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MahatmaGandhi

Theoretische Frage zur Anlagedauer

Empfohlene Beiträge

MahatmaGandhi
· bearbeitet von MahatmaGandhi

Liebes Forum,

 

ich habe eine theoretische Frage, die mir gekommen ist, nachdem ich ein wenig hier im Forum gelesen habe. Sie betrifft mich zwar nicht direkt, aber es scheint mir, als gäbe es einen Widerspruch im Forenstandard.

 

Ich habe häufig gelesen, dass man bei einem zu kurzen Anlagehorizont nicht in ETFs investieren sollte. Sagen wir der Einfachheit halber mal, man sollte bei einem Anlagehorizont von 5 Jahren und weniger nicht in ETFs investieren.

 

Folgendes Szenario: Angenommen, ich möchte in 10 Jahren ein Haus bauen. Dann könnte ich jetzt mein Geld in ETFs investieren, da der Anlagehorizont lang genug ist. Wenn ich nun aber in 5 Jahren meine Situation neu evaluiere, dann bleiben mir noch 5 Jahre um investiert zu sein, also müsste ich zu dem Zeitpunkt meine Anteile verkaufen. Das steht aber auch schon am Anfang des 10-jährigen Anlagehorizonts fest. Also ist mein ursprünglicher Anlagehorizont auch schon nur 5 Jahre und ich sollte von vornherein gar nicht ETFs investieren.

 

Was haltet ihr von diesem Gedankengang?

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Cai Shen
vor 3 Minuten von MahatmaGandhi:

es scheint mir, als gäbe es einen Widerspruch im Forenstandard.

 

vor 3 Minuten von MahatmaGandhi:

Folgendes Szenario: Angenommen, ich möchte in 10 Jahren ein Haus bauen. Dann könnte ich jetzt mein Geld in ETFs investieren, da der Anlagehorizont lang genug ist. Wenn ich nun aber in 5 Jahren meine Situation neu evaluiere, dann bleiben mir noch 5 Jahre um investiert zu sein, also müsste ich zu dem Zeitpunkt meine Anteile verkaufen. Das steht aber auch schon am Anfang des 10-jährigen Anlagehorizonts fest.

Bin gespannt auf weitere Meinungen aber für mich steckt der Widerspruch nicht im "Forenstandard" (der häufigsten Empfehlung in diesem Fall) sondern in deiner Darstellung.

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Sapine

Ich finde die Frage ausgesprochen interessant und sie wird meiner Einschätzung nach oft stark vernachlässigt. 

 

Die zehn Jahre sind eine pragmatische Zeitdauer oder nenne es einen Erfahrungswert, den Du z.B. gut bei Renditedreieck ablesen kannst. Bei einer Anlagedauer von 10 Jahren, gibt es kaum einen Zeitraum, bei dem man am Ende nicht eine positive Rendite über die Gesamtzeit erzielt. Die jährliche Rendite muss nicht unbedingt sehr groß sein, aber die Chance auf eine ordentliche Rendite ist hoch. Desto kürzer der Zeitraum wird, desto stärker schwankt die Rendite und die Gefahr eines Verlusts wird größer. Und dennoch gilt die Aussage auf Sicht der zehn Jahre...

 

Wenn Du nach fünf Jahren nur noch eine Restlaufzeit von fünf Jahren hast, wirst Du normalerweise bereits mehr oder weniger im Plus stehen. Die Abschätzung für die gesamten zehn Jahre gilt weiterhin in Bezug auf das ursprünglich eingesetzte Kapital. Sehr wohl ist das Risiko höher vom erreichten Zwischenstand aus Verluste zu erzielen als vom ursprünglichen Startkapital. 

 

Fiktives Beispiel: 

Startkapital 10.000

Stand nach 5 Jahren 15000

Stand nach 10 Jahren 14000

 

Was bedeutet das praktisch? Gerade, wenn es wichtig ist, zu einem bestimmten Termin vergleichsweise sicher eine bestimmte Summe zur Verfügung zu haben, sollte man sich desto mehr man sich diesem Zeitpunkt nähert die Aktienquote und damit das Risiko schrittweise absenken, um die erreichten Gewinne teilweise zu sichern. Aus dem gleichen Grund würde ich als passiver Anleger z.B. bei einem Sparplan mit nur 10 Jahren Dauer, in den ersten Jahren komplett auf Aktien einzahlen, danach aber nur noch 50:50 und ab dem fünften oder sechsten Jahr vermutlich nur noch in sichere Anlagen. Spätestens ab Jahr acht würde ich schrittweise die Aktienquote reduzieren durch Verkäufe. Je nach persönlicher Risikobereitschaft kann man die Zahlen natürlich  anpassen. 

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Norica
vor 15 Stunden von Sapine:

Ich finde die Frage ausgesprochen interessant und sie wird meiner Einschätzung nach oft stark vernachlässigt. 

 

Die zehn Jahre sind eine pragmatische Zeitdauer oder nenne es einen Erfahrungswert, den Du z.B. gut bei Renditedreieck ablesen kannst. Bei einer Anlagedauer von 10 Jahren, gibt es kaum einen Zeitraum, bei dem man am Ende nicht eine positive Rendite über die Gesamtzeit erzielt. Die jährliche Rendite muss nicht unbedingt sehr groß sein, aber die Chance auf eine ordentliche Rendite ist hoch. Desto kürzer der Zeitraum wird, desto stärker schwankt die Rendite und die Gefahr eines Verlusts wird größer. Und dennoch gilt die Aussage auf Sicht der zehn Jahre...

 

Wenn Du nach fünf Jahren nur noch eine Restlaufzeit von fünf Jahren hast, wirst Du normalerweise bereits mehr oder weniger im Plus stehen. Die Abschätzung für die gesamten zehn Jahre gilt weiterhin in Bezug auf das ursprünglich eingesetzte Kapital. Sehr wohl ist das Risiko höher vom erreichten Zwischenstand aus Verluste zu erzielen als vom ursprünglichen Startkapital. 

 

Fiktives Beispiel: 

Startkapital 10.000

Stand nach 5 Jahren 15000

Stand nach 10 Jahren 14000

 

Was bedeutet das praktisch? Gerade, wenn es wichtig ist, zu einem bestimmten Termin vergleichsweise sicher eine bestimmte Summe zur Verfügung zu haben, sollte man sich desto mehr man sich diesem Zeitpunkt nähert die Aktienquote und damit das Risiko schrittweise absenken, um die erreichten Gewinne teilweise zu sichern. Aus dem gleichen Grund würde ich als passiver Anleger z.B. bei einem Sparplan mit nur 10 Jahren Dauer, in den ersten Jahren komplett auf Aktien einzahlen, danach aber nur noch 50:50 und ab dem fünften oder sechsten Jahr vermutlich nur noch in sichere Anlagen. Spätestens ab Jahr acht würde ich schrittweise die Aktienquote reduzieren durch Verkäufe. Je nach persönlicher Risikobereitschaft kann man die Zahlen natürlich  anpassen. 

Was aber wenn das fiktive Beispiel nach fünf Jahren so aussieht:

 

Startkapital 10.000

Stand nach 5 Jahren 5.000

Stand nach 10 Jahren ???

 

Ist dann auch zu raten, ab Jahr sechs das Aktieninvestment zu reduzieren? Würde das nicht die Chance auf einen positiven Ausgang der "Wette" enorm verringern? Es steht und fällt wohl wieder einmal mit der persönlichen Risikobereitschaft, so auch dein Hinweis.

Abgesehen davon finde ich persönlich auch noch entscheidend, was ich als Risiko betrachte und was nicht. Demzufolge würde ich, sollte ich das Geld in 10 Jahren tatsächlich benötigen, nicht in ETFs investieren.

 

 

SG

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wertomat

Man kann die Frage interssanterweise auch anders rum stellen.
Gehen wir mal davon aus, die Faustregel wäre richtig (auch wenn wir das gerade in Frage stellen) - ab einem Zeithorizon von 10 Jahren kann man sicher in Aktien investieren.
Gehen wir davon aus, die Kurse wären in Standard-Weltportfolios unterhalb der Kurse von vor 4 Jahren.


Dann müsste ich genau so sicher auch schon mit einem Zeithorizont von 6 Jahren sicher in Aktien investieren können?
Denn derjenige, der vor 4 Jahren investiert hat, wäre ja jetzt mit einem Zeithorizont von nur noch 6 Jahren drin...

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Sapine
vor 1 Stunde von Norica:

Was aber wenn das fiktive Beispiel nach fünf Jahren so aussieht:

 

Startkapital 10.000

Stand nach 5 Jahren 5.000

Stand nach 10 Jahren ???

 

Ist dann auch zu raten, ab Jahr sechs das Aktieninvestment zu reduzieren? Würde das nicht die Chance auf einen positiven Ausgang der "Wette" enorm verringern? Es steht und fällt wohl wieder einmal mit der persönlichen Risikobereitschaft, so auch dein Hinweis.

Grundsätzlich ist kein Aktieninvestment zu 100 % sicher. Börse ist ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. 

 

Aber was genau habe ich riskiert bei meinem Sparplan? 

2 Jahre 100 % Sparanteil

3 Jahre 50 % Sparanteil

Insgesamt würde ich (!) bei einer grundsätzlich eher hohen Risikobereitschaft in Kombination mit einer Anlagedauer von 10 Jahren nur 3,5 Jahressparraten in Aktien investieren und nicht 10 oder 8 oder 6. 

 

Aber lass uns in die Historie schauen. Wie oft hatten wir schon eine Halbierung des Einstandskurses nach fünf Jahren? Lass mich schauen, ich finde genau ein Ereignis: Die (fatale) Straffung der Geldpolitik 1937 nach der Erholungsphase nach dem Crash von 1929. Allerdings nur für eine Einmalanlage, denn bei einem Sparplan nach meinem Muster wirst Du möglicherweise nicht mehr auf 50 % Verlust im Aktienanteil kommen.

 

image.png.9fa29e258bbb42f7bcebca88bf065665.png

http://www.valueinvesting.de/boersencrash-und-baerenmarkt-historie/

 

Zum Glück kommt so ein langanhaltender Bärenmarkt bisher nur einmal in 100 Jahren vor. Wer also 1937 investiert hat (Einmalanlage), hätte sich nach dieser Überlegung ab 1942 von seinem Depot schrittweise verabschiedet sofern er das Geld 1947 benötigt hat. Und ja es wäre in diesem Fall besser gewesen, bis 1945 zu warten mit den Umschichtungen. Bis 1947 zu warten hätte sich hingegen bereits nicht mehr so dolle gelohnt. 

 

Wie sieht es mit der Folgerendite aus nach einem Crash? Wenn man von statistisch unabhängigen Ereignissen ausgeht, dann ist die weitere Entwicklung des Depots rein zufällig und man sollte als passiver Anleger seine Strategie weiter verfolgen. 

 

Wenn man mit der leicht aktiv gefärbten Brille drauf schaut, ist man vielleicht nicht davon überzeugt, dass die mathematische Forderung der Unabhängigkeit erfüllt ist. Daher wird man versuchen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einzuschätzen. Machen die Unternehmen noch Gewinne, droht der Weltuntergang und die Weltdiktatur, Wie hat sich das Shiller PE entwickelt, was hat zum Crash geführt und bestehen die Probleme weiter? Gibt es bereits Erholungstendenzen oder befinden wir uns in einer Abwärtsspirale. Verschärft die Politik die Probleme, usw.? Ich bin davon überzeugt, denkende Menschen dürfen überlegte Entscheidungen treffen auch in solchen Momenten. Voraussetzung ist aber, dass man sich sicher ist, dass man die Dinge weitgehend rational beurteilt. Sonst lieber stur beim Plan bleiben. 

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Nachdenklich
vor 3 Minuten von Sapine:

Wenn man von statistisch unabhängigen Ereignissen ausgeht, dann ist die weitere Entwicklung des Depots rein zufällig und man sollte als passiver Anleger seine Strategie weiter verfolgen. 

 

Wenn man mit der leicht aktiv gefärbten Brille drauf schaut, ist man vielleicht nicht davon überzeugt, dass die mathematische Forderung der Unabhängigkeit erfüllt ist. Daher wird man versuchen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einzuschätzen. Machen die Unternehmen noch Gewinne, droht der Weltuntergang und die Weltdiktatur, Wie hat sich das Shillper PE entwickelt, was hat zum Crash geführt und bestehen die Probleme weiter? Gibt es bereits Erholungstendenzen oder befinden wir uns in einer Abwärtsspirale. Verschärft die Politik die Probleme, usw.? Ich bin davon überzeugt, denkende Menschen dürfen überlegte Entscheidungen treffen auch in solchen Momenten.

Das gefällt mir richtig gut. In wenigen Sätzen klar formuliert.

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Bolanger

Liegt hier nicht das Misverständnis in der Vernachlässigung des Unterschied zwischen Einzahlung eines Einmalbetrages und Sparplan?

 

 

Die 10-Jahresregel gilt für Einmalzahlungen. Wenn ich allerdings einen Sparplan habe, dann würde sie stets für 10 Jahre nach Einzahlung der entsprechenden Rate gelten. 

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BigSpender09

m.E liegt das "Problem" darin, dass die letzten 5 Jahre des 10 jährigen Anlagezeitraum nicht einfach 1:1 mit den für sich zu betrachtenden 5 Jahren des 5 jährigen Anlagezeitraums verglichen werden können.

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myrtle
· bearbeitet von myrtle

Fuer mich waere der Zwang, zu einem fixen Zeitpunkt eine Summe auf einen Schlag entnehmen zu muessen die in der Groessenordnung des Anfangskapitals liegt - und selbst noch bei Annahme betraechtlicher potentieller Steigerungen - einfach ein Fall von Market Timing. Mit allen Konsequenzen.

 

Ich meine,  selbst fuer gestreckte Entnahmen wie FIRE ist die Abschaetzung schon kompliziert genug - selbst wenn man nur einmal eine feste Reihe von Zahlen jahrlicher Renditen permutiert um verschiedene Verlaeufe zu simulieren, ist da schon Einiges zu beachten - und da hat man noch Stellhebel ueber eine variable Entnahmerate, fuer ein Fixereignis ist das ein Gluecksspiel, ausser man investiert die ganze Zeit eher Richtung worst case.

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MahatmaGandhi
34 minutes ago, BigSpender09 said:

m.E liegt das "Problem" darin, dass die letzten 5 Jahre des 10 jährigen Anlagezeitraum nicht einfach 1:1 mit den für sich zu betrachtenden 5 Jahren des 5 jährigen Anlagezeitraums verglichen werden können.

Mal angenommen, es stellt ein Neuling seinen Plan vor, fuer 5 Jahre in ETFs zu investieren und dann alles zu entnehmen, um ein Haus zu bauen. Dann wuerde mit Sicherheit davon abgeraten werden. Wenn er dann die Information nachschiebt, dass er aber die letzten 5 Jahre auch schon in ETFs investiert war, was aendert das dann an der Empfehlung? Die Empfehlung muesste immer noch lauten, schon zu dem Zeitpunkt alles zu verkaufen, da der verbleibende Anlagehorizont nur noch 5 Jahre ist. Dann haette er aber von vornherein nicht in ETFs investieren sollen.

 

Ich denke, der Ansatz von Sapine macht am meisten Sinn und loest auch den Widerspruch in meinem Kopf. Man sollte, wenn es auf den Zeitpunkt des Hausbaus zugeht die Aktienquote schrittweise senken. Beispielsweise 1 Jahr vor Hausbau noch 20% investiert sein, 2 Jahre 40%, usw. Dementsprechend koennte man auch jemandem empfehlen, der in einem Jahr ein Haus bauen moechte, dass er fuer das letzte Jahr noch zu 20% investiert sein sollte. Aber die konkreten Zahlen haengen, wie auch schon gesagt wurde, von der indivuellen Risikobereitschaft ab.

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eurofetischist

Die Auflösung der Investments sollte man sicher staffeln. 

Und wenn der Zeitpunkt halt ungünstig ist, die letzten ETFs zur Not halt noch behalten, und auf einen besseren Zeitpunkt warten. inzwischen halt beim Hausbau mehr Fremdfinanzieren. 

Je nach Risikobereitschaft. 

 

Mit wäre mit zuviel Geld 5 jahre am Tagesgeldkonto kaum wohler, als im Aktienmarkt. Denn die Inflation, insbesondere bei Baukosten, sind derzeit sicher nicht zu vernachlässigen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Synthomesc_alt
vor 5 Stunden von Nachdenklich:
vor 5 Stunden von Sapine:

Wenn man von statistisch unabhängigen Ereignissen ausgeht, dann ist die weitere Entwicklung des Depots rein zufällig und man sollte als passiver Anleger seine Strategie weiter verfolgen. 

 

Wenn man mit der leicht aktiv gefärbten Brille drauf schaut, ist man vielleicht nicht davon überzeugt, dass die mathematische Forderung der Unabhängigkeit erfüllt ist. Daher wird man versuchen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einzuschätzen. Machen die Unternehmen noch Gewinne, droht der Weltuntergang und die Weltdiktatur, Wie hat sich das Shillper PE entwickelt, was hat zum Crash geführt und bestehen die Probleme weiter? Gibt es bereits Erholungstendenzen oder befinden wir uns in einer Abwärtsspirale. Verschärft die Politik die Probleme, usw.? Ich bin davon überzeugt, denkende Menschen dürfen überlegte Entscheidungen treffen auch in solchen Momenten.

Das gefällt mir richtig gut. In wenigen Sätzen klar formuliert.

1+

 

Schliesse mich dem an!
Aber der TE ist m.E. kein passiver Anleger mit dem nötigen Zeitrahmen....
Man darf hier nicht die psychologische Komponente vergessen, er investiert Geld, welches er benötigt in absehbarer Zeit. Kann man da dann durch ein Tal der Tränen gehen, wie es ein Buy & Hold Investor mit Anlagehorizont von 15 + x Jahren kann!?

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Euronensammler
· bearbeitet von Euronensammler
vor 17 Minuten von Synthomesc:

Kann man da dann durch ein Tal der Tränen gehen, ... !?

Na, er geht dach schon durch das Tal der Tränen. Die Frage und die Tränen kann ich nachvollziehen, wenn ich mir vorstelle, ich hätte 300.000 Eigenkapital zusammen und habe vor, in ca. 5 Jahren zu Bauen ~  EFH in M 1 Mio.?

Ich könnte das Geld "sicher" als TG liegen lassen, bekomme aber jetzt einen Brief von meiner Bank, dass auch noch Verwahrentgelt anfällt. Während ich sicher das EK für den Hausbau verringere, feiern die Kollegen mit ihren ETFs eine Party. :wallbash:

 

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BigSpender09
vor 13 Stunden von MahatmaGandhi:

Mal angenommen, es stellt ein Neuling seinen Plan vor, fuer 5 Jahre in ETFs zu investieren und dann alles zu entnehmen, um ein Haus zu bauen. Dann wuerde mit Sicherheit davon abgeraten werden. Wenn er dann die Information nachschiebt, dass er aber die letzten 5 Jahre auch schon in ETFs investiert war, was aendert das dann an der Empfehlung? Die Empfehlung muesste immer noch lauten, schon zu dem Zeitpunkt alles zu verkaufen, da der verbleibende Anlagehorizont nur noch 5 Jahre ist. Dann haette er aber von vornherein nicht in ETFs investieren sollen.

Um meinem vielleicht etwas kurzen Post näher zu erläutern:

Wie gesagt geht es für mich um den Vergleich eines 10 Jahre vs. 5 Jahre Zeitraums.

Statistisch hat man nach 10 Jahren eine sehr gute Chance mit einem Plus herauszukommen. Bei 5 Jahren sieht das anders aus.

Wenn ich nach 5 Jahren die Sache neu bewerte und nur auf den kommenden 5 Jahreszeitraum schaue, ist das gleichzusetzen mit einem neuen Investment über 5 Jahre. Sehe ich auch so.

Aber: man hat ja 5 Jahre zuvor entschieden den 10 jährigen Anlagezeitraum zu nutzen, da man sich relativ sicher ist, auf die 10 Jahre positiv herauszukommen.

 

m.E. sollte man nach 5 Jahren dann ggf. schauen, wie das Investment gelaufen ist. Bin ich schon im positiven Bereich, dann habe ich mein Ziel, welches ich nach 10 Jahren erreichen wollte, schon erreicht.

Dann macht es sicherlich Sinn über eine (schrittweise Teil-) Auflösung nachzudenken.

Bin ich nach 5 Jahren aber im Minus, sollte ich statistisch ja eigentlich davon ausgehen, dass sich das Blatt in den nächsten 5 Jahren wenden wird. Also sollte ich in diesem Fall vielleicht lieber kein Geld entnehmen.

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Madame_Q
vor einer Stunde von BigSpender09:

Bin ich nach 5 Jahren aber im Minus, sollte ich statistisch ja eigentlich davon ausgehen, dass sich das Blatt in den nächsten 5 Jahren wenden wird. 

Das ist doch der entscheidende Punkt. Lief es fünf Jahre schlecht, steigt doch die Wahrscheinlichkeit, dass es die nächsten fünf Jahre mal wieder gut läuft und genau damit ist doch bewiesen, dass es natürlich anders zu werten ist, ob man 5+5 Jahre investiert oder nur fünf.

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Sapine

Genau diese Annahme ist trügerisch. Nimm an Du hättest einen Würfel auf dessen Seiten folgende Werte stehen: 

 

10

7

4

1

-2

-5

 

Wenn Du jetzt 10 Würfe hintereinander machst und die jeweiligen Werte addierst, wirst Du am Ende in der Regel einen Wert in der Nähe von 25 erzielen. Es ist ein Spiel bei dem Du normalerweise gewinnen wirst. Es ist zwar extrem unwahrscheinlich, aber Du könntest auch zehn mal die 10 oder zehn mal die -5 erwischen. 

 

Fall 1: Die ersten fünf Würfe waren günstig, du stehst bereits bei 15 - spielst Du weiter? 

Fall 2: Die ersten fünf Würfe waren ungünstig, brichst Du das Spiel ab? 

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chirlu

Das ist eben die Frage, ob aufeinanderfolgende Jahresrenditen unabhängig sind wie Würfelergebnisse oder ob nach schlechten Jahren häufiger bessere kommen. War auch hier gerade Thema:

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 10 Minuten von Sapine:

Wenn Du jetzt 10 Würfe hintereinander machst und die jeweiligen Werte addierst, wirst Du am Ende in der Regel einen Wert in der Nähe von 25 erzielen. Es ist ein Spiel bei dem Du normalerweise gewinnen wirst. Es ist zwar extrem unwahrscheinlich, aber Du könntest auch zehn mal die 10 oder zehn mal die -5 erwischen. 

Ich bin mir nicht sicher, ob man dein Spiel wirklich so auf die Aktienmärkte anwenden kann und zwar deshalb, weil die Märkte langfristig (so war es zumindest historisch immer) nach oben laufen. Mit zunehmender Zeit steigt die Wahrscheinlichkeit sozusagen, beim Würfeln, positiv zu landen.

 

Würde deine Annahme stimmen, müsste Folgendes stimmen:

Wir befinden uns ganz unten im Tief bei einem Crash (z.B. -60% in 2008).

Die Wahrscheinlichkeit, dass es ab da die nächsten 5 Jahre rauf oder runter geht, müsste dann 50/50 sein.

Ich denke aber nicht, dass das so ist.

 

Ungefähr weiß ich aber, was du meinst. Richtig ist, dass es keine Garantie gibt. Man kann nur von Wahrscheinlichkeiten ausgehen und diese nehmen mit der Zeit ein wenig zu zum Positiven.

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Bassinus

Wenn es nicht möglich ist das Ereignis +/- 3 Jahre zu verschieben - dann ist Tag X bekannt an dem man Geld braucht. Wenn die Sparrate bis dahin nicht benötigt wird für Summe X, dann bedarf es Liquidation des Portfolios. Und das könnte man rolliert machen nach Risikoneigung aber mit fest definierten Plan. Und da würde zum Beispiel ein Jahr wie 2021 ggf. auch komplettausstieg bedeuten da die erwartete Rendite deutlich für 5 Jahre übertroffen wurde. 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 9 Minuten von Madame_Q:

Ich bin mir nicht sicher, ob man dein Spiel wirklich so auf die Aktienmärkte anwenden kann und zwar deshalb, weil die Märkte langfristig (so war es zumindest historisch immer) nach oben laufen. Mit zunehmender Zeit steigt die Wahrscheinlichkeit sozusagen, beim Würfeln, positiv zu landen.

 

Die Drift steckt auch im Würfel, da es auf seinen Flächen mehr positive Werte als negative gibt.

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Sapine

Zur Drift hat chirlu schon geantwortet. Der Erwartungswert bei meinem Würfel ist 2,5. Man sollte als Teilnehmer dieses Spiels niemals abbrechen nach fünf Runden, AUSSER man darf den erreichten Wert nicht riskieren. 

 

Zitat

Würde deine Annahme stimmen, müsste Folgendes stimmen:

Wir befinden uns ganz unten im Tief bei einem Crash (z.B. -60% in 2008).

Die Wahrscheinlichkeit, dass es ab da die nächsten 5 Jahre rauf oder runter geht, müsste dann 50/50 sein.

Ich denke aber nicht, dass das so ist.

Die Annahme der stochastischen Unabhängigkeit wird bei vielen Theorien unterstellt. Die im anderen Faden zitierten Untersuchungen zum Einfluss des Shiller P/E auf nachfolgende Kursentwicklungen ist eine der wenigen Ausnahmen. Beim Vergleich mit dem Würfelspiel wird klar, dass die Annahmen nicht realitätsnah sind, bei Theorien springt das oft nicht so deutlich ins Auge.

 

Langer Rede kurzer Sinn, ich glaube es auch nicht.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 18 Minuten von chirlu:

Die Drift steckt auch im Würfel, da es auf seinen Flächen mehr positive Werte als negative gibt.

Richtig, aber sollte dieser Drift mit längerer Zeit nicht positiver werden?

Sprich: Ist es nicht so, dass die Häufigkeit des Würfelns gleich ist mit der Anlagezeit?

Vielleicht habe ich auch einen Denkfehler drin.

 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 13 Stunden von Euronensammler:

Na, er geht dach schon durch das Tal der Tränen. Die Frage und die Tränen kann ich nachvollziehen, wenn ich mir vorstelle, ich hätte 300.000 Eigenkapital zusammen und habe vor, in ca. 5 Jahren zu Bauen ~  EFH in M 1 Mio.?

Ich könnte das Geld "sicher" als TG liegen lassen, bekomme aber jetzt einen Brief von meiner Bank, dass auch noch Verwahrentgelt anfällt. Während ich sicher das EK für den Hausbau verringere, feiern die Kollegen mit ihren ETFs eine Party. :wallbash:

Das ist ein Dilemma.

Bei Wertpapieranlagen kann dir keiner garantieren am Zeitpunkt X, daß das Kapital in Höhe Y verfügbar ist, aber bei 10 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das es eine positive Rendite gibt.

 

Der große Nachteil von Wertpapieranlagen ist, man hat täglich/minutlich einen Kurs und kann somit seine Depotschwankungen ständig kontrollieren.

Das halten nicht viele aus.

 

vor 6 Minuten von Madame_Q:

Richtig, aber sollte dieser Drift mit längerer Zeit nicht positiver werden.

Sprich: Ist es nicht so, dass die Häufigkeit des Würfelns gleich ist mit der Anlagezeit?

Vielleicht habe ich auch einen Denkfehler drin.

Statistisch gesehen ja, aber es kann auch 10x die selbe Seite fallen.

 

P.S. Aber was diese Theorie vergißt, hinter jeden Aktienkurs ist eine Firma, die normalerweise versucht eine Marge zu erwirtschaften und wenn sie es schafft, gibt es einen positiven Drift nach oben, es sei denn man hat sehr teuer gekauft.

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Sapine
vor 4 Minuten von Madame_Q:

Richtig, aber sollte dieser Drift mit längerer Zeit nicht positiver werden.

Sprich: Ist es nicht so, dass die Häufigkeit des Würfelns gleich ist mit der Anlagezeit?

Vielleicht habe ich auch einen Denkfehler drin.

Für einen besseren Vergleich mit den Börsen müsste der Würfel einen Erwartungswert irgendwo bei 6-7 haben und natürlich müsstest Du die Ergebnisse multiplizieren 1 x (1+w1/100) x (1+ w2/100) x ...

Mein Spiel war stark vereinfacht, es ging nur um das Prinzip mache ich weiter bei positivem Erwartungswert oder nicht. 

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