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as_pdm

funded SWAP vs. unfunded SWAP?

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as_pdm

Hallo,

 

ich habe in meinem Depot u. a. den LU0292107645. Im Januar habe ich von der DAB einen Brief erhalten, dass der genannte Fond von einem founded SWAP in einen UNfounded SWAP umgestellt wurde. Leider kann ich da nicht viel mit anfangen (bin Laie und habe nur 2 ETFs für die Altersvorsorge im Depot).

 

Kann mir evtl. jemand auf einfache Art erklären was das zu bedeuten hat?

 

Ich erinnere mich gaaaanz dunkel, das ich diese SWAPer genommen hatte, da es bei diesen keine ausschüttungsgleichen Erträge gibt, sondern diese irgendwie "weggeswappt" werden. Dadurch werden die erst beim Verkauf versteuert und nicht jährlich.

 

Ist das jetzt mit dieser Umstellung nicht mehr so?

 

Besten Dank im Voraus für eure Hilfe!

 

 

 

 

Gruss

 

 

AS

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Rubberduck
· bearbeitet von Rubberduck

Just-ETF: Swapper

 

Unfunded bzw. funded. Ohne "O". Dann klappts auch mit der Suche.smile.gif

 

EDIT: Wenn weiter alles weg-geswappt wird, dann sollte sich an der steuerlichen Behandlung nix ändern.

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as_pdm

ok vielen Dank für den Hinweis ;-) und den Link.

 

 

 

 

 

Bei einem Un-Funded Swap kauft der ETF ein vom Swap-Kontrahenten definierten Wertpapierkorb ("Substitute Basket") in das Fondsvermögen des ETF. Die beiden Parteien tauschen anschließend durch einen Swap die Wertentwicklung des Referenz-Index gegen die Wertenwicklung des Substitute-Basket. Der Substitute Basket fungiert als Sicherheit und kann problemlos und ohne Zeitverzögerungen im Falle der Insolvenz des Swap-Kontrahenten liquidiert werden.

 

Bei einem Funded Swap tauscht der ETF mit dem Swap-Kontrahenten Liquidität gegen die Index-Wertentwicklung. Hierbei werden die Gelder der Investoren an den Kontrahenten für die Zeit des Tauschgeschäftes übertragen. Der Swap-Kontrahent hinterlegt für diese Zeit Sicherheiten bei einem Treuhänder. Daher gestaltet bei dieser Konstruktion die Liquidation der Sicherheiten schwieriger. Maßgeblich ist hier, ob der Sicherheitskorb vertraglich dem ETF zugesprochen wurde (rechtlicher Eigentümer) oder ob lediglich ein Pfandrecht vorliegt. Im ersten Fall wird die Liquidation i.d.R. ohne Verzögerungen vollzogen werden können. Bei einem Pfandrecht muss der Besitzanspruch auf die Sicherheiten eingefordert werden, bevor es zu einer Liquidation der entsprechenden Vermögenswerte kommen kann.

 

 

Wenn ich das hier richtig verstehe (aber wie gesagt, bin absoluter Laie), ist man mit einem un-Funded Swap auf der sicheren Seite bei einem Konkurs des SWAP-Kontrahenten? Oder ists genau anders rum? ;-)

 

 

 

 

Besten Dank und Grüße

 

 

 

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CHX

Funded-Swap-Modelle und Unfunded-Swap-Modelle bezeichnen im Prinzip dasselbe Schema:

 

Sie halten im Gegensatz zur physischen Replikation nicht die Wertpapiere der zugrundeliegenden Indizes, sondern komplett andere in Form eines Trägerportfolios (Substitute Basket). Zusätzlich schließen die Anbieter dieser ETF eine Tauschvereinbarung (Swap-Kontrakt) mit einem Kontrahenten (üblicherweise eine Investmentbank), durch die die Performance des Trägerportfolios gegen die Performance vom Referenzindex, der das vermeintliche Underlying des ETF darstellt, gegen eine Gebühr getauscht wird.

Gemäß UCITS-Regularien ist das Ausfallrisiko des Swaps auf 10 Prozent des Fondsvermögens begrenzt.

 

Beim Funded-Swap-Modell werden die Ausfallrisiken gegenüber dem Unfunded-Swap-Modell noch weiter minimiert, indem entweder der Sicherheitenkorb des Swapanteils auf über 100 Prozent des Fondswertes gesetzt wird oder indem mehrere Swap-Partner beteiligt werden.

 

Neben dem Unfunded- und Funded-Swap-Modell wurde ein sogenanntes Fully-Funded-Swap-Modell entwickelt, um das Derivaterisiko auszuschalten. Im Falle des Fully-Funded-Swap-Modells schließt der ETF einen Total-Return-Swap mit dem Swap-Kontrahenten ab und erhält gegen Zahlung von Cash die Indexperformance - ein eigenes Trägerportfolio existiert bei derartigen ETF nicht mehr. Diese Konstruktion ist vergleichbar mit dem Erwerb einer Schuldverschreibung auf einen Index. Zur Ausschaltung des Kontrahentenrisikos muss die Investmentbank ausreichend Sicherheiten (Collaterals) auf einem separaten Depot hinterlegen (mit Besicherungsgraden zwischen 100 und 130 Prozent). Im Falle eines Defaults kann der ETF auf die hinterlegten Wertpapiere zugreifen und diese ver­äußern. Sofern immer ausreichend werthaltige Sicherheiten zur Verfügung stehen, ist das Ausfallsrisiko somit inexistent.

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Zyklotrop

Mir ist nicht ganz klar welche Konsequenz ein Ausfall des SWAP-Partners bei einem unfunded swap hätte - wird das Trägerportfolio automatisch verkauft?

 

Jetzt sind manche Anbieter wie comstage ja eher klein, verwalten aber doch einiges an Geld, im Falle von Comstage wären bei einem Ausfall der Commerzbank ja nahezu alle ETFs betroffen, könnten in diesem Falle tatsächlich Minimum 90% aus dem Trägerportfolio realisiert werden sobald das komplette Trägerportolio aller ETFs verkauft wird?

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ramstein

In ETF Depot aufbauen verweise ich auf Licualas Faden und insbesondere auf den Beitrag #4 darin. Dort findest du in der Literaturliste SyntheticETFs_DRAFT_14-05.pdf. Hast du das schon gelesen?

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troi65

In ETF Depot aufbauen verweise ich auf Licualas Faden und insbesondere auf den Beitrag #4 darin. Dort findest du in der Literaturliste SyntheticETFs_DRAFT_14-05.pdf. Hast du das schon gelesen?

:thumbsup:

Ich fürchte nicht.

Wieso sollte man sich auch die Mühe einer Eigenrecherche machen , wenns hier so nette Kumpels um die Ecke gibt ?

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Chemstudent

In ETF Depot aufbauen verweise ich auf Licualas Faden und insbesondere auf den Beitrag #4 darin. Dort findest du in der Literaturliste SyntheticETFs_DRAFT_14-05.pdf. Hast du das schon gelesen?

 

Das PDF steht im ETF Aufbau Thread übrigens direkt zur Verfügung (letzter Beitrag).

 

Die eigentliche Frage von Zyklotrop wird aber im PDF ggf. nicht beantwortet.

 

@zyklotrop:

 

M.W.n. gibt es kein standardisiertes Vorgehen. Möglich wäre, dass es zu einer Abwicklung kommt, in dem Fall werden die gestellten Sicherheiten für den Swap, sowie das Trägerportfolio liquidiert. Denkbar wäre auch, dass sich ein neuer Swap-Kontrahent findet.

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ZehWeh

Mir ist nicht ganz klar welche Konsequenz ein Ausfall des SWAP-Partners bei einem unfunded swap hätte - wird das Trägerportfolio automatisch verkauft?

 

Jetzt sind manche Anbieter wie comstage ja eher klein, verwalten aber doch einiges an Geld, im Falle von Comstage wären bei einem Ausfall der Commerzbank ja nahezu alle ETFs betroffen, könnten in diesem Falle tatsächlich Minimum 90% aus dem Trägerportfolio realisiert werden sobald das komplette Trägerportolio aller ETFs verkauft wird?

 

 

 

 

Die meisten ComStage ETFs sind als Swap-ETFs strukturiert, d.h. sie enthalten einen Swap-Bestandteil, der das möglichst exakte Indextracking gewährleistet. Gemäß der OGAW/UCITS IV-Richtlinie darf der unbesicherte Swap-Anteil nur maximal 10% des Nettoinventarwertes des Fonds betragen. Bei ComStage ETFs ist dieser, aufgrund einer vollständigen Besicherung, immer 0%.

 

Bei positivem Swapwert und Insolvenz des Swappartners besteht für den Anleger ein Adressenausfallrisiko. Dieses Risiko wird durch die Überbesicherung des Swaps (105%) mit Sicherheiten erstklassiger Qualität und höchster Liquidität ausgeschaltet. Zudem sind ComStage ETFs Sondervermögen, wie traditionelle Investementfonds auch

 

 

So stehts auf der Comtage Seite ! Ob das ganze wirklich funktioniert wie es soll wird man wohl sehen wenn es mal zu einer Bankenpleite kommen sollte !

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Zyklotrop

@ Chemstudent: Danke!

 

Um nochmal auf die Frage nach dem tatsächlich realisierbaren Wert bei Abwicklung eines Fonds zurückzukommen, wenn man mal Comstage mit bis zu 100% Wertpapierleihe als Beispiel nimmt, weiß man ja nicht wirklich was letztenendes als Liquidationsmasse zur Verfügung steht. Im Jahresabschluss steht als Formulierung etwa "als Sicherhieten werden Aktien, Bonds und ETFs akzeptiert, das heißt theoretisch könnte man im Ernstfall (so unwahrscheinlich der auch sein mag) auch Nebenwerte, Staatsanleihen niedriger Bonittät oder Frontiier Markets-Etfs bekommen, und nicht mehr die 25 Blue-Chip-Aktien. Da auch keine wirkliche Überbesicherung erfolgt dürften Verluste hier in solchen Fällen nicht ganz unwahrscheinlich sein?

Um den eigentlichen SWAP-Anteil würde ich mir bei Comstage mit der 105% Besicherung mit derzeit deutschen Staatsanleihen weniger Sorgen machen.

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CHX

Ob das ganze wirklich funktioniert wie es soll wird man wohl sehen wenn es mal zu einer Bankenpleite kommen sollte !

 

So schaut's aus - siehe Geldmarktfonds in der Finanzkrise 2008.

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