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Laser12

Leichenhalle

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Laser12
· bearbeitet von Laser12

Leichenhalle

 

Am Stamtisch wird gerne über die 1 Aktie gesprochen, die durch die Decke gegangen ist. Das Erinnerungsvermögen für die 10 Anlagen, bei denen man richtig Geld versenkt hat, verblasst dagegen schnell.

 

Wider das Vergessen will ich hier meine Leichen zur Schau stellen und versuchen, die gleichen Fehler möglichst wenig zu wiederholen.

 

 

So ca. 1984:

Als Minderjähriger: Einstieg in den Aktienhandel mit Newmex Exploration, einem australischen Goldexplorer. An- und Verkauf innerhalb einer Trading-Range ohne jede fundamentale oder chartechnische Begründung. Das Ergebnis war der reine Zufall: einige 100er DM plus.

Die gesamte Zeit war gekennzeichnet von kurzfristigem Trading optisch billiger Aktien begleitet von der Nutzung heißer Tips von Papa und seinen Bekannten. Am Ende kam da weder plus noch minus raus.

Die Auswirkungen waren also nicht dramatisch, dennoch war das der klassische Fall von: Denn ich wusste nicht, was ich tat.

 

 

1989:

Das war der größte vorstellbare Rheinfall. :'(

1.000 Deutsche Märker habe ich versenkt in Ambros S.A, einer Gesellschaft nach panamesischem Recht mit Sitz in Liechtenstein. In den ersten beiden Jahren hat die Gesellschaft über 30 % p. a. Rendite ausgewiesen.

Steuerlich hatte das bei mir aufgrund zu geringen Einkommens keine Folgen. Damit war der Verlust bei mir auf 100 % beschränkt.

Wie kam ich an so was? Papa hatte einen Vermögensberater/Vermittler zu Gast.

Heureka. Das war der klassische Fall von: Gier frißt Hirn.

 

 

1996:

Meine 1. Erfahrung mit Fonds:

Fidelity Pacific

Fidelity Indonesia

Fidelity Korea

Fidelity Malaysia

Flemings South East Asia

Der größte Teil war rechtzeitig vor der Asienkrise 1997 investiert und kein Fonds hat mehr als 95 % verloren. :blink:

Als Erfahrung habe ich mitgenommen:

- dass die Politik nach Lust und Laune Devisenausfuhrbeschränkungen erlässt

- ich nie auf die Idee kommen werde, in einen Julius Bär Fonds zu investieren, weil die ihren Korea-Fonds auf dem Höhepunkt der Asienkrise schlossen

- dass cost-average im Sparplan in solchen Marktsituationen sehr hilfreich ist

- ich kann fundamentale Übertreibungen nach unten durchhalten

Der ursprüngliche Fehler war die "Diversifikation" als der klassische Fall von: Unangemessenes Chance-Risiko-Verhältnis.

 

Per Saldo bin ich einige Jahre später mit -30 % rausgegangen. Nach gut -80 % auf -30 % ist schon ein ordentliches Ergebnis gewesen. Man muss nur den richtigen Zeitraum betrachten. Wie dem auch sei, diese Erfahrungen haben knapp 2.000 DM gekostet.

 

 

1996:

Ein partiarisches Darlehen an die Ango-Käuferservice sollte beim Aufbau eines Rabattsystems, einer Art Einkaufsgemeinschaft, Rendite bringen. Statt Rendite kamen nach ca. 2 Jahren die Staatsanwaltschaft und der Insolvenzverwalter. Das Geschäftsmodell klang gar nicht so schlecht und hatte vom System eine Ähnlichkeit mit der börsennotierten Garant-Schuh, die damals für 7 % Dividendenrendite gut war, heute allerdings so ein paar "Problemchen" hat. Viele Genossenschaften arbeiten heute noch nach ähnlichem Prinzip.

Die mangelnde Fungibilität der Anlage beraubte jeder Reaktionsmöglichkeit und führte wieder zum klassischen Fall: Unangemessenes Chance-Risiko-Verhältnis. Diese Erkenntnis hatte einen Wert von knapp 5.000,- DM.

 

 

déja vue: 1996:

Für 3.150 DM wurde ein Anteil an der 2. GUB für vorbörsliche Beteiligungen erworben. Die Gesellschaft hat relativ lange überlebt, allerdings sind ihre Verwaltungsgesellschaften häufiger in die Schlagzeilen, auf den Kurszettel und in die Insolvenz geraten. Heute könnten noch irgendwelche obskuren Genußscheine bestehen, deren Verbleib allerdings ungeklärt ist (sollten mal in das Depot eingebucht werden).

Auch hier bestand aufgrund mangelnder Fungibilität der Anlage keine Reaktionsmöglichkeit und führte wieder zum klassischen Fall: Unangemessenes Chance-Risiko-Verhältnis.

 

Im Gegensatz zu den meisten anderen GUBs, die inzwischen "anwaltlich betreut" werden, hat die 2. GUB gut 150 % des Einsatzes zurückgebracht, insbesondere aufgrund des Börsenganges der November AG in 2000.

 

 

1997 oder 1998:

Die Neue-Markt-Phase war bei mir relativ kurz. Mobilcom hatte ich ganz zu Anfang. Nach einem Anstieg von 60 % innerhalb kürzester Zeit habe ich die Aktie fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel, weil mir der Anstieg fundamental nicht gerechtfertigt erschien. Danach setzte die Aktie zum Höhenflug über mehrere 100 % an. Ähnlich erging mir das später noch einmal mit Saltus Technology, die innerhalb von 13 Tagen um 114 % anstiegen und mit einer 3. Aktie, die sich auch innerhalb weniger Tage verdoppelte, wie damals so viele Werte.

 

Ob nach oben oder nach unten. Es ist ein klassischer Fall von: Falscher Realisierung.

 

Es ist richtig, dass noch niemand an einem realisierten Gewinn gestorben ist. Allerdings muss die Realisierung nach oben anders aussehen als anch unten. Wenn das Kriterium für den Verkauf zu erfüllt ist, dann ist zu verkaufen, zu 100 %. Läuft ein Investment gut, ist nach oben häufig eine Teilrealisierung sinnvoll, auch wenn ein Titel noch so überbewertet ist und es fundamental noch so weh tut, nicht sofort alles zu verkaufen.

 

 

1999:

Mitte des Jahres haben die Vorstände des Unternehmens LHS Group sich vor laufenden Kameras gegenseitig angemacht. Auch wenn das Unternehmen noch so starke fundamentale Zahlen hatte, ist dieses Managementversagen nicht zu entschuldigen.

 

Da ich damals gegen die Marktmeinung in den Wert eingestiegen bin, realisierte ich damals einen Verlust von ca. 30 % auf eine Position von 3.000 . Das war ein klassischer Fall von: Dumm gelaufen.

 

Das war der größte Verlust, den ich je in einem Einzeltitel erlitten habe, weil ich mich ungeplant von einem Titel getrennt habe (einkalkulierte Schwankungen von Werten im Depot ausgenommen).

 

 

 

Zusammengefasst:

1. Denn ich wusste nicht, was ich tat.

2. Gier frißt Hirn.

3. Unangemessenes Chance-Risiko-Verhältnis gleich 3 mal!

4. Falsche Realisierung.

5. Dumm gelaufen.

 

1. bekomme ich derzeit ganz gut in den Griff. Gegenbeweis wäre, wenn cubanpete irgendwo reinschriebe, ob ich mir bewusst bin, dass ich mit irgendeinem exotischen Zertifikat eine Anleihe und eine Option ins Depot hole.

Früher oder später wird es mich noch einmal erwischen, wenn ich eine Entscheidung aufgrund der Charttechnik treffe.

 

2. Dass das nicht geklappt hat, sehe ich dann, wenn es das nächste Mal schief gegangen ist.

 

3. Dieser Punkt ist nach wie vor der schwierigste. Es hilft aber, wenn man sich das magische Dreick der Vermögensanlage unter das Kopfkissen legt und verinnerlicht.

 

4. habe ich ganz gut im Griff.

 

5. lässt sich wohl auch in Zukunft nicht vermeiden. Was an einer Stelle in den Sand gesetzt wird, muss der Rest halt wieder ausbügeln.

 

 

Auf dass ich meine Liste nicht verlängern muss! :-"

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hugolee

...es ist recht amüsant das zu lesen...

 

hugolee :thumbsup:

 

 

p.s.: Hoffe auch, dass Du nicht verlängern musst !

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Morbo
· bearbeitet von ebest

eine tolle Thread Idee. :thumbsup: da muss ich mitmachen! Ich sag nur:

 

2002 Cargolifter:

irgendwann 1999/2000 die Aktien gekauft. Ausserboerslich. Das Geld wurde fuer den Hallenbau verwendet (die, wo jetzt ein Freizeitpark drin ist :angry: ). Da war dotcom Boomzeit und ich war fasziniert von dieser Idee. Sie erschien viel sinnvoller als diese EM.TVs und Intershops... usw... ein richtiges Produkt eben. Leider war ich so sehr fasziniert, dass ich ueber ein Scheitern ueberhaupt nicht nachdachte. Zumindest nicht solange wie technischer Fortschritt sichtbar war. Und der war sehr gut sichtbar: erst die Halle, dann erste Prototypen.. fertiges Design, ... all die Werkzeuge fuer den Bau des ersten 1:1 Prototypen, ... usw... bis zur Insolvenz.

 

Das es an Investoren und Interesse seitens der Politik mangeln koennte, kam mir absolut nicht in den Sinn (die Rolle der Politiker macht mich heute noch wuschich :angry: ). Sooo teuer war das gar nicht. Billig im Vergleich zu den Dotcoms oder jeder 'Reform'/Subvention. ABER: es kam so und ich habe verloren. Etwa 12k EUR.

 

Heute meine ich es war der klassische Fall von NULL Risiko Management. Es gibt immer zwei Richtungen, egal wie gut etwas aussieht. Die Position halte ich uebrigens heute noch. Nicht aus Nostalgie, sondern weil die Verkaufsgebuehren den Wert uebersteigen. Ausserdem ist es wie ein Mahnmal, wenn ich ins Depot sehe.

 

 

@Laser12: alle Achtung, dass Du so lange durchgehalten hast und nicht locker laesst. :thumbsup:

 

PS: ich bin gespannt wer das Ding zuerst baut. Die Chinesen? Die Amis? Oder gar die Russen? :P

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Laser12
@Laser12: alle Achtung, dass Du so lange durchgehalten hast und nicht locker laesst. :thumbsup:

Natürlich lasse ich nicht locker. :rolleyes:

 

Der größte Fehler beim langfristigen Vermögensaufbau ist, nicht in Aktien zu investieren.

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IefTina
Natürlich lasse ich nicht locker. :rolleyes:

 

Der größte Fehler beim langfristigen Vermögensaufbau ist, nicht in Aktien zu investieren.

 

Das sehe ich auch so - dranbleiben und drawback managen, die erkenntnisse von tradingsystemen halte ich auch für den langfristigen Vermögensaufbau sinnvoll.

 

Meine größten Fehler waren definitiv Vermögensverwaltungen - ich habe zwar nominal keine Verluste dadurch erlitten, jedoch hätte das nachstbeste Taggeldkonto alle meine Vermögensverwaltungen outperformt.

 

An Eigeninvestments waren die grössten und teuersten Fehler durch Überlastung begründet - also keine Zeit, keine Lust mehr sich um die Anlagen zu kümmern. Deshalb lege ich nun grosses Gewicht auf die Überschaubarkeit + Geld ist Chefsache!

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klausk

Erst mal, Laser12, Respekt für deinen Mut, mit deinen Fehlern der Vergangenheit "public" zu gehen.

Wie dem auch sei, diese Erfahrungen haben knapp 2.000 DM gekostet.

Die "Erfahrung" ist doch positiv. Bekanntlich lernt man am besten aus Erfahrung. Und, wie ich meine, am billigsten aus den Erfahrungen Anderer -- auch dafür ist das Forum da.

 

Eigene Erfahrung: Abwärts gehts immer schneller als aufwärts. Vor Jahren hatte ich mal eine Aktie, die knallte plötzlich um 86% ab. Ich habe spontan verkauft; im Laufe der Jahre hat sie sich um 14% bekrabbelt (toll!), was aber immer noch 84% unter meinem alten Einstandspreis liegt. Es gab keine Warnung! Erst später kam ich drauf: Die Warnung kam ein Vierteljahr vorher, als die Firma in ihrem Quartalsbericht die Dividende für Class-B-Shares aussetzte. Das hatte ich zwar gelesen -- aber gedacht, ich habe ja Class A, was kümmert mich das. :'(

 

Seither betrachte ich Lehrgeld als eine gute Investition. Sofern man sich immer wieder daran erinnert und die Erfahrung nicht einfach als Pech abtut.

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Brandscheid

mein größter fehler war es die telekom bis zum bitteren ende zu halten, wie so viele privatanleger.

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IefTina
.... immer noch 84% unter meinem alten Einstandspreis liegt. Es gab keine Warnung! Erst später kam ich drauf: Die Warnung kam ein Vierteljahr vorher, als die Firma in ihrem Quartalsbericht die Dividende für Class-B-Shares aussetzte. Das hatte ich zwar gelesen -- aber gedacht, ich habe ja Class A, was kümmert mich das. :'(

 

Das interessiert mich - war ein Stop Loss im Markt platziert, wurde der Stop Loss dann so schlecht ausgeführt, war der Wert liquide?

Es spricht nichts dagegen, einen schlechten Wert zu spielen, solange der Notausgang intakt ist ...

Ein Vierteljahr ist eine lange Reaktions-Zeit - waren da noch andere Facts im Spiel?

 

Auf jeden Fall - danke für den guten Hinweis um Engagements neuzubewerten!

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IefTina
Die Position halte ich uebrigens heute noch. Nicht aus Nostalgie, sondern weil die Verkaufsgebuehren den Wert uebersteigen. Ausserdem ist es wie ein Mahnmal, wenn ich ins Depot sehe.

 

Eine Möglichkeit das Depot von den 'Mahnmalen' zu bereinigen ist über Freetrade Angebote, wie sie gelegentlich für Neukunden von Brokern angeboten werden.

Neukunden-Depot eröffnen, Leichen übertragen und kostenlos eliminieren.

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klausk
· bearbeitet von klausk
Das interessiert mich - war ein Stop Loss im Markt platziert, wurde der Stop Loss dann so schlecht ausgeführt, war der Wert liquide? Es spricht nichts dagegen, einen schlechten Wert zu spielen, solange der Notausgang intakt ist ...

Ein Vierteljahr ist eine lange Reaktions-Zeit - waren da noch andere Facts im Spiel?

Auf jeden Fall - danke für den guten Hinweis um Engagements neuzubewerten!

"Stop Loss": Nein. Eine Stop-Order benutze ich nur, wenn ich in Urlaub gehe. Der Absturz war absolut überraschend.

 

"Schlechter Wert": Der Wert war gut, damals, hat auch super Dividende gezahlt. Liquide war er auch; es werden immer noch 140000 Stück umgesetzt pro Tag. Heute steht der Kurs immer noch 84,5% unter meinem Einstiegspreis; Halten hätte also nichts genutzt.

 

"Reaktionszeit": Ich habe nicht lange gebraucht; ich hatte ja Information, jedenfalls eine Andeutung davon. Ich habe nur nicht reagiert.

 

Was habe ich daraus gelernt? -- Aufmerksamer zu sein. Und das Umfeld einer Firma sorgfältiger zu recherchieren.

 

Es reicht nicht, den Kursverlauf "technisch" zu analysieren oder die Geschäftsberichte der letzten fünf Jahre unter die Lupe zu nehmen -- kein Affront gegen die Befürworter dieser oder jener Methode. Man muss das Gesamtbild vor Augen haben, und selbst das ist keine Garantie. Ich will ein besseres Payback erreichen als mit Festverzinslichen, also muss ich das Risiko in Kauf nehmen.

 

Gruss, klausk.

 

PS: Ich habe versucht, den King der Sammelklagen zu interessieren -- Insidertrading war meine Vermutung, er hat aber nichts Nennenswertes gefunden.

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shad

SCL8SX Bonuszertifikat Deutsche Bank - heute morgen Hürde gerissen

DB0TRW Bonuszertifikat Deutsche Post - heute morgen Hürde gerissen

 

Bei letzterem nicht daran geglaubt, dass der Widerstand bei 19,07 die Hürde von 19,00 fallen lassen könnte. Vor wenigen Wochen hätte ich noch mit plus verkaufen können. Bei der deutschen Bank als Blue Chip nicht für möglich gehalten, dass die Aktie binnen kurzer Zeit um einen zweistelligen Euro Betrag fallen könnte, trotz vorangegangener Subprime Krise.

 

Naja, sind meine ersten Verluste... statt 30-40% Rendite binnen weniger als sechs Monaten nun minus, zum Glück nur im unteren dreistelligen Bereich. Wenn ich die Aktien "ausgezahlt" bekomme werd ich die mal brav behalten.

 

Blauäugigkeit, Naivität und Selbstüberschätzung. Wird mir nicht nochmal passieren.

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Los_Andros

Hehehe, also meine größten Fehler habe ich wohl mit dem Einstieg gemacht.

Einzelaktien seit 1999 (welche Wunder, da war doch so eine Dot Com Blase)

 

Hier ein Auszug der Aktien (die lohnen sich wirklich anzuschauen, hehehe)

 

http://aktien.onvista.de/snapshot.html?ID_...;PERIOD=7#chart

http://aktien.onvista.de/snapshot.html?ID_...;PERIOD=7#chart

 

dann waren da noch so Dinger wie:

china online

letsbuyit.com

sohu.com

tonline Emission und NAchkauf bei etwa 40 Euro (ich weiß das nicht mehr ganz genau, grausig)

....

und viele andere, ich denke mit der Auswahl habe ich eine gute Diversifikation erzielt ;-)

 

Aber erstaunlicherweise konnte ich mein Ausscheidergeld 99 verwenden und bin auf der Blase mitgeschwommen und habe mir eine schöne 3 monatige Auszeit gegönnt.

 

 

Am Ende hat es sich nichtmal mehr gelohnt den Schrott zu verkaufen, ein paar habe ich inzwischen mit weniger Verlust verkauft und ein paar ganz wenige sogar wieder mit Gewinn. In mienem Depot schlummern also noch Leichen, die noch so 2 Euro wert sind und mich immer an meine Anfängen erinnern.

 

Ich denke ich habe da ein wenig Lehrgeld bezahlt und ich bin froh, dass ich das gemacht habe, immerhin ging es nicht um "hohe" Summen

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Shorti

Ich bin seit 10 Jahren in Fonds investiert und hab da auch einige Leichen dabei gehabt. Hab mich von den schlechten Fonds getrennt. Bin seit einem Jahr in Aktien verstärkt investiert und setze aber ständig das SL nach. Hatte mal so ein komisches Fax : Aktie " Cellyte Genetics" nur gut das ich das SL nachzog und noch mit Gewinn von 600 aussteigen konnte. Auf soetwas falle ich jetzt nicht mehr rein. Die Aktie ist gefallen wie ein nasser Stein auf Centbassis. Also für Anfänger ist der SL schon ok

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Starship

Hallo,

 

vor 3 jahren ca. meine erste (wohlgemerkt nur eine !!!!) Aktie gekauft von adidas. Hab dann noch 10 nachgekauft, (egal, bezahle ich die Gebühren halt zweimal !!!). Aber immerhin noch mit einem Gewinn von 112 Euro rausgegangen.

 

An Flops habe ich bestimmt 7 verscheidene Aktien in meinem Depot( Fusa, Generex, Heliad,usw), aber zum Glück nur so im Wert von 1000 Euro.

 

Ansonsten hält es sich die Waage. Wobei bei der momentanen Lage auch alle meine Fonds dick im Minus liegen. Ich hoffe auf den CAE.

 

Gruß

 

Starship

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Bill
...

 

Hier ein Auszug der Aktien (die lohnen sich wirklich anzuschauen, hehehe)

 

http://aktien.onvista.de/snapshot.html?ID_...;PERIOD=7#chart

...

 

Alter Schwede, der Chart dieser "Harakiri Tsunami" sieht im 10JahresBild ja echt abgefahren aus.

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shad

Äh... ja. Echt krasser Fall damals. Vielleicht geht die ja nochmal genau so wieder hoch :w00t:

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obalaa
mein größter fehler war es die telekom bis zum bitteren ende zu halten, wie so viele privatanleger.

 

 

na dann kannste ja solangsam die angestaute dividente reinvestieren....das lohnt sich bstimmt die naächsten 15 jahre^^

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Laser12

Moin,

 

diesen Thread verarbeite ich gerade zu einem Vortrag über Anlegerdummheiten, den ich Mittwoch um 18:00 im gemeinnützigen Verein Kreativität trifft Technik e.V. (Trägerverein vom Hackspace Oldenburg, www.mainframe.io) halte. Kommt gerne vorbei.

 

Wir haben in Oldenburg eine kleine Initiative für finanzielle Bildung. Das klassische spielerische Einstiegsangebot ist Cash Flow spielen. In diesem Rahmen werden gelegentlich auch Vorträge gehalten.

 

In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass meine Lernerfahrung Westminster Financial Mangement noch gar nicht aufgeführt ist. Im 1. Post werde ich also noch einige Ergänzungen vornehmen und einige inzwischen tote Links auf webarchive.org umbiegen.

 

Das hier ist der alte Stand:

Am 19.11.2006 um 22:14 von Laser12:

Leichenhalle

 

Am Stamtisch wird gerne über die 1 Aktie gesprochen, die durch die Decke gegangen ist. Das Erinnerungsvermögen für die 10 Anlagen, bei denen man richtig Geld versenkt hat, verblasst dagegen schnell.

 

Wider das Vergessen will ich hier meine Leichen zur Schau stellen und versuchen, die gleichen Fehler möglichst wenig zu wiederholen.

 

 

So ca. 1984:

Als Minderjähriger: Einstieg in den Aktienhandel mit Newmex Exploration, einem australischen Goldexplorer. An- und Verkauf innerhalb einer Trading-Range ohne jede fundamentale oder chartechnische Begründung. Das Ergebnis war der reine Zufall: einige 100er DM plus.

Die gesamte Zeit war gekennzeichnet von kurzfristigem Trading optisch billiger Aktien begleitet von der Nutzung heißer Tips von Papa und seinen Bekannten. Am Ende kam da weder plus noch minus raus.

Die Auswirkungen waren also nicht dramatisch, dennoch war das der klassische Fall von: Denn ich wusste nicht, was ich tat.

 

 

1989:

Das war der größte vorstellbare Rheinfall. :'(

1.000 Deutsche Märker habe ich versenkt in Ambros S.A, einer Gesellschaft nach panamesischem Recht mit Sitz in Liechtenstein. In den ersten beiden Jahren hat die Gesellschaft über 30 % p. a. Rendite ausgewiesen.

Steuerlich hatte das bei mir aufgrund zu geringen Einkommens keine Folgen. Damit war der Verlust bei mir auf 100 % beschränkt.

Wie kam ich an so was? Papa hatte einen Vermögensberater/Vermittler zu Gast.

Heureka. Das war der klassische Fall von: Gier frißt Hirn.

 

 

1996:

Meine 1. Erfahrung mit Fonds:

Fidelity Pacific

Fidelity Indonesia

Fidelity Korea

Fidelity Malaysia

Flemings South East Asia

Der größte Teil war rechtzeitig vor der Asienkrise 1997 investiert und kein Fonds hat mehr als 95 % verloren. :blink:

Als Erfahrung habe ich mitgenommen:

- dass die Politik nach Lust und Laune Devisenausfuhrbeschränkungen erlässt

- ich nie auf die Idee kommen werde, in einen Julius Bär Fonds zu investieren, weil die ihren Korea-Fonds auf dem Höhepunkt der Asienkrise schlossen

- dass cost-average im Sparplan in solchen Marktsituationen sehr hilfreich ist

- ich kann fundamentale Übertreibungen nach unten durchhalten

Der ursprüngliche Fehler war die "Diversifikation" als der klassische Fall von: Unangemessenes Chance-Risiko-Verhältnis.

 

Per Saldo bin ich einige Jahre später mit -30 % rausgegangen. Nach gut -80 % auf -30 % ist schon ein ordentliches Ergebnis gewesen. Man muss nur den richtigen Zeitraum betrachten. Wie dem auch sei, diese Erfahrungen haben knapp 2.000 DM gekostet.

 

 

1996:

Ein partiarisches Darlehen an die Ango-Käuferservice sollte beim Aufbau eines Rabattsystems, einer Art Einkaufsgemeinschaft, Rendite bringen. Statt Rendite kamen nach ca. 2 Jahren die Staatsanwaltschaft und der Insolvenzverwalter. Das Geschäftsmodell klang gar nicht so schlecht und hatte vom System eine Ähnlichkeit mit der börsennotierten Garant-Schuh, die damals für 7 % Dividendenrendite gut war, heute allerdings so ein paar "Problemchen" hat. Viele Genossenschaften arbeiten heute noch nach ähnlichem Prinzip.

Die mangelnde Fungibilität der Anlage beraubte jeder Reaktionsmöglichkeit und führte wieder zum klassischen Fall: Unangemessenes Chance-Risiko-Verhältnis. Diese Erkenntnis hatte einen Wert von knapp 5.000,- DM.

 

 

déja vue: 1996:

Für 3.150 DM wurde ein Anteil an der 2. GUB für vorbörsliche Beteiligungen erworben. Die Gesellschaft hat relativ lange überlebt, allerdings sind ihre Verwaltungsgesellschaften häufiger in die Schlagzeilen, auf den Kurszettel und in die Insolvenz geraten. Heute könnten noch irgendwelche obskuren Genußscheine bestehen, deren Verbleib allerdings ungeklärt ist (sollten mal in das Depot eingebucht werden).

Auch hier bestand aufgrund mangelnder Fungibilität der Anlage keine Reaktionsmöglichkeit und führte wieder zum klassischen Fall: Unangemessenes Chance-Risiko-Verhältnis.

 

Im Gegensatz zu den meisten anderen GUBs, die inzwischen "anwaltlich betreut" werden, hat die 2. GUB gut 150 % des Einsatzes zurückgebracht, insbesondere aufgrund des Börsenganges der November AG in 2000.

 

 

1997 oder 1998:

Die Neue-Markt-Phase war bei mir relativ kurz. Mobilcom hatte ich ganz zu Anfang. Nach einem Anstieg von 60 % innerhalb kürzester Zeit habe ich die Aktie fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel, weil mir der Anstieg fundamental nicht gerechtfertigt erschien. Danach setzte die Aktie zum Höhenflug über mehrere 100 % an. Ähnlich erging mir das später noch einmal mit Saltus Technology, die innerhalb von 13 Tagen um 114 % anstiegen und mit einer 3. Aktie, die sich auch innerhalb weniger Tage verdoppelte, wie damals so viele Werte.

 

Ob nach oben oder nach unten. Es ist ein klassischer Fall von: Falscher Realisierung.

 

Es ist richtig, dass noch niemand an einem realisierten Gewinn gestorben ist. Allerdings muss die Realisierung nach oben anders aussehen als anch unten. Wenn das Kriterium für den Verkauf zu erfüllt ist, dann ist zu verkaufen, zu 100 %. Läuft ein Investment gut, ist nach oben häufig eine Teilrealisierung sinnvoll, auch wenn ein Titel noch so überbewertet ist und es fundamental noch so weh tut, nicht sofort alles zu verkaufen.

 

 

1999:

Mitte des Jahres haben die Vorstände des Unternehmens LHS Group sich vor laufenden Kameras gegenseitig angemacht. Auch wenn das Unternehmen noch so starke fundamentale Zahlen hatte, ist dieses Managementversagen nicht zu entschuldigen.

 

Da ich damals gegen die Marktmeinung in den Wert eingestiegen bin, realisierte ich damals einen Verlust von ca. 30 % auf eine Position von 3.000 . Das war ein klassischer Fall von: Dumm gelaufen.

 

Das war der größte Verlust, den ich je in einem Einzeltitel erlitten habe, weil ich mich ungeplant von einem Titel getrennt habe (einkalkulierte Schwankungen von Werten im Depot ausgenommen).

 

 

 

Zusammengefasst:

1. Denn ich wusste nicht, was ich tat.

2. Gier frißt Hirn.

3. Unangemessenes Chance-Risiko-Verhältnis gleich 3 mal!

4. Falsche Realisierung.

5. Dumm gelaufen.

 

1. bekomme ich derzeit ganz gut in den Griff. Gegenbeweis wäre, wenn cubanpete irgendwo reinschriebe, ob ich mir bewusst bin, dass ich mit irgendeinem exotischen Zertifikat eine Anleihe und eine Option ins Depot hole.

Früher oder später wird es mich noch einmal erwischen, wenn ich eine Entscheidung aufgrund der Charttechnik treffe.

 

2. Dass das nicht geklappt hat, sehe ich dann, wenn es das nächste Mal schief gegangen ist.

 

3. Dieser Punkt ist nach wie vor der schwierigste. Es hilft aber, wenn man sich das magische Dreick der Vermögensanlage unter das Kopfkissen legt und verinnerlicht.

 

4. habe ich ganz gut im Griff.

 

5. lässt sich wohl auch in Zukunft nicht vermeiden. Was an einer Stelle in den Sand gesetzt wird, muss der Rest halt wieder ausbügeln.

 

 

Auf dass ich meine Liste nicht verlängern muss! :-"

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No.Skill

Hallo Laser12, sehr interessant und schön geschrieben, vielen Dank.

Finde mich hier und da wieder in deiner Geschichte :thumbsup:

 

Schönen Abend, grüße No.Skill

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Chris75
· bearbeitet von Chris75

Turbodyne in den 90ern. War ne wilde Story. Leider wie so immer mit wilden Stories mit blutigem Ausgang :D. Damals mit einigen tausend Mark Verlust verkauft.

War auch die Zeit der heißen Aktientipps am Telefon vor Erscheinen der Printausgaben diverser Aktienbriefe.

 

Sonst noch jemand hier Turbodyne-Erfahrungen gesammelt?

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