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Anja Terchova

Gefällt mir nicht: IWF soll mehr Geld bekommen und Italien kontrollieren

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Anja Terchova

Habe gerade gelesen das der IWF jetzt mehr Geld bekommen soll, um eine wichtigere Aufgabe bei drohenden Staatspleiten zu bekommen. Ausserdem soll der IWF jetzt auch die Sparbemühungen in Italien überwachen.

 

Finde das garnicht gut. Klar hat Italien eine Staatsverschuldung von über 100% des BIP wodurch ein gewisser Sparzwang besteht.

 

Aber das sich der IWF nicht nur bei absoluten Kriesenstaaten wie Griechenland einmischt, sondern auch in Italien ist bedenklich. Denn über Länder ausserhalb der EU, hat der IWF in der Vergangenheit nichts gutes gebracht. Vielmehr war er eher dabei die Länder kaputtzusparen und auszubluten, direkten Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen und die Demokratie auszuhebeln.

 

Da wäre wohl sogar ein totaler Zusammenbruch noch angenehmer, als wie wenn der IWF die Demokratie noch vollständig aushebelt.

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CHX
· bearbeitet von lpj23

Ist eine Hilfestellung der G20, da die EU mit Italien wohl etwas überfordert wäre...

 

Berlusconi juckt es dagegen kaum ^_^

 

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Archimedes

Das mit dem Kaputtsparen wird häufig übertrieben.

Der Punkt ist, der IWF wird gerufen wenn der Karren bereits im Dreck steckt.

Im Falle von Griechenland also z.B. bereits leichte Rezession trotz massivem Staatsdefizit.

( Wobei ein Staatsdefizit eigentlich ein Konjunkturprogramm darstellt. )

Dann verlangt der IWF harte Haushaltssarnierung, was zu Einsparungen der strukturellen, also ständig wiederkehrende Kosten (z.B. Beamtensold) führt.

Er wird dann von der Linken gerne für die entstehende Rezession verantwortlich gemacht,

das ist aber zum großen Teil schlicht falsch.

Auch milden Reformen wäre es zur Rezession gekommen, da diese durch Konsumverweigerung der Bürger und Investitionsstop der Wirtschaft entsteht.

Dies lässt sich auch mit Zahlen belegen, das tatsächlich weniger an die Beamten ausgezahlte Geld und die höhren Steuern sind nur ein Bruchteil der Wirtschaftsschrumpfung.

Viele der Kürzungen und Steuererhöhungen sind auch noch garnicht in Kraft getreten,

da diese erst zum Anfang nächsten Jahres wirksam werden.

Die neue Runde von Sparmaßnahmen ist ja sogar erst vor wenigen Tagen beschlossen worden.

Dazu sei auch nochmal erwähnt, dass die deutsche Wirtschaft im Krisenjahr 6% geschrumpft ist, trotz Konjunkturprogramm anstatt Sparmaßnahmen.

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Torman

Der IWF kommt, wenn die nationale Politik versagt hat und das Land in einer tiefen Krise steckt. Besser für Europa wäre es gewesen, wenn das ganze schon vor einem halben Jahr passiert wäre. Aber am Ende kommt es immer auf die Einsicht der nationalen Politiker an. Der IWF kann keine Gesetze machen oder umsetzen. Der IWF gibt in der Regel die Richtung vor, in die sich das Land bewegen soll. Die einzelnen Maßnahmen werden in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Regierungen festgelegt. Häufig kommt es dann vor, dass die nationalen Regierungen die wahrscheinlich beste Lösung nicht wollen und lieber zweit- oder drittbeste Maßnahmen mit dem IWF vereinbaren. Schließlich hätten dieselben Politiker die Probleme vorher auch schon allein lösen können, wollten dies aber schon damals nicht.

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Anja Terchova

Die Frage ist aber, ob sich die G20 nicht darum bemühen sollte eine Hilftsmöglichkeit ausserhalb des IWF zu schaffen. Den beim IWF besteht schon die Gefahr, das er den privaten Kapitalgebern näher steht als den souveränen Staaten. Leider ist der IWF nicht so demokratisch wie es scheint.

 

In Lettland wird davon ausgegangen das der IWF sogar Druck bei der Regierungsbildung nach den Parlamentswahlen ausgeübt haben soll, und das man versucht hat Wähler zu beinflussen.

 

Und in Argentinien hat sich die Situation des Landes erst dann gebessert, als man die Zusammenarbeit mit dem IWF beendet hat.

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Torman

Den beim IWF besteht schon die Gefahr, das er den privaten Kapitalgebern näher steht als den souveränen Staaten.

 

Und in Argentinien hat sich die Situation des Landes erst dann gebessert, als man die Zusammenarbeit mit dem IWF beendet hat.

Ja, wenn du den besten Weg für Italien darin siehst, seine Schulden einfach nicht mehr zu bedienen, dann ist die Zusammenarbeit mit dem IWF sicher nicht der richtige Weg. :-

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CHX

Die Frage ist aber, ob sich die G20 nicht darum bemühen sollte eine Hilftsmöglichkeit ausserhalb des IWF zu schaffen.

 

Dafür dürfte momentan wohl ganz einfach die Zeit fehlen - die EZB kauft doch schon im großen Stil italienische Staatsanleihen an; in der Hoffnung, damit die Zinsen für Italien möglichst niedrig zu halten. Funktioniert allerdings nur mäßig, die 10-jährigen notieren mittlerweile wieder über 6%.

Gleichzeitig setzt die EZB Italien mit einem zukünftigen Aussetzen dieser Ankäufe unter Druck, die entsprechenden Maßnahmen schneller umzusetzen.

 

In die gleiche Kerbe schlägt die Einsetzung des IWF in Bezug auf Italien - man möchte damit einerseits den Druck auf Italien erhöhen und gleichzeitig der EU finanziell den Rücken stärken, zumal die Hebelung der EFSF auch noch aussteht.

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WOVA1

Die Frage ist aber, ob sich die G20 nicht darum bemühen sollte eine Hilftsmöglichkeit ausserhalb des IWF zu schaffen. Den beim IWF besteht schon die Gefahr, das er den privaten Kapitalgebern näher steht als den souveränen Staaten. Leider ist der IWF nicht so demokratisch wie es scheint.

 

 

Der IWF ist überhaupt nicht demokratisch, sondern stimmt schlicht nach Kapitalquoten ab.

Wobei die erforderliche Mehrheit 85% beträgt - mithin haben die USA und Europa

bisher ein Sperrminorität.

Wenn der IWF jetzt das Kapial erhöhen will (oder muss), wird's wohl mit dieser Sperrminorität aus sein.

Echtes Geld wird wohl eher von den Chinesen und anderen Schwellenländern zu holen sein -

was dann künftige Entscheidungen für 'den Westen' eher spannend machen wird.

 

Ein demokratischer Ansatz würde das noch spannender machen. Nach was ? Jeder Mitgliedsstaat eine Stimme ?

Es sind immerhin 187 Mitgliedsstaaten - ich schätze mal mindestens 120 davon haben ein

wesentlich niedrigeren Lebensstandard als Griechenland. Die Hilfsbereitschaft afrikanischer Staaten

für verarmte Europäer dürfte sind in Grenzen halten..

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Anja Terchova

Ja, wenn du den besten Weg für Italien darin siehst, seine Schulden einfach nicht mehr zu bedienen, dann ist die Zusammenarbeit mit dem IWF sicher nicht der richtige Weg. :-

Die Frage ist ob jetzt die Situation überhaupt so dramatisch ist, wie getan wird.

 

Gut, Griechenland ist jetzt mit etwa 145% des BIP, Irland mit etwa 118% des BIP und Italien mit etwa 105% des BIP verschuldet.

 

Aber jetzt mal zum Internationalen Vergleich: Spitzenreiter der Verschuldung ist Japan mit etwa 230% des BIP. Die Industrieländer liegen zum Grossteil alle so zwischen 65% und 95% des BIP.

 

Wenn jetzt nicht die Panik ausgebrochen wäre, und die Länder weiterhin Anleihen zu moderaten Zinsen bekommen würden, dann wäre wohl ein solider Staatshaushalt bei moderaten Sparmassnahmen durchaus möglich. Eben weil andere Länder nicht soviel besser dastehen.

 

Klar gibt es auch Länder mit einer geringeren Staatsverschuldung ... als Beispiel dafuer gaebe es Luxemburg, Estland, Finnland, Bulgarien. Der Grossteil der Länder mit geringer Staatsverschuldung sind aber Dritte-Welt Länder wie Angola, ... und das kann nun ja auch nicht das Ziel sein.

 

Wenn man jetzt nicht in einer strategisch guenstigen Finanzlage ist wie Luxemburg, nicht auf die das Niveau eines Schwellenlandes wie Bulgarien oder gar Dritte-Welt Landes wie Angola zurückfallen will, dann gäbe es eigenltich nur eine Konsequenz: Steuern erhöhen ... aber genau das will ja keiner. Und in den vergangen Jahren hat man überall eher ds Gegenteil gemacht.

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Drella
· bearbeitet von Drella

Die Frage ist ob jetzt die Situation überhaupt so dramatisch ist, wie getan wird.

 

Gut, Griechenland ist jetzt mit etwa 145% des BIP, Irland mit etwa 118% des BIP und Italien mit etwa 105% des BIP verschuldet.

 

Aber jetzt mal zum Internationalen Vergleich: Spitzenreiter der Verschuldung ist Japan mit etwa 230% des BIP. Die Industrieländer liegen zum Grossteil alle so zwischen 65% und 95% des BIP.

Naja. Also die Probleme haben wir, weil viele Industrienationen um die 100% verschuldet sind: Italien, USA, GB, Griechenland, Ireland usw. Das ein solches Niveau "normal" ist, dass ist unser Problem.

 

Wenn jetzt nicht die Panik ausgebrochen wäre, und die Länder weiterhin Anleihen zu moderaten Zinsen bekommen würden, dann wäre wohl ein solider Staatshaushalt bei moderaten Sparmassnahmen durchaus möglich. Eben weil andere Länder nicht soviel besser dastehen.

Die Krise nun auf den Finanzmarkt zu schieben ist ein wenig kurzsichtig und Italien kann man auch nicht mit Japan vergleichen. 5,3% des privaten Nettovermögens der Italiener steckt in italienischen Staatsanleihen. Hätten die Japaner so wenig Vertrauen wäre Japan schon längst pleite. Du ignorierst hier die marode Wirtschaft, die hinter Ländern wie Italien oder Griechenland steht. Und wir brauchen doch wohl nicht darüber streiten, dass die politische Situation in Italien einen saftigen Risikoaufschlag verdient hat oder? Also nicht der Kapitalmarkt sondern die Politik versagt.

 

Klar gibt es auch Länder mit einer geringeren Staatsverschuldung ... als Beispiel dafuer gaebe es Luxemburg, Estland, Finnland, Bulgarien. Der Grossteil der Länder mit geringer Staatsverschuldung sind aber Dritte-Welt Länder wie Angola, ... und das kann nun ja auch nicht das Ziel sein.

Versuchst du damit jetzt zu beweisen, dass eine geringe Staatsverschuldung mit Armut einher geht? Der Vergleich ist in jedem Fall gescheitert. Es ist ein Armutszeugnis, dass die meisten entwickelten Länder (außer Schweiz) nicht die Disziplin haben ausgeglichene Haushalte zu verabschieden. Das ist der eigentlich Skandal.

 

Wenn man jetzt nicht in einer strategisch guenstigen Finanzlage ist wie Luxemburg, nicht auf die das Niveau eines Schwellenlandes wie Bulgarien oder gar Dritte-Welt Landes wie Angola zurückfallen will, dann gäbe es eigenltich nur eine Konsequenz: Steuern erhöhen ... aber genau das will ja keiner. Und in den vergangen Jahren hat man überall eher ds Gegenteil gemacht.

Oder noch besser, aber darauf kommen Politiker nur selten weil es unbeliebt ist, Ausgaben kürzen. Der ganze öffentliche Sektor kann auch mit der Hälfte der Belegschaft fahren. Das Steuersystem wird in Deutschland nicht vereinfacht, weil keiner den damit einhergehende Arbeitsplatz Abbau vermitteln möchte. Öffentlich rechtliche? Komplett privatisieren oder liquidieren, usw.

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Anja Terchova

Oder noch besser, aber darauf kommen Politiker nur selten weil es unbeliebt ist, Ausgaben kürzen. Der ganze öffentliche Sektor kann auch mit der Hälfte der Belegschaft fahren. Das Steuersystem wird in Deutschland nicht vereinfacht, weil keiner den damit einhergehende Arbeitsplatz Abbau vermitteln möchte. Öffentlich rechtliche? Komplett privatisieren oder liquidieren, usw.

So einfach ist es leider auch wieder nicht.

 

Klar gibt es machne Verschwendung, im Grossen und Ganzen herrscht bei vielen Institutionen aber eher Personalmangel als Personalueberfluss.

 

Mit dem Steuersystem ist es auch nicht so einfach. Man muss schon die Lebensumstaende der Menschen beruecksichtigen und kann sie nicht ueber einen Kamm scheren. Da braucht es schon ein ein paar Ausnahmen. Aber genau diese Ausnahmen werden dann von einigen Leuten missbraucht, worauf man dann zusaetzliche Ausnahmen braucht, um die Schlupfloecher zu stopfen. Und dann wird es immer komplizierter. Aber so sind nun einmal Menschen einfach.

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dynamind

Du ignorierst hier die marode Wirtschaft, die hinter Ländern wie Italien oder Griechenland steht.

Naja...Italien und Griechenland sind wirtschaftlich aber nicht wirklich vergleichbar bzw. Italien besteht nicht nur aus Süditalien ;)

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