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dolgauer

Unternehmensanleihen niedriger Bonität bei steigenden Zinsen

Empfohlene Beiträge

dolgauer
· bearbeitet von dolgauer
Zu früh auf Enter gedrückt; Zweiter edit: falsches Anleihenrating ausgebessert

Hallo,

 

ich hoffe die Frage passt in das Unterforum Unternehmensanleihen, ansonsten bitte verschieben.

In meinem Portfolio befinden sich seit drei Jahren Indexfonds auf Unternehmensanleihen in den USA und Europa mit niedriger Bonität:

 

- IE00B66F4759

   - https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B66F4759

   - iShares Euro High Yield Corporate Bond UCITS ETF EUR (Dist)

     IE00B66F4759.png.985ebd380bc38ca21a5d334e8b16b158.png

 

 

- IE00B4PY7Y77

   - https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B4PY7Y77

   - iShares USD High Yield Corporate Bond UCITS ETF USD (Dist)

     2065809141_IE00B4PY7Y77.png.05b71dc6d5448e018c6cd0bccef0bb51.png

 

So langsam deutet sich an (ehrlich gesagt auch nur durch Gerüchte die ich so am Rande mitbekommen habe), dass die Zinsen der Notenbanken steigen sollen und damit im Umkehrschluss die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Hochzinsanleihen steigen könnte, bzw. bei Indexfonds der Wert sinken dürfte, wenn sie neue Anleihen kaufen und alte verkaufen müssen.

 

Hier hätte ich eines der Videos als Quelle, sorry für das reißerische Beispiel.

 

Ich hatte eigentlich vor mein Portfolio langfristig mit einem gewissen Prozentsatz an Hochzinsanleihen zu fahren. Aber macht es Sinn das durchzuziehen, wenn sich abzeichnet, dass in näherer Zukunft ein Anstieg der Notenbankzinsen beginnen wird?

 

Meine Fragen:

- Zeichnet sich der Anstieg der Notenbankzinsen wirklich ab?

- Ist es sinnvoller die Indexfonds zu verkaufen?

- Wenn ja, würdet ihr empfehlen später wieder einzusteigen?

- Kann man das "Problem" aussitzen, wenn man davon ausgeht, dass der Anstieg zwar stetig aber flach sein wird?

 

Grüße,

Dolgauer

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Die Antwort auf die Frage hängt von Deinen Anlagezielen und Deiner Anlagestrategie ab. Da Du dazu nichts geschrieben hast, kann ich keine Antwort geben.

 

Du könntest Dich mit der Markteffizienzhypothese (EMH) beschäftigen.

 

Diese sagt im Wesentlichen, dass alle bekannten Fakten bereits in die Kurse eingepreist sind. Market-Timing (das ist das, was Du offenbar machen willst) funktioniert nach dieser Theorie nicht.

 

Überlege Dir lieber, ob Unternehmensanleihen mit niedriger Bonität überhaupt in Dein Portfolio passen. Wenn ja: dann würde ich sie behalten. Wenn nein: dann verkaufe und investiere eine Anlageklasse, die in Dein Portfolio passt.

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dolgauer

Hi stagflation,

 

vielen Dank für deine Antwort, die EMH kenne ich, da gibt es auch das ein oder andere Buch dazu :thumbsup:

random.png.91b0fcd2ab6439a029c649b07f61c174.png

 

Das ist ehrlich gesagt auch der Grund für diesen Thread, einerseits habe ich eine Allokation festgelegt und möchte dabei bleiben, andererseits sind diese Aussagen dann doch ziemlich klar formuliert.

Deswegen würde ich mich über Rückmeldungen freuen, wie es die Forumsteilnehmer hier handhaben.

Vielleicht sind die meisten sowieso in Einzelanleihen investiert sind, die sie nicht gedenken zu handeln sondern bis zum Schluss den Kupon einsammeln möchten.

 

Grüße,

Dolgauer

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Cornwallis
· bearbeitet von Cornwallis

Hallo,

Am 15.9.2021 um 21:18 von dolgauer:

So langsam deutet sich an (ehrlich gesagt auch nur durch Gerüchte die ich so am Rande mitbekommen habe), dass die Zinsen der Notenbanken steigen sollen und damit im Umkehrschluss die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Hochzinsanleihen steigen könnte, bzw. bei Indexfonds der Wert sinken dürfte, wenn sie neue Anleihen kaufen und alte verkaufen müssen.

die Gerüchteküche kenne ich nur von transfermarkt.de!

Wo ist diese für die internationalen Geld- und Kapitalmärkte?

Weiterhin ist mir die skizzierte Wirkungskette gänzlich fremd: Wieso steigen Ausfallwahrscheinlichkeiten aufgrund höherer Zinsen in diesen Gerüchten? (Sorry, gucke mir keine solchen Videos an; falls dies dort beantwortet wurde.)

Welche Rolle spielen diese Gerüchte für Dich?

 

Mal ganz am Rande, ein Faktum: Anleihepreise fallen generell bei steigenden Zinsen, egal welcher Qualität.

 

Am 15.9.2021 um 21:18 von dolgauer:

Zeichnet sich der Anstieg der Notenbankzinsen wirklich ab?

Die Frage kann man nicht beantworten.

Für Russland und die Türkei würde ich das bejahen.

 

Für die EZB sehe ich dies bis auf weiteres nicht.

Die EZB verfolgt ein neues übergeordnetes Ziel: den Klimaschutz. Das hat allerdings so unmittelbar nichts mit Zinsen, Wirtschaftswachstum und Inflation zu tun. Da geht es eher um [gekürzt] Green und Brown Finance.

 

Deine drei anderen Fragen postulieren die Erwartungshaltung sehr konkreter Zinsprognosen über alle Währungsräume der in Deinen Fonds enthaltenen Anleihen und daraus abzuleitende Handlungsempfehlungen.

Dir kann, wird und sollte hier keiner abnehmen, eigenverantwortlich eine Meinung zu bilden. Ansonsten ist der aktuelle Preis wohl der beste Schätzer für einen Preis in der Zukunft.

 

Gruß

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dolgauer

Hi Cornwallis,

 

vielen Dank für deine Rückmeldung, der Forumstrend scheint also in die Richtung zu gehen, dass zukünftige Wertverluste bereits eingepreist sind.

 

vor einer Stunde von Cornwallis:

...

Weiterhin ist mir die skizzierte Wirkungskette gänzlich fremd: Wieso steigen Ausfallwahrscheinlichkeiten aufgrund höherer Zinsen in diesen Gerüchten?

...

Ich habe mir das so erklärt, dass es für ein Unternehmen mit niedriger Bonität bei der Refinanzierung schwieriger wird an günstiges Kapital zu kommen, wenn die Notenbankzinsen steigen.

Die Wirkkette habe ich mir wie folgt vorgestellt: 

Notenbankzinsen steigen => Unternehmen mit niedriger Bonität braucht frisches Kapital, weil einige alte Anleihen auslaufen => Zinsen der neuen Hochzinsanleihe müssen weiter steigen, um sich von den gestiegenen Zinsen der neu emittierten Staatsanleihen abzusetzen => Unternehmen kann sich nicht mehr kostendeckend refinanzieren => die verbliebenen Anleihen des Unternehmens fallen aus, da es in die Insolvenz geht.

 

Über weitere Meinungen würde ich mich freuen :thumbsup:

 

Grüße,

Dolgauer

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Cornwallis

Ich verweise immer wieder gern auf A28Y97.

99 Jahre Österreich

Rendite: < 1 % p. a.

 

Die 50jährigen 0,74 % p. a.

Die 30jährigen 0,55 % p. a.

Die 20jährigen 0,40 % p. a.

 

Du willst Dich heute gegen das Szenario schützen, dass die Preise für's Geldborgen (für alle!) in zwei, zehn oder zwanzig (?) Jahren stark steigen und signifikant von dem abweichen, was der Markt heute für Zinsanlagen in der Zukunft so bepreist. Dieser Markt dürfte übrigens sehr tief und liquide und professionell sein.

 

Deine Argumentation ist schon natürlich und irgendwie schlüssig. Aber Deine Kausalkette hat es schon in sich und manch einer prognostiziert eben auch Jahrzehnte lang andauernde Zinsflaute.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Auf die Zinswende warten wir ja nur schon was länger. Und mit Verweis auf die sog. EMH erübrigt sich hier eh jede Diskussion. ;)

 

Grundsätzlich sinken Anleihekurse bei steigenden Zinsen (deshalb immer die Duration im Auge behalten). Speziell bei Hochzinsanleihen geht der Tenor aber auch dahin, dass steigende Zinsen ein Indiz für eine brummende Wirtschaft sind, was (in der Breite) eher für eine niedrige Ausfallwahrscheinlichkeit spricht.

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