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Brezensepp

Altdepot geschenkt - halten da Steuervorteil?

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Brezensepp
· bearbeitet von Brezensepp

Hallo liebe Mitglieder,

meine Verlobte hat ein Altdepot von ihren Eltern geschenkt bekommen und wir wissen jetzt nicht so recht was wir damit am geschicktesten anfangen sollen um a) nicht zu viel Aufwand zu haben aber b) das Geld durchaus gewinnbringend arbeiten zu lassen ohne in große Fettnäpchen zu treten bzw. Gelegenheiten verpasst zu haben. 

 

Sämtliche Titel wurden vor 2009 gekauft und seit einigen Wochen zu ihrem comdirect-Account transferiert (Wert bezieht sich also ungefähr auf Anfang Januar 2022).

 

image.png.dcc80b54ef08af66f6b6284da84c4514.png

 

 

Anfangs wollten wir die teuren Fonds sofort abstoßen und in ETFs/Tagesgeld reinvestieren, sind dann jedoch auf den Steuervorteil gestoßen und wissen nun nicht so recht, was wir tun sollen: ETFs & Tagesgeld (30/70) vs. einfach halten. Ich habe mit meinem Laienwissen etwas in Excel rumgespielt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es nicht eindeutig ist? :) Fonds sind teuer und performen nicht gut, der Steuervorteil wiegt aber vieles auf. 

 

Eine wichtige Information ist wohl noch die der Lebensplanung: wir sind beide Anfang 30 und stehen sicher im Berufsleben zweier Großkonzerne. Hochzeit + Kinder sind in den nächsten Jahren geplant. Die große Frage ist dann natürlich die des Wohnens - hier im Süden Bayerns nähert man sich schnell der 1. Mio€ Marke für ein familientaugliches Eigenheim, was wir als sehr sehr teuer empfinden. Das kann, muss aber keine Option sein (aktuell wohnen wir günstig zur Miete und könnten hier auch noch mit einem kleinen Kind bleiben). Sollte der Kauf doch relevant werden sind wir in der glücklichen Lage, dass ihre Eltern noch mal 100-200k€ zuschießen könnten. Auch wenn das Haus keinesfalls sicher ist, wäre unsere Überlegung die Aktuenquote zu senken und im Falle eines Verkaufs des Altdepots einen großen Teil in Tagesgeld zu stecken.

  

 

 

Hier noch die Pflichtangaben aus unserer gemeinsamen Sicht

1. Erfahrungen mit Geldanlagen
Tagesgeld, ETFs, einige Tech-Titel sowie 1-2% Crypto

2. Darstellung von bereits vorhandenen Positionen (ISIN angeben)
150.000€ A0RPWH (Ishares Core MSCI World)

30.000€ A113FM (Xtrackers MSCI  World Information Technology)

20.000€ GAFAM-Aktien

60.000€ Tagesgeld

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage
Wenig, soll pflegeleicht sein

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten
Schwierig anzugeben. Würde sagen eigentlich einigermaßen risikobereit, haben aber in einem Aktienmarkt angefangen in dem es eigentlich immer nur bergauf ging... 

Optionale Angaben:

1. Alter
30 & 32

2. Berufliche Situation
Angestellte

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?
mit den Altdepot glaube ich schon

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont
5-30 Jahre

2. Zweck der Anlage

mögliches Eigenheim + Altersvorsorge

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?
Einmalanlage

4. Anlagekapital
Altdepot ~500.000€

 

 

Freue mich sehr über Feedback, Anregungen und Tipps zu unserer Situation bzw. unseren Gedanken!

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Sapine

Lass Dir von Comdirekt möglichst die Anschaffungszeitpunkte und Einstandswerte bestätigen. Angaben mit denen des Schenkers vergleichen. Dafür braucht ihr auch die Kurse mit denen die Fonds Anfang 2018 fiktiv eingebucht wurden im Depot des Schenkers. Beim Investmentsteuergesetz wurden die Fonds zu diesem Zeitpunkt fiktiv verkauft und gleich wieder neugekauft. Für die steuerliche Betrachtung sind genau diese Kurse relevant. Bei Überträgen geht da leicht etwas schief. Hoffentlich war der Übertrag klar als Schenkung deklariert (nicht dass die Kurse verloren sind). 

 

Für Altfonds gibt es einen Freibetrag von 100k pro Person für Wertsteigerungen ab 2018, alle Wertsteigerungen davor sind bereits mit dem fiktiven Verkauf steuerfrei gestellt worden. Es ist denkbar, dass man den Freibetrag durch teilweise Weiterschenkung auf zwei Personen aufteilt und zweimal 100k an Freibetrag hat. 

 

Im nächsten Schritt schauen, welche der Fonds geeignet sind, dass man sie behält und prüfen wie viel bei welchem Fonds bereits aufgelaufen ist an Kurssteigerungen. Ein Altfonds darf nicht zu sehr abfallen in der Performance gegenüber einem üblichen ETF, damit es sich lohnt. 

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slekcin
· bearbeitet von slekcin

Wie groß ist denn der Steuervorteil ? Ca. 26% oder nur 70% von 26% wegen der Teilfreistellung von Aktienfonds ? Sprich ca 18% ? 

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vanity

Hängt natürlich von den Fonds ab. 

 

Beim obersten und den drei untersten kann man jedenfalls ohne sehr daneben zu liegen sagen, dass das Altbestand-Privileg keine Rolle spielen wird und eine Entscheidung zum Fortbestand unabhängig davon getroffen werden kann. Das sind Renten- bzw. Immo-Fonds, die keine großen steuerfreien Kursgewinne produzieren werden.

 

Im Übrigen ist mit Sapines Beitrag (#2) das Wesentliche gesagt.  

 

 

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Sapine
vor einer Stunde von Brezensepp:

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Beim Vergleich muss man darauf achten, was drin ist im jeweiligen Fonds. Ein Aktienfonds performt natürlich anders als ein Immobilien- oder Rentenfonds. Ihr selbst habt ja eine eher defensive Aufstellung mit 30/70 (Renten/Aktien) angedacht, wenn ich es richtig lese. 

 

DWS Concept DJE Alpha Renten LU0087412390

Defensiver Mischfonds, grundsätzlich ganz ok von der Leistung, aber will man aktuell Anleihen?

maximal 20 Aktienanteil (aktuell 17 %), thesaurierend

https://api.fundinfo.com/document/940281e949f43cd0e759cdc3eb8d49c5_211818/MR_DE_de_LU0087412390_YES_2021-12-30.pdf

 

DWS ESG TOP WORLD FONDS DE0009769794 (früher DWS Top 50 oder so ähnlich früher)

Indexnaher Aktienfonds weltweit unter Berücksichtigung von ESG Kriterien, Performance ok

Läuft ziemlich ähnlich wie der MSCI ACWI, ausschüttend

https://api.fundinfo.com/document/a241afd99529d685e0a25927876f9276_222683/MR_DE_de_DE0009769794_YES_2021-12-30.pdf

 

DWS Global Growth LD DE0005152441

Anlageziel sind Wachstumsaktien, aktuell nur zu 87 % investiert

Der läuft seiner Benchmark etwas hinterher, ausschüttend

https://api.fundinfo.com/document/50037642058e47d2544041588651c7bf_249299/MR_DE_de_DE0005152441_RES_2021-12-30.pdf

 

DWS Invest II Global Equity High Conviction LU0826452848

weltweiter Aktienfonds incl. EM. Anlageziel ist etwas nebulös: Unternehmen mit potenziell überdurchschnittlichem strukturellem Wachstum während wirtschaftlicher Schwächeperioden
Dafür gibt es keinen echten Vergleichsindex, Performance vergleichbar MSCI AC World aber offensichtlich nicht perfekt korreliert, insofern zusätzliche Diversifikation, thesaurierend

https://api.fundinfo.com/document/d712d4fc8484bd880d4de51ea54364c7_247765/MR_DE_de_LU0826452848_YES_2021-12-30.pdf

 

DWS Top Dividende DE0009848119

Weltweiter Aktienfonds incl. EM, Fokus auf Dividendenaktien, ausschüttend

Deutlich unterhalb der Performance vom MSCI World High Dividend Yi.

https://api.fundinfo.com/document/76e723da67ab0c931c55b7e831477dd3_242420/MR_DE_de_DE0009848119_YES_2021-12-30.pdf

 

DWS Top Europe LD  DE0009769729

Europäische Standardaktien (inkl. Schweiz und GB), ausschüttend

Hält sich gut im Vergleich zum MSCI Europe NR 

https://api.fundinfo.com/document/dafe25b29d15e5471daf7cb4848fa80f_256434/MR_DE_de_DE0009769729_YES_2021-12-30.pdf

 

DWS Vermögensbildungsfonds DE0008476524

Eher guter globaler Aktienfonds (incl. EM). Läuft ziemlich ähnlich wie der MSCI ACWI, ausschüttend

https://api.fundinfo.com/document/28e361b1e8e4fb506728f9dba85ebab7_245596/MR_DE_de_DE0008476524_YES_2021-12-30.pdf

 

DWS Vorsorge AS (Dynamik) 

Aktienorientierter Mischfonds (mind. 60 % Aktien, maximal 15 offene Immofonds) aktuell 72,7 % Aktien, thesaurierend

https://api.fundinfo.com/document/707754d98fae2cd72f0b494812fdb33a_241709/MR_DE_de_DE0009769885_YES_2021-12-30.pdf

 

DWS Sh Du Inc LCC LU2220514363

kurzlaufende Anleihen  (1-3 Jahre) - nicht relevant unter dem Aspekt Steuerfreiheit und auch ziemlich schlecht in der Performance, der wäre mein erster Abschusskandidat. 

https://api.fundinfo.com/document/4d66180997d5b181bb2da1a18af56d70_110553/KID_DE_de_LU2220514363_YES_2021-12-31.pdf

 

Die Immofonds spare ich mir, da kenne ich mich weder mit aus noch sind sie relevant unter dem Aspekt Altanlagen soweit ich weiß. 

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Sapine
vor 4 Stunden von slekcin:

Wie groß ist denn der Steuervorteil ? Ca. 26% oder nur 70% von 26% wegen der Teilfreistellung von Aktienfonds ? Sprich ca 18% ? 

In Prozent ausgedrückt ist es nicht viel, nur bei langer Haltedauer kommen da ordentliche Summen zusammen. Nach aktuellem Stand kannst Du nach Berücksichtigung der Teilfreistellung bis zu 100k Kursgewinne pro Person steuerfrei vereinnahmen (so habe ich es jedenfalls verstanden). Das wären dann rund 142k vor Abzug der Teilfreistellung. Sofern Du den Freibetrag komplett ausschöpfst sind es pro Person 26.400 Euro (ohne Kirchensteuer) Steuern, die Du über die Anlage KAP wieder reinholen kannst. 

 

Angenommen, Du willst für mindestens 20 Jahre anlegen (Altersvorsorge). Betrachte folgende drei Situationen mit einem Startkapital von jeweils 50k Bei B-D jeweils unterstellt, dass man den doppelten Freibetrag hat durch Weiterschenkung eines Teils. 

 

A) ETF thesaurierend Neukauf, 8 % Rendite p.a.

Endkapital vor Steuern 233k. Wertsteigerung 183k, nach Abzug Teilfreistellung bleiben zu versteuern 128 k Abzug von Steuern rund 33.500. Nettokapital knapp 200k

 

B) Altfonds thesaurierend 8 % Rendite p.a.

Endkapital vor Steuern 233k  entspricht dem Nettokapital 233k 

 

C) Altfonds thesaurierend 7,5 % Rendite p.a.

Endkapital vor Steuern 213k entspricht dem Nettokapital 213k 

 

D) Altfonds thesaurierend 7 % Rendite p.a.

Endkapital vor Steuern 193.500 und wieder keine Steuern, Nettokapital 193.500

 

Solange die Rendite nicht mehr als ein gutes halbes Prozent unter der eines passenden ETF liegt, dürfte man deutliche Gewinne einfahren. Daher muss man die Qualität der Fonds alle paar Jahre überprüfen. Hier hat die Freundin durchaus Glück, denn die von den Eltern gewählten Fonds scheinen eher von der besseren Sorte gewesen zu sein bisher. Allerdings sieht man auch, dass bei der Depotgröße selbst bei Einbezug von Ehemann und vielleicht noch drei Kindern, die Freibeträge schnell aufgebraucht sein können. 

 

------

 

Es würde mich übrigens nicht überraschen, wenn der Freibetrag der Tochter bereits jetzt ausgeschöpft wäre mit den seit 2018 aufgelaufenen Kurssteigerungen. 

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Cepha
vor 16 Stunden von Brezensepp:

1. Anlagehorizont
5-30 Jahre

2. Zweck der Anlage

mögliches Eigenheim + Altersvorsorge

 

Ja was nun?

 

Die Fonds sind doch gerade jetzt in Summe sicher sehr gut im Plus.

 

Verkaufen und bisherigen Steuervorteil sofort realisieren und dann was kaufen, was für Euch Sinn ergibt.

 

AA beachten, ganz besonders wenn das Geld evtl in 5 Jahren gebraucht wird! Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Kurse in 5 Jahren tiefer stehen als heute.

 

 

 

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oktavian

@BrezenseppIch würde mir auch mal die Fonds genauer angucken nach total expense ratio / benchmark und dann mit ETFs vergleichen. Bei dir wäre die Alternative der vorhandene Ishares Core MSCI World. Wie viel Basispunkte schlechter als der benchmark schnitten die so ab? Die TER kann ein Anhaltspunkt für die Zukunft sein. Generell sind aktive Strategien bei Aktien weniger aussichtsreich und dort

 

Das ganze würde ich dann auch mal im Gesamtvermögen anschauen, um zu sehen, ob die asset allocation passt. Verlobt ist auch noch nicht verheiratet und Geschenke fallen eh nicht in den Zugewinn, sondern nur die Kursgewinne auf dieses Depot. Nur mal am Rande. Ob man das dann in der Gesamtschau optimiert oder jeder für sich, hängt eben von der Perspektive ab.

 

Wie sieht es eigentlich mit Vorabpauschale bei diesem Altbestand aus? Muss man das jedes Jahr in der Steuererklärung angeben, um diese wieder zu bekommen?

 

Ausschüttungen sind in diesem Fall eher schlecht, was top dividende besonders betrifft. Man muss eben schätzen wie viel schlechter als ETF der sein würde. da trifft dann @SapineRechnung mit Thesaurierung auch nicht voll zu.

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Sapine
vor 21 Minuten von oktavian:

Wie sieht es eigentlich mit Vorabpauschale bei diesem Altbestand aus? Muss man das jedes Jahr in der Steuererklärung angeben, um diese wieder zu bekommen?

Das macht man nach einem Verkauf. Die Bank rechnet nichts automatisch ab. 

Zitat

Ausschüttungen sind in diesem Fall eher schlecht, was top dividende besonders betrifft. Man muss eben schätzen wie viel schlechter als ETF der sein würde. da trifft dann @SapineRechnung mit Thesaurierung auch nicht voll zu.

Was Ausschüttungen angeht, hattest Du gelesen, dass der Pauschbetrag derzeit noch nicht ausgeschöpft ist und demnächst eine Hochzeit ansteht? Zusammen mit der wahrscheinlichen Erhöhung der Pauschbeträge dürfte das sogar annähernd reichen zur steuerfreien Vereinnahmung der Ausschüttungen. Ansonsten korrekt, gerade bei den ausschüttenden Fonds würde ich die Messlatte etwas höher legen bei der Performance, weil man durch die frühzeitige Besteuerung gegenüber der späteren Besteuerung möglicherweise (!) einen geringfügigen Renditenachteil hat. Hier sehe ich zunächst aber eher Vorteile, weil sichergestellt ist, dass man jedes Jahr den Pauschbetrag ausnutzen wird. Wenn etwas final mit null Euro besteuert wurde wird jeder spätere Steuersatz nicht niedriger sein. Meine Rechenbeispiele sollten einen Eindruck verschaffen bei welcher Größenordnung es interessant ist und wann nicht. 

 

Sollte es später darum gehen einen Teil des Depots zu versilbern für einen Hauskauf wäre der Dividendenfonds für mich auch der zweite auf der Liste für einen Verkauf. Aber jetzt reden wir um Optimierungen im Nachkommabereich .. 

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ETFohneFisch
vor 42 Minuten von oktavian:

Verlobt ist auch noch nicht verheiratet und Geschenke fallen eh nicht in den Zugewinn, sondern nur die Kursgewinne auf dieses Depot.

Die Kursgewinne kann man ggf. auch per Ehevertrag aus dem Zugewinn heraushalten. Das ist ggf. auch durchaus "fair", weil ein eventueller Kursgewinn komplett ohne Zeiteinsatz zustande kommt und so die klassische Argumentation "Mann verdient Geld, während Frau Kinder im Haushalt betreut => beide haben etwas für den Vermögenszuwachs getan" nicht zieht.

 

Pro-Tipp: Konkrete Zahl der Anteile im Ehevertrag benennen (nicht nur den Marktwert) und vereinbaren, dass auch eventuelle Umschichtungen (Fondsauflösung) unter die Regelung fallen. Strikte Depot-Trennung bei Anteilen vor Heirat/nach Heirat natürlich in diesem Fall empfehlenswert.

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beamter97
vor 21 Stunden von Brezensepp:

Freue mich sehr über Feedback, Anregungen und Tipps zu unserer Situation bzw. unseren Gedanken!

Die Schenker bitten, Kopien der

  • Kaufbelege (so noch vorhanden)
  • der fiktiven Veräußerung zum 31.12.2017
  • der ab 2018 versteuerten Vorabpauschalen

an die Beschenkte zu übergeben.

 

Dann hat frau alles zusammen, falls es später - von welcher Seite auch immer - Fragen und Forderungen nach Nachweisen gibt.

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oktavian

@Sapineja, das war auch nicht gegen die Rechnungen. Nur allgemein. Wenn die hier ein Depot mit 500.000 haben + eigene Ersparnisse kommt man schnell über den Sparerpauschbetrag, wenn der Basiszins anzieht. Wenn der freibetrag nicht ausgenutzt wird, kann man das auch solange behalten. Bei Kauf Eigenheim ~1 mio genannt werden die Karten auch noch mal gemischt.

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Brezensepp

Erst mal vielen lieben Dank an alle Mitglieder, die hier so hilfreich geantwortet haben.

Ich habe nun verstanden, dass wir bzgl. der Belege noch mal deutlich bei comdirect (die sich im ersten Anruf etwas blöd gestellt haben - "sowas haben wir nicht") und ihren Eltern nachbohren werden um lästigen Diskussionen mit dem FA vorzubeugen.

 

Zusätzlich wäre uns rein "verwaltungstechnisch" eigentlich lieber, wenn das ganze Thema "Steuern auf Altdepots" vom Tisch wäre - vorausgesetzt aber natürlich nur, wir lassen hier keine wesentliche (!) Optimierung aus.

 

Ich habe nun die folgende Tabelle angelegt um etwas mehr Kontext zu den Fonds zu haben (Wert 22.1.22 vs. 31.12.17):

image.thumb.png.c5b71ab86a0ae24a05bad2e250ee75ce.png

 

 

Meine Überlegung: 

Zu den 100.000€ ist eigentlich noch etwas Wertzuwachs offen - macht es Sinn die "top" performer noch etwas zu halten um möglichst nah an 100.000€ ranzukommen, sich von den anderen aber Stück für Stück zu trennen um das Portfolio insgesamt zu vereinfachen und sich die teuren Management-Fees zu sparen? Im Falle eines Verkaufs würden wir - ortientiert an all unseren Assets - wohl ganz schlicht X% Ishares Core MSCI World + Y% Tagesgeld (in 100.000€ happen womöglich auf mehrere Banken) verteilen um einerseits am Aktienmarkt ordentlich investiert zu sein, andererseits aber auch den möglichen Hauskauf in 2-5 Jahren nicht zu sehr zu "verspekulieren".

 

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Sapine

Mir scheint bisher ist nur ein kleiner Teil der Informationen verarbeitet. Hast Du verstanden, dass Du mehr als 100k Wertzuwachs steuerfrei vereinnahmen kannst auch ohne Weiterschenken? Ich empfehle die Beiträge noch ein oder zweimal zu lesen incl. Querverweisen. Insbesondere die Fonds mit hohem Anleiheanteil wären mir definitiv zu teuer. Bei den Aktienfonds ist kein einziger Flop dabei. 

 

Wie Ihr Euer Depot mit Blick auf Immoerwerb ausrichtet ist eine andere Frage, die hier aber auch schon öfter durchgekaut wurde. Es gibt durchaus kontroverse Standpunkte. Wenn ich zu entscheiden hätte würde ich zwischen folgenden Fällen unterscheiden: 

 

Insbesondere bei knappem Einkommen und/oder hohen Zinsen, sollte man bis auf einen Notgroschen/Reserve alles als Eigenkapital reinstecken, um die laufenden Belastungen niedrig und kalkulierbar zu halten. Wer es sich nicht leisten kann in 10 oder 15 Jahren bei der Anschlussfinanzierung, höhere Kreditraten zu stemmen, muss zwingend vorsichtig agieren, damit der Immoerwerb nicht zum Rohrkrepierer wird, gerade bei derart hohen Kaufsummen.

 

Wer über hohe Einkommensreserven verfügt, kann angesichts der aktuell sehr niedrigen Zinsen durchaus auch überlegen, nur so viel EK reinzustecken, dass die Bank einem die attraktiven Konditionen gibt. Ein parallel geführtes Depot dürfte mit guter Wahrscheinlichkeit die Kosten des Kredits nach Steuern deutlich übertreffen aber es ist eben nicht sicher! Daher ist es eine Frage der Risikobereitschaft, denn indirekt ist das Aktienkauf mit Hebel zu günstigen Immobilienkonditionen!! Man kann es überlegen, aber man muss es nicht. Ich würde es definitiv nur in Erwägung ziehen, wenn das Einkommen alles andere als knapp ist zur Bedienung der laufenden Kreditraten. 

 

Eine weitere Frage ist, wie sicher ist das mit dem Immoerwerb? Kann es sein, dass Ihr in zwei Jahren möglicherweise entscheidet lieber doch nicht zu kaufen, weil sich berufliche Veränderungen abzeichnen, die mittelfristig einen Umzug nicht ausschließen würden? Auch die Frage ob man überhaupt kaufen soll ist keineswegs ganz so eindeutig. Es gibt durchaus ernstzunehmende Berechnungen, die davon ausgehen, dass mieten letztendlich die günstigere Variante ist (Kommer als Beispiel). Eigentlich braucht  man das große Haus nur für 15-20 Jahre und danach kann es auch zum Klotz am Bein werden mit hohen monatlichen Fixkosten von der möglicherweise ungeliebten Gartenarbeit ganz zu schweigen. 

 

 

 

 

 

 

 

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Brezensepp

Scheinbar leider nicht: die Teilfreistellung greift also zuerst und erst dann gibt es die 100.000€ Grenze, richtig?

Dann bleibt für mich nur noch die Frage ob es sinnvoll ist zu halten bis wir (bzw. sie) die voll ausschöpfen oder sie das Depot früher verkauft und zum Teil reinvestiert. Dem werde ich mich die Tage noch mal widmen und versuchen herumzurechnen.

 

Die Frage bzgl. Immobilie ja/nein ist wie gesagt ungewiss, wird bei uns auch noch fleissig diskutiert und dazu habe ich auch schon viele spannende Threads gefunden. Relevant wohl vor allem in dem Sinne, dass nicht der komplette Verkaufserlös des Altdepots in den ETF wandern würde sondern nur ein Teil (etwa 50%)

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west263
vor einer Stunde von Brezensepp:

Ich habe nun die folgende Tabelle angelegt um etwas mehr Kontext zu den Fonds zu haben (Wert 22.1.22 vs. 31.12.17):

die Spalten Kosten, 1 Jahr, 5 Jahre helfen dir nicht weiter.

Stattdessen gäbe es in meiner Tabelle, den %tualen Gewinn gesamt, seit 2018, die Benchmark und die %tuale Veränderung zur Benchmark.

 

Tendenziell würden auf dem ersten Blick die Aktienfonds bei mir bleiben.

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Moneycruncher
vor einer Stunde von Brezensepp:

wohl ganz schlicht X% Ishares Core MSCI World + Y% Tagesgeld (in 100.000€ happen womöglich auf mehrere Banken) verteilen um einerseits am Aktienmarkt ordentlich investiert zu sein, andererseits aber auch den möglichen Hauskauf in 2-5 Jahren nicht zu sehr zu "verspekulieren".

Zu dem TG gibt es aktuell für den risikoarmen Teil des Depots auch keine Alternative. Selbst, wenn ihr euch doch nicht für einen Hauskauf entscheidet, "schadet" dieser Anteil im Sinne Asset Allocation nicht und kann wahrscheinlich einfach weiter gehalten werden.

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beamter97
vor 1 Stunde von Brezensepp:

Ich habe nun verstanden, dass wir bzgl. der Belege noch mal deutlich bei comdirect...

damit ihr die richtigen Fragen stellt, bitte vorher lesen:

 

 

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west263
Am 20.1.2022 um 16:32 von Brezensepp:

Sämtliche Titel wurden vor 2009 gekauft und seit einigen Wochen zu ihrem comdirect-Account transferiert

na da liegt es doch super, da es im Depot den Reiter "Steuersimulation" gibt.

Da kannst Du dann erkennen, ob die steuerlichen Daten alle sauber hinterlegt sind.

 

z.B. bei mir, gekauft 03.12.2008 für 2511,52€

 

Unbenannt.thumb.PNG.421b00823430ab066fc3144a2436f62d.PNG

 

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kleinerfisch

Wenn Deine Angaben zu den Fonds oben stimmen, dann sind von den 100k erst ca. 60k an steuerlichem Gewinn "verbraucht".

Die Rechnung sollte etwa so aussehen:

angenommene Performance auf die nächsten Jahre 5%

davon Ausschüttung 2% (wird auch bei Altbeständen normal besteuert)

verbleibt Kursgewinn 3% p.a.

 

Bei 100k also 3k, die steuerfrei oder steuerpflichtig sein können

 

Auf die 3k zahlst Du bei einem Aktienfonds ca. 18,5% Steuern (oder nicht) -> 550 EUR

Auf die 100k zahlst Du 1% mehr TER bzw. hast eine entsprechende Minderrendite-> 1000 EUR

=> verkaufen und in ETFs gehen

 

Anders gesagt: Du müsstest schon mit 6% p.a. Kursgewinn rechnen, damit sich die vorhandenen Aktienfonds lohnen (wobei die Minderrendite eher höher liegen wird).

Bei den Mischfonds sieht es noch trister aus, da Gewinn und TFS niedriger. Die Immofonds haben zwar eine höhere TFS aber schütten ja den Großteil der (angeblichen) Gewinne aus.

 

Die ca. 15k Steuern auf die steuerfreien Gewinne ab 2018 werden übrigens von der Bank ganz normal abgezogen und Du bekommst sie erst mit dem Einkommensteuerbescheid wieder. Bei heutigem Verkauf also in etwa 18 Monaten.

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Sapine

2 % für die Ausschüttungsquote ist zu hoch gegriffen, da nur zwei der Aktienfonds ausschütten. Eine angenommene Performance von 5 % liegt unter der mittleren Performance bei Aktien. Ja die Fonds haben eine um ca. 0,9 - 1,2 % höhere TER als ein ETF. Trotzdem haben sie bisher eine sehr ähnliche Performance abgeliefert, einer sogar eine Überperformance. Die unterstellte Minderrendite gab es jedenfalls in der Vergangenheit nicht in der angenommenen Höhe. Natürlich ist das keine Garantie für die Zukunft.

 

Ausschüttungsquote 1 %

Rendite 7 %

Wertzuwachs 6000 Euro --> 1110 Euro Steuern 

Im Vergleich die Altfonds: 

Minderrendite 0 % --> 0 Euro

Minderrendite 0,5 % --> 500 Euro

Minderrendite 1 % --> 1000 Euro

Minderrendite 1,5 % --> 1500 Euro

 

Interessanterweise wirkt sich eine hohe Ausschüttungsquote bei den Altfonds negativ aus, weil sich die angenommene Minderrendite bei der niedrigeren Wertsteigerung niederschlägt. Desto höher die Renditen tatsächlich sind, desto mehr verschiebt sich das Pendel in Richtung Altfonds und natürlich auch umgekehrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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oktavian
Am 22.1.2022 um 08:05 von Sapine:

Desto höher die Renditen tatsächlich sind, desto mehr verschiebt sich das Pendel in Richtung Altfonds und natürlich auch umgekehrt.

Deshalb ist Behalten der Aktienfonds in einem Inflationsszenario besonders sinnvoll. Wir kennen die Zukunft nicht.

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slekcin
· bearbeitet von slekcin

Danke für eure Ausführungen. Habe jetzt auch mal einen Altfonds aussortiert. 

 

Fidelity Funds - Global Thematic Opportunities A (EUR)

WKN: 986392

 

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/LU0069451390,IE00B0M62Q58

 

Der lief im Vergleich zum msci world doch zu schlecht, so dass der Steuervorteil das nicht annähernd ausgeglichen hat. Bin gespannt, wie das mit der Steuer und den Gewinnen seit 2018 läuft und wie aufwändig das ist. 

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Sapine

Vernünftige Entscheidung

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