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Sirius

Fragwürdige Fondsinvestments unter Freunden

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Sirius
· bearbeitet von frank05

Fragwürdige Fondsinvestments unter Freunden

 

Ein Fondsmanager hilft einem anderen mit privatem Geld aus der Patsche. Am Ende landen nicht börsennotierte Unternehmen im Fonds, mit denen der Fondsmanager verbandelt ist. Ist das alles sauber?

 

Die heiße Kartoffel ist Fondsmanager Olgerd Eichler los. Seit Ende März hatte die Aktie der Fonds-Muttergesellschaft Mainfirst im von Eichler gemanagten Fonds Mainfirst Top European Ideas gesteckt. Sie war da reingekommen, als der Mainfirst-Gründer seinen 50-Prozent-Anteil abstoßen wollte und offenbar anderswo nicht loswurde. Großanleger witterten Schiebung. Sie zogen gut eine halbe Milliarde aus dem Fonds ab. Die nicht börsennotierte Aktie der eigenen Firma in den eigenen Fonds aufzunehmen: Keine Top-Idee, geht nicht.

 

Jetzt konnte Eichler das Aktienpaket weiterreichen. Es geht an einen anderen schillernden Fondsmanager: Luca Pesarini. Sein Ethna Aktiv-Mischfonds ist einer der beliebtesten am deutschen Markt. Die rund 20 Millionen Euro für die Mainfirst-Aktien zahlt Pesarini allerdings privat. Für ihn ein Klacks, sein Milliardenfonds spielte allein 2013 für die Verwalter mehr als 80 Millionen Euro Gebühren ein. Die Gesamtkosten im Fonds summierten sich auf 1,8 Prozent des Fondsvermögens, damit gehört er zu den teuersten Exemplaren in seiner Kategorie.

 

Wie Eichler hat ansonsten aber auch Pesarini kein Problem damit, nicht börsennotierte Titel in seine Fonds zu packen. Dazu auch Anteile von Unternehmen, bei denen er im Aufsichtsrat sitzt. Die Liste seiner Mandate ist so lang, dass man sich fragen muss, ob er noch genug Zeit für den Fonds hat: Es sind Ethenea, die für seine Fonds zuständig sind, Haron, Mellinckrodt, Erlenburg Immobilien, Colin & Cie., Corix Capital, DFV Deutsche Familienversicherung , Greiff Management und IFM Immobilien. Im Ethna-Aktiv-Fonds stecken IFM-Aktien ebenso wie die nicht börsennotierte Deutsche Familienversicherung und Anteile eines Mellinckrodt-Fonds.

.....

http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/boersenkommentar-fragwuerdige-fondsinvestments-unter-freunden/10218302.html

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Nudelesser

Hoffentlich liest das keiner der Ethna Aktiv Anhänger, sonst ist deren Wochenende im Eimer B)

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chart

:lol:

Innerlich habe ich mich von meinen aktiven Fonds eh schon verabschiedet, abstoßen werde ich sie dieses und nächstes Jahr eh.

Jetzt konnte Eichler das Aktienpaket weiterreichen. Es geht an einen anderen schillernden Fondsmanager: Luca Pesarini. Sein Ethna Aktiv-Mischfonds ist einer der beliebtesten am deutschen Markt. Die rund 20 Millionen Euro für die Mainfirst-Aktien zahlt Pesarini allerdings privat. Für ihn ein Klacks, sein Milliardenfonds spielte allein 2013 für die Verwalter mehr als 80 Millionen Euro Gebühren ein. Die Gesamtkosten im Fonds summierten sich auf 1,8 Prozent des Fondsvermögens, damit gehört er zu den teuersten Exemplaren in seiner Kategorie.

 

Da sieht man mal was solche Manager verdienen.

Ich habe auch mal einen Bericht über einen Fondsmanager gesehen, der hatte nicht wirklich viel Arbeit mit seinen Fonds. Da die Arbeit ein Programm für ihn machte, er schaut nur ein mal am Tag auf den Rechner ob alles passt und ok ist und das war es. Ansonsten hat er die Zeit mit seinen Hobbys verbracht. Er war auch Hobbyrennfahrer und hat dort viel Zeit und Geld investiert.

Herr Pesarini hat wie es aussieht auch viel Zeit, darum kann er auch noch andere Jobs machen. Denn sicherlich wird die meißte Arbeit ein Programm erledigen. Dafür kassieren die Manager zig Millionen ab.

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Alwin
· bearbeitet von Alwin

Hoffentlich liest das keiner der Ethna Aktiv Anhänger, sonst ist deren Wochenende im Eimer B)

 

Warum?

 

Dass ein Fondsmanager nicht ganz schlecht verdient und bei einer großen Fondsgesellschaft gerne mal einen zweistelligen Millionenbetrag einstreichen kann, dürfte den Ethna Aktiv-Anhängern nicht neu sein. Was Herr Pesarini mit dem dabei angehäuften Vermögen anstellt, kann seinen Investoren herzlich egal sein. Deshalb sehe ich nicht, weshalb der hier berichtete private Aktienkauf von Pesarini irgendwie beanstandungswürdig sein sollte.

 

Vollends absurd ist der zweite gegen Herrn Pesarini gerichtete Vorwurf der Wiwo, dass er in nicht-börsennotierte Gesellschaften investiert, bei denen er im Aufsichtsrat sitzt. Wahrscheinlich wird umgekehrt ein Schuh daraus: Er sitzt gerade deshalb im Aufsichtsrat, weil er einen (bei nicht-börsennotierten Unternehmen möglicherweise nicht ganz unbeträchtlichen) Teil der Aktien verwaltet. Dass der Vertreter einer bedeutenden Anteilseignergruppe in den Aufsichtsrat gewählt wird, ist ein Vorgang, der alltäglicher nicht sein könnte.

 

Wirklich bedenklich ist an den berichteten Vorgängen allein das Verhalten des Fondsmanagers Eichler, der den Ethna Aktiv-Anhängern aber ebenfalls gleichgültig sein kann. Interessant für die Bewertung dieses Verhaltens wäre im Übrigen noch, ob das Geschäft für den Eichler'schen Fonds unter dem Strich ein Gewinn oder ein Verlust war. Auch das wird in dem Artikel aber bezeichnenderweise verschwiegen...

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Nudelesser

Hoffentlich liest das keiner der Ethna Aktiv Anhänger, sonst ist deren Wochenende im Eimer B)

 

Warum?

 

Übersiehst Du evtl. den eigentlichen Punkt? Es kann doch nicht gesund sein, dass ein Fondsmanager privat einen Broker kauft, der für seinen Arbeitgeber vermutlich Transaktionen abwickelt. So etwas lässt man sein, um den Anschein von Interessenkonflikten zu vermeiden. Oder zumindest legt man im Detail dar, warum solche Bedenken unbegründet sind.

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Alwin
· bearbeitet von Alwin

Warum?

 

Übersiehst Du evtl. den eigentlichen Punkt? Es kann doch nicht gesund sein, dass ein Fondsmanager privat einen Broker kauft, der für seinen Arbeitgeber vermutlich Transaktionen abwickelt. So etwas lässt man sein, um den Anschein von Interessenkonflikten zu vermeiden. Oder zumindest legt man im Detail dar, warum solche Bedenken unbegründet sind.

 

Nö, das übersehe ich nicht. Auch dieser Aspekt ist in dem Wiwo-Artikel nicht mit irgendwelchen Tatsachen untermautert:

 

Jetzt hat also Privatmann Pesarini mit Mainfirst einen Aktienbroker im Portfolio. Je mehr Wertpapieraufträge Mainfirst für Pesarinis Fonds abwickeln würde, desto besser ist das für Pesarini. Schon 2013 hatte der sein Fondsportfolio mehr als zwei Mal komplett umgeschichtet – ein sehr hoher Wert. 6,5 Millionen Euro Kosten wurden dem Fonds dadurch belastet. Mit einer Wertentwicklung von 5,4 Prozent 2013 war das Ergebnis des Hin und Her eher durchschnittlich.

 

Um den Anschein zu vermeiden, dass er in seinen Fonds künftig extra viel handelt, um Mainfirst zu unterstützen, sollte Pesarini offenlegen, was sein Fonds an welche Broker zahlt.

 

 

Mich würde es wundern, wenn ein Fondsmanager eines großen öffentlich bekannten Fonds die Geschäfte seines Fonds über einen Broker abwickelt, an dem er privat beteiligt ist und der bei einem Marktwert von ca. € 40 Mio. zu den relativ kleinsten am Markt zählen dürfte. Wenn es so sein sollte, hätte die Wiwo natürlich in der Tat ein Skandälchen aufgedeckt. Die vorstehende Textpassage sieht für mich aber eher nach einer Unterstellung aus, mit der die Autorin ihren Text anreichern möchte. Ich würde mir davon jedenfalls nicht das Wochenende verderben lassen, wenn ich Ethna Aktiv-Anteile hätte.

 

Was übrigens den (zweifellos problematischen) Ankauf der Aktien durch den Eichler-Fonds angeht, ist andernorts zu lesen, dass dieser sein Mainfirst-Aktienpaket Ende April für rund € 17 Mio. erworben hat (Mein Link). Bei einem Verkauf für € 20 Mio. Ende Juli hat er also innerhalb von ca. drei Monaten eine Wertsteigerung von rund 17,6 % erzielt. Das mag den ursprünglichen Deal nicht besser machen, sollte aber in einem journalistisch ausgewogenen Artikel vielleicht nicht unerwähnt bleiben...

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