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zerohedge

Böses Erwachen bei MSCI World wegen Bevölkerungsentwicklung?

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marcero

McKinsey sieht die Eiszeit

 

http://www.manager-m...-a-1090324.html

 

"Die Erwerbsbevölkerung beginnt in vielen Ländern - auch in China! - zu schrumpfen, während die Produktivitätszuwächse immer geringer werden. . . .

Diese negativen Einflussfaktoren sieht auch McKinsey und kommt zu der wenig überraschenden Erkenntnis, dass wir in Zukunft mit weniger Ertrag zufrieden sein müssen. "

 

4 bis 5 % Rendite im Jahr vor Inflation wären dann optimistisch. Eigentlich sollte man nur noch Werterhalt erwarten.

 

Und wieder eine Bestätigung des gängigen Prinzips:

Am besten stellt man sich gut diversifiziert auf und nimmt das mit was das Marktumfeld einem zur Verfügung stellt.

Mehr kann man eh nicht machen.

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Mvp

Sagen wir mal Indien entwickelt sich vom BIP pro Kopf her zu einem Land wie... Litauen oder Lettland. In den nächsten 50 Jahren. Das ist Faktor 10!

Menschen gibt es genug und mehr als je, die börsennotierten Firmen haben noch genug Märkte die erschlossen werden können. Entscheidend wird daher der Weltfrieden sein, wenn die Heimatmärkte kaum mehr wachsen.

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Hellerhof

Robert Allen, Wirtschaftshistoriker in Qxford (davor in Harvard), führt als wesentlichen Grund dafür, dass die Industrialisierung im UK und nicht in China ihren Ausgangspunkt hat, die Knappheit an Arbeitskraft im UK an. Arbeit war knapp und damit teuer, Energie war billig. In China was es anders herum. Die Briten reagierten auf diese Anreize, entwickelten Maschinen und erhöhten die Produktion enorm.

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dagobertduck2204

Weil es mich derzeit beschäftigt, möchte ich hier mal anknüpfen: Könnte man nicht die Frage bzgl. der Weiterentwicklung des MSCI World im Grunde genommen darauf reduzieren: Solange der Wohlstand der Menschheit global betrachtet weiterwächst und solange sich die Menschheit (durch Technologie, Wissenschaft, Erfindungen etc.) weiterentwickelt, wird auch der MSCI World weiter steigen? Vielleicht ist es naiv oder gar falsch, aber ich betrachte den MSCI World irgendwie auch als "Entwicklungsprozess der Menschheit" und somit als Spiegelbild des Wohlstands und des technischen Entwicklungsstandes der Menschheit. Geht es in diesen Bereichen voran, so geht es auch im MSCI World voran. Oder ist das zu kurz gegriffen?

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jawe
Zitat

■ Economic potential never drops because knowledge — the main source of per capita growth — always rises. Technology (knowledge embedded in machines) gets better because we invest in research and development and never (at least intentionally) replace a good machine with an inferior one. Moreover, the capability of the average worker (knowledge embedded in our brains) keeps rising because average educational and training levels continue to rise.

 

■ As a consequence, the intrinsic value of your equity investments rises over time. This isn’t true for every single company, but it is surely true for all companies taken collectively.

 

How Much of Your Nest Egg to Put Into Stocks? All of It
 

Der Artikel selbst ist off-topic(aber sehr lesenswert)

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tyr

Ob der Kurs eines Aktienfonds steigt oder fällt entscheidet sich vor allem an der Nachfrage nach den im Fonds enthaltenen Aktien. Wenn viele Teilnehmer im Markt diese Aktien kaufen und nur wenige verkaufen kann man davon ausgehen, dass der Kurs steigt. Wenn viele verkaufen und nur wenige kaufen fällt der Kurs. Den Effekt halte ich für stärker als die Wahrsagekraft dieses Diskussionsfadens.

 

Zudem: Aktienkurse über Buchwert sind ein Preis für die zukünftig erwarteten Gewinne des Unternehmens. Man kauft die Erwartung zukünftiger Gewinne. Ich gehe davon aus, dass die Aktiengesellschaften auch in Zukunft Gewinne erzielen werden, diese aber weiterhin schwanken werden: Kursschwankungen!

 

Wer nicht daran glaubt: in welche regulierte Anlageklasse des weißen Kapitalmarkts soll denn statt Aktien investiert werden?

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otto03
vor 4 Minuten schrieb tyr:

Ob der Kurs eines Aktienfonds steigt oder fällt entscheidet sich vor allem an der Nachfrage nach den im Fonds enthaltenen Aktien. Wenn viele Teilnehmer im Markt diese Aktien kaufen und nur wenige verkaufen kann man davon ausgehen, dass der Kurs steigt. Wenn viele verkaufen und nur wenige kaufen fällt der Kurs. Den Effekt halte ich für stärker als die Wahrsagekraft dieses Diskussionsfadens.

 

Zudem: Aktienkurse über Buchwert sind ein Preis für die zukünftig erwarteten Gewinne des Unternehmens. Man kauft die Erwartung zukünftiger Gewinne. Ich gehe davon aus, dass die Aktiengesellschaften auch in Zukunft Gewinne erzielen werden, diese aber weiterhin schwanken werden: Kursschwankungen!

 

Wer nicht daran glaubt: in welche regulierte Anlageklasse des weißen Kapitalmarkts soll denn statt Aktien investiert werden?

 

Abgesehen von IPOs, ohne Verkäufer kein Käufer und umgekehrt.

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Dandy
vor 25 Minuten schrieb otto03:

Abgesehen von IPOs, ohne Verkäufer kein Käufer und umgekehrt.

Das stimmt nicht. Es gibt auch Kapitalerhöhungen und Aktienrückkäufe von Unternehmen, bei denen die Aktien vernichtet werden. Letzteres passiert gerade in ganz großem Stil in den USA und ist nicht zu vernachlässigen.

 

Natürlich ist das Angebot/Nachfrage Spiel immer eine Frage des Preises. Gibt es zum aktuellen Preis weniger Käufer als Verkäufer, dann müssen Erstere den Preis senken, damit es wieder genug Käufer gibt. Alternativ sinkt das Handelsvolumen.

 

Aber gut, ist eh das Thema verfehlt.

 

Zum eigentlichen Thema: MSCI hat die Frage anscheinend schon selbst untersucht

 

Zitat

We may intuitively think of stock returns as a result of the underlying real economy growth. However, we have observed that long term real earnings growth fell behind long term GDP growth in many countries over the observed period. Several factors may explain this discrepancy. First, in today’s integrated world we need to look at global rather than local markets. Second, a significant part of economic growth comes from new enterprises and not the high growth of existing ones; this leads to a dilution of GDP growth before it reaches shareholders. Lastly, expected economic growth may be built into the prices and thus reduce future realized returns. In their refined version, supply-side models tie a country’s stock returns to its GDP growth, but they do not suggest a perfect match between the two variables. Instead, they view real GDP growth as a cap on long-run stock returns, as other factors dilute GDP before it reaches shareholders. However, the empirical analysis of the presumed link between GDP and stock growth has certain limitations. Although we use a relatively long-term international equity data set, the analysis results are dependent on the start and end dates of the time series, since the economy and stocks follow cyclical patterns. Another issue concerns the role of investors’ expectations. If expectation of future GDP growth is entirely built into today’s valuations, stock price movements 10 100 1000 MSCI JAPAN real price MSCI JAPAN real EPS JAPANreal GDP Is There a Link Between GDP Growth and Equity Returns? | May 2010 MSCI Barra Research © 2010 MSCI Barra. All rights reserved. 8 of 10 Please refer to the disclaimer at the end of this document. RV0310 will tend to precede developments in the underlying economy. A deeper analysis is needed to test for a lag between the two time series.

 

Mit der Bevölkerungsentwicklung hat das aber ohnehin nichts zu tun, sondern nur mit der weltweiten Wirtschaftsentwicklung. Der globale Aktienmarkt, für den der MSCI-World auch nicht wirklich ein direkter Vertreter ist, ist aber eben nur ein eher kleiner Teil der weltweiten Wirtschaft.

 

Viel mehr ist ein steigender Wohlstand in den armen Regionen der Welt maßgeblich. Ob nun 1 Mrd Inder oder Chinesen noch viel mehr Menschen auf die Welt setzen ist dabei weniger relevant als die Frage, ob sie weiterhin steigenden Wohlstand haben werden. Die heutigen Industrieländer werden nur begrenztes Wachstum haben, das ist für mich sicher.

 

Ob dann die AGs im MSCI-World davon profitieren werden ist nochmal eine andere Frage. Gerade ein protektionistisches Land wie China wird es zu verhindern wissen, dass westliche Konzerne zu stark vom chinesischen Aufstieg profitieren werden. Der chinesische Aktienmarkt ist dagegen für unsereins nur bedingt investierbar. Indien ist wiederum eine ganz andere Nummer, aber im Schnitt (noch?) deutlich ärmer als China.

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kafkaesk93
vor 17 Stunden schrieb dagobertduck2204:

Weil es mich derzeit beschäftigt, möchte ich hier mal anknüpfen: Könnte man nicht die Frage bzgl. der Weiterentwicklung des MSCI World im Grunde genommen darauf reduzieren: Solange der Wohlstand der Menschheit global betrachtet weiterwächst und solange sich die Menschheit (durch Technologie, Wissenschaft, Erfindungen etc.) weiterentwickelt, wird auch der MSCI World weiter steigen? Vielleicht ist es naiv oder gar falsch, aber ich betrachte den MSCI World irgendwie auch als "Entwicklungsprozess der Menschheit" und somit als Spiegelbild des Wohlstands und des technischen Entwicklungsstandes der Menschheit. Geht es in diesen Bereichen voran, so geht es auch im MSCI World voran. Oder ist das zu kurz gegriffen?

Ich glaube Aktienmarktrenditen werden primär durch 3 Einflussfaktoren generiert:

 

Aktienmarktrendite = Earning Yield + Earnings Growth + Bewertungsänderungen

 

Ich habe das mal für den US Markt Untersucht (1881 – 2014) betrachtet habe ich rollierende 10 Jahresperioden und kam auf: (alles annualisiert)

 

S&P TR 9,27%

 

1/CAPE als Earning Yield: 7,2%

EPS 10 Growth: 1,58%

Bewertungsexpansion +0,43%

=9,25%

 

SP_real_und_erwartung_line.png

 

SP_real_und_erwartung_punkte.png

 

Fazit: Wenn meine Überlegungen Sinn ergeben, dann ist Wirtschaftswachstum nicht nötig um Aktienmarktrenditen zu generieren. Andersherum kann man auch Geld verlieren obwohl die Unternehmen Geld verdienen und Wachsen, dies sollte dann aber nur in Phasen fallende Multiples geschehen.

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Dandy

Bewertungsexpansionen/-kontraktionen sind aber in der Regel eher mittelfristig zu beobachten. Die Märkte können sich ja nicht ewig von der Realität entfernen. Nach CAPM ist die geforderte Aktienrendite gleich risikoloser Zins + Marktrisikoprämie * Risikofaktor (Beta). Unabhängig vom Wirtschaftswachstum spielt also das Risikoempfinden der Marktteilnehmer, die durchschnittlich geforderte Risikoprämie für Aktienanlagen (übrigens auf lange Sicht anscheinend stetig sinkend!) und nicht zuletzt der risikolose Zins, also Leitzins und Co, eine Rolle. Auf der anderen Seite der Gleichung steht aber nun mal die tatsächlich erwirtschaftete Rendite der Unternehmen, die schon irgendwie etwas mit dem Wirtschaftswachstum zu tun hat. Die Bestandteile rechts der Gleichung schwanken aber kurz- bis mittelfristig recht stark, womit auf diesen Zeitraum die Korrelation zum allgemeinen Wirtschaftswachstum bezogen nicht sonderlich hoch sein dürfte. Langfristig können sich die Aktienkurse aber nicht von der Gewinnentwicklung der Aktienunternehmen entfernen. Die ist damit aber immer noch lange nicht mit dem allgemeinen Wirtschaftswachstum gleichzusetzen.

 

Nehmen wir als einfaches Beispiel die Trump-Rally: Die fußt, so sagt man, überwiegend auf den versprochenen (aus meiner persönlichen Sicht heraus aber unrealistischen) Steuersenkungen für Unternehmen. Das alleine führt noch nicht zu Wirtschaftswachstum, denn es handelt sich dabei nur um eine Umverteilung des vorhandenen Geldes (vom Staat in die Hände von Unternehmensanteilhabern). Was davon wie stark am Ende in der Wirtschaft ankommt und zu Wachstum führt ist eine ganz andere Frage.

 

Davon abgesehen spielt für den Anleger letztlich eher die reale Rendite, also nach Inflation (wie auch immer man diese definiert), eine Rolle. Man sieht an der Formel zu CAPM dann auch schön, dass Aktienanlagen dabei immer im Vorteil sind, da die Rendite von Aktien aufgrund der geforderten Risikoprämie höher als der risikolose Zins liegen muss (gleichzusetzen mit Anleihen - sehr- hoher Bonität). Eine hohe Inflation hat aber auf beide Anlageklassen den gleichen negativen Einfluss. Inflation ist schlecht für Anleihen- wie Aktienkurse, zumindest kurzfristig, so lange die Unternehmen die Preiserhöhungen nicht durchsetzen können. Für das Wirtschaftswachstum gilt Inflation eher als positiv, bis zu einem gewissen Grad jedenfalls. 

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kafkaesk93

@Dandy

 

Hallo Dandy,

meine Betrachtung oben ist erst mal nur eine vergangenheitsbezogene Betrachtung, aus welcher sich (wenn meine These richtig ist) ableiten lässt, woraus sich vergangene Aktienmarktrenditen zusammensetzen.

 

In den vergangenen 134 Jahren stieg das CAPE-Ratio von 18,45 auf 26,76 was einer Multiple Expansion von um 0,28 % p.a. Entspricht. In die Zukunft würde ich diese Entwicklung natürlich auch nicht weiter Schreiben.:-*

 

Rückgänge von hohen Bewertungsniveaus können auch mal ein Jahrzehnt (oder länger) dauern. Man betrachte nur einmal die Marktphase von 1999 bis 2009, in welcher die Bewertung (CAPE) um 9,37% p.a. (!) sank oder natürlich noch viel krasser die Japan-Blase 1989/1990, deren Bereinigung über 20 Jahre andauerte. Japans Unternehmen haben in der Zeit konstant Geld verdient. Beim Aktionär ist (aufgrund des „Gegenwindes“ fallender Bewertung) trotzdem nichts angekommen.

 

Und noch einmal zum Gewinnwachstum und den Aktienmarktrenditen:

Zwischen 1881 und 2015 stiegen die EPS im S&P inflationsbereinigt „nur“ um 1,60% p.a. - der SP500 TR legte in dem selben Zeitraum ganze 6,39% inflationsbereinigt p.a. hin!

 

Ich hoffe ich konnte verständlich erläutern, warum ich Wachstum langfristig als sekundären Faktor gegenüber dem „cyclically adjusted earnings/price-Ratio“ sehe. ;)

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