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Onkel Doktor

Veröffentlichungen pro aktive Strategie?

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Onkel Doktor

Hallo zusammen!

 

Es gibt ja offensichtlich eine ganze Reihe Veröffentlichungen, die mit Empirik zu dem Schluss kommen, dass passives Investieren vorzuziehen ist. Jetzt lese ich gerade wieder in einem der anderen Threads was von wegen welche "Religion" jemand bevorzuge (in Hinsicht auf aktiv/ passiv). Meine Frage ist also, gibt es auch seriöse (also in der Regel universitäre) Studien, die pro aktiv empfehlen?

 

Gruß!

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€-man

Meine Frage ist also, gibt es auch seriöse (also in der Regel universitäre) Studien, die pro aktiv empfehlen?

 

Wie sollte es die geben? Aktive Strategien - die ich übrigens bevorzuge - fußen nicht auf mathematischen Formeln, die sich immer und überall anwenden lassen. Der permanente Wandel der Märkte, der neben den üblichen Zyklen auch noch die rasanter werdenden Geschwindigkeiten dieser und auch noch die nimmermüden geopolitischen Trommelfeuer beinhaltet, lässt m. E. keine relevanten Studien zu.

 

Entweder du schaffst es, die oben genannten Kriterien selbst zu bändigen oder du lässt es sein.

 

Gruß

-man

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Onkel Doktor
· bearbeitet von Onkel Doktor

Nun, man könnte ja einfach methodische Schwächen oder Artefakte aufdecken, die in den "pro passiv" Studien gemacht wurden, so wie es zum Beispiel jetzt zu der "Die Deutschen gehen zu oft zum Arzt" - Statistik rausgekommen ist. Das wäre ja schon einmal ein Anfang, oder?

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€-man

Dazu ist m. E. das Thema zu komplex. Um ein einigermaßen gut laufendes Handelssystem zu schaffen, bedarf es fundamentaler Datenauswertungen, technischer Auswertungen und langjähriger Erfahrungen, um die richtigen Schlüsse zum richtigen Zeitpunkt ziehen zu können.

Selbst dann ist man nicht vor Rückschlägen gefeit - schon gar nicht unter Laborbedingungen.

 

Gruß

-man

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Onkel Doktor

Dazu ist m. E. das Thema zu komplex. Um ein einigermaßen gut laufendes Handelssystem zu schaffen, bedarf es fundamentaler Datenauswertungen, technischer Auswertungen und langjähriger Erfahrungen, um die richtigen Schlüsse zum richtigen Zeitpunkt ziehen zu können.

Selbst dann ist man nicht vor Rückschlägen gefeit - schon gar nicht unter Laborbedingungen.

 

Gruß

-man

 

Irgendwie reden wir aneinander vorbei... Was willst du damit sagen, bzw. wo bestehen die Laborbedingungen, von denen du schreibst?

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Delphin
Nun, man könnte ja einfach methodische Schwächen oder Artefakte aufdecken, die in den "pro passiv" Studien gemacht wurden, so wie es zum Beispiel jetzt zu der "Die Deutschen gehen zu oft zum Arzt" - Statistik rausgekommen ist. Das wäre ja schon einmal ein Anfang, oder?

Na ja, das ist im Allgemeinen ziemlich einfach. Natürlich kenne ich nicht die "pro-passiv-Studien", an die du denkst. Aber oft geht das Fazit so, dass über viele verschiedene Fonds/Personen/Zeiträume es im Mittel nicht geschafft wurde, besser als der Durchschnitt abzuschneiden. Das beeindruckt mich jetzt nicht übermäßig, denn das Mittel ist ja nun gerade so definiert, dass es eben der Durchschnitt ist.

 

Und mal ganz praktisch, was interessiert mich, was andere geschafft haben, ich will doch auch in meinem Beruf erheblich besser zu sein als die Konkurrenz. Und wenn das klappt, was nützt es mir zu wissen, dass das statistisch unwahrscheinlich war, dass es so gekommen ist?

 

Wenn man was gegen das aktvie Anlegen sagen wollte, dann müsste man nachweisen, dass jeder damit auf die Nase fällt. ;)

 

(Ist zwar nicht von Bedeutung, aber ich lege übrigens im wesentlichen passiv an derzeit, weil ich nicht glaube, dass ich mit meiner begrenzten Zeit, anders viel reißen könnte, aber ich werde mich hüten, das auf andere zu übertragen.)

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Onkel Doktor
· bearbeitet von Onkel Doktor

Wenn man was gegen das aktvie Anlegen sagen wollte, dann müsste man nachweisen, dass jeder damit auf die Nase fällt. ;)

 

Bei Ereignissen die in gewissem Maße auf Zufällen beruhen muss man genau das eben nicht. Wenn 10.000 Leute einen Abend lang Roulette spielen, kommt vielleicht ein Millionär dabei rum. Trotzdem hat das nichts mit Können zu tun, und es muss auch nicht jeder Einzelne verlieren, damit das Spiel bewiesenermaßen einen negativen Erwartungswert hat.

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klokschieter

Wenn man was gegen das aktvie Anlegen sagen wollte, dann müsste man nachweisen, dass jeder damit auf die Nase fällt. ;)

 

Nein, andersrum, wenn man was pro aktives Anlegen sagen wollte, dann müsste man nachweisen, dass aktiver Erfolg (den es immer gibt, das bestreitet keiner) nachweisbar nicht auf statistischer Wahrscheinlichkeit beruht, sondern auf Können. Erfolg auf Ansage sozusagen.

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Schinzilord

Hier ist z.B. eine solche Veröffentlichung. Die Studie bescheinigt Analysten, dass sie einen Mehrwert generieren, jedoch lässt sich dieser als Investor, der nur nach externen Empfehlungen geht, NACH TA Kosten nicht ausnutzen (ein Nullsummenspiel).

Der Analyst selbst hat da schon andere Möglichkeiten, wenn er direkt mit eigenem Geld handelt.

 

Das gleiche gilt auch für aktive Fonds:

Mehr als 90% schaffen es nur nicht NACH Kosten, ihren Index zu schlagen. Aber die Abweichung nach unten vom Durchschnitt ist halt nicht so hoch wie die TER, sondern weniger. Also lässt sich mit Analyse schon den Markt schlagen, nur bleibt da beim Privatinvestor in aktiven Fonds im Mittel nichts übrig, was aber nicht heißt, dass Analysten mit ihrem eigenen Geld nicht den Markt schlagen können.

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Onkel Doktor
· bearbeitet von Onkel Doktor

Hier ist z.B. eine solche Veröffentlichung. Die Studie bescheinigt Analysten, dass sie einen Mehrwert generieren, jedoch lässt sich dieser als Investor, der nur nach externen Empfehlungen geht, NACH TA Kosten nicht ausnutzen (ein Nullsummenspiel).

Der Analyst selbst hat da schon andere Möglichkeiten, wenn er direkt mit eigenem Geld handelt.

 

Das gleiche gilt auch für aktive Fonds:

Mehr als 90% schaffen es nur nicht NACH Kosten, ihren Index zu schlagen. Aber die Abweichung nach unten vom Durchschnitt ist halt nicht so hoch wie die TER, sondern weniger. Also lässt sich mit Analyse schon den Markt schlagen, nur bleibt da beim Privatinvestor in aktiven Fonds im Mittel nichts übrig, was aber nicht heißt, dass Analysten mit ihrem eigenen Geld nicht den Markt schlagen können.

Ja, die Zusammenhänge waren mir schon klar, aber ich habe nach Veröffentlichungen gesucht, wie du sie verlinkt hast. Besten Dank!

Kennst du denn auch Paper, die die "pro passiv" Studien in Frage stellen (z.B. hinsichtlich Methodik,...)?

 

PS: Wenn ich so richtig nachdenke, unterstreicht auch das von dir verlinkte Paper ja nur wieder die Überlegenheit der passiven Strategie...

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Bei Ereignissen die in gewissem Maße auf Zufällen beruhen muss man genau das eben nicht. Wenn 10.000 Leute einen Abend lang Roulette spielen, kommt vielleicht ein Millionär dabei rum. Trotzdem hat das nichts mit Können zu tun, und es muss auch nicht jeder Einzelne verlieren, damit das Spiel bewiesenermaßen einen negativen Erwartungswert hat.

 

Nein, andersrum, wenn man was pro aktives Anlegen sagen wollte, dann müsste man nachweisen, dass aktiver Erfolg (den es immer gibt, das bestreitet keiner) nachweisbar nicht auf statistischer Wahrscheinlichkeit beruht, sondern auf Können. Erfolg auf Ansage sozusagen.

Wenn man den Aktienmarkt als Glücksspiel mit zufälligen Renditen sieht, eine Normalverteilung zugrunde legt und dazu noch das ganze mit Mitteln der Stochastik und Statistik beschreibt, dann eure Aussage schon folgerichtig. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, die Portfoliotheorie ist in sich sehr schlüssig, das ist vielleicht sogar ihre größte Stärke. Ob ihre Grundannahmen der Wirklichkeit so nahe sind, dass sie als Modell der wirklich zumindest einen praktischen Nutzen hat, wird nach wie vor diskutiert in der Fachwelt. Ich persönlich finde es nützlich, mich intensiv mit der Portfoliotheorie beschäftigt zu haben, sie hilft auch beim kritischen Hinterfragen.

 

Trotzdem am Ende des Tage (ein Anglizismus, ich weiß) wenn man sich überlegt, was praktisch aus dem ganzen folgt, dann ist es alles gar nicht mehr so einfach, wie das scheinen mag, wenn man die Protfoliotheorie (und ihre Erweiterungen für Betrachtungen von mehreren Jahren) zum ersten mal begreift. Was genau ist denn eine "passive" oder "aktive" Strategie? Und in wie fern kann die Portfoliotheorie konkrete Vorschläge machen, wie ich praktisch anlegen soll?

 

Ein Problem ist z.B., dass in der Portfoliotheorie immer das statische Mittel aus ganz vielen Zeiträumen verwendet wird. Nun habe ich im Leben immer nur einen einzigen Zeitraum zur Verfügung, ich "würfle" also nur einmal. Da wäre ggf. eine andere Strategie angesagt, als wenn ich 300 mal würfeln dürfte. Ein anderes Problem ist z.B., dass die Porfoliotheorie immer die Einmalanlage über einen festen Zeitraum betrachtet (ursprünglich immer ein Jahr, aber da gibt's bekanntlich ja erweiterungen, die übrigens eine "windschiefe" Verteilung der erwateten Rendite nahelegen, so dass man realistischerweise für Aktien eher mit 4% als den üblichen 8% rechnen sollte) wird, das ist aber in der Realität nicht gegeben. Ich weiß nicht genau, wann ich wieviel neues Geld bekommen, und die Portfoliotheorie gibt mir keine Hilfe zu entscheiden, wann ein guter Zeitpunkt wäre zu kaufen. Statistisch sollte man immer sofort kaufen (positiver Erawrtungswert), wann ich Geld bekomme, wäre dann einfach eine weitere Zufallskomponente im Spiel. Nur ist es leider leicht nachzuweisen, dass weil ich eben nur einen Zeitraum zur Verfügung habe, der Einstiegszeitpunkt von erschreckend großer Bedeutung ist, obwohl er natürlich bei 300 Versuchen unerheblich wäre.

 

Letztendlich muss man doch (die dem passiven Anleger eigentlich verbotenen) Entscheidungen treffen bei der Anlage.

 

Eine ganz andere Blickrichtung, die ich sehr hilfreich finde, habe ich erstmal außen vor gelassen: nämlich die Aktie nicht als Glücksspiel sondern als Unternehmensbeteiligung. Selbst wenn mir da auch jemand vorrechnen kann, dass es statistisch nicht sinnvoll ist, ein Unternehmen zu gründen oder mich selbständig zu machen, wird mich doch niemand so einfach daran hindern, wenn ich überzeugt bin, erfolgreich zu sein. Klar handle ich dann möglicherweise "irrational" (ich glaube übrigens nicht, aber das wird dann ein bisschen philosophisch...), aber auf diesem Planeten hätten wir nicht viel zustande gebracht, wenn nicht hin und wieder mal jemand was riskiert hätte. ;)

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

 

PS: Wenn ich so richtig nachdenke, unterstreicht auch das von dir verlinkte Paper ja nur wieder die Überlegenheit der passiven Strategie...

Für den, der den Research nicht selbst macht, auf alle Fälle.

 

Hier gibts eine pro aktive Studie, die Aktivmanagern eine Outperformance relativ zu FamaFrech 3-Faktormodell zuschreibt.

 

Um das einschätzen zu können, solltest du aber unbedingt bitteFama French und Carhart lesen.

Demgegenüber gibt es aber viele Studien, die aktiven Fondsmanager keine Outperformance zuschreiben.

 

Hier gehts gleich weiter mit der outperformance von individual investors.

 

Allgemein bringt eine Suche bei Google Scholar nach Persistence + Outperformance am meisten neuen Lesespaß :)

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Onkel Doktor

...

Allgemein bringt eine Suche bei Google Scholar nach Persistence + Outperformance am meisten neuen Lesespaß :)

 

Jau, super! Man muss halt nur wissen, wonach man suchen muss... :thumbsup:

Im ersten Artikel, den ich gelesen (The Persistence of Risk-adjusted Mutual Fund Performance, Elton et.al.) habe steht direkt:

"Of the few studies that find that managers or a subset of manager with a common objective



(such as growth) outperform passive portfolios, most, if not all, would reach opposite

conclusions when survivorship bias and/or correct adjustment for risk are taken into account"

Au weia... :(

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Delphin
Jau, super! Man muss halt nur wissen, wonach man suchen muss... :thumbsup:

Im ersten Artikel, den ich gelesen (The Persistence of Risk-adjusted Mutual Fund Performance, Elton et.al.) habe steht direkt:

"Of the few studies that find that managers or a subset of manager with a common objective



(such as growth) outperform passive portfolios, most, if not all, would reach opposite

conclusions when survivorship bias and/or correct adjustment for risk are taken into account"

Au weia... :(

Das ist ja an sich nichts Neues, nur was genau schließt du daraus? Ich meine für deine eigene Geldanlage? Da finde ich wird es interessant.

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Onkel Doktor

Das ist ja an sich nichts Neues, nur was genau schließt du daraus? Ich meine für deine eigene Geldanlage? Da finde ich wird es interessant.

 

Die Leute, die sich von ihren Banken und Beratern bequatschen lassen, können es ja nicht besser wissen. Ich frage mich nur, warum selbst leute wie hier im Forum, die sich ja scheinbar für Geldanlage interessieren und sich damit auseinandersetzten, ihr Geld noch Fondmanagern anvertrauen. Das ist mir irgendwie nicht ersichtlich.

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Schinzilord

 

 

Die Leute, die sich von ihren Banken und Beratern bequatschen lassen, können es ja nicht besser wissen. Ich frage mich nur, warum selbst leute wie hier im Forum, die sich ja scheinbar für Geldanlage interessieren und sich damit auseinandersetzten, ihr Geld noch Fondmanagern anvertrauen. Das ist mir irgendwie nicht ersichtlich.

Naja, manche haben eine Outperformance nach strengen Regeln (korrekter Benchmark, risikoadjustiert etc.), entweder weil sie Glück hatten oder eine gute Intuition / due diligence (den richtigen Riecher), und andere berechnen nichtmal ihre korrekte Rendite oder wählen einen falschen Benchmark, entweder weil sie so zufrieden sind oder es nicht besser können.

Jeder, wie er es mag :)

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Delphin
· bearbeitet von Delphin

@ Onkel Doktor: ich kann nicht so ganz folgen - was hat das mit meiner Frage zu tun?

Die Leute, die sich von ihren Banken und Beratern bequatschen lassen, können es ja nicht besser wissen.

Ich finde schon, sie können es besser wissen. Aber gut, ich verstehe was du sagen willst.

 

Ich frage mich nur, warum selbst leute wie hier im Forum, die sich ja scheinbar für Geldanlage interessieren und sich damit auseinandersetzten, ihr Geld noch Fondmanagern anvertrauen. Das ist mir irgendwie nicht ersichtlich.

Auf wen beziehst du dich? Ich kann da glaub ich schlecht antworten, ich habe keine Fonds im Depot, die "aktiv" verwaltet werden, aber z.B. für Schwellenländer oder andere exotische Märkte hätte ich da jetzt auch nicht prinzipiell was dagegen, weil Indexfonds da auch nicht gerade billig und einfach zu realisieren sind, und ich meine Zweifel an der Effizienz der Märkte hätte.

 

Ich mag aktive Fonds nicht so, weil mir im Grunde das Wissen fehlt, die Arbeit des Fondsmanagers zu beurteilen und weil die oft teuer sind. Aber ich weiß jetzt nicht, ob ich da für die Leute spreche, auf die du dich beziehst. Ich selbst bin ja eher passiver Anleger, soweit diese Kategorien überhaupt Sinn machen.

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Onkel Doktor

Ich hab deine Frage nicht beantwortet ;) Meine Antwort sollte aber wohl jetzt klar sein, ne?

1) Wenn jemand absolut keine Lust hat, sich mit seiner Geldanlage zu beschäftigen, ist es ok, wenn man die (im besten Fall) 1-2% opfert und in aktive Fonds investiert. Ich kann ja kaum von meiner Oma erwarten, sich den Bernstein durchzulesen, meine Frau hätte da zum Beispiel auch keine Lust zu. Außerdem ist es ja nicht so, dass man damit zwangsweise Verlust macht, man opfert nur Gewinn und kauft sich dafür Freizeit.

2) Der Großteil der Fonds und Depots um die es hier geht, ist aktiv. Von daher beziehe ich mich auf die Mehrheit der Benutzer hier.

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Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser

 

Hier gehts gleich weiter mit der outperformance von individual investors.

 

Trommelwirbel: Die Harvard University hat die Aktiv vs. Passiv Frage abschließend und endgültig beantwortet. Nun bleibt nur zu klären, wie man zu einem "skillful investor" wird. B)

 

Our results suggest that skillful individual investors exploit market inefficiencies

to earn abnormal profits, above and beyond any profits available

from well-known strategies based upon size, value, or momentum.

 

Viel interessanter als die ewige Aktiv vs. Passiv Diskussion finde ich die Frage, wie eine zeitgemäße passive Strategie aussehen könnte.

 

Alle mir bekannten Veröffentlichungen zum passiven Investieren (Bernstein, Malkiel, Kommer, usw.) sind schon etwas älter, geprägt von einer Äera stetig steigender Aktienkurse (abgesehen von kleineren Rücksetzern wie dem Dot Com Bubble) und völlig unbeleckt von aktuellen Banken- und Staatsschuldenkrisen.

 

Insbesonders die im Mittelpunkt stehende These, dass es völlig egal ist, wann und zu welchem Preis man kauft, da die Märkte effizient und Preise mithin immer „fair“ sind, scheint mir langsam in die Jahre zu kommen. Man sehe sich nur die aktuellen Entwicklungen an: Welche Aktienkurse angemessen sind, entscheidet heute die Politik und setzt dies mit der „Dicken Bertha“ (EZB) und Quantitative Easing (FED) durch. Und auch die Bewertungen auf den (Staats-)Anleihemärkten spiegeln nicht annähernd die Schuldenprobleme wider, sondern sind eher das Ergebnis einer unseligen Symbiose von Staaten und Finanzindustrie.

 

Ich kann mir in diesem Umfeld nicht recht vorstellen, dass man mit 1:1 nachgekochten Standardrezepten a la Kommer bekömmliche Renditen erzielen wird.

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
1) Wenn jemand absolut keine Lust hat, sich mit seiner Geldanlage zu beschäftigen, ist es ok, wenn man die (im besten Fall) 1-2% opfert und in aktive Fonds investiert. Ich kann ja kaum von meiner Oma erwarten, sich den Bernstein durchzulesen, meine Frau hätte da zum Beispiel auch keine Lust zu. Außerdem ist es ja nicht so, dass man damit zwangsweise Verlust macht, man opfert nur Gewinn und kauft sich dafür Freizeit.

Habe ich so erstmal nichts dagegen einzuwenden, aber sag dazu dass du mit "Gewinn opfern" nicht wirklichen Gewinn meinst (der ist ja noch unbekannt), sondern nur eine Veränderung des risikoangepassten Erwartungswertes (unter der Vorraussetzung bestimmter stochastischer Methoden usw.). Was wirklich dabei heraus kommt, wird höchstwahrscheinlich stark von dieser 1-2% Differenz abweichen.

 

2) Der Großteil der Fonds und Depots um die es hier geht, ist aktiv. Von daher beziehe ich mich auf die Mehrheit der Benutzer hier.

Ah, Ok. Hmm, bin ich aber gar nicht so sicher, sind sehr viele Passive unterwegs hier, scheint mir. (Was immer man mit "passiv" genau meint, manche Indexfonds kann man ja gut traden und AKtien kann man auch über 30 Jahre halten). Vielleichtin letzter Zeit etwas weniger nachdem die großen Aktiv-Passiv-Threads von 2007/2008/2009 ein bisschen ausgeklungen sind. Aber ich kann mich täuschen. Echte Passive ziehen sich vielleicht auch konsequenterweise zurück, wenn das Depot einmal eingerichtet ist, sonst kommen sie nur auf dumme Gedanken, wenn sie anfangen sich mit der Tagesentwicklung zu beschäftigen.

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HeinzHarald

Ich kann mir in diesem Umfeld nicht recht vorstellen, dass man mit 1:1 nachgekochten Standardrezepten a la Kommer bekömmliche Renditen erzielen wird.

Das Ziel ist doch auch nur eine Durchschnittsrendite. Und wenn wir in einer Periode leben, die eine sehr geringe Durchschnittsrendite bringt, dann haben wir wohl im Vergleich zu früheren Perioden schlichtweg Pech gehabt. Nur weil sich die Durchschnittsrenditen im nach hinein als mager herausstellen könnten, ist das kein Grund für eine aktive Strategie. Selbst wenn eine aktive Strategie erfolgreich ist, wird sie nur einen geringen Mehrertrag gegenüber dem niedrigen Durchschnitt erbringen. Wenn die nächsten Jahrzehnte schlechte Renditen bringen, dann für fast alle von uns, entziehen kann man sich da nur rein zufällig über das eingehen von unsystematischen Risiken.

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klokschieter

Ich kann mir in diesem Umfeld nicht recht vorstellen, dass man mit 1:1 nachgekochten Standardrezepten a la Kommer bekömmliche Renditen erzielen wird.

 

Wie geht der Spruch noch: "Dieses Mal ist es anders"...

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Nudelesser

Ich kann mir in diesem Umfeld nicht recht vorstellen, dass man mit 1:1 nachgekochten Standardrezepten a la Kommer bekömmliche Renditen erzielen wird.

 

Wie geht der Spruch noch: "Dieses Mal ist es anders"...

 

Ein schöner und weiser Spruch des seeligen Herrn Templeton. Hier passt aber sein folgender Spruch besser:

 

Successful investing is only common sense. Each system for investing will eventually become obsolete.

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Onkel Doktor

Viel interessanter als die ewige Aktiv vs. Passiv Diskussion finde ich die Frage, wie eine zeitgemäße passive Strategie aussehen könnte.

Dazu würde ich sagen: Solange man mindestens ein bischen mischt, ist alles in Ordnung - sehr viel Mischen und sehr viele Gedanken machen ist vermutlich minimal besser.

 

Insbesonders die im Mittelpunkt stehende These, dass es völlig egal ist, wann und zu welchem Preis man kauft, da die Märkte effizient und Preise mithin immer fair sind, scheint mir langsam in die Jahre zu kommen. Man sehe sich nur die aktuellen Entwicklungen an: Welche Aktienkurse angemessen sind, entscheidet heute die Politik und setzt dies mit der Dicken Bertha (EZB) und Quantitative Easing (FED) durch. Und auch die Bewertungen auf den (Staats-)Anleihemärkten spiegeln nicht annähernd die Schuldenprobleme wider, sondern sind eher das Ergebnis einer unseligen Symbiose von Staaten und Finanzindustrie.

Ich denke nicht, dass man heute, im Gegensatz zu vor 3 Jahren, Market-Timing plötzlich doch ausnutzen kann.

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randomwalk

Viel interessanter als die ewige Aktiv vs. Passiv Diskussion finde ich die Frage, wie eine zeitgemäße passive Strategie aussehen könnte.

Dazu würde ich sagen: Solange man mindestens ein bischen mischt, ist alles in Ordnung - sehr viel Mischen und sehr viele Gedanken machen ist vermutlich minimal besser.

 

Insbesonders die im Mittelpunkt stehende These, dass es völlig egal ist, wann und zu welchem Preis man kauft, da die Märkte effizient und Preise mithin immer fair" sind, scheint mir langsam in die Jahre zu kommen. Man sehe sich nur die aktuellen Entwicklungen an: Welche Aktienkurse angemessen sind, entscheidet heute die Politik und setzt dies mit der Dicken Bertha" (EZB) und Quantitative Easing (FED) durch. Und auch die Bewertungen auf den (Staats-)Anleihemärkten spiegeln nicht annähernd die Schuldenprobleme wider, sondern sind eher das Ergebnis einer unseligen Symbiose von Staaten und Finanzindustrie.

Ich denke nicht, dass man heute, im Gegensatz zu vor 3 Jahren, Market-Timing plötzlich doch ausnutzen kann.

 

:thumbsup: 100%ige Zustimmung!

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