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philipp12

Widerspruch Kommer bei BIP-Gewichtung des Aktienanteils

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philipp12

Kommer empfiehlt eine BIP-gewichtete Verteilung (z.B. Souverän Investieren, 4. Aufl., S. 251 f.) des risikoreichen Aktienanteils.

Zugleich verweist er bei Schwellenländer Aktien, dass deren höhere erwartete Rendite ggü. Industrieländeraktien nicht aus dem höheren allgemeinen Wirtschaftswachstum sondern aus höheren Risiken stammt. (z.B. Souverän Investieren, 4. Aufl., S. 221 ff.)

 

Ich sehe da einen gewissen Widerspruch, da BIP bzw. die Änderung von BIP sich aus Wirtschaftswachstum ergibt?

 

 

 

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Peter23

Ich sehe da noch keinen Widerspruch. Die Gewichtung sagt doch nicht zwangsläufig etwas über die Rendite-Erwartung aus. Sprich: Man kann der Meinung sein, dass zwar ein höhere Wirtschaftswachstum dazu führen sollte, dass man eine Region auch entsprechend höher gewichten sollte, aber nicht dass man von einer höheren Rendite ausgeht.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 11 Stunden von philipp12:

Kommer empfiehlt eine BIP-gewichtete Verteilung (z.B. Souverän Investieren, 4. Aufl., S. 251 f.) des risikoreichen Aktienanteils.

 

Ich glaube nicht, dass er eine BIP-gewichtete Verteilung empfiehlt.

 

Ich kenne nur die 5. Auflage. Dort ist das Kapitel "Geographische Gewichtung nach Marktkapitalisierung oder nach BIP?" ab Seite 306.

 

Er spricht das Thema an und nennt für beide Varianten ein paar Vor- und auch ein paar Nachteile.

 

Seine erste wirkliche Empfehlung "Weltportfolio-Variante 1 ohne Factor-Investing" ab Seite 328 hat im risikoreichen Teil einen MSCI ACWI IMI oder den FTSE All-World ETF. Also keine Gewichtung nach BIP.

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Flughafen
vor 3 Stunden von stagflation:

Er spricht das Thema an und nennt für beide Varianten ein paar Vor- und auch ein paar Nachteile.

Habe das Buch in dieser Auflage nicht, kenne daher seine Argumente nicht. Aber widerspricht widerspricht der Gedanke einer BIP-Gewichtung nicht dem zentralen ETF-Gedanken der Marktperformance? BIP ist nicht derr Aktienmarkt, und ich manchen Wirtschaften aus gutem Grund nicht.

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Schwachzocker
vor 4 Minuten von Flughafen:

...BIP ist nicht derr Aktienmarkt, und ich manchen Wirtschaften aus gutem Grund nicht.

:huh: Wie meinen?

 

vor 4 Minuten von Flughafen:

... Aber widerspricht widerspricht der Gedanke einer BIP-Gewichtung nicht dem zentralen ETF-Gedanken der Marktperformance?

Ich kenne keine "zentralen ETF-Gedanken". Es geht auch nicht um ETF, und ETF sind auch nicht das Ziel.

Unter passiven Investieren versteht Herr Kommer den Verzicht auf Stockpicking und Markettiming.

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JaWoDenn
· bearbeitet von JaWoDenn
vor 11 Minuten von Schwachzocker:

:huh: Wie meinen?

Er meint wohl, dass ein größeres BIP nicht auch eine größere Marktkapitalisierung am Aktienmarkt bedeutet, da nicht alle für das BIP der Region relevanten Firmen als AG vertreten sind. Sieht man am Beispiel Deutschland ja ganz gut. 

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ETFohneFisch
vor 11 Minuten von JaWoDenn:

Er meint wohl, dass ein größeres BIP nicht auch eine größere Marktkapitalisierung am Aktienmarkt bedeutet, da nicht alle für das BIP der Region relevanten Firmen als AG vertreten sind. Sieht man am Beispiel Deutschland ja ganz gut. 

Es geht auch noch weiter als nur Unternehmen: Z.B. berücksichtigt das BIP auch "virtuelle" Mietzahlungen selbstgenutzter Immobilien.

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stolper
vor 17 Stunden von philipp12:

Kommer empfiehlt eine BIP-gewichtete Verteilung (z.B. Souverän Investieren, 4. Aufl., S. 251 f.) des risikoreichen Aktienanteils.

...hat er das wirklich "empfohlen"? Ich denke nicht.

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ChrisS3
vor 16 Stunden von philipp12:

Kommer empfiehlt eine BIP-gewichtete Verteilung (z.B. Souverän Investieren, 4. Aufl., S. 251 f.) des risikoreichen Aktienanteils.

Diese Aussage ist nicht mehr so ganz aktuell. Kommer hat seine Idealvorstellungen/Empfehlungen jetzt (also 5. Auflage, ab 2018) etwas umgebaut, weg von BIP-Gewichtung als ehesten Weg wie der Privatanleger mit normalen ETFs gegenüber dem mk-Breitmarkt noch eine extra-Portion Rendite herausschlagen kann, mehr hin zu Faktor- und Multifaktor-ETFs.

 

Ich zitiere dazu mal, wenns erlaubt ist, ein paar relevante Stellen

 

Seite 307: "Die Hauptursachen der historisch besseren Rendite der BIP-Methode liegt darin, dass sie (a) den Unter-Performer Japan über den Gesamtzeitraum durchschnittlich niedriger gewichtete; (b) von einem »Rebalancing-Bonus« (Diversification-Return) profitierte (siehe Abschnitt 7.6), den es in der Marktkapitalisierungsmethode nicht geben kann und (c) konstruktionsbedingt bestimmte Faktorprämien relativ zur Marktkapitalisierungsmethode höher gewichtet, z.B. die Political-Risk-Prämie (Schwellenländer), die Small-Cap-Prämie und die Value-Prämie. Allerdings ist nicht die BIP-Methode selbst ursächlich für ihren Renditevorsprung, sondern die Tatsache, dass sie tendenziell die Übergewichtung einiger attraktiver Faktorprämien mit sich bringt."

 

Seite 357: "Die vierte Auflage von Souverän Investieren erschien im September 2015. Bis einschließlich der 2015er-Auflage war das Weltportfolio in zweierlei Hinsicht etwas anders aufgebaut als das in der vorliegenden fünften Auflage der Fall ist. Zum einen folgte das »alte Weltportfolio« grundsätzlich dem Ansatz des »einfachen« Multi-Factor-Investings, wie er im ersten Teil von Abschnitt 7.4 beschrieben wird. Der neue WPF-Ansatz ist in dieser Hinsicht offener – er umfasst auch WPF-Varianten ohne Multi-Factor-Investing, Varianten mit einfachem Multi-Factor-Investing und Varianten mit integriertem Multi-Factor-Investing. Zum zweiten folgte der alte WPF-Ansatz im Aktienteil dem (regionalen) Gewichtungsprinzip gemäß Bruttoinlandsprodukt (BIP), während der neue Ansatz dies nicht mehr oder nur noch in gemäßigter Form tut. Der konzeptionelle Wechsel vom alten WPF-Ansatz zum neuen Ansatz in diesem Buch hat vier Gründe, die überwiegend miteinander zusammenhängen. (1) Erst in den vergangenen rund fünf Jahren ist integriertes Multi-Factor-Investing in der Wissenschaft durch eine ausreichend große Zahl von voneinander unabhängigen Wissenschaftlern und Praxis-Experten umfassend genug untersucht und seine Vorteile aus meiner Sicht hinreichend verlässlich belegt worden. Einer der zentralen Vorteile ist, dass es eine etwas höhere Renditeerwartung hat als einfaches Multi-Factor-Investing und dabei sogar mit weniger verschiedenen ETFs auskommt. Beim Risiko dürfte sich eine kleine Verbesserung oder kein Unterschied ergeben. Beim Referenzrahmenrisiko (siehe Abschnitt 1.12) relativ zum allgemeinen Aktienmarkt dürfte integriertes Multi-Factor-Investing etwas besser abschneiden als der alte WPF-Asatz. (2) Die meisten heute verfügbaren ETFs, die den integrierten Multi-Factor-Ansatz repräsentieren, kamen erst ab ungefähr 2015 auf den Markt. Vorher wäre integriertes Multi-Factor-Investing für Privatanleger jedenfalls im Do-it-Yourself-Modus mangels entsprechender ETF-Produkte gar nicht möglich gewesen. (3) Auch heute noch, September 2017, sind die im alten WPF notwendigen Single-Factor-ETFs für einzelne der vier relevanten geografischen Regionen nicht durchgängig und nicht in ausreichender Vielfalt verfügbar. Ich hatte in der Vergangenheit irrtümlich erwartet, dass sich diese Produktlücken bis 2016 ganz schließen würden. (4) Der integrierte Multi-Factor-Ansatz im neuen WPF lässt sich alles in allem einfacher umsetzen, weil er weniger einzelne Produkte erfordert."

 

Wenn du wissen willst, welche konkrete Produkt/Depotaufstellung er aktuell "empfiehlt", tja im Buch werden dazu keine direkten Musterportfolios mehr angegeben, wie noch früher, sondern es wird stattdessen nur noch auf eine Webseite (weltportfolio.net) verwiesen, wo das ganze dann immer aktualisiert dargestellt werden sollte - aber haja, die Webseite gibts nichts mehr.. Welche Musterdepots da also vorgestellt wurden, könntest du dir heute nur noch über Bande ergoogeln, oder du beziehst dich auf Second-Hand Quellen wie ExtraETF (runter bei "Experten-Portfolios") oder JustETF.

Schnell grob zusammengefasst, Kommers letzte Portfolio-Empfehlungen waren, in 3 Stufen je nach "Komplexitätsgrad" für verschiedene Anlegertypen geordnet:

-Für den Anleger der's wirklich nur am einfachsten haben will, empfiehlt Kommer aktuell einfach "nur" einen simplen gesamtglobalen Standard-Breitmarkt-ETF wie auf den MSCI ACWI oder FTSE-All World. Dazu kann dann, je nach Risikotoleranz, entsprechend noch eine RK1-Anlage (hier favorisiert er gemäß der orthodoxen Lehrbuchtheorie hpts. kurzlaufende AAA-Staatsanleihen in Heimatwährung) anteilig hinzugemischt werden, wie auch bei den übrigen weiteren Portfolios.

-Für den Anleger, der schon ein bischen von (Multi-)Faktor überzeugt ist, empfiehlt Kommer zum Einstieg ein Portfolio aus einem MSCI World Multifaktor-ETF und einem EM-ETF (welcher noch nicht Multifaktor ist, erstens weils für diese Region noch nicht ausreichendes Angebot an Multifaktor-Produkten gibt, und zweitens weil für Kommer ja auch die EM schon selbst ein "eigener Faktor" ("political risk") sind). Mischen tut er die beiden ganz einfach nur grob in 75/25, also auch nicht mehr ganz so arg nach BIP ausgerichtet (bei welchem das Verhältnis übrigens heutzutage schon eher 60/40 entsprechen würde).

- Wer die "volle Dröhnung" haben will, für den splittet Kommer in seinem letzten Portfolio den Multifaktor nochmal auf und empfiehlt 4 verschiedene Industrieländer-ETFs, also jeweils einen MSCI World für den Faktor Value, Momentum, Quality und Size (alle zu 20% gewichtet), und zum Schluss eben nochmal einen EM-ETF zu 20%. (Hier wäre das BIP-Verhältnis also schon 80/20, siehste noch ein Hinweis wieder dass er das mit dieser ehemaligen Gewichtungsmethode aktuell jetzt nicht mehr so wichtig nimmt).

 

Achja, und es soll nicht verschwiegen bleiben, dass Kommer ja auch mittlerweile seinen eigenen Robo-Advisor aufgemacht hat. Da kann er sich "voll ausleben" (also das Portfolio zusammenstellen, was er für "am optimalsten" hält, und muss sich nicht mehr mit Praxiseinschränkungen wie "bleibt das auch für den Privatanleger-Leser noch selbst umsetzbar?" herumschlagen, da dass ihm ja unter der Haube automatisiert abgenommen wird). Dazu gibt es auch hier im Forum schon einen Thread dazu, ich hab dir gleichmal den Link gesetzt auf einen aktuellen Portfolioaufbau-Auszug. Hier werden nun ganze 17 verschiedene ETFs aktuell verwurstet. In der Aktienseite siehts so aus, dass er wie oben schon beschrieben fünf verschiedene Faktor-MSCI World-ETFs (die genannten plus Minimum Volatility) einsetzt, dazu noch einen EM-ETF, nun aber auch noch das ganze Spiel mit Europa-ETFs gedoppelt wiederholt (also auch da noch 5 einzelne Europa-ETFs auf die verschiedenen Faktoren zum mitbenutzen einbaut), und zur Abrundung rutscht auch noch ein ETF auf Immobilienaktien mit in die Auswahl. Das kann man nun herrlich oder unnötig übertrieben finden, aber haja, wenns zu einfach wäre (so wie oben), könnten die Leute es ja auch selbst umsetzen, und bräuchten nicht seinen Robo zu bezahlen ;)

 

 

 

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Hans-Hubert

Ergänzend zu ChrisS3 noch:

Er empfiehlt außerdem bei einer seiner vereinfachten Varianten Welt + Em  und dies mit Europa zu ergänzen um den USA Anteil zu reduzieren (ich glaube "Variante 2 mit Beimischungen"). Für die EM wie schon ausgeführt empfiehlt er 25%.

In seinem Robo hat er bezogen auf den Aktienanteil ohne Reits aktuell 23,5% Em und bei den Industrieländer jew. 70% Welt Faktor etfs und 30% Europa etfs. Der Europaanteil bei den Industrieländer liegt also wie früher bei ca. 44% (30+ 0,2*70). 

Im alten Weltportfolio lagen EM früher bei 25%.

Letztlich hat sich an seiner Regionen Aufteilung grundlegend also nichts geändert, ausser dass er statt einzelnen Regionen etfs nur noch Welt, Europa und Em nimmt.   (früher Industrieländer 40 usa, 44 eu und 16 pacific) 

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philipp12
Zitat

Ich glaube nicht, dass er eine BIP-gewichtete Verteilung empfiehlt.

4. Aufl. S. 251:

Aus mehreren, recht leicht identifizierbaren Gründen schlug die BIP-Methode jedenfalls historisch die
Marktkapitalisierungsmethode. Die rechnerischen Ergebnisse gehen aus
Tabelle 30 hervor. Das Weltportfoliokonzept, das in Kapitel 4 dargelegt
wird, basiert auf der BIP-Gewichtungsmethode.

 

S. 288:

Die auf die einzelnen Regionen entfallenden Anteile der aktienbezogenen
Allokation richten sich nach der ungefähren Größe der dort vertretenen
Volkswirtschaften relativ zum weltweiten Bruttoinlandsprodukt.

 

@ChrisS3: danke für den Auszug aus 5. Aufl.. Interessant finde ich auch die Argumentation auf S. 357

 

 

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