:

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BionTech:

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Sieht natürlich nicht gut aus, aber es geht ja um die Zukunft - um die ferne Zukunft :-)

 

Zum Schluss noch die IR-Seiten der Unternehmen:

CureVac IR und CureVac Investor Handout (02/21)

 

Moderna IR und Moderna Corporate Presentation (02/21)

 

BioNTech IR und BioNTech Corporate Presentation (02/21)

 

Derzeit ist wohl Moderna am breitesten aufgestellt, obwohl es die "jüngste" der drei Firmen ist. Aber sowohl VureVac als auch BioNTech sind ebenfalls gut aufgestellt. 

Natürlich sind die Unternehmen derzeit sehr hoch bewertet, was der Impfstoff-Euphorie geschuldet ist; es muss sich herausstellen, wie nachhaltig das alles ist, wenn diese Euphorie ein wenig nachlässt und es sic möglicherweise herausstellt, dass eine Imfgabe reicht für einen längerfristigen Schutz und damit wiederkehrende Einnahmen wegbrechen. 

 

Ich freue mich auf eine anregende Diskussion, bin selbst in keines der Unternehmen investiert, überlege aber, es zu tun. 

Vielleicht kennt sich er eine oder andere ja technologisch oder medizinisch aus und kann ein bisschen was beitragen und die Pipeline in eine Kontext setzen ,wie aussichtsreich das Ganze ist.

 

Grüße Tordal. 

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reko
· bearbeitet von reko

Der mRNA "Drucker" dürfte ein entscheidender Vorteil für personalisierte Therapien sein.

2021/03/08 Curevac und Tesla wollen gemeinsam mRNA-Medikamente drucken

"Vom Drucker existiert bereits ein Prototyp in Tübingen."

 

Sobald man ein mRNA Muster hat, erfolgt die Vervielfälltigung wie gewohnt in Fermentern.

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Schildkröte

Danke für die sehr ausführliche Vorstellung! Es wäre vielleicht hilfreich, wenn man den Titel um den allgmein besser verständlichen Begriff "(Hersteller von) Corona-Impfstoffe(n)" ergänzt oder zumindest "Corona" als Tag hinzufügt.

 

Du gehst ja hier sehr ausführlich auf drei Pure-Player ein. Klassische Wachstumswerte und Wetten auf künftige Gewinne. Eine Bewertung der Aktien ist hier schwierig und hat ziemlichen spekulativen Charakter. Werden sie nach Corona (mit ihren übrigen Produkten) noch eine relevante Rolle spielen? Oder werden sie eventuell auf längere Sicht davon profitieren, dass eine Corona-Impfung möglicherweise jährlich aufgefrischt werden sollte?

 

Anbei eine sehr ausführliche Übersicht vom vfa zu (potenziellen) Herstellern von Corona-Impfstoffen und der jeweils aktuelle Forschungs- bzw. Zulassungsstand sowie darüber hinaus von Unternehmen, welche unterstützend an der Entwicklung und der Produktion von Corona-Impfstoffen mitwirken.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 12 Minuten von Schildkröte:

Es wäre vielleicht hilfreich, wenn man den Titel um den allgmein besser verständlichen Begriff "(Hersteller von) Corona-Impfstoffe(n)" ergänzt oder zumindest "Corona" als Tag hinzufügt.

"Corona  Impfstoffe" trifft es nicht, weil es auch andere nicht mRNA Impfstoffe gibt und Impfstoffe nur ein sehr kleiner Teil der Möglichkeiten sind. Eine andere Anwendung sind z.B. Krebstherapien. Einen Tag (oder mehrere) würde ich aber gut finden, damit man das Thema bei einer Suche leichter findet.

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Tordal
vor 10 Minuten von Schildkröte:

Es wäre vielleicht hilfreich, wenn man den Titel um den allgmein besser verständlichen Begriff "(Hersteller von) Corona-Impfstoffe(n)" ergänzt oder zumindest "Corona" als Tag hinzufügt.

Ich wollte bewusst den Blick weg von den Corona-Impfstoffen weiten hin zu den anderen Anwendungsmöglichkeiten, um auch über die Marktstellung in Pots-Corona-Hype-Zeiten zu diskutieren. Aber Tags  sind eine gute Idee, füge ich hinzu. Das vergesse ich bei den Threads immer ;-)

vor 17 Minuten von reko:

Der mRNA "Drucker" dürfte ein entscheidender Vorteil für personalisierte Therapien sein.

2021/03/08 Curevac und Tesla wollen gemeinsam mRNA-Medikamente drucken

"Vom Drucker existiert bereits ein Prototyp in Tübingen."

 

Sobald man ein mRNA Muster hat, erfolgt die Vervielfälltigung wie gewohnt in Fermentern.

Interessant finde ich auch, dass die Herstellung an sich anscheinend relativ einfach und schnell geht. Das Aufwändige hier (zeitlich und finanziell) ist Forschung und Studienphase. CureVac etwa hatte in 2017 einen größeren Rückschlag in der klinischen Phase. So etwas muss man natürlich immer einkalkulieren. 

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reko
vor 11 Minuten von Tordal:

Interessant finde ich auch, dass die Herstellung an sich anscheinend relativ einfach und schnell geht. Das Aufwändige hier (zeitlich und finanziell) ist Forschung und Studienphase. CureVac etwa hatte in 2017 einen größeren Rückschlag in der klinischen Phase. So etwas muss man natürlich immer einkalkulieren. 

Die Suche nach geeigneten Wirkstoffen ist bei Pharmaka meist der aufwendigste Teil. Mit mRNA hat man unbegrenzte Möglichkeiten. Es kommt darauf an eine Strategie zu haben wie man die wirksame mRNA findet.

Faszinierend finde ich, dass nicht der Wirkstoff sondern der Bauplan verabreicht wird und der Körper sich seine Medizin selbst herstellt.

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Tordal
vor 8 Minuten von reko:

Faszinierend finde ich, dass nicht der Wirkstoff sondern der Bauplan verabreicht wird und der Körper sich seine Medizin selbst herstellt.

Das finde ich eben auch. Und damit sind die Möglichkeiten - wie du auch schon richtig sagst - theoretisch unbegrenzt. Es ist natürlich ein sehr junges Forschungsfeld und Rückschläge sind vermutlich vorprogrammiert, aber wenn man wirksame mittel gegen Krebs und Viren finden würde, gliche das mMn einer medizinischen Revolution. Ähnlich wie Antibiotika die Medizin im 20. Jahrhundert revolutioniert haben. 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor 21 Stunden von Tordal:

Ich wollte bewusst den Blick weg von den Corona-Impfstoffen weiten hin zu den anderen Anwendungsmöglichkeiten, um auch über die Marktstellung in Pots-Corona-Hype-Zeiten zu diskutieren. Aber Tags  sind eine gute Idee, füge ich hinzu. Das vergesse ich bei den Threads immer ;-)

Okay, das habe ich mitbekommen, dass es bei den verschiedenen (potenziellen) Impfstoffen gegen Corona unterschiedliche wissenschaftliche Ansätze gibt. Vielleicht solltest Du das im Eröffnungspost nochmal hervorheben, dass mRNA-Wirkstoffe auch in anderen Bereichen Potenzial bieten.

 

Gleichwohl profitieren die hier genannten Unternehmen davon, dass sie wegen ihrer Corona-Impfstoffe im öffentlichen Fokus stehen, was sich bei den Aktienkursen entspr. bemerkbar macht. Sind diese Bewertungen mit Blick auf ihre Corona-Impfstoffe und mögliche weitere Produkte gerechtfertigt?

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Halicho
· bearbeitet von Halicho

Anders als bei defizitären Tech-Unternehmen in konkurrenzintensiven Bereichen mit mageren Margen, insbesondere Handel, ist es extrem schwer vorherzusehen. MRNA- Optimisten würden sagen, dass die Menschheit folgende Schritte im Pharnabereich geht: 

 

1. Naturprodukte

2. Isolierte Wirkstoffe aus Naturprodukten

3. Naturidentischen synthetische Wirkstoffe

4. Synthetische Wirkstoffe, die die Natur nicht hervorbringt

5. mRNA-Wirkstoffe

6. Gezielte Erzeugung der Wirkstoffe an isolierten Orten des Körpers mit Robotern oder über biologische Mechanismen.

......

 

Wenn dem so wäre könnte es ein Multibilionenmarkt werden. Erfolgreicher als der Schnitt dürften die sein, die am profitabelsten und schnellsten sind - dann führt an Biontech kein Weg vorbei, weshalb ich da mit ca 1% investiert bin.

 

 

 

 

 

 

 

 

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reko
vor 10 Stunden von Schildkröte:

Gleichwohl profitieren die hier genannten Unternehmen davon, dass sie wegen ihrer Corona-Impfstoffe im öffentlichen Fokus stehen, was sich bei den Aktienkursen entspr. bemerkbar macht. Sind diese Bewertungen mit Blick auf ihre Corona-Impfstoffe und mögliche weitere Produkte gerechtfertigt?

Die aktuellen 21e/22e Kennzahlen sind traumhaft und alle schuldenfrei mit reichlich Cash. Aber das Coronageschäft ist nicht "nachhaltig". Sobald Corona verschwindet, werden die Umsätze und Kurse zurückkommen und dann ist u.U. Zeit zum einsammeln.

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Halicho

2026 ca 1Mrd USD Volumen. Dann wäre der Markt vollkommen überteuert und man kann die Investitionen abschreiben.

 

 

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daywalker2000
On 3/9/2021 at 11:01 AM, Tordal said:

Ich freue mich auf eine anregende Diskussion, bin selbst in keines der Unternehmen investiert, überlege aber, es zu tun. 

Vielleicht kennt sich er eine oder andere ja technologisch oder medizinisch aus und kann ein bisschen was beitragen und die Pipeline in eine Kontext setzen ,wie aussichtsreich das Ganze ist.

ich finde das Thema insgesamt auch recht interessant, aber ich frage mich, ob der Blick auf die bekannten 3 Unternehmen nicht etwas eng ist, da wäre z.B. https://www.ionispharma.com, die kommen interessanterweise nicht aus der Richtung, dass mRNA zur Einschleusung von Proteinen genutzt wird, sondern wollen die krankhafte Produktion von Proteinen im Körper verhindern

 

Wären denn eher kleinere Unternehmen auch interessant? z.B. https://translate.bio/about-us/ 

 

 

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YingYang

Ich würde das Thema größer fassen als nur RNA-Wirkstoffe. Der gesamte Bereich genbasierter Anwendungsmöglichkeiten bieten meiner Meinung nach die nächsten 15-20 Jahre enormes Potenzial.

Allerdings muss man hier auch aufpassen, dass man den technologischen Fortschritt nicht als Anlass nimmt, und Unternehmen in den Himmel jubelt. Denn zu jeder Anwendung gehört auch ein Preisschild. Und wenn eine genbasierte Krebstherapie 1 Mio. USD/Patient kostet, wird sehr sehr schnell die Frage aufkommen, wie viele Menschen auf der Welt sich das leisten können und wollen. Und wie die einzelnen Gesundheitssysteme das finanzieren wollen.

Aber was ich an Anwendungsmöglichkeiten gesehen habe in den letzten 5 Jahren ist enorm. Zum Beispiel künstliche Antibiotika, die gezielt ein identifiziertes Bakterium mittels modifiziertem Virus angreifen (und nur dieses!).

Man stelle sich vor, wie mit so einer Anwendung plötzlich das Thema Resistenz vollkommen verschwindet.

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Tordal
vor 13 Stunden von daywalker2000:

ich finde das Thema insgesamt auch recht interessant, aber ich frage mich, ob der Blick auf die bekannten 3 Unternehmen nicht etwas eng ist, da wäre z.B. https://www.ionispharma.com, die kommen interessanterweise nicht aus der Richtung, dass mRNA zur Einschleusung von Proteinen genutzt wird, sondern wollen die krankhafte Produktion von Proteinen im Körper verhindern

 

Wären denn eher kleinere Unternehmen auch interessant? z.B. https://translate.bio/about-us/ 

 

 

Absolut! Ich habe mich im Anfangspost nur auf die drei bekannten konzentriert, aber wenn jemand noch andere interessante Unternehmen in dem Bereich kennt, gerne her damit. Ich habe auch keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, ich wollte nur eine Diskussion anstoßen, weil ich glaube, dass in dem Bereich sehr viel Potential steckt, auch über die Corona-Krise hinaus. 

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Tordal
· bearbeitet von Tordal

Suspending Vaccine IP Rights Could Sink Moderna, Novavax

Zitat

Summary

  • President Biden is contemplating suspending intellectual property rights for COVID-19 vaccines.
  • The sooner we vaccinate the entire world, the closer we get to protecting ourselves against COVID-19 and, potentially, new strains.
  • I value MRNA and NVAX based on 1x expected 2022 revenue, plus cash.
  • I estimate MRNA and NVAX are overvalued by 65% and 50%, respectively. Once the market digests this, these stocks could fall hard.
  • Generic competition could make matters worse. Sell MRNA and NVAX.

Hervorhebung durch mich.

 

65% Überbewertung finde ich jetzt schon ein bisschen krass, aber ja, ich warte auch auf eine Bereinigung der Bewertung.

Interessant sind aber auch die anderen Zahlen aus dem Artikel:

Zitat

In understanding how a loss of IP rights would impact the valuations of Moderna and Novavax, it is important to understand how it would potentially impact the COVID-19 market next year. Analysts from Bernstein estimate the 2021 market for COVID-19 supply at $39 billion, falling to $23 billion in 2022 and $13 billion by 2023. The next step is to determine how much market share Moderna, Novavax, Pfizer, and others garner next year.

[...]

The COVID-19 vaccine market is expected to fall over 40% to $13 billion in 2023. That portends the estimated 2022 revenue generated by Moderna and Novavax is likely not recurring.

 

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 12 Minuten von Tordal:

65% Überbewertung finde ich jetzt schon ein bisschen krass, aber ja, ich warte auch auf eine Bereinigung der Bewertung.

Die Einnahmen aus den CORVID Impfstoff sind ein Einmaleffekt. Insofern hat sich die Lage von vor 2 Jahren kaum verändert. Man kann annehmen, dass der Kurs vor 2 Jahren unterbewertet war, trotzdem bleibt reichlich Spielraum für die genannten 65%.

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YingYang
· bearbeitet von YingYang

Naaaaja. Einmal Umsatz für ein solches Unternehmen halte ich für einen schlechten Scherz. Bei einem Biotechunternehmen muss in die Bewertung immer auch der Erwartungswert für die Produktpipeline eine Rolle spielen. Und dass Moderna hocheffizient und erfolgreich RNA-Impfstoffe zur Zulassung bringen kann, ist ja bekannt. Also kann ich bei der Bewertung nicht einfach auf Basis der aktuellen IPs argumentieren, sondern muss mir anschauen, was da potenziell nachkommt.

Aber ja, eine reine Bewertung aufgrund des COVID-Impfstoffes, käme sicher zu dem Schluss, dass das Unternehmen aktuell zu teuer ist.

vor 5 Minuten von reko:

Die Einnahmen aus den CORVID Impfstoff sind ein Einmaleffekt. Insofern hat sich die Lage von vor 2 Jahren kaum verändert. Man kann annehmen, dass der Kurs vor 2 Jahren unterbewertet war, trotzdem bleibt reichlich Spielraum für die genannten 65%.

Doch sie hat sich entscheidend verändert. Und zwar dadurch, dass der Proof-of-concept für RNA-Impfstoff erbracht ist. Und dass diese Impfstoffe überragende Wirksamkeiten zeigen.

Das ist der entscheidende Unterschied, zu vor 2 Jahren.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 29 Minuten von YingYang:

Doch sie hat sich entscheidend verändert. Und zwar dadurch, dass der Proof-of-concept für RNA-Impfstoff erbracht ist. Und dass diese Impfstoffe überragende Wirksamkeiten zeigen.

Das ist der entscheidende Unterschied, zu vor 2 Jahren.

Das ist richtig, allerdings war das von Fachleuten auch erwartet. Es gibt mehrere konkurrierende Firmen. Ich kenne die Patentlage nicht, aber ich sehe bei keiner Firma ein Alleinstellungsmerkmal.

 

Verändert hat sich auch, dass durch Corona die Entwicklung beschleunigt wurde und jetzt eine Anschubfinanzierung vorhanden ist. Trotzdem sind mir z.Z. die Aktien zu teuer

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YingYang
· bearbeitet von YingYang
vor 18 Minuten von reko:

Das ist richtig, allerdings war das von Fachleuten auch erwartet. Es gibt mehrere konkurrierende Firmen. Ich kenne die Patentlage nicht, aber ich sehe bei keiner Firma ein Alleinstellungsmerkmal.

Naja, natürlich haben Fachleute das erwartet, sonst gäbe es Firmen wie Moderna, Curevac oder Biontech gar nicht.

Aber etwas zu erwarten und tatsächlich zu sehen, dass es funktioniert und das auch noch mit hoher Wirksamkeit, geringen Nebenwirkungen und sehr hoher Erfolgsquote bei der Zulassung ist dann doch etwas anderes.

Welche weiteren Firmen gibt es denn noch, die RNA-Impfstoffe erfolgreich zugelassen haben?

Ich glaube nicht, dass das ein Commodity ist, dass einer mal gezeigt hat wie es geht und plötzlich kann jetzt jeder Wald und Wiesen Apotheker auch einen RNA-Impfstoff entwickeln.

Ich glaube schon, dass das Know-How ziemlich hoch sein muss. Und Firmen, die gezeigt haben, dass sie es können genießen zurecht höheres Vertrauen, dass sie es wiederholen können.

 

Anm: Mir sind die Aktien auch zu teuer. Trotzdem finde ich die obige Bewertung (1x Umsatz + Cash) ziemlich dürftig. Das wirkt mir ziemlich einfallslos.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Zitat

Curevac ... verhandelt in diesen Tagen mit der US-Behörde National Institute of Health (NIH) über die Lizenzierung eines Patents zu Spike-Proteinen. ... Biontech hatte sich die Lizenz schon im vergangenen Jahr besorgt ... Die US-Gesetzgebung weist darüber hinaus eine Besonderheit auf: Unternehmen, die staatliche Patente nutzen, sind gezwungen, das Produkt, in diesem Fall den Impfstoff, zu „angemessenen Bedingungen“ zu vermarkten. Das gilt auch für den Preis. ... Auch bei... Moderna ... sind Patentfragen offen. Ob Moderna ein Patent des kanadischen Unternehmens Arbutus verletzt hat, soll nun ein US-Gericht klären. ... Dass Biontech-Partner Pfizer nun auch eigene mRNA-Impfstoffe entwickeln wolle, beunruhige ihn nicht: „Sie haben eine Menge gelernt, aber die Patente sind bei uns. Sie können daher nicht alles machen, ohne uns zu fragen“, erklärte Poetting

Hier der vollständige WiWo-Artikel.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Zitat

Die Patente für Coronaimpfstoffe freigeben? Die USA geben ihre Blockade auf – und schließen sich mehr als hundert Ländern an. Die WHO lobt den Schritt, die Aktien der Arzneimittelhersteller brechen ein.

Quelle: Spiegel

 

Mal gucken, ob es tatsächlich so kommt. Aktuell fallen die Aktien von BioNTech um -17%, Moderna -11% und CureVac -16%.

 

Nachtrag:

Zitat

Die Europäische Union folgt dem Schritt der Vereinigten Staaten. Man sei offen für Gespräche über eine vorübergehende Aussetzung des Patentschutzes bei Corona-Impfstoffen, sagte die EU-Kommissionspräsidentin.

Quelle: FAZ

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von Schildkröte:

Quelle: Spiegel

 

Mal gucken, ob es tatsächlich so kommt. Aktuell fallen die Aktien von BioNTech um -17%, Moderna -11% und CureVac -16%.

Eine "Patentfreigabe" im öffentlichen Interesse ist schon immer möglich. Dafür wird dann aber eine angemessene Lizenzgebühr festgelegt.

Bei Biopharmaka ergibt sich noch das Problem, dass man nicht nur die Information sondern auch noch die Mikroorganismen braucht (die müßte man stehlen oder enteignen). Patente sind hier nicht das Problem. Deshalb gibt es auch mRNA Impfstoffe von Moderna, CureVac und BioNTech.

 

Von Patenten geschützt ist nur die kommerzielle Verwertung. Humanmediziner und Forschung sind schon immer ausgenommen. Patente sind nationales Recht, es gibt viele Länder in denen die Patente nicht angemeldet sind oder nicht geschützt werden können. Viele Pharmafabriken befinden sich in Indien und dürften produzieren. Die Ärzte müßten die bei uns nicht zugelassenen Medikamente nur direkt importieren.

Ein Patentanwalt erklärte das mal so: ein Patent ist ein Vertrag mit der Gesellschaft. Für die Offenlegung bekommt man eine zeitlich befristete Exclusivität. Dafür kann die Gesellschaft das Wissen nutzen. Ohne Patente würde alles zum Betriebsgeheimnis.

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Kai_Eric
vor 4 Stunden von reko:

Eine "Patentfreigabe" im öffentlichen Interesse ist schon immer möglich. Dafür wird dann aber eine angemessene Lizenzgebühr festgelegt.

Bei Biopharmaka ergibt sich noch das Problem, dass man nicht nur die Information sondern auch noch die Mikroorganismen braucht (die müßte man stehlen oder enteignen). Patente sind hier nicht das Problem. Deshalb gibt es auch mRNA Impfstoffe von Moderna, CureVac und BioNTech.

 

Von Patenten geschützt ist nur die kommerzielle Verwertung. Humanmediziner und Forschung sind schon immer ausgenommen. Patente sind nationales Recht, es gibt viele Länder in denen die Patente nicht angemeldet sind oder nicht geschützt werden können. Viele Pharmafabriken befinden sich in Indien und dürften produzieren. Die Ärzte müßten die bei uns nicht zugelassenen Medikamente nur direkt importieren.

Ein Patentanwalt erklärte das mal so: ein Patent ist ein Vertrag mit der Gesellschaft. Für die Offenlegung bekommt man eine zeitlich befristete Exclusivität. Dafür kann die Gesellschaft das Wissen nutzen. Ohne Patente würde alles zum Betriebsgeheimnis.

Welche Mikroorganismen meinst du?

 

Bricht die exklusive Vermarktungssicherheit aufgrund von Patenten weg und man ist auf irgendeine Lizenzgebühr angewiesen, die von staatlicher Seite mehr oder weniger willkürlich festgelegt werden kann - denn nur darum kann es hier ja gehen, weil kein Staat in der Lage sein wird, innerhalb weniger Monate die Herstellung in neuen Produtionsstätten zu etablieren - dann entzieht das meiner Meinung nach den Pharmaunternehmen die derzeitige Geschäftsgrundlage.

 

Für ein solches, neues Vermarktungsmodell müssten im Vorfeld verbindliche Regeln festgelegt werden, damit die Unternehmen auch künftig die immensen Summen in eine neue Produktentwicklung stecken. Ohne wird es sehr schwierig, in diesem Bereich noch unternehmerisch aktiv zu sein. Die Konsequenzen kann sich jeder ausmalen.

 

Ich halte es für sehr sinnvoll, ganz generell einen solchen Paradigenwechsel im Bereich der Antiinfektiva und auch Impfstoffe gegen Erreger im Bereich der Human- und Tiermedizin anzustreben. Denn wenn Staaten über Lizenzen die Nutzungsrechte für bestimmte Wirk- und Impfstoffe erwerben würden, könnte deutlich besser zentralisiert gesteuert werden, wie die denn am Ende zum Wohle aller eingesetzt werden. Bei den Wirkstoffen zielt das vor allem auf eine sinnvolle Nutzung zur Bekämpfung/Eindämmung von Resistenzen ab. Diskutiert wurde das immer mal wieder schon seit vielen Jahren. Bin mal gespannt, ob es hier bei einer aus der Not geborenen Eintagsfliege bliebe, oder ob tatsächlich mal weltweit Nägel mit Köpfen gemacht werden.

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YingYang

Bevor man die Patente freigibt, sollten die entsprechenden Länder (insb. USA) erstmal den Export ermöglichen. Die USA haben fast 100 Mio. Impfdosen im Lager. Diese Dosen würde z.B. Indien enorm weiterhelfen. Stattdessen hortet man. Und das bei inzwischen nachlassender Impfbereitschaft der noch Ungeimpften.

Gerade im Hinblick auf mögliche benötigte Impfstoffe gegen Mutationen, sollte man tunlichst vermeiden den forschenden Unternehmen einen großen Anreiz zu nehmen.

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Stunden von Kai_Eric:

Welche Mikroorganismen meinst du?

Biopharmaka werden dadurch gewonnen, dass man Mikroorganismen (meist Bakterien) genetisch so "programmiert" dass sie den Wirkstoff erzeugen. Der Wirkstoff wird danach abgetrennt und gereinigt. Die Produktion ist im Prinzip sehr einfach wenn man die richtige Starterkultur hat. Das macht jede Bauerei mit Bierhefe so ähnlich.

Allerdings wird jede neu entwickelte Starterkultur und andere Prozessbedingungen einen etwas anderen Wirkstoff produzieren. Es werden Nebenprodukte mit etwas anderen Nebenwirkungen entstehen. Deshalb spricht man auch nur von Biosimilar.

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