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Preisbildung WTI Future Kontrakt Juli

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Hallo, ich wollte mal fragen ob der WTI Future Juli Kurs (Crude Oil Futures Quotes - CME Group) der sich ja permanent ändert ob der eigentlich bspw. ansteigt nur weil sehr viele Investoren in damit verlinkte Derivate KNO, OPS usw. investieren? Oder ob der Preis durch Geschäfte wie....mal angenommen es gibt eine Ölraffenerie und ein Ölproduzent die nehmen den WTI Juli Future und schließen ein reales Geschäft sprich Tausch von 1 Mio. Barrel Rohöl gegen Preis des Juli Futures an einem bestimmten Tag bestimmt wird?

Oder wird der Preis durch sagen wir mal 10000 Investoren die alle long gehen mit KNOuts und Call Optionsscheinen die sich auf den Juli Future WTI Kontrakt beziehen in die Höhe getrieben (es gibt niemanden der short ist -vereinfachende Annahme)? Haben also der Kauf von Derivaten ein Einfluß auf den Preis? Eigentlich ist es doch so wenn sich die Banken absichern wollen (10000 Investoren die long gehen WTI Juli Future über Derivate) müssen Sie Öl kaufen dass Sie im Falle eines Ölpreisanstiegs keine Verluste erleiden. Bin mir nie ganz sicher ob nur reale Geschäfte also echte Ölkäufer und verkäufer den Preis des WTI July Kontrakts in die Höhe treiben oder sinken lassen oder ob es halt ein Überhang an Long Derivateinvestoren ist der den Preis in die Höhe treibt? Finde das spannend.... VG BKK 

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

Der Preis an Terminbörsen bildet sich, ebenso wie an Kassabörsen, durch Angebot und Nachfrage.

Sicherlich verursachen auch Hedgegeschäfte der Emittentenbanken aus dem Zertifikatehandel derlei Angebot- und Nachfrage aber man muss bedenken, dass der Futuremarkt um ein Vielfaches größer ist als der Zertifikatemarkt.

"Die paar Kleinanleger" werden also eher keinen Gamestop Effekt auslösen und den Ölpreis im Alleingang irgendwo hintreiben.

Zumal es den von dir beschrieben Fall, dass es nur Käufer und keine Verkäufer gibt, eher nicht geben dürfte. Die Emittenten matchen erstmal intern ihre Bücher durch alle Kundenorders und hedgen dann nur die Überschüsse.

Auch am Futuremarkt gilt, zu jeder geöffneten Long Position muss es jemanden geben, der die Gegenposition short hält, sonst könnte hier kein Handel zu Stande kommen.

 

Der Preis bildet sich also durch Angebot und Nachfrage, egal ob physischer Bedarf an Abnahme oder Bezug besteht oder rein spekulativer Natur. In der Regel werden auch 97% der Futures auf physisch lieferbare Rohstoffe vor Fälligkeit wieder geschlossen, da sie lediglich zu Hedgingzwecken eröffnet wurden und die physische Abwicklung über einen langlaufenden Abnahme-/Liefervertrag erfolgt.

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danke Dir für deine Antwort!! 

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oktavian

Die Daten der Käufer/Verkäufer und deren Absichten sind nicht im Orderbuch einsehbar. Je liquider der Markt desto schwerer sind Manipulationen. Auch kleinere Volumina können zu kurzfristigen Preisausschlägen führen, aber generell eher bei weniger gehandelten Rohstoffen.

vor 17 Stunden von BKK:

Haben also der Kauf von Derivaten ein Einfluß auf den Preis?

Futures selbst sind auch Derivate. Die Frage ist eher, ob es einen statistisch signifikanten Einfluss gibt und dann ob mit Preis der Preis der Futures gemeint ist oder der spotpreis? Meist werden solche Fragen im Rahmen von Lebensmittel Futures gestellt. Insbesondere in Deutschland sind manche immer gegen freie Märkte. Generell spiegeln die Futures auch den erwarteten Spotpreis wider und ob jemand handelt, um Gewinne zu erzielen, weil der Preis "falsch" sei oder einfach hedgen möchte, wissen wir nicht. Während man bei Öl-Futures gar negative Preise sehen konnte, ist das am Spotmarkt nicht so wahrscheinlich. Unterscheiden sollte man da vielleicht auch cash-settlement und Lieferung des underlying bei Fälligkeit.

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danke oktavian

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BKK

Ich habe mal ein paar Banken angeschrieben und die haben folgendes geantwortet:

 

  •  vielen Dank für Ihre Anfrage. In dieser hinterfragen Sie einen möglichen Einfluss von Derivaten auf den Preis eines Basiswertes. Im konkreten Fall von Öl wird der Preis eines Futures – wie bei Aktien auch - weitgehend durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bestimmt. Zu beachten gilt es jedoch, dass durch den Absicherungsprozess des Emittenten (Hedging) der Preis des Basiswertes bewegt werden kann. Der Emittent kauft z.B. bei Open End-Turbo-Call- Optionsscheinen den zugrundeliegenden Basiswert, sodass hierdurch zusätzliche Nachfrage erzeugt wird. Öl ist jedoch ein sehr liquider Basiswert, sodass dieser Effekt in diesem konkreten Beispiel nahezu auszublenden ist. Eine Bewegung des Basiswertes ist bei illiquideren Basiswerten dementsprechend allerdings deutlicher. Abschließend ist es nicht messbar in, welchem Umfang das Hedging die Kurse des Basiswerts beeinflusst – einen Einfluss aber grds. auszuschließen wäre aber nicht richtig.

 

  •  Tendenziell haben Sie recht, das sich die Emittentin beim Verkauf eines Calls an der Terminbörse hedged, das der entsprechende Basiswert sich hierdurch verändert ist also theoretisch möglich, allerdings bei einem sehr liquiden Basiswert sehr unwahrscheinlich. Klar ist jedoch, dass es sich beim Markt für WTI- oder Brent Futures um einen hochliquiden, weltweiten Markt handelt, bei dem es täglich Milliardenumsätze gibt. Vor diesem Hintergrund spielen die Umsätze von Privatanlegern in KO Produkten und deren Absicherung eine verschwindet kleine Rolle.

 

  • Per Definiton nicht. Die gehandelte Menge an bspw. Optionsscheinen hat direkt keinen Einfluss auf den Preis des Basiswerts. Die gehandelte Menge hat ebenso keine Auswirkungen auf den Preis des Optionsscheines da dieser nicht Angebot/Nachfrage gesteuert ist wie bspw. bei Aktien.  An anderer Stelle haben Sie völlig recht. Zur Risikominimierung sichert unser Handel unsere Risikopositonen durch sogenannet "Hedgegeschäft" ab. Der Begriff Hedging leitet vom englischen Verb »to hedge« ab und bedeutet »absichern«. Somit ist ein Hedge-Geschäft (auch Kurssicherung genannt) ein Finanzgeschäft, mit welchem eine Transaktion gegen Risiken abgesichert wird. Im Allgemeinen handelt es sich um Kursschwankungsrisiken. Das sind zunächst Risiken der Veränderung des Basiswertpreises, also des Preises eines Index, Future, einer Aktie oder Währung. Da Derivate auch dem Volatilitäts- und Zinsrisiko ausgesetzt sind, können diese Risiken abgesichert werden. Wenn die Emittentin eine Transaktion (ein Geschäft) absichern möchte, tätigt sie dafür eine weitere Transaktion (ein Gegengeschäft) auf dem Markt. Wird dadurch das gesamte Risiko eliminiert, spricht man von einem perfekten Hedge, der aber in der Realität fast unmöglich ist. Gerne illustrieren wir die Funktionalität eines Hedge-Geschäftes an folgendem Beispiel: Ein Turbo-Zertifikat Bull bezogen auf die ABC-Aktie wurde mit Bezugsverhältnis von 1:1 begeben - somit partizipiert der Anleger über das Zertifikat genau an der Wertentwicklung einer Aktie. Der Basispreis des Zertifikats sei bei 5 Euro, der Kurs der Aktie bei 10 Euro. Der rechnerische Wert des Turbo-Zertifikats Bull beträgt somit 5 Euro. Kauft der Anleger nun 100 Zertifikate, dann erwirbt die Emittentin als Absicherungsgeschäft 100 Stücke der Aktie. Bei einem Kursanstieg der Aktie auf 11 Euro steigt der Wert des Zertifikats nun auf 6 Euro. Somit hat sich der Gesamtwert der Zertifikat um 100 Euro erhöht ((6 Euro - 5 Euro) * 100 Stücke), aber auch die Aktienposition der Emittentin ist um 100 Euro gestiegen ((11 Euro - 10 Euro) * 100 Stücke). Fällt der Kurs der Aktie und damit der Wert des Zertifikats, dann reduziert sich Positionswert der Absicherung im gleichen Maß. Als Resultat der Absicherung ist die Position der Emittentin somit marktneutral. Dieses Beispiel zeigt, dass der Kauf in dieser Hinsicht den Preis des Basiswertes beeinflussen kann. Denn durch die Absicherungsgeschäfte erwirbt (oder veräußert) die Emittentin i.d.R. den zugrunde liegenden Basiswert dessen Preis durch Angebot/Nachfrage getrieben wird. Somit kann durch Hedgegeschäfte der Preis des Basiswertes beeinflusst werden. Nun zur Frage wie sich der Preis eines Öl-Futures ergibt. Dazu zunächst zu allgemeinen Formel: 

 

Futureskurs = Spot Preis + cost of carry

 

Der Spot Preis ist dabei der aktuelle Preis des Basiswertes des Futures.

 

Cost of carry sind dabei die Finanzierungskosten (Zins- und Lagerhaltungskosten, Versicherungs- und Transportkosten u.a.m.) abzüglich der Erträge (Dividenden-, Zins-, Leasingeinnahmen u.a.)

 

Einfach gesagt ergibt sich der Preis aus dem aktuellen Öl-Preis verrechnet mit den Kosten und Erträgen die anfällen würden, wenn der Basiswert erworben und bis zum Laufzeitende des Futures gehalten werden würde. 

 

Somit ist der Öl-Futures-Preis von einer Vielzahl an Faktoren abhängig, maßgeblich allerdings vom zugrundeliegenden Ölpreis (welcher wiederum Nachfrage- und besonders Angebotsäbhängig ist.)

 

 

Bin ehrlich gesagt verwirrt ob der Futureskurs nun durch die Nachfrage (also Käufe von Investoren des Futures) oder durch die Futureskursformel Sport Preis + cost of carry bestimmt wird... bei Optionsscheinen weiß ich dass die Nachfrage nach den OPS keinen Einfluß auf deren Preisbildung hat nicht so wie bei Aktien...aber bei Futures sorry da bin ich mir immer noch nicht sicher...

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BKK
· bearbeitet von BKK

aber wenn ich das richtig rauslese ist es der Spotpreis der den Futurekurs maßgeblich beeinflußt und der Spotpreis wiederum stark von Angebot und Nachfrage gesteuert wird....also glaube ich eine hohe Nachfrage nach Futures erhöht deren Kurs nur druch die Hintertür über das Hedging sofern es durch die Banken unternommen wird 

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BeCi
· bearbeitet von BeCi

Wie Du ja selbst schreibst unterscheidet sich natürlich der Futurekurs vom Kassakurs, ->Basis.

Aber der Futurekurs ist eng an den Kassakurs gekoppelt und muss am Laufzeitende mit dem Kassakurs zusammenlaufen ->Arbitrage.

Falls das nicht geschähe, würde ein Grundprinzip des Futuremarktes (->Absicherung) nicht mehr gewährleistet sein.

(Aufgrund bestimmter Gegebenheiten (Lagerhaltungskosten) gab es das z.B. vor einigen Jahren einmal bei Weizen, Dies wurde sehr rasch durch regulatorische Maßnahmen (variable Lagerhaltungskosten) beseitigt).

Wenn BKK also z.B. auf steigende Kurse wettet und durch einen Kauf von 100 Mio. Barrel Knockoutzertifikaten :D versuchen würde den Derivatekurs vom Kassakurs abzukoppeln, Dann wäre dass für einen Kommerziellen vielleicht eine Gelegenheit seine Produktion abzusichern bzw. für einen Spekulanten, Gewinne mitzunehmen.

Will heißen BKK muss sich andererseits keine Sorgen hinsichtlich etwaiger Manipulationen in diesem riesigen und liquiden Markt machen.

Das sind die Marktteilnehmer. Falls der Emittent Dein Knockoutzertifikat über WTI-Futures oder Optionen an der CME absichert, würdest Du zur dicken grünen Linie gehören.

 

 

 

WTI.png

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BKK
· bearbeitet von BKK

danke BeCi....klingt plausibel bis auf "Falls das nicht geschähe, würde ein Grundprinzip des Futuremarktes (->Absicherung) nicht mehr gewährleistet sein." Seit wann gibt es im Futuremarkt eine Absicherung Futurverluste können doch selbst den Einsatz übersteigen?? Und wo findet man so eine tolle Übersicht über die Long Short Post. WTI?? Kann man sagen wenn die Long Pos. die Shortpos. übersteigen dass der Ölpreis dann steigt? Die Bezeichnungen sagen mir fast gar nicht obwohl ich im Finanzmanagment nen Bachelor und Master habe : ( also Swap Positions noch am meisten aber bei den anderen keine Ahnung : ( BeCi handelst du mit WTI Long/short? Es sind in der Regel 500 Mio. die ich handele : ))))))))))))))))))) haha schön wärs

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BeCi
· bearbeitet von BeCi
Zitat

bis auf "Falls das nicht geschähe, würde ein Grundprinzip des Futuremarktes (->Absicherung) 

Das hast Du falsch verstanden: Das Grundprinzip für Futures ist ja nicht, Spekulanten eine Spielwiese zu geben, sondern kommerziellen Händlern und Produzenten eine Absicherungsmöglichkeit für zukünftigen Bedarf bzw. Lieferungen zu geben und damit Planungssicherheit.

Das ist das altbekannte Thema: Commercials zahlen unterm Strich für die Versicherung und Spekulanten liefern Liquidität und erhalten für die Übernahme des Risikos eine Prämie.

Zitat

Und wo findet man so eine tolle Übersicht über die Long Short Post. WTI??

Hier die Daten

https://www.cftc.gov/MarketReports/CommitmentsofTraders/HistoricalCompressed/index.htm

Hier eine grafische Darstellung

https://www.cmegroup.com/tools-information/quikstrike/commitment-of-traders-agricultural.html

Zitat

Kann man sagen wenn die Long Pos. die Shortpos. übersteigen dass der Ölpreis dann steigt?

Nein!

Zitat

Die Bezeichnungen sagen mir fast gar nicht 

Siehe z.B. hier:

https://www.cftc.gov/MarketReports/CommitmentsofTraders/AbouttheCOTReports/index.htm

https://www.cftc.gov/MarketReports/CommitmentsofTraders/DisaggregatedExplanatoryNotes/index.htm

Der Commitment of Trader-Bericht zeigt wie viele Positionen (Futures /Optionen) die verschiedenen Marktteilnehmer eingegangen sind.

Eine "alte" Einteilung ist: Commercials - Noncommercials

Eine disaggregierte also aufgedröselte Einteilung ist: 

-Producers  (überwiegend short) and Merchants (überwiegend long) = kommerzielle große Marktteilnehmer mit Interesse an der physischen Ware

-SWAP-Dealer = große kommerzielle Marktteilnehmer ohne Interesse an der physischen Ware (z.B. Finanzinstitute die Zertifikate, ETF's, etc. ausgeben und diese am Terminmarkt absichern)

-Managed Money = Große Spekulanten (Hedgefonds)

-Others = Diffuse Gruppe anderer großer Marktteilnehmer (Pensionsfonds, Eigenhandel der Banken, etc.)

-Non Reportables = Kleine Akteure die keine Angaben über ihre Positionen machen müssen

 

Zitat

BeCi handelst du mit WTI Long/short?

Meistens nicht, auch wenn es kleine Kontrakte gibt, sondern Kalenderspreads, 

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BKK

okay habe verstanden BeCi, danke gut erklärt - zum ersten Punkt. Und Danke für die tollen Links und die Erklärungen. Aber was leitest du für dich (Für deine Trades) aus dieser Datenflut (massiv da bekomme ich Kopfschmerzen haha) von der CFTC und der CME ab? Kalenderspreads das ist mir zu kompliziert :D ist ne Nummer zu hoch für mich lass ich die Finger davon

 

Ich folge immer Mohammed El Arian auf Twitter der Mann ist ein Makroeconomics Gottheit ständig auf Bloomberg, CNBC und anderen Sendern. Hätte ich auf Ihn schon ein paar mal gehört hätte ich schon sehr viel Geld verdienen können. Vielleicht kennst du auch Holger Zschaepitz postet immer interessante Charts und Entwicklungen von seinem Bloombergaccount aus auf Twitter er hat erst folgendes gepostet (Siehe Bild weiter unten) Leerverkaufspos. von Bridgewaters (Total value 22bn). Meine Ölpreis Infos bekomme ich immer von Crude Oil Prices Today | OilPrice.com klasse Website kann ich dir nur empfehlen wenn es ums Thema Rohöl geht. Alle Nettoleerverkaufspos. auf deutsche börsengelistete Unternehmen kannst du beim Bundesanzeiger einsehen falls du das nicht schon kennst?  

image.png

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