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Glory_Days

Offensiv/Defensiv-Portfolio

Empfohlene Beiträge

Madame_Q
vor 10 Stunden von Glory_Days:

Übrigens hat das ursprüngliche Paper ein Update 10 Jahren später in 2015 erhalten:
Facts and Fantasies About Commodity Futures Ten Years Later

Danke!:thumbsup:

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Der EUR/USD-Kurs ist wieder bei der Parität angelangt. So steigen die meisten in EUR berechneten Depots/Portfolien zwar weiter nominal(!) im Wert an, die Schere zur Wertentwicklung in USD nimmt gleichzeitig aber weiter zu:

 

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Für die Berechnung der prozentualen Anteile des Portfolios ist es egal, welche Währung verwendet wird - da sich Währungsfaktoren bei der Normierung auf den Gesamtwert herauskürzen und nur die relative Wertentwicklung der Komponenten zueinander einen Einfluss auf die Änderung der Verteilung hat. Damit ist auch die Mechanik des Schwellwerte-Rebalancings währungsinvariant - im Gegensatz zu Kennzahlen wie Drawdown oder Streak in Performance, die in einer bestimmten Währung berechnet werden müssen.

Man sollte sich durch nominale Werte niemals blenden lassen - sonst würde man der Geldwertillusion unterliegen. Die Entwicklung von Währungskursen können einen teilweise erheblichen Einfluss auf die lokale Inflationsrate haben und umgekehrt - insbesondere bei den auf dem Weltmarkt in USD gehandelten Rohstoffen kann man das zur Zeit sehr gut beobachten, die für Europäer neben der reinen Preisänderung in der Basiswährung durch den schwachen Euro zusätzlich teurer werden.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Heute lässt sich das Systematische Risiko („Marktrisiko“) mal wieder in Reinform beobachten - mit den erwarteten Abstufungen zwischen den einzelnen Sektoren:

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geldvermehrer

Ich habe jetzt mal den thread überflogen, Respekt, wer sich so intensiv mit der Kapitalanlage beschäftigt:thumbsup:

Ohne mich jetzt detailliert über mehrere Tage dort eingraben zu wollen (bzw. überhaupt zu können:lol:):

@Glory_Days

Die AA wurde getroffen aufgrund von Backtests?

Wäre es möglich gewesen,  die AA mittels CWARP-Kennzahl (darüber findet sich so gut wie nix bei google oder hier im wpf) zu ermitteln?

Oder wurde diese Kennzahl miteinbeogen in deine Strategie?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 7 Stunden von geldvermehrer:

@Glory_Days

Die AA wurde getroffen aufgrund von Backtests?

Nein - die Zusammensetzung des Portfolios basiert auf fundamentalen Überlegungen des Zusammenspiels verschiedener mehrheitlich klassischer Anlageklassen. Es gibt eine Variante des Portfolios, bei der die Auswahl der Komponenten auf das historische Downside-Risiko hin von mir optimiert wurde (Link). Da die optimale Asset Allokation eines Portfolios für einen bestimmten Anlagezeitraum immer nur im Rückblick existiert, war das Vorgehen hier allerdings auch eher grob (5 Prozent-Schritte).

Zitat

Wäre es möglich gewesen,  die AA mittels CWARP-Kennzahl (darüber findet sich so gut wie nix bei google oder hier im wpf) zu ermitteln?

Oder wurde diese Kennzahl miteinbeogen in deine Strategie?

Die CWARP-Kennzahl ist tatsächlich weitestgehend unbekannt - was ihre Bedeutung aber in keinster Weise schmälert. In standardisierter Form untersucht die Kennzahl, ob sich die auf das reine Downside Risiko-adjustierte Rendite eines Gesamtportfolios verbessert oder verschlechtert, wenn dem bestehenden Gesamtportfolio eine weitere Komponente durch zusätzliches Fremdkapital (25%) hinzugefügt werden würde. Das Downside Risiko wird dabei als Kombination aus Max Drawdown und Downside-Volatilität bemessen. Man kann die Größe prinzipiell aber auch für jede einzelne Risiko-Kennzahl getrennt definieren, oder sogar noch mehr Kennzahlen in die Berechnung einfließen lassen.

Grundsätzlich ist die Optimierung der CWARP-Kennzahl in die oben angesprochene optimierte Variante implizit mit eingegangen.

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geldvermehrer

Vielen Dank:thumbsup:

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Hier noch einmal der beeindruckende bildliche Nachweis, dass die Inflationsrate der wohl wichtigste Treiber der realen Rendite von Aktien und Anleihen ist. Damit schließt sich der Kreis zu der Analyse hier, dass sich der Total Return des Aktienmarktes aus drei Komponenten zusammensetzt: i) EPS Growth, ii) P/E Change und iii) Dividend Yield. Implizit gesehen ist die Inflationsrate ein Treiber aller drei Komponenten des Total Returns und damit eine der maßgeblichen Kenngrößen für zukünftige reale Renditen (insbesondere für Anleihen - siehe die blaue Kurve, die die Inflationsrate über den jeweiligen Betrachtungszeitraum der Renditeperioden als gleitenden 10-jähriger geometrischer Durchschnitt angibt):
 

grafik.png.b3c980859abaea8830d8ebc170679058.png

Insgesamt sind das keine guten Aussichten aus heutiger Sicht für die zukünftigen realen Renditen von Aktien und Anleihen, v.a. wenn die Inflation über längere Zeit so hoch bleiben sollte, wie es aktuell der Fall ist. Ich kann mir ein Szenario wie in den 1960er-1970er Jahren gut vorstellen, sodass wir uns heute in obigem Graphen an einer Position ähnlich ~1963-1965 befinden könnten.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Habe mal bei my onvista die optimierte Downside-Risiko Variante als Musterportfolio mit 10.000 Euro Startkapital mit Xetra/Stuttgart-Kaufkursen vom 18.03.2022 angelegt (unter Berücksichtigung von 7 Euro Kosten/Transaktion | -0,56% bezogen auf das Anlagevolumen):

 

grafik.thumb.png.3743224646ffe0cf74726adb8dfc523f.png

 

Der maximaler Drawdown auf Basis von täglicher Kurse liegt bisher bei -8,59% (18.04.2022 - 20.06.2022). Am 04.08.2022 wurde nach dem Max Drawdown ein neuer Depothöchstsstand markiert.

Zum Vergleich die Performance gängiger Aktienindizes im Vergleichszeitraum (Spalte "Performance in Watchlist"):

 

grafik.thumb.png.309b885ce0ae6baf9ab22d46edbb93e6.png

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indianahorst

Wenn ich darf, würde ich gern hier meine Variante des Offensiv-Defensiv-Portfolios darstellen:

  • 40% Aktien Offensiv
    • 25% MSCI World Momentum (z.B. Xtrackers MSCI World Momentum, WKN A1103G)
    • 15% Nasdaq 100 2x gehebelt (als Moving Average 220d Strategie) (z.B. Lyxor Nasdaq-100 Daily (2x) Leveraged, WKN A0LC12)
  • 30% Aktien Defensiv
    • 10% MSCI World Quality (z.B. Xtrackers MSCI World Quality, WKN A1103D)
    • 10% MSCI World Health Care (z.B. Xtrackers MSCI World Health Care, WKN A113FD)
    • 10% MSCI World Consumer Staples (z.B. Xtrackers MSCI World Consumer Staples, WKN A113FG)
  • 10% Staatsanleihen
    • 5% Euro-Staatsanleihen (z.B. Amundi Prime Euro Govies, WKN A2PBLP)
    • 5% US Treasuries (z.B. Amundi Prime US Treasury, WKN A2PBLR)
  • 10% Rohstoffe
    • 5% Commodities (z.B. L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities, WKN A2N4PW)
    • 5% CO2-Zertifikate (z.B. WisdomTree Carbon ETC, WKN A3GTR6)
  • 10% Krypto
    • 3,33% Bitcoin ETC (z.B. CoinShares Physical Bitcoin, WKN A3GPMN)
    • 3,33% Ethereum ETC (z.B. CoinShares Physical Ethereum, WKN A3GQ2N)
    • 3,33% Solana ETC (z.B. CoinShares FTX Physical Staked Solana, WKN A3GXNS)

 

Der 15% Anteil im Nasdaq ist nicht dauerhaft investiert, sondern nur dann, wenn sich der Nasdaq (ungehebelt) oberhalb seines gleitenden 220 Tage-Durchschnitts befindet. Wenn er aber investiert ist, dann in einer 2x gehebelten Variante. Die 220 (statt 200) Tage wurden gewählt, um Whipsaw-Effekte zu vermeiden.

 

Meinungen dazu?

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 14 Stunden von indianahorst:

Wenn ich darf, würde ich gern hier meine Variante des Offensiv-Defensiv-Portfolios darstellen:

Natürlich - dafür ist der Thread da, um verschiedene Varianten inklusive der Vor- und Nachteile zu diskutieren.

Zitat
  • 40% Aktien Offensiv
    • 25% MSCI World Momentum (z.B. Xtrackers MSCI World Momentum, WKN A1103G)
    • 15% Nasdaq 100 2x gehebelt (als Moving Average 220d Strategie) (z.B. Lyxor Nasdaq-100 Daily (2x) Leveraged, WKN A0LC12)
  • 30% Aktien Defensiv
    • 10% MSCI World Quality (z.B. Xtrackers MSCI World Quality, WKN A1103D)
    • 10% MSCI World Health Care (z.B. Xtrackers MSCI World Health Care, WKN A113FD)
    • 10% MSCI World Consumer Staples (z.B. Xtrackers MSCI World Consumer Staples, WKN A113FG)
  • 10% Staatsanleihen
    • 5% Euro-Staatsanleihen (z.B. Amundi Prime Euro Govies, WKN A2PBLP)
    • 5% US Treasuries (z.B. Amundi Prime US Treasury, WKN A2PBLR)
  • 10% Rohstoffe
    • 5% Commodities (z.B. L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities, WKN A2N4PW)
    • 5% CO2-Zertifikate (z.B. WisdomTree Carbon ETC, WKN A3GTR6)
  • 10% Krypto
    • 3,33% Bitcoin ETC (z.B. CoinShares Physical Bitcoin, WKN A3GPMN)
    • 3,33% Ethereum ETC (z.B. CoinShares Physical Ethereum, WKN A3GQ2N)
    • 3,33% Solana ETC (z.B. CoinShares FTX Physical Staked Solana, WKN A3GXNS)

Das ist ein Portfolio mit einer dynamischen Asset Allokation, die zwischen einer Investitionsquote von 85% und 115% wechseln kann:

  • 85% Aktien (55% Offensiv/30% Defensiv) | 10% Anleihen | 10% Rohstoffe | 10% Kryptowährungen
  • 55% Aktien (25% Offensiv/30% Defensiv) | 10% Anleihen | 10% Rohstoffe | 10% Kryptowährungen | 15% Cash

Der Information Technology Anteil wird hier durch den einen Momentum ETF ersetzt. Momentum ETFs setzen explizit auf das Abgreifen der Momentum-Prämie. Die Zusammensetzung eines solchen ETFs kann sich in insbesondere in volatilen Zeiten schnell und stark wandeln, was sich in einer mitunter sehr hohen Turnover-Rate äußert. Von der Konstruktion/Arithmetik ist dieser ETF damit kaum vergleichbar mit einem Sektor-ETF, der was die Änderung der Zusammensetzung angeht viel träger ist. Von Faktorprämien ist bekannt, dass deren Existenz wissenschaftlich nachgewiesen ist - diese je nach Betrachtungszeitraum allerdings sowohl positiv als auch negativ oder null sein können.

Ein Vergleich der beiden genannten ETF in der Basiswährung USD zeigt ein ähnliches Verhalten in verschiedenen Marktphasen (links post Corona-Erholung | rechts Russischer Angriffskrieg/Hohe Inflation/Energiekrise):

grafik.png.6fbfa3601539369088d7d0f5eb773414.pnggrafik.png.11d9098c0d907970822ba10a9d8d4651.png

 

Gleichzeitig wird mit diesem Portfolio in schlechten Zeiten (unterhalb der 220 SMA) ein Cash-Puffer von 15% aufgebaut, der den Drawdown nach unten hin - insbesondere in Extremszenarien - effektiv abfedern kann. Dieser stärkeren Absicherung umgesetzt durch eine Timing-Komponente wird symmetrisch durch ein gehebeltes Nasdaq 100-Investment in guten Börsenzeiten begegnet. Gehebelte Investments bergen - wie hier im Thread teilweise bereits analysiert - ganz eigene Risiken (nicht nur von der Arithmetik her, sondern auch auf Produktebene). Insbesondere besteht bei einer solchen Komponente die Gefahr, dass es zu Kursverläufen kommt, die keine klare Richtung kennen, sondern dauerhaft um ihren gleitenden Mittelwert schwanken. Weiterhin müssen die Kurse bei einer solchen Komponente natürlich noch genauer im Auge behalten werden, was für viele Anleger nicht darstellbar/durchhaltbar ist.

Die Unternehmen des Quality-Indizes werden anhand von drei gleich gewichteten Hauptindikatoren für die Qualität eines Unternehmens gewählt. Dazu zählen eine hohe Eigenkapitalrendite, ein geringer Verschuldungsgrad und stabiles Gewinnwachstum. Das Problem mit diesem Index sehe ich darin, dass dort viele Unternehmen des Offensiven-Aktienanteils erneut auftauchen. Das ist so gesehen ein bisschen schizophren, da der defensive Anteil nicht gleichzeitig offensiv sein kann/sollte und umgekehrt.

 

Wie bereits mehrfach geäußert bin ich von Anleihen aktuell kein großer Fan. Wenn Anleihen sein müssen, dann würde ich tendenziell auf kurzlaufende Staatsanleihen höchster Bonität setzen. Bei den beispielhaft vorgeschlagenen Fonds liegt die modifizierte Duration bei 6,32 bzw. 7,70 - was eher einer mittleren Laufzeit entspricht.

Bei den CO2-Zertifikaten fehlen mir ehrlich gesagt die tiefergehenden Einblicke, wie der Markt/Handel hier genau funktioniert. Damit habe ich mich bisher bestenfalls am Rande beschäftigt, und kann daher eher wenig dazu sagen. Mir persönliche wäre die Gold-Komponente wichtig - da sie in rezessiven Phasen mutmaßlich eine dämpfende Wirkung hat.

Beim Krypto-Anteil ist es wohl Geschmackssache, wie viele verschiedene Coins man diesem Anteil hinzufügt. Ich finde das Portfolio mit Bitcoin und Ethereum bereits gut "diversifiziert" (einfach aus dem Grund, da ich an großartige Diversifkation innerhalb dieser Anlageklasse Kryptowährung jenseits von Bitcoin und Ethereum zum aktuellen Zeitpunkt nicht glaube).

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indianahorst
Am 5.9.2022 um 22:49 von Glory_Days:

Der Information Technology Anteil wird hier durch den einen Momentum ETF ersetzt. Momentum ETFs setzen explizit auf das Abgreifen der Momentum-Prämie. Die Zusammensetzung eines solchen ETFs kann sich in insbesondere in volatilen Zeiten schnell und stark wandeln, was sich in einer mitunter sehr hohen Turnover-Rate äußert. Von der Konstruktion/Arithmetik ist dieser ETF damit kaum vergleichbar mit einem Sektor-ETF, der was die Änderung der Zusammensetzung angeht viel träger ist. Von Faktorprämien ist bekannt, dass deren Existenz wissenschaftlich nachgewiesen ist - diese je nach Betrachtungszeitraum allerdings sowohl positiv als auch negativ oder null sein können.
 

Danke für deine Analyse.

Ja, die Faktorprämien können null oder auch negativ sein. Aber über längere Zeiträume sind sie persistent, wie MSCI im Paper Factor Indexes in Perspective Part I: The Study aufgezeigt hat: https://www.msci.com/documents/10199/71ad36ee-cefe-4bca-92d8-b52202167031

 

Am 5.9.2022 um 22:49 von Glory_Days:


Die Unternehmen des Quality-Indizes werden anhand von drei gleich gewichteten Hauptindikatoren für die Qualität eines Unternehmens gewählt. Dazu zählen eine hohe Eigenkapitalrendite, ein geringer Verschuldungsgrad und stabiles Gewinnwachstum. Das Problem mit diesem Index sehe ich darin, dass dort viele Unternehmen des Offensiven-Aktienanteils erneut auftauchen. Das ist so gesehen ein bisschen schizophren, da der defensive Anteil nicht gleichzeitig offensiv sein kann/sollte und umgekehrt.

 

 

Ja, das ist im Moment so. Das kann aber in 5 Jahren wieder völlig anders aussehen. Genau das sehe ich als Vorteil der Faktor-ETFs, dass sie sich selbst an die Marktlage anpassen (beim Momentum natürlich durch eine hohe Turnover Rate).

 

Am 5.9.2022 um 22:49 von Glory_Days:

Wie bereits mehrfach geäußert bin ich von Anleihen aktuell kein großer Fan. Wenn Anleihen sein müssen, dann würde ich tendenziell auf kurzlaufende Staatsanleihen höchster Bonität setzen. Bei den beispielhaft vorgeschlagenen Fonds liegt die modifizierte Duration bei 6,32 bzw. 7,70 - was eher einer mittleren Laufzeit entspricht.

 

Ja, ich habe hier bewusst einen Querschnitt-Anleihen-ETF genannt. Bei der geplanten langen Anlagedauer (> 20 Jahre) werden sicher mal Kurzläufer und mal Langläufer im Vorteil sein. Also nehme ich einen Index, der beides abdeckt.

 

 

Am 5.9.2022 um 22:49 von Glory_Days:

Bei den CO2-Zertifikaten fehlen mir ehrlich gesagt die tiefergehenden Einblicke, wie der Markt/Handel hier genau funktioniert. Damit habe ich mich bisher bestenfalls am Rande beschäftigt, und kann daher eher wenig dazu sagen.

Es ist ein Experiment. Ich vermute, dass der Wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten nicht hinreichend schnell die Transformation zu EE  gelingt und dadurch mehr CO2-Zertifikate benötigt werden als vorhanden sind, ergo der Preis langfristig steigen wird.

 

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
Am 5.9.2022 um 21:43 von indianahorst:

Wenn ich darf, würde ich gern hier meine Variante des Offensiv-Defensiv-Portfolios darstellen:

  • 40% Aktien Offensiv
    • 25% MSCI World Momentum (z.B. Xtrackers MSCI World Momentum, WKN A1103G)
    • 15% Nasdaq 100 2x gehebelt (als Moving Average 220d Strategie) (z.B. Lyxor Nasdaq-100 Daily (2x) Leveraged, WKN A0LC12)
  • 30% Aktien Defensiv
    • 10% MSCI World Quality (z.B. Xtrackers MSCI World Quality, WKN A1103D)
    • 10% MSCI World Health Care (z.B. Xtrackers MSCI World Health Care, WKN A113FD)
    • 10% MSCI World Consumer Staples (z.B. Xtrackers MSCI World Consumer Staples, WKN A113FG)
  • 10% Staatsanleihen
    • 5% Euro-Staatsanleihen (z.B. Amundi Prime Euro Govies, WKN A2PBLP)
    • 5% US Treasuries (z.B. Amundi Prime US Treasury, WKN A2PBLR)
  • 10% Rohstoffe
    • 5% Commodities (z.B. L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities, WKN A2N4PW)
    • 5% CO2-Zertifikate (z.B. WisdomTree Carbon ETC, WKN A3GTR6)
  • 10% Krypto
    • 3,33% Bitcoin ETC (z.B. CoinShares Physical Bitcoin, WKN A3GPMN)
    • 3,33% Ethereum ETC (z.B. CoinShares Physical Ethereum, WKN A3GQ2N)
    • 3,33% Solana ETC (z.B. CoinShares FTX Physical Staked Solana, WKN A3GXNS)

Vielleicht darf ich auch noch kurz ein wenig meine Meinung abgeben, zumindest zu den markierten Dingen:

In Sachen Faktoren bin ich voll bei @Glory_Days. Faktoren sehe ich als weniger stabil an, als Branchen. Im Sinne der Diversifizierung halte ich Letztere für eindeutig geeigneter. Faktoren können zidem nicht so klar in Offensiv und Defensiv eingeordnet werden finde ich.

Einen MSCI Quality in den defensiven Teil einzuordnen, halte ich z.B. für falsch.

Allgemein auch:

Faktor-Studien der Vergangenheit entsprechen nicht 1:1 den Produkten, die wir kaufen können als ETFs.

 

Ob Anleihen ja oder nein, muss jeder selbst entscheiden. Falls ja, dann sehe ich die 10% mit den genannten Produkten für zu "schwach" an, um Wirkung zu haben. Es ist zu wenig "Hebel"/Duration.

 

Frage an @Glory_Days:

Vielleicht habe ich es überlesen, aber würde für den offensiven Aktienteil nicht einer der beiden ETFs reichen, also entweder nur Nasdaq oder nur Information Technology? Ich sehe da extrem viel Überschneidungen. 

Am 5.9.2022 um 18:43 von Glory_Days:

die optimierte Downside-Risiko Variante als Musterportfolio mit 10.000 Euro Startkapital mit Xetra/Stuttgart-Kaufkursen vom 18.03.2022 angelegt (unter Berücksichtigung von 7 Euro Kosten/Transaktion | -0,56% bezogen auf das Anlagevolumen):

 

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Läuft in der Tat bisher sehr gut:thumbsup:

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 3 Stunden von Madame_Q:

Faktoren können zudem nicht so klar in Offensiv und Defensiv eingeordnet werden finde ich.
Einen MSCI Quality in den defensiven Teil einzuordnen, halte ich z.B. für falsch.

An der Frage bin ich gerade gedanklich auch ein bisschen hängengeblieben. Wenn man von den bekannten 6 Faktoren ausgeht, wäre die Zuordnung meiner Meinung nach so:

 

Offensiv: Momentum, Low Size

Neutral: Quality, High Dividend Yield

Defensiv: Low Volatility, Value

 

So klar wie bei Sektoren ist die Trennschärfe mMn aber tatsächlich eher nicht.

Zitat

Ob Anleihen ja oder nein, muss jeder selbst entscheiden. Falls ja, dann sehe ich die 10% mit den genannten Produkten für zu "schwach" an, um Wirkung zu haben. Es ist zu wenig "Hebel"/Duration.

 

Frage an @Glory_Days:

Vielleicht habe ich es überlesen, aber würde für den offensiven Aktienteil nicht einer der beiden ETFs reichen, also entweder nur Nasdaq oder nur Information Technology? Ich sehe da extrem viel Überschneidungen.

Am 16.4.2022 um 09:36 von Glory_Days:
Am 15.4.2022 um 12:14 von pete1:

Ganz abgesehen von den Aspekten oben, überlappen sich die beiden ETFs extrem.

Extrem ist immer relativ - eine gewisse Überlappung möchte ich nicht verschweigen, aber 30 Überlappungen bei den Positionen (von 75 bzw. 102 Positionen insgesamt) und 46% Überlappung beim Gewicht halte ich nicht für extrem:
 

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Der Unterschied ist, dass der NASDAQ-100 ETF die 100 Aktien der NASDAQ-gelisteten Nicht-Finanzunternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung enthält und damit kein klassischer Sektor-ETF ist, und der Information Technology wirklich nur Unternehmen aus dem IT-Sektor führt. Die Unternehmen, die in beiden Indizes gelistet sind, machen aktuell im NASDAQ-100 46,60% und im Information Technology Sektor 76,00% aus. Natürlich ist der Diversifikationseffekt dadurch aktuell eher begrenzt, theoretisch könnte der NASDAQ-100 aber von der Komposition deutlich anders aussehen als der Information Technology Sektor.

Zitat

Läuft in der Tat bisher sehr gut:thumbsup:

Das Ziel ist es, das "bisher" irgendwann streichen zu können - da das Konzept immer funktionieren muss (das ist zumindest der Anspruch).

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 1.9.2022 um 22:01 von Glory_Days:

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Die überragende Bedeutung dieser Darstellung lässt sich v.a. dann erkennen, wenn man die zeitliche Historie der Kapitalmärkte in Inflationsperioden aufteilt:

  

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Es ist eine Aufteilung, die die meisten Anleger in dieser Form bisher wahrscheinlich eher selten gesehen haben - aber die Bedeutung ist in meinen Augen absolut fundamental.

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bmi
· bearbeitet von bmi

Ja, tolle Darstellung. Aber eigentlich fehlt noch der annualisierte Zinssatz als die treibende Kraft dahinter.

 

Die ersten 100 Jahre kann man ein logisches Schema erkennen:

Zinssatz steigt -> Inflation fällt -> Anleihenrendite steigt verzögert 

Zinssatz fällt -> Inflation steigt -> Anleihenrendite fällt verzögert

Also Inflation korreliert invers mit Zinssatz (und Anleihenrendite).

Aktienrendite war quasi Anleihenrendite auf Steroiden (vorläufig).

 

Anfang der 1970er gab es aber einen Bruch: 

Zinssatz fällt -> Inflation fällt -> Anleihenrendite fällt.

 

Eigentlich hätte die Inflation steigen müssen, jedoch haben wir Deflation aus dem Osten (China) importiert und auch die Zunahme neuer Technologien hat deflationären Druck ausgeübt. 1973 wurde außerdem der Goldstandard verabschiedet und es kam "nur" eine Assetpreisinflation (Aktien, Immobilien, Gold). Ich frage mich also, wie viel Aussagekraft der Chart aufgrund dieser Änderung wirklich hat.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 13 Stunden von bmi:

Aber eigentlich fehlt noch der annualisierte Zinssatz als die treibende Kraft dahinter.

Von der Kausalität her sehe ich eher die Inflation als ursächlich treibende Kraft und nicht die (Leit-)Zinsen. So gesehen zwingt eine steigende/hohe Inflation die Notenbanken zum Handeln, während eine fallende/niedrige Inflation den Spielraum für Zinssenkungen schafft. Die Notenbanken reagieren daher mehr auf das Inflationsgeschehen, als dass sie agieren bzw. es kontrollieren.

Zitat

Die ersten 100 Jahre kann man ein logisches Schema erkennen:

Zinssatz steigt -> Inflation fällt -> Anleihenrendite steigt verzögert 

Zinssatz fällt -> Inflation steigt -> Anleihenrendite fällt verzögert

Also Inflation korreliert invers mit Zinssatz (und Anleihenrendite).

Aktienrendite war quasi Anleihenrendite auf Steroiden (vorläufig).

Hier sehe ich ein paar Punkte anders:

  • Steigende Inflation hat steigende Zinssätze zur Folge, fallende Inflation hat fallende Zinsen zur Folge (beides zeitverzögert)
  • Die Kausalkette zwischen Inflation und Zinssatz würde ich daher umkehren
  • Der Zinssatz korreliert positiv mit der Inflation
  • Die Anleihenrendite korreliert negativ mit der Inflation (und dem Zinssatz)

Die reale Performance von Anleihen lässt sich aufgrund ihrer klaren Arithmetik besser durch die Inflationsentwicklung erklären als Aktien (vgl. die externen Schocks während des verlorenen Jahrzehnts um die Jahrtausendwende).

Zitat

Anfang der 1970er gab es aber einen Bruch: 

Zinssatz fällt -> Inflation fällt -> Anleihenrendite fällt.

Nicht ganz - am Anfang nach dem Inflationspeak ist das Verhalten wie gewohnt - stark sinkende Inflation ausgehend von einem extrem hohen Peak sorgt für sehr hohe reale Aktien- und Anleihenrenditen. Danach flacht der Fall der Inflationskurve merklich ab - entscheidend ist hier tatsächlich die Steigung (daher habe ich auch oben die mittlere monatliche Veränderung als Spalte mit aufgenommen). Der Zeitraum 1972 bis 2010 zeichnet sich im MIttel durch den langsamsten Abfall aller sinkenden Inflationszeiträume aus (und absolut gesehen die geringste mittlere monatliche Veränderung aller Zeiträume) - was für ein eher stabiles Inflationsregime spricht und dann für den vermeintlichen "Bruch" sorgt.

Zitat

Eigentlich hätte die Inflation steigen müssen, jedoch haben wir Deflation aus dem Osten (China) importiert und auch die Zunahme neuer Technologien hat deflationären Druck ausgeübt. 1973 wurde außerdem der Goldstandard verabschiedet und es kam "nur" eine Assetpreisinflation (Aktien, Immobilien, Gold). Ich frage mich also, wie viel Aussagekraft der Chart aufgrund dieser Änderung wirklich hat.

Natürlich gibt es zahlreiche Einflussfaktoren auf die Inflation. Das Faszinierende für mich an der Inflation ist aber, dass sie selbst von so mächtigen Institutitonen wie den Notenbanken nicht kontrolliert werden kann (wie wir und die Notenbanken gerade wieder einmal leidvoll erfahren müssen). Insbesondere in Phasen stark steigender Inflation erwarte ich, dass sich der Chart qualitativ ähnlich wie in der Vergangenheit darstellen wird.

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bmi
vor 10 Stunden von Glory_Days:

Von der Kausalität her sehe ich eher die Inflation als ursächlich treibende Kraft und nicht die (Leit-)Zinsen. So gesehen zwingt eine steigende/hohe Inflation die Notenbanken zum Handeln, während eine fallende/niedrige Inflation den Spielraum für Zinssenkungen schafft. Die Notenbanken reagieren daher mehr auf das Inflationsgeschehen, als dass sie agieren bzw. es kontrollieren.

Halte ich für falsch. Es gibt verschiedene Inflationstreiber (wie z.B. aktuell die Angebotsverknappung), aber im Zentrum steht auch immer die Geldmenge. Hier ist Milton Friedman sehr lesenswert, Stichwort Quantitätsgleichung MV=PY. Die Geldmenge wird von den Zentralbanken über den Zinssatz gesteuert (Geldangebot und Geldnachfrage muss im Gleichgewicht sein). Zinssatz sinkt, Geldmenge steigt. Zinssatz steigt, Geldmenge sinkt. Dadurch wird logischerweise das Konsumverhalten und somit der Wirtschaftszyklus gesteuert. 

 

Folgender Chart ist in dem Zusammenhang ganz interessant:

Hier ein lesenswerter Artikel von Gunter Schnabel.

vor 11 Stunden von Glory_Days:

Natürlich gibt es zahlreiche Einflussfaktoren auf die Inflation. Das Faszinierende für mich an der Inflation ist aber, dass sie selbst von so mächtigen Institutitonen wie den Notenbanken nicht kontrolliert werden kann (wie wir und die Notenbanken gerade wieder einmal leidvoll erfahren müssen).

Sie kann kontrolliert werden, nur sehen die Zentralbanken nicht nur die Geldstabilität als ihr Mandat. Die Zentralbanken können keine Energie drucken, aber sie können Angebot und Nachfrage bestimmen. Aktuell könnten die Zentralbanken die Inflation (getrieben durch eine Angebotsverknappung) dadurch bekämpfen, indem sie den Zinssatz so stark anheben, dass die Nachfrage abgebremst wird. Ohne eine Angebotsverknappung (z.B. bedingt durch Krieg, Wetterbedingungen, Lockdowns, ...) wird die Inflation durch eine stark steigende Nachfrage bei gleichem oder nur leicht steigendem Angebot verursacht und die Nachfrage wird eben durch den Zinssatz und somit die Geldmenge bestimmt. Aktuell ist aber das Angebot verknappt, im Prinzip ist es aber immer das Gleiche. Die Zentralbanken betreiben mittlerweile jedoch Fiskalpolitik und versuchen sich da in einem Spagat, der mMn langfristig niemals funktionieren kann. Aber anderes Thema.

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Glory_Days
vor 10 Stunden von bmi:

Halte ich für falsch. Es gibt verschiedene Inflationstreiber (wie z.B. aktuell die Angebotsverknappung), aber im Zentrum steht auch immer die Geldmenge. Hier ist Milton Friedman sehr lesenswert, Stichwort Quantitätsgleichung MV=PY. Die Geldmenge wird von den Zentralbanken über den Zinssatz gesteuert (Geldangebot und Geldnachfrage muss im Gleichgewicht sein). Zinssatz sinkt, Geldmenge steigt. Zinssatz steigt, Geldmenge sinkt. Dadurch wird logischerweise das Konsumverhalten und somit der Wirtschaftszyklus gesteuert. 

Mit der Kausalität ist das immer so eine Sache - meistens ist sie sehr schwierig nachzuweisen und in bestimmten Phasen könnte sie sich sogar umkehren. Interessant ist, dass z.B. die EZB mittlerweile ihre eigenen bisherigen Prognose-Modelle der zukünftigen Inflation in Frage stellt- schon alleine aus diesem Grund scheint die Kausalität nicht eindeutig zu sein:

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/die-ezb-will-ihre-inflationsprognosen-aendern-18322255.html

vor 10 Stunden von bmi:

Folgender Chart ist in dem Zusammenhang ganz interessant:

Natürlich besteht eine Wechselwirkung zwischen Notenbank-Politik und Inflationsrate - in meinen Augen aber eben in beide Richtungen. 

vor 10 Stunden von bmi:

Hier ein lesenswerter Artikel von Gunter Schnabl.

Danke für den Artikel. Bei derartigen Gleichungen stellt sich natürlich immer die Frage nach der Herleitung und insbesondere die für Herleitung getroffenen Annahmen. So gesehen haben die meisten mathematischen Formel einen begrenzten Gültigkeitsbereich und nur sehr wenige (Natur-)Gesetze besitzen universelle Gültigkeit.

vor 10 Stunden von bmi:

Sie kann kontrolliert werden, nur sehen die Zentralbanken nicht nur die Geldstabilität als ihr Mandat. Die Zentralbanken können keine Energie drucken, aber sie können Angebot und Nachfrage bestimmen. Aktuell könnten die Zentralbanken die Inflation (getrieben durch eine Angebotsverknappung) dadurch bekämpfen, indem sie den Zinssatz so stark anheben, dass die Nachfrage abgebremst wird. Ohne eine Angebotsverknappung (z.B. bedingt durch Krieg, Wetterbedingungen, Lockdowns, ...) wird die Inflation durch eine stark steigende Nachfrage bei gleichem oder nur leicht steigendem Angebot verursacht und die Nachfrage wird eben durch den Zinssatz und somit die Geldmenge bestimmt. Aktuell ist aber das Angebot verknappt, im Prinzip ist es aber immer das Gleiche. Die Zentralbanken betreiben mittlerweile jedoch Fiskalpolitik und versuchen sich da in einem Spagat, der mMn langfristig niemals funktionieren kann. Aber anderes Thema.

Geldstabilität ist das vordergründige und wichtigste Mandant von Notenbanken - der von dir angesprochene Spagat hat bereits für einen massiven Vertrauensverlust in die Handlungsfähigkeit der Notenbanken gesorgt. In Phasen von Angebotsknappheit wird das Handeln der Notenbanken in bestimmten Perioden so gesehen kausal durch externe Ursachen getrieben (siehe die aktuell hohe Inflation aufgrund Energieknappheit). Die Nachfrage wird durch die Steuerung des Zinssatzes sicherlich beeinflusst, aber nicht notwendigerweise kausal durch den Zinssatz bestimmt. Gerade bei Basisgütern wird die Nachfrage mMn durch die (Grund-)Bedürfnisse der Menschen bestimmt und nicht durch den Zinssatz.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Hier mal ein Beispiel eines realen Wertverlaufes des OD-Portfolios (auf Downside-Risiko optimierte Variante) für die vergangenen 5 Jahre mit Rebalancing bei Schwellwert -40% bzw. 66,67% (ein Rebalancing-Vorgang in diesem Zeitraum).

 

Ausgangsgewichtung (21.09.2017):

  • 20% Aktien Offensiv
  • 45% Aktien Defensiv
  • 20% Gold
  • 15% Rohstoffe

Aktuelle Gewichtung (21.09.2022):

  • 16,19% Aktien Offensiv
  • 47,66% Aktien Defensiv
  • 16,23% Gold
  • 19,93% Rohstoffe

 

grafik.png.c0029d0f4e9bd68e4f0807b397c1edd6.png

 

Hier sieht man meines Erachtens nach sehr gut, was das Portfolio leisten kann und was es nicht leisten kann. Grundsätzlich schafft es das Portfolio die Volatilität sehr klein zu halten, in Phasen eines externen Schocks (hier durch die Coronakrise) kommt es zu einer höhere Korrelation über die Anlageklassen hinweg, wodurch das eigentliche Marktrisiko auch bei dieser Art des Portfolioansatzes zu Tage tritt.

Der Vergleich mit einem breit gestreuten Weltindex wie dem MSCI ACWI (abgebildet durch den iShares MSCI ACWI UCITS ETF (Acc) ISIN IE00B6R52259, WKN A1JMDF) sieht dann so aus:

grafik.png.887544773f660f8c9edde77a870c1647.png

 

Im selektiven Betrachtungszeitraum der vergangenen fünf Jahre macht das einen Unterschied im Vermögensendwert von insgesamt 28,37% oder 5,12% p.a. gegenüber dem ACWI. Dabei hat das OD Portfolio eine um über 30% niedrigere Volatilität als der ACWI (@Sapine - da du mal gefragt hattest).

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Sapine

Wirklich beeindruckend! Wie man sieht schlägt sich das OD Portfolio besonders gut in Zeiten wo die Börse schlecht läuft. Dass man gleichzeitig eine Überrendite hat und eine niedrigere Volatilität und kleinere Drawdowns klingt wie ein Widerspruch zu allem was einem die Finanzwissenschaft so lehrt. 

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dreizehn

Tatsächlich bildest du den Aktienanteil mit dem S&P500 ab, also ist der Vergleich mit dem ACWI sinnfrei.

Genausogut könntest du dich auch mit dem Dirk Müller Fonds vergleichen.

 

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B5KQNG97,IE00B6R52259

 

Der S&P500 hat den ACWI in deinem genannten Zeitraum in ähnlichem Maße outperformed. :-*

 

Interessant wäre der Vergleich mit der folgenden Aufstellung:

 

65% S&P500

20% Gold

15% Rohstoffe

 

 

 

 

 

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor einer Stunde von dreizehn:

Tatsächlich bildest du den Aktienanteil mit dem S&P500 ab, also ist der Vergleich mit dem ACWI sinnfrei.

Der ACWI ist ein stark investierter sehr breiter Weltaktienindex - warum soll ein Vergleich damit wegen einer Abbildung des Aktienanteils im OD Portfolio über den S&P500 sinnfrei sein?

Zitat

Der S&P500 hat den ACWI in deinem genannten Zeitraum in ähnlichem Maße outperformed. :-*

Darf er von meiner Seite aus sehr gerne - ich kann es ihm schlecht verbieten.

Zitat

Interessant wäre der Vergleich mit der folgenden Aufstellung:

 

65% S&P500

20% Gold

15% Rohstoffe

grafik.thumb.png.0eae7df6736b8f528ea947eaae4e7dc1.png

 

grafik.png.3e16290e03321ac77287c5be011f7dcd.png

vor 6 Stunden von Sapine:

Wirklich beeindruckend! Wie man sieht schlägt sich das OD Portfolio besonders gut in Zeiten wo die Börse schlecht läuft. Dass man gleichzeitig eine Überrendite hat und eine niedrigere Volatilität und kleinere Drawdowns klingt wie ein Widerspruch zu allem was einem die Finanzwissenschaft so lehrt. 

Ich sehe keinen wirklichen Widerspruch. Tatsächlich macht sich das Portfolio gerade die Lehren aus der Finanzwissenschaft zu Nutze und versucht sie konsequent zu Ende zu denken. Die Finanzwissenschaft hat nie behauptet, dass ein reines weltweit gestreutes Aktienportfolio optimal wäre. Das ist nur eine allgemeine Empfehlung vieler Experten, da ein reines Aktienweltportfolio ein einfaches, performantes und für die meisten Anleger langfristig gut händelbares Portfolio darstellt.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
Am 22.9.2022 um 23:19 von Glory_Days:

für die vergangenen 5 Jahre

Soweit, so schön.

Da das Unterstrichene und Markierte trotzdem die zwei Punkte sind, die leider für die Zukunft wenig sagen, beobachte ich lieber sehr gerne weiter den aktuellen Verlauf, den du ja dankenswerter Weise seit 18.03.22 auch regelmäßig postest. Manche mögen das doof finden, aber diese aktuelle Beobachtung finde ich interessanter und auch nicht weniger aussagekräftig, als die letzten fünf Jahre, vor allem, weil sie kurz nach Beginn der aktuellen Krise startet.

 

Die Sichtweise von @dreizehnkann ich teils auch verstehen mit dem S&P500.

Trotzdem finde ich, kann man natürlich auch einfach mit dem KISS-Standard ACWI vergleichen.

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powerschwabe

Interesant wäre auch mal ein Vergleich zum GPO und zum Arero Fonds.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 4 Minuten von powerschwabe:

Interesant wäre auch mal ein Vergleich zum GPO und zum Arero Fonds.

Da das OD Portfolio den ACWI schon teils deutlich übertrifft, werden Arero und GPO da noch weniger Land sehen (in der Vergangenheit!). Den GPO gibt es zudem noch nicht lange.

 

Lasse die USA die nächsten zehn Jahre schlecht laufen und die Emerging Markets gut, dann wird das anders aussehen.

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