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Kleingelddose

Geld soll weg von Tagesgeldkonten (hin zu ETFs)

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cuibono
· bearbeitet von cuibono

@tyr

 

(1) "Die Statistiken auf die ihr verweist inkludieren aber alle berufsunfähigen ab 1 Monat bezahlter Rente."

Oder etwa nicht?

 

(2) Wer ein Jahr ohne Lohn nicht überbrücken kann für den ist die BU sowieso nicht sinnvoll, da er Unterstützung vom Staat bekommen würde.

 

(3)

Reisen und Feierlichkeiten

Das ist bei Berufsunfähigkeit kaum relevant.

 

(4)

Ja für mich wird es erst interessant ab +3 Jahren auf eine BU zu setzen. Verbindlichkeiten versuche ich weitestgehend im Griff zu behalten und die monatlichen Ausgaben sollten 50% des Einkommens nicht überschreiten. Wenn das wegen geringerem Einkommen nicht möglich ist dann siehe unter Punkt 2. Wenn das trotz hohem Einkommen nicht möglich ist, dann ist das ein Luxusproblem. Wie gesagt wer ein Haus kauft und das auf jeden Fall abzahlen können will für den kann eine BU auch sinnvoll sein. Das bleibt jedem selbst überlassen. Ich bin froh dass es keine staatlich verordnete BU gibt die so teuer ist wie die BUs von denen du sprichst.

 

 

 

Wenn sich alles mit Zahlen und Fakten begründen lässt dann müsstest du diese jetzt nur noch liefern biggrin.gif

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odensee
· bearbeitet von odensee

(2) Wer ein Jahr ohne Lohn nicht überbrücken kann für den ist die BU sowieso nicht sinnvoll, da er Unterstützung vom Staat bekommen würde.

 

Das ist Unsinn. Welcher Berufsanfänger hat in den ersten Jahren (gerne mit Familie) ein (bis drei) Jahresnetto auf dem Konto liegen? Welcher junge Menschen (gerne mit Familie) hat nach dem Kauf einer Immobilie (gerne auf Kredit) ein (bis drei) Jahresnetto auf dem Konto liegen? "(bis drei)" mal dazu genommen, weil weiter oben mal von drei jahren die Rede war, die überbrückt werden kann.

 

Auch mit gutem Einkommen hat man so ganz schnell kein Jahreseinkommen zusammen gespart. Welche Unterstützung gibt es denn vom Staat?

 

Und sei doch froh, dass du in der glücklichen Lage bist, ohne Einkommen ein Jahr für dich und deine Familie sorgen zu können. Es ist aber nicht jeder dazu in der Lage. Es zwingt dich niemand, eine BU-Versicherung abzuschließen.

 

(3)

Reisen und Feierlichkeiten

Das ist bei Berufsunfähigkeit kaum relevant.

 

Darum ging es nicht, sondern darum, dass manche so wenig am Monatsende übrig haben, dass eben sowas auch über Kredit finanziert wird. (Was wirtschaftlicher Unsinn ist, aber so ticken eben viele...)

 

Wie gesagt wer ein Haus kauft und das auf jeden Fall abzahlen können will für den kann eine BU auch sinnvoll sein. Das bleibt jedem selbst überlassen.

 

Nicht ganz, die Versicherung redet da ein Wort mit. Mit Mitte, Ende 30 hast du schnell mal irgend ein Ausschlußkriterium (siehe oben, selbst erlebt) und dann war es das mit der BU-Versicherung. Daher in jungen Jahren abschließen, und später, wen man meint, man braucht die nicht, einfach kündigen. Umgekehrt: in jungen Jahren darauf verzichten und später mit Familie und Haus an der Backe auf die Idee kommen "jetzt baruche ich die aber doch", könnte schief gehen.

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Hellerhof

Vielleicht hilft dir auch der Blick auf die andere Seite, die der Schuldner weiter. Schau mal, was so häufige Gründe für Kredite von Privatleuten sind. Da wären beispielsweise Dinge wie:

- Umschuldung

- Ausgleich Girokonto/Dispokredit

- Umzug, Möbel, Renovierungen

- Reisen

- Feierlichkeiten

- Gesundheitskosten

 

Seltsam, dass so viele in Deutschland für Ausgaben Kredite aufnehmen, die ja eigentlich schon mit einem oder wenigen Jahresnettoeinkommen bezahlbar sein sollten, oder?

 

Das liegt aber im Ausgabeverhalten oder der eigenen Anspruchshaltung begründet und nicht im (geringen) Einkommen.

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sephren
· bearbeitet von sephren

Spannender Thread, interessante Diskussion.

 

Zuerst zur Gehaltsvorstellung: ich kann die Einschätzung der Kollegen hier teilen, dass man als Einsteiger in der Informatik auch bei einem DAX-Konzern nicht über 50-60k hinauskommen wirst - auch nicht mit Doktor. Besser bezahlt wird noch in der Consulting-Branche, aber da sieht es für Einsteiger mit IT-Schwerpunkt auch nicht anders aus (die hohen Gehälter gibt es bei den Strategieberatungen oder sehr spezialisierten Unternehmen, aber nicht beim 08/15 Consulting-Konzern). Generell ist es bei uns in der Branche nicht so, dass wir große Spannbreiten beim Einstieg hätten; es gibt wenige Geringverdiener und wenige richtige Großverdiener (das sieht bei Juristen z. B. ganz anders aus). Die Steigerungen sind dann natürlich individuell sehr verschieden und können unterschiedlich rasant ausfallen. Sechsstellig wird man aber wirklich erst nach einer Weile, vielleicht 2-3 Wechseln oder einer entsprechend gut dotierten Stelle im DAX-Konzern. Aber wir können natürlich nicht ausschließen, dass du mit dem Doktor ein so gefragtes und seltenes Expertenwissen hat, dass einen der Markt mit sechsstelligem Gehalt aus der Universität rausholt.

 

Die Diskussion zur BU finde ich besonders spannend. Meine Frau und ich haben uns auch bewusst gegen eine BU entschieden. Warum? Wir könnten auch von einem unserer Gehälter locker eine Familie durchbringen, haben keinen besonders hohen Lebensstandard und die Chance, in unseren Berufen BU zu werden, sind statistisch gesehen sehr gering. Noch dazu sind die Risikofaktoren bei uns gering ausgeprägt. Wenn doch der worst-case eintreten sollte, ich doch eine Immobilie gekauft habe und dann so ein BU-Fall eintreten sollte, habe ich auch keine Schmerzen damit, das Investment wieder abzustoßen ... Dazu sind bei vielen Versicherungen die Prozessquoten hoch und die Auswahl des richtigen Versicherers würde mir persönlich sehr schwer fallen.

 

Auch die Frage, wann so eine BU ausbezahlt wird, finde ich schwierig einzuschätzen. Wenn ich das richtig verstehe, ist die größte Chance BU zu werden, dass eine psychische Erkrankung oder schwerwiegende Erkrankung am Nervensystem, Krebs, etc. auftaucht. Die muss ja erstmal länger als 3 Jahre anhalten, damit der BU-Fall eintritt und die KV nicht mehr greift, muss dann so schwer sein, dass ich langfristig nicht mehr arbeiten kann, darf aber wiederum nicht so schwerwiegend sein, dass ich das möglichst lange überlebe (ok, zugegeben, das klingt zu zynisch).

 

Nicht falsch verstehen: ich bin mir heute noch unsicher, ob das eine gute Entscheidung war/ist oder ich mit Ende 20 nicht doch lieber eine BU abschließe (aber dann müsste meine Frau ja auch, denn sonst ist das Restrisiko ja immer noch nicht konsequent abgedeckt...), weil ich zu naiv oder blauäugig bin und stelle das auch immer wieder in Frage. Aber andererseits habe ich nicht dieses Vollkasko-Bedürfnis und bin auch bereit, bei der entsprechenden Anzahl von Schicksalsschlägen meine Anspruchs- und Erwartungshaltung massiv herunterzuschrauben - und das wurde mir von den meisten Versicherungsvertretern so nicht vermittelt. Da waren alle Angebote immer so bemessen, dass ich schon fast ohne Sarkasmus den Eindruck hatte, besser mit einer Berufsunfähigkeit zu leben als ohne. Und mir sind das einfach zu viele Wenns und bisher zu geringe Wahrscheinlichkeiten, um dafür 30.000 € Prämie über die Gesamtlaufzeit rauszuhauen.

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Kolle
· bearbeitet von Kolle

Auch Carsten Maschmeyer, oh welch Wunder, er baute schließlich u.a. die Finanzvertriebsgesellschaft AWD Holding AG auf, rät zu Haftpflicht und BU:

 

"Ein Rat, den wohl jeder Versicherungsvertreter uneingeschränkt weitergeben würde: Maschmeyer hält den Abschluss einer Haftpflichtversicherung in jungen Jahren für unverzichtbar. Auch zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung rät der Investor dringend - selbst dann, wenn man nur über geringes Einkommen verfügt, sollte man sich gegen einen möglichen Verdienstausfall absichern". -> Zum Artikel

 

Als vor 1961 Geborener habe ich mich nicht mit dem Thema BU auseinandergesetzt. Als Rentner bekomme ich keine mehr. Die Haftpflichtversicherung halte ich für die wichtigste Versicherung überhaupt, sie ist zudem preiswert. Ich habe Privat- und Betriebshaftpflicht mit sehr hoher Versicherungssumme, universell ohne die oft typischen Ausschlussklauseln, wie z.B. grobe Fahrlässigkeit oder Allmählichkeitsschäden. Haftpflichtschaden kann an die Existenz gehen.

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cuibono

Spannender Thread, interessante Diskussion.

 

Zuerst zur Gehaltsvorstellung: ich kann die Einschätzung der Kollegen hier teilen, dass man als Einsteiger in der Informatik auch bei einem DAX-Konzern nicht über 50-60k hinauskommen wirst - auch nicht mit Doktor. Besser bezahlt wird noch in der Consulting-Branche, aber da sieht es für Einsteiger mit IT-Schwerpunkt auch nicht anders aus (die hohen Gehälter gibt es bei den Strategieberatungen oder sehr spezialisierten Unternehmen, aber nicht beim 08/15 Consulting-Konzern). Generell ist es bei uns in der Branche nicht so, dass wir große Spannbreiten beim Einstieg hätten; es gibt wenige Geringverdiener und wenige richtige Großverdiener (das sieht bei Juristen z. B. ganz anders aus). Die Steigerungen sind dann natürlich individuell sehr verschieden und können unterschiedlich rasant ausfallen. Sechsstellig wird man aber wirklich erst nach einer Weile, vielleicht 2-3 Wechseln oder einer entsprechend gut dotierten Stelle im DAX-Konzern. Aber wir können natürlich nicht ausschließen, dass du mit dem Doktor ein so gefragtes und seltenes Expertenwissen hat, dass einen der Markt mit sechsstelligem Gehalt aus der Universität rausholt.

 

Die Diskussion zur BU finde ich besonders spannend. Meine Frau und ich haben uns auch bewusst gegen eine BU entschieden. Warum? Wir könnten auch von einem unserer Gehälter locker eine Familie durchbringen, haben keinen besonders hohen Lebensstandard und die Chance, in unseren Berufen BU zu werden, sind statistisch gesehen sehr gering. Noch dazu sind die Risikofaktoren bei uns gering ausgeprägt. Wenn doch der worst-case eintreten sollte, ich doch eine Immobilie gekauft habe und dann so ein BU-Fall eintreten sollte, habe ich auch keine Schmerzen damit, das Investment wieder abzustoßen ... Dazu sind bei vielen Versicherungen die Prozessquoten hoch und die Auswahl des richtigen Versicherers würde mir persönlich sehr schwer fallen.

 

Auch die Frage, wann so eine BU ausbezahlt wird, finde ich schwierig einzuschätzen. Wenn ich das richtig verstehe, ist die größte Chance BU zu werden, dass eine psychische Erkrankung oder schwerwiegende Erkrankung am Nervensystem, Krebs, etc. auftaucht. Die muss ja erstmal länger als 3 Jahre anhalten, damit der BU-Fall eintritt und die KV nicht mehr greift, muss dann so schwer sein, dass ich langfristig nicht mehr arbeiten kann, darf aber wiederum nicht so schwerwiegend sein, dass ich das möglichst lange überlebe (ok, zugegeben, das klingt zu zynisch).

 

Nicht falsch verstehen: ich bin mir heute noch unsicher, ob das eine gute Entscheidung war/ist oder ich mit Ende 20 nicht doch lieber eine BU abschließe (aber dann müsste meine Frau ja auch, denn sonst ist das Restrisiko ja immer noch nicht konsequent abgedeckt...), weil ich zu naiv oder blauäugig bin und stelle das auch immer wieder in Frage. Aber andererseits habe ich nicht dieses Vollkasko-Bedürfnis und bin auch bereit, bei der entsprechenden Anzahl von Schicksalsschlägen meine Anspruchs- und Erwartungshaltung massiv herunterzuschrauben - und das wurde mir von den meisten Versicherungsvertretern so nicht vermittelt. Da waren alle Angebote immer so bemessen, dass ich schon fast ohne Sarkasmus den Eindruck hatte, besser mit einer Berufsunfähigkeit zu leben als ohne. Und mir sind das einfach zu viele Wenns und bisher zu geringe Wahrscheinlichkeiten, um dafür 30.000 € Prämie über die Gesamtlaufzeit rauszuhauen.

 

Das ist so eine tolle Zusammenfassung & Antwort, dass ich sie gerne selber geschrieben hätte dry.gifhappy.gifhappy.gifhappy.gif

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Mvp
· bearbeitet von Mvp

@ sephren

BU ist man schon wenn man mehr als 6 Monate (also nach dem Krankengeld der kasse) nicht in SEINEM Job arbeiten kann.

Keine 3 Jahre

 

Wenn du keine Probleme hast dich einzuschränken dann ist es sicher auch kein Problem eine kleinere BU abzuschließen.

 

Thema vollkasko, ist halt die Frage, willst du dass im unwahrscheinlichsten Fall direkt alles den Bach runter geht und du die Menschen denen du dich verpflichtet hast den Rest ihres Lebens eine finanzielle bürde tragen und sparst die Prämie lieber um im Alter noch ne Kreuzfahrt mehr im Jahr zu machen.

Ich kenne zwei Fälle, einer in der Familie und einer im Freundeskreis, bei denen eine Risikolebensversicherung unter den schrecklichen Umständen wenigstens eine gesicherte Zukunft bot. Ich wette sie wären froh gewesen eine BU Rente stattdessen zu beziehen.

 

Die Prämie ist nicht wirklich hoch und ich sehe nicht ein das in mich gelegte vertrauen für das wenige Geld zu enttäuschen, wenn ich selbst nicht mehr in der Lage bin es zu erfüllen.

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sparfux

Das ist so eine tolle Zusammenfassung & Antwort, dass ich sie gerne selber geschrieben hätte dry.gifhappy.gifhappy.gifhappy.gif

Finde ich auch und ich freue mich zu sehen, dass ich nicht der einzige Nicht-Voll-Kasko-Abgesicherte hier bin! :thumbsup:

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Kuju

Bezüglich BU-Risiko und der Absicherung macht ein "selektives, Meinung basiertes, total verallgemeinertes" Austauschen doch recht wenig Sinn. Natürlich kann man (zum Teil) auch die Anti-BU/Versicherung-Fraktion in ihren Argumenten verstehen.

 

ABER: Ihr habt alle ein bestimmtes Lebensmodell, eine bestimmte Lebenssituation bei euren Argumenten latent vorliegen. Dies zu verallgemeinern ist einfach nicht zielführend.

 

In diesem Sinne finde ich Aussagen wie

 

Auch die Frage, wann so eine BU ausbezahlt wird, finde ich schwierig einzuschätzen. Wenn ich das richtig verstehe, ist die größte Chance BU zu werden, dass eine psychische Erkrankung oder schwerwiegende Erkrankung am Nervensystem, Krebs, etc. auftaucht. Die muss ja erstmal länger als 3 Jahre anhalten, damit der BU-Fall eintritt und die KV nicht mehr greift, muss dann so schwer sein, dass ich langfristig nicht mehr arbeiten kann, darf aber wiederum nicht so schwerwiegend sein, dass ich das möglichst lange überlebe (ok, zugegeben, das klingt zu zynisch).

nur noch amüsant. Mit modernen BU-Bedingungen oder der Realität der gesetzlichen Absicherung hat das nichts am Hut.

Jetzt kann man auch noch "relativ wohlhabend" (z.B. durch Sparen) sein und sich schon in einem gesetzteren Alter befinden. Dann spricht man natürlich gerne leicht belächelnd von "Voll-Kasko-Mentalität". Dann wird auch noch gerne die eigene gesetzliche Absicherung gepostet, obwohl es eine solche gesetzliche Absicherungshöhe heutzutage z.B. für Berufsanfänger nicht gibt und somit nicht vergleichbar ist. Zumal heutzutage gesetzliche Absicherung und BU nichts miteinander zu tun hat. Jeder sollte für sich mal grob abschätzen, welche Zahlungsströme in einzelnen BU-Lebens-Szenarien entstehen. Dabei wird es den allermeisten die Socken ausziehen, wenn sie feststellen, dass es vom Staat nichts oder weniger als Hartz4 gibt. Eventuell wird man auch durchgereicht durch alle Sozialsysteme, um dann festzustellen, dass man sein "Vermögen" erstmal aufbrauchen muss.

Ich finde man könnte höchstens szenariobasiert stereotypische BU-Pläne formulieren und diskutieren.Dabei könnte man die Realität natürlich auch nur z.B. zu grob 60% erfassen. Bei allen anderen Ansätze spricht man jedoch letztlich am Thema vorbei. (Vor allem mit Begriffen wie "Nicht-Voll-Kasko-Abgesicherte"00000270.gif)

 

 

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sephren
· bearbeitet von sephren
Bezüglich BU-Risiko und der Absicherung macht ein "selektives, Meinung basiertes, total verallgemeinertes" Austauschen doch recht wenig Sinn. Natürlich kann man (zum Teil) auch die Anti-BU/Versicherung-Fraktion in ihren Argumenten verstehen.

 

ABER: Ihr habt alle ein bestimmtes Lebensmodell, eine bestimmte Lebenssituation bei euren Argumenten latent vorliegen. Dies zu verallgemeinern ist einfach nicht zielführend.

 

In diesem Sinne finde ich Aussagen nur noch amüsant. Mit modernen BU-Bedingungen oder der Realität der gesetzlichen Absicherung hat das nichts am Hut.

 

Hallo Kuju, Hallo Mvp,

 

eure Kritik nehme ich natürlich gerne an. Ich habe mich auch tatsächlich vertan, denn die KV zahlt im Worst-Case ja nur maximal 72 Monate (also etwas über 1 1/2 Jahre am Stück) Krankengeld aus, da lag ich falsch. Aber da verstehe ich auch nicht, warum eine BU nach 6 Monaten Krankheit leistet. Wo ist da der Sinn und das existentielle Risiko (ernst gemeinte Frage!)? Um es deutlicher zu machen: wie funktioniert denn genau das Zusammenspiel zwischen KV und BU? Vielleicht könnt ihr mir da ja weiterhelfen. Aber warum du das amüsant findest, verstehe ich nicht; ich freue mich darauf, wenn ich objektiv aufgeklärt werde, sollte ich irgendwo falsch liegen.

 

Aber der Hinweis, eine BU-Versicherung in kleinem Rahmen abzuschließen klingt für mich nicht sinnvoll, weil dann ja die Grundsicherung etc. dagegen gerechnet wird. Soweit ich weiß, wird auch von diversen Stellen empfohlen, eine BU-Absicherung richtig dimensioniert abzuschließen, d. h. in fast allen Szenarien nicht unter 1000 € Leistung (und dann zusätzlich noch die daraus zu bezahlende Rentenversicherung für die Zeit nach der BU-Dauer einplanen!).

 

Stimme euch aber zu, dass die Verallgemeinerungen ganz konkret dem Threadersteller nichts bringen. Ich bin da auch bei Tyr (dessen Beiträge ich übrigens sehr lesenswert finde), dass auf das existentielle Risiko hingewiesen werden sollte und im Zweifel auch der Abschluss einer guten BU wichtig ist. Da finde ich den Hinweis richtig, dass auch Stiftung Warentest und Verbraucherschützer in den meisten Fällen zum Abschluss einer BU raten, wenn möglich - man sollte aber fairerweise auch erwähnen, dass die Auswahl des richtigen Anbieters und Tarifs extrem schwierig ist und auch von einer Verbraucherzentrale schon als "Lotterie" bezeichnet wurde. Daher ist die Diskussion hier womöglich nicht aber am richtigen Platz, ich habe nur trotzdem das Bedürfnis, sie zu führen. :D

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Mvp

"Kleine BU": oft wird 80% des Netto gesagt, wenn man aber 5000 verdient halte ich es für quatsch eine 4000er BU zu machen. Da kommt dann evtl das einschränken zum tragen von dem alle hier sprechen.

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CHX

"Kleine BU": oft wird 80% des Netto gesagt, wenn man aber 5000 verdient halte ich es für quatsch eine 4000er BU zu machen. Da kommt dann evtl das einschränken zum tragen von dem alle hier sprechen.

 

Ebenso, wie das individuelle Risiko für oder gegen eine BUV empfunden wird, dürfte auch die Höhe der Absicherung sehr individuell sein. Man sollte nicht vergessen, dass die BU-Rentenzahlung versteuert werden muss und dass bei länger andauernder BU ggf. auch noch für das Alter vorgesorgt werden müsste.

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sparfux

Ich persönlich halte ein anderes Problem als BU für eher kritischer beim Thema Absicherung von Angehörigen ... gerade auch im (erweiterten) IT-Bereich. Das wird aber bisher kaum diskutiert, weil es dafür wohl keine standardisierten Versicherungen gibt:

 

Meine Beobachtung ist, dass man spätestens so um die 50 rum zum alten Eisen gehört in der (erweiterten) IT Branche. Das sollte man schon daran merken, dass es nur noch vergleichsweise wenige Mitarbeiter in dem Alter gibt. Es gibt sie schon aber bei weitem nicht in dem Anteil, der dieser Altersgruppe entspricht. Wenn dann was im Job schief läuft - man kommt mit dem Chef nicht klar, die Firma hat wirtschaftliche Probleme und baut Personal ab, man kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr voll leisten, ist aber formal nicht BU und wird mit einer Abfindung raus gedrängt etc. - steht man sagen wir mit Mitte 50 auf der Straße. Ich kenne da in meinem beruflichen Umfeld genügend Beispiele, wo es den Mitarbeitern so ergangen ist. Auch dann verdient man erstmal nichts mehr (ein paar Monate ALG mal abgesehen) oder u.U. viel weniger, weil man einen niedriger dotierten Job annehmen muss, wenn man noch einen bekommt.

 

Man steht vor dem gleichen Risiko, was auch als Argument für die BU hat: Man muss ggf. die Angehörigen versorgen, das Haus abbezahlen, die Kinder an die Uni schicken etc. pp. Dafür gibt es aber keine Versicherung. Da muss man selber klar kommen. DAS ist MEIN "Angstszenario" nicht so sehr die Berufsunfähigkeit.

 

Ich habe natürlich auch keine Patentlösung dafür parat. Ich würde aber jedem empfehlen, bis 50-55 soviel "Reserven" zurückzulegen, dass man dann ggf. die Zeit bis zur Rente mit einer Abfindung, den Rücklagen und ggf. einem nicht so gut dotierten Job gut über die Runden bringen kann.

 

Nur mal um zu zeigen, dass es noch andere meiner Meinung nach durchaus relevante andere Lebensrisiken als eine BU gibt, über die es sich auch lohnt, sich mal Gedanken zu machen.

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odensee

Man steht vor dem gleichen Risiko, was auch als Argument für die BU hat: Man muss ggf. die Angehörigen versorgen, das Haus abbezahlen, die Kinder an die Uni schicken etc. pp. Dafür gibt es aber keine Versicherung. Da muss man selber klar kommen. DAS ist MEIN "Angstszenario" nicht so sehr die Berufsunfähigkeit.

 

Du hast grundsätzlich recht: man kann sich nicht gegen alle Lebensrisiken schützen.

 

Mit Anfang bis Mitte 50 sollte man, finde ich, mit Haus abbezahlen etc aber schon aus dem gröbsten raus sein. Ich sehe die Sinnhaftigkeit einer BU-Versicherung in erster Linie bei "jungen" Menschen (sagen wir mal bis Mitte 40): kaum Rücklagen gebildet, verschuldet (Haus), Kinder noch im Haus usw. Die hier regelmäßig aufschlagenden Studenten, die sich schon mit Mitte 20 um ihre Altersvorsorge kümmern, haben die Jahre von 30 bis Mitte/Ende 40 möglicherweise noch nicht so richtig auf dem Schirm. Haus und Familie waren bei mir mit Abschluß des Studiums jedenfalls noch kein Thema.

 

Nun kann man ja mit dem Abschluß einer BU-Versicherung warten, bis die Familie und das Haus da sind.... dumm nur, wenn man dann keine mehr bekommt. Daher unterstütze ich die regelmäßige Nachfrage von tyr an WPF-Newcomer ganz ausdrücklich. Man kann sich ja immer noch dagegen entscheiden. Nur: Gedanken sollte man sich in dem Alter eben machen.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Na, da hilft wohl nur: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not ...

 

Voraussetzung ist natürlich, dass man ausreichend gut verdient oder andere Einnahmenquellen hat (Erbschaft o.ä.).

 

Edit: bezog sich auf Sparfux.

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cuibono

 

Meine Beobachtung ist, dass man spätestens so um die 50 rum zum alten Eisen gehört in der (erweiterten) IT Branche. Das sollte man schon daran merken, dass es nur noch vergleichsweise wenige Mitarbeiter in dem Alter gibt. Es gibt sie schon aber bei weitem nicht in dem Anteil, der dieser Altersgruppe entspricht. Wenn dann was im Job schief läuft - man kommt mit dem Chef nicht klar, die Firma hat wirtschaftliche Probleme und baut Personal ab, man kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr voll leisten, ist aber formal nicht BU und wird mit einer Abfindung raus gedrängt etc. - steht man sagen wir mit Mitte 50 auf der Straße. Ich kenne da in meinem beruflichen Umfeld genügend Beispiele, wo es den Mitarbeitern so ergangen ist. Auch dann verdient man erstmal nichts mehr (ein paar Monate ALG mal abgesehen) oder u.U. viel weniger, weil man einen niedriger dotierten Job annehmen muss, wenn man noch einen bekommt.

 

 

Ich sehe das genauso. Kenne auch Fälle in denen Leute überhaupt nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden weil die Firma sparen will und nur junge Mitarbeiter haben will. Die Altersdiskriminierung ist heute extrem krass und kein Gesetz kann das verhindern.

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Kolle

Die Altersdiskriminierung ist heute extrem krass und kein Gesetz kann das verhindern.

 

Fehlt nach der Frauen- und Behindertenquote noch die Altersquote. :lol:

 

Stimmt aber schon, dass nicht alle, aber viele mit 50 den anderen nur noch im Weg rum stehen. Ich selbst wurde mit 50 zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt und machte daneben viele organisatorische Dinge vom Aufbau der betrieblichen Altersvorsorge, Betreuung von Auszubildenden, Praktikanten und Diplomanden bis zur Ausrichtung von Betriebsfeiern. In diese Zeit fielen auch mehrere Umstrukturierungen und ich hatte es immer geschafft alle Kollegen zufriedenstellend unterzubringen. Aber es war nicht einfach mit den "Alten", die zudem noch besser bezahlt waren als die Jungen. Macht nicht jeder Chef mit. Was aber half, war die angespannte Personalsituation, man bekommt nicht genug Ingenieure, Informatiker, Physiker und Mathematiker die ins Gehaltsgefüge passen. Traditionell gab es durch das große Wachstum der Firma nie betriebsbedingte Kündigungen, aber auch keine Abfindungen. Auch nicht wenn einzelne Mitarbeiter das selbst vorgeschlagen hatten. Ich hätte mit 61 auch gerne eine gehabt.;)

 

Das Problem mit 50 schätze ich höher ein als Berufsunfähigkeit. In unserem Betrieb mit 1100 Mitarbeitern gab es nur zwei BU-Fälle in meiner Amtszeit, die bekamen eine EU-Rente und "soziale Alimentierung" durch den Betrieb. In anderen Betrieben wo körperlich zugelangt werden muss kann es anders aussehen.

 

Ich selbst bekam mit 60 einen Schwerbehindertenausweis, ging mit 61 geräuschlos in Rente und machte mich selbständig als Solarkraftwerksdirektor.:P

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tyr

Ich persönlich halte ein anderes Problem als BU für eher kritischer beim Thema Absicherung von Angehörigen ... gerade auch im (erweiterten) IT-Bereich. Das wird aber bisher kaum diskutiert, weil es dafür wohl keine standardisierten Versicherungen gibt:

 

Meine Beobachtung ist, dass man spätestens so um die 50 rum zum alten Eisen gehört in der (erweiterten) IT Branche. Das sollte man schon daran merken, dass es nur noch vergleichsweise wenige Mitarbeiter in dem Alter gibt. Es gibt sie schon aber bei weitem nicht in dem Anteil, der dieser Altersgruppe entspricht. Wenn dann was im Job schief läuft - man kommt mit dem Chef nicht klar, die Firma hat wirtschaftliche Probleme und baut Personal ab, man kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr voll leisten, ist aber formal nicht BU und wird mit einer Abfindung raus gedrängt etc. - steht man sagen wir mit Mitte 50 auf der Straße. Ich kenne da in meinem beruflichen Umfeld genügend Beispiele,[...]

 

DAS ist MEIN "Angstszenario" nicht so sehr die Berufsunfähigkeit.

 

Ich habe natürlich auch keine Patentlösung dafür parat. [...]

Ich habe dafür ebenfalls keine Patentlösung. Nur mal die Frage: was macht einen denn zum "alten Eisen", was beeinflusst den Marktwert eines älteren IT-Arbeiters?

 

Einen Freiheitsgrad, den ich auf jeden Fall sehe ist der Punkt, was man an nachgewiesenen Fähigkeiten/Wissen mitbringt. Das kann man durch Weiterbildung und Fortbildung erhalten und ausbauen.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Oder etwa nicht?

Ich muss hier nichts widerlegen, was du als Behauptung aufstellst. Du hast die gleichen Möglichkeiten wie ich, dich zu informieren. Recherchiere selber.

 

Wer ein Jahr ohne Lohn nicht überbrücken kann für den ist die BU sowieso nicht sinnvoll, da er Unterstützung vom Staat bekommen würde.

Schon wieder so ein pauschaler Schwachsinn von deiner Seite. Du schaffst es wirklich mit fast jedem Posting, Unsinn zu posten.

 

Nehmen wir deine Aussage einmal auseinander. Fangen wir mit "ein Jahr ohne Lohn" an. BU heißt nicht, dass man heute aufwacht und sich sagt, dass man ab jetzt BU ist, das Einkommen sofort versiegt, dann beim BU-Versicherer anruft und der dann ab morgen die BU-Rente monatlich überweist. Das ist m. E. viel öfter ein Prozess, der sich erstmal über Ärzte, Krankenversicherungs- bzw. Krankengeld usw. hinzieht, an dem dann am Ende irgendwie die Erkenntnis schrittweise kommen kann, dass man voraussichtlich über einen längeren in die Zukunft prognostizierten Zeitraum nicht mehr seinen bisherigen Job ausüben kann.

 

Schon an dieser Stelle hast du dich nicht mit dem Thema beschäftigt, posaunst aber wieder einmal erneut munter irgendwelchen naiven Blödsinn in die Gegend, statt einmal die Füße still zu halten und erstmal zu lesen, was denn BU überhaupt bedeutet, ab wann man als BU gelten kann und was zeitlich davor passiert bei den unterschiedlichen Arten, wie man ein Einkommen generieren kann.

 

Weiter gehts mit "für den ist die BU sowieso nicht sinnvoll". Das ist bisher eine deiner besten Pauschalaussagen. Du maßt dir an, anhand eines ganz einfachen Zusammenhangs, den du einfach so definierst für alle entscheiden zu können, was sinnvoll und sinnlos ist. Wie kommst du auf dieses schmale Brett?

 

Aber du hast ja eine Begründung geliefert, die für dich logisch erscheint "da er Unterstützung vom Staat bekommen würde". Jetzt leg los: Unterstützung vom Staat in welcher Form? Bedingungslose Unterstützung vom Staat? Wie hoch ist diese bedingungslose Unterstützung? Reicht die auch für Selbständige und für angestellte Manager? Bekommt man diese Unterstützung sofort bei Anruf beim Amt ausgezahlt?

 

Oder noch viel einfacher: warum machen nicht alle Deutschen zwischen 18 und 67 Jahren jedes zweite Jahr "BU" und "bekommen Unterstützung vom Staat"? Eine super Sache, ein Jahr arbeiten und das nächste Jahr bin ich dann BU und bekomme ein Jahr "Unterstützung vom Staat". Hey, klasse. Warum sagst du mir das nicht schon früher. Moment, ich rufe noch ein paar Bekannte an, die ebenfalls dann das nächste Jahr BU machen und dann ihren vollen Nettolohn als "Unterstützung vom Staat" bekommen.

 

Oder, nein, es ist ja doch nicht so einfach wie du es schreibst. Da gibt es so ein paar Haken und Ösen und die Realität gestaltet sich doch wieder ganz anders, da es eben so einfach nicht funktioniert.

 

[/size][/font]Reisen und Feierlichkeiten

Das ist bei Berufsunfähigkeit kaum relevant.

Das soll dir nur verdeutlichen, dass deine Pauschalaussage für einen nicht gerade kleinen Anteil der deutschen Erwerbsarbeiter keine Bedeutung hat, da diese nicht mal Reisen und Feierlichkeiten aus ihren Rücklagen bezahlen können und dafür einen Kredit aufnehmen müssen.

 

Wenn sich alles mit Zahlen und Fakten begründen lässt dann müsstest du diese jetzt nur noch liefern

Ich müsste nicht liefern, du kannst dir das Wissen selber zusammen suchen und erst einmal lesen, statt weitere Male von deiner persönlichen Situation auf alle anderen zu schließen.

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sparfux

Das Problem mit 50 schätze ich höher ein als Berufsunfähigkeit.

Yep, sehe ich auch so in meinem Umfeld. Wesentlich höher.

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Moneycruncher

Das Problem mit 50 schätze ich höher ein als Berufsunfähigkeit.

Yep, sehe ich auch so in meinem Umfeld. Wesentlich höher.

 

Ist mir zu pauschal. Mein Arbeitgeber schließt gerade mit Pensionären Beraterverträge ab und das sind keine Einzelfälle. Vorstandsverträge werden mit über 60 noch verlängert, Minister sind mit 70 noch in Amt und Würden. Ich glaube eher, dass die Demographie diesen Trend verstärkt.

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brandungsfels

In Spitzenpositionen und als Spezialist ist das nie ein Problem und wird auch keins sein meiner Meinung nach.

Aber die (austauschbare) Masse könnte hier schon in Bedrängniss geraten.

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sparfux

Ist mir zu pauschal. Mein Arbeitgeber schließt gerade mit Pensionären Beraterverträge ab und das sind keine Einzelfälle. Vorstandsverträge werden mit über 60 noch verlängert, Minister sind mit 70 noch in Amt und Würden. Ich glaube eher, dass die Demographie diesen Trend verstärkt.

Natürlich. Nur sind die meisten ITler nun aber nicht Minister und Vorstände.

 

Ich kenne auch Beispiele, mit Beraterverträgen, wie Du sie hier nennst. Aber ich kenne wesentlich mehr Beispiele in der anderen Richtung. Spezialwissen hilft sicher! Aber was wenn dann genau das Spezialwissen, das Du hast, nicht mehr benötigt wird? Dann war die Spezialisierung wieder kontraproduktiv.

 

Und auch gerade (hohe) Manager tragen da ein Risiko. Diese Jobs sind nun gerade Schleudersitze und auch da habe ich schon einige Chefs gehabt, die hinterher nicht mehr den Fuß auf den Boden bekommen haben (inkl. eines CTOs eines DAX Unternehmens). OK, die haben dann aber wahrscheinlich durch ihren vorher sehr hoch dotierten Job die geeigneten Reserven.

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Kolle

Mein Arbeitgeber schließt gerade mit Pensionären Beraterverträge ab und das sind keine Einzelfälle. Vorstandsverträge werden mit über 60 noch verlängert, Minister sind mit 70 noch in Amt und Würden. Ich glaube eher, dass die Demographie diesen Trend verstärkt.

 

Bei uns haben auch noch mehrere 70jährige Ingenieure gearbeitet die man ständig überredet hat zu bleiben. Z.B. Hochfrequenzspezialisten mit sehr großer Erfahrung und Feingefühl für Layouts, den junge Ingenieure nicht mitbringen. Ich selbst war 20 Jahre in der Computerentwicklung tätig und diese Abteilung wurde dichtgemacht weil handelsübliche Rechner inzwischen genauso leistungsfähig, viel billiger als selbstproduzierte und Programme leichter transportierbar waren ( wir hatten ein eigenes Betriebssystem, eigene Compiler usw. ). 50 hochqualifizierte Mitarbeiter mussten in andere Felder verteilt werden und da gab es schon den einen oder anderen "unmotivierten" Mitarbeiter, der z.B. aus vorher leitender Postion in eine Sachbearbeiterposition in der Qualitätssicherung eingegliedert wurde. Erfahrung zählt in der schnelllebigen Technologie nicht mehr viel und erfahrungsgemäßig nimmt die Lernbereitschaft und die Lernfähigkeit für neue Inhalte mit dem Alter ab. Es gibt auch Betriebe die schrumpfen oder dichtgemacht werden und da haben es 50jährige schwer einen adäquaten Job zu finden.

 

Flexibilität und lebenslanges Lernen sind sehr wichtig, aber nicht immer ausreichend. Ich kann nur jedem raten, sich rechtzeitig zu positionieren um nicht von einem Arbeitsplatz abhängig zu sein. Sicher ist sicher. Mit meinen bescheidenen Konsumansprüchen war ich mit 50 soweit. Ohne finanziellen Druck klappts auch im Beruf besser sich Veränderungen zu stellen.

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ZfT

Einen Freiheitsgrad, den ich auf jeden Fall sehe ist der Punkt, was man an nachgewiesenen Fähigkeiten/Wissen mitbringt. Das kann man durch Weiterbildung und Fortbildung erhalten und ausbauen.

 

Vor drei Jahren wurde mein ehemaliger Arbeitgeber verkauft und das erste was der neue Eigentümer gemacht hat, war, sich von der "teuren" IT zu trennen. Ich persönlich (Anfang 30) hatte noch vor Ende der Kündigungsfrist schon wieder eine neue Stelle, aber auch meine drei Kollegen im Alter von Ende 40 bis Mitte 50 hatten, trotz erstmal großer Sorgen, auch recht schnell neue Stellen gefunden und sind dort bis Stand heute, zufrieden. Ist jetzt natürlich auch nur ein Einzelbeispiel, aber insofern würde ich auch sagen, daß es in erster Linie aus Können und Wissen, und eher weniger auf das Alter ankommt in der IT.

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