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Madame_Q

Beobachtung verschiedener Assetklassen

Empfohlene Beiträge

Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Die Beobachtung verschiedener Assetklassen im Mischfonds-Thread würde ich gerne hier weiterführen. Ich habe einen Mod gebeten, alle relevanten Beiträge "von drüben" hierher zu verschieben. Danke dafür!:thumbsup:

 

Ab hier Backtests/Charts/Vergleiche verschiedener Assetklassen

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Paniktage wie heute nutze ich immer recht gerne, um zu beobachten, welche Assets sich wie entwickeln und ob gewisse "Systeme/Mechanismen" noch funktionieren.

 

Aktien brechen heute weltweit ein mit im Schnitt um die 4%.

Wie laufen/liefen heute die anderen Assets?

Es ist wie so oft nur eine Momentaufnahme, aber man erkennt trotzdem gewisse Tendenzen/Korrelationen:

 

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Welche Assets sich hinter den Produkten verbergen, dürfte wohl jeder wissen oder erfahren, wenn er die WKN ins Netz eingibt.

Für die Faulen (die Assets von oben nach unten):

Bitcoin

Rohstoff-Futures

Goldminen-Aktien

Emerging Markets-Anleihen

Hochzins-Unternehmensanleihen

Gold

IG-Unternehmensanleihen Eurozone

IG-Anleihen weltweit gemischt

US-Staatsanleihen Langläufer

IG-Staatsanleihen Langläufer Eurozone

 

Jetzt kann sich mal jeder selbst seine Meinung bilden, welche Assets in panischen Zeiten wohl in Zukunft noch am ehesten die Funktion eines "sicheren Hafens" erfüllen könnten, der Abwärtsbewegung von Aktien vielleicht entgegenwirken bzw. ob man nicht einfach nur bei "Aktien-ETF + Tagesgeld" bleiben sollte, anstatt einige Mischfonds hier zu nutzen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Danke für die Aufstellung! Ich schaue mir die Entwicklung der unterschiedlichen Anlageklassen auch gerne an. Häufig gibt es zumindest einen teilweisen Ausgleich zwischen den Anlageklassen - aber heute war wirklich der Wurm drin. Erstaunlich finde ich vor allem, dass Gold nicht gestiegen ist.

 

Allerdings muss man sehen, dass heute ein besonderer Tag war:

  1. Gestern war in den USA Thanksgiving: die Börsen waren geschlossen
  2. Heute war in den USA ein Brückentag: die amerikanischen Börsen haben um 13:00 lokaler Zeit (19:00 deutscher Zeit) geschlossen
  3. Der Währungskurs EUR/USD ist in den letzten Wochen gefallen - und heute um einen Prozentpunkt gestiegen. Dieser Anstieg maskiert beispielsweise die Entwicklung des Gold-Kurses in US-$.

Also, vielleicht müssen wir noch bis nächste Woche abwarten, bis klarer wird, was heute eigentlich passiert ist... Vielleicht war es nur ein Strohfeuer, vielleicht war es der Anfang einer größeren Korrektur?

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
Am 27.11.2021 um 03:08 von stagflation:

Allerdings muss man sehen, dass heute ein besonderer Tag war:

  1. Gestern war in den USA Thanksgiving: die Börsen waren geschlossen
  2. Heute war in den USA ein Brückentag: die amerikanischen Börsen haben um 13:00 lokaler Zeit (19:00 deutscher Zeit) geschlossen

Da hast du recht.

Auffällig war gestern auch entsprechen, dass die US-Börsen nicht ganz so stark eingebrochen sind wie der Rest.

Würde mich nicht wundern, wenn das am Montag noch ein bisschen "nachgeholt" wird.

 

Die Assetliste oben zeigt mir jedenfalls wieder, dass man sich in einem richtigen Crash sehr wahrscheinlich nicht sehr darauf verlassen kann, dass die oder die Assetklasse stand hält oder sogar gegenläufig nach oben geht. Am ehesten werden das wohl dann doch wieder nur die sicheren Langläufer-Staatsanleihen tun. Gerade diese bergen aber zu normalen Zeiten ein extremes Zinsänderungsrisiko. Gold ist auch ziemlich unberechenbar und Rohstoffe noch viel mehr. EM- u. HY-Bonds halte ich mittlerweile für ziemlich überflüssig im Depot (keine Teilfreistellung, hohes Risiko für den recht geringen Ertrag und zu starke Korrelation mit Aktien). 

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PapaPecunia
vor 9 Stunden von stagflation:

Erstaunlich finde ich vor allem, dass Gold nicht gestiegen ist.

Intraday war Gold lange leicht im Plus (Chart von finanzen.net): 

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Solche Bewegungen sind mir in den letzten zwei Jahren bei Gold schon öfter aufgefallen. Meine Privattheorie ist, dass es zunächst eine kleine Ausweichbewegung in Richtung Gold gibt, welche zum Anstieg führt, ehe eine allgemeine Fluchtbewegung auch den Goldpreis erfasst. Wobei ich mir schon ein wenig die Frage stelle: Wer verkauft an einem solchen Tag wie gestern Gold?

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Madame_Q
vor 37 Minuten von PapaPecunia:

Intraday war Gold lange leicht im Plus (Chart von finanzen.net): 

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Gut erkannt.

Bei Goldminen war es gestern übrigens ähnlich.

Hier der gestrige Chart vom Ishares Gold Producers:

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vor 39 Minuten von PapaPecunia:

Solche Bewegungen sind mir in den letzten zwei Jahren bei Gold schon öfter aufgefallen. Meine Privattheorie ist, dass es zunächst eine kleine Ausweichbewegung in Richtung Gold gibt, welche zum Anstieg führt, ehe eine allgemeine Fluchtbewegung auch den Goldpreis erfasst. Wobei ich mir schon ein wenig die Frage stelle: Wer verkauft an einem solchen Tag wie gestern Gold?

Mich wundert es auch.

Gold hätte ich am ehesten noch als das Asset eingeschätzt, in das viele gehen und auch erstmal bleiben, sogar noch mehr, als in IG-Anleihen.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Hier übrigens noch die vier großen Regionen.

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USA hat, wie schon erwähnt, am wenigsten verloren.

Die EM bleiben, wie man sieht, immer noch ein heißes Eisen. Ich bleibe nach wie vor dabei, dass diese in einem richtigen Crash wie schon in der Vergangenheit deutlich mehr leiden werden, wie der Rest der Welt. Sie sind einfach mehr Risiko.

 

Ergänzend vielleicht noch:

Der Nasdaq hat gestern "nur" gut 2% nachgegeben. Man hört auch teils Stimmen, die dies damit begründen, dass die dortigen Werte in einer nochmaligen Corona-Marktkrise (Lockdown etc) wieder am wenigsten leiden werden. 

Wie schon im Aktienblasen-Thread geschrieben (das ist nur meine persönliche Vermutung!): Der Einbruch gestern hat schon mit der Unsicherheit von Corona zu tun und mit der Mutation.

Die nächste Woche dürfte dann Klarheit bringen, ob sich diese Angst und Unsicherheit bestätigt oder es nur ein kurzes Aufflackern war.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 23 Stunden von PapaPecunia:

Intraday war Gold lange leicht im Plus (Chart von finanzen.net): 

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Solche Bewegungen sind mir in den letzten zwei Jahren bei Gold schon öfter aufgefallen. Meine Privattheorie ist, dass es zunächst eine kleine Ausweichbewegung in Richtung Gold gibt, welche zum Anstieg führt, ehe eine allgemeine Fluchtbewegung auch den Goldpreis erfasst. Wobei ich mir schon ein wenig die Frage stelle: Wer verkauft an einem solchen Tag wie gestern Gold?

Ein Teil der Euro-Tages-Goldpreisbewegung am Freitag, war durch die Euro-US-Dollar-Bewegung bedingt (Vermutung meinerseits).

Beim Gold würde ich immer den USD-Kurs anschauen, weil der Euro-Goldpreis ist immer eine Gleichung mit zwei Unbekannten, nämlich Goldpreis in USD und Euro-USD-Kurs (meine Meinung ohne mich groß damit beschäftigt zu haben).

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 12 Minuten von pillendreher:

Beim Gold würde ich immer den USD-Kurs anschauen, weil der Euro-Goldpreis ist immer eine Gleichung mit zwei Unbekannten, nämlich Goldpreis in USD und Euro-USD-Kurs (meine Meinung ohne mich groß damit beschäftigt zu haben).

Der USD-Chart sieht dann so aus:

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Chris75
· bearbeitet von Chris75

Ich nutze zur Absicherung Gold und US-$ Anleihen. M.E. sind das die beiden Elemente, die neben dem Cashanteil gut funktionieren. Das hat sich im Corona-Crash und auch vorher ganz gut bestätigt.

 

Das schöne bei den US-Anleihen, sie werden verzinst und durch die steigende Zinsdifferenz US/EUR gibt es Währungsgewinne. Das Währungsrisiko allerdings ist nicht jedermanns Sache.

 

Was mir an dem Arero nicht gefällt ist, dass sich das Konzept der Stabilisierung durch Rohstoffe, BIP-Gewichtung (hoher EM-Anteil) und EURO-Bonds nicht so entwickelt hat wie erhofft.

 

EURO-Bonds haben während des Corona-Crash, für Anleihen Verhältnisse, stark verloren und bieten keine Rendite.

Rohstoffe sind zwar die letzen 18 Monate kräftig gestiegen, können aber die 10 Jahre Durststreck nicht wettmachen und werfen wie Gold keinen Zins ab. Fallen aber im Crash oft stärker als Aktien ohne aber dafür eine überdurchschnittliche Rendite zu generieren.

Ein hoher EM-Anteil erhöhrt ebenfalls das Risiko, anstatt das Risiko der "US-Blase" abzumildern und auch die Rendite ist die letzten Jahre deutlich hinter der Rendite von US-Aktien geblieben. Auch Europäische Aktien sind im Corona-Crash nicht weniger stark gefallen als US-Aktien.

 

Auch hier bleibt, trotz wissenschaftlichem Ansatz wird immer nur die Vergangenheit betrachtet. Die Welt dreht sich aber weiter und die Einschätzung der Zukunft ist unsicherer und muss gegebenfalls angepasst werden.

 

Für mich mündet das in Aktiv. Die aktive Entscheidung über die Zusammensetzung des Portfolios (wie hier im Forum oft mit passiven Anlageprodukten).

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Stoiker
· bearbeitet von Madame_Q
Am 27.11.2021 um 13:15 von Madame_Q:

Hier übrigens noch die vier großen Regionen.

USA hat, wie schon erwähnt, am wenigsten verloren.

Die EM bleiben, wie man sieht, immer noch ein heißes Eisen. Ich bleibe nach wie vor dabei, dass diese in einem richtigen Crash wie schon in der Vergangenheit deutlich mehr leiden werden, wie der Rest der Welt. Sie sind einfach mehr Risiko.

Ein Tag ist natürlich, wie Du bereits richtigerweise schreibst nicht repräsentativ, aber das stützt die Wichtigkeit der Diversifikation über verschiedene Anlageklassen und nicht (nur) innerhalb einer Anlageklasse.

 

Am 28.11.2021 um 11:53 von Chris75:

Ich nutze zur Absicherung Gold und US-$ Anleihen. M.E. sind das die beiden Elemente, die neben dem Cashanteil gut funktionieren. Das hat sich im Corona-Crash und auch vorher ganz gut bestätigt.

Ähnlich wie beim "All Weather"-Portfolio von Ray Dalio.

https://de.extraetf.com/etf-portfolio/allwetter-portfolio-von-ray-dalio

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 36 Minuten von Chris75:

Auch hier bleibt, trotz wissenschaftlichem Ansatz wird immer nur die Vergangenheit betrachtet. Die Welt dreht sich aber weiter und die Einschätzung der Zukunft ist unsicherer und muss gegebenenfalls angepasst werden.

 

vor 36 Minuten von Chris75:

Ich nutze zur Absicherung Gold und US-$ Anleihen. M.E. sind das die beiden Elemente, die neben dem Cashanteil gut funktionieren. Das hat sich im Corona-Crash und auch vorher ganz gut bestätigt.

 

vor 36 Minuten von Chris75:

dass sich das Konzept der Stabilisierung durch Rohstoffe, BIP-Gewichtung (hoher EM-Anteil) und EURO-Bonds nicht so entwickelt hat

 

vor 36 Minuten von Chris75:

EURO-Bonds haben während des Corona-Crash, für Anleihen Verhältnisse, stark verloren

 

vor 36 Minuten von Chris75:

Rohstoffe sind zwar die letzen 18 Monate kräftig gestiegen, können aber die 10 Jahre Durststreck nicht wettmachen

 

vor 36 Minuten von Chris75:

Ein hoher EM-Anteil erhöht ebenfalls das Risiko, anstatt das Risiko der "US-Blase" abzumildern und auch die Rendite ist die letzten Jahre deutlich hinter der Rendite von US-Aktien geblieben. Auch Europäische Aktien sind im Corona-Crash nicht weniger stark gefallen als US-Aktien.

Merkst du was? :D

Die völlig von dir richtig kritisierten Rückblicke sind genau das, auf welche du deine Entscheidungen teils stützt. 

 

vor 36 Minuten von Chris75:

Was mir an dem Arero nicht gefällt ist, dass sich das Konzept der Stabilisierung durch Rohstoffe, BIP-Gewichtung (hoher EM-Anteil) und EURO-Bonds nicht so entwickelt hat wie erhofft.

Deine "Kritik" am Arero ist einerseits berechtigt (einige Dinge wie BIP finde ich ja auch nicht ideal), aber zur Klarstellung (weil viele das anscheinend nicht ganz verstehen):

Der Arero verfolgt vom Ansatz her nicht (ähnlich wie das Allwetter-Portfolio von Ray Dalio) eine Rendite mit möglichst geringer Schwankung zu erzeugen. Würde er das wollen, müsste man in der Tat wie du eher noch Gold und Treasuries beimischen. Auch müsste der Hebel des Anleihenteils viel höher sein, um besser zu dämpfen in Crash-Phasen.

Die Rohstoffe erfüllen sehr wahrscheinlich nie die teils von einigen erhoffte Annahme, dass diese steigen, wenn der Aktienmarkt einbricht. Sie entwickeln sich in Sachen Rendite einfach nur unabhängig vom Aktienmarkt. Zusammen mit dem Rebalancing reicht dies dann aus, um das Gesamtdepot (=Arero) in jeglichen Phasen immer wieder auf Kurs zu bringen. 

Daher hatte ich ja immer geschrieben, dass man bei einem Arero auch durchaus mit maximalen Drawdowns von locker um die 30% rechnen muss. Das Produkt verhindert also nicht massive Abstürze in Crash-Zeiten, sondern es soll eher die Wahrscheinlichkeit erhöhen, in jeglichen Marktphasen überhaupt irgendwie Rendite zu generieren oder wieder aus einem vorübergehenden Loch herauszukommen.

 

vor 28 Minuten von Stoiker:

Ein Tag ist natürlich, wie Du bereits richtigerweise schreibst nicht repräsentativ, aber das stützt die Wichtigkeit der Diversifikation über verschiedene Anlageklassen und nicht (nur) innerhalb einer Anlageklasse.

Natürlich beobachte ich nächste Woche weiterhin, wie sich die Assetklassen entwickeln. Man sollte (egal, was kommt) nicht zu viel darauf geben, aber wenn die Erkenntnis für einige am Ende lautet, dass das alles zu unsicher und schwabbelig ist und man folglich nur bei Tagesgeld + Vanguard All World landet, dann ist das ja auch schon ein Erkenntnisgewinn.

 

Rational gedacht gibt es eigentlich nur zwei sinnvolle Varianten für das eigene, komplette Vermögen:

 

1. Entweder man macht wirklich nur Tagesgeld + breit gestreuten Aktien-ETF

2. Man diversifiziert wirklich so gut es geht und dann aber wirklich über fast alle Assetklassen (Aktien, Anleihen, Gold, Rohstoffe, Immobilie...). Sogar Krypto-Währungen können hier Sinn machen.

Alles dazwischen ist typisches Assetklassenpicking.

 

Essentiell wichtig halte ich bei beiden Varianten regelmäßiges und stures Rebalancing und hierbei wie @pillendreheres schrieb und vermutet, "unten" eher als "oben". 

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Gast231208
· bearbeitet von Madame_Q
Am 28.11.2021 um 12:10 von Madame_Q:

Der Arero verfolgt vom Ansatz her nicht (ähnlich wie das Allwetter-Portfolio von Ray Dalio) eine Rendite mit möglichst geringer Schwankung zu erzeugen. Würde er das wollen, müsste man in der Tat wie du eher noch Gold und Treasuries beimischen. Auch müsste der Hebel des Anleihenteils viel höher sein, um besser zu dämpfen in Crash-Phasen.

Obwohl ich das Allwetter-Portfolio von Ray Dalio (https://www.optimizedportfolio.com/all-weather-portfolio/) rückblickend genial finde, habe ich große Bedenken, dass das mit 40% Long-term treasuries im Depot, zukünftig noch funktionieren wird.

Und wer USD-Treasuries als Euro-Anleger nimmt, macht nix anderes als einen Währungs-Zock (ist nicht schlimm, das habe ich auch bis vor kurzem gemacht, aber man muss halt wissen was man tut und warum).

Als Euro-Anleger müsste ich konsequent in Euro-Anleihen gehen.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
Am 28.11.2021 um 12:29 von pillendreher:

Obwohl ich das Allwetter-Portfolio von Ray Dalio  https://www.optimizedportfolio.com/all-weather-portfolio/ rückblickend genial finde,

Geht mir genauso. Es ist und bleibt im Rückblick absolut beeindruckend - sozusagen die echte eierlegende Wollmilchsau.

 

Am 28.11.2021 um 12:29 von pillendreher:

habe ich große Bedenken, dass das mit 40% Long-term treasuries im Depot, zukünftig noch funktionieren wird.

Ich ebenfalls.

 

Am 28.11.2021 um 12:29 von pillendreher:

Und wer USD-Treasuries als Euro-Anleger nimmt, macht nix anderes als einen Währungs-Zock.

Als Euro-Anleger müsste ich konsequent in Euro-Anleihen gehen.

Auch hier ja. Das ist auch immer wieder die Begründung vom Arero-Team. IG-Anleihen als Europäer mit Währungsrisiko auf Dauer zu halten, finden die gar nicht gut. Auch Vanguard bietet ja in den Life-Produkten keine ungesicherten Anleihen an. Warum wohl?

Das Problem ist, dass bei Crashs/starken Korrekturen US-Treasuries für uns Europäer wohl auch weiterhin eine gute Wahl sein dürften. Der von dir mal gehaltene US-Treas-20+ ETF dürfte auch im nächsten Crash noch oben schießen durch den massiven Hebel. Den Rest der Zeit ist das Ding aber ein absolut heißes Eisen mit extremem Zinsänderungsrisiko. Man müsste also vorhersehen können, wann Zinsänderungen kommen. 

 

Es gibt mittlerweile auch EUR-abgesicherte US-Treas.-ETFs, aber ob die dann den Zweck der Absicherung auf Dauer auch gut erfüllen, kann ich nicht einschätzen.

 

Nachtrag:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00BD8PGZ49,IE00BSKRJZ44,IE00B3RBWM25

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Im Corona-Crash waren die währungsgesicherten Treasuries tatsächlich auch echt gut.

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Gast231208
· bearbeitet von Madame_Q

Weiß jemand, was Ray Dalio aktuell von seinem Allwetter-Portfolio hält?

Er hat ja selbst vor nicht allzu langer Zeit von einem Paradigmenwechsel geredet.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Leider nein.

Die gleiche Frage stelle ich mir schon seit einem Jahr. Ich habe dazu trotz intensiver Suche nichts im Netz gefunden, außer einer Aussage von ihm, dass man verrückt sein muss, wenn man jetzt Anleihen kauft.

Nachtrag:

https://www.finanzen.net/nachricht/anleihen/umdenken-erforderlich-ray-dalio-mit-rundumschlag-gegen-das-investieren-am-anleihemarkt-9933709

Ich interpretiere daraus, dass er sein Allwetter Portfolio aktuell nicht mehr so aufstellen würde, wie er es damals getan hat.

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Gast231208
· bearbeitet von Madame_Q

:thumbsup: Danke für den Link.

Wenn er dennoch an seinem Portfolio festhalten würde, dann hätte das schon schizophrene Züge.

Was mich wundert: Warum traut sich kein Journalist zu fragen: Mr. Dalio wie schaut es konkret aus? Ist ihr Allwetter-Portfolio noch sinnvoll? Und wenn nicht, was ist die bessere Alternative?

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Madame_Q
vor 2 Minuten von pillendreher:

Was mich wundert: Warum traut sich kein Journalist zu fragen: Mr. Dalio wie schaut es konkret aus? Ist ihr Allwetter-Portfolio noch sinnvoll? Und wenn nicht, was ist die bessere Alternative?

Vermutlich ahnen die Journalisten, dass die Antwort wie bei unseren Politikern sein wird.:D

Das hier ist vielleicht noch passend zum Allwetter Portfolio:

https://www.finanzwesir.com/blog/ray-dalio-allweather-anleihen

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Chris75
· bearbeitet von Madame_Q
Am 28.11.2021 um 12:10 von Madame_Q:

Merkst du was? :D

Die völlig von dir richtig kritisierten Rückblicke sind genau das, auf welche du deine Entscheidungen teils stützt.

 

Essentiell wichtig halte ich bei beiden Varianten regelmäßiges und stures Rebalancing und hierbei wie @pillendreheres schrieb und vermutet, "unten" eher als "oben". 

Hallo,

ja, natürlich spielen vergangene Wirkmechanismen eine Rolle. Trotzdem finde die Gewichtung nach BIP und Rohstoffe fraglich.

Das is meine ganz persönliche Meinung ohne Dich oder jemanden anderen überzeugen zu wollen.

Und ich traue meinen Entscheidungen selbst nicht immer und freue mich über jede Anregung und jedes Hinterfragen :-).

 

Zu Ray Dalio:

"USA im Verschuldungs-Teufelskreis"

"Anleihemärkte lächerlich tiefe Renditen bieten"

"Staatsanleihen gehalten werden müssten.....Europa mit 450 Jahren ganz hinten an"

"Jetzt gibt es Aktien, die nach oben geschossen sind, und Blasen-Dynamiken in so vielen verschiedenen Anlageklassen"

"Cash ist und bleibt Trash"

 

Er empfiehlt aber gleichzeitig Eigenkapitalinstrume und Cash?

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
Am 28.11.2021 um 13:52 von Chris75:

Trotzdem finde die Gewichtung nach BIP und Rohstoffe fraglich.

Es fraglich zu finden, ist sogar wünschenswert, weil man nur so tiefer in die Materie einsteigt und dann irgendwann mehr und mehr versteht, was wirklich Sache ist. Schlecht wäre, einem Produkt einfach blind zu vertrauen bzw. dessem Marketing-Gesülze (egal, ob das von Weber, Beck oder Dirk Müller stammt).

 

Ich glaube nur, dass man oftmals immer noch dem Rückblick verführerisch auf den Leim geht und das sollte man denke ich so gut es geht vermeiden. 

Bzgl. dem Arero sollte man sich z.B. folgende Fragen stellen:

Würde man in Bezug auf BIP, Rohstoffe oder auch Anleihen genauso denken oder einschätzen, wenn der Arero zehn oder fünfzehn Jahre früher aufgelegt worden wäre und wir nun das Jahr 2008 hätten? Schaue dir mal die Charts der entsprechenden Assets oder Aktienregionen zu diesen Zeiten an.

NACHTRAG: Ich helfe sogar etwas:

 

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Es sollte daher eigentlich ziemlich egal sein, zu welchen Zeiten man Assets beurteilt, weil einfach keiner weiß (nicht mal Ray Dalio), wie sich gewisse Assets entwickeln AB JETZT. "Experten" lagen denke ich mindestens genauso oft falsch wie richtig. Ich halte es wie schonmal erwähnt, sogar einen Tick "logischer", dass die Assetklassen oder Regionen, die in den letzten 10-15 Jahren mies waren, AB JETZT eher wieder besser laufen. Dazu muss man eben daran glauben, dass sich auf lange Sicht alles wieder irgendwo einpendelt. 

Ich wurde hier im Thread ja oft kritisiert, weil meine Tabelle nur einen kurzen Zeitraum erfasst und nicht lange zurückgeht. Genau das wäre aber in meinen Augen eben bei Mischfonds ein riesen Fehler, denn dann läuft man genau in die Falle hinein, sein Produkt anhand eines Backtests auszuwählen.

 

Das Permanent-Portfolio ist ja auch so ein Depot aus verschiedenen Assets. Es gewichtet aber die vier dort enthaltenen Assetklassen exakt gleich.

https://www.invesdor.de/magazin/portfolio-aufbau-sind-sie-feigling-oder-schmetterling/

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Noch logischer wäre meiner Meinung nach eine derartige Gewichtung, dass die jeweiligen Hebel der verschiedenen Assetklassen exakt gleich wären. Das könnte man mit Berechnungen und Analysieren der jeweiligen Volatilitäten annähern. Die 25% Anleihen im Arero reißen eben z.B. schon deshalb nicht viel, weil sie einfach zu wenig Hebel haben durch ihre zu geringe Duration. Daher hatte ich hier im Thread ja immer betont, dass Mischprodukte mit Anleihen, die wenig Duration haben, einfach verhältnismäßig sauteuer sind.

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Chris75
· bearbeitet von Madame_Q
Am 28.11.2021 um 15:28 von Madame_Q:

NACHTRAG: Ich helfe sogar etwas:

Hallo Madame_Q, ein ganz großes DANKESCHÖN für Deine Beiträge und die Aufbereitung und Argumentation!

Ich schätze Deine Meinung und den ganzen Thread hier sehr! :thumbsup: (Auch wenn ich nicht uneingeschränkt folge)

 

Viele Grüße, Chris

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 8 Minuten von Chris75:

Hallo Madame_Q, ein ganz großes DANKESCHÖN für Deine Beiträge und die Aufbereitung und Argumentation!

Gerne.

 

vor 8 Minuten von Chris75:

Ich schätze Deine Meinung und den ganzen Thread hier sehr!

Danke.

 

vor 8 Minuten von Chris75:

(Auch wenn ich nicht uneingeschränkt folge)

Das ist ja auch gut so. Wir sollen ja alle weiter zum ständigen Lernen und Nachdenken angeregt werden. Wäre ja langweilig, wenn wir alle hier der gleichen Meinung wären.

Es gibt definitiv nicht die eine Lösung für alle. Ich versuche einfach nur, dass man sich möglichst objektiv in der Materie bewegt, sich nichts schönredet und versucht, von anderen Sichtweisen her neu zu beurteilen. Selbst Leute, die nur Einzelwerte nutzen für ihren riskanten Depotteil oder auf aktive Fonds setzen, sehe ich nicht als Falschmacher (auch wenn ich nie wieder im Leben Einzelaktien kaufen werde). Ich bin nicht mal sicher, ob sich bei einigen dieses fast schon vernarrte Vergöttern von ETFs nicht irgendwann rächen könnte.

Zu akzeptieren, dass man in den meisten Dingen einfach nicht viel vorhersehen kann bei unseren Themen hier, ist schon eine sehr gute Erkenntnis.

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geldvermehrer
Zitat

Dalio zufolge hat das Investieren am Anleihemarkt seinen wirtschaftlichen Nutzen verloren. So rechnet der Börsenexperte vor, wie lange in den USA, Europa, Japan oder China Staatsanleihen gehalten werden müssten, um das anfängliche Investment wieder herauszuholen - ohne Rendite. Das Ergebnis ist wenig überzeugend: Während China mit einer Wartezeit von 25 Jahren noch am besten abschneidet, steht Europa mit 450 Jahren ganz hinten an. Bezieht man in diese Rechnung jedoch die Inflation mit ein, würde man in Europa oder Japan für sein anfängliches Investment nie mehr die gleiche Kaufkraft besitzen wie vor Beginn des Investments in Staatsanleihen. Tatsächlich würde man sogar an Kaufkraft verlieren. In den USA müsste man dafür mehr als 500 Jahre anlegen, wie Dalio errechnet. Dementsprechend sei "der wirtschaftliche Aspekt von Anleiheinvestments (und den meisten finanziellen Vermögenswerten) mittlerweile dumm". Statt in Anleihen zu investieren, sei es Dalio zufolge viel schlauer "etwas zu kaufen - irgendetwas - was genauso viel Wert hat wie die Inflation oder mehr".

Vangard-Lifestrategy mit dem "Klassiker" 60/40 kann man dann vermutlich auch nicht empfehlen.

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Chris75
· bearbeitet von Chris75

Statt in Anleihen zu investieren, sei es Dalio zufolge viel schlauer "etwas zu kaufen - irgendetwas - was genauso viel Wert hat wie die Inflation oder mehr".

Juhu, ist also doch einfach und vor allem "viel schlauer".

 

P.S. Unterstreicht nochmal dass auch die Experten nur wissen, dass es Sinn macht mehr Rendite anzustreben, als die Inflation wegfrisst. Danach wird es dann schwammig...

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor einer Stunde von geldvermehrer:

Vangard-Lifestrategy mit dem "Klassiker" 60/40 kann man dann vermutlich auch nicht empfehlen.

"Nicht empfehlen" ist zu pauschal glaube ich. 

Erstens halte ich das 60/40 Life-Strategy Produkt für das definitiv beste aus der ganzen LS-Reihe (hatte ich ja ziemlich am Anfang des Threads erklärt bei meinen Favoriten).

 

Auch wenn ich (wie bekannt ist) aktuell lieber Tagesgeld statt Investment Grade Anleihen bevorzugen würde, so kann der LS 60/40 für viele doch vielleicht das passende/perfekte Produkt sein. Das ständige Rebalancing sollte nicht unterschätzt werden.

Ein kleiner Vorteil von Mischfonds ist, dass man die einzelnen Bewegungen der Asset-Klassen nicht direkt sieht und somit nur die Gesamtentwicklung des einen Produkts vor Augen geführt bekommt. Das kann besonders Anfängern ungemein helfen, überhaupt am Ball zu bleiben und nicht ständig sein Depot umzuschmeißen (sofern die Risikotragfähigkeit eben gut eingestellt ist).

Jede Wette, dass es im nächsten Crash oder in turbulenten Marktphasen einige große Sprücheklopfer hier im Forum mit zu hoher Aktienquote gnadenlos zerbröselt, weil sie aktiv Dummheiten machen werden. Dann werden die mit einem 60/40 LS, die einfach gar nichts tun, sogar die großen Gewinner sein.

Es gewinnt am Ende nicht der Anleger, welcher das meiste Risiko geht, sondern der, welcher am genausten seinen Risiko-Sweetspot trifft und das hat nur zweitrangig mit dem Produkt zu tun.

Nur, weil ich mich in einen Porsche setze und Vollgas mit 300 km/h fahre, bedeutet das nicht, dass ich auch so sicher am Ziel ankomme, wie jemand, der einen Golf mit gemütlichen und kontrollierten 100 km/h fährt.

Es mag einige geben, die den Porsche mit 300 recht sicher fahren können wie Nico Rosberg, aber nur zu denken, dass man es kann, reicht nicht aus.

Und dann gibt es noch die, die denken dass die Golffahrer pure Angsthasen sind und überhaupt kein Risiko eingehen wollen, aber auch das ist falsch. Dies wären dann die Leute, welche das Autofahren komplett meiden (= die ihr Geld überhaupt nicht an der Börse anlegen). Aber diese tummeln sich ja hier im Forum gar nicht.

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