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JLL.Kerouac

Finanzplanung. Vermögensaufbau

Empfohlene Beiträge

JLL.Kerouac
· bearbeitet von JLL.Kerouac

EDIT 02.08.17: Ich möchte mein Portfolio weiterentwickeln und habe dafür in in Beitrag #26 alle relevanten Informationen zu mir nochmals zusammen gestellt. Somit ist es nicht unbedingt nötig meine älteren Beiträge zu lesen. 

 

Hallo Zusammen

 

Ich möchte hier meine Finanzplanung aufzeigen. Ich freue mich über Anregungen und Kritik.

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

 

Ich bin ein gut eingelesener Anfänger. Ich habe neben dem Faden (ETF-Depot aufbauen. Was man vorher lesen und wissen sollte) schon einige Grundlagenliteratur gelesen. Dazu gehört der Kommer sowie der Weber (Genial einfach investieren). Zusätzlich habe ich die beiden Blogs finanzwesir.com und zendepot.de komplett durchgelesen.

Die aktive Anlageerfahrung ist sehr gering.

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen

 

iShares Core MSCI World ISIN IE00B4L5Y983. Gekauft im März 2016. Handelswährung USD.

 

iShares Core MSCI Emerging Markets IMI ISIN IE00BKM4GZ66k. Gekauft im März 2016. Handelswährung USD.

 

Vanguard FTSE Developed Europe IE00B945VV12. Gekauft im Juni 2016. Handelswährung CHF.

 

Broker: Cornertrader (Ich bin Schweizer). In meinen Augen alternativlos...  EDIT 02.08.17: Interactive Broker scheint eine Alternative zu sein für einen Schweizer.

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft

Soviel wie nötig. Interesse ist vorhanden.

 

4. Risikotyp

Mit Verlusten kann ich relativ gut umgehen. Ich habe früher Online-Poker gespielt (kleinere Beträge). Die Minusseite der Varianz habe ich schon mehrmals erlebt und so zur Kenntnis genommen bzw. ausgesessen (rausgegrindet). Mir ist es völlig egal, wenn mein Fondsdepot immer mal wieder 20% im Minus ist. Auch habe ich das Gefühl, dass ich bei einem richtigen Börsencrash die Nerven nicht verlieren werde. Das Augenmerk liegt ganz klar auf Rendite. Das Ziel sollte aber schon sein, dass ich nach 30 Jahren im Plus dastehe.

Edit: Da ich immer wieder frisches Geld anlegen will kann ich bei einem Crash ja auch kontinuierlich in den fallenden Markt investieren.

 

5. Berufliche Situation, Persönliches

Ich bin 27 Jahre und studiere noch Teilzeit. Noch ca. 1 Jahr bis zum Masterabschluss. Dannach voraussichtlich noch 2 Jahr pädagogische Ausbildung um als Lehrer arbeiten zu können (berufsbegleitend).

Ich habe neben dem Studium immer mal gearbeitet und konnte auch schon etwas ansparen. Aktuell sind 40% meiner Jahresausgaben durch einen fixen Job gesichert. Alles andere wird unregelmässig über Stellvertretungen und übrige Jobs erarbeitet. Viele Leser könnten hier ein Problem sehen, das ich nicht sehe. Es gab bis jetzt immer genug Möglichkeiten um mal Geld zu verdienen.

Mein Humankapital ab 30 Jahre bis 60 Jahre schätze ich ganz grob auf ca. 1.3 Mio bis 2.75 Mio CHF. Je nachdem wieviel Prozent ich arbeiten werde.

BU Versicherung siehe Punkt 7

 

6. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

 

Bin Schweizer.

 

7. Gesamtkonzept

 

100% entspricht allem verfügbaren Geld ohne Notgroschen.

 

Risikoarm: Notgroschen, +10%

 

Notgroschen: Hier sollen 9 Monatsausgaben mehr oder weniger liquide bereit sein (Wird dem aktuellen Lebensstil also angepasst) .

 

10%: des Vermögens soll risikoarm angelegt sein. Dieses Geld dient allerdings nicht der Altersvorsorge. Sondern soll einfach Geld sein, das mehr oder weniger liquide ist. Plötzlich möchte man evt. an einen Teil seines ersparten ran. Sei es wegen plötzlich Familie, Reisen etc.

 

Als Anlagemöglichkeit für den Risikoarmen-Teil sehe ich eigentlich nur TG. Hier bin ich um Anregungen sehr dankbar. Festgeld in CHF habe ich nichts sinnvolles gefunden.

 

Risikoreich: 90%: des Vermögens liegt in der Altersvorsorge. Diese möchte ich in Aktien ETFs anlegen.

 

BU-Versicherung: Ich weiss, ein heisses Thema. Ich schreibe dies hier der Vollständigkeitshalber. Ich habe keine. Sie ist mir deutlich zu teuer. Und wenn ich es richtig verstanden habe bin ich als Schweizer schon zu einem grossen Teil abgesichert. Invalidität 100 % infolge von Krankheit (Seite 2, Abb. 1). Bitte beschränkt eure Kritik nicht bloss auf die fehlende BU.

 

 

8. Über meine Fondsanlage (Risikoreicher-Anteil)

 

Der Anlagehorizont ist langfristig und dient der Altersvorsorgung evt. der Frühpensionierung. Das ETF-Depot soll laufend mit frischem Geld erweitert/ rebalanced werden.

 

Was ist mir wichtig?

1. Diversifikation

2. Kosten

 

Die verschiedenen Möglichkeiten zur regionalen Gewichtung der Aktien-ETFs sind mir bekannt. (MK vs. BIP vs. EW vs. Korrelation vs. Forward-Looking...)

Ich habe mich für 60% Welt/ 30% EM/ 10% Europa entschieden.

 

Die bestehenden iShares Fonds (siehe Punkt 2) sollen behalten werden. Da ich immer nur deutsche Literatur gefunden/ gelesen habe, habe ich damals bei Kauf der iShares nicht gewusst, dass gewisse ETFs mit Fondswährung Euro oder USD auch in CHF handelbar sind blushing.gif. Auf die Jahre gerechnet macht es aber schon ziemlich viel aus, ob ich die ETFs in CHF handle oder in einer Fremdwährung (Wechselgebühren).

 

In Zukunft soll in folgende ETFs angelegt werden (alle handelbar in CHF).

 

Welt: ISIN LU0392494562, ComStage MSCI World, Synthetisch/Swapper, Thesaurierend

EM: ISIN LU0635178014, ComStage MSCI EM, Synthetisch/Swapper, Thesaurierend

Europa: ISIN IE00B945VV12, Vanguard FTSE Developed Europe, Physisch, Ausschüttend (Ich weiss, dass nicht in CHF ausgeschüttet wird).

 

Ich freue mich über eure Meinungen. Bei Bedarf gehe ich gerne auch genauer auf meine Gedanken ein.

Gruss JLL.Kerouac

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Das Ziel sollte aber schon sein, dass ich nach 30 Jahren im Plus dastehe.

Im Gegensatz zu anderslautenden Meinungen wird dein Risiko über lange Zeiträume nicht geringer. Dein Ziel ist es auch, dass du in 30 Tagen im Plus dastehst.

 

Edit: Da ich immer wieder frisches Geld anlegen will kann ich bei einem Crash ja auch kontinuierlich in den fallenden Markt investieren.

Ein kontinuierlich steignder Markt wäre für dich besser. Dass du Vermögen in den Markt steckst, wenn er in der Vergangenheit höher lag, bringt dir für dieses Geld weder einen Vorteil noch einen Nachteil. Aber dein altes Vermögen ist weniger Wert.

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JLL.Kerouac

Das Ziel sollte aber schon sein, dass ich nach 30 Jahren im Plus dastehe.

Im Gegensatz zu anderslautenden Meinungen wird dein Risiko über lange Zeiträume nicht geringer. Dein Ziel ist es auch, dass du in 30 Tagen im Plus dastehst.

 

Verstehe ich nicht. Ich möchte in 30ig Jahren nicht beim Peak sein. Ich möchte in 30 Jahren einfach mehr haben, als ich absolut in diese ETFs investiert habe (Ohne die Kursgewinne gerechnet).

Wenn ich mit einem durchschnittlichen positiven Erwartungswert rechne (bei einer gegebenen Varianz), dann ist bei sehr vielen Wiederholungen (30 x 365 Tage) die Chance doch deutlich höher im Plus zu sein, als nach wenigen (30 Tage) Wiederholungen...

 

Ob ich in 30 Tagen im Plus dastehe ist mir eigentlich ziemlich egal.

 

Andere Meinungen?

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JLL.Kerouac
Ein kontinuierlich steignder Markt wäre für dich besser. Dass du Vermögen in den Markt steckst, wenn er in der Vergangenheit höher lag, bringt dir für dieses Geld weder einen Vorteil noch einen Nachteil. Aber dein altes Vermögen ist weniger Wert.

 

Ich bezog mich ja auf meinen Risikotyp. Ich wollte damit sagen, dass ich durch regelmässige Investitionen, mich schneller von einem Crash erholen kann, als wenn ich eine Einzelinvestition tätigen würde. Unteranderem darum, denke ich, dass mich einen Crash nicht extrem belasten würde.

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JLL.Kerouac
· bearbeitet von JLL.Kerouac

Ich habe noch vergessen zu erwähnen:

  1. dass eine Immobilie kaufen für mich definitiv keine Option ist.
  2. Ich seit 10 Jahren eine Lebenspartnerin habe und wir auch gemeinsam zur Miete wohnen
  3. und falls ich mit meiner Partnerin zusammen bleiben werde, sie beim Tod ihrer Eltern wohl 2-3 kleinere Eigentumswohnungen erben wird.

Ich würde mich über weitere Anregungen freuen. Schon 700 Aufrufe und kaum Kommentare sad.gif. Vorallem auch zum risikoarmen Vermögensteil.

 

Grüsse

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odensee
· bearbeitet von odensee

und falls ich mit meiner Partnerin zusammen bleiben werde, sie beim Tod ihrer Eltern wohl 2-3 kleinere Eigentumswohnungen erben wird.

Und falls du nicht mit ihr zusammenbleibst, wird sie enterbt? :w00t:

 

Ich würde mich über weitere Anregungen freuen. Schon 700 Aufrufe und kaum Kommentare sad.gif. Vorallem auch zum risikoarmen Vermögensteil.

Was soll man bei deinen Vorgaben (TG, bin Schweizer) noch groß dazu sagen. Ok, 9 Monatsausgaben "Notgroschen" finde ich in Ordnung. Die zusätzlichen 10%, die sogar noch für eventuellen Konsum vorgesehen sind, dagegen etwas mager. Du gehst damit praktisch zu 100% in Aktien. Auch für einen Sportlehrer reichlich sportlich. Wird man in der Schweiz als Lehrer "verbeamtet"? Da solltest du nochmal in dich gehen, und vielleicht über einen gewissen Anteil an "sicheren" Anlagen nachdenken, der definitiv NICHT in den Konsum geht.

 

Wenn in der Schweiz Festgelder nicht zu den Konditionen zu bekommen sind wie in Deutschland, hab ich auch keine Idee. Dann bleibt dir wohl wirklich nur noch TG.

 

edit: Zum Aktienanteile siehe aber auch gegenteilige Meinung vom Ramstein: https://www.wertpapier-forum.de/topic/33543-ramsteins-bonds/?do=findComment&comment=1036158

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JLL.Kerouac
· bearbeitet von JLL.Kerouac
Am 2.7.2016 um 18:51 schrieb odensee:
Am 2.7.2016 um 17:28 schrieb JLL.Kerouac:

und falls ich mit meiner Partnerin zusammen bleiben werde, sie beim Tod ihrer Eltern wohl 2-3 kleinere Eigentumswohnungen erben wird.

Und falls du nicht mit ihr zusammenbleibst, wird sie enterbt? :w00t:

Das hab ich wohl unglücklich formuliert. Natürlich nicht biggrin.gif

 

 

 

Danke für das Feedback. TG meine ich nicht als Vorgabe für den risikoarmen Teil, nur finde ich eben keine Alternativen. Auf meinem TG Konto habe ich einen Zins von bloss 0.15% sad.gif .

Als Lehrer wird man nach 4-5 Jahren schon verbeamtet (also im Sinne von sicherem Arbeitsplatz), allerdings habe ich das nicht als Kriterium genommen für die sehr hohe Aktienquote, da ich 1. das noch nicht bin und ich 2. auch später das evt. gar nicht werde, sondern auch in der Privatwirtschaft landen könnte.

 

Danke für den Hinweis bzgl. eines sicheren Anteils der zu 100% nicht verkonsumiert wird (vor der Rente). Das werde ich mir nochmals überlegen.

Was ich nicht ganz verstehe: Mein ETF Depot (Altersvorsorge) werde ich aller frühestens mit 55 wohl eher mit 60 antasten. Und auch dann ja nicht gleich auflösen, sondern nur sehr moderat laufend brauchen. Warum ist eine 100% Aktienquote da (mit 27 Jahre) ein Problem?

 

Ich habe beim Eingangspost vergessen zu schrieben, dass ich diese Vermögensaufteilung nicht ewig so haben will. Irgendwann werde ich die Aktienquote natürlich reduzieren. Aber bis ca. 35 oder 40 Jährig fände ich eine +/- 100% Quote sinnvoll...

 

Oder wie seht ihr das?

 

Edit:

So, ich habe mir zum sicheren Depotanteil noch Gedanken gemacht. Man muss ja alle Rentenquellen betrachten. In der Schweiz haben wir ein 3. Säulen Prinzip für die Altersvorsorge. 1+2 Säule wird vom Lohn direkt abgezogen, und ergibt dann eine gesetzliche Rente.

 

Gemäss dieser Quelle (Infografik: Vorsorgelücke) ist bei einem Bruttolohn von bspw. 60k/J ca. 66 % durch die 1+2 Säule gedeckt. D.h. als jährliche Rente satte 40k...

 

Beispiel nur ganz grob: Wenn man ab Renteneintritt bspw. noch 25 Jahre lebt (bis 90 J.) dann entspricht das Total 1.Mio! Dagegen entspricht ein angespartes Depot/ Vermögen von 500k nur noch 33% des ganzen Rentengeld. Wär man noch immer zu 100%! in Aktien mit dem freien Vermögen und der Markt crasht so richitg um 50-60% so verliert das gesamte Rentengeld eigentlich nur 20% an Wert.

 

Meiner Meinung nach spricht diese Überlegung doch eher auch für eine hohe Aktienquote.

 

So nun gehts um Fussball. Hopp Deutschland.

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GoGi

Ich möchte in 30 Jahren einfach mehr haben, als ich absolut in diese ETFs investiert habe [...]

Wenn dich wirklich nur das interessiert, hast du recht. Aber die Wahrscheinlichkeit für einen extrem hohen Verlust ist in 30 Jahren in deinem Modell sogar höher als in 1 Jahr.

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magicw
· bearbeitet von magicw

Warum denn das? Es ist doch ein klassisches 3er ETF-Depot mit Welt/Europa/EM Aufteilung.

Und darauf wetten, dass in 30Jahren alles schlechter ist, würde ich nicht unbedingt.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Nein, das meinte ich nicht. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass in 30 Jahren alles gut ist. :-*

 

Ich meinte die Wahrscheinlichkeit für einen enormen Verlust vorgegebener Höhe, sagen wir zum Beispiel von mindestens 99% des Kapitals. Es ist wahrscheinlicher, dass in 30 Jahren nur noch 1% oder weniger übrig sind als dass in 3 Jahren nur noch 1% oder weniger übrig sind. (In beiden Fällen ist die Wahrscheinlichkeit aber sehr gering!)

 

Das ist nur ein willkürliches Beispiel, ich habe das nicht für einen konkreten Erwartungswert und einer konkreten Varianz ausgerechnet, könnte man aber machen.

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Leonhard_E

Nein, das meinte ich nicht. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass in 30 Jahren alles gut ist. :-*

 

Ich meinte die Wahrscheinlichkeit für einen enormen Verlust vorgegebener Höhe, sagen wir zum Beispiel von mindestens 99% des Kapitals. Es ist wahrscheinlicher, dass in 30 Jahren nur noch 1% oder weniger übrig sind als dass in 3 Jahren nur noch 1% oder weniger übrig sind. (In beiden Fällen ist die Wahrscheinlichkeit aber sehr gering!)

 

Das ist nur ein willkürliches Beispiel, ich habe das nicht für einen konkreten Erwartungswert und einer konkreten Varianz ausgerechnet, könnte man aber machen.

 

Könntest du das bitte mathematisch unterlegen?

 

Alle Aussagen mit mathematischen Ansätzen die ich bisher dazu gesehen habe, behaupten das exakte Gegenteil.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Ja. Nehmen wir an nach einer Zeiteinheit addiert sich zum Logarithmus deines Kapitals eine Normalverteilte Zufallsvariable mit Erwartungswert 1 und Varianz 10. Nach zwei Zeiteinheiten wäre es Erwartungswert 2 und Varianz 20 (Edit: Hier war ein Fehler).

 

Nun schauen wir uns die Verteilungsfunktionen dieser beiden Zufallsvariablen an, die findet man zum Beispiel auf Wikipedia. Hier ist der Plot (Ich bekomme gerade keinen direkten Link hin, verstehe nicht warum). Bei Wolfram Alpha eingeben:

1/2(1+erf((x-1)/sqrt(10*2))), 1/2(1+erf((x-2)/sqrt(20*2))) from x=-10 to x=10

 

Der Bereich links, wo die lila Kurve über der blauen verläuft sind die Verluste, die in 2 Zeiteinheiten wahrscheinlicher sind als in 1.

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Leonhard_E

Ja. Nehmen wir an nach einer Zeiteinheit addiert sich zum Logarithmus deines Kapitals eine Normalverteilte Zufallsvariable mit Erwartungswert 1 und Varianz 10. Nach zwei Zeiteinheiten wäre es Erwartungswert 2 und Varianz 20 (Edit: Hier war ein Fehler).

 

Nun schauen wir uns die Verteilungsfunktionen dieser beiden Zufallsvariablen an, die findet man zum Beispiel auf Wikipedia. Hier ist der Plot (Ich bekomme gerade keinen direkten Link hin, verstehe nicht warum). Bei Wolfram Alpha eingeben:

1/2(1+erf((x-1)/sqrt(10*2))), 1/2(1+erf((x-2)/sqrt(20*2))) from x=-10 to x=10

 

Der Bereich links, wo die lila Kurve über der blauen verläuft sind die Verluste, die in 2 Zeiteinheiten wahrscheinlicher sind als in 1.

 

Das ist aber keine sehr gute Modellierung.

Damit kann man auch für jede Aktie davon ausgehen, dass man nach n Jahren mindestens 2 Totalverluste hat.

 

Empfehle das CAPM. Nachdem hier Wikipedia als Quelle wohl reicht, gerne mit Capital Allocation Pricing Model.

Für Aktien wird auch gerne der discounted cashflow herangezogen (glaube das ist am weitesten verbreitet)

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Mein Beispiel ist mit CAPM kompatibel. Das Beispiel muss keine einzelne Aktie sein, sondern könnte gerade das Verhalten des effizienten Portfolios darstellen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Totalverlust ist klein.

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Leonhard_E

Mein Beispiel ist mit CAPM kompatibel. Das Beispiel muss keine einzelne Aktie sein, sondern könnte gerade das Verhalten des effizienten Portfolios darstellen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Totalverlust ist klein.

 

Das erscheint mir im Moment nicht so. Vielleicht habe ich später mehr Zeit, um das einmal fundiert unter die Lupe zu nehmen.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Welche Wahrscheinlichkeitsverteilung soll denn für das optimale Portfolio sonst gelten? Im Gegensatz zu einer Einzelaktie sollte das Portfolio eine kleinere Varianz haben, aber normalverteilt ist es immernoch und der oben beschriebene Effekt ist da.

 

Nebenbemerkung: Tatsächlich glauben manche (z.B. Mandelbrot), dass es klar ist, dass die Normalverteilungshypothese nicht stimmt, aber dann wird es schwer überhaupt noch irgendetwas auszurechnen.

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JLL.Kerouac
· bearbeitet von JLL.Kerouac

Hallo liebe Community

 

Ich verfolge noch immer regelmässig die Neueröffnungen in dieser Sparte (Fonds und Fondsdepot) und nehme interessiert eure Inputs auf. Ich möchte mit diesem Beitrag meinen Faden updaten. Die letzten Kommentare sind vom Thema abgedriftet, was aber nicht weiter schlimm ist.

 

Bei der beruflichen Situation hat sich inzwischen ein bisschen was getan. Inzwischen habe ich 3 Teilzeitbeschäftigungen mit denen ca. 133% meiner aktuellen monatlichen Ausgaben gedeckt sind (Lebe ziemlich sparsam). Edit (18.10.2016): Und noch weitere unregelmässige Einkommen.

 

Den Input von Odensee bezgl. risikoarmer Teil (der definitiv nicht verkonsumiert wird) hat mich zum Nachdenken angeregt. Aus vielen verschiedenen Gründen bin ich aber zum Entschluss gekommen, dass ich in meiner jetzigen Lebenssituation (Alter) einfach keinen risikoarmen Teil brauche. Ich hoffe, dass da nicht die Gier durchdringt.

Im Gegenzug möchte ich den Notgroschen von 9 Monatsausgaben auf 12 Monatsausgaben erhöhen. Über die letzten zwei Jahren betrugen meine monatlichen Ausgaben 2000 CHF. Wenn der Notgroschen mal die 30k Grenze erreicht, werde ich darüber nachdenken diesen nicht weiter zu erhöhen. Denn ich finde, auch wenn ich in Zukunft evt. mal einen Lebensstandard von 40k habe, ich in "Notgroschenzeiten" den Konsum/ Lebenstandard durchaus auch etwas reduzieren kann.

 

Ich freue mich über eure Meinungen, Kommentare etc.

 

Beste Grüsse

JLL.Kerouac

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troi65
· bearbeitet von troi65

Im Gegenzug möchte ich den Notgroschen von 9 Monatsausgaben auf 12 Monatsausgaben erhöhen. Über die letzten zwei Jahren betrugen meine monatlichen Ausgaben 2000 CHF.

Ich freue mich über eure Meinungen, Kommentare etc.

 

 

Was spricht dagegen , die geplanten weiteren 6000 CHF für den Notgroschen mind. gedanklich ( wenn nicht sogar real ) dem Depot als risikoarmen Teil zuzuschlagen ?

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slekcin

Im Gegenzug möchte ich den Notgroschen von 9 Monatsausgaben auf 12 Monatsausgaben erhöhen. Über die letzten zwei Jahren betrugen meine monatlichen Ausgaben 2000 CHF.

Ich freue mich über eure Meinungen, Kommentare etc.

 

 

Was spricht dagegen , die geplanten weiteren 6000 CHF für den Notgroschen mind. gedanklich ( wenn nicht sogar real ) dem Depot als risikoarmen Teil zuzuschlagen ?

 

Was hat man für einen Vorteil wenn man gedanklich einen sicheren Teil hat ? Der einzige Effekt wäre doch ein mögliches Rebalancing zwischen dem riskanten und sicheren Teil oder ?

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troi65
· bearbeitet von troi65

Was hat man für einen Vorteil wenn man gedanklich einen sicheren Teil hat ? Der einzige Effekt wäre doch ein mögliches Rebalancing zwischen dem riskanten und sicheren Teil oder ?

 

Wieso denn das ? Bereits mit einem gedanklichen risikoarmen Depotteil hätte man sein Verlustrisiko gesenkt .:)

 

Klarstellend : Im Gegensatz zu Forenkollegen bin ich kein Freund von einem lediglich gedanklichen Zuschlag zum Aktienteil des Depots. Denen mag ein Excel-Sheet genügen; mir nicht.

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JLL.Kerouac

Im Gegenzug möchte ich den Notgroschen von 9 Monatsausgaben auf 12 Monatsausgaben erhöhen. Über die letzten zwei Jahren betrugen meine monatlichen Ausgaben 2000 CHF.

Ich freue mich über eure Meinungen, Kommentare etc.

 

 

Was spricht dagegen , die geplanten weiteren 6000 CHF für den Notgroschen mind. gedanklich ( wenn nicht sogar real ) dem Depot als risikoarmen Teil zuzuschlagen ?

 

Ich glaube gerade das möchte ich verhindern. Mich würde der Gedanke stören, dass ich einen risikoarmen Teil in meinem Depot habe. Mit meinem Alter (27) und Immokauf ausgeschlossen sehe ich einfach kaum einen Mehrwert in einem risikoarmen Depotteil. Ich will Rendite, und nicht ein schwankungsarmes Portfolio. Das jetzige Geld hat ja einen Anlagehorizont von 30+ Jahre.

Den grössten Mehrwert eines weniger volatilen Depots sehe darin, dass man nicht die Nerven verliert in einem Crash. Ich glaube die Nerven zu besitzen.

 

Aber evt. können hier die erfahreneren User etwas dazu sagen. Habt ihr oft beobachtet, dass Junge Leute sich eine hohe Aktienquote vornehmen und dann später die Nerven verlieren?

 

Was in meiner Situation natürlich auch entscheidend ist, sind die absoluten Zahlen. Obwohl ich neben dem Notgroschen (19k wird gesteigert auf 24k) eine 100% Aktienquote (20k) habe ist es "nur" 50% meines Geldes. Und praktisch nichts von meinem Humankapital. Mit zunehmendem Alter und bei einem wachsendem Depot wird es dann natürlich irgendwann Anpassungen geben.

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vesh

Mich würde der Gedanke stören, dass ich einen risikoarmen Teil in meinem Depot habe. Ich will Rendite, und nicht ein schwankungsarmes Portfolio.

Damit machst du zumindest deinem Nutzernamen hier im Forum alle Ehre w00t.gif

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Musterboo
· bearbeitet von Musterboo

Aber evt. können hier die erfahreneren User etwas dazu sagen. Habt ihr oft beobachtet, dass Junge Leute sich eine hohe Aktienquote vornehmen und dann später die Nerven verlieren?

 

Was in meiner Situation natürlich auch entscheidend ist, sind die absoluten Zahlen. Obwohl ich neben dem Notgroschen (19k wird gesteigert auf 24k) eine 100% Aktienquote (20k) habe ist es "nur" 50% meines Geldes. Und praktisch nichts von meinem Humankapital. Mit zunehmendem Alter und bei einem wachsendem Depot wird es dann natürlich irgendwann Anpassungen geben.

 

Ich bin da an sich bei dir.

Notgroschen hat nichts mit RK1 zu tun.

Der Notgroschen ist eine Rücklage für Ausnahmesituationen wie Arbeitslosikeit größere Anschaffungen etc.

Dieser sollte nicht angegriffen werden um bei möglichen Börsenverlusten ein Rebalancing durchzuführen.

Aus eben diesem Grund rechne ich ihn auch nicht zur RK1 Position dazu.

 

Was allerdings beim Cash über den Notgroschen drüber hinaus geht, sollte man als RK1 Position ansehen, da hier für gewöhnlich auch die Absicht besteht ein Rebalancing durchzuführen.

 

Mein Notgroschen liegt z.B. als 1 Jahres Festgeld auf der Bank. Dieser ist jederzeit kündbar bei geringen Einbußen bei der Verzinsung.

Meine Cash RK1 Position liegt in einer Festgeldleiter mit 5 Jahres Rythmus.

 

Für mich wäre eine 100% Aktienquote derzeit nichts, das hängt zum einen von der Lebenssituation dem Anlagehorizont und der Risikobereitschafft ab.

Sowie der Tatasache keine Luft mehr nach oben zu haben (außer Hebelprodukte) um die Aktienquote im Falle eines größeren Kurseinbruchs anzupassen oder sogar zu erhöhen.

 

Stell dir einfach mal vor, dass wir in 2017 40% runterrauschen und wie du dich dann fühlst, wenn die meisten Anderen aufgrund ihrer RK1 Positionen anfangen umzuschichten, sich billig im Aktienmarkt einkaufen und dir die Mittel dazu fehlen.

 

Edit:

Auf der anderen Seite gibst du natürlich einen Teil deiner Rendite auf.

Ich sehe das immer wenn ich aufs Depot meiner Tochter schaue und neidisch werde, weil die Kleene dieses Jahr schon gut 16% Rendite eingefahren hat mit ihrer 95% Aktienquote.

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JLL.Kerouac

Das sehe ich auch so, den Notgroschen werde ich nicht anfassen um bei Kurseinbrüchen nachzukaufen.

Natürlich ist es schade, wenn die Kurse 40% sinken und ich kein Geld habe um zu kaufen. Aber ich versuche das rational zu sehen. Ich möchte so lange wie möglich mit meinem Geld investiert sein, und keine Rendite aufgeben. Vielleicht kracht es nächstes Jahr, vielleicht auch erst in fünf Jahren...

 

Eine monatliche Sparrate habe ich ja trotzdem und kann im Falle eines Crashs immerhin mit dieser günstig nachkaufen.

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