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Sonnenschein412

R+V oder Debeka PKV Beamte

Empfohlene Beiträge

Sonnenschein412
· bearbeitet von Sonnenschein412

Moin in die Runde,

 

ich werde in Kürze als Richterin in Hamburg eingestellt und stehe vor der Wahl einer beihilfekonformen PKV Versicherung. Aufgrund von Vorerkrankungen ist die Auswahl recht begrenzt - einerseits steht mir aufgrund einer Anwartschaft ohne Gesundheitsprüfung die Debeka B30 B20K, BC, W100 zum Preis von 322,43 € pro Monat zur Verfügung. Andererseits der sehr neue Tarif der R+V Krankenversicherung BB20E BB30 EB1 W100 PPB ("Beihilfekonzept") zum Preis von 387,90 Euro (Unterschied 65,43 Euro monatlich).

 

Mit meinem Makler habe ich auf der Leistungsseite folgende Unterschiede herausgearbeitet:

 

Zahnersatzimplantate:

Implantate werden in Hamburg nur bis zu max. zwei pro Kiefer erstattet.

Debeka: aktive Dienstzeit: Ersten 50 % werden immer vollgeleistet (Tarif B), zweiten 50 % Begrenzung auf 6.150 Euro pro Kalenderjahr (Tarif BC). 

Versorgungsfall: 30 % werden immer vollgeleistet, zweiten 70 % Begrenzung auf 6.150 Euro pro Kalenderjahr (Tarif BC)

R+V: unbegrenzt.

 

--> mE: erhebliches Risiko - Implantate eher im hohen Alter, bisher ist die Begrenzung auf 6.150 Euro kein Problem; im Falle von steigender Inflation werden aber auch die Implantatspreise steigen. 

 

Abrechnung über 3,5x Satz ambulant

Bei R+V möglich, bei Debeka nicht möglich --> mE: unerheblich, wird äußerst selten abgerechnet und ist den Aufpreis nicht wert

 

Heilmittel:

Debeka: Nur bis zum beihilfefähigen Höchstsatz / R+V i.E.: vollständige Übernahme --> Bei aktuellen Beihilfe Höchstbeitragssätzen z.B. ca. 10 Euro Selbstbeteiligung für Krankengymnastik bei Debeka. Risiko: Weitere Kürzung von Beihilfesätzen - mE: vertretbares Risiko

 

Hilfsmittel / Körperersatzstücke

Debeka: iE nur bis zum doppelten des Beihilfehöchstsatzes / R+V: unbegrenzt --> Risiko: politische Kürzung von Beihilfesätzen - mE: vertretbares Risiko

 

Brille / Vorsorgeuntersuchungen

Debeka und R+V: jeweils Höchstbeträge, R+V etwas höher (600 Euro). --> mE: vertretbares Risiko

 

Finanzielle Stabilität

R+V hat eine deutlich höhere Solvency II Quote als die Debeka --> mE: i.E. unerheblich, Prämiensteigerungen richten sich nach § 203 VVG und sind bei beiden wahrscheinlich vergleichbar. 

 

Aus meiner Sicht sind das die hauptsächlichen Unterschiede. Wie Ihr seht scheint mir der Hauptkritikpunkt an dem Tarif die Summenbegrenzung im Bereich Zahnersatz zu sein. Weiterhin habe ich bei der Debeka das Risiko, dass ich deutlich mehr von politischen Entscheidungen im Bereich Beihilfe abhängig bin als bei der R+V. Ich frage mich aber, ob dieses Risiko 65,43 Euro monatlich wert ist?

 

Gibt es hier in der Runde Meinungen oder Widersprüche zu meiner Risikoeinschätzung?

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Cauchykriterium

Welche Meinung hat denn Dein Makler? Du bezahlst ja schließlich seine Courtage über Deine Beiträge ...

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Sonnenschein412
vor 5 Minuten von Cauchykriterium:

Welche Meinung hat denn Dein Makler? Du bezahlst ja schließlich seine Courtage über Deine Beiträge ...

Der Makler kann die Debeka nicht vermitteln und würde daher natürlich R+V vorziehen. Wobei er mich jetzt auch nicht massiv zur R+V drängt und meint, dass ich das selbst entscheiden solle.

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B2BFighter

Sie bewegen sich durch die hohen Risikozuschläge am oberen Ende der Beitragsbemessungsgrenze für Beamte in der GKV. Haben Sie das Hamburger Modell als dritte Variante geprüft? Der Arbeitgeber bezuschusst die GKV mit 50% Arbeitgeberanteil. Sie müssen keinen Risikozuschlag zahlen. Einfach Leistungen der GKV mal vergleichen. Der Bürokratieaufwand ist in der GKV wesentlich geringer.

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Sonnenschein412
· bearbeitet von Sonnenschein412
vor 20 Minuten von B2BFighter:

Sie bewegen sich durch die hohen Risikozuschläge am oberen Ende der Beitragsbemessungsgrenze für Beamte in der GKV. Haben Sie das Hamburger Modell als dritte Variante geprüft? Der Arbeitgeber bezuschusst die GKV mit 50% Arbeitgeberanteil. Sie müssen keinen Risikozuschlag zahlen. Einfach Leistungen der GKV mal vergleichen. Der Bürokratieaufwand ist in der GKV wesentlich geringer.

Guter Punkt. Dann wäre ich mit dem Modell der pauschalen Beihilfe lediglich bei 367 Euro, wobei dann Wahlleistungen und Zahnersatz on top kämen. Spräche aber aus meiner Sicht nicht gegen die Debeka, bei der ich bei einem Beitrag (mit Wahlleistungen) von 322 Euro wäre.

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Badurad
· bearbeitet von Badurad
vor 1 Stunde von Sonnenschein412:

Zahnersatzimplantate:

--> mE: erhebliches Risiko - Implantate eher im hohen Alter, bisher ist die Begrenzung auf 6.150 Euro kein Problem; im Falle von steigender Inflation werden aber auch die Implantatspreise steigen. 

Mit wie vielen Implantaten (à x€) rechnest Du maximal? Dies wird ein endlicher und quantifizierbarer Betrag sein. Ob dies ein erhebliches Risiko darstellt, würde ich mehr als kritisch hinterfragen.

Zitat

Abrechnung über 3,5x Satz ambulant

Bei R+V möglich, bei Debeka nicht möglich --> mE: unerheblich, wird äußerst selten abgerechnet und ist den Aufpreis nicht wert

Wird von gefragten Spezialisten durchaus abgerechnet, das Delta über dem 3,5-fachen Satz kann natürlich auch selbst getragen werden. Ist für mich einer der Klassiker, wenn es später Streit mit dem Versicherer gibt. "Aber ich bin doch Privatpatient, warum zahlt die böse Pfefferminzia nicht"

Zitat

Heilmittel:

Debeka: Nur bis zum beihilfefähigen Höchstsatz / R+V i.E.: vollständige Übernahme --> Bei aktuellen Beihilfe Höchstbeitragssätzen z.B. ca. 10 Euro Selbstbeteiligung für Krankengymnastik bei Debeka. Risiko: Weitere Kürzung von Beihilfesätzen - mE: vertretbares Risiko

Wie viele Heilmittelanwendungen (und das ist nicht nur Physiotherapie!) kann man im Leben maximal benötigen? Nach einem Schlaganfall z.B. jede Menge Physio- und Ergotherapie über Jahre hinweg. Das ist - im Gegensatz zur bezifferbaren Luxuslösung Implantate - ein ganz massives finanzielles und existenzielles Risiko!

Zitat

Hilfsmittel / Körperersatzstücke

Debeka: iE nur bis zum doppelten des Beihilfehöchstsatzes / R+V: unbegrenzt --> Risiko: politische Kürzung von Beihilfesätzen - mE: vertretbares Risiko

Hier gilt das gleiche wie für Hilfsmittel. Im Fall der Fälle ist das ein Fass ohne Boden! Da schaut dann der PKV-Versicherte mit 300€-Brillenerstattungsanspruch pro Jahr ganz neidisch zum AOK-Versicherten, der den Hightech-Rollstuhl für einen fünfstelligen Betrag bekommt.

Zitat

Brille / Vorsorgeuntersuchungen

Debeka und R+V: jeweils Höchstbeträge, R+V etwas höher (600 Euro). --> mE: vertretbares Risiko

Zustimmung

Zitat

Finanzielle Stabilität

R+V hat eine deutlich höhere Solvency II Quote als die Debeka --> mE: i.E. unerheblich, Prämiensteigerungen richten sich nach § 203 VVG und sind bei beiden wahrscheinlich vergleichbar. 

Ich kann Deiner Argumentation nicht nachvollziehen. Du willst Dich für Jahrzehnte (bis ans Ende Deines Lebens) an einen Versicherer binden. Da ist dessen aktuelle und soweit vorhersehbar zukünftige finanzielle Stabilität essenziell. Debeka und R+V spielen diesbezüglich in völlig anderen Ligen.

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Sonnenschein412
· bearbeitet von Sonnenschein412
vor 35 Minuten von Badurad:

[...]

Hier gilt das gleiche wie für [Heilmittel]. Im Fall der Fälle ist das ein Fass ohne Boden! Da schaut dann der PKV-Versicherte mit 300€-Brillenerstattungsanspruch pro Jahr ganz neidisch zum AOK-Versicherten, der den Hightech-Rollstuhl für einen fünfstelligen Betrag bekommt.

[...]

Vielen Dank! Wobei das - jedenfalls in Hamburg und momentan - nur Einlagen, Ableitende Inkontinenzhilfen und Hilfsmittel zur Kompressionstherapie betrifft. Aber klar, hier existiert das politische Risiko. Haushaltslage wird nicht besser.

 

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yuser
vor 2 Stunden von Sonnenschein412:

einerseits steht mir aufgrund einer Anwartschaft ohne Gesundheitsprüfung

Bist Du sicher dass die Gesundheitsprüfung bei der R+V „sauber“ gemacht und alle Antragsfragen korrekt beantwortet wurden? Als Richterin unterstelle ich mal dass das passen sollte allerdings lässt mich „ Vorerkrankungen“ immer hellhörig werden. Mit der Debeka hast Du das Risiko der vorvertraglichen Anzeigepflicht mutmaßlich nicht..

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Sonnenschein412
vor 12 Minuten von yuser:

Bist Du sicher dass die Gesundheitsprüfung bei der R+V „sauber“ gemacht und alle Antragsfragen korrekt beantwortet wurden? Als Richterin unterstelle ich mal dass das passen sollte allerdings lässt mich „ Vorerkrankungen“ immer hellhörig werden. Mit der Debeka hast Du das Risiko der vorvertraglichen Anzeigepflicht mutmaßlich nicht..

Äußerst gewissenhaft, wahrscheinlich sogar zu gewissenhaft ...

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Meines Erachtens sind sowohl R+V, als auch Debeka ordentliche Versicherungsunternehmen. Hier geht's also nicht um "Himmel oder Hölle", sondern um "Vanillepudding oder Schokopudding". Also mache Dir die Wahl nicht zu schwer. :)

 

Gibt es in Deinem engeren Freundes- oder Familienkreis Personen, die bei einem der beiden Versicherer krankenversichert sind? Wenn ja: manchmal ist es hilfreich, wenn es in der näheren Umgebung Personen mit der gleichen Versicherung gibt. Dann kann man sich bei Fragen oder Problemen austauschen.

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Herr-Herbert
· bearbeitet von Herr-Herbert

Ich bin zur R+V. Es standen günstigere Alternativen im Raum und bei Einbezug der möglichen Beitragsrückerstattung gehört die R+V aus meiner Laiensicht zu den sehr teuren Versicherungen und mit EB1 und W100 ist man vielleicht auch überversichert.

 

Nach langem hin und her bin ich trotzdem zur R+V.

Die Gründe waren:

- Solvenz 

- Groß genug (Concordia und Kollegen waren mir zu klein)

-  Leichter Trend zunehmender Vollversicherter (Rückläufigkeit wollte ich nicht)

- Niedrige Beschwerdequote

- Vorsorge nicht BRE-schädlich. Das fängt einen Teil der Kosten auf, da mich alleine die Zahnkontrolle mit PZR 180 Euro halbjährlich kostet. 

- Nach meiner Lesart der Versicherungsbedingungen Zahnarzt über 3,5. Die GOZ ist sehr alt und der ZA muss da zum Teil schon steigern um auf GKV Niveau zu kommen. Ich gehe davon aus,  dass wir zunehmend > Faktor 3,5 sehen werden (im Moment selten, aber passiert bei meinem ZA durchaus).

- Ambulant > 3,5 facher Satz. Ich weiß nicht wie sich das System in den nächsten Jahrzehnten entwickelt, deshalb "sicher ist sicher". Krebs lauert hinter jeder Ecke und zumindest in unserer Gegend hat sich schon der ein oder andere Spezialist von der Uniklinik in die Privatpraxis zurückgezogen. Ich befürchte die werden das überwiegend wegen dem Geld gemacht haben und dann wohl mehr als 3,5x nehmen. 

 

Ich hatte vor 3 Wochen eine ähnliche Frage an das Forum gerichtet, da ich mit der Wahl als Laie unsicher bin, aber leider ohne viel Feedback.

Ein anderes Unternehmen oder W200 anstatt W100 hätten vielleicht ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.

Ob es nun gravierende Lücken im R+V Tarif gibt,  konnte ich nicht ausmachen.  Ich hoffe im Rahmen meiner Möglichkeiten alles versichert zu haben, auch wenn es mich am Ende einen Mittelklassewagen zusätzlich kostet.

 

 

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gerp

Hast Du Glück, dass Deine Vorerkrankungen bei der R+V nicht angegeben werden müssen oder bieten die eine Aktion mit vereinfachter Aufnahme an?

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Sonnenschein412
Am 17.6.2022 um 13:38 von gerp:

Hast Du Glück, dass Deine Vorerkrankungen bei der R+V nicht angegeben werden müssen oder bieten die eine Aktion mit vereinfachter Aufnahme an?

Ich habe meine Vorerkrankungen angegeben und deshalb fällt bei R+V ein Risikozuschlag von ca. 15 % an. 

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tretmine

Ich würde auch die wesentlich solventere Versicherung wählen, müsste ich mich für eine solche Dauer mit einer so wichtigen Versicherung an sie binden.

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