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Gatecrasher

Fondssparplan - Probleme mit der Disziplin

Empfohlene Beiträge

-QS-
· bearbeitet von -QS-

Wieso wird die empfohlene TG-Reserve immer wieder am Einkommen und nicht an den Ausgaben festgemacht?

 

Legen wir mal sechs Monate Rücklagen zu Grunde:

 

Person A verdient 5000 € netto und spart davon 3000 €.

Person B verdient 2000 € netto und gibt das Gehalt vollständig aus.

 

Warum sollte Person A, die Lebenshaltungskosten in gleicher Höhe wie B zu begleichen hat, aber im Gegensatz zu diesem über einen sehr guten Cash Flow verfügt, 30000 € in den "Emergency Fund" stecken, während B - bei dem das Budget auf Kante genäht ist - mit 12000 € Reserve gut aufgestellt sein soll?

 

Meine Meinung: Als Faustregel sollten sechs Monatsausgaben vorgehalten werden. Wer einen extrem sicheren Job und ein massives Cash-Flow-Polster hat, kann das bis auf eine Monatsausgabe eindampfen; wer z.B. selbstständig ist und trotz sparsamen Lebensstils wenig über hat, sollte sich ein wesentlich umfangreicheres Polster zulegen, bevor investiert wird.

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chart
· bearbeitet von chart

Wieso wird die empfohlene TG-Reserve immer wieder am Einkommen und nicht an den Ausgaben festgemacht?

 

Legen wir mal sechs Monate Rücklagen zu Grunde:

 

Person A verdient 5000 € netto und spart davon 3000 €.

Person B verdient 2000 € netto und gibt das Gehalt vollständig aus.

 

Ich habe allerdings schon mehrere Beispiele gehört, da ist es eher umgekehrt.

Also Person A gibt alles aus und Person B spart und es bleibt immer etwas übrig vom Gehalt.

 

Die 6 Monatsgehälter sind doch nur eine Angabe nach der man sich richten kann, aber nicht muss.

Ich habe z.B. mehr als 6 Monatsgehälter Reserve, da ich nicht so viel verdiene. Obwohl ich die Reserve auch etwas runter fahren könnte.

Jeder sollte für sich entscheiden, wie hoch seine Reserve sein sollte.

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Randa-Michi

Wieso wird die empfohlene TG-Reserve immer wieder am Einkommen und nicht an den Ausgaben festgemacht?

 

Legen wir mal sechs Monate Rücklagen zu Grunde:

 

Person A verdient 5000 € netto und spart davon 3000 €.

Person B verdient 2000 € netto und gibt das Gehalt vollständig aus.

 

Warum sollte Person A, die Lebenshaltungskosten in gleicher Höhe wie B zu begleichen hat, aber im Gegensatz zu diesem über einen sehr guten Cash Flow verfügt, 30000 € in den "Emergency Fund" stecken, während B - bei dem das Budget auf Kante genäht ist - mit 12000 € Reserve gut aufgestellt sein soll?

 

Meine Meinung: Als Faustregel sollten sechs Monatsausgaben vorgehalten werden. Wer einen extrem sicheren Job und ein massives Cash-Flow-Polster hat, kann das bis auf eine Monatsausgabe eindampfen; wer z.B. selbstständig ist und trotz sparsamen Lebensstils wenig über ist, sollte sich ein wesentlich umfangreicheres Polster zulegen, bevor investiert wird.

 

Eigentlich auch genau das was ich schrieb...:)

Es kommt drauf an, was man für Ausgaben hat. Vor allem solche, die man nicht einfach schieben kann (Jobverlust; Autoinvest; defekte teure Geräte) in Verbindung mit dem tatsächlichen notwendigen montlichen Bedarf (quasi Fixkosten...)

 

 

 

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Sapine

Disziplin statt Zwang bringt eindeutig mehr. Du wirst renditestärker anlegen können und bewahrst Dir die Flexibilität, die das Leben abfordert. Nur wenn Du das trotz mehrfacher Anläufe gar nicht in den Griff bekommst, solltest Du das Thema zwangsweises Sparen angehen.

 

Realistische Sparziele sind die Voraussetzung dafür, dass man sie einhalten kann und Erfolge einfährt. Was nutzt es Dir, wenn Du in guten Monaten 300 Euro zur Seite legen kannst, aber in 6 von 12 Monaten aufgrund von irgendwelchen Sonderausgaben das nicht leisten kannst? Du wirst frustriert sein, weil Du Dein Ziel nicht erreicht hast. Dann lieber nur 200 Euro festlegen und bei Überschüssen einfach etwas extra abführen.

 

Um ein realistisches Sparziel festzulegen, musst Du einen Überblick haben über Ausgaben und Einnahmen. Netter Nebeneffekt ist, dass man überflüssige Ausgaben erkennt und damit die Ausgabenseite zusätzlich entlasten kann. Ein weiterer Effekt ist, dass Du erkennst, dass meinetwegen im Januar nie an sparen zu denken ist, weil da z.B. irgendwelche Versicherungsbeiträge fällig werden und außerdem die Weihnachtsausgaben im Dezember die Basis bereits ordentlich gelöchert haben. Kein Mensch zwingt Dich monatlich konstant zu sparen. Du kannst z.B. in Monaten mit Sonderzahlungen (Urlaubsgeld etc.) zusätzliche Sparleitungen erbringen, während Du in bestimmten Monaten die Sparrate teilweise oder komplett aussetzt aufgrund höherer Ausgaben.

 

Für mich hat sich eine Art von Zwei-Töpfe-Sparen bewährt gehabt. Der eine Topf war für die langfristige Altersvorsorge. Der Topf wurde lediglich beim Hauskauf geplündert und stand ansonsten für keinerlei Ausgaben zur Verfügung. Der zweite Topf wurde auch regelmäßig gefüllt, aber der stand für unregelmäßige Konsumzwecke und als Reserve zur Verfügung. Also Ausgaben für Urlaub, Auto, Ersatzbeschaffungen oder irgendwelchen Luxus. Wenn der Puffer nur schwach gefüllt war, dann war eben kein Spielraum für Zusatzwünsche. Dann muss man einen günstigen Urlaub machen oder den Neukauf eines Autos verschieben, bis der Puffer groß genug ist. Den zweiten Topf haben wir ausschließlich in risikoarmen Anlagen (überwiegend Tagesgeld) vorgehalten. Zu wissen wie viel drin ist im "Konsum-Topf" hat uns sehr geholfen, das Geld diszipliniert auszugeben. Wenn es für einen Computer verplant war, gab es eben keine Flugreise und wenn wir eine Zeit lang keine größeren Ausgaben hatten, dann konnte man sich auch mal was außer der Reihe gönnen und genießen oder auch einfach einen Teil ins Altersvorsorgekapital überführen. Diese Zwei-Topf-Vorgehensweise ermöglicht Dir auch jederzeit auf erspartes zuzugreifen, ohne das Gefühl zu haben, am eigenen Ast zu sägen.

 

Wie viel man sparen kann ist schwer in Prozent zu nennen. Für einen Auszubildenden, der noch zu Hause wohnt und lediglich seine persönlichen Ausgaben von seinen Einnahmen bestreiten muss, ist es leichter 50 % zu sparen als für einen Familienvater mit mittlerem Einkommen, wo die Mutter eine Kinderpause macht. Für Dich persönlich hilft auch hier nur der Saldo Einnahmen/Ausgaben als Startwert. Wenn das ganze ins Laufen kommt und Du überflüssige Ausgaben zunehmend eliminierst, wird Dein Spielraum etwas größer werden.

 

Wie hoch soll der Puffer sein? Die Regel 3-6 Monatsgehälter ist nur eine Daumenregel. Wie schon zu recht angemerkt wäre es sinnvoller sie an den Ausgaben als an den Einnahmen festzumachen. Aber auch Fragen wie mittelfristig planbare Ausgaben (Umzug, Auto) sollte man berücksichtigen. Weiterhin ist die Frage, wie sicher und regelmäßig das Einkommen ist. Desto unsicherer, desto höher und liquider muss der Puffer sein.

 

Neben der Einnahmen/Ausgabenanalyse würde ich mir an Deiner Stelle auch mal kritisch anschauen, wann und warum Du auf erspartes zugreifen musstest. Es ist wichtig zu erkennen, wo es klemmt und warum. Die Empfehlung am Monatsanfang einen festen Betrag zur Seite zu legen, halte ich für gut, wobei ich ausgabenintensive Monate von dieser Pflicht befreien würde.

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Mjoelnir

Etwas was dich zwingt, kenn ich nicht.

 

Bei nem Arbeitskollegen meines Vaters war es die Ehefrau. Er selber hätte nie die Disziplin gehabt, weil er auch nie wirklich Not hatte (gutes Gehalt und ererbtes Mehrfamilienhaus). Um finanzen hat sie sich gekümmert und zu dem einen Haus kamen noch zwei weitere. Sie war glaube ich "nur" Hausfrau und sogar ohne abgeschlossene Berufsausbildung (das erste Kind kam relativ früh), aber in punkto Disziplin, Planung und Finanzen ihrem Mann weit überlegen. Seine beste Entscheidung war sie einfach machen zu lassen und seine Defizite da anzuerkennen.

 

Dummerweise wird der älteste Sohn auch so ne Ehefrau brauchen ... ;)

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tyr

Wieso wird die empfohlene TG-Reserve immer wieder am Einkommen und nicht an den Ausgaben festgemacht?

Weil sich der Lebensstil und damit die Ausgaben typischerweise am verfügbaren Einkommen orientieren. Zudem soll es ja ein Puffer gegen ungeplanten Geldbedarf sein, der vorher eben nicht absehbar war. Jeder ist frei, die Faustregel zu ignorieren, oder bis zur Unkenntlichkeit umzudeuten und im Fall der Fälle kurzfristig Geldanlagen aufzulösen, Kredite aufzunehmen oder bei Freunden und Familie Geld zu leihen.

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-QS-

Wenn sich die Ausgaben am verfügbaren Einkommen orientieren, warum sind die Ausgaben selbst nicht der passendere Indikator für die Höhe der Rücklage?

 

Ich habe oben ein - aus meiner Sicht sehr realitätsnahes - Szenario dargestellt, in dem diese Korrelation eben gerade nicht besteht und die übliche Regel zu vollkommen falschen Schlüssen führt.

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tyr

Zwingt dich irgendjemand in diesem Thread, diese Faustregel zu befolgen? Und wer legt eigentlich fest, was ein "vollkommen falscher Schluss" ist?

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titan1981

Ich habe es immer so gehalten, ich lege immer einen festen Betrag bei Gehaltszahlung weg. Das Geld welches ich nicht über den Monat verbrauche überweise ich aufs Tagesgeldkonto beim Eingang des neuen Gehaltet. Zeichnet sich ab dass ich dauerhaft >200€ im Monat noch einmal aufs Tagesgeld lege erhöhe ich die Sparrate beim Gehaltseingang.

 

 

Recht einfach und effektiv um festzustellen wieviel man wirklich im Monat über hat. Wenn man nebenbei noch ein Entsprechendes Haushaltsbuch führt kann man schön sehen wie sich über Jahre der Konsum verändert oder sieht sofort wo man drehen kann, sollte mal das Geld knapper werden.

 

Zum Tagesgeld selber würde ich sagen man sollte so viel drauf haben um Ausgaben zu schultern die nicht aufschiebbar sind und schnellen Ersatz benötigen. Dazu gehören für mich Auto, Heizung, Elektrogeräte für den Haushalt. Ob das dann 1 Brutto oder Nettogehalt ist, 6 Brutto / Netto oder was dazwischen ist doch eigentlich egal. Man muss nur soviel drauf haben, dass man unvorhergesehene Ausgaben die nicht aufgeschoben werden können sofort begleichen kann um Ersatz zu erhalten.

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Half-Borg

Ich denke die Methode Ausgaben von den Einnahmen abzuleiten, kommt von den typischen Bankberatern.

Es ist einfach, Die Einnahmen stehen fest. Nicht jeder hat seine Ausgaben im Griff. Und als Berater kann man sich auch nicht drauf verlassen, was die Kunden erzählen.

Da kommt einer "Ach ich gebe nur so 1000€ im Monat aus" hat aber Versicherungen und Miete vergessen mitzurechnen.

Wenn man seine Ausgaben kennt, macht es natürlich viel mehr Sinn sein Polster da nach auszurichten.

 

Können wir jetzt wieder zum Thema kommen?

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Randa-Michi

Wenn sich die Ausgaben am verfügbaren Einkommen orientieren, warum sind die Ausgaben selbst nicht der passendere Indikator für die Höhe der Rücklage?

 

Ich habe oben ein - aus meiner Sicht sehr realitätsnahes - Szenario dargestellt, in dem diese Korrelation eben gerade nicht besteht und die übliche Regel zu vollkommen falschen Schlüssen führt.

 

Entscheidend ist nicht nur das Einkommen, sondern v.a. die ggf. unerwartet auftretenden Ausgaben und deren Höhe, die je nach persönlicher Situation halt sehr unterschiedlich hoch ausfallen können.

 

Jemand, der in einer Mietwohnung wohnt, muss nicht Betrag X für eine ggf. ausfallende Heizung zurücklegen. kein Haus, kein kaputtes Dach; kein Auto, keine Ersatzbeschaffung; Jobverlust in Verbindung mit realen Kosten/Monat...

 

Ich denke, das was Half-Borg in Bezug auf Bankberater sagte ist nicht so verkehrt. Da hat halt mal jemand eine Studie mit Hans Mustermann gemacht und alle haben abgeschrieben... :D

 

 

 

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PIBE350
· bearbeitet von PIBE350

Sich immer wieder das angestrebte Sparziel bewusst vor Augen halten? Vielleicht hilft auch die Frage nach der eigenen Lebenseinstellung: Wie weit möchte ich an unserer kapitalistischen Konsum-, Überfluss- und Verschuldungsgesellschaft teilnehmen? Was macht mich wirklich glücklich? Was bringt mir wirklich einen Mehrwert? :)

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Joseph Conrad

Leben und Geldanlage kann man emotional auch voneinander entkoppeln. Ich kann in manchen Konsumbereichen wie Autos, Kleidung, Uhren etc. weniger als ein Hartz 4 Empfänger ausgeben. Als Kommunist in Aktien zu investieren wäre aber irgendwie paradox. Anders ausgedrückt : Jeder Aktiensparer ist auch Vertreter des Kapitalismus. Warren Buffet fuhr ja auch noch lange nach seinen ersten Millionen einen alten Käfer.

Das "wahre sinnvolle Leben" hat natürlich gar nichts mit monetärem Reichtum zu tun.

 

 

LG Joseph

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Randa-Michi

So geht es auch, er braucht momentan nicht viel, um glücklich zu sein

 

Allerdings denke ich bei solchen Geschichten immer, er kann seinen Splin nur so ausleben, weil er die Sicherheit (Geld) im Hintergrund hat.

 

Das sehe ich anders, denn hätte er kein Geld, könnte er sich auch keine teuren Uhren, sondern max. diesen Bus leisten... :)

 

Ich finds gut, wenn er das so macht. Ich für mich selbst könnte mir auch eine teure Uhr leisten. Hab aber keinen Bock drauf. Uhren umgeben uns überall. Wär nur ein Accessoire. Ich leiste mir schon auch was, aber ich kauf nicht einfach drauflos was einem die Werbung meint einzutrichtern, was man denn als Mann von Welt so alles bräuchte... :w00t:

 

Was genau meinst du mit deiner Aussage? Ich verstehe es wohl nicht so ganz.

 

Achja, und in Bezug auf diesen Thread, finde ich hat der Baseballer scheinbar die Disziplin das durchzuhalten - und das liegt offensichtlich daran, dass er von seinem Handeln überzeugt zu sein scheint. Kann sich ja noch ändern, aber wir alle entwickeln uns in div. Richtungen immer weiter... Naja, wenn ich so recht drüber nachdenke: der Eine mehr, der Andere weniger... :lol:

 

 

 

 

 

 

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PIBE350

In einem Bus zu leben, wäre mir zwar eine Spur zu heftig, aber seine Lebenseinstellung gefällt mir. :)

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Joseph Conrad
· bearbeitet von Joseph Conrad

So geht es auch, er braucht momentan nicht viel, um glücklich zu sein

 

Allerdings denke ich bei solchen Geschichten immer, er kann seinen Splin nur so ausleben, weil er die Sicherheit (Geld) im Hintergrund hat.

 

@west263 :

 

Ich denke da genauso wie du. Bei mir ist es nämlich ganz genauso. Ich brauche auch mein bisschen Vermögen im Rücken als psychologische Sicherheit. Sicherheit ist ja eigentlich nur eine Illusion. Aber so ein Depot welches erst die Möglichkeit der Wahl schafft zu konsumieren oder zu sparen ist schon angenehm. Ein wagemutigerer und risikofreudigerer Mensch als ich, braucht die Krücke Geld dann vielleicht gar nicht. Wie Diogenes im Fass. ;)

 

LG Joseph

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