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Maciej

Die Anleger scheinen aber nicht sehr angespannt zu sein, der MSCI Brazil hat im letzten Monat mehr als 30% zugelegt. Noch ist der Monat nicht rum, aber es sieht jetzt schon verdächtig nach einem kleinen Doppelboden aus, der das Ende der Seitwärtskorrektur seit Ende 2016 signalisieren könnte.

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Nachtfalke

Was weiß man denn von Bolsonaro, jenseits der medialen Hysterie? - Der muss allerdings tatsächlich eine eigene Hausnummer sein. Eine Verschärfung der Sozialgesetzgebung, wie er sie offenbar ja anstrebt, dürfte den Brasilien als Standort für Dienstleistungsunternehmen noch weiter gefährden.

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Schildkröte
Zitat

Paulo Guedes, Wirtschaftsberater des Kandidaten. ... Der 69-Jährige ist für ein neues Superministerium vorgesehen, das aus Finanz-, Wirtschafts-, Industrieministerium und der Privatisierungsbehörde zusammengelegt werden soll. Er hegt radikale Pläne, von denen die meisten in völligem Gegensatz zu Bolsonaros jahrzehntelang bekundetem Willen zum starken Staat stehen. ... "Alles verkaufen, sonst bringt es das nicht" ... es gebe nichts von strategischem Interesse, auch nicht das Tiefseeöl von Petrobras. Sogar Schulen und Gefängnisse hält Guedes für verkäuflich. Das komplizierte brasilianische Steuersystem will Guedes mit einem Schlag lichten. Er spricht von einer einheitlich Einkommens- und Unternehmensteuer von 20 Prozent, inzwischen gesenkt auf 15 Prozent. Bundesstaaten und Gemeinden sollen sich selbst finanzieren, statt die Hand beim Bund aufzuhalten. ... Als wichtigstes Vorhaben sieht Guedes die Abschaffung der per Umlage finanzierten gesetzlichen Rente zugunsten eines kapitalgedeckten Systems. ... "Er hat herumgerechnet und gesehen, dass er die Steuern erhöhen statt senken müsste, weil die Rechnung für den Staatshaushalt nicht aufgeht", kommentiert Ricardo Sennes von der Wirtschaftsberatung Prospectiva gegenüber "El País" das Chaos im Steuerkonzept. ... Außerdem würde die Privatisierung der Staatsbank Banco do Brasil die boomende Agrarindustrie mit ihren günstigen Krediten gefährden. ... Im Oktober begannen Staatsanwälte gegen ihn zu ermitteln. Seine Fondsgesellschaft soll eine Milliarde Real (rund 240 Millionen Euro) veruntreut haben - ausgerechnet mithilfe der Manager von Pensionsfonds der Staatsunternehmen Petrobras, Banco do Brasil, Correios und Caixa Econômica Federal.

Hier der vollständige Artikel aus dem manager magazin über den künftigen Superminister.

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Schildkröte
Zitat

In China wütet die Schweinepest. Für die brasilianischen Fleischproduzenten ist das eine gute Nachricht. Die Investoren reissen sich um ihre «Protein-Aktien». Sie haben die Kurse schon weit nach oben getrieben.

 

Hier der vollständige NZZ-Artikel. Konkret geht es um:

 

Brasil Foods (BRF)

JBS

Minerva

 

Einige Analysten sehen das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, falls jemand spekulieren möchte. Die Ergebnisse schwanken sehr stark. Es sind halt margenschwache Rohstoffkonzerne und keine höhermargigen Lebensmittelhersteller.

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Sovereign
vor 3 Stunden von Schildkröte:

 

JBS schaue ich mir schon länger an. Ein Skandal nach dem anderen. Da wird bestochen das die Schwarte kracht, da kennt der Patriarch keine Hemmungen. Ob noch ein Teil der Familie im Knast sitzt oder ob die alle wieder draussen sind - ich habe den Überblick verloren. Zwischendurch wurde versucht die Firma aus steuerlichen Gründen nach Irland 'zu verlegen'.  Meiner Erinnerung sind die Schulden von JBS auch nicht ohne.

 

Minerva und BRF werden meines Wissen nach nicht an deutschen Börsen gehandelt.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Danke für die Anmerkungen. Weißt Du, wie die Inhaberfamilie aktuell mit dem neuen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro kann? Wie RT Deutsch jüngst berichtete, erhielt Bolsonaro Wahlkampfspenden von JBS:

 

Zitat

Bolsonaro verließ erst 2016 diese Partei, nachdem die Ermittlungen ab 2014 täglich Schlagzeilen machten. Er selbst gestand vor seinem Abgang öffentlich ein, dass seine Partei Hunderttausende von Dollar an Bestechungsgeldern der von berüchtigten Fleischfirma JBS erhalten habe (Skandal um Gammelfleisch).


"Ja, die Partei hat Bestechungsgelder bekommen. Welche Partei bekommt keine Bestechungsgelder?", sagte Bolsonaro.

Er behauptete dann, die 200.000 brasilianische Real, die ihm die Firma JBS als Wahlspende übergeben hatte, an einen anderen Kongressabgeordneten weitergeleitet zu haben. Eine Überweisung in derselben Höhe aus dem Parteifonds habe die Summe ersetzt. "Ich nehme [Geld] aus dem Parteifonds. Das [JBS-] Geld ging an einen anderen Kongressabgeordneten", berichtigte er.

 

Zitat

Mindestens eine Million Schweine mussten in den vergangenen Monaten in China vorsorglich getötet werden.


Jedes zweite Schwein weltweit wird in China gehalten. Der Ausbruch könnte Folgen für die Fleischmärkte weltweit haben.

In Europa sind bisher hauptsächlich Wildschweine betroffen, doch die Krankheit rückt immer weiter nach Westen vor. In Deutschland ist bereits der Schlachtpreis gestiegen.

Quelle: Süddeutsche 

 

Im Gegensatz zum Handelsstreit zwischen China und den USA scheint das kein Problem zu sein, was sich mal eben so am grünen Tisch lösen lässt. Sollte aber (nicht nur) China länger auf brasilianische Schweinefleischimporte angewiesen sein, stellt sich die Frage, inwieweit das bereits in den Kursen der o. g. Aktien eingepreist ist. Laut dem NZZ-Artikel sind die Marktteilnehmer hier unterschiedlicher Auffassung. Ein entsprechender Sicherheitsabschlag dürfte aber wohl nicht mehr vorliegen. Der Rohstoffpreis für mageres Schwein ist derweil zuletzt gut gestiegen, einstige Höchststände wurden jedoch noch nicht wieder erreicht.

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Sovereign
· bearbeitet von Sovereign

Aber eins muß man eingestehen: JBS ist ein brasilianischer BlueChip

 

Bei den Schulden habe ich mich geirrt, die sind moderat, aber die Volatilität war die letzten Jahre teilweise extrem hoch.

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Sovereign
· bearbeitet von Sovereign

der brasilianische Aktienmarkt ist ein einziges Desaster.

Die Kursrückgänge betragen so um die 50% in den letzten drei Monaten.

 

Kommentare:

- Die Corona-Krise und der Ölpreiskrieg haben eine noch nie dagewesene Kapitalflucht aus Schwellenländern ausgelöst (Quelle UBS und IWF)

- In den ersten 60 Tagen des gegenwärtigen Krisenschubs ist dreimal so viel Kapital aus den Schwellenländern abgezogen worden wie im Vergleichszeitraum 2008. Dies komme einem "plötzlichen Stopp" der Kapitalflüsse gleich (Quelle Financial Times)

- die UBS äußert Zweifel an der Nachhaltigkeit der Verschuldung (... der Schwellenländer)

hier noch ein Link von Schildkröte zum Thema EM

- https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/corona-krise-kapitalflucht-aus-schwellenlaendern-staerker-als-zur-weltfinanzkrise-2008-a-42132876-7473-4dba-94de-5306e8a60809

 

Ich habe nur begrenzt Geld und will mir in der aktuellen Situation die 'guten' Sachen rauspicken.

Der Mainstream Markt, insbesondere die großen Techaktien aber auch viele andere Bluechips in den USA und Europa sind schon fast wieder auf vor-corona-niveau.

Für den Fall das der Dollar durch die ganze Gelddruckerei schwächer wird, sinkt die Schuldenlast, auch in Brasilien

Es sieht aber nach dem Gegenteil aus: Der Real verliert in den letzen Monaten mehr als 30% gegenüber dem US Dollar.

Und ich kann nicht einschätzen ob Bolsenaro das Land gut verwaltet. Ich bin da eher pessimistisch aber die Sozis vor ihm haben das auch nicht hinbekommen.

 

Mit brasilianischen Aktien bin ich in den letzten fünf Jahren nicht wirklich glücklich geworden:

Vale läuft, mit Cia Energetica de Minas Gerais habe ich ein Haufen Geld verloren und denke die Firma wird miserabel gemanaged.

JBS steht mit auf meiner Watchlist 

 

 

Was denkt ihr ? Wer guckt noch auf den brasilianischen Markt? Und wenn, wonach?

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Chips

Ist jemand in einem Brasilien ETF investiert? Könnte man sagen, wenn die die Infiziertenzahlen nicht mehr steigen (Verdopplungszeitraum stabil wird) steigen die Kurse oder traut man das der Regierung dort nicht zu? 

 

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Am 23.5.2020 um 10:02 von Chips:

Könnte man sagen, wenn die die Infiziertenzahlen nicht mehr steigen ... steigen die Kurse oder traut man das der Regierung dort nicht zu?

Politische Börsen haben kurze Beine und auch Pandemien sind irgendwann vorbei. Wesentlicher für die Börse ist der Faktor Geld. Und der ist in Brasilien mit einem Zinssatz von derzeit 2,25% derzeit sehr günstig, was für einen Boom am dortigen Aktienmarkt gesorgt hat. Anbei ein NZZ-Artikel dazu. Interessanterweise ziehen zwar wie in Krisen üblich ausländische Investoren Gelder ab, was schlecht für Schwellenländer ist. Dafür steigen vermehrt einheimische Anleger in den Markt ein.

Zitat

Für Börsenprofis ist die grosse Zahl von neuen Investoren an der Börse traditionell ein Alarmsignal. Brasiliens Börse sei nicht billig, im Vergleich der historischen Kurs-Gewinn-Kennzahlen (KGV), sagt deshalb Victor Arakaki, Stratege von Morgan Stanley. Mit einem KGV von 18 sei die brasilianische Börse fast so hoch bewertet wie die der USA. Er warnt: «Es wird eine Korrektur geben.»

 

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Sovereign
· bearbeitet von Sovereign
Am 23.5.2020 um 10:02 von Chips:

Könnte man sagen, wenn die die Infiziertenzahlen nicht mehr steigen (Verdopplungszeitraum stabil wird) steigen die Kurse oder traut man das der Regierung dort nicht zu?

Ich glaube nicht.

Egal wer regiert, die Sozis oder die Konservativen, das Land wird so schlecht gemanaged da spielt Corona nicht die entscheidende Rolle.

 

Ich würde eher nach der brasilianischen Währung, verglichen mit dem Dollar schauen.

Es sieht so aus als ob der brasilianische Real permanent gegenüber dem Dollar abwertet.

https://www.comdirect.de/inf/waehrungen/XC000A0ME306

Wenn sich brasilianische Unternehmen verschulden, wird das vermutlich eher in Dollar passieren - wie überall auf der Welt.

Wenn der brasilianische Real gegenüber dem Dollar abwertet steigt für die Unternehmen die Schuldenlast. Das ist nicht gut für die Wirtschaft.

 

Die Börse läuft gut wie man am Bovespa erkennen kann.

https://www.comdirect.de/inf/indizes/detail/chart.html?REQUESTED_REDIRECT=INDEX&ISIN=BRIBOVINDM18&fromDate=17.08.2020&timeSpan=5Y&toDate=17.08.2020&

@ChipsHast Du einen ETF auf den Bovespa zur Hand der in Euro oder Dollar abgerechnet wird?

Diesen ETF könnte man als Vergleich nehmen ob der Anstieg des Bovespa nur die Inflation (Brasilien aktuell ~ 3%) wiederspiegelt.

 

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Schildkröte
Zitat

Um die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern, prüfen Argentinien und Brasilien die Einführung einer gemeinsamen Währung. Das Projekt könnte auf andere lateinamerikanische Länder ausgeweitet werden.

Quelle: manager magazin 

 

Das wird lustig, wenn Argentinien mal wieder nicht seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann/will.

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T0rb1nh0

Mal schauen wann Brasilien dann den Touristendollar einführt. ;)

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